BOKU Magazin 3/2023

„Es herrscht ein
sehr familiäres
Umfeld“
MARTIN KELLNER, MA
Was ist Ihr Tätigkeitsbereich bei Boehringer
Ingelheim?
Aktuell bin ich Senior Process Engineer
und für den Prozesstransfer biopharmazeutischer
Produktionsprozesse zuständig,
also für den Downstream – damit
wird gewährleistet, dass das Produkt auch
die gewünschte Qualität hat. Ich habe
bereits 2014 während meines Studiums
ein Praktikum in der Prozessentwicklung
bei Boehringer gemacht, da wurde mir
auch angeboten, die Masterarbeit im
Unternehmen zu machen. Was ich natürlich
dankend angenommen habe, weil
es eine einmalige Gelegenheit war. Und
seitdem bin ich bei Boehringer Ingelheim,
zunächst in der Entwicklung, danach fünf
Jahre als Scientist in der Pilotanlage und
seit zwei Jahren bin ich in meiner jetzigen
Position als Prozessingenieur tätig
– einen großen Teil davon im Microbial-
Bereich und jetzt in der Zellkultur.
Wie war Ihr schulischer Werdegang und
was haben Sie an der BOKU studiert?
Ich habe nach der Matura in der HBLVA
Rosensteingasse mit Lebensmittel- und
Biotechnologie an der BOKU begonnen
und den Master in Biotechnologie gemacht.
Meine Entscheidung, an die BOKU
zu gehen, ist schon vor meiner Matura
festgestanden, weil sie einen sehr guten
Ruf im Bereich Life Sciences hat. Aber
auch im Bereich Agrarwissenschaften und
Umwelt- und Bioressourcenmanagement
ist die BOKU gut aufgestellt. Ich habe
es nie bereut, hier zu studieren, sondern
genossen, weil das Studentenleben an der
BOKU sehr von Freundschaften, Zusammenhalt
und Unterstützung geprägt war.
Was zeichnet Boehringer Ingelheim als
Arbeitgeber aus?
Boehringer Ingelheim ist ein sehr großes
Unternehmen, aber ein Familienunternehmen
und das spürt man. Es herrscht
ein sehr familiäres Umfeld mit vielen
Möglichkeiten zur internen wie zur externen
Weiterentwicklung und einem guten
Sportangebot. Ich gehe die kommenden
fünf Monate in Elternkarenz, auch das
wird bei Boehringer selbstverständlich ermöglicht,
also ich arbeite sehr gerne hier.
Wie hat Sie Ihr BOKU-Studium auf Ihren
Job vorbereitet – sowohl fachlich als auch,
was etwa das Arbeiten im Team betrifft?
Die BOKU hat mit der Wissensvermittlung
im Studium einen sehr soliden
Grundstein geschaffen, nicht nur in der
Theorie, sondern auch, wie es in der Praxis
abläuft. In meiner Position ist es sehr
wichtig, mit Kolleg*innen aus anderen
Bereichen und Funktionen zu arbeiten,
wir haben sehr viele Schnittstellen zu
anderen Bereichen wie Quality Control,
Entwicklung, Supply Chain oder zum Projektmanagement.
Als Prozessingenieur
ist man da der Knotenpunkt: Das Management
möchte etwa wissen, wie die
Qualität war und ob wir genug Wirkstoff
produzieren, dann möchte ich wiederum
von der Quality Control wissen, ob die
Analytik gepasst hat, die Supply Chain
fragt an, ob wir mehr Rohstoffe brauchen
– und diese Fähigkeit, an einer Schnittstelle
im Team zu arbeiten, habe ich auf
jeden Fall von der BOKU mitgenommen.
Welche Tipps würden Sie jungen Kolleg*innen
geben, die eine ähnliche Karriere einschlagen
wollen?
Auf jeden Fall die Sommerferien für
Praktika zu nutzen, um Erfahrung zu
sammeln, weil einem dann später der
Schritt ins Arbeitsleben leichter fällt. Gut
ist es sicher auch, wenn man Praktika in
unterschiedlichen Bereichen sammelt,
weil es einem dabei hilft, den Zweig, die
Richtung zu finden, die einen wirklich
interessiert – die Biotechnologie ist ja
sehr vielfältig. Wir nehmen immer gerne
Praktikant*innen, einfach bei den ausgeschriebenen
Stellen schauen. •
„Man lernt,
in größeren
Zusammenhängen
zu denken“
STEFANIE NEUNER, MA
In welchem Bereich arbeiten Sie derzeit bei
Boehringer Ingelheim?
Ich bin gerade in der Abteilung Projektmanagement
in der Qualitätskontrolle,
davor war ich Lead Analyst im In-Prozess-Kontrolllabor,
wo wir alle Proben
aus der Produktion, die sofort untersucht
werden müssen, analysieren. Bei
Boehringer Ingelheim bin ich seit 2019.
Was haben Sie an der BOKU studiert?
Ich habe Lebensmittel- und Biotechnologie
studiert und dann den Master im
Bereich Zellkultur in Biotechnologie gemacht.
Was zeichnet Boehringer als Arbeitgeber
aus?
Ich finde, dass hier ein sehr guter Teamgeist
herrscht und auch die sozialen Benefits
finde ich super, etwa, dass man bei
Laufveranstaltungen mitmachen kann,
die Einarbeitungstage, damit man zum
Beispiel an einem Fenstertag frei nehmen
kann.
34 BOKU Magazin 3 | 2023