Technologies for Smart Factories

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INSIGHT
Die smartfactory@tugraz ist eine Forschungsund
Lernfabrik, die industrielle Anlagen durch
moderne Technologie zu einem Cyberphysikalischen
Produktionssystem verknüpft
und Wissenschaftlern, Studierenden sowie
Unternehmen aus Gewerbe und Industrie zur
Verfügung steht, insbesondere zur Unterstützung
der Digitalisierung von KMU.
FOTO: ZVG
Agilität als
Resilienz-Provider
in der produzierenden
Wirtschaft
Dipl.-Ing. Dr.
Rudolf Pichler
Leiter der smartfactory
Pilotfabrik,
TU Graz
FOTO: ZVG
Die Forderung nach
Flexibilität ist so alt wie
die Menschheit selbst.
Um als Unternehmen
erfolgreich sein zu können, wird
diese Eigenschaft auch weiterhin
von höchster Bedeutung sein. Flexibilität
ist dabei die Fähigkeit, den
sich ändernden Bedürfnissen von
anderen (= Kund:innen) bestmöglich
nachkommen zu können. Es
können jedoch meist nur zeitliche
oder mengenmäßige Anpassungen
vorgenommen werden; außerdem
lässt sich in aller Regel rein reaktiv
und nur innerhalb von festgelegten
Planungsgrößen arbeiten.
In Zeiten von paradoxen und
schwer vorherbestimmbaren
Märkten reicht diese Form der
Lösung daher nicht mehr aus –
es ist ein proaktiveres Konzept
gefordert, das befähigt, rasch und
idealerweise kostenneutral ein
individualisiertes Produkt oder gar
ein neues Produkt bereitstellen zu
können. Nur Agilität eröffnet neue
Märkte, ermöglicht, erfolgreich auf
unvorhersehbare, einschneidende
Vorkommnisse zu reagieren, und
ist somit ein höchst wertvoller
Zugang, wenn es auch darum geht,
resilient zu sein.
Agilität in Fertigung
und
Montage
benötigt
Technologien,
die universell –
sprich programmierbar – sind und
weit abseits der starren Automation
liegen. Nebst den bekannten
numerisch gesteuerten Maschinen
sind hier laserbasierte Systeme für
Zuschnitte, die additive Fertigung
und der Einsatz von Schweißrobotern
zu nennen. Im Bereich der
Montage sind es hingegen modulare,
einfach rekonfigurierbare Montage-Inseln
und deren autonome
Fahrzeuge der Intralogistik. Dass in
diesen Konzepten eine leistungsfähige
und datendurchgängige
Informationsbereitstellung und
damit die Vernetzung (= Digitalisierung)
zum zentralen Angelpunkt
werden, versteht sich von selbst.
Agilität ist ein Unternehmenskonzept,
das auch ein gewisses Maß
an Überkapazität benötigt und sich
daher strategisch keinesfalls mit
Kostenführerschaft verträgt.
Agilität richtet die gesamte
Organisation auf die maximale
Erfüllung des Kund:innenwunschs
aus, der im Gegenzug als wertvolle
Mehrleistung bezahlt wird. Deshalb
sei zum Abschluss noch das agilste
Element einer jeden Organisation
erwähnt: der arbeitende und
denkende Mensch, eine leider
immer knapper werdende Ressource.
Ihm sollte das vorrangige und
intensivste Bemühen in jeder
Organisation gelten.