altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe September/Oktober 2023
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<strong>Ausgabe</strong> 79 | <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2023</strong><br />
.de<br />
Eine Produktion von<br />
mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />
Titelbild: Falko Göthel, Adobe Stock<br />
Frauentor in Schongau<br />
Ein magischer Ort<br />
Almwirtschaft in der Hirschau<br />
Auf der Roten Couch<br />
Die bei<strong>den</strong> Kreisheimatpfleger
Ein Gefühl von Sicherheit<br />
Eine junge Frau aus Schongau<br />
hat einen beeindrucken<strong>den</strong><br />
beruflichen Werdegang hingelegt:<br />
Nach Abschluss der<br />
Realschule und einer Ausbildung<br />
zur Krankenschwester<br />
fing sie an, Medizin zu<br />
studieren. Kürzlich legte<br />
Jasmin Jaser ihr erstes<br />
Examen erfolgreich ab.<br />
Läuft alles nach Plan, ist<br />
sie in rund eineinhalb Jahren<br />
anerkannte Ärztin – ohne Abitur.<br />
Gegensätzlicher könnte<br />
der Weg von Marcel Sohn<br />
und Nikolas Perl nicht sein:<br />
Beide besuchten das Gymnasium.<br />
Und entschie<strong>den</strong> sich nach dem Abitur ganz bewusst<br />
gegen ein Studium, stattdessen <strong>für</strong> eine Ausbildung<br />
im Handwerk. Letztere war Simon Baarfüßer nicht<br />
genug. Der junge Peitinger entschied sich voller Entschlossenheit<br />
<strong>für</strong> eine Zweitlehre zum Landwirt, obwohl<br />
er nicht von einem Bauernhof stammt. Für alle,<br />
die weniger entschlossen sind bei der Suche nach<br />
dem <strong>für</strong> sie richtigen Ausbildungsberuf oder Studium:<br />
Im Landkreis Weilheim-Schongau arbeiten Berufseinstiegsbegleiter,<br />
die jungen Menschen sowohl<br />
bei der Berufsorientierung als auch im Rahmen der<br />
ersten Wochen und Monate in einem Ausbildungsbetrieb<br />
mit Rat und Tat zur Seite stehen. Davon abgesehen:<br />
Schon gewusst, dass eine Berufsausbildung<br />
auch in Teilzeit absolviert wer<strong>den</strong> kann?<br />
Selbstverständlich fin<strong>den</strong> Sie, liebe Leserinnen und<br />
Leser, in unserer <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong>-<strong>Ausgabe</strong> nicht<br />
nur lesenswerte Beiträge zum Thema „Ausbildung“.<br />
<strong>Das</strong> große Interview auf der Roten Couch führten wir<br />
diesmal mit Klaus Gast und Dr. Jürgen Erhard. Beide<br />
sind Kreisheimatpfleger <strong>für</strong> Weilheim-Schongau,<br />
jedoch jeweils <strong>für</strong> unterschiedliche Bereiche zuständig.<br />
Doch: Was genau ist eigentlich Heimat? In<br />
jedem Falle ein Ort, an dem man sich sicher fühlt.<br />
Ein Garant da<strong>für</strong>: All die Männer und Frauen bei Polizei,<br />
Rettungsdienst, Feuerwehr, THW, Bundeswehr<br />
und Bergwacht. Sie wer<strong>den</strong> am 24. <strong>September</strong> beim<br />
landkreisweit einzigartigen „Tag der Helfer“ rund<br />
ums Feuerwehrhaus in Peiting anzutreffen sein –<br />
und hautnahe Einblicke in ihre jeweilige, oft lebensrettende<br />
Tätigkeit gewähren. Wie verheerend Unfälle<br />
oder Brände ohne diese geballte Fachkompetenz der<br />
sogenannten Blaulichtfamilie en<strong>den</strong> können, zeigt<br />
der Blick ins Geschichtsbuch. Zum Beispiel in das der<br />
Gemeinde Schwabsoien, wo sich am 6. <strong>September</strong><br />
ein Ereignis zum 200. Mal jährt, an das sich aufgrund<br />
des grauenvollen Ausmaßes niemand gerne zurückerinnert.<br />
Traurig wird Florence Gebhardt bereits beim Blick in<br />
<strong>den</strong> prallgefüllten Terminkalender heutiger Kinder.<br />
Umso wertvoller ihre Idee: Tiergestützte Therapie<br />
mit <strong>den</strong> wohl süßesten Rindern im <strong>Pfaffenwinkel</strong>.<br />
Wie viel Kraft und Ruhe landwirtschaftliche Nutztiere<br />
auf uns Menschen ausstrahlen, wird auch <strong>den</strong> neuen<br />
Hirten aus der Hirschau tagein tagaus bewusst – sie<br />
kümmern sich derzeit um 92 Pferde und 57 Rinder,<br />
die <strong>den</strong> kompletten Sommer über auf rund 60 Hektar<br />
Weidefläche mit Wiesen, Wäldern und direktem<br />
Zugang zum Lech verbringen dürfen. <strong>Das</strong>s sich an<br />
dieser traditionellen Almwirtschaft trotz Bau einer<br />
Freiflächenanlage nichts ändern soll, hat aus erster<br />
Hand erfahren,<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Blaulicht zum Anfassen:<br />
Großer „Tag der Helfer“ am<br />
Feuerwehrhaus Peiting<br />
Seite 6<br />
Wieder mehr Mensch sein:<br />
Tiergestützte Therapie mit<br />
zuckersüßen Rindern<br />
Seite 9<br />
Im großen Interview auf<br />
der Roten Couch: Die<br />
Kreisheimatpfleger<br />
Seite 14<br />
Magischer Ort <strong>für</strong> Pferd<br />
und Rind — die Hirten<br />
der Hirschau<br />
Seite 20<br />
Die Ersthelfer auf der B17:<br />
Hohenfurcher Feuerwehr<br />
feiert 150-Jähriges<br />
Seite 22<br />
Soziales trifft auf Kultur<br />
und alte Motoren — Allerlei<br />
aus dem Altlandkreis<br />
Seite 26<br />
Mit 2 200 Kaninchen:<br />
Deutschlands größte<br />
Widderschau<br />
Seite 29<br />
300 Meter weiter südlich:<br />
Deutschlands größter<br />
Kaltblutfohlenmarkt<br />
Seite 30<br />
Energiegenossenschaft<br />
Oberland: Regionaler<br />
Sonnenstrom von Rinderweide<br />
Seite 32<br />
Saisonal und regional:<br />
Himmlische Käsekuchen der<br />
Hauswirtschafterei<br />
Seite 36<br />
Gwand, Haltung, Rhythmus:<br />
<strong>Das</strong> Jugendpreisplatteln<br />
mit 160 Teilnehmern<br />
Seite 38<br />
Vor 200 Jahren:<br />
Ein ganzes Dorf<br />
in Schutt und Asche<br />
Seite 42<br />
Beeindruckender<br />
Werdegang: Von der<br />
Krankenschwester zur Ärztin<br />
Seite 50<br />
Erst Abi, dann Ausbildung:<br />
Zimmerer berichten über<br />
ungewöhnlichen Berufsweg<br />
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september / oktober <strong>2023</strong> | 3
Tag der Helfer – am 24. <strong>September</strong> in Peiting<br />
Blaulicht zum Anfassen<br />
Peiting | Augenzeuge eines<br />
schweren Verkehrsunfalls<br />
zu wer<strong>den</strong>, oder<br />
gar selbst darin verwickelt<br />
zu sein, ist <strong>für</strong> viele<br />
Menschen ein absoluter<br />
Albtraum. Einer, der leider<br />
Gottes auch auf <strong>den</strong><br />
Straßen im idyllischen<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> immer wieder<br />
Wirklichkeit wird. Was<br />
im Ernstfall zählt, um Leben<br />
zu retten: Jede Sekunde.<br />
Und die Fachkompetenz von<br />
Männern und Frauen, die unter<br />
maximalem Zeitdruck ganz genau<br />
wissen, was zu tun ist. Die Rede<br />
ist von Feuerwehrleuten, Notärzten,<br />
Rettungssanitätern, Polizisten,<br />
Helfern vor Ort, Piloten, aber auch<br />
von unausgebildeten Ersthelfern,<br />
die im Notfall erste Schritte einleiten.<br />
Angefangen beim Absetzen<br />
eines Notrufs über die 112 und<br />
dem Beantworten der Fragen: Wo<br />
ist das Ereignis passiert? Wer ruft<br />
an? Was ist geschehen? Wie viele<br />
Betroffene? Dann: Nicht auflegen,<br />
sondern auf wichtige Rückfragen<br />
der Experten warten, die in der<br />
Brandbekämpfung mit Feuerlöschern.<br />
Integrierten Leitstelle Oberland<br />
mit Sitz in Weilheim, kurz ILS, am<br />
Telefon sitzen. Und die über <strong>den</strong><br />
Notruf eingegangene Informationen<br />
ruhig, sachlich und <strong>den</strong>noch<br />
in Blitzgeschwindigkeit an die<br />
jeweils zuständigen Einsatzkräfte<br />
weiterleiten. Wenige Minuten<br />
darauf ertönen in der Regel die<br />
ersten Martinshörner, leuchten die<br />
ersten Blaulichter.<br />
Am Sonntag, 24. <strong>September</strong>, wer<strong>den</strong><br />
Polizei, Feuerwehr, Notarzt<br />
und Rettungswagen ebenfalls<br />
ausrücken mit Blaulicht und Martinshorn.<br />
Nicht <strong>für</strong> einen realen<br />
Notfall. Aber <strong>für</strong> einen, der dem<br />
Ernstfall realistisch nahekommt.<br />
„Wir wer<strong>den</strong> einen Verkehrsunfall<br />
simulieren,<br />
bei dem zwei Pkw<br />
frontal zusammenstoßen“,<br />
sagt Klaus<br />
Straub,<br />
Kommandant der Peitinger<br />
Feuerwehr und federführender<br />
Organisator eines<br />
Tages, der <strong>für</strong> Alt und<br />
Jung aus dem kompletten<br />
Weilheim-Schongauer<br />
Landkreis und darüber<br />
hinaus höchstinteressant<br />
wer<strong>den</strong> dürfte: Dem „Tag<br />
der Helfer“, der an diesem<br />
24. <strong>September</strong> zwischen 10<br />
und 17 Uhr rund um das<br />
Feuerwehrhaus in Peiting,<br />
Bahnhofstraße 16, <strong>für</strong> die breite<br />
Öffentlichkeit veranstaltet wird –<br />
und zwar bei jedem Wetter.<br />
Essen aus der<br />
Feldküche<br />
Die Idee dieses Helfer-Tages reicht<br />
bis ins Jahre 1999 zurück. Rudolf<br />
Schropp, Peitings ehemaliger<br />
Feuerwehr-Kommandant, wollte<br />
damals eine Art „Tag der offenen<br />
Feuerwehr-Tür“ aus der Taufe heben.<br />
Schnell wurde aber klar, dass<br />
das gesamte Spektrum des Rettungswesens<br />
viel interessanter ist<br />
<strong>für</strong> die Bürgerinnen und Bürger<br />
als „nur“ die Feuerwehr – somit<br />
war der „Tag der Helfer“ geboren,<br />
der seit 1999 im Dreijahresrhythmus<br />
stattgefun<strong>den</strong> hat. Nur 2020<br />
nicht, wegen Corona. Heißt: Die<br />
letzte Veranstaltung liegt mittlerweile<br />
sechs Jahre zurück, war im<br />
<strong>September</strong> 2017, und erlebt insofern<br />
heuer eine Art Wiedergeburt<br />
mit folgen<strong>den</strong> Teilnehmern: BRK-<br />
Bereitschaft Schongau, die mittels<br />
Feldküche die hungrigen Besucher<br />
versorgen wird. Die BRK-<br />
Bereitschaft Peiting inklusive<br />
Helfer vor Ort. <strong>Das</strong> Technische<br />
Hilfswerk Schongau, das unter<br />
anderem das Abstützen einer<br />
4 | <strong>altlandkreis</strong>
Highlight <strong>für</strong> Vater und Kind:<br />
Probesitzen im Löschfahrzeug.<br />
einsturzgefährdeten Gebäudemauer<br />
vorführen wird. Die Flughafen-<br />
Feuerwehr der Altenstadter Bundeswehrkaserne,<br />
die mit großem<br />
Löschfahrzeug Aufsehen erregen<br />
wird. Ein Team der Notfallseelsorge<br />
um Dirk Wollenweber. Der Untere<br />
Katastrophenschutz des Landkreises<br />
Weilheim-Schongau mit seinem<br />
Hightech-Einsatzleitfahrzeug<br />
zur Koordinierung von Großeinsätzen.<br />
Die Gebietsverkehrswacht<br />
Schongau um Gründer Werner<br />
Hoyer, die unter anderem mit<br />
Fahrsimulator und Promillebrille<br />
verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich<br />
an die Verkehrsregeln zu halten –<br />
und bei Alkoholkonsum die Finger<br />
vom Steuer zu lassen. Passend<br />
dazu ebenfalls vor Ort: Männer<br />
und Frauen der Polizeiinspektion<br />
Schongau. Aber auch die Schongauer<br />
Wasserwacht, Notärzte,<br />
die Hundestaffel des Bayerischen<br />
Roten Kreuzes, die Gastgeber der<br />
Freiwilligen Feuerwehr Peiting,<br />
sowie die Bergwacht Peiting-<br />
Steinga<strong>den</strong>, die Besucher aus der<br />
Luft von einer Kletterwand retten<br />
wird. Im Idealfall wer<strong>den</strong> außerdem<br />
Drogenspürhunde von Seiten<br />
der Polizei samt Showeinlage<br />
vorgeführt. Und es landet, sofern<br />
verfügbar, der ADAC-Rettungshubschrauber<br />
der Luftrettungsstation<br />
mit Start- und Landeplatz an der<br />
Unfallklinik Murnau.<br />
Schwerstverletzt nach<br />
Frontalzusammenstoß<br />
Am Tag der Helfer wird ein schwerer Verkehrsunfall simuliert.<br />
Insgesamt wer<strong>den</strong> beim diesjährigen<br />
„Tag der Helfer“ mehr als<br />
200 ehren- und hauptamtliche<br />
Rettungs- und Sicherheitskräfte<br />
vor Ort sein und ihre jeweilige<br />
Berufung von A bis Z zur Schau<br />
stellen, Betreuung von Hüpfburg<br />
und Kinderschminken inklusive.<br />
Insofern ein Tag <strong>für</strong> die ganze Familie.<br />
Und einer mit klassischer<br />
Win-Win-Situation. Besucher dürfen<br />
Einsatzfahrzeuge von außen<br />
und innen hautnah begutachten, ja<br />
sogar Werkzeuge und Maschinen<br />
anfassen und ausprobieren. „So<br />
bekommen die Bürger auch ein<br />
gutes Gespür <strong>für</strong> <strong>den</strong> hohen Kostenaufwand,<br />
<strong>den</strong> wir <strong>für</strong> Neufahrzeuge,<br />
Geräte und <strong>den</strong> Unterhalt<br />
derselbigen betreiben müssen“,<br />
sagt Klaus Straub. Gleichzeitig haben<br />
die Rettungskräfte <strong>den</strong> ganzen<br />
Tag über immer wieder Gelegenheit,<br />
über Vieraugengespräche<br />
Werbung <strong>für</strong> ihre Berufung zu<br />
machen, potentielle neue Mitglieder<br />
<strong>für</strong> Feuerwehr, Rettungsdienst,<br />
Polizei, Bundeswehr zu gewinnen.<br />
Will heißen: Die einen wer<strong>den</strong><br />
begeistert sein vom Programm an<br />
diesem Tag und Lust bekommen,<br />
sich selbst in Zukunft ehren- oder<br />
hauptamtlich in einer sogenannten<br />
Blaulichtfamilie zu engagieren.<br />
Wieder andere wer<strong>den</strong> verstärkt<br />
<strong>für</strong> sich feststellen, dass Brandbekämpfung,<br />
Verbrecherjagd sowie<br />
Rettung von Schwerstverletzten<br />
oder die Bergung von Leichen auf<br />
gar keinen Fall in Frage kommt.<br />
Was beim Besuch dieses Tages aber<br />
in jedem Falle nachhaltig bewirkt<br />
wird: „<strong>Das</strong>s die Bürgerinnen und<br />
Bürger da draußen ein stärkeres<br />
Gefühl <strong>für</strong> mehr Verständnis, Respekt<br />
und Wertschätzung gegenüber<br />
Rettungskräften entwickeln.“<br />
Allen voran bei der Beobachtung<br />
des inszenierten Verkehrsunfalls<br />
auf der Bahnhofstraße mit vier<br />
Insassen, von <strong>den</strong>en gegen 14 Uhr<br />
einer schwerstverletzt aus einem<br />
zerbeulten Auto geschnitten wer<strong>den</strong><br />
muss. „Die Schauspieler wer<strong>den</strong><br />
da<strong>für</strong> vom BRK-Schminkteam<br />
regelrecht zugerichtet, damit es so<br />
echt wie möglich rüberkommt“,<br />
so Klaus Straub über dieses Besucher-Highlight<br />
eines Tages, der<br />
landkreisweit einzigartig ist – keine<br />
andere regionale Veranstaltung<br />
bündelt alle Rettungskräfte und Sicherheitsbehör<strong>den</strong><br />
aus Weilheim-<br />
Schongau und Umgebung so eng<br />
und praxisnah wie die zum „Tag<br />
der Helfer“.<br />
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Die Schongauer Goldschmiede<br />
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september / oktober <strong>2023</strong> | 5
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Tiergestützte Therapie mit Rindern<br />
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Wieder mehr<br />
Mensch sein<br />
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Peißenberg | Drogenabhängige süßen Rinder der Rasse Dexter,<br />
Brandstatt 18 82435 Bad Bayersoien 08845/9146 Minderjährige, von Eltern verprügelte<br />
die sich an diesem heißen Don-<br />
und verstoßene Säuglinge, nerstagvormittag ein bequemes,<br />
sexuell missbrauchte Buben und schattiges Plätzchen unter diesem<br />
Mädchen: Florence Gebhardt arbeitet<br />
seit 25 Jahren in der Kinderund<br />
Jugendhilfe, hat mehrfach die<br />
schlimmsten Fälle hautnah miterlebt.<br />
„Ich habe immer versucht,<br />
eine gewisse berufliche Distanz zu<br />
wahren, die einzelnen Schicksale<br />
nicht zu sehr an mich ranzulassen.<br />
Gleichzeitig wächst man in dieses<br />
Berufsfeld hinein, lernt mit zunehmender<br />
Stadldach ausgesucht haben – und<br />
tiefenentspannt ihr Frühstück aus<br />
frischem Gras und Heu wiederkauen.<br />
Die aus Irland stammende<br />
Zwei-Nutzungs-Rasse ist bekannt<br />
<strong>für</strong> ein ruhiges Temperament, <strong>für</strong><br />
einen gutmütigen Charakter. Und<br />
weil sie obendrein mit einem maximalen<br />
Stockmaß von nur 1,10<br />
Meter – quasi Kühe in Miniatur –<br />
Vorlesestunde <strong>für</strong> Rinder: Florence<br />
Gebhardt mit Buch im Stall.<br />
Und sich nun, gepaart mit ihrer<br />
geballten Erfahrung aus der Kinder-<br />
und Jugendarbeit, selbststän-<br />
Erfahrung, professionell selbst emotionslosesten Mendig<br />
gemacht. „Kuhlalu“ lautet ihr<br />
FlipFlop und Hausschuhe nach Maß<br />
damit umzugehen“, sagt die heuschen<br />
ein Schmunzeln ins Gesicht<br />
FlipFlop neues Nebengewerbe. Heißt: Ab u<br />
FlipFlop und Einlagen Hausschuhe nach Maß<br />
nach Maß<br />
te 45-Jährige. Trotzdem prägen zaubern, sind sie ideal <strong>für</strong> tiergestützte<br />
Therapie geeignet. Über nicht nur gemäht, gemolken, aus-<br />
E<br />
sofort wird auf dem Gebhardt-Hof<br />
FlipFlop Einlagen und Schuhreparatur<br />
Hausschuhe nach Maß nach Maß<br />
solche Erlebnisse natürlich. „<strong>Das</strong><br />
Einlagen Schuhreparatur nach Maß<br />
aktive Dazwischengehen in eine zwei Jahre hinweg, berufsbegleitend,<br />
hat sich Florence Gebhardt allen Alters dabei helfen, dass<br />
gemistet. „Ich möchte Menschen<br />
Neubesohlung Schuhreparatur<br />
Messerstecherei zwischen zwei<br />
Neubesohlung 18-Jährigen war <strong>für</strong> mich nie ein darin aus- und weitergebildet. sie in dieser immer stressigeren,<br />
Problem, aber wenn einer sozial<br />
abgestürzten, alleinerziehen-<br />
Neubesohl<br />
deiner alten<br />
Schuhe<br />
alten<br />
Schuhe<br />
<strong>den</strong> Mutter ihre drei Kleinkinder<br />
weggenommen wer<strong>den</strong> müssen,<br />
S<br />
lässt dich das nicht kalt.“ Florence<br />
Gebhardt, geboren in München,<br />
aufgewachsen in Bichl, hat viele<br />
Jahre in sozialen Brennpunkten<br />
im Ruhrpott gearbeitet, unter anderem<br />
eine „Kinderschutz-Villa“<br />
in Bochum geleitet. Seit gut sieben<br />
Jahren ist sie wieder in Bayern<br />
zuhause, verliebte sich neu<br />
und heiratete vor rund drei Jahren<br />
auf einen abgelegenen Bauernhof<br />
in Peißenbergs Berghofsiedlung<br />
ein – dem Gebhardt-Hof. Neben<br />
Austragshaus, uriger Hütte, altem<br />
Bauernhaus, Kuhstall und Tenne<br />
dort auffallend: Ein neuer, halboffener<br />
und barrierefrei zugängli-<br />
Vorher Nachher<br />
cher Stadl. Und diese zwei zucker-<br />
6 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Br<br />
N<br />
Vorher<br />
Vorher<br />
FlipFl<br />
Nachher<br />
Nachher<br />
FlipFlop und nach Einlagen Maß<br />
Hausschuhe Maß<br />
Schuhreparatur nach<br />
nach Maß<br />
Einlagen nach Maß<br />
Hausschuhe und FlipFlop Brandstatt 18 82435 Bad Bayersoien 08845/9146<br />
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FlipFlop und Hausschuhe nach Maß<br />
Schuhreparatur<br />
nach Maß<br />
Schuhreparatur<br />
Einlagen<br />
Neubeso<br />
Neubesohlung deiner alten<br />
Neubesohlung deiner alten<br />
Schuhe<br />
Schuhe<br />
Vorher Nachher<br />
Vorher Nachher
verrückter wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Zeit wieder<br />
zur Ruhe kommen, mehr zu sich<br />
selbst fin<strong>den</strong> und somit gesünder<br />
und glücklicher leben können.“<br />
ADHS, Angstzustände<br />
und Autismus<br />
Florence Gebhardt betont mehrfach,<br />
dass ihr bereits der Anblick<br />
des prallgefüllten Terminkalenders<br />
eines Achtjährigen in heutiger Zeit<br />
regelrecht das Herz zerbricht. Die<br />
oft logische Folge dieses gesellschaftspolitischen<br />
Dauerdrucks:<br />
Ungeduld, Unzufrie<strong>den</strong>heit, Respektlosigkeit,<br />
aber auch Rat- und<br />
Perspektivlosigkeit, maximale<br />
Überforderung. Hinzu kommt diese<br />
immer stärker wer<strong>den</strong>de Entfremdung<br />
des Menschseins durch<br />
diese oberflächliche, realitätsferne,<br />
virtuelle Welt im Internet, auf<br />
Social Media. Wiederum daraus<br />
resultierend: Deutlich mehr psychische<br />
und physische Erkrankungen,<br />
sowohl bei Erwachsenen als<br />
auch bei Kindern und Jugendlichen.<br />
„Leider, muss man an dieser<br />
Stelle sagen, ist der Bedarf nach<br />
Therapien riesengroß.“ <strong>Das</strong>s sich<br />
Florence Gebhardt nun auf Tiergestützte<br />
Therapie spezialisiert, hat<br />
viele gute Gründe. Einer davon:<br />
„<strong>Das</strong>s ich an mir selbst merke, wie<br />
gut mir die Arbeit mit Tieren tut.“<br />
Aktuell arbeitet die Expertin nicht<br />
nur als Bäuerin und selbstständige<br />
„Fachkraft <strong>für</strong> tiergestützte Interventionen““,<br />
wie es offiziell heißt,<br />
sondern auch in einer therapeutischen<br />
Wohngruppe in Herzogsägmühle.<br />
„Nach einer anstrengen<strong>den</strong><br />
24-Stun<strong>den</strong>-Schicht kann ich<br />
noch so gestresst und müde sein –<br />
wenn ich mich danach trotzdem<br />
dazu aufraffe, in <strong>den</strong> Stall zu gehen,<br />
die Kühe zu melken und sie<br />
zu füttern, geraten all meine Alltagssorgen<br />
in Vergessenheit, bin<br />
ich mental und physisch viel mehr<br />
bei mir und superschnell und<br />
gut erholt.“ Allein aus dieser Eigenerfahrung<br />
heraus ist Florence<br />
Gebhardt fest davon überzeugt,<br />
durch gezieltes Arbeiten und Therapieren<br />
an, über und mit Rindern<br />
Menschen allen Alters helfen zu<br />
können, <strong>den</strong>en es – aus welchen<br />
Grün<strong>den</strong> auch immer – schlichtweg<br />
nicht gutgeht. Konkret gemeint<br />
sind beispielsweise Kinder,<br />
Jugendliche und Erwachsene mit<br />
Konzentrationsschwierigkeiten,<br />
ADS oder ADHS, Depressionen,<br />
Ängsten, Burnout, Zwängen, motorischen<br />
Einschränkungen, chronischen<br />
Erkrankungen, posttraumatischer<br />
Belastungsstörung oder<br />
Autismus-Spektrumstörungen.<br />
Erfahrung<br />
mit Downsyndrom<br />
Je nach Alter, Krankheiten und Problemen<br />
stimmt Florence Gebhardt<br />
die tiergestützte Therapie ganz<br />
individuell auf ihre jeweiligen Klienten<br />
ab. Bei einer Fünfjährigen<br />
mit ADHS kann beispielsweise<br />
schon das Basteln und anschließende<br />
Spielen von Memory über<br />
Bauernhoftiere Wunder bewirken.<br />
Ein Kind mit Downsyndrom<br />
sei „super happy“ gewesen, als<br />
es beim Ausmisten der Rinder<br />
helfen durfte. „<strong>Das</strong> Gefühl, gebraucht<br />
zu wer<strong>den</strong>, wichtig zu<br />
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Kraft, Mut, Lebensglück.“ Noch effektiver,<br />
weil intensiver, dürfte aber<br />
Arbeit direkt an und mit <strong>den</strong> Tieren<br />
sein. „Viele Kinder, selbst die,<br />
die hier im Weilheim-Schongauer<br />
Landkreis, auf dem Land, aufgewachsen<br />
sind, haben noch nie eine<br />
Kuh angefasst.“ Insofern wird das<br />
vorsichtige Herantasten an die bei<strong>den</strong><br />
handzahmen Dexter-Kühe Ella<br />
und Loni oder an unsere Milchkühe<br />
und Kälber der Rasse Fleckvieh<br />
sicherlich vielen sehr viel Überwindung<br />
von Ängsten kosten. Ist<br />
das Vertrauen zwischen Kuh und<br />
Mensch erst einmal hergestellt,<br />
das Streicheln, Füttern und Striegeln<br />
zur Routine gewor<strong>den</strong>, wer<strong>den</strong><br />
auch alle Beteiligten ruhiger,<br />
gelassener, selbstbewusster. Für<br />
die Sorgen des Alltags oder gar<br />
(chronische) Schmerzen ist in solch<br />
pädagogisch wertvollen Momenten<br />
dann kein Platz mehr. Insgesamt<br />
betrachtet erstreckt sich das<br />
„Kuhlalu“-Angebot (www.kuhlalu.de)<br />
von Tiergestützter Arbeit,<br />
Stadl-Lesen und Kuah-Zeit über<br />
„Hütterl“, Konzentrationstraining<br />
und Verhaltenstraining nach Marburg<br />
bis hin zu Coaching, Beratung<br />
und „Kreative Angebote“. Insofern<br />
Gutmütiger Charakter und zuckersüß: Die Dexter-Rinder Loni (braun)<br />
und Ella haben ein Stockmaß von gerade einmal 1,10 Metern.<br />
ein breitgefächertes Angebotsspektrum<br />
mit folgen<strong>den</strong> Zielen:<br />
Ängste abbauen. Entspannung fördern.<br />
Lebensfreude steigern. Bewussteres<br />
Körpergefühl aufbauen.<br />
Kognitive und emotionale Funktionen<br />
erhalten, verbessern oder wieder<br />
herstellen. Selbstbewusstsein<br />
stärken. Selbständigkeit erlernen.<br />
Lösungsorientierter handeln. Sozialverhalten<br />
fördern. Kommunikation<br />
und Körpersprache fördern.<br />
Persönlichkeit entfalten. Vorurteile<br />
abbauen. Be<strong>den</strong>ken überwin<strong>den</strong>.<br />
Im Hier und Jetzt zu sein. Und Lernprobleme<br />
sowie Lernschwächen in<br />
<strong>den</strong> Griff zu bekommen. Erste positive<br />
Erfahrungen mit Tiergestützter<br />
Therapie hat Florence Gebhardt<br />
bereits mit suchtkranken Jugendlichen,<br />
depressiven Erwachsenen<br />
sowie Kindern mit Downsyndrom<br />
gemacht. Grundsätzlich richtet<br />
sich ihr Angebot sowohl an Privatpersonen,<br />
aber auch an Soziale<br />
Einrichtungen, Psychosomatischen<br />
Kliniken, Jugendämtern, Psychologen.<br />
Eben an all jene, die in einer<br />
immer stressigeren Zeit wieder<br />
mehr Mensch sein möchten. Und<br />
das im Beisein der wohl süßesten<br />
Kühe im <strong>Pfaffenwinkel</strong>.<br />
js<br />
HAUSNOTRUF<br />
HAUSNOTRUF<br />
HAUSNOTRUF<br />
Guggenbergweg 1 ∙ 86971 Peiting<br />
Guggenbergweg 86971 Peiting<br />
Tel. 08861-680126 ∙ Fax 08861-680169<br />
Tel. 08861-680126 Fax 08861-680169<br />
peitinger-pflegedienst@t-online.de<br />
info@peitinger-pflegedienst.de<br />
peitinger-pflegedienst@t-online.de<br />
Beim aktiven Umgang mit Tieren sind die Sorgen des Alltags schnell vergessen.<br />
8 | <strong>altlandkreis</strong>
Auf der Roten Couch<br />
Die Kreisheimatpfleger<br />
Klaus Gast (li.) und Dr. Jürgen<br />
Erhard, die Kreisheimatpfleger<br />
<strong>für</strong> Weilheim-Schongau.<br />
<strong>Das</strong> Foto enstand vor dem<br />
Eingang der Klosterkirche<br />
in Polling. Foto: Felix Baab<br />
september / oktober <strong>2023</strong> | 9
Polling | Sie bewahren hiesiges<br />
Kulturgut: Kreisheimatpfleger. Für<br />
Weilheim-Schongau sind da<strong>für</strong><br />
zwei Personen zuständig. Diplomfinanzwirt<br />
Klaus Gast, 59, aus<br />
Deutenhausen. Und der Freiberufler<br />
Dr. Jürgen Erhard, 39, ein<br />
in Schwabsoien aufgewachsener<br />
Schongauer. Der eine, nach Abi in<br />
Weilheim und Studium in München<br />
hauptberuflich als Oberregierungsrat<br />
am Finanzamt Weilheim<br />
tätig, kümmert sich schwerpunktmäßig<br />
um Geschichte und Kultur.<br />
Der andere, der nach Quali,<br />
Maschinenbaumechaniker-Lehre,<br />
Mittlerer Reife, Fachabi und Abi<br />
noch Lehramt studierte und eine<br />
Doktorarbeit über „Geschichte im<br />
Kinderzimmer“ schrieb, ist spezialisiert<br />
auf Denkmalpflege und Baukultur.<br />
Im großen Interview auf der<br />
Roten Couch sprechen die bei<strong>den</strong><br />
über die Bedeutung von Heimat,<br />
wie zeitintensiv dieses einst auf Lebenszeit<br />
konzipierte Ehrenamt ist<br />
und warum es sich auf je<strong>den</strong> Fall<br />
lohnt, Heimat aktiv zu pflegen.<br />
Herr Gast, Herr Erhard, was bedeutet<br />
<strong>für</strong> Sie „Heimat“?<br />
Jürgen Erhard: Als wir zu „800<br />
Jahre Bernbeuren“ diskutiert haben,<br />
ist ein Satz gefallen, der mir<br />
wahnsinnig gut gefällt: „Heimat ist<br />
da, wo man sich selbst sicher sein<br />
kann.“ Also ein Ort, wo ich ich sein<br />
kann. Wo ich die Leute kenne. Wo<br />
ich um jede Ecke gehen kann und<br />
schon vorher weiß, was mich erwartet.<br />
Quasi das absolute Gegenteil<br />
von Fremdsein.<br />
Klaus Gast: Für mich persönlich ist<br />
Heimat dort, wo ich Wurzeln habe,<br />
die mir Stabilität geben. Wo Kinder<br />
sich auf Basis einer Stabilität<br />
entwickeln können. Vergleichbar<br />
mit einem tiefwurzeln<strong>den</strong> Baum,<br />
der gut an Nährstoffe kommt und<br />
Wasser ziehen kann. Etwas allgemeiner<br />
betrachtet steht Heimat natürlich<br />
<strong>für</strong> eine ganze Region mit<br />
ihren jeweiligen Ausprägungen:<br />
Sprache, Traditionen, Kunst, Denkmäler,<br />
Glaube, Kulturgüter – das,<br />
10 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Zwischen Shooting und Interview: Redakteur Johannes Schelle (li.), Klaus Gast (Mitte) und Dr. Jürgen Erhard.<br />
was unsere Vorfahren geschaffen<br />
haben, wir übernehmen durften<br />
und weitergeben dürfen.<br />
Muss Heimat aktiv gepflegt wer<strong>den</strong>?<br />
Klaus Gast: In gewisser Weise<br />
schon. Heimat ist zwar ein breites<br />
Feld, das sich in ständigem Wandel<br />
befindet. Sie kann aber auch leicht<br />
missbraucht wer<strong>den</strong>, weshalb wir<br />
da<strong>für</strong> sorgen müssen, dass dieser<br />
Begriff, der vollkommen unpolitisch<br />
ist, stets positiv besetzt bleibt<br />
und wertgeschätzt wird.<br />
Jürgen Erhard: Ein Beispiel, wie<br />
schnell Heimat missbraucht wer<strong>den</strong><br />
kann: Die rechtsextreme Partei<br />
„NPD“ hat sich Anfang Juni in „Die<br />
Heimat“ umbenannt. Bei so etwas<br />
stellt es mir die Nackenhaare<br />
auf und zeigt mehr <strong>den</strong>n je: Ja, es<br />
lohnt sich, Heimat zu pflegen. Und<br />
sie zu schützen.<br />
Eine große Aufgabe. Wie wird man<br />
überhaupt Kreisheimatpfleger?<br />
Klaus Gast: Grundsätzlich habe ich<br />
mich schon immer <strong>für</strong> heimische<br />
Geschichte und Kultur interessiert,<br />
habe bereits mit 16 Jahren die erste<br />
Ortschronik <strong>für</strong> <strong>den</strong> Weilheimer<br />
Ortsteil Marnbach geschrieben. Ich<br />
war mit 18 Jahren im Pfarrgemeinderat<br />
und kurze Zeit später dessen<br />
Vorsitzender. <strong>Das</strong> sind sicherlich<br />
nicht die schlechtesten Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> dieses Ehrenamt.<br />
Und trotzdem war es nie mein<br />
Ziel, Kreisheimatpfleger zu wer<strong>den</strong>.<br />
Mein Vorgänger war damals<br />
plötzlich verstorben, woraufhin<br />
ich einen Anruf vom damaligen<br />
Landrat Luitpold Braun bekam,<br />
dem ich wiederum mehrere Personen<br />
vorgeschlagen hatte. Doch<br />
dann sagte er, dass die alle mich<br />
in diesem Amt sehen wür<strong>den</strong>.<br />
Nach anfänglicher Skepsis habe<br />
ich zugesagt, wurde vom Kreisausschuss<br />
einstimmig gewählt und<br />
bin nun schon seit 1. Juni 2006<br />
Kreisheimatpfleger <strong>für</strong> Weilheim-<br />
Schongau. Meine Schwerpunkte:<br />
Geschichte, Kunst und Kultur.<br />
Dagegen sind Sie, Herr Erhard, noch<br />
ein absoluter Neuling. Sie üben das<br />
Amt des Kreisheimatpflegers erst<br />
seit Mai 2021 aus. Wie kam das Engagement<br />
bei Ihnen zu Stande?<br />
Jürgen Erhard: Ich war mit Lehramtsstudium<br />
und Doktorarbeit<br />
fertig, quasi voller Elan und Tatendrang,<br />
konnte aber aufgrund<br />
Corona nichts machen und war<br />
deshalb ein bisschen frustriert gewesen.<br />
Über eine Zeitungsanzeige<br />
habe ich dann mitbekommen,<br />
dass Helmut Schmidbauer aufhört.<br />
Da ich aufgrund Frau, Haus<br />
und Verwurzelung ohnehin in der<br />
Heimat bleiben wollte und mit<br />
dem, was ich studiert habe, ein<br />
gutes Gefühl <strong>für</strong> dieses Amt hatte,<br />
habe ich mich beworben. Und<br />
wurde nach einer persönlichen<br />
Vorstellung im Kreistag als Nachfolger<br />
von Helmut Schmidbauer<br />
gewählt.<br />
Welche Eigenschaften sollten <strong>für</strong><br />
dieses Ehrenamt mitgebracht wer<strong>den</strong>?<br />
Klaus Gast: Zuallererst muss man<br />
realistisch sein und wissen, die<br />
Welt im Alleingang nicht verändern<br />
zu können. Trotzdem ist es<br />
wichtig, sich immer wieder aktiv<br />
einzubringen. Man muss gut<br />
vernetzt sein. Gut mit Menschen<br />
umgehen können und natürlich<br />
auch das Wissen über regionale<br />
Geschichte und Kultur mitbringen,<br />
um ernst genommen zu wer<strong>den</strong> in<br />
seiner Funktion.<br />
Wie kommen Sie an hiesiges Heimatwissen?<br />
Jürgen Erhard: Im Landratsamt<br />
in Schongau habe ich nicht nur<br />
ein eigenes Büro, sondern auch<br />
einen großen Kellerraum mit annähernd<br />
2 000 Monographien,<br />
Sammelbän<strong>den</strong> und Zeitschriften<br />
von meinem Vorgänger Helmut<br />
Schmidbauer geerbt – alles Exemplare<br />
über regionale Geschichte.<br />
Eine der Winterarbeiten während<br />
Corona war <strong>für</strong> mich, alle diese<br />
Bücher zu bekleben und ein<br />
Register in Excel anzulegen, damit<br />
man sie nach Schlagworten<br />
suchen kann. Wer möchte, darf<br />
bei uns im Landratsamt Schongau<br />
jederzeit vorbeikommen und<br />
Bücher aus der Heimatbibliothek<br />
ausleihen – dazu gehören unter<br />
anderem die Ortschroniken aller<br />
34 Gemein<strong>den</strong>.<br />
Klaus Gast: Ich habe weder Büro<br />
noch Bibliothek im Landratsamt<br />
Weilheim, da<strong>für</strong> bei mir daheim<br />
in Deutenhausen im Erdgeschoss.<br />
Es gibt tatsächlich einige gute<br />
Nachschlagewerke, zum Beispiel<br />
eine zweibändige Denkmaltopographie<br />
über <strong>den</strong> Landkreis, in der<br />
über viele Orte interessante Anregungen<br />
drinstehen. Dann gibt’s<br />
auch noch die heimatkundlichen<br />
Jahrbücher „Lech-Isar-Land“, eine<br />
Bücherreihe, die bereits seit 1924<br />
existiert, insofern schier unendlich<br />
viel Wissen bietet. Hinzu kommen<br />
weitere Quellen wie das Stadtarchiv<br />
Weilheim, die alten Jahrgänge<br />
der Tageszeitungen und natürlich<br />
das Internet, wobei man da in<br />
Sachen Echtheit sehr aufpassen<br />
muss, viel Oberflächliches findet.<br />
Gibt’s ein Gesetz, das vorgibt, ab<br />
wann Kreisheimatpfleger miteingebun<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong> müssen?<br />
Klaus Gast: Auf der Bayerischen<br />
Verfassung basierend gibt’s eine<br />
Richtlinie, in der steht, wann und<br />
wo<strong>für</strong> der Kreisheimatpfleger<br />
eingebun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> soll. Zum<br />
Beispiel bei der Benennung neuer<br />
Straßen- oder Ortsteilnamen.<br />
Früher hieß der heutige Wessobrunner<br />
Ortsteil Forst noch St.<br />
Leonhardt, was häufig postalische<br />
Schwierigkeiten mit sich brachte<br />
und deshalb von der Gemeinde<br />
geändert wurde. Und in Weil-
heim gibt es ein Pflegeheim und<br />
Betreutes Wohnen, das früher an<br />
der Friedhofsstraße lag, was natürlich<br />
alles andere als glücklich<br />
war. Heute befindet es sich an<br />
der Jakob-Steigenberger-Straße,<br />
benannt nach dem Gründer des<br />
Stadtmuseums. In bei<strong>den</strong> Fällen<br />
konnte ich erfolgreich Stellung<br />
dazu beziehen.<br />
Jürgen Erhard: Da ich schwerpunktmäßig<br />
<strong>für</strong> Denkmalschutz<br />
und Baukultur zuständig bin, ist<br />
in meinem Fall das Miteinbin<strong>den</strong><br />
aufgrund der Bauleitplanung klar<br />
geregelt – wenn eine Gemeinde<br />
einen Bebauungsplan aufstellt<br />
oder eine Flächennutzungsplanänderung<br />
vornimmt, muss<br />
ich dazu Stellung nehmen. <strong>Das</strong><br />
läuft in der Regel schriftlich ab,<br />
indem ich Unterlagen zugeschickt<br />
bekomme und dann rund einen<br />
Monat Zeit habe, darauf zu reagieren.<br />
Eine weitere Verpflichtung <strong>für</strong><br />
mich sind Tagfahrten.<br />
Tagfahrten?<br />
Jürgen Erhard: Ein bis zwei Mal im<br />
Monat bin ich mit Dr. Thomas Hermann<br />
vom Bayerischen Landesamt<br />
<strong>für</strong> Denkmalpflege hier bei uns im<br />
Landkreis unterwegs. Er begleitet<br />
Sanierungen und Umbauarbeiten<br />
von <strong>den</strong>kmalgeschützten Gebäu<strong>den</strong>.<br />
Darüber hinaus, rund vier<br />
Mal im Jahr, kommt Dr. Detlef<br />
Knipping zu uns in <strong>den</strong> Landkreis –<br />
er ist der Mann, der Denkmäler<br />
zertifiziert. Auch da darf ich mit<br />
dabei sein und meine Ideen und<br />
Anregungen kundtun.<br />
Wie viel Gewicht haben diese Anregungen?<br />
Jürgen Erhard: Der Kreisheimatpfleger<br />
darf seine Meinung kundtun,<br />
aber nichts verbindlich erlauben<br />
oder verbieten. Da<strong>für</strong> sind<br />
letztlich Landratsamt, Stadt- und<br />
Gemeinderäte sowie die Untere<br />
Denkmalschutzbehörde zuständig,<br />
mit <strong>den</strong>en die Zusammenarbeit<br />
ganz hervorragend funktioniert.<br />
Klaus Gast: Umso wichtiger sind<br />
Stellungnahmen unsererseits, bevor<br />
ein Projekt umgesetzt wird –<br />
nur so können Anregungen im<br />
Sinne des Kulturerhalts rechtzeitig<br />
miteinbezogen wer<strong>den</strong>.<br />
Klingt in jedem Falle nach viel Arbeit.<br />
Wie viele Stun<strong>den</strong> fallen auf<br />
dieses Ehrenamt zurück?<br />
Jürgen Erhard: Die Trennschärfe<br />
zwischen diesem Ehrenamt,<br />
Hobbys und beruflichen Tätigkeiten<br />
ist oft nicht vorhan<strong>den</strong>, weshalb<br />
eine exakte Stun<strong>den</strong>angabe<br />
kaum möglich ist. Pro Woche<br />
habe ich zwei Bauleitplanungen.<br />
Diese Tagfahrten gehen oft über<br />
zwölf Stun<strong>den</strong> am Stück. Wenn<br />
man dann noch berücksichtigt,<br />
dass wir im Landkreis Weilheim-<br />
Schongau 1 300 Einzel<strong>den</strong>kmäler,<br />
18 Ensembles und mehr als 300<br />
Bo<strong>den</strong><strong>den</strong>kmäler haben, läppert<br />
sich aber schon einiges an Stun<strong>den</strong><br />
zusammen.<br />
Klaus Gast: Hinzu kommen zahlreiche<br />
Museen, rührige Vereine<br />
und Kulturveranstaltungen aller<br />
Art, zu <strong>den</strong>en wiederum verstärkt<br />
ich eingela<strong>den</strong> werde als Zuständiger<br />
<strong>für</strong> Geschichte und Kultur. Oft<br />
wünschen sich Veranstalter Grußworte<br />
oder Re<strong>den</strong>. Außerdem ist<br />
meine Meinung beinahe täglich<br />
zu bestimmten Themen gefragt,<br />
weshalb ich auch telefonisch oder<br />
digital gut erreichbar sein sollte.<br />
Langweilig wird dir in diesem Ehrenamt<br />
also nicht. Und es funktioniert<br />
auch nur, wenn du es lebst,<br />
gerne rausgehst und dich unter<br />
Leute mischt.<br />
Für eine überschaubare Aufwandsentschädigung<br />
von 250 Euro im Monat.<br />
Was sagen Frau und Kinder zu<br />
diesem „sportlichen“ Programm?<br />
Klaus Gast: Wenn ich am Sonntag<br />
an der Orgel sitze, spiele ich<br />
auf dem Instrument, das mein<br />
Ur-Ur-Ur-Großvater damals nach<br />
Deutenhausen brachte, als Polling<br />
1803 säkularisiert wurde, und auf<br />
dem er selbst jahrzehntelang musizierte.<br />
Ich war auch viele Jahre<br />
bei der Marnbacher Feuerwehr,<br />
die wiederum mein Ur-Ur-Großonkel<br />
gegründet hatte. Insofern<br />
war und ist es nicht nur <strong>für</strong> mich,<br />
sondern auch <strong>für</strong> meine Frau und<br />
unsere drei Kinder eine Bereicherung,<br />
in die quasi eigene Familiengeschichte<br />
einzutauchen.<br />
Jürgen Erhard: Da ich in unserer<br />
Beziehung der Hausmann und <strong>für</strong>s<br />
Kochen zuständig bin, ist zwischen<br />
mir und meiner Frau alles gut, solange<br />
das Mittagessen pünktlich<br />
auf dem Tisch steht. Momentan<br />
gibt’s viel Gemüse aus dem eigenen<br />
Garten. Aber im Ernst: Meine<br />
Frau unterstützt mich, wo sie<br />
kann, und hat als Mathematikerin<br />
und Physikerin zu vielen Dingen<br />
ganz andere Zugangsweisen.<br />
september / oktober <strong>2023</strong> | 11
Die Excel-Tabelle der Heimatbibliothek<br />
hat sie programmiert. Und<br />
beim Fensterzählen in Schongaus<br />
Altstadt hat sie mir auch geholfen –<br />
wir wollten rausfin<strong>den</strong>, wie viele<br />
Holzfenster es dort gibt. <strong>Das</strong> Resultat:<br />
72,5 Prozent. Ein beachtlicher<br />
Wert, der <strong>den</strong> Ensemble-Status<br />
der Altstadt eindrucksvoll untermauert.<br />
Haben Sie trotzdem noch Zeit <strong>für</strong><br />
(ganz) andere Hobbys?<br />
Klaus Gast: Ich mache viel Musik,<br />
spiele Klavier, Orgel und singe<br />
beim Deutenhausener Viergsang.<br />
Dann zählen natürlich meine langjährigen<br />
Tätigkeiten im Weilheimer<br />
Stadtrat sowie im Kreistag <strong>für</strong><br />
Weilheim-Schongau und die CSU<br />
zu meinen Hobbys, ebenso die<br />
Schreiberei als Autor <strong>für</strong>s Weilheimer<br />
Tagblatt und andere Publikationen,<br />
sowie mein Posten des<br />
Schriftleiters <strong>für</strong>s Lech-Isar-Land.<br />
Wobei das schon Bereiche sind,<br />
die eng mit der kreisheimatpflegerischen<br />
Tätigkeit verwoben sind.<br />
Ein ganz anderes, <strong>für</strong> mich sehr<br />
wichtiges Hobby zum Alltagsausgleich<br />
ist Kraftsport – ich bin regelmäßig<br />
im Sportstudio Guffanti<br />
zum Gewichte stemmen. Außerdem<br />
gehe ich gerne in die Natur.<br />
Jürgen Erhard: Ich spiele, ganz traditionell,<br />
Flügelhorn und Trompete<br />
in der Blaskapelle Schwabsoien,<br />
singe in der Singgemeinschaft<br />
Schwabsoien <strong>den</strong> zweiten Bass,<br />
bin aktives Mitglied im Historischen<br />
Verein Schongau und Mitglied<br />
im Tänzelfest-Verein Kaufbeuren.<br />
Darüber hinaus spiele ich<br />
in einer Irish-Folk-Band, mit der<br />
wir deutschlandweit unterwegs<br />
sind mit Songs aus dem 18. und 19.<br />
Jahrhundert – wir treten da unter<br />
anderem in Western-Clubs auf.<br />
Früher war das Amt des Kreisheimatpflegers<br />
auf Lebenszeit bestimmt.<br />
Helmut Schmidbauer aus<br />
Schongau war letztlich der erste<br />
Weilheim-Schongauer Kreisheimatpfleger,<br />
der vor dem Tod aus seinem<br />
Amt ausgeschie<strong>den</strong> ist. Froh, dass<br />
diese Lebenszeit-Regleung aufgehoben<br />
wurde?<br />
Klaus Gast: Inzwischen ist das Amt<br />
des Kreisheimatpflegers <strong>für</strong> Weilheim-Schongau<br />
in der Tat auf zehn<br />
Jahre begrenzt, und kann danach<br />
um jeweils fünf Jahre verlängert<br />
wer<strong>den</strong>. Für mich gilt das allerdings<br />
nicht – ich wurde noch auf<br />
Lebenszeit gewählt, was einfach<br />
<strong>den</strong> Hintergrund hatte, dass man<br />
politisch nicht erpressbar ist.<br />
Jürgen Erhard: Ich wurde auf zehn<br />
Jahre gewählt, was auf meine Entscheidung<br />
aber keinen Einfluss<br />
hatte – wenn man eine Lei<strong>den</strong>schaft<br />
da<strong>für</strong> übrighat, ist die zeitliche<br />
Begrenzung kein Thema.<br />
Anzug und Krawatte oder Tracht?<br />
Jürgen Erhard: Zum Musikspielen<br />
mit der Blaskapelle ziehe ich natürlich<br />
Tracht an. Ansonsten bin ich<br />
eher locker-leger unterwegs, wobei<br />
Anzug und Krawatte auch im<br />
Schrank hängen.<br />
Klaus Gast: Tracht habe ich relativ<br />
oft an. Allerdings nicht die rekonstruierte<br />
Weilheimer Stadttracht aus<br />
dem 18. Jahrhundert, sondern die<br />
Oberländler mit Gamsbart, Loferl<br />
und handgemachter Hirschlederhose<br />
vom Peitinger Sacklermeister<br />
Stöger – wir sagen Sackler, nicht<br />
Säckler. Wichtig an dieser Stelle:<br />
Tracht darf nicht wie eine Uniform<br />
betrachtet wer<strong>den</strong>, sonst tötet man<br />
sie. Anzug und Krawatte kommen<br />
bei mir auch regelmäßig zum Einsatz.<br />
Muss halt zum Anlass passen.<br />
Herr Gast, Sie gelten sowohl in Lederhose<br />
als auch Nadelstreifenanzug<br />
als „wandelndes Archiv“. Die<br />
<strong>für</strong> Sie schönste Weilheim-Schongauer<br />
Geschichte?<br />
Klaus Gast: Da gibt es viele, zum<br />
Beispiel die der „Gögerl-Sage“.<br />
Sie handelt vom letzten Burggrafen,<br />
der dort oben verstirbt, aber<br />
keinen erbberechtigten Sohn als<br />
Nachfolger hat. Stattdessen zwei<br />
Töchter. Eine Sehende, und eine<br />
Blinde. Erstere bescheißt die Blinde<br />
bei der Übergabe des hinterlassenen<br />
Goldes. Als die Blinde<br />
das bemerkt, verflucht sie die Sehende.<br />
<strong>Das</strong> ist natürlich eine fiktiv<br />
ausgeschmückte Ballade, die aber<br />
trotzdem auf einem historisch belegbaren<br />
Hintergrund aufgebaut<br />
ist: Die Edlen von Deutenhausen<br />
nämlich sind ausgestorben, haben<br />
aber ein Testament von 1199<br />
hinterlassen, nachdem deren vollständiger<br />
Besitz an das Kloster<br />
Polling vermacht wer<strong>den</strong> sollte.<br />
Entfernte Verwandte, die Edlen<br />
von Fußberg bei Gauting, wollten<br />
aber auch an dieses Erbe, weshalb<br />
gekämpft und verflucht wurde bis<br />
aufs Blut.<br />
<strong>Das</strong> älteste Bau<strong>den</strong>kmal in Weilheim-Schongau?<br />
Jürgen Erhard: Eine schwierige<br />
Frage, weil man immer berücksichtigen<br />
muss, wie viel im Kern<br />
eines Gebäudes noch übrig ist.<br />
Deshalb würde ich es nach einem<br />
anderen Gesichtspunkt beantworten:<br />
Welches Gebäude ist am<br />
längsten in Gebrauch in dem’s<br />
gedacht war in dem Stil, in dem’s<br />
gedacht war? Und da fällt mir auf<br />
Anhieb die Basilika Altenstadt ein –<br />
eine Pfarrkirche im romanischen<br />
Baustil, errichtet zwischen 1180<br />
und 1220. Wir haben aber auch<br />
wunderschön erhaltene Bauernhöfe<br />
in Holzblockbauweise aus<br />
dem 16. Jahrhundert, zum Beispiel<br />
in Antdorf. Oder die Hammerschmiede<br />
in Schwabsoien, erstmals<br />
1415 erwähnt, die zur mit ältesten<br />
Hammerschmiede Europas<br />
zählt und nun endlich, seit knapp<br />
zwei Monaten, auch unter Denkmalschutz<br />
steht.<br />
<strong>Das</strong> wertvollste?<br />
Jürgen Erhard: <strong>Das</strong> UNESCO Weltkulturerbe<br />
der Wieskirche ist<br />
ein schönes Extraprädikat. Aber<br />
wenn man mit <strong>den</strong> Menschen vor<br />
Ort über Heimat spricht, detektieren<br />
die <strong>für</strong> sich ganz andere<br />
Orte als emotional wichtig. Für<br />
mich persönlich sind Gebäude<br />
<strong>Das</strong> Interview wurde am Eingang der Klosterkirche geführt.<br />
am wertvollsten, die mit schönen<br />
menschlichen Begegnungen in<br />
Verbindung stehen. Zum Beispiel<br />
die Kirche in Schwabsoien, die<br />
nach einem Dorfbrand im Jahre<br />
1823 erbaut wurde, insofern aus<br />
der Zeit des Klassizismus stammt.<br />
Darin wurde ich getauft, hatte ich<br />
Kommunion und habe ich meine<br />
Frau geheiratet. Für manch anderen<br />
mag diese Kirche baulich nicht<br />
der schönste Ort sein, ist <strong>für</strong> mich<br />
aber einer <strong>für</strong> Herz und Seele.<br />
Und welches hiesige Bo<strong>den</strong><strong>den</strong>kmal<br />
gefällt Ihnen am besten?<br />
Jürgen Erhard: Die Via Claudia Augusta<br />
ist deshalb beeindruckend<br />
<strong>für</strong> mich, da ein Weg in Schongau<br />
– Nähe MC Donalds Richtung<br />
Jocherhof, auf dem täglich viele<br />
Schongauer spazieren gehen – bis<br />
heute an die Römer zurückerinnert.<br />
Man sieht links und rechts<br />
des Weges noch die Aushubgruben<br />
von vor 2 000 Jahren. Den Aufbau<br />
solch uralter Straßen kann man<br />
sich im Übrigen auch anschauen:<br />
in Altenstadt auf dem Dorfplatz ist<br />
ein Querschnitt zu sehen.<br />
Klaus Gast: Im Strallenwald bei<br />
Schellschwang findet man noch<br />
alte Köhlergruben, in <strong>den</strong>en damals<br />
Holzkohle gemacht wurde,<br />
die wiederum zum Schmie<strong>den</strong> von<br />
Waffen, Werkzeugen und Hufeisen<br />
gebraucht wurde. Mein persönliches<br />
Highlight ist aber das Gögerl<br />
südöstlich von Weilheim. Dieser<br />
Hügel umfasst an allen Seiten sehr<br />
alte Relikte. Die Hechenbergburg<br />
aus dem 7. Jahrhundert, die Gögerlburg<br />
aus dem 10. Jahrhundert,<br />
die 1802 abgebrochene Klause,<br />
es gibt die bereits genannte Sage<br />
des Gögerl-Fräuleins, Drumlins als<br />
Zeitzeugen der Eiszeit, die unsere<br />
Moränenlandschaft geformt hat. Es<br />
ist ein Naturschutzgebiet mit sehr<br />
seltenen Pflanzen. Und unten führt<br />
die alte Römerstraße vorbei.<br />
Gibt es auch „Schätze“, die unbedingt<br />
noch zum Denkmal ernannt<br />
wer<strong>den</strong> müssten?<br />
Jürgen Erhard: Wir haben sehr viel<br />
Baukultur der Arbeiterschaft. Zum<br />
Beispiel die Kaffeemühlen-Häusel<br />
in Penzberg, die Haindl-Wohnblöcke<br />
in Schongau oder die Bergwerksiedlungen<br />
in Peißenberg und<br />
Peiting. An dieser Architektur zeigt<br />
sich eine Zeitenwende, weshalb es<br />
wichtig wäre, sich dieser Thematik<br />
verstärkt zu widmen. Denn: Warum<br />
sollen nur große, architektonisch<br />
beeindruckende Bauten wie<br />
Kirchen, Klöster und Gutshöfe von<br />
wohlhaben<strong>den</strong> Menschen zum<br />
Denkmal ernannt wer<strong>den</strong>? <strong>Das</strong><br />
spiegelt nicht die Kultur der breiten<br />
Masse der Gesellschaft wider.<br />
Spannender Aspekt. Was macht<br />
Weilheim-Schongau noch zu einer<br />
lebenswerten „Heimat“?<br />
Klaus Gast: Kunst, Kultur, Kulinarik,<br />
Vereinsleben, Landschaft<br />
12 | <strong>altlandkreis</strong>
und Natur – unser Landkreis<br />
ist extrem facettenreich. Allein<br />
sprachlich gibt es schon Unterschiede,<br />
selbst zwischen zwei<br />
benachbarten Dörfern wie Oberund<br />
Untersöchering. Im Kreistag<br />
ging’s mir oft so, wenn einer aus<br />
Burggen oder Prem gesprochen<br />
hat, ich meinen Banknachbarn<br />
fragen musste, was genau da jetzt<br />
gesagt wurde.<br />
Jürgen Erhard: Vereinsleben,<br />
das trotz Corona recht aktiv ist in<br />
Weilheim-Schongau, die Region<br />
liebenswert macht und unser kulturelles<br />
Leben erhält – selbst im<br />
Schwabsoier Gesangsverein haben<br />
neue Mitglieder angefangen.<br />
Aber auch Kulinarisches: Juditha<br />
Wolf vom Historischen Verein in<br />
Schwabsoien hat ein Kochbuch<br />
mit alten Rezepten rausgebracht –<br />
Rezepte von unseren Groß- und<br />
Urgroßeltern. Zum Beispiel das<br />
einer Ribele-Suppe, eine Art<br />
Spätzle-Suppe.<br />
Klaus Gast: Vereine helfen, Gleichgesinnte<br />
zu fin<strong>den</strong>. Sie haben aber<br />
auch immer gewisse Strukturen,<br />
die ausgrenzen können. Noch<br />
wichtiger als die Pflege einzelner<br />
Bräuche und großer Events<br />
wie Trachtenfeste ist deshalb die<br />
Pflege der Alltagskultur. Wann<br />
kapieren endlich auch die letzten<br />
Schulen, dass Schüler nicht weniger<br />
können, nur weil sie Dialekt<br />
sprechen?! Noch entschei<strong>den</strong>der<br />
aber ist, auch wenn in Kindergarten<br />
oder Schule Hochdeutsch<br />
gesprochen wird, wie die Familie<br />
zuhause redet.<br />
Vorgänger Helmut Schmidbauer<br />
sagt: „Wer was über einen Ort und<br />
seine Menschen wissen möchte,<br />
sollte zuerst auf deren Friedhof gehen.“<br />
Jürgen Erhard: Man sieht bereits<br />
durch die künstlerische Ausprägung<br />
der Grabsteine <strong>den</strong> Geschmack<br />
der Leute, modische<br />
Veränderungen, aber auch Familien-,<br />
Stadt- und Dorfgeschichte.<br />
Man kann auf manchen Gräbern<br />
ablesen, wer früher Bürgermeister,<br />
Hausarzt oder Schreiner war.<br />
Insofern sind Friedhöfe wirklich<br />
tolle Orte, an <strong>den</strong>en sich Bürger,<br />
Tagesausflügler und Urlauber<br />
über Stadt- und Dorfgeschichte<br />
informieren können. Damit das in<br />
Zukunft noch informativer wird,<br />
können auch wir als Kreisheimatpfleger<br />
unseren Beitrag leisten.<br />
Helmut Schmidbauer hat bereits<br />
damit angefangen, <strong>den</strong> Istzustand<br />
aller Friedhöfe in Weilheim-<br />
Schongau mit Drohnenaufnahmen<br />
zu dokumentieren. Dabei stellte<br />
er fest, dass Friedhöfe aufgrund<br />
zunehmender Urnenbestattungen<br />
immer zahnlückiger ausschauen.<br />
Und aufgrund des demografischen<br />
Wandels seltener besucht wer<strong>den</strong>,<br />
was wiederum Auswirkungen auf<br />
die Grabpflege hat.<br />
Demografischer Wandel. Und Digitalisierung.<br />
Ist Heimat vom Aussterben<br />
bedroht?<br />
Klaus Gast: Elektronische Medien<br />
sind ein Hilfsmittel. Wenn ich sie<br />
richtig anwende, wirken sie sich<br />
positiv auf uns Menschen aus. Die<br />
Gefahr ist, wenn ich nur noch in<br />
einer virtuellen Welt lebe, darin<br />
regelrecht versinke, jegliche sozialen<br />
Kontakte und Bezüge zur Realität<br />
dadurch verloren gehen. <strong>Das</strong><br />
betrifft aber nicht nur das Thema<br />
Heimat, sondern die komplette<br />
Persönlichkeitsentwicklung eines<br />
Menschen.<br />
Ihr Lieblingsplatz im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
ist sicherlich kein virtueller?<br />
Klaus Gast: Mein Lieblingsplatz ist<br />
das komplette bayerische Oberland<br />
mit allem, was dazugehört.<br />
Gerade nach längeren Reisen wie<br />
beispielsweise durch USA oder<br />
Asien schätze ich umso mehr, wie<br />
schön und facettenreich unsere<br />
Region ist.<br />
Jürgen Erhard: Mein Lieblingsplatz<br />
im engsten Sinne ist bei mir daheim.<br />
Die Couch im Wohnzimmer.<br />
Und draußen im Garten, wo ich<br />
mein Gemüse angepflanzt habe,<br />
man sich freut, wie’s wächst, und<br />
sich ärgert, wenn’s nicht wächst,<br />
oder von einer Sorte zu viel<br />
wächst, man je<strong>den</strong> Tag Gurkensalat<br />
essen muss.<br />
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Dr. Jürgen Erhard (li.) ist zuständig <strong>für</strong> Denkmalpflege und Baukultur.<br />
Bleiben Sie dieser facettenreichen<br />
Region auch treu bis an Ihr Lebensende?<br />
Klaus Gast: Ich bin Heimatpfleger<br />
auf Lebenszeit. Und verheiratet<br />
auf Lebenszeit. Wieso sollte ich<br />
also weg?<br />
Jürgen Erhard: Gerade durch die<br />
Tätigkeit des Kreisheimatpflegers<br />
entdeckt man ständig was Neues.<br />
Insofern habe ich hier alles, was<br />
ich brauche, um gut und glücklich<br />
leben zu können.<br />
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14 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Ein magischer Ort <strong>für</strong> Rinder und Pferde<br />
Die Hirten der Hirschau<br />
Hirschau / Steinga<strong>den</strong> | Als in der<br />
Nacht zum 12. Juli ein heftiger<br />
Gewittersturm durch weite Teile<br />
des Schongauer Altlandkreises gezogen<br />
ist und eine Spur der Verwüstung<br />
hinterließ, brachte Ruth<br />
Schuhwerk kein Auge zu. Weniger<br />
wegen der naturgewaltigen Blitze,<br />
Donner und Orkanböen, die bei<br />
ihr daheim ums Wohnhaus pfiffen,<br />
sondern vielmehr aus Sorge um<br />
all die Pferde und Rinder, die <strong>den</strong><br />
Sommer über auf <strong>den</strong> Viehwei<strong>den</strong><br />
in der Hirschau verbringen dürfen.<br />
In aller Herrgottsfrüh machte<br />
sich die 30-Jährige auf <strong>den</strong> Weg,<br />
um nach dem Rechten zu sehen.<br />
Die gute Nachricht: Obwohl die<br />
bis zu 110 Stun<strong>den</strong>kilometer starken<br />
Windstöße auch einen Baum<br />
inmitten einer Weide umrissen,<br />
sind alle Tiere wohlauf gewesen:<br />
92 junge Rinder der Rassen<br />
Braunvieh, Fleckvieh, Pinzgauer<br />
sowie Mischungen aus Schwarzbunt<br />
und Rotbunt. Und 57 Pferde<br />
der Rassen Süddeutsches Kaltblut,<br />
Haflinger, Isländer, Shetlandpony,<br />
Warmblut und American Quarter<br />
Horse. Während die Rinder nahezu<br />
ausschließlich von Bauern aus<br />
näherer Umgebung wie Steinga<strong>den</strong>,<br />
Urspring, Prem, Lechbruck,<br />
Wildsteig, Rottenbuch und Peiting<br />
stammen, kommen die Pferde<br />
zum Teil auch aus weiter entfernten<br />
Regionen, beispielsweise<br />
Bad Tölz, Miesbach, ja sogar aus<br />
dem österreichischen Zillertal,<br />
wo es aufgrund höherer Berge<br />
und kahlerer Landschaft deutlich<br />
weniger Weideflächen und Futter<br />
gibt. Insofern ein bunter Mix aus<br />
Eine der Wei<strong>den</strong> gewährt <strong>den</strong> Tieren direkten Zugang zum Lech.<br />
landwirtschaftlichen Nutztieren<br />
und Freizeitrössern aus Nah und<br />
Fern, der sich erst einmal kennenlernen<br />
musste. „Die ersten Tage<br />
und Wochen nach dem Auftrieb<br />
hat es wie erwartet Rangkämpfe<br />
innerhalb der Herde gegeben“,<br />
sagt an dieser Stelle Josef „Seppi“<br />
Gerold. Da gehe es auch mal heftiger<br />
zu. Inzwischen aber kennen<br />
sich die Pferde und Rinder, haben<br />
die Hierarchien unter sich ausgemacht<br />
sowie das Beißen, Treten,<br />
Zwicken und Boxen beiseitegelegt.<br />
Stattdessen wird in kleineren<br />
und größeren Gruppen fast schon<br />
freundschaftlich und friedlich vor<br />
sich hin gegrast. Und das Weideleben<br />
an diesem schier magischen<br />
Ort, an einer Stelle sogar mit direktem<br />
Zugang zum Lech, in vollen<br />
Zügen genossen. Neugierig<br />
waren die Pferde und Rinder dann<br />
aber doch, als an diesem Donnerstagabend<br />
nicht nur die ihnen<br />
bekannten Hirten zugegen waren,<br />
sondern auch zwei Männer in Anzughose<br />
und weißem Hemd, und<br />
ein Redakteur mit Notizblock in<br />
der Hand. Ruhe bewahren, Respekt<br />
zeigen, stets achtsam sein,<br />
<strong>den</strong> Haselnussstecken fest in der<br />
Hand halten und keine Angst zeigen<br />
– das ist die <strong>für</strong> Laien gar nicht<br />
so einfach umsetzbare Devise<br />
beim gemeinsamen Kontrollgang<br />
durch die Hirschauer Viehweide.<br />
Naturhotel mit täglichem<br />
Zimmerservice<br />
Die Männer in Weiß sind Thomas<br />
Hipp und Dominic Lauter,<br />
Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenbank<br />
Steinga<strong>den</strong>. Letztere<br />
kümmert sich nicht nur um 12 430<br />
Bankkun<strong>den</strong> aus dem privaten und<br />
gewerblichen Bereich, sondern<br />
betreibt auch zwei Lagerhäuser,<br />
einen Getränkestadel und bewirtschaftet<br />
rund 120 Hektar an zusammenhängen<strong>den</strong><br />
Naturflächen<br />
aus Wäldern und Wiesen in und<br />
um Hirschau – ein zu Steinga<strong>den</strong><br />
gehörender Ortsteil auf der Ostseite<br />
des Lechufers, wenige Kilometer<br />
nördlich des Urspringer Lechstausees.<br />
Ein großer Teil dieser Fläche,<br />
rund 60 Hektar, wird wiederum<br />
seit vielen Jahrzehnten als traditionelle<br />
Almwirtschaft betrieben.<br />
Heißt: Landwirte, überwiegend<br />
langjährige Stammkun<strong>den</strong>, dürfen<br />
dort unten von Anfang Mai bis<br />
Mitte <strong>Oktober</strong> ihre Pferde und Rinder<br />
in die Obhut kompetenter und<br />
pflichtbewusster Hirten geben.<br />
Im Gegenzug verlangt die Bank
Armin Haf<br />
„gegr. 2001“<br />
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Generationenwechsel: Josef Gerold (von links), Thomas Hipp, Alfred<br />
Jörg, Dominic Lauter, Erwin Köpf und Ruth Schuhwerk. Nicht auf dem<br />
Bild: Augustinus Gobleder, ebenfalls Jäger und neuer Hirte.<br />
einen Unkostenbeitrag. Ein Rind<br />
kostet <strong>den</strong> Bauern heuer pro Tag<br />
1,15 Euro, ein Pferd 1,55 Euro. Da<strong>für</strong><br />
müssen sich die Halter knapp<br />
sechs Monate lang nicht selbst um<br />
ihre Tiere kümmern, sparen sich<br />
insofern jede Menge Arbeitszeit<br />
und Futterkosten. Thomas Hipp<br />
zieht an dieser Stelle einen netten<br />
Vergleich – <strong>den</strong> mit einem Naturhotel<br />
samt täglichem Zimmerservice.<br />
Für diesen Zimmerservice<br />
sind wiederum drei junge, fleißige<br />
Männer und Frauen verantwortlich,<br />
die ein bis zwei Mal täglich,<br />
bei Wind und Wetter, und auch an<br />
Sonn- und Feiertagen, nach dem<br />
Rechten sehen: Ruth Schuhwerk,<br />
30, aus Urspring, hauptberufliche<br />
Agraringenieurin, Tierarzthelferin<br />
und hobbymäßige Pferdehalterin,<br />
wurde bereits erwähnt. Ebenso<br />
Josef „Seppi“ Gerold, 27, ebenfalls<br />
wohnhaft in Urspring, hauptberuflicher<br />
Maschinenbauingenieur,<br />
der nebenbei auch auf dem<br />
elterlichen Biobauernhof im zur<br />
Hirschau benachbarten Ortsteil<br />
Riesen mithilft, außerdem sich als<br />
lei<strong>den</strong>schaftlicher Jäger um die<br />
Jagd in Hirschau kümmert. Und<br />
auch der dritte im Bunde, Augustinus<br />
Gobleder, 27, aus Birkland, ist<br />
nebenberuflich als Hirte und Jäger<br />
bei der Raiffeisenbank Steinga<strong>den</strong><br />
angestellt und immer wieder persönlich<br />
vor Ort. „Die ersten Male<br />
war es <strong>für</strong> uns schon ungewohnt,<br />
auch wir mussten das Gelände,<br />
jedes einzelne Tier und das Verhalten<br />
der Tiere in der Herde erst<br />
einmal kennenlernen“, berichtet<br />
Seppi Gerold über die Anfänge<br />
des Hirten-<strong>Das</strong>eins. Sowohl er als<br />
auch Ruth und Augustinus sind<br />
erst vor ein bis zwei Jahren zu<br />
dieser ehrenvollen Aufgabe gekommen.<br />
Zuvor kümmerten sich<br />
über mehrere Jahrzehnte hinweg<br />
Erwin Köpf und Alfred Jörg um<br />
die Hirschauer Viehwei<strong>den</strong>. „Insofern<br />
brutal große Fußstapfen, in<br />
die wir getreten sind“, sagt Ruth<br />
Schuhwerk nach diesem altersbedingten<br />
Ausschei<strong>den</strong> der rüstigen<br />
Rentner.<br />
Weidezaun über<br />
8 100 Metern<br />
In der Tat ist diese Hirschauer Hirtenanstellung<br />
mit verdammt viel<br />
Fleiß und Zeitaufwand verbun<strong>den</strong>.<br />
Allen voran <strong>für</strong> die drei Neulinge,<br />
die dieses ehrenvolle Amt allesamt<br />
nebenberuflich ausüben – entweder<br />
vor oder nach ihrem Hauptberuf.<br />
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september / oktober <strong>2023</strong> | 15
Monate vor Beginn der Weidesaison:<br />
Ab März müssen 8 100 Meter<br />
Weidezaun kontrolliert, ersetzt<br />
oder neu aufgebaut wer<strong>den</strong>. Die<br />
Rede ist von vier Reihen Stacheldraht,<br />
dem wiederum, im Abstand<br />
von 50 Zentimetern, ein elektrischer<br />
Weidezaun vorgespannt<br />
ist. „Wegen des Tierwohls – der<br />
elektrische Zaun verhindert, dass<br />
die Tiere mit dem Stacheldraht in<br />
Berührung kommen, hängenbleiben<br />
und sich verletzen.“ <strong>Das</strong> Jungvieh<br />
bekommt von der Genossenschaft<br />
eigene Ohrenmarken, „die<br />
wir <strong>den</strong> Bauern vor dem Auftrieb<br />
persönlich vorbeibringen oder per<br />
Post versen<strong>den</strong>“. Die auf jeder der<br />
insgesamt sieben Weideflächen –<br />
vier westlich des Weges direkt am<br />
Lechufer, drei östlich des Weges,<br />
hinauf bis zum Dol<strong>den</strong>see – festinstallierten<br />
Tränkebecken müssen<br />
während der kompletten Saison<br />
rund um die Uhr funktionieren<br />
und frisches Wasser ziehen. Die<br />
Tiere gilt es wirklich je<strong>den</strong> Tag zu<br />
kontrollieren. „Wir müssen sie auf<br />
Vollständigkeit zählen und darauf<br />
achten, ob welche erkrankt sind<br />
oder sich verletzt haben.“ Schürfwun<strong>den</strong>,<br />
Bissverletzungen, vor allem<br />
ein Humpeln und Hinken sind<br />
Anzeichen da<strong>für</strong>, dass gesundheitlich<br />
etwas nicht in Ordnung<br />
ist. „Kleinigkeiten bekommen wir<br />
dank Wundspray, Globuli oder<br />
Kräutertinkturen selbst geregelt.<br />
Bei größeren gesundheitlichen<br />
Problemen wie starker Lahmheit<br />
wird der Halter des jeweiligen Tieres<br />
kontaktiert, damit er es von der<br />
Weide holen und zuhause im Stall<br />
or<strong>den</strong>tlich behandeln kann.“ Im<br />
Rahmen der Kontrollgänge müssen<br />
natürlich auch immer wieder<br />
die kilometerlangen Zäune geprüft<br />
wer<strong>den</strong>. „Nie ohne Haselnussstecken“,<br />
bekräftigt an dieser Stelle<br />
Seppi Gerold, der keine Angst<br />
vor <strong>den</strong> Rindern und Pfer<strong>den</strong> hat,<br />
aber stets „Respekt“.<br />
Umtrieb erfolgt alle ein<br />
bis zwei Wochen<br />
Insbesondere Spielereien unter<br />
<strong>den</strong> Tieren in größeren Gruppen<br />
haben oft ruckartige Bewegungen<br />
zur Folge, <strong>den</strong>en Menschen<br />
besser nicht in die Quere kommen<br />
sollten. Wobei Ruth, Seppi und<br />
Augustinus ganz genau wissen,<br />
wie weit sie gehen dürfen. „<strong>Das</strong><br />
hängt auch immer vom Wetter,<br />
von der Stimmung ab.“ An heißen,<br />
schwülen Tagen seien auffallend<br />
viele Rinder und Pferde<br />
wesentlich reizbarer, aggressiver<br />
und schlechter gelaunt als an kühleren<br />
Tagen. „<strong>Das</strong> ist wie bei uns<br />
Menschen auch.“ Darüber hinaus<br />
gibt es zig verschie<strong>den</strong>e Charaktere<br />
unter <strong>den</strong> Tieren. „Wir haben<br />
Magischer Anblick: Jede Menge Pferde beim Grasen oberhalb des türkisfarbenen Lechs.<br />
zum Beispiel ein Pferd, das sich,<br />
warum auch immer, ausschließlich<br />
inmitten einer Gruppe von<br />
Rindern aufhält – wir bezeichnen<br />
es spaßhalber als unser Transgenderpferd<br />
‚Pfuh‘.“ Wieder andere<br />
seien total verschmust, möchten<br />
auffallend oft gestreichelt und getätschelt,<br />
oder auf gar keinen Fall<br />
angefasst wer<strong>den</strong>. Ein hervorzuhebendes<br />
Highlight der Hirtenarbeit<br />
ist sicherlich das regelmäßige<br />
Umtreiben der Herde von abgegraster<br />
zu unberührter Weide,<br />
was je nach witterungsbedingtem<br />
Wachstum der Gräser und Kräuter<br />
sowie Größe der jeweiligen Weide<br />
alle ein bis zwei Wochen der Fall<br />
ist. Inzwischen folgen die Tiere<br />
aufs Wort, oder besser gesagt: Auf<br />
einen Pfiff. Ist dieser erfolgt, kommen<br />
Pferde wie Rinder regelrecht<br />
blitzartig angesprintet, was <strong>den</strong><br />
Bo<strong>den</strong> vibrieren, und die Herzen<br />
von Hirten und Radfahrern, die<br />
gerade zufällig vorbeikommen,<br />
höherschlagen lässt. „Die Tiere<br />
sind sehr intelligent, wissen genau,<br />
dass dieser Pfiff mit frischem<br />
Futter verbun<strong>den</strong> ist“, sagt Ruth<br />
Schuhwerk. Und zwar mit Futter<br />
von besonderer Qualität. „Diese<br />
Flächen wer<strong>den</strong> seit vielen Jahren<br />
ganz bewusst extensiv bewirtschaftet,<br />
sind komplett naturbelassen,<br />
seit dieser Saison sogar<br />
offiziell Bio-zertifiziert.“ Heißt: An<br />
Genug gefressen: Jungvieh beim Wiederkäuen und Ruhen.<br />
kaum einem anderen Ort wür<strong>den</strong><br />
die Tiere wertvollere Gräser und<br />
Kräuter zum Fressen fin<strong>den</strong> als<br />
dort unten am Lech.<br />
PV-Anlage und seltene<br />
Kräuter<br />
An dieser Stelle kommt Dominic<br />
Lauter ins Spiel, der kurzerhand<br />
sein Smartphone zieht und seine<br />
Frau Birgit anruft – die Allgäuer<br />
Wildkräuterexpertin hat dort unten<br />
mehrere, seltene Arten entdeckt.<br />
Unter anderem Teufelskralle,<br />
Knabenkräuter oder Türkenbundlilie.<br />
Gräser und Wildkräuter wie<br />
Frauenmantel, Rotklee, Schafgarbe,<br />
Kümmel und Wiesenkopf<br />
lassen wiederum die Rinder und<br />
Pferde kerngesund aussehen –<br />
deren dichtes, feinstrukturiertes<br />
Fell glänzt an diesem Donnerstagabend<br />
prächtig im Antlitz der<br />
langsam untergehen<strong>den</strong> Sonne.<br />
Wobei solch seltene Blumen und<br />
Pflanzen auch um <strong>den</strong> Eingangsbereich<br />
der wohl urigsten Almhütte<br />
im Schongauer Altlandkreis<br />
gedeihen. Die befindet sich am<br />
nördlichsten Punkt der Hirschauer<br />
Viehwei<strong>den</strong>, lädt nach getaner<br />
Arbeit auf Brotzeit, Kaltgetränk<br />
und Karteln ein. Schlegel, Zange,<br />
Ersatzpfähle, Akkuschrauber und<br />
viele weitere Werkzeuge und Ersatzteile<br />
befin<strong>den</strong> sich dagegen<br />
in einem größeren Stadel südlich<br />
der Almhütte, links des Weges.<br />
„Dort haben wir so ziemlich alles,<br />
was wir <strong>für</strong> unsere tägliche Arbeit<br />
brauchen“, sagt Seppi Gerold, <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> dieser magische Ort dort unten<br />
auch ein idealer zum Abschalten<br />
und Runterkommen nach einem<br />
stressigen Arbeitstag ist. Dem<br />
stimmen Ruth Schuhwerk, Augustinus<br />
Gobleder, aber auch Thomas<br />
Hipp und Dominic Lauter nur<br />
zu. Und betonen an dieser Stelle<br />
ausdrücklich, dass das auch in<br />
Zukunft so bleiben wird. „Die von<br />
uns geplante PV-Anlage auf diesem<br />
Gelände, die noch dieses Jahr<br />
errichtet wer<strong>den</strong> soll, wird weder<br />
optisch diese herrliche Landschaft<br />
beeinträchtigen noch <strong>den</strong> Weidebetrieb<br />
in Zukunft einschränken“,<br />
versprechen Hipp und Lauter<br />
unisono. Um trotz Bauvorhaben<br />
möglichst sorgsam mit der Natur<br />
umzugehen, wer<strong>den</strong> beispielsweise<br />
die Ständer der Module in<br />
<strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> gerammt, nicht betoniert,<br />
somit wird eine Versiegelung<br />
der Fläche vermie<strong>den</strong>. Rund<br />
zehn Hektar sollen in Hirschau mit<br />
Photovoltaik verbaut wer<strong>den</strong>, womit<br />
jährlich Sonnenstrom <strong>für</strong> rund<br />
3100 Vier-Personenhaushalte erzeugt<br />
wer<strong>den</strong> könne. Genaugenommen<br />
hinter einer Kuppe Richtung<br />
Dol<strong>den</strong>see, weshalb die Anlage<br />
<strong>für</strong> Radfahrer, Spaziergänger<br />
und auch die Hirschauer Hirten<br />
kaum zu sehen sein wird. js<br />
16 | <strong>altlandkreis</strong>
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Die „Energiezentrale“<br />
brummt rund um die Uhr<br />
Luftaufnahme des Firmenhauptsitzes<br />
in Schwabsoien.<br />
Foto: Hans-Helmut Herold<br />
Eirenschmalz GmbH: „Wir leben Nachhaltigkeit“<br />
Bayern soll im Jahr 2040 klimaneutral<br />
sein, sagt die Staatsregierung. <strong>Das</strong> sind<br />
von heute an nur noch gut 16 Jahre –<br />
eine Mammutaufgabe. Während sich<br />
Experten der Energiewirtschaft fragen,<br />
wie das ehrgeizige Ziel in dieser<br />
kurzen Zeitspanne bloß erreicht wer<strong>den</strong><br />
soll, ist bei Familie Eirenschmalz<br />
längst Aufbruchstimmung. Vater und<br />
Sohn Eirenschmalz haben sich das<br />
Thema Nachhaltigkeit zum gemeinsamen<br />
Anliegen gemacht und couragiert<br />
unabhängige, regenerative Strukturen<br />
<strong>für</strong> die eigene Energieversorgung<br />
geschaffen. Und nicht nur das! Ihre<br />
Energiezentrale, ein Hackschnitzel-<br />
Blockheizkraftwerk versorgt künftig<br />
um die 100 Haushalte in Schwabsoien<br />
und Schwabbruck mit Nahwärme.<br />
Sonnige Ausbeute<br />
Warum bei Eirenschmalz nicht abgewartet,<br />
sondern längst nachhaltig<br />
investiert wurde? „Wir stammen aus<br />
der Landwirtschaft“, sagt Seniorchef<br />
Anton Eirenschmalz. „Wir lebten über<br />
Generationen von und mit der Natur.<br />
Da ist es logisch, in Kreisläufen zu <strong>den</strong>ken<br />
und zu handeln.“ Sohn Markus<br />
Eirenschmalz ist vom gleichen Holz geschnitzt,<br />
in seiner Hand liegt der energetische<br />
Umbau des Unternehmens,<br />
der schon vor Jahren mit der Installation<br />
von Photovoltaikanlagen auf jeder<br />
verfügbaren Dachfläche begonnen<br />
hat. 2.382 Module sind es mittlerweile,<br />
ihre Ausbeute ist an sonnigen Tagen<br />
so hoch, dass sie <strong>den</strong> Strombedarf des<br />
gesamten Unternehmens abdecken.<br />
Gemeinsam mit <strong>den</strong> hocheffizienten<br />
Holzvergaseröfen des firmeneigenen<br />
BHKWs kann Strom zu satten 80 Prozent<br />
auch über das ganze Jahr erzeugt<br />
wer<strong>den</strong> – und das insbesondere, wenn<br />
die Produktion im Dreischichtbetrieb<br />
auf Hochtouren läuft. Ten<strong>den</strong>z steigend.<br />
Im BHKW wird Energieholz aus<br />
<strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Wäldern verbrannt<br />
und in etwa 550 Kilowatt Wärme und<br />
zwischen 300 und 350 Kilowatt Strom<br />
umgewandelt. Mit der überschüssigen<br />
Wärme wird gleichzeitig ein lokales<br />
Nahwärmenetz gespeist, das bereits<br />
Haushalte am Unternehmensstandort<br />
in Schwabsoien und im Nachbarort<br />
Schwabbruck versorgt. Die Energiezentrale<br />
Eirenschmalz brummt also rund<br />
um die Uhr.<br />
„Die Energiewende gibt<br />
es nicht umsonst“<br />
Ohne <strong>den</strong> Mittelstand und seine Unternehmer<br />
sei die Energiewende nicht<br />
zu schaffen. Davon sind Vater und<br />
Sohn Eirenschmalz überzeugt. „Was<br />
es braucht, ist Begeisterung <strong>für</strong> das<br />
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september / oktober <strong>2023</strong> | 17
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schlägt rund um die Uhr. Markus<br />
Eirenschmalz (hi.li.) inspiziert das<br />
Holzvergaser-BHKW, das bis zu<br />
550 Kilowatt Wärme produziert.<br />
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eirenschmalz.de<br />
18 | <strong>altlandkreis</strong><br />
gemeinsame Ziel, unsere Umwelt, unser<br />
Miteinander, ja unseren Planeten<br />
lebenstüchtig zu erhalten“, sagt Markus<br />
Eirenschmalz entschlossen. Ein<br />
Ziel, so schränkt er ein, das zunächst<br />
Kosten und Investitionen nötig macht.<br />
„Wir kriegen die Energiewende nicht<br />
umsonst, keiner tut das“, merkt er<br />
an. „Unser Strom ist nicht unbedingt<br />
billiger als der aus dem Netz. Für die<br />
Zukunft bringt er uns aber Unabhängigkeit<br />
vom Energiemarkt, kalkulierbare<br />
Kosten und ein gutes Argument<br />
<strong>für</strong> unsere Kun<strong>den</strong>, sich <strong>für</strong> die nachhaltige<br />
Produktion bei Eirenschmalz<br />
zu entschei<strong>den</strong>.“ Deshalb legen Vater<br />
und Sohn Eirenschmalz auch nicht die<br />
Hände in <strong>den</strong> Schoß. Neue Projekte<br />
sind angedacht, sobald die gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen stimmen:<br />
„Ein Windrad wird kommen“, sagt Anton<br />
Eirenschmalz und seine Frau fügt<br />
augenzwinkernd hinzu: „Dunkelblau<br />
mit kleinen Dinosauriern drauf – das<br />
Markenzeichen des Unternehmens.“<br />
Markus Eirenschmalz ergänzt ernst:<br />
„Meine Vision ist es, die Haushalte<br />
der Umgebung nicht nur mit Wärme,<br />
sondern auch mit Strom aus Windkraft<br />
versorgen zu können.“<br />
Technologisch Vorreiter zu sein und<br />
die Energiewende aktiv mitzugestalten,<br />
ist ein Teil der Eirenschmalz‘<br />
Nachhaltigkeits-Story. Wenn aber vor<br />
Fröhliche Kinder und gute Laune beim Kindertag am Firmengelände. Foto: Eirenschmalz
Arbeitspause des Hilfstrupps im Ahrtal<br />
mit Verpflegung der dankbaren Anwohner.<br />
Foto: Eirenschmalz<br />
der Lieblingspizzeria in Schongau 25<br />
Kinder aus einem dunkelblauen Eirenschmalz-Lkw<br />
purzeln und in Pizza und<br />
Pasta schwelgen, wird ein weiteres Kapitel<br />
geschrieben und Menschlichkeit<br />
gelebt. So engagiert sich das Familienunternehmen<br />
seit über zehn Jahren<br />
<strong>für</strong> das Kinderheim St. Alban in Dießen<br />
am Ammersee mit Spen<strong>den</strong> und regelmäßigen<br />
Aktionen <strong>für</strong> die Kinder. „Es<br />
hat sich über die Jahre eine gute und<br />
innige Beziehung zu <strong>den</strong> Schwestern<br />
und <strong>den</strong> Kindern aufgebaut“, resümiert<br />
Unternehmenschefin Alexandra<br />
Eirenschmalz. Sie erzählt von ihren<br />
Besuchen in Dießen und <strong>den</strong> Kindertagen,<br />
welche sie <strong>für</strong> die Kinder der Mitarbeiter<br />
und des Kinderheims auf dem<br />
Firmengelände organisiert – Kabarettist<br />
Broadway Joe und Riesenstofftier<br />
inklusive.<br />
Wenn es gilt, in der Not zu helfen und<br />
mitanzupacken, ist die Familie ohnehin<br />
mit im Boot. Beispielsweise im<br />
Sommer 2021, Flutkatastrophe im<br />
Ahrtal: Gemeinsam mit anderen Unternehmen<br />
der Region organisierten<br />
Anton und Markus Eirenschmalz mehrere<br />
Arbeitseinsätze mit Baggern und<br />
Radladern sowie mehrere Hilfstransporte.<br />
Fünf Mal, weiß sich Anton Eirenschmalz<br />
zu erinnern, war er seitdem im<br />
Ahrtal, zunächst, um mit schwerem Gerät<br />
<strong>den</strong> Schlamm wegzuräumen, später<br />
mit Hilfsgütern und Baumaterial.<br />
Doppelt ausgezeichnet<br />
Für ihr vielseitiges Engagement wurde<br />
die Firma Eirenschmalz in <strong>den</strong> vergangenen<br />
wenigen Wochen daher gleich<br />
doppelt ausgezeichnet. „Als Technologieführer<br />
ist Nachhaltigkeit fest im<br />
Leitbild von Eirenschmalz verankert“,<br />
hieß es zurecht in der Laudatio zur<br />
Verleihung des Bayerischen Mittelstandspreises<br />
im Juni. Da bekam das<br />
Familienunternehmen mit Standorten<br />
in Schwabsoien / Oberbayern und<br />
Augsburg / Schwaben <strong>den</strong> Preis der<br />
acht besten bayerischen Mittelständler<br />
<strong>2023</strong> aus <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> von Landtagspräsi<strong>den</strong>tin<br />
Ilse Aigner verliehen.<br />
Ebenso ehrte das international tätige<br />
Unternehmen und Weltmarktführer<br />
Stihl jüngst seinen Produktionspartner<br />
Eirenschmalz <strong>für</strong> dessen besondere<br />
Leistung in Sachen Nachhaltigkeit.<br />
„Verantwortungsvolle Arbeits- und<br />
Geschäftspraktiken, Umweltschutz<br />
und Transparenz sind zentrale Werte<br />
in unserer gesamten Lieferkette“, wie<br />
Stihl-Vorständin Anke Kleinschmit<br />
bei der Preisverleihung erklärte. Beeindruckt<br />
zeigte sich die Vorständin<br />
vom hohen sozialen Engagement der<br />
Familie Eirenschmalz – im kleinen wie<br />
im großen Ganzen.<br />
Angelika Hirschberg<br />
unSere werte<br />
• Effizienz<br />
• Wertschätzung<br />
• Vertrauen<br />
• Miteinander<br />
• Teamwork<br />
• Begeisterung<br />
• Sorgfalt<br />
• Präzision<br />
• Mut<br />
• Respekt<br />
• Innovation<br />
• Familie<br />
• Zielorientierung<br />
• Partnerschaft<br />
• Optimismus<br />
• Nachhaltigkeit<br />
• Verantwortung<br />
• Prozessorientierung<br />
Für soziales und ökologisches Engagement ausgezeichnet: Stihl-Vorständin Anke<br />
Kleinschmit (v.li.) und Marc Moser (Stihl) gemeinsam mit Anton und Markus Eirenschmalz.<br />
Foto: Peter Oppenländer<br />
Aus 2.000 Bewerbern des bayerischen<br />
Mittelstands erhielt die Eirenschmalz<br />
GmbH <strong>den</strong> begehrten Preis. Im Bild<br />
(v.li.): Alexandra Eirenschmalz, Kathrin<br />
Eirenschmalz, Anton Eirenschmalz und<br />
Markus Eirenschmalz. Foto: Eirenschmalz<br />
Schwerpunkte<br />
• Laserschnei<strong>den</strong><br />
• Baugruppenfertigung<br />
• Laserschweißen<br />
september / oktober <strong>2023</strong> | 19
Hohenfurcher Feuerwehr feiert 150-Jähriges<br />
Die Ersthelfer auf der B17<br />
Hohenfurch | Als am 12. April 1873<br />
die Feuerwehr in Hohenfurch gegründet<br />
wurde, hat es die B17 von<br />
Augsburg über Landsberg und Peiting<br />
bis hin zum österreichischen<br />
Grenzbereich bei Füssen noch<br />
nicht gegeben. Heute zählt diese<br />
110 Kilometer lange Bundesstraße<br />
zur am stärksten befahrenen Verkehrsachse,<br />
die durch <strong>den</strong> Schongauer<br />
Altlandkreis führt. Werktags<br />
sind es die Berufspendler,<br />
Handwerker und Lieferanten, an<br />
Wochenen<strong>den</strong> überwiegend Tagesausflügler<br />
aus größeren Städten<br />
wie Augsburg, die über die<br />
B17 <strong>den</strong> Weg in Richtung Gebirge<br />
anstreben – und am Abend wieder<br />
nach Hause drücken. Überschattet<br />
wer<strong>den</strong> Fahrten auf dieser von<br />
vielen als Schnellstraße angesehenen<br />
Verbindung immer wieder<br />
von schweren Unfällen. Häufig als<br />
Ersthelfer dann vor Ort: Die Aktiven<br />
der Freiwilligen Feuerwehr<br />
in Hohenfurch. „Da unser Feuerwehrhaus<br />
quasi direkt neben der<br />
B17 liegt, sind unsere Wege entsprechend<br />
kurz“, sagt Hohenfurchs<br />
Feuerwehrkommandant Frank<br />
Karczewski. Unfallstelle absichern,<br />
Erste Hilfe leisten, <strong>den</strong> jeweiligen<br />
Einsatz koordinieren<br />
Aus gegebenem Anlass in Schale geworfen: Die aktiven Mitglieder der<br />
Freiwilligen Feuerwehr Hohenfurch la<strong>den</strong> heuer zum Jubiläumsfest.<br />
und wertvolle Vorarbeiten leisten<br />
wie „Autos aufbocken“ <strong>für</strong> die mit<br />
Schere und Spreizer ausgestatteten<br />
Feuerwehren aus Denklingen,<br />
Schongau und Altenstadt „sind<br />
unter anderem unsere schwerpunktmäßigen<br />
Aufgaben“. Wobei<br />
auch Brandbekämpfung, Hochwasserschutz,<br />
Straßenreinigung,<br />
Sicherheitswache bei feierlichen<br />
Anlässen, Brandschutzerziehung<br />
<strong>für</strong> Kindergartenkinder und<br />
Grundschüler sowie Tragehilfe <strong>für</strong><br />
Rettungsdienste zum Aufgabenspektrum<br />
der Hohenfurcher Feuerwehrler<br />
zählen. „Zwar braucht<br />
es sehr viel Regen, bis die Schönach,<br />
die sich durch unseren kompletten<br />
Ort zieht, übergeht –<br />
wenn dies aber der Fall ist, ist fast<br />
das halbe Dorf davon betroffen“,<br />
sagt Frank Karczewski, der insbesondere<br />
das Pfingsthochwasser im<br />
Jahre 1999 in ewiger Erinnerung<br />
behalten wird. Und froh ist, dass<br />
die Hohenfurcher Wehr mit einer<br />
Sandschlauch-Befüllungs-Maschine<br />
dahingehend gut ausgestattet<br />
ist.<br />
Alt, aber bewährt:<br />
<strong>Das</strong> LF8<br />
Aktuell zählt die Hohenfurcher<br />
Feuerwehr 110 Vereinsmitglieder,<br />
von <strong>den</strong>en sich rund 50 im Alter<br />
von 18 bis 55 Jahren aktiv engagieren.<br />
Und auch der Nachwuchs<br />
ist mit zehn Mitgliedern im Alter<br />
von zwölf bis 18 Jahren gut besetzt<br />
<strong>für</strong> ein Dorf mit rund 1 700 Einwohnern.<br />
„Worauf wir uns aber<br />
nicht ausruhen können und wollen<br />
– Neumitglieder sind bei uns<br />
jederzeit herzlich willkommen“,<br />
sagt an dieser Stelle Thomas Gornig,<br />
Gruppenführer der Wehr und<br />
Vorsitzender des Vereins. Fuhrpark<br />
und Stüberl befin<strong>den</strong> sich<br />
am Hauptplatz 1, quasi im Zent-<br />
20 | <strong>altlandkreis</strong>
um der Schönachgemeinde. Dort<br />
vorzufin<strong>den</strong>: Ein 110 PS starkes<br />
Mehrzweckfahrzeug, unter anderem<br />
ausgestattet mit Funk zur<br />
Koordinierung von Einsätzen sowie<br />
mit Material zur Absicherung<br />
von Einsatzstellen und Umleitung<br />
von Verkehr. Darüber hinaus ein<br />
Löschgruppenfahrzeug LF 8 mit<br />
136 PS, das mit Baujahr 1988 schon<br />
verdammt viel erlebt hat, aufgrund<br />
regelmäßiger Wartung jedoch<br />
nach wie vor in einem sehr guten,<br />
brauchbaren Zustand ist. „Dank<br />
Neuner-Besatzung, altbewährter,<br />
wartungsarmer und zuverlässig<br />
funktionierender Technik sowie<br />
zweier Pumpen <strong>für</strong> eine starke<br />
Wasserversorgung aus der Schönach<br />
ein <strong>für</strong> uns sehr wertvolles<br />
Fahrzeug“, betont Frank Karczewski.<br />
<strong>Das</strong> teuerste und mondernste<br />
Pferd im Hohenfurcher Feuerwehr-Stall<br />
aber ist das Löschgruppenfahrzeug<br />
LF20, Baujahr 2016,<br />
mit satten 285 PS unter der Haube,<br />
sowie 125-Liter-Schaummitteltank<br />
und 2 600-Liter-Löschwassertank.<br />
Instandgehalten wer<strong>den</strong> letztlich<br />
alle drei Fahrzeuge von <strong>den</strong><br />
wehreigenen Gerätewarten, die<br />
in der Regel auch selbst aktiv im<br />
Einsatz mit dabei sind. Und im<br />
Laufe der Jahre und Jahrzehnte<br />
viele schöne, aber auch traurige,<br />
nachhalitg prägende Einsätze erlebt<br />
hatten.<br />
Großbrand und tragische<br />
Verkehrsunfälle<br />
Zum Beispiel einen Großbrand am<br />
1. Januar 1979, entfacht durch eine<br />
Silvesterrakete. Drei Bauernhöfe<br />
stan<strong>den</strong> damals unweit des heutigen<br />
Deko-Cafés „Oafach Schea“<br />
in Vollbrand, mehrere Wohnhäuser<br />
drumherum fingen ebenfalls<br />
Feuer – ohne <strong>den</strong> Einsatz der<br />
Hohenfurcher Wehr wäre nach<br />
übereinstimmender Experteneinschätzung<br />
das halbe Dorf niedergebrannt,<br />
wären dutzende Kühe<br />
und Kälber verendet und womöglich<br />
auch Menschenleben dem<br />
Die Schönach verträgt grundsätzilch relativ viel Wasser, wenn Sie aber<br />
einmal übertritt, ist ein Großteil des Dorfes von Hochwasser betroffen.<br />
Brand zum Opfer gefallen. Noch<br />
schwerer zu verkraften waren und<br />
sind aber all die Verkehrsunfälle<br />
mit Schwerstverletzten oder tödlich<br />
verunglückten Personen – ein<br />
zweigeteiltes Auto mit drei verstorbenen<br />
Kindern ist an dieser<br />
Stelle das wohl schmerzhafteste<br />
Beispiel aus dem Einsatzbuch der<br />
Hohenfurcher Feuerwehr. Aber<br />
auch eines, das die Wichtigkeit<br />
von Zusammenhalt, Vertrauen und<br />
freundschaftlichem Miteinander<br />
unter <strong>den</strong> Aktiven unterstreicht.<br />
„Die allseits bekannte Einsatzhalbe<br />
nach einem Ausrücken trinken<br />
wir in erster Linie nicht, weil wir<br />
Lust auf Bier haben, sondern weil<br />
wir im Zuge dessen runterkommen<br />
und gemeinsam versuchen,<br />
das Geschehene zu verarbeiten“,<br />
so Frank Karczewski. Seit Dezember<br />
2022 diente das gemütliche<br />
Floriansstüberl aber auch dazu,<br />
etwas Erfreuliches organisatorisch<br />
auf die Beine zu stellen: Die Jubiläumsfeier<br />
zum 150-jährigen Bestehen<br />
der Freiwilligen Feuerwehr<br />
in Hohenfurch. Hier<strong>für</strong> bauen die<br />
Ehrenamtler, gemeinsam mit der<br />
Hohenfurcher Landjugend, ein<br />
700-Mann-Zelt zwischen Fußballplatz<br />
und Kieswerk (Streif) auf.<br />
Ampelparty, Weinfest<br />
und Festsonntag<br />
Dort im Bereich von Hornweg,<br />
Gewerbestraße und Mesnerweg<br />
steigt schließlich am Freitagabend,<br />
15. <strong>September</strong>, ab 20 Uhr<br />
eine Ampel-Party mit DJ Nick Henkel.<br />
Gefolgt von einem geselligen<br />
Weinfest mit stimmungsmusikalischer<br />
Umrahmung der Alpengruß<br />
Musikanten am Samstagabend,<br />
16. <strong>September</strong>, ab 19 Uhr. <strong>Das</strong><br />
Highlight zum Gründungsjubiläum<br />
aber findet am Sonntag, 17.<br />
<strong>September</strong>, statt. Beginnend mit<br />
Kirchenzug (9.15 Uhr) vom Festzelt<br />
zum Schulgarten, wo gegen 9.45<br />
Uhr ein Festgottesdienst beginnt.<br />
Im Anschluss: Frühschoppen im<br />
Bierzelt mit erfrischen<strong>den</strong> Kaltgetränken<br />
und typisch bayerischschwäbisch-amerikanischer<br />
Küche<br />
wie Schweinsbraten, Kässpätzle<br />
und Currywurst mit Pommes – die<br />
ideale Stärkung <strong>für</strong> <strong>den</strong> großen<br />
Festzug mit rund 600 Teilnehmern,<br />
der sich ab 14 Uhr durch Hohenfurch<br />
schlängelt. Unter anderem<br />
mit zahlreichen Mitgliedern aller<br />
Feuerwehren aus dem Schongauer<br />
Altlandkreis, Blaskapellen in<br />
Volltracht und Pferdefuhrwerken,<br />
die historisch wertvolle Motive wie<br />
eine Florians-Spritze (Feuerlöschgerät<br />
aus anno dazumal) präsentieren<br />
wer<strong>den</strong>. Abschließend: Feierlicher<br />
Festausklang im Festzelt<br />
mit Dankesre<strong>den</strong> und Ehrungen.<br />
Im Rahmen dessen sollte auch<br />
<strong>den</strong> jüngeren Besuchern bewusstwer<strong>den</strong>,<br />
wie wichtig und wertvoll<br />
die Freiwilligenarbeit hiesiger<br />
Feuerwehrleute ist.<br />
js<br />
september / oktober <strong>2023</strong> | 21<br />
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ALLERLEI IM ALTLANDKREIS<br />
Soziales trifft auf Kultur<br />
und alte Motoren<br />
Neues Marienheim öffnet seine Pforten<br />
Peiting | Der Neubau der<br />
Sozialtherapeutischen Einrichtung<br />
„Marienheim“ an<br />
der Bühlachstraße in Peiting<br />
ist abgeschlossen. Bevor<br />
Klienten aus dem alten<br />
in <strong>den</strong> neuen Standort<br />
umziehen, la<strong>den</strong> die Marienheim-Verantwortlichen<br />
der Arbeiterwohlfahrt, kurz AWO, alle Interessierten<br />
aus Nah und Fern zum Tag der offenen Tür. Unter dem<br />
Motto „Psychiatrie erlebbar machen“, bekommen Besucher<br />
am Samstag, 30. <strong>September</strong>, von 10 bis 16 Uhr<br />
Führungen durch alle Räumlichkeiten. Darüber hinaus<br />
erzählen Mitarbeiter aus ihrem Berufsleben und<br />
halten Fachvorträge zu unterschiedlichen Themen,<br />
zum Beispiel über Konzept und Philosophie<br />
des Marienheims. Für das leibliche Wohl<br />
ist ebenfalls gesorgt.<br />
js<br />
Party, Weinfest, Oldtimertreffen<br />
Morgenbach | Im Festzelt in Morgenbach<br />
steigt am Freitag, 22. <strong>September</strong>, um 21<br />
Uhr die legendäre, von der Wildsteiger<br />
Landjugend organisierte „EinfachSo“-<br />
Party mit DJ Firebird. Am Samstag, 23.<br />
<strong>September</strong>, la<strong>den</strong> die Wildsteiger Plattler<br />
zum Weinfest,<br />
musikalisch umrahmt<br />
von der<br />
Dachbo<strong>den</strong>musi.<br />
Und am Sonntag,<br />
24. <strong>September</strong>,<br />
findet ab 10 Uhr<br />
ein Oldtimertref-<br />
fen mit PS-Prüfstand, Kinderhüpfburg,<br />
Frühschoppen, Tombola, Fahrzeugsegnung<br />
(13.30 Uhr) und<br />
Rundfahrt statt.<br />
js<br />
Kulturherbst im Kulze<br />
Schwabniederhofen | <strong>Das</strong> Kulze in Schwabniederhofen<br />
feiert am Freitag, 8. <strong>September</strong>, ab 17 Uhr<br />
seinen 15. Geburtstag. Draußen, im Rahmen eines<br />
Gartenfestes, zu dem alle Interessierten recht herzlich<br />
eingela<strong>den</strong> sind. Und keinen Eintritt bezahlen<br />
müssen. Obendrein gibt’s Informationen zum neuen<br />
Herbstprogramm: Am Samstag, 30. <strong>September</strong>,<br />
um 19.30 Uhr kommt die allgäuer Schauspielerin<br />
und Kabarettistin Ingrid Lechner mit „Geaht’s<br />
no!?“ – ein humorvoller Abend mit viel Witz und<br />
Tiefe über die Wechseljahre-Probleme von Mann<br />
und Frau. Eintritt: 15 Euro. Am Samstag, 21. <strong>Oktober</strong>,<br />
liest ab 19.30 Uhr Thomas Morawetz satirische<br />
Kurzszenen, musikalisch begleitet von Gitarrist<br />
Markus Mähner. Eintritt frei, Spen<strong>den</strong> erwünscht.<br />
Und am Freitag, 13. <strong>Oktober</strong>, gastieren „mixxit Theater“<br />
am St.-Florian-Weg 1<br />
in Altenstadt-Schwabniederhofen.<br />
Dabei handelt es<br />
sich um ein professionelles<br />
Improvisationstheater aus<br />
München und Weilheim, das<br />
sogar bundesweit <strong>für</strong> beste<br />
Unterhaltung sorgt – und<br />
an diesem Freitag zwei Mal<br />
auftritt. Zunächst, <strong>für</strong> Kinder ab fünf Jahren, um 16<br />
Uhr. Eintritt: vier Euro Kinder, acht Euro Erwachsene.<br />
Und am Abend, um 19.30 Uhr, mit einer schrä-<br />
gen, schlagfertigen und skurrilen Improvisationsshow<br />
<strong>für</strong> Erwachsene. Eintritt: 13 Euro.<br />
Nähere Infos und Tickets unter www.<br />
kulze.info.de.<br />
js<br />
22 | <strong>altlandkreis</strong>
Altlandkreis | Rekordverdächtig viele Bücher und<br />
Veranstaltungstickets konnten Sie in unserer Juli /<br />
August-<strong>Ausgabe</strong> gewinnen. Je zwei Tickets <strong>für</strong><br />
ESCONOVA gingen an Anna Huber aus Schongau,<br />
Lukas Greif aus Denklingen und Marion Schlensker<br />
aus Reichling. Auf die Konzertkarten „Festlicher<br />
Sommer in der Wies“ durften sich Angelika Müller<br />
aus Lechbruck, Hedwig Kögel aus Burggen und<br />
Ralf Neuburg aus Peiting freuen. Je zwei Tageskarten<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Schongauer Sommer gewannen Anna-<br />
Lena Kula aus Schongau, Bernd Schünemann aus<br />
Altenstadt, Klaus Waldmann aus Peiting, Monika<br />
Kalzendorf aus Stötten<br />
und Petra Kunzmann<br />
aus Ingenried. Karten<br />
<strong>für</strong> „Brettl Spitzen“ gingen<br />
an Diana Meltretter<br />
aus Schongau, Manuela<br />
Menhart aus Böbing und<br />
Martin Huber aus Peiting.<br />
Auf je zwei Jahreskarten<br />
<strong>für</strong>s<br />
Buchheimmuseum<br />
Waaler Passion lädt zum Endspurt<br />
Literatur und Kultur – die Gewinner<br />
Waal | „War sehr eindrucksvoll, zum Schluss<br />
musste ich tatsächlich ein Tränchen verdrücken!“<br />
Die Waaler haben von Besuchern und Presse bereits<br />
jede Menge Lob <strong>für</strong> ihr Passionsspiel über<br />
„Leben, Tod und Auferstehung“ bekommen. Und<br />
la<strong>den</strong> nun alle Kulturinteressierten zum Endspurt<br />
ein. Gespielt wird noch bis 8. <strong>Oktober</strong>, je<strong>den</strong><br />
Samstag um 18 Uhr und je<strong>den</strong> Sonntag um 13.30<br />
Uhr. Nähere Infos und Tickets gibt es telefonisch<br />
(08246 / 969001), per E-Mail (info@<br />
passion-waal.de) oder online (www.<br />
passion-waal.de).<br />
js<br />
Bernried freuten sich Helmut Linder aus Hohenfurch<br />
und Richard Kögl aus Altenstadt. Zu „Julius<br />
Caesar“ durften mit je einer Begleitung Carola<br />
Götz aus Hohenpeißenberg, Dorothea Neudecker<br />
aus Rettenbach, Monika Dreher aus Böbing, Monika<br />
Weninger aus Peiting und Robert Oberhofer<br />
aus Schongau. <strong>Das</strong> Buch „Pflanzen-plus“ von<br />
Heinfried Barton gewannen Prof. Dr. Gerhard Karl<br />
aus Peiting und Susanne Bussewitz aus Schwabsoien.<br />
Den Oberbayern-Krimi „Champagnergrab“<br />
Christina Reinisch aus Altenstadt, Franz Hackinger<br />
aus Vilgertshofen und Thomas Olschewski<br />
aus Hohenpeißenberg. „Glückstöchter – einfach<br />
leben“ von Stephanie Schuster ging an Edith Lieb<br />
aus Apfeldorf, Ingrid Aschenbrenner aus Peiting<br />
und Monika Kölbl aus Rottenbuch. „Mittsommerwind“<br />
von Nicola Förg an Marianne Brass aus Apfeldorf,<br />
Rita Hipp aus Halblech sowie Silke Knödl<br />
aus Peiting. Und das Buch „Weiberstammtisch“<br />
von Sabine Herbst gewannen Katharina<br />
Schramm und Sigrid Gottschalk. Herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
js<br />
Stadlfest mit Siegerhengst<br />
Burggen | An alle, die <strong>den</strong> Burggener<br />
Rosstag vermissen: Für<br />
Sonntag, 10. <strong>September</strong>, organisiert<br />
die „Rosstag-Abteilung“<br />
des Ländlichen Reit- und Fahrvereins<br />
Burggen ein Stadlfest<br />
der besonderen Art. Es findet<br />
oberhalb der Litzauer Schleife,<br />
insofern in wunderschöner<br />
Natur statt. Neben kulinarischen<br />
Köstlichkeiten aus Feld-<br />
küche und historischem Erdäpfeldämpfer sorgt die Musikkapelle<br />
Burggen <strong>für</strong> Stimmung. Highlight sicherlich: Die Vorstellung des<br />
preisgekrönten Kaltblut-Deckhengstes „Steinbach von Burggen“ –<br />
eine imposante Erscheinung aus Stärke, Schönheit und Charakter.<br />
Außerdem wird an einem Handwebstuhl traditionelles Handwerk<br />
aus 1900 demonstriert. Und im Zuge dessen auch bekanntgegeben,<br />
dass am 15. <strong>September</strong> 2024 auch der ein Rosstag stattfin<strong>den</strong> wird.<br />
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september / oktober <strong>2023</strong> | 23
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Intensivmedizin im Wandel<br />
Wachsende Patientenzahlen, demografischer<br />
Wandel, komplexe<br />
Behandlungsfälle, hochspezialisierte<br />
Medizin und technischer<br />
Fortschritt: Die Anforderungen an<br />
die Intensivmedizin haben sich<br />
verändert. Daher hat sich die<br />
Krankenhaus GmbH entschlossen,<br />
<strong>den</strong> Bereich Intensivmedizin<br />
neu aufzustellen. Die bei<strong>den</strong><br />
Intensivstationen in Schongau<br />
und Weilheim wer<strong>den</strong> zu einer<br />
großen interdisziplinären Einheit<br />
zusammengeführt und in eine<br />
eigenständige „Sektion <strong>für</strong> Intensivmedizin“<br />
integriert. Leiter der<br />
standortübergreifen<strong>den</strong> Abteilung<br />
ist Dr. Florian Amor.<br />
Kaum eine Disziplin hat sich in<br />
<strong>den</strong> vergangenen Jahrzehnten so<br />
rasant weiterentwickelt wie die<br />
Intensivmedizin. Intensivstationen<br />
können heute zu Recht als Drehund<br />
Angelpunkt einer hochwertigen<br />
Versorgung kritisch Kranker in<br />
einem Akutkrankenhaus angesehen<br />
wer<strong>den</strong>. Die Etablierung zentraler,<br />
interdisziplinärer Intensivstationen<br />
ist eine notwendige und<br />
folgerichtige Weiterentwicklung<br />
eines notfall- und intensivmedizinisch<br />
ausgerichteten Gesamtkonzepts<br />
zur Optimierung der stationären<br />
Patientenversorgung.<br />
Daher ist es laut Dr. Florian Amor<br />
wichtig, dass die Intensivstationen<br />
von Weilheim und Schongau<br />
in einer gemeinsamen Sektion<br />
zusammengeschlossen wer<strong>den</strong>.<br />
„Die standort- und abteilungsübergreifende<br />
Versorgung unserer<br />
Intensivpatienten beeinflusst<br />
entschei<strong>den</strong>d <strong>den</strong> Krankheitsverlauf<br />
und <strong>den</strong> Heilungsprozess“,<br />
macht der 45-Jährige deutlich. Er<br />
ergänzt: „Ich arbeite nahezu immer<br />
mit mehreren anderen Kollegen<br />
zusammen. Dabei ist mir<br />
ein sehr guter interprofessioneller<br />
und interdisziplinärer Austausch<br />
ein großes Anliegen. Wir alle haben<br />
ein gemeinsames Ziel: Die<br />
Gesundheit der uns anvertrauten<br />
Menschen zu fördern.“<br />
Gesamtes Spektrum der<br />
modernen Intensivmedizin<br />
Die Intensivstationen in Weilheim<br />
und Schongau verfügen über<br />
insgesamt 17 Betten, in <strong>den</strong>en<br />
Schwerstkranke optimal versorgt<br />
wer<strong>den</strong>. Dr. Amor sagt: „Wir legen<br />
großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit<br />
mit Experten aus<br />
anderen Abteilungen und die persönliche<br />
Überwachung unserer<br />
Patienten durch besonders erfahrene<br />
Ärzte und Pflegefachkräfte.“<br />
Und weiter: „Abgestimmte Strukturen<br />
und einheitliche Behandlungspfade<br />
sind <strong>für</strong> eine effektive<br />
Interaktion und <strong>für</strong> effiziente Behandlungsverläufe<br />
Grundvoraussetzung.“<br />
Die Intensivmediziner versorgen<br />
die Patienten rund um die Uhr im<br />
Schichtbetrieb. Die Überwachung<br />
erfolgt mit Hilfe von Patientenmonitoren,<br />
die das Personal automatisch<br />
alarmieren, wenn sich die<br />
Herz-, Kreislauf- oder Atemwerte<br />
verändern. Hier<strong>für</strong> gibt es insgesamt<br />
17 Beatmungsplätze. „Unseren<br />
Patienten steht das gesamte<br />
Spektrum der modernen Intensivmedizin<br />
zur Verfügung“, betont<br />
Dr. Amor. Hierzu zählen unter<br />
anderem modernste Beatmungsgeräte<br />
mit der Möglichkeit zur<br />
transpulmonalen Druckmessung<br />
und zur NAVA-Beatmung, Nierenwäsche<br />
mittels kontinuierlicher<br />
venovenöser Hämodiafiltration,<br />
Messung des Herzzeitvolumens<br />
mittels PICCO-Verfahren, Videolaryngoskopie<br />
und Bronchoskopie<br />
sowie Echokardiografie und Sonografie.<br />
Ein Reanimationsteam ist<br />
rund um die Uhr in Bereitschaft.<br />
Zur Sektion Intensivmedizin gehört<br />
außerdem ein Weaning-<br />
Zentrum, mit dessen Hilfe Patientinnen<br />
und Patienten von der<br />
maschinellen Beatmung entwöhnt<br />
wer<strong>den</strong> sollen. „Weaning ist ein<br />
langer, intensiver Prozess, <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> es umfangreiche Kenntnisse<br />
verschie<strong>den</strong>er Fachrichtungen<br />
benötigt“, erklärt Dr. Amor. Durch<br />
das Weaning erlangt der Patient<br />
wichtige Fähigkeiten und Körperfunktionen<br />
zurück, zum Beispiel<br />
Atmen, Sprechen, Schlucken und<br />
Essen. Damit gewinnt er wieder<br />
Selbständigkeit. Dr. Amor: „Dies<br />
ist auch oft der Beginn der Krankheitsverarbeitung.“<br />
Dr. Florian Amor<br />
Nicht zuletzt ist die Sektion Intensivmedizin<br />
in ein deutschlandweit<br />
einzigartiges tele-medizinisches<br />
Kooperationsprojekt eingebun<strong>den</strong>.<br />
Zusatz-Überwachung<br />
durch Tele-Intensivstation<br />
Patientinnen und Patienten wer<strong>den</strong><br />
nicht nur rund um die Uhr<br />
von <strong>den</strong> Ärzten der Krankenhaus<br />
GmbH betreut, sondern es erfolgt<br />
zudem eine 24 / 7 telemedizinische<br />
Überwachung durch eine Tele-Intensivstation.<br />
Schwerstkranke erhalten<br />
zusätzlich zur permanenten<br />
Unterstützung durch die Intensivmediziner<br />
der Krankenhaus GmbH<br />
eine Betreuung von weiteren ärztlichen<br />
Spezialisten, die medizinische<br />
Fachgebiete abdecken, die<br />
in <strong>den</strong> Krankenhäusern von Weilheim<br />
und Schongau nicht vorhan<strong>den</strong><br />
sind. So etwa Mikrobiologen<br />
oder Rheumatologen.<br />
Dr. Amor: „Mit der Neuaufstellung<br />
der Intensivstationen zeigen wir,<br />
wie eine hochwertige und effiziente<br />
Patienten-Versorgung aussehen<br />
kann. Damit reagieren wir<br />
auf Herausforderungen wie etwa<br />
Strukturvorgaben oder Fachkräftemangel.“<br />
Um <strong>für</strong> neue Mitarbeiter<br />
attraktiv zu sein, wird in der Sektion<br />
außerdem ein zukunftsweisendes<br />
Führungskonzept mit flachen<br />
Hierarchien und modernen Arbeitsstrukturen<br />
umgesetzt.<br />
KLINIK WEILHEIM – Johann-Baur-Straße 4, 82362 Weilheim, Telefon 0881 188-0 www.meinkrankenhaus2030.de<br />
KLINIK SCHONGAU – Marie-Eberth-Straße 6, 86956 Schongau, Telefon 08861 215-0 E-Mail: info@kh-gmbh-ws.de
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> > > DAS HEIMATRÄTSEL<br />
?Rastplatz<br />
?Rastplatz mit<br />
?Museumscharakter<br />
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Altlandkreis | Inmitten hiesiger<br />
Prärie plötzlich am Wegesrand:<br />
Ein Bushäuschen-ähnlicher Rastplatz<br />
mit Museumscharakter, der<br />
an die Zeit des Torfstechens zurückerinnert.<br />
Neben Flyer und<br />
Infotafeln sind unter dem Dach<br />
der halboffenen Hütte sogar originalerhaltene<br />
Werkzeuge wie<br />
Spaten und Stecheisen sowie<br />
ein „Lore“ angebracht. Letzteres<br />
ist der Fachbegriff <strong>für</strong> einen auf<br />
Schienen geführten Wagen, über<br />
<strong>den</strong> der frischgestochene Torf zum<br />
Trocknen transportiert wurde –<br />
einmal aufwändig getrocknet,<br />
nimmt Torf, bestehend aus abgestorbenen<br />
Pflanzenresten, nahezu<br />
keine Feuchtigkeit mehr auf. Wobei<br />
sich diesen Materialtransport<br />
via Bahn nicht alle Bauern leisten<br />
konnten – die Ärmeren unter ihnen<br />
schoben das Heizmaterial zu Fuß<br />
in Holzschubkarren nach Hause.<br />
Zuletzt um 1970 – so lange wurde<br />
an dieser Stelle Torf abgebaut.<br />
Im Rahmen unseres neuen Heimatträtsels<br />
möchten wir von Ihnen,<br />
> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
Wo sich welche Sonnenuhr befindet, wollten wir von Ihnen in unserer<br />
Juli / August-<strong>Ausgabe</strong> wissen. Die Lösung: Auf dem Hohen<br />
Peißenberg (A), am Turm der Klosterkirche Rottenbuch (B) und an<br />
Schongaus Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt (C). Unter mehreren<br />
Einsendungen mit der korrekten Zuordnung war das Losglück diesmal<br />
auf Seiten von Brigitte Straub aus Bernbeuren.<br />
Wir gratulieren recht herzlich zum Gewinn eines Spezialitäten-<br />
Korbes der Schönegger Käse-Alm und wünschen guten Appetit!<br />
liebe Leserinnen und Leser, wissen:<br />
Wo befindet sich dieser gemütliche<br />
Rastplatz mit Museumscharakter?<br />
Schicken Sie uns bis 15. <strong>September</strong><br />
eine Postkarte mit der Lösung<br />
und dem Stichwort „Heimaträtsel“<br />
an „<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland 40, in<br />
86971 Peiting. Oder eine E-Mail an<br />
info@<strong>altlandkreis</strong>.de. Zu gewinnen<br />
gibt es eine leckere Probiertüte der<br />
Schönegger Käse-Alm, bestückt<br />
mit Emmentaler, Almblütenkäse,<br />
Urigem Bergler und Heumilch-<br />
Alpkäse. <strong>Das</strong> Los entscheidet, der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Viel Erfolg!<br />
js<br />
> > > IMPRESSUM<br />
der „<strong>altlandkreis</strong>“ ist ein Medium von<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“<br />
Birkland 40 in 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
Mail: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Stand bei Drucklegung im August <strong>2023</strong>.<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 28000 Exemplare<br />
Für eingesandte Manuskripte wird<br />
keine Haftung sowie keine<br />
Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Geplanter Erscheinungstermin<br />
der nächsten <strong>Ausgabe</strong> November /<br />
Dezember <strong>2023</strong>: Freitag, 27. <strong>Oktober</strong><br />
(Anzeigenschluss: Montag, 9. <strong>Oktober</strong>)<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>: Ernst-Dietrich Limper,<br />
Christian Rauch<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder,<br />
Kurt Zarbock, Irmgard Gruber, Jeannine Echtler,<br />
Alexander Berndt<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH,<br />
Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH,<br />
Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung<br />
an alle Haushalte im Altlandkreis Schongau und einzelnen<br />
angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie<br />
Erscheinungstermine und weitere technische Angaben<br />
fin<strong>den</strong> Sie auf unserer Webseite www.<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />
Fotos: Felix Baab, Johannes Schelle, Adobe Stock,<br />
Chistian Rauch, Ernst-Dietrich Limper, Krankenhaus<br />
GmbH Weilheim-Schongau, Bettina Eder, Schönegger<br />
Käse-Alm, Falko Göthel, Ruth Schuhwerk, Freiwillige<br />
Feuerwehr Peiting, Kuhlalu, Raiffeisenbank<br />
Steinga<strong>den</strong>, BSE Pictures, Freiwillige Feuerwehr<br />
Hohenfurch, Arnold Richter, AWO, Isabelle Kreis-<br />
Nazarimanesh, Astrid Horbach, Ulrike Propach,<br />
Dr. Helmut Stahl, Rolf Röw, Ursula Schindlbeck,<br />
LFU, Astrid Hanak, Christine Wölfle, Marcel Sohn,<br />
Nikolas Perl, Gemeindearchiv Schwabsoien, Jasmin<br />
Jaser, Elisabeth Jahn, Philipp Braun, Pexels, Andrea<br />
Piaquadio, Mizuno-K<br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
september / oktober <strong>2023</strong> | 25
2 200 Kaninchen in Weilheims Hochlandhallen<br />
Deutschlands<br />
größte Widderschau<br />
16.09.<br />
bis<br />
08.10.<br />
Tickets und Info<br />
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26 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Weilheim / Peiting | Widder gelten<br />
als ausgeglichen, zutraulich und<br />
menschenbezogen. Und als eine<br />
Kaninchenrasse, die weder besonders<br />
schreckhaft noch aggressiv<br />
ist, sich insofern ausgezeichnet <strong>für</strong><br />
Haltung und Zucht eignet. Stolze<br />
2 200 der schönsten und wertvollsten<br />
Widderkaninchen wer<strong>den</strong><br />
Ende <strong>Oktober</strong> in Weilheim zu sehen<br />
sein – in <strong>den</strong> Hochlandhallen<br />
an der Wessobrunner Straße 8<br />
findet am Samstag, 28. <strong>Oktober</strong>,<br />
und Sonntag, 29. <strong>Oktober</strong>, die 38.<br />
überregionale Widderclub Vergleichsschau<br />
statt. „Es handelt sich<br />
um die größte Widderkaninchenausstellung<br />
Deutschlands, die zum<br />
ersten Mal überhaupt in Oberbayern<br />
stattfindet“, sagt Albert<br />
Schmid, Vorsitzender des Vereins<br />
„Deutscher Widderclub Bayern –<br />
Sektion Oberbayern“ und Vorsitzender<br />
des Kleintierzuchtvereins<br />
„B 162 Peiting“ – beide Vereine<br />
richten diese schier gigantische,<br />
auf nur eine Rasse spezialisierte<br />
Kleintierschau federführend aus.<br />
Und haben seit Wochen und Monaten<br />
alle Hände voll zu tun, damit<br />
diese Großveranstaltung reibungslos<br />
über die sprichwörtliche<br />
Bühne gehen kann. „Mehr als 400<br />
Züchter reisen mit ihren Tieren bis<br />
aus Rostock und Hamburg zu uns<br />
in <strong>den</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong>, legen 800<br />
Kilometer mit dem Auto zurück“,<br />
sagt Albert Schmid. Und nehmen<br />
da<strong>für</strong> mehrere Tage Urlaub. Denn:<br />
Während die breite Öffentlichkeit<br />
am Samstag von 8 bis 17 Uhr und<br />
am Sonntag von 8 bis 12 Uhr sich<br />
die rausgeputzten Rammler und<br />
Widder gelten als ausgeglichen, zutraulich und menschenbezogen.<br />
Häsinnen anschauen darf, beginnt<br />
<strong>für</strong> die teilnehmen<strong>den</strong> Aussteller<br />
diese Widderschau schon einige<br />
Tage vor dem offiziellen Veranstaltungswochenende:<br />
Bereits<br />
am Mittwochvormittag wer<strong>den</strong><br />
die Tiere von <strong>den</strong> Züchtern angeliefert,<br />
ab Donnerstagnachmittag<br />
von 50 anerkannten Preisrichtern<br />
bewertet. Wiederum davor baut<br />
das Orga-Team mit zahlreichen<br />
fleißigen Helfern 2200 Käfige<br />
auf, die wiederum mit je zwei<br />
Bechern – einer <strong>für</strong>s Futter, einer<br />
<strong>für</strong>s Trinken – ausgestattet wer<strong>den</strong><br />
müssen. Und natürlich mit Streu<br />
und Heu, damit es die Kaninchen<br />
bequem haben, sich pudelwohlfühlen.<br />
Erst Bewertung,<br />
dann Verkauf<br />
Im Detail betrachtet wer<strong>den</strong> bis<br />
zu 70 verschie<strong>den</strong>e, vom bundesweiten<br />
Zuchtverband anerkannte<br />
Widderrassen ausgestellt. „Vom<br />
sieben Kilo schweren Deutschen<br />
Widder bis hin zum 1,9 Kilogramm<br />
leichten Deutschen Zwergwidder<br />
wird alles zu sehen sein“, betont<br />
Albert Schmid. Die einen sind<br />
einfarbig, einige aber auch zwei-<br />
oder gar dreifarbig. Bewertet<br />
wird: Gewicht, Form und Bau des<br />
Körpers, Fellstruktur, Form und<br />
Größe von Ohren und Kopf, Farbzeichnung<br />
und Pflegezustand.<br />
In Summe vergeben die Preisrichter<br />
maximal 100 Punkte.<br />
Die Ergebnisse aller Bewertungen<br />
wer<strong>den</strong> wiederum<br />
noch bis Freitagabend in<br />
eine Druckerei gegeben,<br />
die wiederum über<br />
Nacht einen Schaukatalog<br />
gestaltet und<br />
druckt, damit Besucher,<br />
vor allem<br />
aber Züchter, sich<br />
am Samstag und<br />
Sonntag ein genaues<br />
Bild machen<br />
können von <strong>den</strong><br />
einzelnen Tieren –<br />
einige<br />
Widderkanin-
Bei Züchtern heuer begehrt: Der Bayerische Löwe aus Porzellan.<br />
chen wer<strong>den</strong> unter <strong>den</strong> Züchtern<br />
ausgetauscht. Am allerwichtigsten<br />
aber ist, dass die flauschigen<br />
Vierbeiner mit ihren markanten,<br />
nach unten hängen<strong>den</strong> Ohren<br />
bestens versorgt wer<strong>den</strong> während<br />
dieser Ausstellung. „Wir haben<br />
hier<strong>für</strong> extra ein Team von zehn<br />
Leuten abgestellt, das sich nahezu<br />
ausschließlich um die Pflege der<br />
Tiere kümmert.“ Gefüttert wird<br />
eine spezielle Mischung aus beispielsweise<br />
Getreide und Gras, zu<br />
trinken gibt’s frisches, qualitativ<br />
hochwertiges Leitungswasser aus<br />
der Region. Und zu gewinnen?<br />
„Keine Geldpreise.“ Da<strong>für</strong> begehrte<br />
Medaillen und Urkun<strong>den</strong> vom<br />
Zentralverband Deutscher Kaninchenzüchter.<br />
Und einen Bayerischen<br />
Löwen aus Porzellan.<br />
Tagesausflug durch<br />
<strong>den</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
Grundsätzlich<br />
stellen<br />
nahezu alle Züchter<br />
mindestens vier<br />
Tiere von der gleichen<br />
Rasse mit dem<br />
gleichen Farbschlag<br />
aus. Und wer<strong>den</strong><br />
auch außerhalb der<br />
Ausstellung eine gute Zeit verbringen.<br />
Zum Beispiel im Rahmen<br />
eines Züchterabends, der am 28.<br />
<strong>Oktober</strong> in Peitings Schloßberghalle<br />
mit Auftritten der Peitinger<br />
Plattlergruppe, der Goaßlschnalzer<br />
Steinga<strong>den</strong> sowie musikalischer<br />
Umrahmung der Knappschaftsund<br />
Trachtenkapelle Peiting und<br />
kulinarischen Klassikern wie Bayerischer<br />
Ente mit Kartoffelknödeln<br />
und Blaukraut, Backschinken vom<br />
heimischen Schwein oder Steirischen<br />
Spinatknödeln mit Herbstrahmgemüse<br />
und gehobeltem<br />
Bergkäse. Und auch am Tag davor,<br />
am Freitag, 27. <strong>Oktober</strong>, haben die<br />
Veranstalter ein tolles Rahmenprogramm<br />
<strong>für</strong> die aus ganz Deutschland<br />
angereisten Aussteller auf die<br />
Beine gestellt – ein Tagesausflug<br />
mit Schaukäserei auf Schönegg,<br />
einer Führung durch die weltberühmte<br />
Rokokokirche in Wies<br />
sowie einer Fahrt auf <strong>den</strong> Hohen<br />
Peißenberg mit genialem Blick<br />
Richtung Alpen. Insofern profitiert<br />
von dieser Großveranstaltung auch<br />
der <strong>Pfaffenwinkel</strong> als Tourismusregion.<br />
Im Mittelpunkt aber stehen<br />
die zuckersüßen Kaninchen, die<br />
ihre Ausgeglichenheit auch auf<br />
<strong>den</strong> Großteil der Züchter übertragen.<br />
„<strong>Das</strong> Schöne an diesem Hobby<br />
ist nicht nur die tagtägliche Arbeit<br />
mit <strong>den</strong> Tieren, sondern auch das<br />
Pflegen langjähriger Freundschaften<br />
unter <strong>den</strong> Züchtern“, sagt Albert<br />
Schmid, der an dieser Stelle<br />
grinsend bekräftigt, dass sich das<br />
Gemüt der Widder tatsächlich auf<br />
<strong>den</strong> Großteil der Züchter überträgt:<br />
Ausgeglichen, zutraulich, menschenbezogen.<br />
js<br />
> > > INFOS ZUR 38. WIDDERSCHAU<br />
Deutschlands größte Widderschau findet <strong>für</strong> die breite<br />
Öffentlichkeit am Samstag, 28. <strong>Oktober</strong>, von 8 bis<br />
17 Uhr, und Sonntag, 29. <strong>Oktober</strong>, von 8 bis 12 Uhr in<br />
<strong>den</strong> Hochlandhallen an der Wessobrunner Straße 8 in<br />
Weilheim statt. Der Eintritt kostet fünf Euro pro Person.<br />
Kinder bis 16 Jahren sind frei.<br />
september/ oktober <strong>2023</strong> | 27<br />
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SAM <strong>2023</strong> – iPad-Gewinner aus Burggen<br />
„Möchte zur<br />
Berufsfeuerwehr“<br />
Burggen / Schongau | Die<br />
Sommerferien hätte Fabio<br />
Streit sicherlich actionreicher<br />
verbringen wollen. Aufgrund<br />
Knie-OP ist statt Streethockey<br />
mit <strong>den</strong> Jungs „Netflix & chill“<br />
angesagt. Oder YouTube-<br />
Clips mit atemberauben<strong>den</strong><br />
Penalty-Skills namhafter<br />
DEL- und NHL-Profis. Aufhören<br />
möchte der 16-jährige<br />
Burggener mit dem Eishockeyspielen<br />
aber nicht.<br />
„Da<strong>für</strong> bin ich noch zu jung,<br />
macht mir das Hobby zu viel<br />
Spaß.“ Körperlich wieder fit<br />
wer<strong>den</strong> muss er außerdem ohnehin.<br />
Für <strong>den</strong> ERC Lechbruck, <strong>für</strong> die<br />
Freiwillige Feuerwehr Burggen,<br />
und <strong>für</strong> ein actionreich geplantes<br />
28 | <strong>altlandkreis</strong><br />
CATERING<br />
Ob Firmenfeste, Ob Firmenfeste, Hochzei-<br />
Hochzeiten, Geburtstage,Abendessenodersonstige<br />
Abendessen Events, sonstige Ihre Wünsche Events, als<br />
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METZGEREI<br />
"DIE" „DIE“ Weißwurst -die Legende –die<br />
unter Legende <strong>den</strong> Weißwürsten. unter<strong>den</strong> Weißwürsten.<br />
Die Schmid´sche<br />
Die Schmid´sche Weißwurst,<br />
wahrscheinlich die Beste<br />
Weißwurst, WWeißwurst der wahrscheinlich<br />
Welt. Oft kopiert,<br />
besteWeißwurst nachgemacht undder<br />
nie<br />
die<br />
Welt. Oftkopiert, erreicht. nachgemachtund<br />
nie erreicht.<br />
Mehr Tor <strong>für</strong>s Geld!<br />
Mehr Tor <strong>für</strong>s Geld!<br />
Fabio Streit (re.) bekommt von SAM-Organisator<br />
Alexander Berndt das iPad überreicht.<br />
Auftrag: 6031138, Motiv: 001<br />
Berufsleben. „Mein Ziel ist es, Be-<br />
Stand:<br />
Auftrag: 03.02.2021 6031138, um Motiv: 14:40:01<br />
001 *1350259-6031138-001*<br />
rufsfeuerwehrmann zu wer<strong>den</strong>.“<br />
*1350259-6031138-001*<br />
Art:<br />
Stand:<br />
UNB, 03.02.2021<br />
Farben: um<br />
Black 14:40:01<br />
Cyan Magenta Yellow<br />
<strong>Das</strong> setzt in jedem Falle eine ge-<br />
Art: UNB, Farben: Black Cyan Magenta Yellow<br />
wisse körperliche Fitness und Be-<br />
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Fabio Streit vom Welfen-Gymnasi-<br />
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um Schongau auf die neunte Klasse<br />
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ker könnte Fabio abseits von Ein-<br />
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sätzen Geräte und Fahrzeuge warten,<br />
als Sanitäter käme er bereits<br />
als Erste-Hilfe-Profi zur Wehr. Doch<br />
bis dahin stehen noch jede Menge<br />
Stegreif- und Schulaufgaben,<br />
eine Abschlussprüfung und eben<br />
eine Berufsausbildung auf dem<br />
Programm. Eine breite Palette an<br />
potentiellen Lehrberufen konnte er<br />
bereits auf der Schongauer Ausbildungsmesse<br />
vergangenen März <strong>für</strong><br />
sich entdecken. „Eine wirklich gute<br />
Veranstaltung, von der ich sehr viele<br />
positive Eindrücke mitnehmen<br />
konnte.“ Zum Beispiel vom Beruf<br />
des Glasers. „Ich wusste zwar, dass<br />
es diesen Beruf gibt, konnte mir bis<br />
dato aber nie wirklich was darunter<br />
vorstellen.“<br />
Ausbildungsplatzsuche<br />
via Tablet<br />
Fabio Streit war einer von zahlreichen<br />
Schülerinnen und Schülern,<br />
die <strong>den</strong> Besuch der SAM <strong>2023</strong> aktiv<br />
<strong>für</strong> sich nutzen konnten. Auch dank<br />
Messepass inklusive Gewinnspiel –<br />
wer mit mindestens vier verschie<strong>den</strong>en<br />
Ausbildern das<br />
persönliche Gespräch gesucht<br />
hatte, bekam je einen Stempel<br />
da<strong>für</strong>. Ein vollgestempelter<br />
Messepass konnte wiederum<br />
zur finalen Gewinnspiel-Verlosung<br />
eingereicht wer<strong>den</strong>.<br />
Hauptgewinn: Ein nigelnagelneues<br />
iPad der Edelmarke<br />
Apple. „Ich habe noch nie<br />
etwas gewonnen, und dann<br />
gleich sowas. Echt unglaublich!“<br />
Fabio Streit freute sich<br />
sprichwörtlich wie ein kleines<br />
Kind, als ihm Alexander<br />
Berndt, SAM-Organisator aus<br />
dem Hause Ostenrieder Design &<br />
Marketing, <strong>den</strong> originalverpackten<br />
Gewinn überreichte. Jetzt heißt es:<br />
Fleißig sein bei der Reha, sich zwischendurch<br />
bei „Netflix and chill“<br />
auf dem Tablet erholen und auch<br />
immer wieder mal einen Blick auf<br />
die Internetseiten hiesiger Ausbildungsbetriebe<br />
werfen – und<br />
natürlich auf www.schongauerausbildungsmarkt.de,<br />
um sich die<br />
kommen<strong>den</strong> Wochen und Monate<br />
an der richtigen Stelle bewerben<br />
zu können. Die aufgrund Corona<br />
ins Leben gerufene Plattform ist ab<br />
sofort wieder kostenlos und rund<br />
um die Uhr online – und bündelt<br />
ein großes Ausbildungsangebot<br />
regional ansässiger Betriebe. Sie<br />
ersetzt jedoch in keinster Weise<br />
die SAM als Präsenzveranstaltung.<br />
Die findet am Mittwoch, <strong>den</strong> 20.<br />
März 2024, wieder wie gewohnt<br />
in Schongaus Lechsporthalle statt.<br />
Nähere Infos unter www.schongauer-ausbildungsmesse.de.<br />
js
Deutschlands größter Kaltblutfohlenmarkt<br />
„Wichtigster Feiertag im Jahr“<br />
Rottenbuch | Die Sorge der Veranstalter,<br />
dass der Rottenbucher<br />
Fohlenmarkt die Corona-Pandemie<br />
nicht überleben würde, war durchaus<br />
berechtigt. Schließlich können<br />
die Fohlen der Züchter auch zuhause<br />
auf dem Hof bewertet, online<br />
angeboten und über direkte<br />
Kontaktaufnahme zwischen Käufer<br />
und Halter verkauft wer<strong>den</strong>. Dazu<br />
braucht es keine Vor-Ort-Plattform.<br />
Auch Rottenbuchs Bürgermeister<br />
Markus Bader macht keinen Hehl<br />
daraus: „Natürlich ist es bequemer,<br />
<strong>den</strong> Handel der Fohlen online<br />
abzuwickeln.“ Doch der größte<br />
Kaltblutfohlenmarkt Deutschlands,<br />
der stets am ersten Freitag des<br />
<strong>September</strong>s stattfindet, ist viel<br />
mehr als dieses rein Geschäftliche<br />
unter all <strong>den</strong> lei<strong>den</strong>schaftlichen<br />
Pferdezüchtern. Er gilt als Kult,<br />
als beliebte Traditionsveranstaltung,<br />
die seit vielen Jahrzehnten<br />
Menschen allen Alters aus ganz<br />
Bayern, Deutschland, ja sogar<br />
Österreich, Schweiz, Belgien und<br />
anderen europäischen Ländern in<br />
seinen Bann zieht. Die bis zu 100<br />
Rosserer mit ihren herausgeputzten<br />
Kaltblutstuten und <strong>den</strong> noch<br />
<strong>Das</strong> Highlight: Die Versteigerung mit Auktionator Michael Walser.<br />
schöner hergerichteten Fohlen<br />
stehen ganz klar im Mittelpunkt<br />
dieser Veranstaltung. „<strong>Das</strong> soll und<br />
muss auch immer so bleiben“, betont<br />
Markus Bader. Dank großem<br />
Bierzelt mit Blasmusik, qualitativ<br />
hochwertiger, bayerischer Küche,<br />
kompetentem Bedienpersonal,<br />
vergleichsweise günstigen Essensund<br />
Getränkepreisen sowie mehr<br />
als 50 Fieranten drumherum ist<br />
dieser Großveranstaltung ein gewisser<br />
Volksfestcharakter jedoch<br />
nicht von der Hand zu weisen –<br />
quasi ein Volksfest ohne übertriebenen<br />
Kitsch, was in heutiger Zeit<br />
durchaus Seltenheitswert hat. Und<br />
offensichtlich von verdammt vielen<br />
Menschen vermisst wurde. Vergangenes<br />
Jahr, beim ersten Fohlenmarkt<br />
nach coronabedingter<br />
Zwangspause, wurde nämlich ein<br />
neuer Besucherrekord von mindestens<br />
6000 erzielt. „Wenn das<br />
Wetter heuer so bombastisch wird<br />
wie vergangenes Jahr, rechnen wir<br />
mit einem ähnlichen Ansturm wie<br />
2022“, sagt Markus Bader, der im<br />
Rahmen seiner Fohlenmarkt-Rede<br />
stets betont, wie bedeutungsvoll<br />
dieser Termin <strong>für</strong> die Rottenbucher<br />
selbst ist: „Nach Weihnachten<br />
der wichtigste Feiertag im Jahr.“ In<br />
erster Linie wegen der vielen strahlen<strong>den</strong><br />
Gesichter aus nah und fern.<br />
Aber auch deshalb, weil sich die<br />
Rottenbucher Gemeinde, Trachtler,<br />
Musiker und Trommler <strong>für</strong> ihren<br />
unermüdlichen, ehrenamtlichen<br />
Einsatz belohnen an diesem Tag.<br />
„Die Einnahmen über Essen und<br />
Getränke kommen unseren Vereinen<br />
zugute.“ Neue Noten oder<br />
gar Leihinstrumente <strong>für</strong> Nachwuchsmusiker<br />
könne man sich<br />
dank des Fohlenmarktes leisten.<br />
<strong>Das</strong> Eintrittsgeld über fünf Euro,<br />
das ausschließlich bis mittags verlangt<br />
wird, ist dagegen Sache des<br />
Pferdezuchtverbands. Heißt: Die<br />
Rottenbucher stellen Örtlichkeit<br />
zur Verfügung, sorgen <strong>für</strong> Live-<br />
Musik, Bewirtung und Fieranten.<br />
Der Pferdezuchtverband dagegen<br />
kümmert sich um alles, was mit<br />
Auftrieb, Bewertung und Versteigerung<br />
der Fohlen zu tun hat.<br />
300 Meter weiter südlich<br />
Heuer findet der 39. Rottenbucher<br />
Kaltblutfohlenmarkt am Freitag,<br />
1. <strong>September</strong>, erstmals 300 Meter<br />
weiter südlich statt wie gewohnt –<br />
quasi zwischen großem Fohlenhof-Parkplatz<br />
und Sportplatz. Offizieller<br />
Beginn: 9 Uhr. Wobei der<br />
Auftrieb der ersten Fohlen in <strong>den</strong><br />
Ring bereits um 8 Uhr beginnt,<br />
gefolgt von einer offiziellen Vorstellung<br />
der jungen Hengste und<br />
Stuten um 10 Uhr. <strong>Das</strong> große Highlight,<br />
die Versteigerung, beginnt<br />
schließlich um 12 Uhr. Tausende<br />
Besucher scharen sich dann um<br />
<strong>den</strong> Ring. Darunter auch jede<br />
Menge potentielle Käufer, stets<br />
mit Katalog in der Hand, in dem<br />
die einzelnen Fohlen inklusive aller<br />
wichtiger Daten vermerkt sind.<br />
Bis dato wur<strong>den</strong> die Tiere bereits<br />
auf Erscheinungsbild, Rahmen,<br />
Wuchs, Größe, Kopfausdruck, Halsung,<br />
Oberlinie, Fundament, Beine<br />
und Gang von einer fachkundigen<br />
Jury bewertet. Spätestens dann<br />
kommt Auktionator Michael Walser<br />
ins Spiel – der Mann mit der<br />
schnellsten Stimme des Rottenbucher<br />
Kaltblutfohlenmarkts, der<br />
das gegenseitige Überbieten der<br />
Käufer gekonnt moderiert. Und<br />
spätestens bei Höchstpreisen von<br />
bis zu über 5000 Euro ins Schwitzen<br />
kommt.<br />
js<br />
september / oktober <strong>2023</strong> | 29
Energiegenossenschaft Oberland baut fünf neue PV-Anlagen<br />
Wir suchen <strong>für</strong> unseren Standort<br />
Schongau ab sofort:<br />
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Peißenberg | Die Marktgemeinde<br />
Peißenberg bei der Energiewende<br />
aktiv unterstützen: Mit diesem<br />
Ziel wurde vor zehn Jahren die<br />
Energiegenossenschaft Peißenberg<br />
gegründet. Zum Zeitpunkt der Zulassung<br />
der Organisation wurde<br />
jedoch die EEG-Novelle 2014 verabschiedet.<br />
Und damit alle größeren<br />
Vorhaben der damals 80 Mitglieder<br />
starken Organisation mehr<br />
oder weniger im Keim erstickt.<br />
„Durch das damals novellierte EEG<br />
war das finanzielle Risiko grundsätzlich<br />
zu hoch, neue Projekte<br />
im Bereich erneuerbarer Energien<br />
umzusetzen“, sagt Hans Arpke, 69,<br />
Gründungs-Vorstand und treibende<br />
Kraft bei der Gründung. So war<br />
es viele Jahre recht still um eine<br />
Genossenschaft, die im Kern viel<br />
Gutes verbirgt: Die Erzeugung von<br />
Sonnenstrom in der Region <strong>für</strong> die<br />
Region, finanziert durch die freiwillige<br />
Beteiligung hier lebender<br />
Bürger. Hans Arpke sagte schon<br />
damals bei der Gründungsversammlung:<br />
„Wir machen sauberen<br />
Strom, nicht Geld, es geht uns nicht<br />
um Profit.“ Heißt: Alle von der Genossenschaft<br />
initiierten Projekte<br />
müssen zwar wirtschaftlich rentabel<br />
sein, sollen auch <strong>den</strong> einen<br />
oder anderen Euro an Mitglieder<br />
abwerfen. Bleiben jedoch nach<br />
Abzug der Betriebskosten und Gebühren<br />
größere Gewinne, fließen<br />
diese unmittelbar in neue Projekte.<br />
Zunächst übernahm die Genossenschaft<br />
lediglich <strong>den</strong> Betrieb zweier<br />
bereits bestehender PV-Anlagen –<br />
eine auf dem Dach des heutigen<br />
Autohauses Ortner in Peißenberg,<br />
30 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Solch kuhfreundliche Anlagen wer<strong>den</strong> auch hier in der Region gebaut.<br />
eine auf einem größeren Stadel<br />
eines Landwirtes in Schwabniederhofen.<br />
Mehr passierte die weiteren<br />
sieben Jahre nicht. Doch mit<br />
Änderung der Marktsituation, einer<br />
weiteren, positiveren EEG-Novelle<br />
sowie neuem Schwung aufgrund<br />
neugewählter Vorstandschaft<br />
wurde die Genossenschaft wieder<br />
aktiver, errichtete zwischen 2020<br />
und 2021 im Nor<strong>den</strong> Peißenbergs<br />
direkt neben der Bahnstrecke die<br />
erste eigene größere Photovoltaik-<br />
Anlage – 23 der dort 25 Hektar<br />
großen Wiesenfläche wur<strong>den</strong> bebaut.<br />
Die 1,3 Millionen Euro teure<br />
Anlage umfasst eine Leistung von<br />
2,35 Megawatt peak, womit bis zu<br />
800 Haushalte pro Jahr mit Strom<br />
versorgt wer<strong>den</strong> können. Noch<br />
besser: Neben der aktuell rentableren<br />
EEG-Vergütung spielten die<br />
Strompreissteigerungen vor rund<br />
zwei Jahren der Genossenschaft in<br />
die Karten. „Letztlich haben wir mit<br />
dieser Anlage nur gute Erfahrungen<br />
gemacht“, sagt Stefan Sendl,<br />
57, selbstständiger Versorgungsingenieur<br />
und ebenfalls Vorstands-<br />
Mitglied der Energiegenossenschaft,<br />
die noch in diesem Jahr fünf<br />
weitere PV-Freiflächen-Anlagen<br />
bauen wird – Anlagen, die im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
und darüber hinaus einzigartig<br />
sein wer<strong>den</strong>. „Die nächste<br />
vergleichbare gibt es bei Freising.“<br />
2,20 Meter<br />
über dem Bo<strong>den</strong><br />
Die Rede ist von sogenannten<br />
Agri-PV-Anlagen. „Agri“ steht<br />
da<strong>für</strong>, dass Photovoltaik-Anlagen<br />
auf landwirtschaftlichen Nutzflächen<br />
gebaut wer<strong>den</strong>, ohne deren<br />
landwirtschaftlichen Nutzen zu<br />
entziehen. Im <strong>Pfaffenwinkel</strong> ist mit<br />
landwirtschaftlicher Nutzfläche
Knapp über dem Bo<strong>den</strong>: Die Freiflächenanlage im Nor<strong>den</strong> Peißenbergs.<br />
vorwiegend klassisches Weideland<br />
gemeint, da Ackerflächen aufgrund<br />
der hügeligen Moränenlandschaft<br />
ohnehin rar gesät sind. Bisheriges<br />
Problem beim Bau von PV-<br />
Freiflächenanlagen aber war, dass<br />
unter <strong>den</strong> bo<strong>den</strong>nah platzierten<br />
Solarpaneelen keine Rinder mehr<br />
grasen konnten, diese potentielle<br />
Futterfläche quasi nutzlos wurde,<br />
wenn überhaupt nur von Schafen<br />
„gepflegt“ wer<strong>den</strong> konnte. Die<br />
neuen Anlagen aber wer<strong>den</strong> ganz<br />
bewusst höher gebaut, sodass<br />
Kälber, Jungvieh oder Kühe auf<br />
ihrer gewohnten Weide weiterhin<br />
fressen können. „Wir kooperieren<br />
seit Herbst 2022 auch mit dem<br />
Maschinenring Oberland, der bis<br />
dato immer Bauchschmerzen hatte<br />
beim Bau von PV-Freiflächenanlagen<br />
– durch diese neue Bauweise<br />
aber ist es im Grunde eine klassische<br />
Win-Win-Situation, von der<br />
wir alle nur profitieren können und<br />
auch der Maschinenring begeistert<br />
ist“, sagt Stefan Sendl. Der Landwirt<br />
kann seine Fläche weiterhin<br />
als landwirtschaftliche Nutzfläche<br />
verwen<strong>den</strong>, „was auch aus steuerlichen<br />
Grün<strong>den</strong> im Falle einer Hofübergabe<br />
von großem Vorteil ist“.<br />
Die Tiere können weiterhin nahezu<br />
uneingeschränkt grasen, fin<strong>den</strong><br />
darüber hinaus unter <strong>den</strong> Solarpaneelen<br />
jede Menge Schatten, was<br />
an heißen Sommertagen Gold wert<br />
sein kann. Trotzdem bekommt der<br />
Bereich unter <strong>den</strong> Paneelen ausreichend<br />
Regenwasser und Sonnenstrahlen<br />
ab, um in gewohnter<br />
Manier Gräser und Kräuter aus<br />
dem Bo<strong>den</strong> sprießen zu lassen.<br />
„Wissenschaftliche Untersuchungen<br />
zeigen, dass das Gras trotz<br />
Schattenwürfe der PV-Anlage gut<br />
wächst“, bekräftig Susanne Seeling,<br />
ebenfalls Mitglied im Vorstand<br />
der Energiegenossenschaft. Konkret<br />
wer<strong>den</strong> die Unterkanten der<br />
schräg installierten Paneelen 2,20<br />
Meter über dem Bo<strong>den</strong> verbaut.<br />
Lediglich die schlanken Träger aus<br />
verzinktem Stahl nehmen Platz und<br />
Bo<strong>den</strong> weg. Doch auch hier wird<br />
möglichst umweltschonend gehandelt,<br />
indem die Stützen in <strong>den</strong><br />
Bo<strong>den</strong> gerammt, nicht einbetoniert<br />
wer<strong>den</strong>. Obendrein wird der<br />
Abstand zwischen <strong>den</strong> einzelnen<br />
Reihen so groß sein, dass einerseits<br />
auch bei tiefstehender Sonne<br />
im Winter or<strong>den</strong>tlich Strom produziert<br />
wer<strong>den</strong> kann, gleichzeitig der<br />
Landwirt mit Bulldog durchfahren<br />
kann, um beispielsweise nicht abgegraste<br />
Sträucher und Gräser auszumähen.<br />
Strom <strong>für</strong> 9 400 Haushalte<br />
Gebaut wer<strong>den</strong> diese fünf neuen<br />
Freiflächenanlagen in <strong>den</strong> Peißenberger<br />
Ortsteilen Fendt, Roßlaich<br />
(auch auf Pollinger Flur)<br />
und Strallen, darüber hinaus in<br />
Schongau-West Nähe Römerstraße<br />
sowie bei Ohlstadt. Läuft alles<br />
nach Plan, produzieren diese fünf<br />
großen Neu-Anlagen zusammen<br />
regionalen Sonnenstrom <strong>für</strong> rund<br />
9 400 Haushalte. Und das alles unter<br />
neuem Namen. „Aufgrund dessen,<br />
dass wir seit wenigen Jahren<br />
wesentlich aktiver gewor<strong>den</strong> sind<br />
und Projekte nicht nur <strong>für</strong> und um<br />
Peißenberg, sondern die komplette<br />
Region realisieren, haben wir uns<br />
bei der Mitgliederversammlung im<br />
Herbst 2022 dazu entschie<strong>den</strong>, uns<br />
umzubenennen.“ So wurde aus<br />
der Energiegenossenschaft Peißenberg<br />
die Energiegenossenschaft<br />
Oberland (www.eg-oberland.de),<br />
die sich über stetigen Mitgliederzuwachs<br />
freut. „Aktuell haben wir<br />
250 Mitglieder, Ten<strong>den</strong>z steigend“,<br />
sagt Stefan Sendl. Mitglied kann im<br />
Grunde jeder Bürger wer<strong>den</strong>, der<br />
das 18. Lebensjahr vollendet hat<br />
und sich mit einem Anteil von einmalig<br />
200 Euro einkauft. Maximal<br />
kann ein Mitglied zehn Anteile <strong>für</strong><br />
insgesamt 2000 Euro erwerben.<br />
Darüber hinaus haben Mitglieder<br />
die Möglichkeit, neue Projekte<br />
durch Bereitstellung privater Darlehen<br />
in Höhe von 1000 Euro bis<br />
maximal 25 000 Euro mitzufinanzieren.<br />
Bei Gewinnausschüttungen<br />
bekommen Mitglieder derzeit drei<br />
bis vier Prozent Rendite, <strong>für</strong> die<br />
Bereitstellung eines Darlehens vier<br />
Prozent Zinsen. Insofern eine nicht<br />
unattraktive Geldanlage <strong>für</strong> eine<br />
obendrein gute Sache: Strom aus<br />
erneuerbaren Energien. Aus der<br />
Region. Für die Region. Der einzige<br />
Nachteil, <strong>den</strong> auch Sendl, Seeling<br />
und Arpke nicht kleinre<strong>den</strong> wollen<br />
und können: <strong>Das</strong>s PV-Freiflächen-<br />
Anlagen immer eine optische<br />
Beeinträchtigung des jeweiligen<br />
Landschaftsbildes zur Folge haben.<br />
„Wobei auch das aufgrund gezielter<br />
Begrünung drumherum sowie<br />
klassischem Weidezaun – wegen<br />
der Höhe sind die einzelnen Paneele<br />
ausreichend vor Diebstahl<br />
geschützt, Maschendrahtzaun mit<br />
Stacheldraht nicht notwendig –<br />
durchaus vertretbar.“ Insbesondere<br />
vor dem Hintergrund, dass Landwirte<br />
auf diesen Flächen weiterhin<br />
ihre Rinder treiben können. Und<br />
dort gleichzeitig grüner Strom produziert<br />
wird.<br />
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september / oktober <strong>2023</strong> | 31
Saisonal und regional – Rezepte der Hauswirtschafterei<br />
Himmlische Käsekuchen<br />
嘀 攀 爀 攀 椀 渀 戀 愀 爀 攀 渀 匀 椀 攀 樀 攀 琀 稀 琀 攀 椀 渀 攀 渀 䈀 攀 爀 愀 琀 甀 渀 最 猀 琀 攀 爀 洀 椀 渀 ℀<br />
Peiting | Die Drei Damen der<br />
Hauswirtschafterei bringen<br />
mit „Im Käsekuchen Himmel<br />
– cremig, fruchtig, raffiniert“<br />
ein neues Backbuch auf <strong>den</strong><br />
Markt. Es setzt sich zusammen<br />
aus 57 Rezepten, die sowohl<br />
von Silvia Schlögel, Christine<br />
Schilcher und Bettina Eder<br />
selbst stammen, aber auch<br />
beim Besuch diverser uriger<br />
Almhütten auf bayerischem<br />
und österreichischem Bo<strong>den</strong><br />
entdeckt, ausprobiert und fotografiert<br />
wur<strong>den</strong>. Darüber<br />
hinaus sind darin auch Pralinen,<br />
viele weitere Leckereien<br />
und zehn Käsekuchen-Rezepte<br />
veröffentlicht, die es beim Käsekuchen-Wettbewerb<br />
der jüngsten<br />
Oberlandausstellung in Weilheim<br />
ins Finale schafften. Unter anderem<br />
„Steffis Käsekuchen“, dessen<br />
Rezept Sie untenstehend ebenso<br />
fin<strong>den</strong> wie die von „Käsekuchen-<br />
Pralinen“ und einem fruchtigen<br />
„Mascarpone-Traum“:<br />
Füllung:<br />
180 g Butter<br />
200 g Zucker<br />
1 EL Vanillezucker<br />
4 Eier<br />
250 g Topfen (Magerstufe)<br />
250 g Topfen (20 %)<br />
1 Pck. Vanillepuddingpulver<br />
1 TL Zitronenabrieb<br />
Puderzucker zum Bestäuben<br />
chen. Die Streusel darüber<br />
verteilen und backen.<br />
Backzeit: 60 bis 70 Minuten<br />
bei 175 °C (155 °C)<br />
Vor dem Servieren mit Puderzucker<br />
bestäuben.<br />
Käsekuchen-Pralinen<br />
ZUTATEN:<br />
125 g Löffelbiskuits<br />
125 g Frischkäse<br />
2 EL Beerenaufstrich o. Kerne<br />
Zum Wälzen:<br />
Kokosflocken<br />
Zuckerstreusel<br />
ZUBEREITUNG: Die Löffelbiskuits<br />
fein mahlen und mit dem Frischkäse<br />
und dem Aufstrich verkneten.<br />
Aus der Masse Kugeln formen und<br />
in Kokosflocken oder Zuckerstreuseln<br />
wälzen. 1 Stunde kühl stellen.<br />
Tipp: Die Pralinen können auch in<br />
Pistazien oder anderen gehackten<br />
Nüssen gewälzt wer<strong>den</strong>.<br />
Hauptplatz 6 ∠ 86971 Peiting<br />
Tel.: 08861 67931 ∠ www.betten-weissenbach.de<br />
Hin<strong>den</strong>burgstraße 49 ∠ 82467 Garmisch-Partenkirchen<br />
Tel.: 08821 2082 ∠ www.betten-hillenmeyer.de<br />
Steffis Käsekuchen<br />
ZUTATEN:<br />
Mürbteig:<br />
350 g Mehl<br />
1 TL Backpulver<br />
150 g Zucker<br />
1 EL Vanillezucker<br />
20 g Kakao<br />
20 g Kakao-Getränkepulver<br />
200 g Butter<br />
1 Ei<br />
Streusel:<br />
150 g Mehl<br />
100 g Zucker<br />
80 g gemahlene Mandeln<br />
2 – 3 EL Amaretto<br />
60 g flüssige Butter<br />
32 | <strong>altlandkreis</strong><br />
ZUBEREITUNG: Aus <strong>den</strong> Teigzutaten<br />
einen Mürbteig herstellen. Ein<br />
Drittel des Teiges <strong>für</strong> die Streusel<br />
entnehmen. Vom restlichen Mürbteig<br />
zwei Drittel <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> einer<br />
gefetteten Springform (Ø 26 cm)<br />
verwen<strong>den</strong>. Aus dem Rest eine<br />
Rolle formen und als Rand an die<br />
Form drücken. 30 Minuten kühl<br />
stellen.<br />
Zum aufbewahrten Teig die Zutaten<br />
der Streusel geben und mit<br />
<strong>den</strong> Knethaken unterkneten. Ebenfalls<br />
kühl stellen.<br />
Für die Füllung die Butter mit dem<br />
Zucker und dem Vanillezucker<br />
schaumig rühren. Die Eier und<br />
die restlichen Zutaten unterrühren<br />
und auf dem Mürbteig verstrei-
Fruchtiger<br />
Mascarpone-Traum<br />
ZUTATEN:<br />
Streusel:<br />
40 g Butter<br />
70 g Mehl<br />
70 g Zucker<br />
Rührteig:<br />
150 g Butter<br />
120 g Zucker<br />
3 Eier<br />
180 g Mehl<br />
1 TL Backpulver<br />
2 – 3 EL Milch<br />
Belag:<br />
3 – 4 Äpfel<br />
100 g Preiselbeeren<br />
Füllung:<br />
2 Eier<br />
80 g Zucker<br />
250 g Mascarpone<br />
400 g Schmand<br />
Puderzucker zum Bestäuben<br />
ZUBEREITUNG: Für die Streusel<br />
die Butter schmelzen und leicht<br />
abkühlen lassen. Mehl und Zucker<br />
mischen und die Butter mit <strong>den</strong><br />
Knethaken unterrühren. Die Streusel<br />
kühl stellen.<br />
Für <strong>den</strong> Rührteig die Butter mit<br />
dem Zucker schaumig rühren. Die<br />
Eier nach und nach dazugeben.<br />
<strong>Das</strong> Mehl mit dem Backpulver mischen<br />
und mit der Milch unterrühren.<br />
Den Teig in einer gefetteten<br />
Springform (Ø 26 cm) verstreichen.<br />
Die Äpfel schälen, halbieren und<br />
das Kernhaus entfernen. Mit <strong>den</strong><br />
Preiselbeeren füllen und mit <strong>den</strong><br />
Beeren nach unten auf <strong>den</strong> Teig<br />
legen.<br />
Für die Füllung die Eier mit dem<br />
Zucker schaumig rühren. Mascarpone<br />
und Schmand unterrühren<br />
und auf <strong>den</strong> Äpfeln verteilen. Die<br />
Streusel darübergeben und backen.<br />
Backzeit: ca. 45 Minuten bei 180 °C<br />
(160 °C)<br />
Vor dem Servieren mit Puderzucker<br />
bestäuben.<br />
Tipp: Nach Belieben mit einem<br />
Tupfer Sahne und Apfelspalten<br />
servieren.<br />
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september / oktober <strong>2023</strong> | 33
Landkreisweite Biotopkartierung fast abgeschlossen<br />
Über 2 000 wertvolle<br />
Lebensräume<br />
Weilheim-Schongau | Mai 2021:<br />
Astrid Hanak hat sich das Gögerl<br />
vorgenommen. Wie viele Spaziergänger<br />
hat sie ihr Auto am großen<br />
Parkplatz abgestellt und steigt die<br />
kleinen Wege hinauf auf Weilheims<br />
Hausberg. Immer wieder bleibt sie<br />
stehen, inspiziert die Pflanzenarten<br />
und spricht in ihr Diktiergerät.<br />
Astrid Hanak ist Diplom-Biologin.<br />
Seit mehreren Jahren führt sie,<br />
zusammen mit anderen Experten,<br />
eine Biotopkartierung im<br />
Landkreis Weilheim-Schongau<br />
durch. „Oben, wo das Gögerl steiler<br />
abfällt, liegen ausgedehnte<br />
Kalkmagerrassen“, erklärt Hanak.<br />
Blumen, wie der Purpur-Klee,<br />
das Weiße Fingerkraut, Kleine Mädesüß<br />
und der Frühlings-Enzian<br />
gedeihen hier im Frühjahr. Weiter<br />
unten wer<strong>den</strong> die Wiesen satter<br />
und grüner. Pflanzen, die eine<br />
ausgesprochene Nährstoffarmut<br />
lieben, sind hier nicht mehr anzutreffen,<br />
da<strong>für</strong> Margeriten und Wiesenglockenblumen.<br />
„Hier mähen<br />
Landwirte, die Wiesen sind aber<br />
nicht überdüngt“, stellt<br />
Hanak fest.<br />
Beide Bereiche am Gögerl<br />
sind so genannte<br />
Biotope. Abgeleitet vom<br />
griechischen „Bios“ <strong>für</strong><br />
das Leben und „Topos“<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Raum, versteht<br />
man unter einem Biotop<br />
einen Lebensraum. Lebensräume<br />
beherbergen<br />
eine bestimmte Gemeinschaft<br />
aus Tieren und vor<br />
allem Pflanzen, die ähnliche<br />
Umweltbedingungen<br />
brauchen. „Ein Biotop ist dann<br />
ein Biotop, wenn eine bestimmte<br />
Artenvielfalt herrscht“, bringt es<br />
die Biologin auf <strong>den</strong> Punkt. Intensiv<br />
bewirtschaftete Äcker und<br />
intensiv genutztes und gedüngtes<br />
Grünland, sowie schlichte Wiesenstreifen<br />
an Straßen schei<strong>den</strong><br />
von Beginn an aus. Hecken und<br />
Altgrasbestände an Bahnlinien,<br />
etwa östlich von Wielenbach oder<br />
bei Huglfing, erfüllen aber häufig<br />
die Anforderungen an ein Biotop.<br />
Daher inspizieren Astrid Hanak und<br />
ihre Kolleginnen und Kollegen im<br />
Rahmen der Biotopkartierung <strong>den</strong><br />
ganzen Landkreis. Per se ausgenommen<br />
sind nur Wälder und ausgewiesene<br />
FFH- beziehungsweise<br />
Naturschutz-Gebiete. „Sie sind<br />
natürlich auch Biotope, aber fallen<br />
unter eine andere Zuständigkeit.“<br />
Bei der Biotopkartierung konzentrieren<br />
sich die Fachleute auf das<br />
offene Land: auf Magerrasen und<br />
extensiv genutzte Wiesen wie am<br />
Gögerl oder an der Siechenhalde<br />
unterhalb des Schongauer Kran-<br />
Astrid Hanak (vorne)<br />
und Kristel Kerler (LFU)<br />
bei der Arbeit.<br />
kenhauses, auf Moorflächen und<br />
Filze wie zwischen Wildsteig und<br />
Mühlegg, Steilhal<strong>den</strong> und Flussauen<br />
am Lech wie bei Kinsau oder<br />
Quellmoore am Böbinger Schnalzberg.<br />
Auch Hecken, kleine Gehölze,<br />
Stau<strong>den</strong>fluren und Streuobstwiesen<br />
sind Biotope. Ebenso viele<br />
Seen und Weiher mit ihrer Unterwasser-<br />
und Schwimmblattvegetation,<br />
wie die Osterseen bei Iffeldorf<br />
und der Schwaigsee bei Wildsteig.<br />
Auch manche Bäche wie der Eierbach<br />
zwischen Hohenpeißenberg<br />
und Peißenberg erfüllen die Anforderungen<br />
an ein Biotop.<br />
Im Landkreis Weilheim-Schongau<br />
gibt es über 2000 Biotope, darunter<br />
kleine und kleinste Gebiete, wie<br />
ein Magerrasen-Rain nordöstlich<br />
von Steinga<strong>den</strong>, der kaum größer<br />
ist als die Wohnfläche eines Einfamilienhauses.<br />
Bebaute Gebiete<br />
sind überwiegend frei von echten<br />
Biotopen, auch Parks erfüllen die<br />
Kriterien nicht. Doch in manchen<br />
Städten und Ortschaften muss<br />
Astrid Hanak genau hinsehen: So<br />
gibt es an der Bergehalde<br />
in Peißenberg wertvolle<br />
Röhrichte, Pfeifengraswiesen<br />
und Feldgehölze<br />
und direkt neben dem<br />
Gewerbegebiet Tristhof in<br />
Weilheims Sü<strong>den</strong> magere<br />
Mähwiesen und Hecken<br />
an der Ammer. Daher<br />
brauchen die Fachleute<br />
mehrere Jahre <strong>für</strong> die<br />
Biotopkartierung. „Im<br />
Winter werten wir aus,<br />
ab dem Frühjahr geht es<br />
ins Gelände“, erklärt Ast-<br />
34 | <strong>altlandkreis</strong>
Seltene<br />
Pflanzenart:<br />
Schneidried<br />
am Dietlhofer<br />
See.<br />
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Erstellt am: 21.04.2022 | Do. 16:46<br />
rid Hanak. „2021 habe ich mir die dergelder, etwa wenn Magerrasen<br />
Region um Weilheim angesehen,<br />
2022 rund um Peißenberg. Andere<br />
Kolleginnen und Kollegen sind<br />
Areal um Areal in anderen Bereichen<br />
schonend gemäht wer<strong>den</strong>. Nur so<br />
wer<strong>den</strong> sie erhalten und vor Verbuschung<br />
geschützt.<br />
Die Biotopkartierung dient dem<br />
des Landkreises unterwegs Land Bayern in erster Linie zur In-<br />
gewesen.“ Jede Person im Team ventarisierung wertvoller kleinerer<br />
besucht pro Sommerhalbjahr etwa<br />
25 Flurstücke, eingeteilt in Karten<br />
im Maßstab 1 : 5000. <strong>Das</strong> sind pro<br />
Karte etwa fünf Quadratkilometer.<br />
Ende dieses Jahres wird die Biotopkartierung<br />
Lebensräume. „Wir wissen also,<br />
was wir alles haben“, fasst es Astrid<br />
Hanak zusammen. Vor allem was<br />
die Pflanzenvielfalt angeht, Tiere<br />
wer<strong>den</strong> bei der Biotopkartierung<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Landkreis nicht primär erfasst. Doch funkti-<br />
Weilheim-Schongau abgeschlossen<br />
onierende Pflanzengesellschaften<br />
und 2024 sollen alle Ergebnisonierende<br />
se vorliegen.<br />
Beim Auffin<strong>den</strong> von Biotopen<br />
helfen Luftbilder sowie die Daten<br />
auf Wiesen, in Hecken, Gehölzen<br />
und an Bächen und Seen sind <strong>für</strong><br />
heimische Insekten, Vögel, Säugetiere<br />
und Amphibien unabdingbar.<br />
der letzten Biotopkartierung, die Dem Landkreis Weilheim-Schongau<br />
im Landkreis Anfang der neunziger<br />
Jahre stattfand. „Seitdem sind stellt Astrid Hanak ein gutes<br />
Zeugnis aus: Fast zehn Prozent der<br />
manche Biotope durchaus etwas Landkreisfläche beherberge Biotope.<br />
Ein stolzer Wert, wenn man be-<br />
größer gewor<strong>den</strong>“, sagt Hanak.<br />
„Zum Beispiel weil Landwirte ihre<br />
Bewirtschaftungsweise verändert<br />
haben, einige Wiesen weniger intensiv<br />
<strong>den</strong>kt, dass viele große Areale wie<br />
Äcker, intensiv genutztes Grünland<br />
und bebaute Gebiete ausschei<strong>den</strong><br />
düngen.“ Manche Biotope und Wälder und Naturschutzgebie<strong>den</strong>kt,<br />
sind aber auch durch gegenteilige<br />
Intensivierung weggefallen, vereinzelt<br />
te anders erfasst wer<strong>den</strong>. Auch der<br />
Landkreis Garmisch-Partenkirchen<br />
auch durch Baumaßnahmen schneidet sehr gut ab, ähnlich die<br />
und fehlende Pflege und Bewirtschaftung.<br />
Landkreise Ostallgäu und Starn-<br />
Letzteres ist essentiell. berg, wobei dort mancherorts fla-<br />
Denn Biotope sind zwar per se immer<br />
gemäß Paragraph 30 im Bundesnaturschutzgesetz<br />
geschützt. Es<br />
cheres Land und Äcker die Biotopdichte<br />
reduzieren. Doch kann sich<br />
die Zahl und Vielfalt von Biotopen<br />
gilt ein Verschlechterungsverbot, im Alpenvorland im bayernweiten<br />
zum Beispiel bei Grabungen oder Vergleich generell sehen lassen.<br />
einer Aufforstung. Landwirte, die Davon kann sich jeder beim UmweltAtlas<br />
ein Biotop bewirtschaften, können<br />
Bayern im Internet über-<br />
dies aber weiter tun wie bisher. zeugen: Im Menü „Natur“ und dort<br />
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september / oktober <strong>2023</strong> | 35
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36 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Hohenpeißenberg | Nur noch<br />
wenige Wochen sind es bis zum<br />
aufregendsten Ereignis hiesiger<br />
Nachwuchstrachtler: Dem Jugendpreisplatteln<br />
des Lechgaus, das<br />
heuer am 22. <strong>Oktober</strong> von 8 bis 17<br />
Uhr im Haus der Vereine, Nordstraße<br />
3 in Hohenpeißenberg,<br />
stattfin<strong>den</strong> wird. Mehr als 160<br />
Burschen und Mädchen aus bis<br />
zu 15 Vereinen schmeißen sich<br />
hier<strong>für</strong> in Volltracht. Und bereiten<br />
sich bereits seit Monaten auf ihren<br />
einzigen Wettbewerb dieses Jahres<br />
in <strong>den</strong> Probeheimen ihrer jeweiligen<br />
Heimatvereine vor. Beim<br />
Preisplatteln selbst fin<strong>den</strong> die Teilnehmer<br />
zwei Bühnen mit einem<br />
jeweils vier Meter im Durchmesser<br />
großen Kreis vor: Einer dient der<br />
Altersklasse der zehn bis 13-Jährigen,<br />
der andere <strong>den</strong> 14- bis 17-Jährigen.<br />
Vor Beginn der Einzelwertungen<br />
ziehen alle Mädchen und<br />
Buben ein Los mit Startnummer –<br />
später nämlich, nach Auswertung<br />
der Punktzahl, bekommen<br />
die Teilnehmer mit niedrigerer<br />
Startnummer die bessere Platzierung<br />
im Falle eines Gleichstands.<br />
Bis dahin schauen die vier Wertungsrichter<br />
ganz genau hin, wie<br />
Bub und Mädchen sowohl einzeln<br />
als auch als Paar auf der Bühne<br />
harmonieren. Angefangen beim<br />
Aufmarsch, beim Präsentieren<br />
der Tracht. Mädchen tragen, entgegen<br />
der aktiven Frauen, noch<br />
keine Hüte, flechten da<strong>für</strong> ihre<br />
langen Haare zu einer aufwändigen,<br />
am Kopf anliegen<strong>den</strong> Frisur.<br />
Blumenschmuck im Mieder, meist<br />
Nelken, sollten nicht fehlen. Die<br />
Tracht mit Unterrock,<br />
Rock und<br />
Schürze ebenso<br />
sauber sitzen<br />
wie Mieder, Bluse,<br />
Strumpfhose<br />
und Lederschuh<br />
mit Absatz. Die<br />
Burschen dagegen<br />
tragen einen<br />
Miesbacher<br />
oder Lechtaler<br />
Hut samt Flaum<br />
oder Roagaspitz, Nelke oder Rose<br />
als Hutblume, Kurzhaarfrisur,<br />
kurze Lederhose, graue Kniestrümpfe<br />
mit grüner Stickerei,<br />
weißes Hemd, Gilet und Krawatte<br />
in jeweiliger Vereinsfarbe. Und<br />
natürlich auch Haferlschuhe, im<br />
Idealfall mit glatter Ledersohle<br />
<strong>für</strong> weniger Reibungswiderstand<br />
beim Tanzen – und lauterem Knall<br />
beim Stampfen. Dann: Bereithalten,<br />
volle Konzentration und<br />
mit Beginn des ersten Tons des<br />
danebensitzen<strong>den</strong> Ziachspielers<br />
gleich Takt- und Rhythmusgefühl<br />
aufnehmen.<br />
Bis zum Niederknien<br />
Im Idealfall ohne zu große Nervosität.<br />
Denn neben diesem Ziachspieler<br />
sitzen auch noch vier Wertungsrichter<br />
um <strong>den</strong> Kreis. Und<br />
beobachten ganz genau, wie Bub<br />
und Mädchen die folgen<strong>den</strong> knapp<br />
zwei Minuten performen. Während<br />
beim Preisplatteln <strong>für</strong> Aktive<br />
der jeweilige Plattler samt Tanz<br />
ausgelost wird, darf der Nachwuchs<br />
bereits im Vorfeld wählen,<br />
Der Lohn <strong>für</strong> wochenlanges Proben sind nicht nur<br />
handgeschnitzte Preise <strong>für</strong> Gruppensiege.<br />
sich gezielt auf einen vorbereiten.<br />
„Die meisten entschei<strong>den</strong> sich <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Ruhpoldinger“, sagt Gauvorplattler<br />
Florian Schamper. Wobei<br />
auch Haushammer, Wendelsteiner<br />
und Reit im Winkel zur Auswahl<br />
stehen. Die größte Schwierigkeit<br />
<strong>für</strong> die Mädchen: Sich in gerader<br />
Haltung, gleichmäßig und im Takt<br />
der Musik so lange im Uhrzeigersinn<br />
um die eigene Achse sowie<br />
gegen <strong>den</strong> Uhrzeigersinn auf einem<br />
markierten Kreis zu drehen,<br />
bis sie vom Burschen eingefangen<br />
wer<strong>den</strong> zum Tanz. <strong>Das</strong>s ihr dabei<br />
nicht schwindelig wird, ihr Rock<br />
keine Wellen schlägt und der äußerste<br />
Rand des mit Band markierten<br />
Kreises nicht übertreten wird,<br />
ist eine große Herausforderung.<br />
Bei <strong>den</strong> Burschen kommt es derweil<br />
nicht nur auf die richtige Abfolge<br />
des jeweiligen Plattlers an,<br />
sondern insbesondere auch auf<br />
Taktgefühl und saubere Haltung –<br />
im Idealfall ein Mix aus Spannung<br />
und Dynamik, im Rahmen dessen<br />
nach oben gestreckte Arme einen<br />
fast rechten Winkel bil<strong>den</strong> sollten,<br />
ebenso das im Wechsel nach
oben gezogene Bein. Dabei das<br />
Gleichgewicht nicht zu verlieren:<br />
Schwierig! Außerdem wichtig:<br />
Ein gleichmäßiger, gut hörbarer<br />
Klang beim Schlag mit der flachen<br />
Hand auf das am Oberschenkel<br />
gespannte Leder. Dann: Ohne<br />
Schrittfehler und weiterhin im Takt<br />
der Musik aus der Choreografie<br />
des Plattlers herausschreiten und<br />
die nach wie vor drehende Dame –<br />
quasi in einer fließen<strong>den</strong> Bewegung<br />
– sanft aber gezielt einfangen,<br />
Tanzhaltung einnehmen<br />
und Aug in Aug demonstrieren,<br />
wie Paartanz funktioniert. Letztlich<br />
wird dieses Procedere zwei<br />
Mal hintereinander verlangt, und<br />
schließlich mit einer Schlussfigur<br />
beendet – dabei dreht der Bursch<br />
das Mädchen ein letztes Mal aus<br />
und kniet vor ihr nieder.<br />
Haltungsnoten und<br />
Fehlerpunkte<br />
Bewertet wer<strong>den</strong> die Burschen<br />
und Mädchen nach Fehlerpunkten<br />
und Haltungsnoten, die final<br />
aufsummiert wer<strong>den</strong>. Bei zwei<br />
Wertungsrichtern je Bub und<br />
Mädchen können die Akteure<br />
im Idealfall zwei Punkte <strong>für</strong> Haltung<br />
und Null Punkte <strong>für</strong> Fehler<br />
bekommen. „Was es in der Geschichte<br />
des Jugendpreisplattelns<br />
immer wieder mal gegeben hat“,<br />
erinnert sich Florian Schamper.<br />
Einmal hatten sogar drei Burschen<br />
diese Top-Note gleichzeitig. Neben<br />
<strong>den</strong> Einzelwertungen besteht<br />
ein Jugendpreisplatteln aber auch<br />
aus Gruppenwertungen – je vier<br />
Paare aus einem Verein treten<br />
gleichzeitig auf. Hier bewerten<br />
die Richterinnen und Richter nicht<br />
nur Einzelleistungen, sondern<br />
auch das Auftreten insgesamt –<br />
je synchroner, rhythmischer,<br />
schneidiger, desto besser. <strong>Das</strong>s<br />
sich starke Leistungen lohnen,<br />
sehen die Teilnehmer bereits vor<br />
Vor <strong>den</strong> Augen der Jury: Am Nachmittag treten die einzelnen Vereine<br />
in Gruppen gegeneinander an. Dabei zählt vor allem das Gesamtbild.<br />
Beginn des Wettbewerbs. „Der<br />
ausrichtende Veranstalter ist da<strong>für</strong><br />
verantwortlich, Sachpreise <strong>für</strong><br />
alle Teilnehmer zu besorgen“,<br />
sagt Florian Schamper. Und die<br />
haben es zum Teil in sich: Trachtenhemd,<br />
Strümpfe, Krawatten,<br />
Blumen, Hutschmuck, aber auch<br />
Werkzeuge wie Hammer, Säge,<br />
Akkuschrauber oder Pfanne, Küchenmesser,<br />
Gemüsehobel. Eben<br />
Preise, die im alltäglichen Leben,<br />
oder zur langfristigen Pflege von<br />
Tradition und Brauchtum nützlich<br />
sind. Die jeweils zehn Besten bekommen<br />
außerdem edel aussehende<br />
Ansteckzeichen mit Gravur,<br />
welche an Hut, Gilet oder Mieder<br />
angebracht wer<strong>den</strong><br />
können. <strong>Das</strong><br />
Allerwichtigste<br />
aber am Jugendpreisplatteln:<br />
„<strong>Das</strong>s unser<br />
Nachwuchs<br />
ein klares Ziel<br />
vor Augen hat,<br />
auf das er hinarbeiten<br />
kann“, sagt<br />
Florian Schamper.<br />
Im Zuge zahlreicher Proben wird<br />
das Gemeinschaftsgefühl gestärkt,<br />
entstehen Freundschaften <strong>für</strong>s Leben.<br />
Und weil die Mädchen und<br />
Burschen natürlich zeigen wollen,<br />
was sie draufhaben, gewinnt das<br />
Platteln, Drehen und Tanzen automatisch<br />
an Qualität – und bleibt<br />
langfristig auf einem hohen Niveau.<br />
Wie hoch die Qualität am 22.<br />
<strong>Oktober</strong> sein wird? „Davon dürfen<br />
sich alle Interessierten gerne<br />
persönlich vor Ort überzeugen“,<br />
meint Florian Schamper. <strong>Das</strong> Haus<br />
der Vereine sei an diesem Tag<br />
auch <strong>für</strong> die breite Öffentlichkeit<br />
geöffnet.<br />
js<br />
Er plattelt, sie dreht: <strong>Das</strong> Jugendpreisplatteln<br />
beginnt mit Einzelwertungen.<br />
september / oktober <strong>2023</strong> | 37
Als Schwabsoien in Flammen aufging<br />
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38 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Schwabsoien | Nachlässigkeit<br />
des Eigentümers,<br />
oder ein zu schlecht<br />
gemauerter Kamin?<br />
Die exakte Ursache<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> mit schlimmsten<br />
Dorfbrand in<br />
der Geschichte des<br />
Schongauer Altlandkreises<br />
wird <strong>für</strong> immer<br />
ein Geheimnis<br />
bleiben. Auch über Tote<br />
oder durch Rauchvergiftung<br />
oder Verbrennungen schwer verletzte<br />
Bürgerinnen und Bürger ist<br />
laut Ortshistorikerin Juditha Wolf<br />
nichts bekannt. „Gelöscht wurde<br />
vermutlich, wie damals üblich,<br />
mit Wasser aus der Schönach und<br />
Holzkübeln.“ Quasi in Form einer<br />
Menschenkette, die von Bach zu<br />
brennendem Objekt gebildet wurde,<br />
die Eimer voller Wasser weiterreichte.<br />
<strong>Das</strong> Ausmaß des Brandes<br />
war jedoch derart gewaltig, dass<br />
der Großteil dieser Löschversuche<br />
zwecklos geblieben waren, die<br />
Bürgerinnern und Bürger stattdessen<br />
das Weite suchen mussten,<br />
um zu überleben. Dank des damaligen<br />
Gemeindeschreibers und<br />
Schneidermeisters Joseph Alois<br />
Ritter dagegen sehr wohl bekannt:<br />
Am 6. <strong>September</strong> 1823 sind innerhalb<br />
von nur zweieinhalb Stun<strong>den</strong><br />
65 (!) Gebäude in Schwabsoien<br />
niedergebrannt! Lediglich 27 Gebäude,<br />
einige davon eher außerhalb<br />
des Dorfes gelegen, sind<br />
verschont geblieben oder konnten<br />
tatsächlich durch Löschversuche<br />
gerettet wer<strong>den</strong>. Ausgebrochen<br />
sei das Feuer an diesem Samstag<br />
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nachmittags gegen 13.30 Uhr im<br />
Kamin des Wohnhaues Nummer<br />
28. „Beim Siegler Alois.“ Insofern<br />
ausgerechnet am Tag des St.<br />
Magnus-Festes, das gemeinsam<br />
mit Schwabbruck gefeiert wer<strong>den</strong><br />
sollte. Doch die Lust auf Speis und<br />
Trank und Heiterkeit war mit Ausbruch<br />
des Feuers schnell verflogen<br />
– wegen starkem Wind, mangelnder<br />
technischer Ausstattung<br />
und natürlich auch der Tatsache,<br />
dass es zur damaligen Zeit noch<br />
keine organisierte, dorfeigene<br />
Feuerwehr gegeben hatte, griffen<br />
die Flammen blitzartig und nahezu<br />
unaufhaltsam auf benachbarte<br />
Häuser über.<br />
„Verhängte Strafe Gottes“<br />
Dabei waren die meisten der<br />
Schwabsoier Häuser <strong>für</strong> damalige<br />
Verhältnisse bereits hochwertig<br />
gebaut – die Mauern aus Tuffstein,<br />
die Dächer aus Holz und Stroh.<br />
Doch letzteres brannte natürlich in<br />
kürzester Zeit lichterloh. Von <strong>den</strong><br />
insgesamt 65 niedergebrannten<br />
Gebäu<strong>den</strong> erwischte es letztlich<br />
53 Wohnhäuser, darüber<br />
hinaus auch <strong>für</strong><br />
Handwerk, Bildung<br />
und Handel essentielle<br />
Bauten. Zum Beispiel die<br />
einstige Dorfbank, <strong>den</strong><br />
Zehentstadl, aber auch<br />
Schulzimmerhaus, Sägemühle,<br />
große Schmitte,<br />
Schmitte von Hufschmid<br />
oder Ritter-Stüberl.<br />
„Viele Gemeinds-Männer und<br />
Weiber waren theils in bruck, Schongau, Kaufbeuren<br />
Schwabund<br />
Umgebung“ schrieb Joseph<br />
Alois Ritter weiters. Und fan<strong>den</strong><br />
nach ihrer Rückkehr Hab und Gut<br />
nur noch in Schutt und Asche vor.<br />
Dorfschreiber Ritter machte sich<br />
damals tatsächlich die mühevolle<br />
Arbeit, je<strong>den</strong> einzelnen Haus-,<br />
Hof- und Firmenbesitzer namentlich<br />
aufzulisten, der sein Gebäude<br />
durch diesen Dorfbrand verloren<br />
hatte. Darüber hinaus zählte er<br />
auch all jene auf, die von diesem<br />
Flammenraub verschont geblieben<br />
waren. Und er versuchte das schier<br />
unvorstellbare Ausmaß des Feuers<br />
durch metaphorische und zum Teil<br />
nichtweltliche Formulierungen zu<br />
verdeutlichen. So schrieb er unter<br />
anderem: „Ob Nachlässigkeit oder<br />
der schlecht gebaute Kamin die Ursache<br />
des Feuer-Ausbruches war,<br />
allein das lässt man jenem über,<br />
der alles sieht, hört und weiß. Und<br />
wir wollen es als eine über unser<br />
ganzes Dorf Schwabsoien verhängte<br />
Strafe Gottes betrachten.<br />
Denn dieses ausgebrochene Feuer<br />
glich nicht einem natürlichen, sondern<br />
einem wildausgebrochenem,
Wiederaufgebaut: Dorf und Kirche<br />
von Schwabsoien um 1900.<br />
gleichsam vom Himmel gefallenen<br />
Feuer, wobei alle Rettung vergebens<br />
war.“<br />
Herberge in<br />
Nachbarsdörfern<br />
Da sich dieser mit schwärzeste Tag<br />
in der Geschichte Schwabsoiens<br />
heuer zum 200. Mal jährt, ge<strong>den</strong>ken<br />
die Bürgerinnen und Bürger<br />
im Rahmen eines Gottesdienstes<br />
dieser Katastrophe – und beten da<strong>für</strong>,<br />
dass sich ein solch grausames<br />
Szenario nicht wiederholen wird.<br />
Die Flammen erreichten damals<br />
Temperaturen von bis zu 1100 Grad<br />
Celsius. Selbst die stählernen Glocken<br />
im Turm der Kirche sind zusammengeschmolzen<br />
wie Butter in<br />
praller Sonne. Besonders schmerzhaft<br />
sei <strong>für</strong> die damals strenggläu-<br />
bigen Dorfbewohner der<br />
Verlust ihrer Stephanskirche<br />
gewesen. „Niemand<br />
kann sich's vorstellen,<br />
das Sausen, Brausen und<br />
Zusammenstürzen,<br />
besonders<br />
das Kirchentach<br />
und des Thurmgerists, ja<br />
ganz verschmolzen unsere<br />
drei schönen, reinklingen<strong>den</strong><br />
Glocken, auch<br />
unsere gut gemachte<br />
Kirchenuhr, welche dreimal,<br />
nämlich das Viertel<br />
und die Stunde zweimal<br />
anschlug, ward ganz<br />
zerschmettert und nicht<br />
mehr zu gebrauchen.“<br />
Wobei die Schwabsoier,<br />
landkreisweit<br />
betrachtet, nicht alleine<br />
sind mit einem<br />
derartigen<br />
Schicksal.<br />
Am 31. März 1815 erwischte<br />
es von ähnlicher<br />
Schwere Seeshaupt,<br />
wo 29 von<br />
insgesamt 42 Anwesen<br />
niederbrannten.<br />
Brandursache<br />
dort:<br />
<strong>Das</strong> Schmalzkiachlabacken<br />
in der Küche<br />
einer Taverne. Wobei<br />
ein noch größeres<br />
Ausmaß des Seeshaupter<br />
Dorfbrandes<br />
damals durch eine<br />
Feuerspritze der benachbarten<br />
Bernrieder<br />
verhindert wer<strong>den</strong><br />
konnte. Und bereits im Jahre 1720<br />
erwischte es Bernbeuren, wo sogar<br />
nur fünf Anwesen verschont geblieben<br />
waren. Brandursache dort:<br />
Ein übergelaufenes Schmalzfass<br />
in der Küche des heutigen Doldewirts.<br />
Die Freiwillige Feuerwehr in<br />
Schwabsoien wurde im Übrigen<br />
am 1. Juni 1869 gegründet. Und<br />
hofft seither inständig, dass dieses<br />
Szenario vom 6. <strong>September</strong> 1823<br />
nie wieder eintritt. Denn neben<br />
dem Brand an sich war insbesondere<br />
die Zeit danach unvorstellbar<br />
schwer <strong>für</strong> die vom Brand getroffenen.<br />
„Die hier nicht Abgebrannten<br />
ließen hinein, was Platz hatte.<br />
Schwabbruck, Altenstadt, Sachsenried,<br />
Niederhofen, Hohenfurch,<br />
kurz die ganze Nachbarschaft, war<br />
mit uns belästigt“, schrieb Joseph<br />
Alois Ritter. Angeblich durften die<br />
Brandopfer <strong>den</strong> jeweiligen Scha<strong>den</strong><br />
selbst schätzen und zu Protokoll<br />
geben – insgesamt kam eine<br />
Scha<strong>den</strong>ssumme von 131271 Gul<strong>den</strong><br />
und 20 Kreuzer zusammen.<br />
Trotz damit verbun<strong>den</strong>er Armut<br />
umso beeindruckender: Bereits im<br />
darauffolgen<strong>den</strong> Jahr, 1824, war<br />
das Dorf dank enorm viel Fleiß,<br />
Zusammenhalt und auch (finanzieller)<br />
Hilfe von Außerhalb größtenteils<br />
wieder aufgebaut. js<br />
Schriftauszug aus dem damaligen Gemeindebuch,<br />
verfasst von Dorfschreiber Joseph Alois Ritter.<br />
september / oktober <strong>2023</strong> | 39
Landwirtschaftslehre – ohne elterlichen Betrieb<br />
Traum vom eigenen Hof<br />
Weilheim / Peiting | Hoher Arbeitsaufwand<br />
sieben Tage die Woche,<br />
zu wenig Respekt und Wertschätzung<br />
in der Gesellschaft, Bürokratie-Wahnsinn<br />
aufgrund ständiger<br />
neuer, oft fragwürdiger Auflagen<br />
von Seiten der Politik, zu niedrige<br />
Milch- und Fleischpreise, vom<br />
Staat geförderte Massentierhaltung<br />
und Monokulturen, was hinsichtlich<br />
Tierwohl und in Zeiten<br />
des Artensterbens zunehmend in<br />
der Kritik steht: Es gibt viele nachvollziehbare<br />
Gründe, warum sich<br />
Söhne und Töchter von Bauer und<br />
Bäuerin gegen die Übernahme<br />
des elterlichen Hofes entschei<strong>den</strong>.<br />
Umso bemerkenswerter, dass sich<br />
in Zeiten des Höfesterbens ein<br />
junger Mann voller Entschlossenheit<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> genau umgekehrten<br />
Weg entschie<strong>den</strong> hat, obwohl<br />
er nicht von einem Bauernhof<br />
stammt: Simon Baarfüßer, 22 Jahre<br />
jung, aus Peiting, der im <strong>September</strong><br />
2022 eine Zweitlehre zum<br />
Landwirt angefangen hat. „<strong>Das</strong><br />
war schon immer mein Traum,<br />
<strong>den</strong> ich mir eigentlich direkt nach<br />
dem M-Zug auf der Hauptschule<br />
erfüllen wollte.“ Damals sei die<br />
Skepsis im Familienkreis jedoch<br />
zu groß gewesen. „Eine Ausbildung<br />
zum Landwirt ohne eigenen<br />
Bauernhof? Lieber nicht.“ Stattdessen<br />
absolvierte Simon Baarfüßer<br />
zunächst eine Ausbildung<br />
zum Anlagenmechaniker <strong>für</strong> Sanitär-,<br />
Heizungs- und Klimatechnik.<br />
„Was ich nicht bereue, weil<br />
ich dabei viel <strong>für</strong>s Leben gelernt<br />
habe.“ Allen voran handwerkliches<br />
Können, das ihm in Zukunft<br />
immer helfen wird. Doch die Liebe<br />
zur Landwirtschaft war auch nach<br />
erfolgreichem Abschluss dieser<br />
Berufsausbildung ungebrochen<br />
groß. „Ursprünglich vertieft über<br />
meinen Großvater, der sich mit<br />
Renteneintritt selbst <strong>den</strong> Traum<br />
einer kleinen Hobbylandwirtschaft<br />
mit Pfer<strong>den</strong> erfüllt hat.“ Wiederum<br />
über seinen Großvater lernte<br />
Simon Baarfüßer <strong>den</strong> Milchviehbetrieb<br />
von Familie Barnsteiner<br />
kennen – bekannter als „beim<br />
Enebächler“ am südöstlichen<br />
Ortsrand von Peiting, wo der damals<br />
noch kleine Simon erste Erfahrungen<br />
im Umgang mit Kühen,<br />
Jungvieh und Kälbern, aber auch<br />
auf Bulldog mit Kreisler, Ladewagen<br />
und Güllefass sammeln durfte.<br />
„<strong>Das</strong> werde ich nie vergessen,<br />
als ich vor rund zehn Jahren das<br />
erste Mal ganz alleine kreiseln<br />
durfte.“<br />
Fremdlehrjahr in Issing<br />
Die Ausbildung zum Landwirt<br />
dauert in der Regel drei Jahre,<br />
beginnend mit einem sogenannten<br />
Berufsgrundbildungsjahr,<br />
kurz BGJ, auf das wiederum zwei<br />
sogenannte „Fremdlehrjahre“ folgen<br />
– eine praxisnahe Ausbildung<br />
direkt auf einem anerkannten<br />
landwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieb.<br />
Simon Baarfüßer schloss<br />
das BGJ vor wenigen Wochen an<br />
der Berufsschule in Weilheim ab,<br />
darf aufgrund seiner bereits abgeschlossenen<br />
Erstausbildung nun<br />
das zweite Lehrjahr überspringen<br />
und direkt ins dritte einsteigen.<br />
Dieses finale „Fremdlehrjahr“<br />
verbringt Simon Baarfüßer die<br />
meiste Zeit auf einem landwirtschaftlichen<br />
Ausbildungsbetrieb<br />
bei Vilgertshofen, wo er von früh<br />
bis spät mitarbeitet und so das<br />
Handwerk eines Bauers so praxisnah<br />
wie möglich erlernt. Genaugenommen<br />
bei Familie Heger,<br />
die einen vergleichsweise großen<br />
Bauernhof mit rund 200 Milchkühen<br />
und Ackerbau betreibt. „Für<br />
mich natürlich ein großer Vorteil,<br />
weil ich dort tiefe Einblicke sowohl<br />
in die Milch- als auch Agrarwirtschaft<br />
bekomme.“ Nur nicht am<br />
Freitag. Da muss Simon Baarfüßer<br />
weiterhin nach Weilheim in die<br />
Landwirtschaftsschule, sich vorbe-<br />
Landwirtschafts-Azubi Simon Baarfüßer beim Füttern von Milchkühen.<br />
40 | <strong>altlandkreis</strong> 40 | <strong>altlandkreis</strong>
Lei<strong>den</strong>schaft und bald Alltag: Simon Baarfüßer im Bulldog.<br />
reiten <strong>für</strong> Zwischenprüfung und<br />
Abschlussprüfung – er als „Verkürzer“<br />
schreibt beide Prüfungen im<br />
gleichen Schuljahr. Die fachlichen<br />
Schwerpunkte unter anderem:<br />
Nahrungsmittelproduktion und<br />
Vermarktung, Flächenbewirtschaftung,<br />
Kontrolle des Pflanzenwachstums<br />
und Erntearbeiten, Rohstoffund<br />
Energieerzeugung, Haltung<br />
von Nutztieren, Organisation und<br />
Abläufe betrieblicher Arbeit und<br />
wirtschaftlicher Zusammenhänge,<br />
landwirtschaftliche Maschinen und<br />
Betriebsmittel, sowie Erhalt und<br />
Pflege der Kulturlandschaft.<br />
Hof auf Leibrente?<br />
Obwohl das aufgrund Lehrzeit-<br />
Verkürzung sehr sportliche Finale<br />
der Ausbildung noch bevorsteht,<br />
hat Simon Baarfüßer bereits einen<br />
konkreten Plan, wie es danach<br />
weitergehen wird: Als Angestellter<br />
beim Maschinenring Oberland,<br />
wo er unter anderem als Hofhelfer<br />
immer dort zum Einsatz kommen<br />
kann, wo dringend eine helfende<br />
Fachkraft gebraucht wird. „Ideal,<br />
um Berufserfahrung zu sammeln“,<br />
sagt er. Sein großer Traum<br />
aber ist und bleibt, eines Tages einen<br />
eigenen Hof zu führen. Simon<br />
Baarfüßer liebäugelt mit einem<br />
„Hof auf Leibrente“ – ein Modell,<br />
bei dem Bauernhofbetreiber keine<br />
eigenen Nachfolger haben, sich<br />
aber unbedingt wünschen, dass<br />
der landwirtschaftliche Betrieb in<br />
ihrem Sinne weitergeführt wird.<br />
„Peiting oder nähere Umgebung<br />
wie beispielsweise Rottenbuch<br />
wären natürlich ein Traum.“ Sollte<br />
sich dieser nicht erfüllen? „Gibt<br />
es genug Alternativen.“ Simon<br />
Baarfüßer könnte dauerhaft beim<br />
Maschinenring arbeiten, aber<br />
auch <strong>für</strong> diverse landwirtschaftliche<br />
Lohnunternehmen, oder auf<br />
Großbetrieben, die zwar etwas<br />
weiter entfernt wären von seinem<br />
geliebten Heimatort Peiting. „was<br />
in der Not aber auch kein Problem<br />
darstellen sollte“. Denn was Simon<br />
Baarfüßer vor allem liebt am<br />
Beruf des Landwirts: „Die gesunde<br />
Mischung aus Arbeit mit Tieren<br />
und Arbeit mit hochmoderner<br />
Technik.“ Im Stall Kühe melken<br />
und füttern, Kälber tränken. Dann<br />
wieder draußen auf <strong>den</strong> Feldern<br />
mähen, kreiseln, einführen, vor<br />
angekündigten Regenfällen Gülle<br />
aufs frischgemähte Feld ausbringen.<br />
Oder im Wald Bäume fällen<br />
und zu Brennholz, Bauholz oder<br />
Hackschnitzel weiterverarbeiten.<br />
„Ein anstrengender Beruf, aber<br />
einer, der mich nach einem langen<br />
Arbeitstag glücklich und zufrie<strong>den</strong><br />
einschlafen lässt.“ js<br />
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september / oktober <strong>2023</strong> | 41
Jasmin Jasers beeindruckender Werdegang<br />
Ärztin ohne Abitur<br />
Schongau | Jasmin Jaser aus<br />
Schongau hat vor sechs Jahren<br />
einen mutigen beruflichen Weg<br />
eingeschlagen: Von der Krankenschwester<br />
zur Medizinstu<strong>den</strong>tin.<br />
Ohne Abitur! Inzwischen liegen<br />
zwölf Semester mit 63 Klausuren<br />
und 72 Antestaten sowie das<br />
erste Examen erfolgreich hinter<br />
ihr. Läuft alles nach Plan, „bin<br />
ich Ende 2024 fertig“. Bis dahin<br />
auf dem alltäglichen Programm?<br />
„Lernen, lernen, lernen.“ Insofern<br />
das, was die heute 29-Jährige ohnehin<br />
schon macht seit sechs Jahren<br />
an sieben Tagen die Woche.<br />
„Momentan befinde ich mich inmitten<br />
eines 100-Tage-Lern-Plans<br />
<strong>für</strong> das zweite Examen.“ Und in<br />
<strong>den</strong> Semesterferien? „Wird gearbeitet,<br />
im Krankenhaus, womit ich<br />
mir mein Studium finanziere.“ Die<br />
Opfer, die Jasmin Jaser zur Verwirklichung<br />
ihres großen Traums<br />
in Kauf genommen hat und nach<br />
wie vor nimmt, sind gewaltig. Angefangen<br />
bei der Umstellung von<br />
vollem Gehalt mit 35 Urlaubstagen<br />
auf jeweils fast Null. Ihren<br />
Geburtstag verbrachte sie die vergangenen<br />
sechs Jahre stets alleine<br />
in ihrem Würzburger WG-Zimmer<br />
hinter einem Stapel Bücher sowie<br />
Online-Dokumenten. Sie lebt ganz<br />
bewusst als Single. Besitzt weder<br />
Fernseher noch Streamingdienst-<br />
Abos. Der Traum einer eigenen<br />
Wohnung ist finanziell nicht drin,<br />
eine WG dagegen ein schwieriger<br />
Kompromiss, „weil ich keine Kapazität<br />
<strong>für</strong> klassisches Stu<strong>den</strong>tenleben<br />
mit Chillen und Partys habe“.<br />
Familienbesuche im heimischen<br />
Schongau sind ohnehin rar gesät,<br />
ganz zu schweigen von Treffen mit<br />
Freun<strong>den</strong>. Abgeschaltet wird die<br />
wenigen Tage im Jahr bei Papa,<br />
Mama und Schwester trotzdem<br />
nicht. „Auch heute und morgen<br />
werde ich lernen“, sagt Jasmin<br />
Jaser während des „<strong>altlandkreis</strong>“-<br />
Interviews auf der Terrasse des<br />
Schongauer Bootshafens am Lido –<br />
einer der wenigen idyllischen<br />
Orte, wo die angehende Ärztin<br />
<strong>für</strong> kurze Zeit Innehalten und Kraft<br />
tanken kann. Oder im Winter <strong>den</strong><br />
Kopf via Eisba<strong>den</strong> freibekommt.<br />
Sich mit Ärzten angelegt<br />
Nach Grundschule und eineinhalb<br />
Jahren Welfen-Gymnasium wechselte<br />
Jasmin Jaser einst auf die<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> Realschule, kaufmännischer<br />
Zweig. <strong>Das</strong> erste Praktikum,<br />
auf Wunsch ihrer Eltern<br />
in einem Büro, acht Stun<strong>den</strong> am<br />
Stück am gleichen Schreibtisch sitzend,<br />
„ging gar nicht“. <strong>Das</strong> zweite<br />
in einem Altenheim, zusammen<br />
mit vielen Menschen, „war dagegen<br />
total schön <strong>für</strong> mich“. Und<br />
letztlich ausschlaggebend da<strong>für</strong>,<br />
dass sich Jasmin Jaser nach erfolgreichem<br />
Abschluss der Realschule<br />
gegen <strong>den</strong> möglich gewesenen<br />
Wechsel zurück aufs Gymnasium<br />
entschie<strong>den</strong> hatte, stattdessen<br />
<strong>für</strong> eine Ausbildung zur Krankenschwester.<br />
Drei Jahre lernte sie<br />
im Krankenhaus Schongau mit<br />
integrierter Berufsfachschule. „Bei<br />
Herrn Prielmeier als Kursleiter –<br />
eine gute, lehrreiche Zeit.“ Danach:<br />
München, Klinikum Schwabing,<br />
„wo es mir überhaupt nicht<br />
Wahlheimat Würzburg: Von diesem traumhaften Blick auf die Altstadt<br />
hat die Medizinstu<strong>den</strong>tin aus Schongau nur selten etwas.<br />
42 | <strong>altlandkreis</strong> 42 | <strong>altlandkreis</strong>
gefallen hat, weil alles zu groß,<br />
zu gestresst, zu anonym war“. Ein<br />
Wechsel in eine Orthopädische<br />
Fachpraxis, auch in München, war<br />
ihr dagegen zu langweilig. Der<br />
<strong>für</strong> sie logische Schritt: Zurück in<br />
die Heimat, Notaufnahme Krankenhaus<br />
Schongau. „Was erneut<br />
eine richtig gute, lehrreiche Zeit<br />
<strong>für</strong> mich war.“ Einerseits wegen<br />
des guten Teams, „das mich nach<br />
schweren Fällen aufgefangen hat,<br />
mit dem man gut re<strong>den</strong> konnte“.<br />
Andererseits gab es Tage mit sehr<br />
jungen Ärzten, an <strong>den</strong>en man<br />
überwiegend auf sich alleine gestellt<br />
war. Heißt: Verantwortung<br />
übernehmen, Ansagen machen,<br />
sich durchsetzen. All das lernte<br />
Jasmin Jaser in Schongaus Notaufnahme,<br />
die sie beruflich und<br />
menschlich reifen ließ. Dennoch<br />
wollte sie mehr sehen, mehr lernen<br />
in diesem Fachbereich. Da<strong>für</strong><br />
naheliegend: Ein Wechsel in<br />
die Notaufnahme der Unfallklinik<br />
Murnau, wo bekanntlich die<br />
schwersten Unfallopfer überhaupt<br />
erstbehandelt wer<strong>den</strong>. „Dort hatte<br />
ich in Summe aber weniger Aufgaben<br />
und Verantwortung als in<br />
Schongau, weil die Teams um einzelne<br />
Patienten personell viel stärker<br />
besetzt sind.“ Auf Vorschlag<br />
ihres damaligen Freundes, ein<br />
Arzt im Garmisch-Partenkirchener<br />
Krankenhaus, wechselte Jasmin<br />
Jaser erneut <strong>den</strong> Arbeitgeber, bekam<br />
im großen Gebäudekomplex<br />
östlich der Skisprungschanze nun<br />
eine Anstellung auf Intensivstation.<br />
„Wo ich eigentlich nie hinwollte,<br />
aber vom ersten Tag an<br />
feststellte: <strong>Das</strong> ist voll mein Ding.“<br />
Sogar so sehr, dass sie nicht davor<br />
zurückscheute, Dinge kritisch<br />
anzusprechen. „Es gab immer<br />
wieder Situationen, in <strong>den</strong>en ich<br />
mit Patientinnen und Patienten<br />
anders umgegangen wäre als<br />
es Vorgesetzte oder Ärzte getan<br />
haben.“ Daraufhin sagte ihr damaliger<br />
Freund: „Wenn du wirklich<br />
meinst, es besser zu können,<br />
musst du Medizin studieren, selbst<br />
Ärztin wer<strong>den</strong>.“ Jasmin Jasers Reaktion:<br />
„Warum eigentlich nicht?“<br />
Nur wie, so ganz ohne Einser-<br />
Abitur?<br />
Zwei Semester auf Probe<br />
Tatsächlich gibt es in Deutschland<br />
eine gesetzliche Regelung,<br />
nach der ein Prozent der Plätze<br />
aller Studiengänge <strong>für</strong> „Beruflich<br />
Qualifizierte“ freigehalten wer<strong>den</strong><br />
müssen. Auch <strong>für</strong> ein Studium in<br />
Medizin. „Allein die Suche nach<br />
solch rar gesäten Plätzen war<br />
letztendlich gefühlt so zeitaufwändig<br />
und mühsam wie das Nachholen<br />
eines Abiturs“, sagt Jasmin<br />
Jaser mit leicht schmerzverzerrtem<br />
Grinsen nun rückblickend. An<br />
deutschlandweit 15 bis 20 Universitäten<br />
suchte sie über drei Monate<br />
hinweg die sprichwörtliche<br />
Nadel im Heuhaufen, die ihr <strong>den</strong><br />
Zugang zum Medizinstudium als<br />
berufserfahrene Krankenschwester<br />
ermöglicht. Und stellte dabei<br />
fest, dass <strong>für</strong> diesen seltenen<br />
Weg keine einheitlichen Kriterien<br />
gelten, stattdessen jede Universität<br />
andere Aufnahmeverfahren<br />
vorgibt. Manche verlangten eine<br />
Abi-äquivalente Prüfung. Wieder<br />
andere hatten extrem anspruchsvolle<br />
Einstellungstests. Würzburg<br />
dagegen bevorzugt ein anderes<br />
System, verlangt eine erfolgreich<br />
abgeschlossene Berufsausbildung,<br />
Motivationsschreiben und<br />
<strong>den</strong> Nachweis einer Studienberatung,<br />
im Rahmen derer festgestellt<br />
wird, ob ein junger Mensch<br />
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september / oktober <strong>2023</strong> | 43
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44 | <strong>altlandkreis</strong><br />
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grundsätzlich geeignet ist <strong>für</strong> ein<br />
Studium. Jasmin Jaser entschied<br />
sich letztlich <strong>für</strong> Würzburg, wurde<br />
tatsächlich aufgenommen und<br />
bekam die Chance, die ersten zwei<br />
Semester Medizin auf Probe mitzustudieren.<br />
Besteht sie in diesem<br />
einen Jahr mindestens acht von<br />
insgesamt zwölf Leistungsnachweisen,<br />
darf sie bleiben. Und?<br />
„Ich hab’s gepackt.“ Noch besser<br />
aber an dieser Stelle war: „<strong>Das</strong>s<br />
ich nach <strong>den</strong> bestan<strong>den</strong>en zwei<br />
Probesemestern direkt ins dritte<br />
Semester übergehen konnte,<br />
dadurch keine Zeit verlor.“ Da<strong>für</strong><br />
viele Nerven. „Inzwischen brauche<br />
ich schon meine sechs bis sieben<br />
Stun<strong>den</strong> Schlaf täglich, um einigermaßen<br />
erholt in einen neuen<br />
Tag starten zu können.“ Damals<br />
mussten drei bis vier Stun<strong>den</strong> ausreichen.<br />
„Vor allem die Vorklinik<br />
in <strong>den</strong> ersten vier Semestern, vollgepackt<br />
mit naturwissenschaftlichen<br />
Grundlagen, war hart.“<br />
Physiologie, Biologie, Anatomie,<br />
Biochemie, Soziologie, Histologie,<br />
Chemie und Physik waren unter<br />
anderem die Fächer.<br />
Seit Semester fünf wur<strong>den</strong> und<br />
wer<strong>den</strong> schließlich die fachspezifischen<br />
Fächer der Medizin mit<br />
deutlich mehr praktischen Anwendungsbeispielen<br />
vertieft: Allgemeinmedizin,<br />
Anästhesiologie,<br />
Notfallmedizin, Arbeitsmedizin,<br />
Augenheilkunde, Dermatologie,<br />
Gynäkologie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde,<br />
Humangenetik, Hygiene,<br />
Mikrobiologie und Virologie,<br />
Innere Medizin, Kinderheilkunde,<br />
Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik,<br />
Neurologie,<br />
Orthopädie, Pathologie, Palliativmedizin,<br />
Pharmakologie und<br />
Toxikologie, Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
Psychosomatische<br />
Medizin, Radiologie, Rechtsmedizin<br />
und Urologie. Hinzu kommen<br />
diverse Querschnittsfächer wie<br />
Epidemiologie, Geschichte und<br />
Ethik der Medizin, Gesundheitsökonomie,<br />
Immunologie, Rehabilitation<br />
und Naturheilverfahren.<br />
In <strong>den</strong> Semesterferien arbeitet Jasmin Jaser im Krankenhaus.<br />
„Da lernst du wirklich alles, was<br />
Medizin ausmacht.“<br />
Disziplinierter<br />
Tagesablauf<br />
Jasmin Jasers Tagesablauf die<br />
vergangenen sechs Jahre: Zwischen<br />
5 und 6.30 Uhr aufstehen,<br />
Kaffee kochen, Geist und Körper<br />
durch Yoga, Workouts oder Joggen<br />
aktivieren, gefolgt von kalt<br />
Duschen oder Eisba<strong>den</strong>. Ab 8<br />
Uhr: „Lernen und versuchen, so<br />
viel zu schaffen wie’s nur geht.“<br />
Dabei wichtig: Kurze Pausen<br />
zwischendurch, eine längere<br />
Mittagspause, gesunde Ernährung.<br />
Darüber hinaus braucht<br />
Jasmin Jaser Eselsbrücken und<br />
Bilder, um sich die komplexen<br />
Zusammenhänge und sperrigen<br />
Fachbegriffe wie beispielsweise<br />
Bevacizumab,<br />
Mycophenolat-<br />
Mofetil und Baricitinib aus der<br />
Medizin nachhaltig einprägen<br />
zu können. „Ich stelle mir oft<br />
vor, wie Patienten sich bei mir<br />
vorstellen und ihr gesundheitliches<br />
Problem schildern, außerdem<br />
male und schreibe ich<br />
viel auf Kärtchen.“ Letztlich<br />
hat sich Jasmin Jaser allein <strong>für</strong><br />
das aktuell zweite Examen durch<br />
864 Kapitel mit 3 000 (!) Seiten<br />
durchzukämpfen. Vieles davon<br />
online via Smartphone, Tablet,<br />
Laptop. Ist diese Hürde geschafft,<br />
geht’s ins praktische Jahr: Vier<br />
Monate Chirurgie, vier Monate<br />
Innere Medizin und vier Monate<br />
in einem Fachbereich ihrer Wahl.<br />
Wo genau? „Kann theoretisch in<br />
ganz Deutschland sein.“ Und danach?<br />
„Möchte ich die ersten zwei,<br />
drei Jahre als Ärztin an einer grö-
ßeren Klinik arbeiten, Erfahrung<br />
sammeln.“ Langfristig sieht sich<br />
die Schongauerin aber eher in einer<br />
Facharztpraxis mit Ansatz der<br />
ganzheitlichen Medizin. Und in<br />
der Gesundheitsprävention. „Weil<br />
ich fest davon überzeugt bin, dass<br />
mit regelmäßiger, gezielter Bewegung,<br />
gesunder Ernährung und<br />
einem stabilen privaten wie beruflichen<br />
Umfeld viele Krankheiten<br />
verhindert wer<strong>den</strong> können.“<br />
Doktorarbeit nach<br />
Studium<br />
Zeit <strong>für</strong> eine Doktorarbeit hatte<br />
Jasmin Jaser aufgrund der Doppelbelastung<br />
aus Arbeit und Studium<br />
bis dato nicht. „Möchte ich<br />
aber nachholen, nebenbei, sobald<br />
ich als Ärztin arbeite.“ Jasers beeindruckender<br />
beruflicher Marathon<br />
ist insofern noch lange nicht<br />
zu Ende gelaufen. Und obwohl ihr<br />
Alltag seit sechs Jahren vollständig<br />
der Medizin untergeordnet ist, hat<br />
sie trotzdem verdammt viel <strong>für</strong>s<br />
Leben gelernt. Zum Beispiel, „dass<br />
man nicht viel braucht, um glücklich<br />
zu sein – ein Entspannungsbad<br />
geht auch ohne Schaum.“ Allerdings<br />
nur dann, wenn man <strong>für</strong><br />
eine Sache so sehr brennt wie sie<br />
es tut, <strong>den</strong> Fokus nie aus <strong>den</strong> Au-<br />
gen verliert. Jasmin Jaser wusste<br />
schon vor Antritt des Medizin-<br />
Studiums, dass sie hinterher in<br />
jedem Falle in die Innere Medizin<br />
möchte. „Ich finde es wichtig<br />
und richtig, dass wir im Studium<br />
wirklich alles drannehmen, was<br />
die Medizin zu bieten hat – ohne<br />
ein klares, langfristiges Ziel, hätte<br />
ich diesen Marathon bis hierhin<br />
aber nicht geschafft.“ Der Marathon<br />
von einer Krankenschwester<br />
zur Ärztin. Der schon jetzt, wenige<br />
Meter vor der Ziellinie, schlichtweg<br />
beeindruckend ist. Und ein<br />
tolles Beispiel <strong>für</strong> alle jungen<br />
Menschen da draußen, was mit<br />
Fleiß, Lei<strong>den</strong>schaft und Durchhaltevermögen<br />
möglich ist.<br />
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september / oktober <strong>2023</strong> | 45<br />
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gGmbH helfen bereits seit<br />
1983 Menschen beim Start ins<br />
Berufsleben. Sie arbeiten eng mit<br />
Arbeitsagenturen, Jobcentern und<br />
öffentlichen Einrichtungen zusammen.<br />
Laut eigenen Angaben haben<br />
die bfz derzeit 3200 Mitarbeiter an<br />
19 Hauptstandorten in ganz Bayern.<br />
Im Jahr 2009 wurde die Stelle<br />
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46 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Elisabeth Jahn<br />
des „Berufseinstiegsbegleiters“<br />
(BerEb) geschaffen. Die Berufseinstiegsbegleitung<br />
stellt das einzige<br />
langfristige Instrument dar, das<br />
die Agentur <strong>für</strong> Arbeit im Rahmen<br />
des Berufsorientierungsprozesses<br />
mit Kofinanzierung zur Verfügung<br />
stellt. Sie ermöglicht eine individuelle<br />
und kontinuierliche Unterstützung,<br />
die schon während der<br />
Schulzeit einsetzt und als präventive<br />
Maßnahme fungiert. Zudem<br />
wird diese Unterstützung aus einer<br />
Hand bis in die Ausbildungsphase<br />
hinein gewährleistet. Diese Förderung<br />
von Schülerinnen und Schülern<br />
erfolgt auf einer ganzheitlichen<br />
Ebene, wo<strong>für</strong> auch Eltern und<br />
soziales Umfeld miteinbezogen<br />
wer<strong>den</strong>. Dabei steht die Stärkung<br />
der Selbsteinschätzung und Eigenverantwortlichkeit<br />
im Vordergrund,<br />
immer angepasst an die aktuellen,<br />
individuellen Bedürfnisse der<br />
Jugendlichen. <strong>Das</strong> übergeordnete<br />
Ziel ist: Den Schülern einen erfolgreichen<br />
Schulabschluss zu ermöglichen,<br />
darüber hinaus einen<br />
nahtlosen Übergang von Schule<br />
zu Ausbildung zu gewährleisten.<br />
Rund 30 bis 40 Berufseinstiegsbegleiter<br />
arbeiten derzeit auch an<br />
Schulen in der Region München,<br />
Weilheim und Schongau sowohl in<br />
Teil- oder Vollzeit.<br />
Mit Empathie<br />
und Feingefühl<br />
„Wir setzen uns mit <strong>den</strong> Lehrern<br />
zusammen und überlegen, welche<br />
Schüler ab der 8. Klasse eine<br />
Begleitung brauchen könnten“,<br />
erzählt Berufseinstiegsbegleiterin<br />
Elisabeth Jahn. „Dabei schauen<br />
wir nicht nur auf die Noten, sondern<br />
auch auf das soziale Umfeld.<br />
Danach sprechen wir die Schüler<br />
an, nehmen Kontakt zu <strong>den</strong> Eltern<br />
auf und dann beginnt eine zweieinhalbjährige<br />
Zusammenarbeit.“<br />
Die 52-jährige gelernte Einzelhandelskauffrau<br />
ist über Weiterbildungen<br />
und Zusatzqualifikationen<br />
im Jahr 2017 bei <strong>den</strong> bfz gelandet<br />
und seit <strong>September</strong> 2021 an der<br />
Philipp Braun<br />
Mittelschule in Schongau tätig. Ihr<br />
Vorgänger war Philipp Braun, der<br />
damals an die Wilhelm-Conrad-<br />
Röntgen-Mittelschule in Weilheim<br />
wechselte. Während Elisabeth<br />
Jahn 22 Schülerinnen und Schüler<br />
fit <strong>für</strong> die Ausbildung macht,<br />
begleitet der 36-jährige gelernte<br />
Hotelfachwirt 24 junge Menschen,<br />
die sich aber teilweise schon in der<br />
Ausbildung befin<strong>den</strong>. „Ich habe<br />
freiberuflich als Referent bei <strong>den</strong><br />
bfz angefangen und das Berufsbild<br />
Hotelfachwirt vorgestellt“, erinnert<br />
sich Philipp Braun. „Dabei habe ich<br />
gemerkt, dass mir die Arbeit mit<br />
Jugendlichen viel Spaß macht. Als<br />
mir eine Vollzeitstelle bei <strong>den</strong> bfz<br />
angeboten wurde, habe ich nicht<br />
lange überlegen müssen.“<br />
Der Job sei abwechslungsreich und<br />
jede Begleitung muss individuell<br />
angepasst wer<strong>den</strong> – man treffe auf<br />
junge Menschen aus völlig unterschiedlichen<br />
Kulturkreisen und mit<br />
unterschiedlichen Hintergrün<strong>den</strong>.<br />
„Es kommt schon mal vor, dass ich<br />
Schülern zeigen muss, welche Ziele<br />
sie mit ihren derzeitigen Fähigkeiten<br />
und Noten erreichen kön-
nen. Manche Vorstellung gehört<br />
der Realität angepasst“, berichtet<br />
Philipp Braun. Und seine Kollegin<br />
ergänzt: „Zu Beginn der Begleitung<br />
machen wir eine Analyse des<br />
Ist-Zustands. Welche Stärken und<br />
Schwächen gibt es? Welche Ziele<br />
wer<strong>den</strong> angestrebt?“<br />
Einmal pro Woche treffen sie sich<br />
mit ihren Schülern und dabei wird<br />
nicht nur über Noten, Ausbildung<br />
und Bewerbungen gesprochen.<br />
„Ich möchte eine neutrale Insel<br />
innerhalb der Schule sein. Was bei<br />
mir besprochen wird, bleibt bei<br />
mir“, beschreibt Braun das Verhältnis<br />
zu <strong>den</strong> jungen Menschen.<br />
Auch bei Elisabeth Jahn kommt<br />
durchaus mal der Liebeskummer<br />
oder Stress mit <strong>den</strong> Eltern auf <strong>den</strong><br />
Tisch: „Wir sprechen vertraulich,<br />
<strong>den</strong>n über die lange Zeit lernt man<br />
sich sehr gut gegenseitig kennen.<br />
Empathie und Feingefühl sind<br />
wichtige Bestandteile meiner Arbeit.“<br />
Falsche Vorstellungen<br />
der Eltern<br />
Ziel der Reise ist es, <strong>für</strong> alle<br />
„Schützlinge“ <strong>den</strong> richtigen Weg<br />
zu fin<strong>den</strong>. Dabei wird <strong>den</strong> jungen<br />
Menschen allerdings nicht alles<br />
abgenommen. Im Gegenteil: Sie<br />
sollen zur Selbständigkeit motiviert<br />
wer<strong>den</strong> und schließlich selbst<br />
die Initiative ergreifen. „Wir zeigen<br />
ihnen, was sie beruflich machen<br />
können. Ob sie es dann auch tun,<br />
ist ihre Sache“, bringt es Philipp<br />
Braun auf <strong>den</strong> Punkt. Bei <strong>den</strong> Lehrern<br />
sind die Berufseinstiegsbegleiter<br />
natürlich beliebt, <strong>den</strong>n sie<br />
liefern wichtige Unterstützung im<br />
Schulalltag. Die Zusammenarbeit<br />
ist eng, immer wieder wer<strong>den</strong> Fortschritte<br />
oder Rückschläge gemeinsam<br />
diskutiert. „Aber manchmal<br />
müssen wir auch Vorstellungen<br />
korrigieren, die die Eltern hinsichtlich<br />
der Ausbildung ihrer Kinder<br />
haben“, erklärt Elisabeth Jahn. Und<br />
Philipp Braun berichtet, dass es,<br />
wenn auch selten, Fälle gäbe, wo<br />
die Begleitung keinen Sinn mehr<br />
mache und abgebrochen werde.<br />
„Wenn der Schüler oder die Schülerin<br />
einfach nicht umsetzen, was<br />
wir besprochen haben und zu <strong>den</strong><br />
Terminen nicht erscheint, wird die<br />
Zusammenarbeit in Abstimmung<br />
mit der Schule und der Agentur <strong>für</strong><br />
Arbeit beendet.“ Die Begleitung<br />
hört nach der Schule nicht auf,<br />
sondern geht in <strong>den</strong> ersten sechs<br />
Monaten während einer Ausbildung<br />
weiter. Sie sprechen mit<br />
Berufsschullehrern, Betrieben und<br />
holen sich Feedback der Ausbilder<br />
– und selbst nach dieser Zeit geht<br />
der Kontakt manchmal nicht verloren.<br />
„Ich freue mich immer, wenn<br />
ich ehemalige Schüler irgendwo<br />
treffe und sie mir begeistert von<br />
ihrem erfolgreichen Berufsleben<br />
erzählen. Ich erlebe wirklich viele<br />
schöne Geschichten“, sagt Philipp<br />
Braun. Elisabeth Jahn fasst ihre<br />
Arbeit und Motivation derweil so<br />
zusammen: „Ich möchte, dass die<br />
Schüler ihr Leben in die Hand nehmen<br />
und selbst Entscheidungen<br />
treffen. Dabei setze ich auf Ehrlichkeit<br />
und Offenheit. Erfolg bedeutet<br />
<strong>für</strong> mich, wenn der Schüler eine<br />
Entwicklung zeigt und Freude an<br />
der Ausbildung hat.“ Ob die wichtige<br />
Stelle des Berufseinstiegsbegleiters<br />
auf sicheren Füßen steht,<br />
ist derweil eine andere Frage. Natalia<br />
Elli, zuständig <strong>für</strong> das BerEb-<br />
Projekt bei <strong>den</strong> bfz in Weilheim,<br />
teilt schriftlich mit: „Der Bedarf an<br />
<strong>den</strong> Schulen ist da und wir als bfz<br />
erhalten vielseitig die Information,<br />
wie wichtig die Arbeit von unseren<br />
Mitarbeitern an <strong>den</strong> Schulen ist.“<br />
<strong>Das</strong> jüngste Projekt, im Rahmen<br />
dessen Schüler beim Berufseinstieg<br />
aktiv begleitet wer<strong>den</strong>, startete<br />
im März <strong>2023</strong> und ist geplant<br />
bis 2026. Danach? „Wir sind voller<br />
Hoffnung, auch im März 2024 eine<br />
Zusammenarbeit bis dann 2027<br />
zu starten.“ Die größten Verlierer,<br />
falls es Berufseinstiegsbegleiter<br />
aufgrund finanzieller Engpässe in<br />
Zukunft nicht mehr geben sollte:<br />
Die Schülerinnen und Schüler. edl<br />
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Altlandkreis | Ionela Zamfir, 38,<br />
freut sich seit Wochen auf diesen<br />
<strong>September</strong>. Die verheiratete Mutter<br />
einer 12-jährigen Tochter wird ihr<br />
Leben als <strong>für</strong>sorgende Hausfrau<br />
umstellen, <strong>den</strong>n sie beginnt eine<br />
Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau<br />
bei der MöbelCentrale in<br />
ihrer Heimatstadt Schongau. „Ich<br />
habe mich beworben, bin zum<br />
Vorstellungsgespräch eingela<strong>den</strong><br />
wor<strong>den</strong> und durfte dann eine Woche<br />
zur Probe arbeiten“, berichtet<br />
Ionela Zamfir. „Danach habe ich<br />
die Zusage bekommen. Aber weil<br />
ich mich weiterhin um die Familie<br />
kümmern muss, möchte ich<br />
meine Ausbildung in Teilzeit machen.<br />
Diesem Wunsch hat mein<br />
Arbeitgeber entsprochen.“ Für die<br />
MöbelCentrale ist es eine Premiere,<br />
wie Recruiterin Jana Luthardt<br />
bestätigt: „Wir haben bisher noch<br />
nieman<strong>den</strong> in Teilzeit ausgebildet,<br />
aber was spricht dagegen? Wichtig<br />
ist uns, dass wir am Ende eine<br />
qualifizierte und motivierte Mitarbeiterin<br />
haben. Sowohl <strong>für</strong> unser<br />
Unternehmen als auch <strong>für</strong> Frau<br />
Zamfir ist das eine sehr gute Lösung.“<br />
Auch Maria Vogel empfiehlt<br />
dieses Modell aus voller Überzeugung<br />
– als „Beauftragte <strong>für</strong> Chancengleichheit<br />
am Arbeitsmarkt“ bei<br />
der Agentur <strong>für</strong> Arbeit in Weilheim<br />
ist sie seit Jahren in Kontakt mit<br />
Unternehmen, um <strong>für</strong> die Ausbildung<br />
in Teilzeit zu werben: „<strong>Das</strong> ist<br />
doch <strong>für</strong> alle Beteiligten besser, als<br />
wenn die Menschen 450-Euro-Jobs<br />
machen oder als Aushilfen arbeiten.“<br />
Dabei spielt ihr in die Karten,<br />
dass sich die juristische Situation<br />
geändert hat, <strong>den</strong>n im Rahmen des<br />
novellierten Berufsbildungsgesetzes,<br />
das zum 1. Januar 2020 in Kraft<br />
trat, wird die Teilzeitausbildung <strong>für</strong><br />
alle Zielgruppen geöffnet und gewinnt<br />
dadurch an Bedeutung.<br />
20 bis 30 Stun<strong>den</strong><br />
im Betrieb<br />
Bis zu dem betreffen<strong>den</strong> Datum<br />
waren die Bewerbungen <strong>für</strong> eine<br />
Teilzeitausbildung nämlich nur bestimmten<br />
Personengruppen vorbehalten.<br />
Dazu gehörten junge Eltern,<br />
die bereits Verantwortung <strong>für</strong> eine<br />
Familie trugen, und alleinerziehende<br />
Elternteile. Ebenso durften<br />
sich Menschen bewerben, die sich<br />
um die Pflege von Angehörigen<br />
kümmerten oder von Behinderungen<br />
und Lernbeeinträchtigungen<br />
betroffen waren, und schließlich<br />
zählten auch Zugewanderte zu <strong>den</strong><br />
Berechtigten. Bei der aktuellen<br />
Regelung der Teilzeitausbildung<br />
absolvieren die Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
zwischen 20 und 30 Wochenstun<strong>den</strong><br />
im Ausbildungsbetrieb. Die<br />
Arbeitsstun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> individuell<br />
mit dem Ausbilder abgestimmt.<br />
Es gibt zwei potenzielle Wege,<br />
eine Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren.<br />
Der erste Weg besteht<br />
darin, die Ausbildungszeit nicht zu<br />
verlängern. Hierbei muss der Auszubil<strong>den</strong>de<br />
mindestens 25 Stun<strong>den</strong><br />
pro Woche, einschließlich der<br />
Berufsschulzeit, im Unternehmen<br />
verbringen, damit die Dauer der<br />
Ausbildung konstant bleibt. Die<br />
zweite Option sieht eine Verlängerung<br />
der Ausbildungszeit vor.<br />
In diesem Fall arbeitet der Auszubil<strong>den</strong>de<br />
mindestens 20 Stun<strong>den</strong><br />
pro Woche, Berufsschule inklusive.<br />
Diese Variante führt jedoch zu<br />
einer Verlängerung der gesamten<br />
Ausbildungsdauer um etwa ein<br />
halbes Jahr.<br />
Auch die Zeiten in der Berufsschule<br />
können bei erwachsenen Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
flexibel gestaltet wer<strong>den</strong>,<br />
weil keine Berufsschulpflicht be-<br />
48 | <strong>altlandkreis</strong> 48 | <strong>altlandkreis</strong>
steht. Fächer wie beispielsweise<br />
Sport oder Ethik müssen nicht unbedingt<br />
besucht wer<strong>den</strong> – in Absprache<br />
mit dem Arbeitgeber und<br />
der entsprechen<strong>den</strong> Schule sind<br />
hier viele Varianten möglich.<br />
Vorbereitungskurse<br />
bei der BIB<br />
Rein rechtlich gesehen gibt es<br />
während einer Teilzeitberufsausbildung<br />
keine festgesetzte Höhe<br />
der Ausbildungsvergütung. In der<br />
Regel wird die Vergütung an die<br />
tatsächlich geleisteten Stun<strong>den</strong> im<br />
Unternehmen angepasst.<br />
Während der Teilzeitausbildung<br />
gibt es möglicherweise weitere<br />
finanzielle Unterstützung: Teilzeitazubis<br />
können einen Antrag auf<br />
Berufsausbildungsbeihilfe stellen.<br />
Zusätzlich können Wohngeld, Arbeitslosengeld<br />
II oder Sozialgeld<br />
beantragt wer<strong>den</strong>. Auch der Urlaubsanspruch<br />
ist derselbe wie bei<br />
einem Vollzeitauszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>, sofern<br />
lediglich die tägliche Ausbildungszeit<br />
reduziert wurde. Wenn<br />
hingegen an weniger Wochentagen<br />
im Betrieb gearbeitet wird,<br />
reduziert sich der Urlaubsanspruch<br />
in der Regel ebenfalls anteilig. „All<br />
das wissen viele Arbeitssuchende<br />
und Unternehmen gar nicht“, sagt<br />
Maria Vogl. „Deshalb leiste ich<br />
einerseits Aufklärungsarbeit bei<br />
<strong>den</strong> Betrieben und andrerseits kooperiert<br />
die Agentur <strong>für</strong> Arbeit mit<br />
freien, privaten Bildungsdienstleistern.“<br />
Einer davon ist die BIB<br />
Augsburg gGmbH, wobei „BIB“<br />
<strong>für</strong> „Bildung, Integration und Beruf“<br />
steht. In Weilheim unterhält<br />
BIB eine Außenstelle mit 17 festen<br />
Mitarbeitern und einem Pool an<br />
Dozenten. Roswitha Hartwich, BIB-<br />
Standortleiterin in Weilheim, ist<br />
eine Pionierin auf diesem Gebiet<br />
„Ausbildung in Teilzeit“. Bereits<br />
2012 hat sie das Projekt „Perspektive<br />
Ausbildung / Arbeit in Teilzeit“,<br />
kurz „Pauline“, ins Leben gerufen.<br />
Finanziert von der Agentur<br />
<strong>für</strong> Arbeit wer<strong>den</strong> hier Menschen<br />
in einem Vorbereitungskurs über<br />
sechs Monate „fit gemacht“, um<br />
eine passende Ausbildungsstelle<br />
oder einen Arbeitsplatz in Teilzeit<br />
zu fin<strong>den</strong>. „Viele unsere Teilnehmer<br />
möchten zurück ins Berufsleben,<br />
aber kennen ihre Stärken und<br />
Schwächen gar nicht. Unser Angebot<br />
reicht über Kompetenzfeststellung<br />
und Kommunikationstraining<br />
bis hin zur Berufsorientierung“,<br />
beschreibt Roswitha Hartwich die<br />
Kurselemente.<br />
Unternehmen zeigen sich<br />
immer offener<br />
Seit 2018 ist Elisabeth Eberth<br />
Projektleiterin <strong>für</strong> „Pauline“ und<br />
erklärt: „Nach drei Monaten Theorie<br />
geht es gezielt an die Umsetzung<br />
der beruflichen Pläne. Wir<br />
vermitteln Praktika, machen Bewerbungscoaching<br />
und am Ende<br />
kann dann auch eine Ausbildung<br />
in Teilzeit stehen. Ich stehe ständig<br />
in Kontakt mit großen und kleinen<br />
Betrieben, es ist Netzwerkarbeit.“<br />
Jeder Fall muss individuell angegangen<br />
wer<strong>den</strong>, aber umso<br />
schöner sind die Erfolge, die erzielt<br />
wer<strong>den</strong> konnten: „Wir haben<br />
Teilzeitazubis zum Beispiel in Arztpraxen<br />
untergebracht, außerdem<br />
wer<strong>den</strong> die Unternehmen im Umland<br />
immer offener <strong>für</strong> dieses Modell.“<br />
Auch Ionela Zamfir hat bei<br />
BIB Weilheim das nötige Rüstzeug<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Start in ihre Ausbildung<br />
bei der MöbelCentrale Schongau<br />
bekommen. Nicole Sallie hingegen<br />
ist noch auf der Suche. Die<br />
41-jährige gelernte Konditoreifachverkäuferin<br />
und alleinerziehende<br />
Mutter eines fünfjährigen<br />
Sohnes, wohnhaft in Peiting, ist<br />
von der Agentur <strong>für</strong> Arbeit zu<br />
BIB vermittelt wor<strong>den</strong>: „Während<br />
mein Kind in der Kita ist, würde<br />
ich gerne eine Ausbildung in Teilzeit<br />
machen, am liebsten in der<br />
Automobilbranche oder im Büromanagement.<br />
Ich könnte auch<br />
als Aushilfe irgendwo arbeiten,<br />
aber ich möchte etwas Festes <strong>für</strong><br />
die Zukunft in der Hand haben.“<br />
Elisabeth Eberth und Roswitha<br />
Hartwich sind optimistisch, dass<br />
auch Nicole Sallie eine Ausbildung<br />
in Teilzeit fin<strong>den</strong> wird, <strong>den</strong>n<br />
dabei handelt es sich um einen<br />
Berufsweg, bei dem es sowohl auf<br />
Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerseite<br />
nur Gewinner gibt. edl<br />
Roswitha Hartwich<br />
(links) und<br />
Elisabeth Eberth<br />
bereiten beim<br />
BIB Menschen<br />
auf das Berufsleben<br />
vor.<br />
september / oktober <strong>2023</strong> | 49<br />
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„Früh gewusst, dass ich Zimmerer wer<strong>den</strong> möchte“<br />
Erst Abi, dann Ausbildung<br />
Steinga<strong>den</strong> / Oderding | Als Nikolas<br />
Perl und Marcel Sohn ihr Abitur<br />
in der Tasche hatten, waren<br />
sie – mit Ausnahme eines angehen<strong>den</strong><br />
Elektrikers – die einzigen<br />
in ihrer jeweiligen Klasse, die sich<br />
<strong>für</strong> eine Ausbildung im Handwerk<br />
entschie<strong>den</strong> haben. Der Rest:<br />
„Studium, Industrie oder erstmal<br />
chillen, schauen was geht.“ Mittlerweile,<br />
drei Jahre später, haben<br />
die bei<strong>den</strong> ihre Ausbildung zum<br />
Zimmerer mit Erfolg abgeschlossen.<br />
„Ein gutes Gefühl, weil uns<br />
jetzt noch viel mehr Türen offenstehen.“<br />
Niko Perl, 21, wohnt in<br />
Steinga<strong>den</strong>, besuchte das Gymnasium<br />
in Hohenschwangau und arbeitete<br />
nebenher von klein auf bei<br />
seinem Stiefvater, selbstständiger<br />
Zimmerermeister, mit. „Insofern<br />
habe ich jede Menge Einblicke<br />
ins Handwerk bekommen, großen<br />
Spaß dabei gehabt und schon früh<br />
gewusst, dass ich auf je<strong>den</strong> Fall<br />
mal Zimmerer wer<strong>den</strong> möchte.“<br />
Marcel Sohn, ebenfalls 21, wohnt<br />
in Oderding, ging aufs Weilheimer<br />
Gymnasium und arbeitete in<br />
aller Regelmäßigkeit im Betrieb<br />
seines Vaters mit – eine Schreinerei.<br />
„Für mich war ebenso früh<br />
klar, dass ich unbedingt ein Handwerk<br />
erlernen möchte.“ Nur nicht<br />
im elterlichen Betrieb. „Und da<br />
es in der Familie ja schon einen<br />
Schreiner gibt, ich aber trotzdem<br />
einen Beruf erlernen wollte, der<br />
auch fast alles abdeckt, was <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Hausbau relevant ist, habe<br />
ich mich <strong>für</strong> eine Ausbildung zum<br />
Zimmerer entschie<strong>den</strong>.“ <strong>Das</strong>s es<br />
während der Schulzeit auf dem<br />
Gymnasium keine regelmäßigen<br />
Praktika gab und gibt, um Einblicke<br />
in noch ganz andere Berufe zu<br />
gewinnen, sehen Niko und Marcel<br />
Berufsschule: Marcel Sohn beim Bohren. Niko Perl schaut genau hin.<br />
als einen wesentlichen Grund da<strong>für</strong>,<br />
„warum sich die meisten Abiturienten<br />
gegen eine Ausbildung<br />
entschei<strong>den</strong>“. Der andere sicherlich<br />
nach wie vor: Statussymbolik,<br />
wonach Akademiker mehr wert<br />
seien in der Gesellschaft. „Aber<br />
natürlich schon auch die Tatsache,<br />
dass <strong>für</strong> einen Handwerksberuf<br />
nicht jeder geeignet ist.“ Früh<br />
aufstehen, körperlich schwer arbeiten,<br />
anpacken, sich schmutzig<br />
machen, auch bei Kälte, Wind und<br />
Regen. „Aber genau das ist unserer<br />
Meinung nach eine sehr wichtige<br />
Erfahrung <strong>für</strong>s Leben – man<br />
fängt ganz unten an, muss auch<br />
mal die sprichwörtliche Drecksarbeit<br />
erledigen, und erarbeitet<br />
sich so Lehrjahr <strong>für</strong> Lehrjahr ein<br />
besseres Standing innerhalb des<br />
Lehrbetriebs, aber auch draußen<br />
auf der Baustelle und unter <strong>den</strong><br />
Kollegen.“<br />
Die Ausbildung zum Zimmerer<br />
dauert drei Jahre. Angefangen mit<br />
einem Berufsgrundbildungsjahr<br />
(BGJ), gefolgt vom zweiten und<br />
dritten Lehrjahr in klassischer dualer<br />
Form: Praxis im Betrieb, blockweisem<br />
Unterricht in Weilheims<br />
Berufsschule sowie überbetrieblichen<br />
Lehrgängen in <strong>den</strong> Werkstätten<br />
der Handwerkskammer.<br />
1 270 Euro netto<br />
im dritten Lehrjahr<br />
Obwohl Marcel Sohn und Niko Perl<br />
ihre Ausbildung aufgrund Abi von<br />
drei auf zwei Jahre verkürzen und<br />
das BGJ komplett überspringen<br />
hätten können, entschie<strong>den</strong> sich<br />
beide ganz bewusst <strong>für</strong> die vollen<br />
drei Jahre. Und bereuen es nicht.<br />
Insbesondere im BGJ „haben wir<br />
wichtige Basics <strong>für</strong> <strong>den</strong> Beruf<br />
des Zimmerers gelernt – Gefühl<br />
50 | <strong>altlandkreis</strong> 50 | <strong>altlandkreis</strong>
<strong>für</strong>s Holz entwickeln, erster Kontakt<br />
mit traditionellem Werkzeug<br />
und zeichnerische Grundlagen<br />
sind nur drei Beispiele“. Darüber<br />
hinaus viele bo<strong>den</strong>ständige,<br />
zielorientierte und fleißige junge<br />
Menschen kennengelernt, die<br />
von <strong>den</strong> Real- und Mittelschulen<br />
dieser Region kamen. „In der<br />
Berufsschule waren auffallend<br />
viele Klassenkamera<strong>den</strong> richtig<br />
motiviert und hatten große Lust<br />
darauf, diesen ehrbaren Handwerksberuf<br />
zu erlernen.“ Auf dem<br />
Gymnasium dagegen seien viele<br />
Schüler ziel- und antriebslos<br />
gewesen. Sie wussten nicht, wie<br />
es <strong>für</strong> sie nach dem Abitur weitergehen<br />
soll. Auch deshalb sind<br />
Niko Perl und Marcel Sohn froh<br />
darüber, sich früh <strong>für</strong> einen klaren<br />
Weg entschie<strong>den</strong> zu haben.<br />
Noch dazu <strong>für</strong> einen, „auf dem<br />
man ganz gut Geld verdient“. Obwohl<br />
es im Rahmen des BGJ noch<br />
keine Ausbildungsvergütung gibt,<br />
können sich Zimmererlehrerlinge<br />
bei 970 Euro netto im zweiten und<br />
1 270 Euro netto im dritten Lehrjahr<br />
wahrlich nicht beschweren.<br />
Am meisten Spaß aber hatten die<br />
Jungs im Arbeitsalltag in ihren<br />
jeweiligen Lehrbetrieben – Niko<br />
Perl absolvierte seine Ausbildung<br />
bei Holzbau Jörg mit Hauptsitz in<br />
Prem, Marcel Sohn bei Andrä &<br />
Hofmann Zimmerei in Tauting.<br />
Pause fortsetzen wird. Niko Perl<br />
dagegen überlegt nach acht Jahren<br />
Gymi und drei Jahren Ausbildung<br />
momentan noch, verdient<br />
sein Geld vorübergehend wieder<br />
bei seinem Stiefvater. Mittelfristig<br />
schließt er aber auch nicht<br />
aus, <strong>den</strong> gleichen, oder zumindest<br />
ähnlichen Weg wie Marcel<br />
Sohn einzuschlagen. „Ich fände<br />
es natürlich schön, wenn wir das<br />
Studium gemeinsam anpacken<br />
wür<strong>den</strong>“, sagt Marcel an dieser<br />
Stelle, grinst und klopft seinem<br />
Berufskollegen auf die Schulter.<br />
Obwohl die bei<strong>den</strong> an unterschiedlichen<br />
Orten aufgewachsen<br />
sind, unterschiedliche Gymnasien<br />
besuchten und auch im Rahmen<br />
ihrer Zimmerer-Ausbildung nur<br />
im BGJ Klassenkamera<strong>den</strong> waren,<br />
ist deren bisheriger Werdegang<br />
nahezu i<strong>den</strong>tisch. Marcel<br />
Sohn hatte einen Abischnitt von<br />
1,9, Niko Perl einen von 2,1. Beide<br />
entdeckten die Liebe zum Handwerk<br />
über Vater beziehungsweise<br />
Stiefvater. Und beide entschie<strong>den</strong><br />
sich früh und ganz bewusst <strong>für</strong><br />
eine Ausbildung nach dem Abitur,<br />
„obwohl es schon einige Leute<br />
gegeben hat, die sich darüber gewundert<br />
haben und wissen wollten,<br />
warum wir nicht studieren<br />
möchten wie die meisten anderen<br />
auch“. Heute können die bei<strong>den</strong><br />
ihren bisherigen Werdegang auch<br />
allen anderen jungen Menschen<br />
da draußen nur empfehlen. Wobei<br />
sie, insgesamt betrachtet,<br />
dann doch nicht alleine waren<br />
was diesen eher exotischen Berufseinstieg<br />
betrifft – von rund<br />
80 Zimmerern aus <strong>den</strong> Innungsbereichen<br />
Landsberg am Lech,<br />
Starnberg und Oberland, die<br />
heuer ausgelernt haben, hatten<br />
rund 20 bereits ein Abitur in der<br />
Tasche. Insofern einige kluge Köpfe<br />
mit handwerklichem Geschick –<br />
genau das, was Deutschland in<br />
Heinz Resch Zeiten des GmbH Fachkräftemangels, & Co. KG<br />
Nach dem Motto „Learning by<br />
doing“ haben sie nicht nur das<br />
Zimmererhandwerk aus dem FF,<br />
sondern auch die Arbeiten anderer<br />
Gewerke auf unterschiedlichsten<br />
Baustellen kennengelernt.<br />
„Von der Elektrik abgesehen, ist<br />
der Zimmerer ein echter Bau-<br />
Allrounder.“ Dachstühle, Dachsanierungen,<br />
Innenausbau, Bau von<br />
Holzhäusern, Aufstockungen —<br />
die Liste der Hauptaufgaben<br />
ist lang. „Im Rahmen der Ausbildung<br />
haben wir aber auch<br />
gelernt, wie man Hallen, Lauben,<br />
Überdachungen, Terrassen,<br />
Balkone und Zäune baut oder<br />
Dachfenster setzt.“ Und natürlich<br />
Schiftungen. Unter letzterem sind<br />
geometrische Verschneidungen<br />
von Balken, Wän<strong>den</strong>, Decken gemeint,<br />
damit letztlich alle Einzelteile<br />
maßgenau zueinanderpassen<br />
und fluchten.<br />
Berufserfahrung,<br />
Studium und Meister<br />
Und nun? „Werde ich <strong>für</strong> zwei,<br />
drei Jahre als Geselle arbeiten<br />
und Berufserfahrung sammeln,<br />
danach Bauingenieurswesen<br />
studieren und wiederum danach<br />
<strong>den</strong> Meister obendrauf setzen“,<br />
sagt Marcel Sohn, der damit seinen<br />
bisherigen, sehr geradlinig<br />
bestrittenen Lebensweg ohne<br />
Ammergauer aber auch in Str. Zeiten des 64 internationalen<br />
„abgehängt Wer<strong>den</strong>s“ gut Ammergauer Str. 64<br />
Heinz Resch GmbH & Co. KG<br />
86971 Peiting<br />
Frischgebackene Zimmerer: Nikolas Perl (li.) und Tel.: Marcel Sohn. 08861 gebrauchen 2508-0<br />
kann.<br />
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Schongauer Straße 14<br />
86975 Bernbeuren
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>September</strong> bis 31. <strong>Oktober</strong> <strong>2023</strong><br />
FR 01.09.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz.<br />
Je<strong>den</strong> Freitag<br />
13.30 bis 15.30 Uhr<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe „Lunge<br />
<strong>für</strong> Asthma und COPD“ in der<br />
AOK. Infos unter www.shg-lunge.de<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kinderspielenachmittag im<br />
Plantsch. Je<strong>den</strong> Freitag<br />
15.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Weitere Infos unter www.weibsdeifimarkt.de,<br />
je<strong>den</strong> Freitag<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Führung durch die malerische<br />
Altstadt. Treffpunkt am Rathaus.<br />
Anmeldung bei der Tourist-Info<br />
unter 08861 / 214-181, Kosten: 4 €,<br />
je<strong>den</strong> Freitag<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />
im Evangelischen Pfarrheim<br />
PEITING<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt mit frische Kiachla<br />
und Striezl am Hauptplatz<br />
9.30 bis 11.30 Uhr<br />
Frühstück im Begegnungscafé<br />
Anderl<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Burger-Abend im Café Herzog.<br />
Reservierungen unter 08861 / 219-213<br />
LECHBRUCK<br />
OKTOBER <strong>2023</strong><br />
10.30 Uhr<br />
Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />
der Flößer“. Treffpunkt am Rathaus.<br />
Anmeldung bei der Tourist-<br />
Info unter 08862 / 987830, je<strong>den</strong> Fr.<br />
PREM<br />
10.00 bis 14.15 Uhr<br />
Schau- & Weißwurstproduktion im<br />
Bayer. Weißwurst-Stadl. Anmeldung<br />
unter 08862 / 8354, je<strong>den</strong> Fr.<br />
ROTTENBUCH<br />
9.00 Uhr<br />
39. Kaltblut-Fohlenmarkt zwischen<br />
großem Fohlenhof-Parkplatz und<br />
Sportplatz. Infos siehe Seite 29<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reserv. ab 10 Pers.<br />
unter 08867 / 489 nötig. je<strong>den</strong> Fr.<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Waldba<strong>den</strong> am Fischerhäusl. Kosten:<br />
20 €, Anm. bei der Tourist-Info<br />
unter 08845 / 7030620, je<strong>den</strong> Fr.<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Stubenmusik mit Sepp & Wiggerl<br />
im Landhotel zum Metzgerwirt.<br />
Eintritt frei, bei schönem Wetter im<br />
Biergarten, je<strong>den</strong> Freitag bis 29.9.<br />
SA 02.09.<br />
SCHONGAU<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kreative Schreibgruppe „Meine<br />
Auszeit mit Schreiben“ im Studienkreis.<br />
Kosten: 30 €, Anmeldung<br />
unter carmen.janssen@gmx.de<br />
10.00 bis 11.30 Uhr<br />
Kinderführung „Gespenstersuche“<br />
im Stadtmuseum. Treffpunkt am<br />
Rathaus. Für Ki. von 6 bis 10 J., Kosten:<br />
4 €, Anm. unter 08861 / 214-181<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „Toleranz in Comics &<br />
Graphic Novels“ im Stadtmuseum.<br />
Bis 1.10.<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Meerjungfrauen-Schwimmen im<br />
Plantsch. Je<strong>den</strong> 1. Samstag im Monat<br />
17.00 bis 18.30 Uhr<br />
Führung „Henker-Heiler-Hexen –<br />
Geschichten aus dem Kräutergarten“.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />
12 €, Anm. unter 08861 / 214-181<br />
Gärtnermeister:in?<br />
Komm zu uns!<br />
Mit Dir. Für Morgen.<br />
21.00 bis 23.00 Uhr<br />
FKK-Ba<strong>den</strong>acht mit „Lampion-<br />
Schwimmen“ im Plantsch<br />
PEITING<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Führung an der Villa Rustica.<br />
Kostenfrei, je<strong>den</strong> Samstag<br />
BERNBEUREN<br />
9.00 Uhr<br />
Geführte Wanderung „Barfusswandern“<br />
<strong>für</strong> einen guten Zweck<br />
auf <strong>den</strong> Auerberg. Treffpunkt beim<br />
S'Lädle. Weitere Infos und Anmeldung<br />
unter www.barfussherz.de<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Auerbergmuseum geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Samstag<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- & Käswurstessen auf<br />
der Schönegger Käse-Alm. Reservierung<br />
unter 08867 / 489, je<strong>den</strong> Sa.<br />
19.30 Uhr<br />
Blasmusikabend mit der Scherzachtaler<br />
Blasmusik und <strong>den</strong> Pfaffenwinklern<br />
im Festzelt. AK: 12 €,<br />
VVK: 10 € unter 08867 / 921072<br />
REICHLING<br />
9.30 bis 10.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Samstag<br />
SO 03.09.<br />
SCHONGAU<br />
10.30 Uhr<br />
Kinderfloßfahrt – mit dem historischen<br />
Fernhandelsfloß auf Fahrt.<br />
Treffpunkt am Bootshaus. Anmeldung<br />
unter 08861 / 214-181, weitere<br />
Infos siehe Anzeige Seite 31<br />
14.00 bis 15.30 und<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Erlebnis Lechflößerei – mit dem<br />
historischen Fernhandelsfloß auf<br />
Fahrt. Treffpunkt am Bootshaus.<br />
Anm. unter 08861 / 214-181, siehe<br />
Anzeige S. 31, je<strong>den</strong> So. bis 3.10.<br />
PEITING<br />
15.00 Uhr<br />
Vorbereitungsspiel EC Peiting vs.<br />
Augsburger Panther im Eisstadion<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 11.00 Uhr<br />
Frühstücksbuffet im Café Herzog.<br />
Reservierungen unter 08861 / 219-213<br />
SCHWABSOIEN<br />
9.30 Uhr<br />
Waldfest mit der Musikkapelle<br />
Sachsenried am Waldbahnhof<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Hammerschmiedemuseum geöffnet<br />
BERNBEUREN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Auerbergmuseum geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Sonntag<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Fotoausstellung „<strong>Das</strong> Licht der<br />
Berge“ von Dr. Andreas Struck im<br />
Flößermuseum. Eintritt frei, Spen<strong>den</strong>basis,<br />
weitere Infos unter www.<br />
floesser-lechbruck.de, bis 10.9.<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Flößermuseum geöffnet. Je<strong>den</strong><br />
Sonntag bis Ende <strong>September</strong><br />
WILDSTEIG<br />
9.30 bis 11.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Sonntag<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.00 bis 20.00 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €, je<strong>den</strong> 1. So. im Monat<br />
20.00 bis 21.00 Uhr<br />
Konzert mit dem Orchester Kurzweil<br />
in der Brandstatt. Eintritt frei<br />
REICHLING<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Heimatmuseum geöffnet. Anmeldung<br />
unter 08194 / 1573<br />
DENKLINGEN<br />
10.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür des Schützenvereins<br />
Frohsinn im Schützenheim<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE IM ALTLANDKREIS<br />
Mo, 4. Sept. 16.00 bis 20.00 Uhr Peiting, Schloßberghalle<br />
Mi, 6. Sept. 16.00 bis 20.00 Uhr Reichling, Dorfgemeinschaftsh.<br />
Mi, 20. Sept. 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, Jakob-Pfeiffer-Haus<br />
september / oktober <strong>2023</strong> | 53
MO 04.09.<br />
PEITING<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> in der Schloßbergh.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Repair-Café im HOP im Schächen<br />
BERNBEUREN<br />
16.00 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Montag<br />
DI 05.09.<br />
PEITING<br />
15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Begegnungscafé im Anderl geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Dienstag<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
9.30 bis 11.00 Uhr<br />
Seniorentreff im HOP. Je<strong>den</strong> Di.<br />
in Schongau und im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
an der Romantischen Straße<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus.<br />
Je<strong>den</strong> Dienstag<br />
11.00 bis 13.00 Uhr<br />
Bemalkurs in der Schlössle Töpferei.<br />
Ab 8 Jahren, Kosten: 20 €, Anm.<br />
unter 08862 / 9872869, je<strong>den</strong> Di.<br />
17.00 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Treffpunkt<br />
am Bootshafen. Anmeldung bei der<br />
Tourist-Info unter 08862 / 987830.<br />
Je<strong>den</strong> Dienstag bis Ende <strong>September</strong><br />
STEINGADEN<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Di. von Apr. bis Sept.<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.15 bis 22.30 Uhr<br />
Bauernbühne „Wer ist da schwanger?<br />
Von wem, warum und<br />
überhaupt's?“ im Bayersoier Hof.<br />
Tickets: 10 € unter 08845 / 7030620<br />
• Stadt-Führungen: Mai – <strong>Oktober</strong> am Freitag um 16.00 Uhr<br />
• Erlebnis-Führungen (ganzjährig buchbar):<br />
- Literarischer Spaziergang mit Oliver Pötzsch<br />
- Führung zum Festspiel „1493 – Schongau zwischen Blut und<br />
Freundschaft“<br />
- Schongauer Biergeschichten<br />
- Skandal, Skandal um Schongau<br />
- Kinderführungen<br />
• Lechfloßfahrten: Juli - <strong>September</strong><br />
Tourist Information Schongau . Tel. 08861 214-181<br />
Termine und weitere Führungen unter www.schongau.de<br />
54 | <strong>altlandkreis</strong><br />
DENKLINGEN<br />
8.00 bis 10.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet. Je<strong>den</strong><br />
Dienstag außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
MI 06.09.<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
14.30 bis 16.30 Uhr<br />
Bürgertreff im Begegnungscafé<br />
Anderl. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
19.30 Uhr<br />
Vorbereitungsspiel EC Peiting<br />
vs. EK Die Zeller Eisbären im<br />
Eisstadion<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl.<br />
Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Sommerstockschießen am Eisstadion.<br />
Anmeldung bei der Tourist-<br />
Info bis zum Vortag 16 Uhr unter<br />
08862 / 987830, je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
bis 20.9.<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Mittwoch außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
ROTTENBUCH<br />
10.00 Uhr<br />
Führung entlang des Pfaffenwinkler<br />
Milchwegs. Treffpunkt an der<br />
Schönegger Käse-Alm. Kosten: 5 €,<br />
keine Anmeldung nötig, je<strong>den</strong> Mi.<br />
WILDSTEIG<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
SEPTEMBER<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
/<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Infos und Anmeldung<br />
unter 08845 / 8784, je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €, je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
19.30 bis 20.00 Uhr<br />
Weisenblasen am Soier See.<br />
Je<strong>den</strong> Mittwoch bis 27.9.<br />
REICHLING<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> im Dorfgemeinschaftshaus<br />
ROTT<br />
17.00 bis 18.00 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
KINSAU<br />
14.45 bis 17.30 Uhr<br />
Bücherstube im Turnraum der<br />
Schule geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Vorlesestunde <strong>für</strong> Kinder im Turnraum<br />
der Schule. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
PEISSENBERG<br />
13.30 bis 16.30 Uhr<br />
Bergbaumuseum geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
DO 07.09.<br />
SCHONGAU<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Gesellschafts- & Spielenachmittag<br />
mit Bewirtung in der AWO. Weitere<br />
Infos unter 08861 / 3628, je<strong>den</strong> Do.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
8.30 bis 13.00 Uhr<br />
Weißwurst-Frühstück im Café<br />
Herzog. Reservierungen unter<br />
08861 / 219-213, je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
BERNBEUREN<br />
16.00 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Do.<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Schlauchboot-Tour auf dem Lech.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Anmeldung<br />
unter 08862 / 987830. Je<strong>den</strong> Do.<br />
10.30 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Treffpunkt<br />
am Bootshafen. Anmeldung bei der<br />
Tourist-Info unter 08862 / 987830.<br />
Je<strong>den</strong> Do. bis Ende <strong>September</strong><br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Bemalkurs in der Schlössle Töpferei.<br />
Ab 8 Jahren, Kosten: 20 €, Anm.<br />
unter 08862 / 9872869, je<strong>den</strong> Do.<br />
17.30 bis 19.00 Uhr<br />
Flößermuseum geöffnet. Je<strong>den</strong><br />
Donnerstag bis Ende <strong>September</strong><br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet. Je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Do. von Apr. bis Sept.<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 12.00 Uhr<br />
Schaukäsen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Kostenfrei, je<strong>den</strong> Do.<br />
BÖBING<br />
14.30 Uhr<br />
Stammtisch im Café Tralmer<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Rangerführung „Naturjuwel Ammerschlucht“<br />
durch Bad Bayersoien.<br />
Treffpunkt am Parkplatz des<br />
Trahtweges. Kostenfrei, Anm. bei der<br />
Tourist-Info unter 08822 / 922740<br />
DENKLINGEN<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Do. außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
FR 08.09.<br />
PEITING<br />
14.00 bis 16.30 Uhr<br />
Waldnachmittag <strong>für</strong> Groß und<br />
Klein. Treffpunkt am Schützenhaus.<br />
Kosten: 5 €, weitere Infos und Anmeldung<br />
unter 08861 / 9092266
19.30 Uhr<br />
Vorbereitungsspiel EC Peiting vs.<br />
EV Füssen im Eisstadion<br />
SCHWABNIEDERHOFEN<br />
17.00 Uhr<br />
Gartenfest „15 Jahre Kulze“ mit<br />
Live-Musik von De Tschiggas im<br />
Kulze. Eintritt frei, Infos siehe S. 22<br />
SA 09.09.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />
19.00 Uhr<br />
Weinfest zur Saisoneröffnung der<br />
EA Schongau im Eisstadion<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kunstmarkt am Bootshafen<br />
STEINGADEN<br />
9.15 Uhr<br />
Bayerischer Jugend-Kart-Slalom<br />
am MSC Gelände<br />
ROTTENBUCH<br />
18.00 Uhr<br />
Konzert „Orgel & Naturhorn“ zum<br />
Rottenbucher Festsommer mit<br />
Daniel und Florian Löffler in der<br />
Pfarrkirche. Eintritt frei<br />
SO 10.09.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Tauschtag der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung e.V. in der<br />
Deckerhalle<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
11.00 Uhr<br />
Seefest am Stiefelweiher<br />
OKTOBER <strong>2023</strong><br />
BURGGEN<br />
10.15 Uhr<br />
Feldmesse & Stadlfest oberhalb der<br />
Litzauer Schleife. Infos siehe S. 23<br />
BERNBEUREN<br />
15.00 bis 16.30 Uhr<br />
Golf-Schnupperkurs auf dem Golfplatz<br />
Stenz. Infos und Anmeldung<br />
unter www.golfplatz-stenz.de<br />
LECHBRUCK<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kunstmarkt am Bootshafen<br />
STEINGADEN<br />
9.15 Uhr<br />
Bayerischer Jugend-Kart-Slalom<br />
am MSC Gelände<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.00 bis 21.00 Uhr<br />
Sonntagskonzert der Blaskapelle<br />
Bad Bayersoien am Musikpavillon.<br />
Kostenfrei, bei schlechtem Wetter im<br />
Dorfstadl, je<strong>den</strong> Sonntag bis 15.10.<br />
MO 11.09.<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Schautorfstechen beim Torfstich<br />
am Haselbachweg. Anmeldung<br />
unter 08845 / 703062. Kostenfrei<br />
DI 12.09.<br />
SCHONGAU<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Malkurs „Happy Creativity“ in<br />
der Münzstraße 9. Für Kinder ab 7<br />
Jahren. Kosten: 36 €, Infos und Anmeldung<br />
unter www.zeichenblog.de<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
19.00 bis 20.30 Uhr<br />
Abendlicher Spaziergang „Drachenstich<br />
und Seejungfrau – Sagen<br />
und Legen<strong>den</strong> aus der Region“<br />
durch Bad Bayersoien. Treffpunkt<br />
am Musikpavillon. Kosten: 8 €,<br />
Anmeldung unter 08822 / 922740<br />
DENKLINGEN<br />
14.00 Uhr<br />
Seniorentreff im Pfarrheim<br />
KINSAU<br />
9.00 Uhr<br />
Seniorenfrühstück im Rathaus<br />
MI 13.09.<br />
SCHONGAU<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />
2 geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
PEITING<br />
14.30 Uhr<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe<br />
„Schlaganfallbetroffene im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />
im Alpenhotel<br />
APFELDORF<br />
15.45 bis 16.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
DO 14.09.<br />
PEITING<br />
19.00 bis 22.00 Uhr<br />
Jazz Jamsession mit Speis und<br />
Trank im Grünen Salon. Eintritt frei,<br />
Einlass: 19 Uhr, Zuhörer willkommen<br />
LECHBRUCK<br />
19.00 Uhr<br />
Dämmerschoppen mit der<br />
Musikkapelle Bertoldshofen am<br />
Musikpavillon<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Geführte Wanderung „Westried –<br />
Murnauer Moos – Staffelsee“.<br />
Treffpunkt an der Tourist-Info. Kostenfrei,<br />
Anm. unter 08845 / 7030620<br />
17.30 bis 19.00 Uhr<br />
Frauenspaziergang in der Natur<br />
mit Impulsen, Meditationen und<br />
Übungen am Soier See. Kosten:<br />
15 €, Anm. unter 0151 / 59086085<br />
FR 15.09.<br />
PEITING<br />
19.30 Uhr<br />
Vorbereitungsspiel EC Peiting vs.<br />
Lindau Islanders im Eisstadion<br />
HOHENFURCH<br />
20.00 Uhr<br />
Ampel-Party zu 150 Jahre Freiwillige<br />
Feuerwehr Hohenfurch mit DJ<br />
Nick Henkel im Festzelt zwischen<br />
Fußballplatz und Kieswerk. Weitere<br />
Infos siehe Seite 20 / 21<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung von sechs regionalen<br />
Künstler/-innen bei Malerin und<br />
Bildhauerin Christina Dichtl in der<br />
Ludwigstraße 1. Bis 17.9.<br />
SA 16.09.<br />
HOHENFURCH<br />
19.00 Uhr<br />
Weinfest zu 150 Jahre Freiwillige<br />
Feuerwehr Hohenfurch mit <strong>den</strong><br />
Alpengruß Musikanten im Festzelt<br />
zwischen Fußballplatz und Kieswerk.<br />
Infos siehe Seite 20 / 21<br />
LECHBRUCK<br />
19.00 Uhr<br />
Lesung „Vom Meer, vom Moor<br />
und von der Heide“ mit Jürgen<br />
Wegscheider und Markus Maria<br />
Winkler im Flößermuseum. Eintritt:<br />
16 €, weitere Infos und Tickets bei<br />
der Tourist-Info unter 08862 / 987830<br />
WAAL<br />
18.00 Uhr<br />
Passionsspiele im Passionstheater.<br />
Weitere Infos und Tickets unter<br />
www.passion-waal.de, siehe Seite<br />
23 und Anzeige Seite 26, bis 18.10.<br />
SO 17.09.<br />
PEITING<br />
16.00 Uhr<br />
Vorbereitungsspiel EC Peiting<br />
vs. Etoile Noire Strasbourg im<br />
Eisstadion<br />
HOHENFURCH<br />
9.15 Uhr<br />
Festtag zu 150 Jahre Freiwillige<br />
Feuerwehr Hohenfurch am<br />
Festzelt zwischen Fußballplatz<br />
und Kieswerk. Weitere Infos siehe<br />
Seite 20 / 21<br />
SCHWABSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Hammerschmiedemuseum geöffnet<br />
STEINGADEN<br />
9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Herbstmarkt am Marktplatz<br />
KINSAU<br />
12.00 Uhr<br />
Musikalisches Picknick im Pfarrhof<br />
APFELDORF<br />
10.00 Uhr<br />
150-Jahr-Feier des Veteranenvereins<br />
am Krieger<strong>den</strong>kmal. Mit<br />
Festmesse, Festumzug, Mittagessen,<br />
Kaffee und Kuchen<br />
MO 18.09.<br />
SCHONGAU<br />
14.15 bis 15.15 Uhr<br />
Seniorengymnastik mit Gitti<br />
Frommhold-Horber in der AWO.<br />
Kosten: 5 €, keine Anmeldung nötig,<br />
Infos unter 08861 / 3628, je<strong>den</strong><br />
Montag außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
september / oktober <strong>2023</strong> | 55
APFELDORF<br />
10.00 bis 11.00 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet. Je<strong>den</strong> Montag<br />
außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
DI 19.09.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
13.30 bis 16.30 Uhr<br />
Workshop „Digital mobil im<br />
Alter“ im HOP im Schächen.<br />
Weitere Infos und Anmeldung unter<br />
08805 / 9549030<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.15 bis 22.30 Uhr<br />
Bauernbühne „Wer ist da<br />
schwanger? Von wem, warum und<br />
überhaupt's?“ im Gasthof Bayersoier<br />
Hof. Eintritt: 10 €, VVK bei der<br />
Tourist-Info 08845 / 7030620<br />
Rückseite dm-Drogeriemarkt<br />
der Tourist-Info unter 08861 / 214-181<br />
Tel. 08861 - 35 35 (Inh.: Uwe Wieland)<br />
0151 / 70243299<br />
MI 20.09.<br />
Für Sie geöffnet:<br />
Lust auf Pfälzer Wein?<br />
19.30 Uhr<br />
PEITING<br />
Mi 15-19 Vorbereitungsspiel Uhr EC Peiting & vs. 9.30 Do bis 11.30 Uhr14-18 WILDSTEIGUhr<br />
ECDC Memmingen Indians im Kinderkleiderbasar in der Schloßberghalle.<br />
Zutritt <strong>für</strong> Schwangere Oldtimertreffen <strong>für</strong> Traktoren,<br />
10.00 Uhr<br />
Eisstadion<br />
www.weinhandelpfalz.de<br />
ab 9 Uhr<br />
Motorräder und Autos am Festzelt<br />
WILDSTEIG<br />
Morgenbach. Weitere Infos siehe<br />
21.00 Uhr<br />
LECHBRUCK<br />
Seite 22<br />
Rückseite EinfachSo-Party mit dm-Drogeriemarkt<br />
DJ Firebird im 19.00 Uhr<br />
Festzelt Morgenbach. Weitere Infos<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
Konzert mit Vivid Curls im Flößermuseum.<br />
Infos und Tickets bei der 20.00 bis 21.00 Uhr<br />
siehe Seite 22<br />
Tourist-Info unter 08862 / 987830 Konzert der Musikkapelle Schönberg<br />
am Musikpavillon. Kostenfrei,<br />
WILDSTEIG<br />
bei schlechtem Wetter im Dorfstadl<br />
ROTT<br />
SCHONGAU<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> im Jakob-Pfeiffer-<br />
Haus<br />
REICHLING<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Bücherei geöffnet<br />
56 | <strong>altlandkreis</strong><br />
DO 21.09.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „machART <strong>2023</strong> –<br />
krass grün“ in der Deckerhalle.<br />
Eintritt frei, bis 4.10.<br />
FR 22.09.<br />
SCHONGAU<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Klamottenkiste <strong>für</strong> Schwangere<br />
und Menschen mit Behinderung in<br />
der Pfarrei Verklärung Christi<br />
PEITING<br />
16.30 Uhr<br />
Geführte Radtour „Feierabendtour“<br />
mit dem ADFC nach Hohenfurch<br />
und Schongau. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Anmeldung unter<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.15 bis 22.15 Uhr<br />
Brauchtumsabend mit der Blaskapelle<br />
Bad Bayersoien im Gasthof<br />
Bayersoier Hof. Eintritt frei<br />
SA 23.09.<br />
Herbstanfang<br />
SCHONGAU<br />
7.00 bis 14.00 Uhr<br />
Flohmarkt mit Imbiss am Festplatz<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kinder-Klamottenkiste in der<br />
Pfarrei Verklärung Christi<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />
17.00 bis 18.30 Uhr<br />
Führung „Auf <strong>den</strong> Spuren der Henkerstochter“.<br />
Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 8 €, Anmeldung bei<br />
20.00 Uhr<br />
Weinfest mit Dachbo<strong>den</strong>musi im<br />
Festzelt Morgenbach. Siehe Seite 22<br />
SCHONGAU<br />
SO 24.09.<br />
17.30 Uhr<br />
Vorbereitungsspiel EA Schongau<br />
vs. EC Peiting im Eisstadion<br />
SEPTEMBER /<br />
PEITING<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Tag der Helfer rund um das Feuerwehrhaus.<br />
Infos siehe Seite 4 / 5<br />
WEIN HANDEL PFALZ<br />
17.30 Uhr<br />
Standkonzert der Knappschaftsund<br />
Trachtenkapelle am Rathaus<br />
BERNBEUREN<br />
15.00 bis 16.30 Uhr<br />
Golf-Schnupperkurs auf dem<br />
Golfplatz Stenz. Weitere Infos und<br />
Anmeldung unter 08860 / 582 oder<br />
www.golfplatz-stenz.de<br />
WEIN HANDEL PFALZ<br />
WEIN HANDEL PFALZ<br />
Lust auf Pfälzer Wein?<br />
Für Sie geöffnet:<br />
Mi 15-19 + Do 14.30 Uhr & bis Do 18.00 14-18 Uhr<br />
Lust auf Pfälzer Wein?<br />
www.weinhandelpfalz.de<br />
Bernbeurener Str. 7 • Schongau<br />
Bernbeurener Str. 7 • Schongau<br />
Tel. 08861 - 35 35 (Inh.: Uwe Wieland)<br />
10.00 Uhr<br />
Herbstmarkt am Dorfplatz<br />
MO 25.09.<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
19.00 bis 20.30 Uhr<br />
Spaziergang „Hopfen und Malz“<br />
mit Chiara Nassauer durch Bad<br />
Bayersoien. Treffpunkt am Musikpavillon.<br />
Kosten: 10 €, Anmeldung<br />
bei der Tourist-Info unter<br />
08822 / 922740<br />
DI 26.09.<br />
WEILHEIM<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Geschwisterstreit um Erbe<br />
und Pflichtteil“ mit Rechtsanwältin<br />
Caroline Kistler im Dachs-<br />
Bräustüberl. Eintritt frei, weitere<br />
Infos siehe Anzeige Seite links<br />
MI 27.09.<br />
PEITING<br />
19.30 bis 21.00 Uhr<br />
Politischer Abend mit Landwirtschaftsministerin<br />
Michaela Kaniber<br />
in der Schloßberghalle. Weitere<br />
Infos siehe Anzeige Seite 37<br />
STEINGADEN<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Tag der Ausbildung in der Auerberg-<br />
und Krummbachstraße<br />
DO 28.09.<br />
PEITING<br />
10.00 Uhr<br />
Geführte Radtour mit dem ADFC<br />
zum Staffelsee. Treffpunkt am<br />
Rathaus. Weitere Infos und Anmeldung<br />
unter 0151 / 70243299<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
10.00 bis 12.30 Uhr<br />
Geführte Wanderung „Wiesmahdweg<br />
– Jägerhaus – Bad Kohlgrub“.<br />
Treffpunkt an der Tourist-Info. Kostenfrei,<br />
Infos und Anmeldung bei der<br />
Tourist-Info unter 08845 / 7030620<br />
SCHONGAU<br />
FR 29.09.<br />
17.00 bis 18.30 Uhr<br />
Führung „Schongauer Biergeschichten“<br />
mit Bierspezialitäten.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />
12 €, Anmeldung bei der Tourist-<br />
Info unter 08861 / 214-181
18.30 Uhr<br />
Lesung „Kasselturm und Teufelsritt“<br />
am Kasselturm. Kosten: 12 €,<br />
VVK bei Buch am Bach (Peiting),<br />
Frauenzimmer (Schongau)<br />
PEITING<br />
15.00 bis 18.00 Uhr<br />
Erwachsenen-Kleiderbörse in der<br />
Schloßberghalle<br />
SA 30.09.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />
10.30 bis 15.30 Uhr<br />
Literarischer Spaziergang mit<br />
Oliver Pötzsch auf <strong>den</strong> Spuren der<br />
Henkerstochter. Treffpunkt am<br />
Rathaus. Anm. bei der Tourist-Info<br />
unter 08861 / 214-181, Kosten: 49 €<br />
PEITING<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür mit Führungen<br />
und Fachvorträgen im neuen<br />
Marienheim an der Bühlachstraße.<br />
Weitere Infos siehe Seite 22<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kinderkleidermarkt im Haus der<br />
Vereine. Zutritt <strong>für</strong> Schwangere mit<br />
Mutterpass ab 9 Uhr<br />
SCHWABNIEDERHOFEN<br />
19.30 Uhr<br />
Kabarett „Geaht's no?! Ein Wechseljahr<br />
<strong>für</strong> Frau und Mann“ mit<br />
Ingrid Lechner im Kulze. Eintritt:<br />
15 €, weitere Infos siehe Seite 22<br />
INGENRIED<br />
20.00 Uhr<br />
Weinfest im Feuerwehrhaus<br />
BERNBEUREN<br />
OKTOBER <strong>2023</strong><br />
9.00 Uhr<br />
Geführte Wanderung „Barfusswandern“<br />
<strong>für</strong> einen guten Zweck auf<br />
<strong>den</strong> Auerberg. Infos und Anmeldung<br />
unter www.barfussherz.de<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
Bayern 1 live! „Die blaue Couch“<br />
Wolfgang Ramadan zu Gast bei<br />
Thorsten Otto im Stadttheater.<br />
Einlass 19.30 Uhr, VVK: 33 €, Infos<br />
unter www.brotzeitundspiele.de und<br />
siehe Anzeige rechts<br />
SO 01.10.<br />
SCHONGAU<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert mit Gerhard Peter im<br />
Turmsaal. Kosten: 18 €, VVK bei<br />
Buch am Bach (Peiting), Frauenzimmer<br />
(Schongau)<br />
LECHBRUCK<br />
8.30 bis 17.00 Uhr<br />
14. Clubsportslalom <strong>für</strong> Automobile<br />
des MSC Lechbruck auf der<br />
Helmensteiner Straße<br />
REICHLING<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Heimatmuseum geöffnet. Anmeldung<br />
unter 08194 / 1573<br />
WEILHEIM<br />
19.00 Uhr<br />
Lesung „Älternzeit“ mit Jan Weiler<br />
im Stadttheater. Weitere Infos unter<br />
weilheimer-theaterfreunde.de und<br />
siehe Anzeige rechts<br />
MO 02.10.<br />
SCHWABBRUCK<br />
20.00 Uhr<br />
Griechensound-Kultabend „Tanz<br />
zur Einheit“ mit DJ Charly im<br />
Kuhstall<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.15 bis 22.30 Uhr<br />
Bauernbühne „Wer ist da schwanger?<br />
Von wem, warum und<br />
überhaupt's?“ im Gasthof Bayersoier<br />
Hof. Eintritt: 10 €, VVK bei der<br />
Tourist-Info 08845 / 7030620<br />
DI 03.10.<br />
Tag der Deutschen Einheit<br />
SCHONGAU<br />
14.00 und 16.00 Uhr<br />
Kinderfloßfahrt – mit dem<br />
historischen Fernhandelsfloß auf<br />
Fahrt. Treffpunkt am Bootshaus.<br />
Anmeldung bei der Tourist-Info<br />
unter 08861 / 214-181, weitere Infos<br />
siehe Anzeige Seite 31<br />
10.30 bis 15.30 Uhr<br />
Führung „Schongauer Straßennamen<br />
auf der Spur“. Treffpunkt am<br />
Rathaus. Anm. bei der Tourist-Info<br />
unter 08861 / 214-181, Kosten: 8 €<br />
BURGGEN<br />
9.00 Uhr<br />
Dorfmeisterschaft im Stockschießen<br />
am Stockplatz<br />
LECHBRUCK<br />
19.00 Uhr<br />
Stammtisch der Motorradfreunde<br />
im Gasthof Holler<br />
MI 04.10.<br />
ALTENSTADT<br />
15.00 Uhr<br />
Café (nicht nur) <strong>für</strong> Trauernde im<br />
Pfarrsaal<br />
DENKLINGEN<br />
14.30 Uhr<br />
Kranken- & Seniorennachmittag im<br />
Pfarrheim<br />
DO 05.10.<br />
BÖBING<br />
14.30 Uhr<br />
Stammtisch im Café Tralmer<br />
FR 06.10.<br />
SCHONGAU<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />
im Evangelischen Pfarrheim<br />
september / oktober <strong>2023</strong> | 57
PEITING<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Hauptplatz<br />
9.30 bis 11.30 Uhr<br />
Frühstück im Begegnungscafé<br />
Anderl<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Burger-Abend im Café Herzog.<br />
Reservierungen unter 08861 / 219-213<br />
DENKLINGEN<br />
19.30 Uhr<br />
Musikkabarett „So lang's no geht“<br />
mit Roland Hefter im Bürger- und<br />
Vereinszentrum. Einlass: 18.30 Uhr,<br />
Eintritt: 28 €, Tickets unter www.<br />
vfl-<strong>den</strong>klingen-fussball.de<br />
SA 07.10.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 bis 11.30 Uhr<br />
Führung „Entdecke Schongau mit<br />
dem Hexenkind Hagasusa“. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Für Kinder von<br />
5 bis 9 Jahren, Kosten: 4 €, Anm. bei<br />
der Tourist-Info unter 08861 / 214-181<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
7.00 bis 14.00 Uhr<br />
Flohmarkt am Dorfplatz<br />
ROTTENBUCH<br />
18.00 Uhr<br />
Orgelkonzert zum Rottenbucher<br />
Festsommer mit Johanna Soller in<br />
der Pfarrkirche. Eintritt frei<br />
DENKLINGEN<br />
9.30 Uhr<br />
64. Klamottenkiste in der Schulturnhalle<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
Kabarett „Wände streichen. Segel<br />
setzen.“ mit Luise Kinseher im<br />
Stadttheater. Einlass 19.30 Uhr, VVK:<br />
33 €, Infos unter www.brotzeitundspiele.de<br />
und siehe Anzeige Seite 57<br />
SO 08.10.<br />
WAHL <strong>2023</strong><br />
LANDTAG / BEZIRKSTAG<br />
SCHONGAU<br />
17.30 Uhr<br />
Vorbereitungsspiel EA Schongau<br />
vs. ESC Geretsried im Eisstadion<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Tauschtag der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung e.V. in der<br />
Deckerhalle<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Flohmarkt am Dorfplatz<br />
LECHBRUCK<br />
11.00 Uhr<br />
Gol<strong>den</strong>er-<strong>Oktober</strong>-Brunch im Hotel<br />
Auf der Gsteig. Reservierung unter<br />
08862 / 9877-0<br />
KINSAU<br />
16.00 Uhr<br />
Herbstfest im Pfarrhof<br />
MO 09.10.<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Spaziergang „Karfunkelstein und<br />
Drachenschuppe“ durch Bad Bayersoien.<br />
Treffpunkt am Musikpavillon.<br />
Anm. unter 08822 / 922740<br />
DI 10.10.<br />
SCHONGAU<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Malkurs „Happy Creativity“ in der<br />
Münzstraße 9. Für Ki. ab 7 J., Anmeldung<br />
unter www.zeichenblog.de<br />
KINSAU<br />
9.00 Uhr<br />
Seniorenfrühstück im Rathaus<br />
MI 11.10.<br />
PEITING<br />
14.30 Uhr<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe<br />
„Schlaganfallbetroffene im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />
im Alpenhotel<br />
ALTENSTADT<br />
19.00 Uhr<br />
Dämmerschoppen des Veteranenvereins<br />
in der Maxbrauerei<br />
DO 12.10.<br />
PEITING<br />
19.00 bis 22.00 Uhr<br />
Jazz Jamsession mit Speis und<br />
Trank im Grünen Salon. Eintritt frei,<br />
Einlass: 19 Uhr, Zuhörer willkommen<br />
FR 13.10.<br />
PEITING<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Radtour „Feierabendtour“<br />
mit dem ADFC nach Steinga<strong>den</strong>.<br />
Treffpunkt am Rathaus.<br />
Anmeldung unter 0151 / 70243299<br />
SCHWABNIEDERHOFEN<br />
16.00 Uhr<br />
Improvisationstheater „Mit Zick &<br />
Zack auf Geschichtenreise“ im<br />
Kulze. Für Kinder ab 5 Jahren,<br />
Einlass: 15 Uhr, Eintritt: 8 €, weitere<br />
Infos unter www.kulze.info und<br />
siehe Seite 22<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Impro Show – skurril,<br />
schräg, schlagfertig und spontan“<br />
im Kulze. Für Kinder ab 5 Jahren,<br />
Einlass: 15 Uhr, Eintritt: 13 €, weitere<br />
Infos siehe Seite 22<br />
LECHBRUCK<br />
19.30 Uhr<br />
Clubabend des MSC im Gasthof<br />
Holler. Motorsportbegeisterte herzlich<br />
willkommen<br />
SA 14.10.<br />
SCHONGAU<br />
7.00 bis 14.00 Uhr<br />
Flohmarkt mit Imbiss am Festplatz<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kreative Schreibgruppe „Meine<br />
Auszeit mit Schreiben“ mit<br />
Schreibtherapeutin Carmen Janssen<br />
im Studienkreis. Kosten: 30 €,<br />
weitere Infos und Anmeldung unter<br />
carmen.janssen@gmx.de<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Infos unter www.weibsdeifi-markt.de<br />
17.30 Uhr<br />
Jubiläumsfeier & Multivisionsshow<br />
zu 20 Jahre Weltla<strong>den</strong> Schongau<br />
im Sparkassenforum. Eintritt frei<br />
ALTENSTADT<br />
19.30 Uhr<br />
Kabarett mit Alexandra Stiglmeier<br />
im Pfarrsaal. Eintritt frei<br />
SCHWABSOIEN<br />
20.00 Uhr<br />
Weinfest mit der Musikkapelle<br />
Sachsenried im Gemeindezentrum<br />
LECHBRUCK<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert „Grenzgänger“ mit Dreieckmusi<br />
im Flößermuseum. Eintritt:<br />
16 €, Tickets unter 08862 / 987830<br />
DENKLINGEN<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Jubiläumsfeier „25 Jahre Inge's<br />
Handarbeitstreff“ in der Hauptstraße<br />
26<br />
www.boeglmueller.com<br />
SEPTEMBER /<br />
Auf der Gsteig GmbH · Gsteig 1 · 86983 Lechbruck am See · Tel. 08862-98 77-50 · info@aufdergsteig.de · www.aufdergsteig.de<br />
58 | <strong>altlandkreis</strong><br />
• 18-Löcher-Golfanlage „Auf der Gsteig“<br />
• Öffentlicher 3-Löcher-Kurzplatz<br />
• 150 qm Golf-Indooranlage mit Golfsimulator<br />
(Full Swing) und Indoor-Putting-Grün<br />
• 18 Golf-Carts<br />
Golf-Indoor-Anlage<br />
Golfen mit besten Aussichten...
WESSOBRUNN<br />
14.00 Uhr<br />
Ernennung 30. Nationalerbe-Baum<br />
an der Tassilolinde<br />
PENZBERG<br />
9.30 bis 13.30 Uhr<br />
Tag der offenen Tür „Deine Ausbildung“<br />
bei Roche. Weitere Infos<br />
siehe Anzeige Seite 48<br />
SO 15.10.<br />
PEITING<br />
10.00 Uhr<br />
Geführte Radtour „Abschlussfahrt<br />
<strong>2023</strong> ins Blaue“ mit dem ADFC.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Anmeldung<br />
unter 0151 / 70243299<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 Uhr<br />
Vogelkundliche Wanderung am<br />
oberen Lechsee. Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kostenlos, Spen<strong>den</strong> willkommen,<br />
Infos und Anmeldung unter<br />
0881 / 9249941 oder 0160 / 90917247<br />
DI 17.10.<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.15 bis 22.30 Uhr<br />
Bauernbühne „Wer ist da<br />
schwanger? Von wem, warum und<br />
überhaupt's?“ im Gasthof Bayersoier<br />
Hof. Eintritt: 10 €, VVK bei der<br />
Tourist-Info 08845 / 7030620<br />
MI 18.10.<br />
REICHLING<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Bücherei geöffnet<br />
WEILHEIM<br />
OKTOBER <strong>2023</strong><br />
15.00 Uhr<br />
Kindertheater „Die Bremer<br />
Stadtmusikanten“ im Stadttheater.<br />
Tickets ab 12 € und weitere Infos<br />
unter www.muenchenticket.de und<br />
siehe Anzeige Seite 57<br />
FR 20.10.<br />
SCHONGAU<br />
20.00 Uhr<br />
Heimspiel EA Schongau vs. TSV<br />
Peißenberg im Eisstadion<br />
ROTTENBUCH<br />
14.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür bei Regens<br />
Wagner<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
Kabarett „Vergelt's Gott“ mit Wolfgang<br />
Krebs im Stadttheater. Einlass<br />
19.30 Uhr, VVK: 33 €, weitere Infos<br />
siehe Anzeige Seite 57<br />
SA 21.10.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Kleidertauschparty im Ballenhaus.<br />
Weitere Infos unter www.kleidertauschparty-schongau.de<br />
PEITING<br />
19.3,0 Uhr<br />
Michl-Dacher Benefizkonzert des<br />
Schongauer Bergsteigerchors in<br />
der Schloßberghalle. Eintritt frei<br />
SCHWABNIEDERHOFEN<br />
19.30 Uhr<br />
Kabarett „WARUM klappt hier<br />
nichts?“ mit Thomas Morawetz und<br />
Markus Mähner im Kulze. Eintritt<br />
frei, weitere Infos siehe Seite 22<br />
SCHWABSOIEN<br />
9.00 Uhr<br />
Frauenfrühstück im Pfarrhof<br />
STEINGADEN<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Zwischentöne“ in der<br />
Turnhalle der Mittelschule<br />
WEILHEIM<br />
19.00 bis 20.00 Uhr<br />
Konzert „Armonico“ des Akkordeonorchesters<br />
der Musikschule<br />
Weilheim im Stadttheater. Weitere<br />
Infos siehe Anzeige Seite 57<br />
SO 22.10.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
8.00 bis 17.00 Uhr<br />
Jugendpreisplatteln im Haus der<br />
Vereine. Weitere Infos siehe Seite<br />
36 / 37<br />
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Mit Dir. Für Morgen.<br />
SCHWABBRUCK<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert „französische Chansons“<br />
mit Stefan Edelmann & Band im<br />
Kuhstall. AK: 19 €, VVK: 16 €, Einlass:<br />
18.30 Uhr, weitere Infos und<br />
Tickets unter 0179 / 5305415 oder<br />
www.schaeferwirt.de<br />
ROTTENBUCH<br />
17.00 Uhr<br />
Konzert „Im gol<strong>den</strong>en Herbst“ zu<br />
Festlicher Sommer in der Wies in<br />
der Stiftskirche. Tickets: 25 € unter<br />
www.wieskonzerte.de<br />
WILDSTEIG<br />
10.30 Uhr<br />
98. Leonhardiritt an der Schulwiese.<br />
9.45 Uhr Aufstellung zum<br />
Kirchenzug beim Mattheiser, 10.30<br />
Uhr Festgottesdienst mit Segnung<br />
der Pferde<br />
FR 27.10.<br />
HEUTE ERSCHEINT<br />
DER NEUE ALTLANDKREIS<br />
SCHONGAU<br />
15.00 bis 22.00 Uhr<br />
Hexennacht in der Altstadt. Kinderprogramm,<br />
Führungen, Party-Abend<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Repair-Café im AWO-Stüberl. Weitere<br />
Infos unter 0176 / 38347608 oder<br />
www.repaircafe-schongau.de<br />
SA 28.10.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
11.00 bis 19.00 Uhr<br />
Afrikabasar im Haus der Vereine<br />
ALTENSTADT<br />
19.30 Uhr<br />
Vernissage „eXperimentelle Fotografie“<br />
der Fotogruppe Altenstadt<br />
in der Aula der Grundschule<br />
INGENRIED<br />
21.00 Uhr<br />
Overtime-Party in der Mehrzweckhalle.<br />
Eintritt: 8 €<br />
ROTTENBUCH<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Da Mo“ mit Michael Fitz<br />
im Fohlenhofsaal. Einlass: 19 Uhr,<br />
Tickets: 26 € unter www.reservix.de<br />
BÖBING<br />
13.00 bis 16.00 Uhr<br />
Pflanzenmarkt „Die Grüne Meile“<br />
entlang der Gemeindestraße<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 17.00 Uhr<br />
38. Widderkaninchenausstellung<br />
in <strong>den</strong> Hochlandhallen. Eintritt: 5 €,<br />
weitere Infos siehe Seite 26 / 27<br />
SO 29.10.<br />
SCHONGAU<br />
17.30 Uhr<br />
Heimspiel EA Schongau vs. ESC<br />
Dorfen im Eisstadion<br />
LECHBRUCK<br />
11.00 Uhr<br />
Schlemmerbrunch im Hotel Auf der<br />
Gsteig. Reserv. unter 08862 / 9877-0<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 12.00 Uhr<br />
38. Widderkaninchenausstellung<br />
in <strong>den</strong> Hochlandhallen. Eintritt: 5 €,<br />
weitere Infos siehe Seite 26 / 27<br />
DI 31.10.<br />
Reformationstag<br />
BURGGEN<br />
20.00 Uhr<br />
Weinfest im Sportheim<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten<br />
> > > SO ERREICHEN SIE DEN „ALTLANDKREIS“<br />
Anschrift<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“<br />
Birkland 40<br />
86971 Peiting<br />
Tel.: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Email<br />
Redaktion: redaktion@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Termine: veranstaltungen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Anzeigen: anzeigen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Anregungen / Kritik: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
<strong>Das</strong> Impressum fin<strong>den</strong> Sie auf Seite 25.<br />
september / oktober <strong>2023</strong> | 59
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