s'Psairer Heftl - September Ausgabe 2023

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Passeiertal Exklusiv - Sonderausgabe des s'Psairer Heftl 14 s‘Psairer Heftl - N° 09 ▪ 2023 "Tausche Anzug gegen Fotokamera" • Helmut Gufler, ehemaliger Vizedirektor und Leiter des Kundenbereichs der Raika Passeier im Interview. Seit mehr als 43 Jahren war Helmut Gufler derjenige, bei dem viele Kunden im Büro saßen, um ein Darlehen oder einen Kontokorrentkredit zu beantragen. Keine leichte Aufgabe! Denn es bedarf mehr als nur rechnerisches Können, sondern auch die nötige Menschenkenntnis, um abzuwägen, wer dafür infrage kommt. Seit 1. Juli dieses Jahres ist er nun im Ruhestand und wir durften ihm einige Fragen stellen. Helmut, hat dich Geld immer schon fasziniert, oder wie kamst du auf die Idee, in einer Bank zu arbeiten? Eigentlich wollte ich mit 14 Jahren Koch werden. Meine Eltern haben aber gemeint, dass es besser wäre, zuerst die Handelsschule zu besuchen und falls ich möchte, könnte ich dann immer noch Koch werden. Zwischen der 4. und der 5. Klasse Handelsschule wurde ich dann gefragt, ob ich an einem Ferialjob in der Raika Passeier interessiert sei. Ich habe sofort zugesagt und habe im Sommer 1979 den Geldwechsel für Touristen gemacht. Da mir die Arbeit Spaß gemacht hat, habe ich die Möglichkeit, die mir anschließend geboten worden ist, genutzt und habe dann sofort nach der Matura in der Raika Passeier eine Fixanstellung erhalten. Kochen ist dann nur eines meiner Hobbys geblieben. Welche Ausbildung hast du dafür abgeschlossen? Nach der Handelsschule durfte ich mich betrieblich laufend fortbilden, wobei ich viele Tagungen und Seminare besuchen konnte. Die Ausbildung zum Bankkaufmann, welche heute meistens Voraussetzung für eine Arbeitsstelle in der Bank ist, gab es damals noch nicht. Wie war dein Werdegang in der Raika Passeier? Nach der Fixanstellung habe ich ein Jahr lang am Schalter gearbeitet und danach mehrere Jahre in der Kreditabteilung. Nach der Trennung des Bank- bereichs in Innen- und Marktbereich habe ich dann die Leitung des Marktbereiches übernommen und war dabei für Kredite, Anlageberatung, Leasing und Erbschaftsangelegenheiten zuständig. Auch die Führung der Mitarbeiter im Marktbereich gehörte zu meinen Aufgaben. Welche Aufgaben hat ein/e Bankkaufmann/frau? Die Aufgaben sind vielfältig. Die meisten Kunden haben in der Regel lediglich Kontakt zu den Schalterangestellten und zu den Beraterinnen und Berater. Im Innenbereich werden jedoch weitere wichtige Aufgaben wahrgenommen, wie die Kreditprüfung, die Buchhaltung, die EDV, die Wertpapierverwaltung, um nur einige zu nennen. Ein sicherer Job also? Grundsätzlich ja, auch wenn die Digitalisierung Arbeiten übernimmt und vereinfacht. Dafür nimmt der Beratungsbedarf der Kunden ständig zu, wodurch neue Stellen geschaffen werden, während andere durch die Digitalisierung und die künstliche Intelligenz ersetzt werden. Was hat dich in deiner Laufbahn vom Angestellten zum Vizedirektor geprägt? Ich hatte viel mit Menschen zu tun, sei es mit Kunden als auch mit Arbeitskolleginnen und -kollegen. Menschen ticken unterschiedlich, weshalb man nicht alle gleich behandeln kann. Über die Jahre bekommt man so ein Gespür für den richtigen Umgang mit ihnen. Welche Werte hast du deinen Mitarbeitern vorgelebt? Das müsste man eigentlich sie fragen, aber ich denke, es waren in erster Linie Kollegialität und Menschlichkeit. Vor allem durch die Menschlichkeit ist es heute im Bankwesen noch möglich, sich von den Mitbewerbern abzuheben, denn mittlerweile haben alle Banken beinahe dieselben Produkte und ähnliche Konditionen. Was war dein schlimmster Moment in der Bank? Da gab es mehrere. Leider musste ich auch einigen Kreditantragstellern mitteilen, dass ihr Antrag nicht genehmigt werden kann. Das ist natürlich nicht nur für die Kunden, sondern auch für den Kundenberater unangenehm. Zum Glück kam das aber verhältnismäßig selten vor. Und dein Peinlichster? Das war vor vielen Jahren, als ein älteres Ehepaar bei mir vorgesprochen hat, um sich über ihre prekäre finanzielle Situation beraten zu lassen. Im Laufe des Gesprächs ist der Frau der Geduldsfaden gerissen und sie hat zu ihrem Mann gesagt: "uans sog i dir Bürschl, wenn du nit tuasch, wos i dir sog, nor suach i mir an ondern Monn". Darauf er mit einer Schlagfertigkeit, die ich ihm nicht zugetraut hätte: "du wolla du, di mog ja decht kuaner meahr oder Helmut wos sogsch du?" Ja, was hätte ich da sagen sollen? Es folgte eine kurze Pause, in der ich beschloss, meine persönliche Meinung zu seiner Frage lieber für mich zu behalten. Dann habe ich zwischen den beiden vermittelt (als Kundenberater muss man manchmal auch Psychologe sein) und meines Wissens sind die beiden immer noch zusammen. Was rätst du in Zeiten von Inflation, Geldentwertung und den steigenden Zinsen den Psairer Bankkunden? Auf dem Konto sollte man grundsätzlich nur jenen Betrag lassen, welchen man laufend zum Leben braucht. Den Rest sollte man anlegen. Da es Kunden gibt, die risikobereit sind und eventuell auch Verluste in Kauf nehmen, wenn sie dafür die Möglichkeit haben, schöne Gewinne zu erzielen, auf der anderen Seite aber auch Kunden, die großen Wert auf Sicherheit legen, kann man keinen allgemeinen Rat für alle geben, außer jenen, sich bei ihrem Anlageberater zu informieren, der sie über mögliche Risiken und Chancen aufklären kann. Gemeinsam können sie dann die für die Kunden geeigneten Anlageprodukte auswählen. Hand aufs Herz! Es gab sicher auch viele berührende Momente…
Passeiertal Exklusiv Ja, die gab es auch. Vor allem auch in letzter Zeit, als es sich herumgesprochen hatte, dass ich in Pension gehen werde. Da haben sich überraschend viele Kunden bei mir gemeldet, die sich bedankt haben. Da waren auch einige Kunden dabei, von denen ich das nicht erwartet hätte. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich auch bei allen Kunden, die ich betreuen durfte, für ihr Vertrauen bedanken. Nun bist du im Ruhestand und genießt… endlich mehr Zeit für meine zahlreichen Hobbys zu haben. Seit ich in Rente bin, werde ich häufig gefragt, ob es mir nicht langweilig sei. Aber da kann ich Entwarnung geben. Was bedeutet für dich Reichtum? Gesundheit und Zufriedenheit (ich habe eine Wohnung und ein bisschen Geld auf dem Konto, um sorglos leben zu können). Wichtig sind auch die Menschen um mich herum, auf die ich zählen kann. Mehr brauche ich nicht. Du fotografierst schon seit vielen Jahren! Wie würdest du ein Portraitbild von dir als Fotograf mit Worten beschreiben. Fotografie ist für mich ein tolles Hobby, bei dem ich wunderbar abschalten kann. Außerdem lernt man dabei, besser zu sehen. Dinge, die ich früher gar nicht beachtet hätte, fallen mir jetzt auf, wobei das nicht immer nur schöne sind. Mit der Fotografie möchte ich Momente für mich festhalten und anderen Menschen zeigen, wie ich die "Welt" sehe. Was ist dein Lieblingsmotiv? Lichtstimmungen allgemein, vor allem in der Landschaftsfotografie. Gerne verbinde ich das mit Reisen, aber zum Glück haben wir hier auch eine wunderbare Natur und tolle Motive direkt vor der Haustür. Da ich gerne Menschen beobachte, habe ich letzthin auch viel Freude an der Streetfotografie und zwischendurch lasse ich mich auch bei den Spielen des ASC Passeier blicken, um die Jungs in Action abzulichten. Das Leben ist für dich… sehr lebenswert, wenn man es versteht zu leben. Mein Grundsatz nach einem Schicksalsschlag war stets "es gibt auch ein Leben vor der Rente". Außerdem sollten wir uns nicht zu wichtig nehmen. Die Welt wird sich auch weiter drehen, wenn wir nicht mehr sind. Isabella Halbeisen pure psairer lebenslust irer lebenslust MARTINERHOF S HOTELS pure psairer lebenslust Gemütliche Zimmer zu den Themen Wein und Bier erwarten Sie in Martinerhof’s Brauhotel und Martinerhof’s Hotel Unterwirt. Freibad, Tennisplätze, Wanderbegleiter und Erlebnisführungen sind für unsere Gäste im Preis inkludiert. MARTINERHOF S BRAUHAUS Traditionelle Südtiroler Küche mit mediterranem Einfluss & Pizza aus dem Holzofen Verschiedene hausgebraute Biersorten und Weine unserer Kellerei Passir Im Sommer genießen Sie unsere Biere abends auch in unserem Braugarten Täglich geöffnet pure psairer lebenslust MARTINERHOF S BRAUEREI MARTINSBRÄU pure psairer lebenslust NEU unsere verschiedenen Biersorten nun auch zum Mitnehmen – immer gekühlt - einzeln als 6-er Tragerl oder in der 18-er Box mehrmals wöchentlich Erlebnisführungen durch die Brauerei mit Verkostung. KELLEREI PASSIR BAR - WEINVERKAUF Exzellente Weine aus der hauseigenen, ersten Weinkellerei im Passeiertal wöchentlich Erlebnisführungen und Verkostungen follow us on Martinerhof’s Brauhotel martinerhof_brauhotel Nähere Informationen auf www.martinerhof.it · Jaufenstraße 15 · 39010 St. Martin in Passeier · Tel.: +39 0473 641226 · E-Mail: info@martinerhof.it
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