Von Bischof zu Bischof - Rotpunktverlag
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222 In 9 Tagen von Chur nach Como<br />
6J Menaggio–Lenno oder Como<br />
6J Menaggio–Lenno oder Como 4h15<br />
Zu Fuß über Nava – e la nave va<br />
Menaggio 202m<br />
Bocchetta di Nava 848m 2h00<br />
Lenno Schifflände *202m 4h15<br />
Como *202m mit dem Schiff<br />
Höhendifferenz Aufstieg 700m, Abstieg 700m<br />
Lenno<br />
Tisch und Bett San Giorgio (Gemeinde Tremezzo, offen ab 11. April) , DZF 100–145 Euro,<br />
Tel.034440415, www.sangiorgiolenno.com; **Plinio (ganzes Jahr offen),<br />
DZF 75 Euro, Tel.034455158; ****Lenno, DZF 130–180 Euro,<br />
Tel.0344 57051, www.albergolenno.com<br />
Essen Trattoria San Stefano<br />
ÖV Schiff und Bus nach Como<br />
Como<br />
Übernachten **Posta, DZ 52–78 Euro, Tel.031 266012, www.hotelposta.net;<br />
*Piazzolo, DZ 70 Euro, Tel.031 272186; B & B In riva, DZF 63 Euro,<br />
Tel.031 302333, www.inriva.info; weitere Hotels<br />
Info www.comoeilsuolago.it<br />
Wie die Bischöfe von Menaggio nach Como (oder umgekehrt) reisten, wenn<br />
sie es denn je taten, können wir nur vermuten: im Boot. Das haben auch wir<br />
vor, später. Doch <strong>zu</strong>erst wandern wir über die Bocchetta di Nava. Tönt doch<br />
schon fast wie Nave. Nava là, e la nave va. (Dass Wandern in erster Linie<br />
den Geist auf Trab hält … hier der Beweis.)<br />
Der stolzeste und, besonders in Wintermonaten, sonnigste Aufgang<br />
kommt nur noch für haselnussstock- oder gartenscherenbewehrte kratzfeste<br />
Kreuzritter der À-la-recherche-du-chemin-perdu-Bewegung infrage: an<br />
Schifflände und Youth Hostel vorbei Richtung Pastura, beim Hof vor der<br />
vergitterten Villa direttissima zwischen Brombeeren <strong>zu</strong> einem Leitungsmast<br />
hoch und dann (leicht rechts haltend und etwas bequemer) zwischen Birken<br />
und Schützengräben bis <strong>zu</strong>r Lichtung bei Punkt 496, einer kleinen abgelegenen<br />
Schafweide (unweit der nachts beleuchteten Alpini-Kapelle), dann via<br />
Quai <strong>zu</strong>m Pässchen neben Sasso San Martino.<br />
Vielleicht aufersteht ja dieser Aufgang dereinst. Für die Zwischenzeit<br />
empfehlen wir die Variante via Croce und Madonna di Paullo. Die Fraktion<br />
Croce erreicht man von Menaggio in einer guten halben Stunde: links der<br />
Kirche einfädeln und auf folgenden Straßen hochgehen (auch auf die Hausnummern<br />
achten): Caronti, Leoni, Castello, Rezia, Grappa. Ein gerades<br />
Stück lang folgt man der stark befahrenen Porlezza-Lugano-Straße und<br />
dann dem Wegweiser Ospedale bis vor den Eingang des Spitalkomplexes.<br />
Beim Bildstock der glücklichen Vergine di Caravaggio steigt man auf dem<br />
gepflästerten Weg weiter an. In Croce empfangen uns das Albergo Adler<br />
und danach die Bar Stella Alpina.<br />
Gegenüber der Bar ist der Wanderweg Nr. 2 Monti Lariani ausgeschildert.<br />
Wir folgen ihm ein paar Schritte, am Waschbrunnen vorbei bis <strong>zu</strong>m<br />
Haus mit den Palmen. Gleich danach steigen wir auf der Betonpiste hoch<br />
und dann rechts haltend <strong>zu</strong>r Straße. Hier geht es (zwischen zwei Ferienvillen)<br />
auf einem alten Fußweg gleich weiter aufwärts. Auf der kleinen Ebene<br />
halten wir eher rechts und erreichen die Straße, der wir bis fast <strong>zu</strong>r Madonna<br />
di Paullo (Kapelle, Trattoria) folgen. Der Giubileo-Weg und die Via<br />
Monti Lariani ziehen von hier direkt, aber leider betonbetont <strong>zu</strong>r Bocchetta<br />
di Nava an.<br />
Ungleich attraktiver und nur eine halbe Stunde länger ist folgende Route:<br />
Hundert Meter vor der Paullo-Kapelle nehmen wir den Fahrweg zwischen<br />
zwei Steinsäulen, dem wir bis <strong>zu</strong>m Pässchen neben Sasso San Martino folgen<br />
(im Schlusshang bei einer Abzweigung nicht geradeaus, sondern weiter<br />
im Zickzack auf dem inzwischen schmaleren Weg hoch). Ein kurzer Abstecher<br />
würde einen <strong>zu</strong>m aussichtsreichen Sasso bringen.<br />
Wir gehen ein paar Meter abwärts, hinunter <strong>zu</strong> den traumhaft gelegenen<br />
Alphütten von Pilone beziehungsweise Nonu Gelest. Danach steigen wir auf<br />
dem alten Militärweg wieder an – eine großartige Passage mit einer spektakulären<br />
Sicht auf den See und in die Grigne. Nach der Geländekante zieht der<br />
Weg leicht sinkend durch halboffenes Gelände <strong>zu</strong>r Bocchetta di Nava hinunter.<br />
Die Idylle wird untermalt von fernen Geräuschen eifrigen Handwerkens.<br />
Wir steigen ab, dem mehrstimmigen Chor von Hammerschlägen und<br />
Motorsägengebrumm entgegen. Die Häuserhäufchen von Nava liegen, unter<br />
kahlen Kalkkuppen, in einem Wiesenhang. Es geht aufs Wochenende <strong>zu</strong>,<br />
man gibt sich rundherum geschäftig. Gerne würden wir auf dem ansteigenden<br />
Fahrweg weitergehen (die Nr. 2 Monti Lariani) in die weiten sonnigen<br />
Hänge hinein. Stattdessen wechseln wir auf die gepflästerte Mulattiera, die<br />
im Wald abwärts zieht, rechts der Bachrinne und mitunter recht steil. Wo<br />
unser Abstieg den Crociano-Aufstieg trifft, gehen wir möglichst direkt weiter<br />
abwärts, auf dem Weg mit der markanten Mittelstreifenpflästerung und<br />
gewaltigen Trockenmauern.<br />
Viano verlassen wir am Waschbrunnen vorbei, gehen kurz danach <strong>zu</strong>r<br />
Brücke hinunter und dann hinüber nach Bonzanigo. Einladend sanft liegt<br />
die Ebene von Tremezzo und Lenno unter uns, die Sonne glitzert auf dem<br />
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