BOKU Magazin 3/2023

Abschlussveranstaltung des Wettbewerbs,
um die Projekte zu präsentieren,
sich mit anderen Teams auszutauschen,
von den Erfahrungen anderer zu lernen
und sich zu vernetzen. Der Spaß
kommt beim bunten Rahmenprogramm
natürlich auch nicht zu kurz. Die rasante
Entwicklung der iGEM Organisation
hat dazu geführt, dass sie zu einer der
größten internationalen Vereinigungen
im Bereich der Synthetischen Biologie
geworden ist.
iGEM@BOKU
LEHRVERANSTALTUNG
Die iGEM-BOKU-Lehrveranstaltung
wurde 2017 von Diethard Mattanovich
am Institut für Mikrobiologie und Mikrobielle
Biotechnologie mit dem Ziel ins
Leben gerufen, Studierenden detaillierte
Einblicke in die Welt und Arbeitsabläufe
der Synthetischen Biologie zu ermöglichen.
Als freie Wahllehrveranstaltung
steht diese Studierenden aller Wiener
Universitäten offen. So bildeten sich in
den vergangenen Jahren interdisziplinäre
Teams von Studierenden und Lehrenden
aller Wiener Hochschulen, um eigenständig
ein wissenschaftliches Projekt im
Bereich der SB durchzuführen.
Zu Beginn der LV diskutieren die Teilnehmer*innen
über Probleme und
He rausforderungen unserer Zeit und
entwickeln daraus wissenschaftliche
Strategien, um diese Probleme mithilfe
der Synthetischen Biologie zu bewältigen.
Daraufhin entwerfen und planen sie
ein Forschungsprojekt und führen dieses
im Labor durch. Neben der praktischen
molekular- und mikrobiologischen Arbeit
führen die Studierenden diverse weitere
Aufgaben aus, etwa Sponsor*innen zu
gewinnen, Öffentlichkeitsarbeit durch
Pub-Quizzes, Umfragen, Interviews und
öffentliche Infoveranstaltungen zur Vermittlung
von SB. Neben dieser interdisziplinären
Arbeit ist ein zusätzlicher wichtiger
Gesichtspunkt die Berücksichtigung
und Erörterung der potenziellen Wirkung
des Projekts auf die Gesellschaft im Hinblick
auf ethische und soziale Fragen
und generell, wie verantwortungsvolle
Wissenschaft zu betreiben ist.
BOKU Magazin 3 | 2023
ALINA DESTINGER
AUSZUG STUDIERENDEN
FEEDBACK
O „… einzigartige Chance den gesamten
Weg eines wissenschaftlichen
Projekts von der Ideenfindung
über die Finanzierung bis
hin zur praktischen Ausführung im
Labor eigenständig zu bestreiten.“
O „… Eigeninitiative, das Lösen von
Problemen und Gruppenarbeit im
Vordergrund - nicht das passive
Zuhören.“
O „… hätte viel mehr auf der Universität
gelernt , wenn mehr Lehrende
mutig genug wären, Studierenden
freie Hand zu lassen…“
O „… Komplexität von großen Projekten
kennengelernt und somit
für zukünftige Projekte schon viel
Erfahrung gesammelt!“
O „… ich konnte sehr von dieser
Lehrveranstaltung profitieren und
kann sie nur allen Studierenden
weiterempfehlen.“
O „iGEM erweitert den Horizont …”
O „… durch diese LV auch persönlich
sehr weiterentwickelt…“
O „… sehr glücklich an iGEM teilgenommen
zu haben.“
Das iGEM-Team der BOKU, das 2021 erfolgreich
im internationalen Wettbewerb angetreten ist.
Während der gesamten LV-Zeit von
neun Monaten werden die Studierenden
von Wissenschaftler*innen begleitet.
Neben den Hauptverantwortlichen
Diethard Mattanovich, Hans Marx und
Martin Altvater vermitteln weitere Professor*innen
der BOKU, der Fachhochschule
Wien und der Universität Wien
den Studierenden ihr Fachwissen. Am
Ende reicht das Team das durchgeführte
Projekt beim iGEM-Wettbewerb ein
und stellt es beim großen Meeting in
Paris (bis 2019 in Boston) vor, bei dem
sie Feedback von Expert*innen und anderen
Teams erhalten und um Medaillen
konkurrieren.
Die Projekte der Wiener iGEM-Teams
waren bisher durchaus sehr divers und
beinhalteten unter anderem Themen
wie die Entwicklung eines diagnostischen
Schnelltests für eine seltene in
den Tropen verbreitete Krankheit, die
Verbesserung von Phagentherapien
als vielversprechende Alternative für
traditionelle Antibiotikabehandlung bei
Infektionen, oder die Entwicklung von
nachhaltigem Baumaterial als Ersatz für
den klimaschädlichen Beton. Die Qualität
der entwickelten iGEM-Projekte
wurde in den letzten Jahren von der Jury
immer mit einer Silber- oder Gold-Medaille
gewürdigt.
Diese innovative Lehrveranstaltung fordert
ein hohes Maß an Eigeninitiative der
Studierenden und fördert Fachkompetenz
in molekularbiologischen Techniken,
Teamarbeit, Projektmanagement,
Wissenschaftskommunikation und interdisziplinärem
Arbeiten. Studierende lernen,
eigenständig zu planen, zu forschen,
Probleme zu lösen und sich mit der breiten
Öffentlichkeit auszutauschen. Die
BOKU-Lehrveranstaltung trägt zur Weiterentwicklung
der wissenschaftlichen
Forschung in der Synthetischen Biologie
bei und erhöht durch die Teilnahme am
iGEM-Wettbewerb die Sichtbarkeit des
Forschungsstandortes Wien in diesem
Bereich. Auch das positive Feedback der
Studierenden zeigt den außerordentlichen
Wert dieser innovativen LV an der
BOKU.
•
iGem
The Heart of
Synthetic Biology
Univ.-Prof. Dr. Diethard Mattanovich leitet das
Institut für Mikrobiologie und Mikrobielle Biotechnologie
(IMMB), Dr. Hans Marx und Dr. Martin
Altvater forschen und lehren am IMMB als Senior
Scientists.
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