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GesteinsPerspektiven 06/23

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

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26<br />

WIRTSCHAFT<br />

„No Quarry, no Vision!“<br />

Zukunft muss gestaltet werden und die Politik muss mit ins Boot. Die einen<br />

sehen es so, die anderen anders. Allen Anwesenden der steinexpo-Eröffnungszeremonie<br />

und den Besuchern über die Tage ist diese Messe – und damit die<br />

Branche der Roh- und Baustoffindustrie mit all ihren Ausrüstern und Anwendern<br />

– wichtig. Zu beobachten war analog dazu, auf welcher Politikstufe die<br />

Wahrnehmung ihrer Bedeutung nicht mehr verfängt.<br />

DR. FRIEDHELM RESE begrüßt die Gäste und schildert<br />

den langen Weg zum Gelingen. Fotos: Sandbiller<br />

Engagiert analytische Reden von Dr.<br />

Friedhelm Rese, geschäftsführender<br />

Gesellschafter des Messeveranstalters<br />

Geoplan, und Christoph Hagemeier,<br />

Sprecher des Vorstands der MHI AG als<br />

Inhaber des Basalt-Steinbruchs in Nieder-Ofleiden,<br />

demzufolge Gastgeber<br />

am Messeplatz, sowie eine wahlkampforientierte<br />

von Dr. Stefan Naas, FDP-<br />

Spitzenkandidat für die hessische Landtagswahl,<br />

standen am Anfang des<br />

offiziellen Eröffnungsaktes in angenehmer<br />

Atmosphäre. Eigentlich hoffte das<br />

Messeteam bei diesem wirtschaftlich<br />

durchaus bedeutsamen und mittlerweile<br />

international gewürdigten Großereignis<br />

des Bundeslandes, den hessischen<br />

Ministerpräsidenten Boris Rhein als Eröffnungsgast<br />

(und Grußwortgeber) gewinnen<br />

zu können, was sich jedoch als<br />

Trugschluss erwies. Ab dieser Amtsgröße<br />

ist unsere Branche offensichtlich<br />

bereits zu unbedeutend, um sich eine<br />

hochrangige Würdigung als Grundstofflieferant<br />

für verschiedenste Industrien<br />

zu verdienen. Bereits 2017 hatte<br />

dagegen der Regierungspräsident des<br />

Regierungsbezirks Gießen, Dr. Christoph<br />

Ullrich, bei einem Besuch mit Führung<br />

steinexpo-Luft geschnuppert und das<br />

diesmal gerne wiederholt. Zu Gast<br />

waren auch der 1. Beigeordnete des<br />

Vogelsbergkreises, Dr. Jens Mischak,<br />

und die Bürgermeisterin der Stadt Homberg,<br />

Simke Ried. Respekt und einen<br />

ausdrücklichen Dank gab es dafür vonseiten<br />

der Wirtschaft!<br />

Aller Ausfall ist schwer, denn<br />

er schafft neue Anfänge<br />

Messechef Dr. Rese ging zuerst auf den<br />

schmerzhaften Corona-bedingten Ausfall<br />

ein, beschrieb die Zwischenschritte<br />

zum Neustart 20<strong>23</strong> und führte erreichte<br />

Ausstellerzahlen, Neuheiten im Messe-<br />

Programm sowie Erwartungen auf. Die<br />

Messebilanz sollte seinen Hoffnungen<br />

am Ende recht geben.<br />

Nichts davon wäre jedoch möglich<br />

gewesen ohne bewährte unterstützende<br />

Partner, erst recht nicht ohne die Verfügbarkeit<br />

des Messeplatzes, welche die<br />

Führungsmannschaft der MHI sicherstellt.<br />

An deren Spitze steht Christoph<br />

Hagemeier, dem die Überschrift des<br />

Beitrags zu verdanken ist, und der seinerseits<br />

in seiner Rede einen Dank an Dr.<br />

Rese für den Zusammenhalt in schweren<br />

Zeiten zurückgab. Das Motto: „nicht aufgeben,<br />

sich gegenseitig stützen!“ scheint<br />

eine Branchenmaxime zu sein. Sie hat<br />

sich bewährt und wird weitertragen, wie<br />

kompliziert die Zeiten auch sind. Einige<br />

der Komplikationen, längst nicht alle,<br />

griff Christoph Hagemeier in seiner Rede<br />

auf, die allseits „Endlich redet mal einer<br />

unverblümt Klartext!“-Reaktionen auslöste.<br />

Mehr dazu gibt es in GP 7/20<strong>23</strong>,<br />

hier nur einen kleinen Ausschnitt. So verwies<br />

Hagemeier, neben seiner Freude<br />

über das tolle Event, auch auf seine<br />

Sorge im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen<br />

und die Zukunft unseres Landes.<br />

Im Steinbruch Homberg/Nieder-<br />

Ofleiden, einem nicht unwesentlichen<br />

Ort der heimischen Rohstoffindustrie,<br />

werden von der MHI etwa 10 % des jährlichen<br />

Gesamtbedarfs an hochwertigem<br />

Gleisschotter für die Sanierung und den<br />

Neubau von Strecken der Deutschen<br />

Bahn produziert und per Zug verfrachtet.<br />

Viele der aktuell laufenden namhaften<br />

Schienenprojekte sind ohne die zuverlässigen<br />

Lieferungen aus<br />

Nieder-Ofleiden und anderen regionalen<br />

Naturstein-Betrieben nur schwer<br />

denkbar. Die Frage, ob die Bedeutung<br />

regionaler Rohstoffe den für die Zukunft<br />

dieses Landes politischen Verantwortlichen<br />

trotz dieses und vieler anderer Beispiele<br />

klar zu vermitteln sei, beantwortet<br />

Hagemeier mit: „Ich muss zugeben, dass<br />

ich daran mehr und mehr (ver)zweifle.“<br />

Das wundert wenig, denn nach den Erfahrungen<br />

mit Lieferkettenproblemen<br />

und Krisen wuchs die Hoffnung, dass die<br />

GESTEINS Perspektiven 6 | 20<strong>23</strong>

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