Von Bischof zu Bischof - Rotpunktverlag
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214 In 9 Tagen von Chur nach Como<br />
6H Gravedona–Menaggio<br />
pflanzt« im Heiligen Jahr 2000, bestätigen uns, dass wir noch immer auf<br />
dem Weg nach Rom (via Como) sind.<br />
Fürs Erste wollen wir weiter nach Maggiana, was nicht ohne Querung<br />
des Val Grande geht, und dies nicht ohne Anstieg auf 150 Meter über See:<br />
Man nimmt vor der Kirche Madonna della Neve die Treppe und später die<br />
Quartierstraße bis <strong>zu</strong> den obersten Häusern. Auf der Höhe der Hochspannungsleitung<br />
wechselt man über eine alte Brücke auf die andere Bachseite,<br />
steigt noch ein wenig an und erst dann nach Maggiana ab, bis <strong>zu</strong>m Parkplatz<br />
am untern Dorfrand.<br />
Einen Kilometer folgen wir Nebenstraßen (die zwei Abzweigungen Richtung<br />
Sant’Anna usw. nicht berücksichtigen) und erreichen eine Häusergruppe.<br />
Nach einer Bachrinne kommen wir <strong>zu</strong> einer Doppelgarage. Hier gelangen<br />
wir über den Betonaufgang auf den Weg, der einem Zaun entlang <strong>zu</strong><br />
einem Bildstock und dann durch ein lauschiges Waldtälchen Richtung Vignola<br />
ansteigt. Am Dorfrand (wo man auf die Straße stößt) kann man rechts<br />
versetzt eine Hintergasse nehmen. Unter der ehemaligen Seidenspinnerei<br />
queren wir einen kleinen Bach, kommen ins Dorf und steigen <strong>zu</strong>m Municipio<br />
der weitläufigen Gemeinde Cremia ab.<br />
Am Sportplatz vorbei verlassen wir die Hauptfraktion Vignola, umrunden<br />
auf einer Quartierstraße einen Häuserhügel bis <strong>zu</strong>m Parkplatz und wandern<br />
auf einer neu gepflästerten Gasse und dann auf einer Nebenstraße weiter.<br />
Schafe blöken, Hühner gackern, ein Mann und ein Frau tragen geschickt<br />
geschultertes Leseholz nach Hause. Via die Häuser von Cheis gelangt man,<br />
nach Parkplatz und Bach, <strong>zu</strong>m Flecken Vezzedo.<br />
Nach ein paar Schritten halten wir – noch vor einem Torbogen – links abwärts<br />
und steigen zwischen alten Reben und neuen Olivenbäumen zehn Minuten<br />
ab, bis <strong>zu</strong> einer Nebenstraße, die bald in einen bequemen Waldweg<br />
übergeht – die historische Strada Regina. Ein großer Stein mit den Jahreszahlen<br />
1660 und 1764 markiert die Grenze zwischen Cremia und Rezzonico.<br />
Der Waldweg entlässt uns gegenüber der Bushaltestelle von Rezzonico<br />
und vor einem Straßentunnel. Über dem Tunnelportal quert man ins Dorf.<br />
Das Häusernest mit Turm könnte auch irgendwo am Mittelmeer sitzen. Eine<br />
Bar/Trattoria mit Terrasse und Pizza und Blick auf den See verstärkt das Feriengefühl<br />
noch.<br />
Nach dem Dorf achten wir auf die Verbotstafel für Motorräder (und das<br />
ewige Giubileo-Schild). Nun können wir auf gepflästerten Fußwegen längere<br />
Zeit geradeaus gehen – außer bei der Villa Camilla, deren Besitzer keine<br />
Wanderer in ihrem Park wünschen (kleine Umgehung <strong>zu</strong>r stark befahrenen<br />
Straße hinunter und gleich wieder hinauf). Wir halten weiter geradeaus,<br />
durch Sant’Abbondio. Wir verlassen das lang gezogene Dorf ansteigend und<br />
gehen nach der Bachquerung noch <strong>zu</strong> einem Bildstock hinauf.<br />
Nun folgen wir dem schönen Waldweg und steigen dann, wie die Stromleitung,<br />
<strong>zu</strong>m See ab. Hier treffen sich drei Generationen Straßen: die heutige,<br />
auf der wir nur wenige Meter gehen, die rund hundertjährige, der wir<br />
am See bis <strong>zu</strong>m nächsten Wanderwegweiser folgen, und schließlich der alte<br />
Saumweg, auf dem wir erneut ansteigen (mehr als man denkt). Eine neuere<br />
Ferienhaussiedlung lassen wir links unter uns liegen und erreichen auf einem<br />
oberen Weg, der sehr schön durch die Felsen des Sasso Rancio führt, Nobiallo.<br />
»Via Regina«, verraten die Hausnummern. Wir bleiben auf der Königlichen,<br />
bis sie uns am südlichen Dorfende von Nobiallo bei den Carabinieri<br />
auf die Seestraße entlässt.<br />
Für fünf Minuten halten wir uns ans Trottoir, dann an das alte, seenahe<br />
Trassee – und bald schlendern wir zwischen Friedhofzypressen <strong>zu</strong>r Parkpromenade<br />
von Menaggio.<br />
Als die Schweizer Alpenpost in den 1930er Jahren die Linie St. Moritz–<br />
Menaggio–Lugano einrichtete und Promotionsfilme für die Frühlingsfahrt<br />
<strong>Von</strong> Elizabeth Main fotografiert: Die Kulisse von Menaggio.<br />
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