18.11.2023 Lindauer Bürgerzeitung
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4 18. November 2023 • BZ Nr. 46/23<br />
AUS DEM STADTRAT<br />
Hafenweihnacht<br />
FDP<br />
F. Nüberlin<br />
Endlich ist es wieder so weit,<br />
am 23.11. beginnt unsere<br />
<strong>Lindauer</strong> Hafenweihnacht.<br />
Seit 2005 findet dieses erfolgreiche<br />
Ereignis statt und<br />
bereitet jedes Jahr vielen tausenden<br />
Besuchern aus nah<br />
und fern eine große Freude.<br />
Durch das Ambiente des <strong>Lindauer</strong><br />
Hafens gehört er zu den schönsten Weihnachtsmärkten<br />
in der Region und wurde schon<br />
mehrmals prämiiert. Schlendern Sie über die im<br />
Sommer von Touristen benutzten Flächen und<br />
erfreuen Sie sich an den zahlreichen, liebevoll<br />
geschmückten Marktständen und besuchen Sie<br />
bitte auch die geschmückte Altstadt der <strong>Lindauer</strong><br />
Insel. Geschäfte und Gastronomie laden zum<br />
weihnachtlichen Einkaufsbummel und zum Genießen<br />
und Feiern in entspannter Atmosphäre<br />
ein.<br />
Vielen Dank an die damaligen Initiatoren, aber<br />
auch an unser Kulturamt und die GTL, welche<br />
dafür sorgen, dass unsere <strong>Lindauer</strong> Hafenweihnacht<br />
jedes Jahr für viele Menschen ein großartiges<br />
Erlebnis wird.<br />
Diskussionskultur in Lindau<br />
In den letzten Wochen fanden<br />
in Lindau zwei Veranstaltungen<br />
statt, die kein gutes<br />
Licht auf die Diskussionskultur<br />
in Lindau werfen:<br />
CSU<br />
K. Adams<br />
- am 14.09.23 die Informationsveranstaltung<br />
der Stadt<br />
zum Bahnknoten Lindau und<br />
- am 26.09.2023 im Rahmen<br />
einer Bürgerbeteiligung das Gespräch zur Zukunft<br />
der Kleingartenanlage Eichwald Nord auf Einladung<br />
von Herrn Schauer.<br />
Auch wenn die Themen der beiden Veranstaltungen<br />
völlig unterschiedlich waren, so hat doch der<br />
Verlauf der Veranstaltungen – was die Diskussionskultur<br />
anbelangt – Parallelen gezeigt, die mich<br />
sehr enttäuscht haben. Von einem ergebnisoffenen<br />
Austausch konnte keine Rede sein. Einseitig<br />
wurde auf der eigenen Meinung beharrt – insbesondere<br />
bei der zweiten erwähnten Veranstaltung.<br />
Ich würde mich freuen, wenn in Zukunft bei solchen<br />
Diskussionen Personen, die anderer Meinung<br />
sind, respektiert würden und man dem anderen<br />
auch zuhört und sich mit seinen Argumenten<br />
sachlich auseinandersetzt.<br />
FW<br />
A. Reich<br />
Haushaltsberatungen<br />
In den kommenden Wochen<br />
stehen die Haushaltsberatungen<br />
an. Die Bedarfe an Investitionen<br />
sind vielseitig, oftmals<br />
dringend erforderlich und<br />
übersteigen leider die finanziellen<br />
Möglichkeiten unserer<br />
Stadt. Daher ist es unumgänglich<br />
politisch Prioritäten zu<br />
setzen und klar zu kommunizieren für welche Projekte<br />
man steht. Wir Freien Wähler haben die<br />
dringend erforderliche Mittelschule für unsere politische<br />
Arbeit auf höchste Priorität gesetzt. Für uns<br />
war der damalige Beschluss zur Planung der Schule<br />
nicht nur eine von vielen Abstimmungen, sondern<br />
der klare Auftrag, den Bau auch umzusetzen.<br />
Deshalb werden wir in den anstehenden Beratungen<br />
die klare Linie vertreten die Pflichtaufgaben<br />
der Stadt und den Schulneubau zu unterstützen.<br />
Dafür muss endlich ein belastbares Finanzierungkonzept<br />
erarbeitet und vorgelegt werden. Ein Aufbau<br />
von zusätzlichen Stellen in der Verwaltung,<br />
die nicht über die Pflichtaufgaben begründet sind,<br />
werden wir nicht unterstützen. Denn jede Stelle,<br />
die zusätzlich geschaffen wird, belastet die künftigen<br />
Verwaltungshaushalte und reduziert dadurch<br />
indirekt Finanzierungsmöglichkeiten.<br />
Betreuungspflicht<br />
Die Lebenshaltungskosten<br />
steigen. Ein Grund, der immer<br />
mehr Elternpaare dazu<br />
zwingt, dass beide Elternteile<br />
zur Arbeit gehen müssen.<br />
Andererseits besteht auch in<br />
FB<br />
G. Brombeiß<br />
der Arbeitswelt ein großer<br />
Mangel an Fachkräften. Ein<br />
weiterer Grund, dass gut ausgebildete<br />
Fachkräfte nicht allzu lange der Arbeitswelt<br />
nicht zur Verfügung stehen können. Diese Situation<br />
darf jedoch nicht auf Kosten der Kinder gehen.<br />
Deshalb gibt es einen Rechtsanspruch auf<br />
Ganztagsbetreuung von Kindern ab Vollendung<br />
des ersten Lebensjahres. Dieser Rechtsanspruch<br />
endet bisher mit der Einschulung. Dies soll sich<br />
nun schrittweise ab 2026 für Grundschüler ändern.<br />
So muss die Stadt Lindau gemäß einem Bundesgesetz<br />
bis 2030 ca. 1040 Ganztagsbetreuungsplätze<br />
an ihren Grundschulen bereit stellen. Bisher<br />
gibt es an <strong>Lindauer</strong> Grundschulen 530 Betreuungsplätze,<br />
die größtenteils von Fördervereinen<br />
aufopferungsvoll getragen werden und bereits<br />
heute überfüllt sind. Viele Räumlichkeiten sind<br />
viel zu beengt. Die Stadt muss ihre Pflichtaufgaben<br />
ernst nehmen und die Sanierungen und Erweiterungen<br />
bzw. Neubau ihrer Schulen ernsthaft angehen.<br />
Gewerbe stärken<br />
Mit Waren gefüllte Schaufenster<br />
sind attraktiver als leerstehende<br />
Ladenzeilen. Es muss<br />
ein Anliegen der Stadt sein<br />
mit den Gewerbetreibenden<br />
LI<br />
T. Ball<br />
zu sprechen und gemeinsam<br />
Lindau attraktiv und zukunftsweisend<br />
zu gestalten.<br />
Die Absage an einen Wirtschaftsförderer<br />
ist in Hinblick auf die Belastungen<br />
der letzten Jahre im Gewerbe bedauerlich. Florierender<br />
Handel sorgt nicht nur für eine attraktive<br />
Stadt, er schafft Arbeitsplätze und er sorgt auch für<br />
Einnahmen in einer Kommune. Gewerbe zu stärken<br />
gilt selbstverständlich nicht nur für die Insel,<br />
sondern für alle Stadtteile und letztendlich alle<br />
Branchen.<br />
Inselstadt<br />
BU<br />
R. Freiberg<br />
Unsere Inselstadt läuft Gefahr<br />
ihre Zentrumsfunktion zu<br />
verlieren. Die Schließung bewährter<br />
Einzelhandelsgeschäfte,<br />
eine spürbare Zurückhaltung<br />
auf der Insel einzukaufen,<br />
ein verändertes Konsumverhalten<br />
sowie Umsatzverschiebungen<br />
in den Online-Handel<br />
hinterlassen ihre Spuren.<br />
Die Entwicklung umliegender Stadtteile schwächt<br />
zusätzlich die Rahmenbedingungen für den Handel<br />
auf der Insel. Eine große Herausforderung für<br />
den Einzelhandel, die Gastronomie, die Hauseigentümer<br />
aber auch für die Politik. So müssen die einen<br />
Ideen und Konzepte erstellen, wie die Attraktivität<br />
der Insel gerade in den Herbst- und Wintermonaten<br />
auch für Einheimische gesteigert werden<br />
kann, während die anderen sich über hypride Geschäftsmodelle<br />
Gedanken machen müssen.<br />
Die Politik, sprich der Stadtrat, muss sich die Frage<br />
stellen, ob die Rahmenbedingungen, die geschaffen<br />
wurden, wie zum Beispiel im Bereich Sondernutzung,<br />
bei Genehmigungsverfahren oder der<br />
Verkehrssituation, den Entwicklungen wirklich<br />
Rechnung tragen oder dringend angepasst werden<br />
müssen. Innovative Ideen sind ebenso notwendig,<br />
wie eine behutsame Mietpreisgestaltung.<br />
Eine Idee für Lindau<br />
Die Babyboomergeneration<br />
kommt langsam in die Rente.<br />
Damit wird sich in absehbarer<br />
Zeit die Nachfrage nach Pflege-<br />
und Betreuungsleistungen<br />
SPD<br />
G. Fehrer<br />
um ein Vielfaches erhöhen.<br />
Doch gibt es bereits jetzt zu<br />
wenig Pflegekräfte und Angebote.<br />
Was hat das mit der<br />
Stadt Lindau zu tun? Pflege ist keine originäre Aufgabe<br />
einer Kommune, doch werden die Auswirkungen<br />
auch bei uns zu spüren sein. Was können<br />
wir tun, um auch als Stadt einigermaßen auf diese<br />
Situation vorbereitet zu sein? Wichtig ist es, den<br />
vor Ort tätigen Pflegeeinrichtungen gute Bedingungen<br />
zu bieten. Pflegeeinrichtungen werden<br />
größer werden, sie werden Standorte brauchen, sowohl<br />
für Erweiterungen als auch für Neugründungen.<br />
Auf dem Wohnungsmarkt gilt es attraktive<br />
und bezahlbare Wohnungen für Pflegekräfte zu<br />
schaffen. Bei der Stadtentwicklung muss man darauf<br />
achten, dass nachbarschaftliche Netzwerke erhalten<br />
und gefördert werden. Nachbarn sind nach<br />
den Familienangehörigen die zweitwichtigste Helfergruppe.<br />
In den ersten Städten entstehen Pflegegenossenschaften.<br />
Das könnte doch auch eine Idee<br />
für Lindau sein!<br />
LINDAUER<br />
www.bz-lindau.de<br />
lindauer_<br />
buergerzeitung<br />
27 neue Busse für den öffentlichen Nahverkehr im Landkreis Lindau<br />
27 fabrikneue Linienbusse im Wert<br />
von insgesamt rund 8,2 Millionen<br />
Euro fahren ab dem 10. Dezember<br />
im öffentlichen Nahverkehr des<br />
Landkreises Lindau. Derzeit erhalten<br />
sie ihre technische Ausrüstung<br />
und ihr optisches Erscheinungsbild.<br />
Landrat Elmar Stegmann machte<br />
sich ein Bild von den Vorbereitungen<br />
im Friedrichshafener Betriebshof<br />
der Regionalverkehr Alb-Bodensee<br />
GmbH (RAB). „Ich freue mich sehr,<br />
dass mit dem Fahrplanwechsel am<br />
10. Dezember nicht nur die Verbindungen<br />
und Taktungen viel<br />
attraktiver werden, sondern auch<br />
die Busse selbst.“ Damit bringt der<br />
Landrat die Kernpunkte des vom<br />
Kreistag beschlossenen ÖPNV-Konzepts<br />
auf den Punkt.<br />
Die Busse auf allen Haupt- und<br />
vielen Nebenlinien des Landkreises<br />
sind in Zukunft dank ihrer Niederflurtechnik<br />
komfortabel und barrierefrei<br />
zugänglich. Bildschirme zur<br />
Fahrgastinformation mit Echtzeitdaten,<br />
Klimaanlage und kostenloser<br />
Internetzugang für die Fahrgäste<br />
zählen ebenfalls zur Ausstattung.<br />
Die neuen Fahrzeuge erfüllen die<br />
höchsten Umweltstandards, die<br />
Busse mit Dieselantrieb derzeit<br />
erreichen können.<br />
Ab März 2024 fahren zudem auf<br />
drei Hauptlinien im oberen Landkreis<br />
erstmalig vier Busse mit<br />
innovativem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb.<br />
Ein solches Exemplar kostet rund<br />
600.000 Euro, teils mitfinanziert<br />
vom Bundesministerium für Digitales<br />
und Verkehr. Die übrigen neuen<br />
Busse mit klassischem Dieselantrieb<br />
kosten etwa 250.000 Euro<br />
pro Stück.<br />
Alle Fahrzeuge stehen im Eigentum<br />
der Verkehrsunternehmen, jedoch<br />
trägt der Landkreis die laufenden<br />
Betriebskosten und sichert die<br />
Unternehmen gegen Verlustrisiken<br />
ab.<br />
Die künftigen Betreiber des Liniennetzes<br />
im Landkreis Lindau sind<br />
neben der Regionalverkehr Alb-<br />
Bodensee GmbH auch das Lindenberger<br />
Busunternehmen Burkhard-<br />
Reisebüro e.K. sowie eine Arbeitsgemeinschaft<br />
aus der Süddeutsche<br />
Verkehrslinien GmbH & Co. KG<br />
(SVL) mit Sitz in Laupheim und der<br />
Omnibusverkehr Werner Sohler<br />
GmbH aus Wangen.<br />
Auch die Regionalbus Augsburg<br />
GmbH (RBA) wird weiterhin im<br />
Landkreis präsent sein.<br />
Eine Vorschau auf die neuen Fahrpläne<br />
sowie weitere Informationen<br />
gibt es auf:<br />
www.bodo.de und auf<br />
www.landkreis-lindau.de/bus<br />
<br />
BZ-Foto: Felix Löffelholz