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Kulturfenster Nr. 05|2023 - Oktober 2023

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entdeckt<br />

Salzburg<br />

Wind Philharmonic<br />

Neuer Name mit unverändert hohem Anspruch<br />

Die Coronapandemie hat auch in der Biografie<br />

der „Bläserphilharmonie Mozarteum<br />

Salzburg“ eine Zäsur erzwungen – eine Generalpause<br />

notiert. Pausen in der Musik<br />

unterstreichen bekanntlich einen Rhythmus,<br />

gehören genauso wie die Noten zur<br />

Musik und prägen die Komposition und<br />

die Interpretation des Werkes.<br />

So war diese „stille“ Zeit für das Orchester<br />

keineswegs ein Stillstand, denn – wie bereits<br />

berichtet (siehe „KulturFenster <strong>Nr</strong>.2/<br />

April 2022, S.62) – wurden u.a. der Internetauftritt<br />

neu gestaltet und weitere<br />

Tonträger veröffentlicht. Seit dem Sommer<br />

2022 tritt die Orchesterformation zudem<br />

unter dem neuen Namen „Salzburg<br />

Wind Philharmonic“ auf. Aber nicht nur<br />

der Name, sondern die organisatorische<br />

Ausrichtung ist eine andere – der künstlerische<br />

Anspruch ist unverändert hoch.<br />

2002 hat Hansjörg Angerer die „Bläserphilharmonie<br />

Mozarteum Salzburg“ gegründet,<br />

in der über die Jahre auch Lehrende,<br />

Studierende sowie Absolventinnen<br />

und Absolventen der Universität mitgewirkt<br />

haben. Von Beginn an war einer<br />

der Schwerpunkte, „durch die Aufführung<br />

von Bläsermusik auf höchstem Niveau<br />

einer wesentliche Beeinflussung der<br />

bläsersymphonischen Richtung zu erreichen.“<br />

Dieses hochgesteckte Ziel wurde<br />

– nicht zuletzt dank der vom Chefdirigenten<br />

Hansjörg Angerer entwickelten<br />

typischen Klangästhetik – nicht nur erreicht,<br />

sondern bei Weitem übertroffen.<br />

Daher sei es nun an der Zeit gewesen,<br />

dem Orchester aufgrund der erreichten<br />

Professionalität eine neue Richtung zu<br />

geben, heißt es aus der Vorstandsetage.<br />

Nachdem dies jedoch mit der Ausrichtung<br />

der Universität nicht weiter vereinbar<br />

war und um Verwechslungen mit bestehenden<br />

universitären Formationen zu<br />

vermeiden, wurde das Orchester umbenannt.<br />

Unter dem neuen Namen und als<br />

gemeinnützige Gesellschaft (gGmbH) verfolgt<br />

„Salzburg Wind Philharmonic“ nun<br />

ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige<br />

Zwecke zur Förderung von Kunst<br />

und Kultur.<br />

„Freunde, das<br />

Leben ist lebenswert!“<br />

Das Dreikönigskonzert am heurigen 6. Jänner<br />

war der erste offizielle Auftritt des Orchesters<br />

unter dem neuen Namen. Das<br />

Konzert stand unter dem Motto „Freunde,<br />

das Leben ist lebenswert!“ und zeigte eindrucksvoll,<br />

„dass nicht nur die hohe Musikalität<br />

des Orchesters beeindruckt, sondern<br />

auch die Freude, die diese ausgezeichneten<br />

Musiker*innen beim Spielen in dieser<br />

Formation ausstrahlen“, wie dies Leon J.<br />

Bly in seinem Konzertbericht hervorhob:<br />

„Die Salzburg Wind Philharmonic ist ein<br />

Weltklasse-Orchester und das Dreikönigskonzert<br />

kann man mit Recht und ohne<br />

Scheu mit dem Neujahrskonzert der Wiener<br />

Philharmoniker vergleichen.“ Mittlerweile<br />

ist der Live-Mitschnitt dieses Konzertes<br />

auf CD und DVD erschienen.<br />

„Natur und Freiheit“<br />

Beethoven war in jedem Fall ein bedeutender<br />

Wegbereiter für das Blasinstrumentarium<br />

im Symphonieorchester und weist<br />

mit seiner Kompositionsart der Bläserstimmen<br />

und des Bläserklangs sowie dem erweiterten<br />

Einsatz der Holz- und Blechbläser<br />

bereits weit in die Epoche der Romantik<br />

und in das gesamte 19. Jahrhundert voraus.<br />

Zudem verwendet Beethoven sowohl<br />

in der Symphonie <strong>Nr</strong>. 5 als auch in<br />

der Symphonie <strong>Nr</strong>. 6 („Die Pastorale“) –<br />

erstmals in der Symphonie überhaupt –<br />

Posaunen sowie eine Piccoloflöte, in der<br />

Fünften kommt im Finale auch noch ein<br />

Kontrafagott hinzu.<br />

Salzburg Wind Philharmonic hat beide<br />

Symphonien in reiner Blasorchesterbesetzung<br />

eingespielt. Das schlagende Argument<br />

dafür liegt bei der Fünften wohl<br />

im urban-politischen Bereich – in den Zitaten<br />

der französischen Revolutionsmusiken,<br />

bei der Sechsten hingegen im Naturhaft-Pastoralen,<br />

ist die „Pastorale“ doch<br />

geradezu eine „Bläsersymphonie“ par excellence.<br />

Beide Fassungen für Bläsersymphonik<br />

sind von Albert Schwarzmann arrangiert<br />

und dem Orchester geradezu „auf<br />

den Leib geschrieben“.<br />

Beide CD’s, wie auch alle übrigen Tonträger<br />

aus der bisherigen, mittlerweile über<br />

30 Titel umfassenden Diskografie des Orchesters<br />

sind über den Naxos Shop und<br />

verschiedene andere Händler erhältlich.<br />

Ankündigung<br />

Die Salzburg Wind Philharmonic „erklimmt“<br />

im Dreikönigskonzert am 6. Jänner 2024<br />

um 11 Uhr im Großen Festspielhaus Salzburg<br />

höchste musikalische Gipfel und lässt<br />

romantische Waldweben, Naturromantik,<br />

Jagdrufe sowie Bergstürme zu einem einzigartigen<br />

Klangerlebnis werden. Unter<br />

dem Motto „Aus den Bergen“ wird dabei<br />

neben dem Titel gebenden Strauss-Walzer<br />

(op. 292) die Aufführung der „Alpensinfonie<br />

op. 69“ von Richard Strauss der musikalische<br />

Höhepunkt sein, und zwar in<br />

der Fassung für Bläsersymphonik nach<br />

der Urtextausgabe.<br />

Stephan Niederegger<br />

KulturFenster<br />

40 05/<strong>Oktober</strong> <strong>2023</strong>

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