hinnerk Dezember 2023 / Januar 2024
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HAMBURG І BREMEN І HANNOVER<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong> / JANUAR <strong>2024</strong> | HEFT 332<br />
GESUNDHEIT<br />
REISE<br />
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KULTUR<br />
Highlights<br />
im Winter<br />
CHER | CMAT | ANNETT LOUISAN | DORIAN ELECTRA | JOCK MOONEY
Wir freuen uns<br />
auf deinen Besuch!
Intro 3<br />
Inhalt<br />
4 SZENE<br />
10 PARTY<br />
12 NORD<br />
14 GESUNDHEIT<br />
22 GESCHENKE<br />
24 EYECANDY<br />
26 KULTUR<br />
• MUSIK<br />
• FILM<br />
• BUCH<br />
• KUNST<br />
• REISE<br />
• GESUNDHEIT<br />
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Redaktion: Mathias Rätz (mr),<br />
Michael Rädel (rä), Felix Just (fj),<br />
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Patrick Heidmann, Steffen Rüth,<br />
Dagmar Leischow,<br />
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Lektorat (ausgewählte Texte):<br />
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Tel. 030-4 190 93 31, Zeppelinstr.<br />
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Telefon: +49 (0) 40 – 25 41 51 61<br />
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4 SZENE<br />
MARKT<br />
Geschenkeshopping & Glühwein<br />
Ein paar Wochen vor der besinnlichen<br />
Adventszeit startete im eigentlich<br />
sonst eher zurückhaltenden Hamburg die<br />
Weihnachtszeit. Heute eröffnet der klar auf<br />
Weihnachten ausgerichtete „SANTA PAULI“.<br />
Auch die queere Location WunderBar<br />
macht mit.<br />
Und das WunderBar-Team freute sich zuvor<br />
auf Social Media schon so richtig drauf: „Das<br />
AUSZEICHNUNG<br />
Grund zum Stolz<br />
Die Inszenierung von Alexi Kaye Campbells<br />
„The Pride“ am English Theatre of Hamburg<br />
in der letzten Spielzeit hat offensichtlich<br />
nicht nur das Publikum überzeugt.<br />
Denn der schwedische Regisseur und<br />
künstlerischer Leiter des Theaters Paul<br />
Glaser hat mit seiner Interpretation des<br />
Stückes, das eine Dreiecksbeziehung im<br />
Jahr 1958 beleuchtet, gerade den Hamburger<br />
Theaterpreis <strong>2023</strong> gewonnen. „The<br />
Pride“ verbindet auf subtile Weise Komödie<br />
und Tragödie und macht dabei vor allem<br />
gleichgeschlechtliche Liebe zum zentralen<br />
Thema. Glaser führte bereits im Londoner<br />
West End Regie und ist ebenfalls als Sänger,<br />
Schauspieler, Tänzer und Komponist tätig,<br />
und gerade die eigenen Musikstücke für<br />
Inszenierung überzeugten Publikum wie<br />
Jury. Man darf gespannt sein, welchem<br />
Projekt er sich als nächstes widmen wird.<br />
in Hamburg<br />
Warten hat ein Ende! {…} Wir bieten euch<br />
dort in Kooperation mit der Alte Liebe jede<br />
Menge Glühwein, heiße Barkeeper*innen<br />
und beste Musik! Für den Start heute haben<br />
wir Pamela Power am DJ Pult für euch! Wir<br />
sehen uns!“ Über den fröhlichen Spaß auf<br />
dem Spielbudenplatz in St. Pauli, bei dem<br />
#mensch einkaufen und Spaß haben kann,<br />
ist auf der zugehörigen Homepage zu lesen:<br />
„Auf SANTA PAULI verschwimmen zwischen<br />
dem 13. November und 23. <strong>Dezember</strong> die<br />
Grenzen zwischen klassischer Weihnachtstradition<br />
und frivolem Kiezleben. SANTA<br />
PAULI lockt mit Livemusik und heißen<br />
Engeln auf der Showbühne. An den Ständen<br />
dazwischen gibt es alles, was auf einen<br />
Kiezweihnachtsmarkt gehört – natürlich<br />
auch erotische Geschenkideen.“ *rä<br />
spielbudenplatz.eu<br />
FOTO: M. RÄDEL FOTO: STEFFEN BARNIAK
SZENE 5<br />
FÜR QUEERE<br />
PERSPEKTIVEN<br />
Gesellschaft, Kultur, Reise & Gesundheit<br />
News für Dich<br />
www.männer.media
6 szene<br />
DEUTSCHE<br />
AIDSHILFE<br />
„Leben mit HIV.<br />
Anders als du denkst?“<br />
Das eigene Wissen auf den<br />
Prüfstand stellen, sich Vorurteile<br />
bewusst machen und<br />
korrigieren – dazu regt eine<br />
Gemeinschaftskampagne der Bundeszentrale<br />
für gesundheitliche Aufklärung<br />
(BZgA), der Deutschen Aidshilfe (DAH)<br />
und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS)<br />
zum Welt-Aids-Tag am 1. <strong>Dezember</strong> an.<br />
In der am 2. November gestarteten<br />
Kampagne „Leben mit HIV. Anders als<br />
du denkst?“ erzählen sieben starke Persönlichkeiten<br />
von ihrem Leben mit HIV,<br />
berichten von ihrem alltäglichen Erleben,<br />
ihrem HIV-positiven Coming-out und<br />
ihrem Umgang mit Widerständen. Das<br />
Spektrum reicht von der prominenten<br />
Dragqueen Barbie Breakout („Diskriminierung<br />
kannst du dir abschminken!“) über<br />
die ukrainische Sexualtherapeutin und<br />
Veranstalterin von Kuschelpartys Kristina<br />
(„Ich lebe mit HIV. Komm kuscheln!“) bis<br />
hin zur bayerischen Postbotin Hildegard,<br />
die mit ihrem Coming-out nicht länger<br />
warten will („HIV-positiv: Jetzt zeig ich’s<br />
euch!“).<br />
LEBEN MIT HIV HEUTE – FAST ALLE<br />
ERLEBEN DISKRIMINIERUNG<br />
Nach Angaben von UNAIDS lebten<br />
2022 weltweit 39 Millionen Menschen<br />
mit HIV. In Deutschland waren es 2021<br />
laut Angaben des Robert Koch-Instituts<br />
90.800 Menschen.<br />
HIV ist heute gut behandelbar, wenn<br />
auch noch nicht heilbar. Hoch effektive<br />
Medikamente verhindern die Vermehrung<br />
des Virus im Körper. HIV-positive Menschen<br />
bleiben bei rechtzeitiger Diagnose<br />
und Behandlung gesund, erkranken<br />
also nicht an Aids. Im Rahmen der 2021<br />
durchgeführten Online-Befragung<br />
„positive stimmen 2.0“ gaben 90 Prozent<br />
der Befragten an, sie würden gut mit ihrer<br />
HIV-Infektion leben. Drei Viertel fühlten<br />
sich gesundheitlich nicht oder nur wenig<br />
eingeschränkt.<br />
95 Prozent der Befragten berichteten<br />
jedoch von mindestens einer diskriminierenden<br />
Erfahrung in den letzten zwölf<br />
Monaten aufgrund von HIV. 52 Prozent<br />
gaben an, durch Vorurteile in ihrem Leben<br />
beeinträchtigt zu sein. „HIV-positive<br />
Menschen erfahren zu oft Vorurteile,<br />
veraltete Vorstellungen vom Leben mit<br />
HIV und Berührungsängste. Gemeinsam<br />
setzen wir uns dafür ein, jeder Form von<br />
Ablehnung entgegenzuwirken, damit<br />
Menschen mit HIV ohne Stigmatisierung<br />
leben können“, so Dr. Johannes Nießen,<br />
Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts<br />
für Aufklärung und Prävention in der<br />
Medizin (BIPAM) und Kommissarischer<br />
Leiter der Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung (BZgA).<br />
Benachteiligung, Zurückweisung und<br />
Berührungsängste kommen in allen<br />
Lebensbereichen vor, wie eine Umfrage der<br />
Deutschen Aidshilfe aus dem Jahr 2020<br />
zeigt: Knapp ein Viertel der Befragten<br />
wollte mit HIV-positiven Menschen
lieber nicht Geschirr oder<br />
Sportgeräte teilen, ein Fünftel<br />
fürchtete sich, dieselbe Toilette<br />
zu benutzen. Nur die Hälfte der<br />
befragten Menschen würde eine<br />
HIV-positive Person küssen, die<br />
ihnen sympathisch ist. Dabei ist<br />
HIV in keiner dieser Situationen<br />
übertragbar, unter Therapie auch<br />
beim Sex nicht.<br />
All diesen Vorurteilen und Stigmatisierungen<br />
treten die vielfältigen<br />
Geschichten der Protagonist*innen<br />
durch Information, Aufklärung<br />
und Selbstbewusstsein entgegen.<br />
Stefan Miller vom Vorstand der<br />
Deutschen Aidshilfe, selbst<br />
HIV-positiv. „In dieser Kampagne<br />
zeigen sich Menschen mitten im<br />
Leben. Sie demonstrieren einen<br />
selbstbewussten Umgang mit<br />
Abwertung, Benachteiligung und<br />
Berührungsängsten – alles leider<br />
immer wieder Teil ihres Alltags. Die<br />
Botschaft lautet: Diskriminierung<br />
muss sich niemand gefallen<br />
lassen.“<br />
www.welt-aids-tag.de/<br />
kampagne<br />
Im Oktober wurde der DAH-Vorstand (wieder-)gewählt: Stefan Miller, Ulf Kristal,<br />
Sylvia Urban, Winfried Holz und Sven Warminsky (v.l.n.r).<br />
FOTO:DAH / KSENIA YANKO<br />
Happy Birthday<br />
szene 7<br />
Die Deutsche Aidshilfe feiert in diesem Jahr übrigens<br />
Jubiläum. Am 23. September 1983 gegründet,<br />
vereint die DAH heute 115 Mitgliedsorganisationen<br />
aus verschiedenen Bereichen unter ihrem Dach.<br />
Auf Bundesebene betreibt sie seit 1985 Prävention<br />
mit staatlicher Förderung für die besonders stark<br />
betroffenen und bedrohten Gruppen (vor allem<br />
schwule und bisexuelle Männer, Drogen injizierende<br />
Menschen, Menschen in Haft, Migrant*innen<br />
aus Ländern mit hoher HIV-Prävalenz sowie<br />
Sexarbeiter*innen, mittlerweile auch trans und<br />
nicht-binäre Menschen).<br />
Wie die Kampagne „Leben mit HIV. Anders als du<br />
denkst?“ zeigt, ist die DAH auch 40 Jahre nach ihrer<br />
Gründung unermüdlich im Einsatz, die Interessen<br />
von Menschen mit HIV zu vertreten und Stigmatisierung<br />
und Diskriminierung entgegenzutreten.<br />
DAH-Vorstand Ulf Kristal weiß: „Erfolge bleiben nur<br />
erhalten, indem wir weiter das Erfolgreiche tun und<br />
dabei nicht nachlassen.“<br />
Mehr Informationen zum Jubiläum und seinem Thema<br />
findet ihr unter www.aidshilfe.de/40-jahre-dah.<br />
LOGO: DAH<br />
FROHE<br />
WEIHNACHTEN<br />
Ich wünsche schöne Feiertage und<br />
alles Gute für das neue Jahr.<br />
Ich bin für Dich da<br />
in Hamburg St. Georg.<br />
Generalagentur<br />
Steffen Meyer<br />
Soester Straße 55 · 20099 Hamburg<br />
Telefon 040 180 09 336 · Mobil 0175 20 690 15<br />
steffen.meyer@gothaer.de
8 szene<br />
PFLEGE<br />
FOTO: HAG<br />
Assistenz durch die HAG -<br />
lebe, wie du es möchtest<br />
Menschen, die wegen einer<br />
körperlichen Behinderung auf Hilfe<br />
angewiesen sind, machen häufig nicht<br />
nur die Erfahrung, dass sie bestimmte<br />
Tätigkeiten wegen ihrer Einschränkungen<br />
nicht mehr selbst ausführen können,<br />
sondern erleben oft auch, dass es nicht<br />
möglich ist, den Tagesablauf selbst<br />
festzulegen.<br />
Es geht also nicht nur Selbstständigkeit,<br />
sondern auch ein Stück Selbstbestimmung<br />
verloren. Aber muss das so sein? Wir<br />
von der HAG sagen: NEIN!<br />
Seit unserer Gründung vor fast 30 Jahren,<br />
setzen wir uns dafür ein, dass unsere<br />
Assistenznehmer*innen ihr Leben so<br />
selbstbestimmt wie möglich gestalten<br />
können. Wir arbeiten nach Möglichkeit<br />
in festen Assistenzteams, die erst nach<br />
gegenseitigem Kennenlernen in die<br />
Zusammenarbeit starten. Im Krankheitsfall<br />
sichern wir die Versorgung mit<br />
Rufbereitschaften ab.<br />
Unsere Kund*innen leiten ihre<br />
Assistent*innen selbstständig an. Anders<br />
als bei anderen Pflegediensten, wird der<br />
Tagesstruktur also nicht durch vorbestimmte<br />
Abläufe geschaffen, sondern<br />
die Person mit Unterstützungsbedarf<br />
entscheidet selbst, wie die Zeit mit den<br />
Assistent*innen verbracht wird. Du lebst in<br />
einer Partnerschaft, möchtest aber nicht,<br />
dass sich Pflegebedürftigkeit und Partnerschaft<br />
vermischen? Auch dann könnte die<br />
HAG eine gute Lösung für dich sein.<br />
Als Genossenschaft ist uns die<br />
Mitbestimmung ein Anliegen. In unseren<br />
Generalversammlungen können unsere<br />
Genossen*innen aktiv mitbestimmen, in<br />
welche Richtung sich die HAG entwickelt.<br />
LESUNG<br />
Torsten Poggenpohl liest<br />
Der Wahlhamburger und<br />
queere Aktivist wurde durch<br />
sein Buch „einfach!ch: schwul.<br />
bipolar.positiv.“ bundesweit bekannt.<br />
Und damit ist der HIV-positive Autor<br />
auch bundesweit erfolgreich auf<br />
Lese-Tournee.<br />
In den nächsten Wochen stehen<br />
verschiedene Termine an, etwa am am<br />
28. November in der Aidshilfe Nürnberg<br />
am 3. <strong>Dezember</strong> in der Aidshilfe Mainz<br />
bei der „Sichtbar“ und am 5. <strong>Dezember</strong><br />
in der Aidshilfe Köln im Café Bach.<br />
Ein besonderes Highlight ist am 26.<br />
November ab 16:30 bei Hein & Fiete in<br />
seiner neuen Heimat Hamburg. Organisiert<br />
von der SPDHamburg / queer SPD<br />
und mit Musik von Gerrit Herriks, gibt<br />
sich der schwule Vorkämpfer in Sachen<br />
Mental Health hier die Ehre. *rä<br />
www.torstenpoggenpohl.de
szene 9<br />
HIV<br />
GESUNDHEIT<br />
IN HAMBURG<br />
FOTO: M. RÄDEL<br />
Gottesdienst und Umtrunk<br />
zum Welt-AIDS-Tag<br />
Am Vorabend des <strong>2023</strong>er-Welt-AIDS-Tags erwartet dich<br />
eine ungewöhnliche und schöne Veranstaltung. Musik,<br />
Community und Religion in einer erbauenden Verbindung.<br />
„Welt-AIDS-Tag <strong>2023</strong> – Leben mit HIV: Anders als du<br />
denkst!“ am 30. November lässt dich erinnern und freuen!<br />
Denn Hein & Fiete, der schwule Checkpoint, Pastor Ralf<br />
T. Brinkmann, der schwule Männerchor Schola Cantorosa<br />
und Pastor Thomas Lienau-Becker laden am 30. November<br />
zu einem Gottesdienst in die Heilige Dreieinigkeitskirche<br />
am St. Georgs Kirchhof am Hauptbahnhof (www.stgeorgborgfelde.de)<br />
ein. Anschließen kann #mensch bei einem<br />
Beisammensein bei Hein & Fiete (www.heinfiete.de)<br />
zusammenkommen. Eine schöne und wichtige Sache, gute<br />
Vibes am Vorabend des „Welt-AIDS-Tags“, der seit 1988<br />
zum Gedenken an die Opfer der einst tödlichen Bedrohung<br />
erinnert, für Sichtbarkeit und Zusammenhalt steht und<br />
uns allen die Chance gibt, die Aids-Hilfen zu unterstützen:<br />
Einfach die roten Schleifen kaufen! *rä<br />
30.11., „Welt-AIDS-Tag <strong>2023</strong> –<br />
Leben mit HIV: Anders als du denkst!“,<br />
Gottesdienst zum Welt-AIDS-Tag, 18:30 Uhr,<br />
St. Georgskirche, St. Georgs Kirchhof,<br />
anschließend Umtrunk bei Hein & Fiete,<br />
Pulverteich 21, 200 99 Hamburg<br />
MICHAEL<br />
§<br />
LEIPOLD<br />
RECHTSANWALT<br />
Fachanwalt für Familienrecht<br />
Fachanwalt für Migrationsrecht<br />
• Strafrecht<br />
• Familien- und Partnerschaftsrecht<br />
• Migrations- und Asylrecht<br />
Steindamm 62 • 20099 Hamburg<br />
Tel.: (040) 357 147 34<br />
Fax: (040) 357 147 37<br />
www.kanzlei-leipold.de<br />
ÄRZTE<br />
■ Andreas Britz,<br />
Dr. med.Praxisklinik am Rothenbaum,<br />
Privatpraxis, Haut- und Geschlechtskrankheiten,<br />
Lasertherapie,<br />
Kosm.-ästhet. Behandlungen,<br />
Allergologie,<br />
Heimhuder Str. 38, & 44809812,<br />
www.dr-britz.de<br />
■ Dammtorpraxis, Dr. Linnig,<br />
Allgemeinmedizin, Reise-Medizin,<br />
HIV, Hepatitis, STD,<br />
Damnmtorstr. 27, & 35715638,<br />
www.dammtorpraxis.de<br />
■ ICH Grindel,<br />
Dr. med. Thomas Buhk,<br />
Dr. med. Stefan Fenske,<br />
Dr. med. Guido Schäfer,<br />
All gemeine und Innere Medizin,<br />
HIV, Hepatitis, STD,<br />
Grindelallee 35, & 4132 420,<br />
www.ich-hamburg.de<br />
■ ICH Stadtmitte,<br />
Dr. med. Axel Adam,<br />
Stefan Hansen,<br />
PD Dr. med. Christian Hofmann,<br />
Dr. med. Michael Sabranski,<br />
Dr. med. Carl Knud Schewe,<br />
Allgemeine und Innere Medizin,<br />
HIV, Hepatitis, STD,<br />
Glockengießerwall 1,<br />
& 28004200,<br />
www.ich-hamburg.de<br />
■ Medizinisches Versorgungszentrum<br />
Hamburg,<br />
Prof. Andreas Plettenberg,<br />
Dr. Albrecht Stoehr,<br />
Prof. Jörg Petersen,<br />
Dr. Peter Buggisch,<br />
HIV, Hepatitis, STD, Infek tiologie,<br />
Lohmühlenstr. 5, Am AK St. Georg<br />
Haus L, & 28407600,<br />
www.ifi-medizin.de<br />
■ Urologische Praxis<br />
Oliver Neubauer,<br />
Facharzt für Urologie,<br />
Herthastr. 12, & 64224500,<br />
www.urologe-hamburg.com,<br />
PrEP, STD, Vorsorge<br />
■ Josef Stuch, Dr.<br />
All gemeinmedizin,<br />
Ida-Ehre-Platz 12, & 37510060<br />
■ Dr. med. Martin Eichenlaub,<br />
Facharzt für Neurologie,<br />
Nervenheilkunde, Psychiatrie u.<br />
Psychotherapie,<br />
Elbgaustr. 112., & 841084,<br />
www.nervenarzt-eichenlaub.de<br />
■ Dr. Roy Heller,<br />
Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin,<br />
Suchtmedizin, Psychotherapie,<br />
HIV, Hepatitis, STD, Juliusstr. 36,<br />
& 4300890<br />
■ Dr. med. Welf Prager & Partner,<br />
Dermatologie,<br />
ästhetische Dermatologie,<br />
operative Dermatologie,<br />
Allergologie, Phlebologie,<br />
Lasermedizin,<br />
Hemmingstedter Weg 168,<br />
& 040 81 991 991<br />
www.derma-hamburg.de<br />
ZAHNÄRZTE<br />
■ Martin Schuh,<br />
Eidelstedter Platz 6a, & 5709385,<br />
www.zahnaerzte-eidelstedt.de<br />
■ Zahnarztpraxis Rainer Witt,<br />
Holsteiner Chausee 267, & 55505962,<br />
www.zahnaerzte-schnelsen.de<br />
COACHING<br />
■ Markus Bundschuh,<br />
Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />
(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />
& (0179) 5270700,<br />
www.therapie.de/psychotherapie/<br />
bundschuh<br />
■ Ruthemann Coaching,<br />
Heilpraktiker f. Psychotherapie,<br />
Professor-Brix-Weg 4, & 31171492,<br />
www.ruthemann-coaching.de<br />
■ Dipl Päd. Volkmar Suhr,<br />
Systemischer Berater&Therapuet<br />
DSGF, Neue Str. 24, 22942 Bargteheide,<br />
& 04532-2045500,<br />
www.familyspirits.de<br />
APOTHEKEN<br />
■ Apotheke am H auptbahnhof,<br />
Steindamm 2, Ecke Adenauerallee,<br />
& 241241<br />
■ Apotheke Zum Ritter St. Georg,<br />
Lange Reihe 39, & 245044<br />
■ Epes Apotheke,<br />
Lange Reihe 58, & 245664<br />
■ Engel Apotheke,<br />
Steindamm 32, 20099 Hamburg,<br />
& 245350, info@engelapotheke.net<br />
PSYCHOTHERAPIE<br />
■ Sebastian Fichtner,<br />
Heilpraktiker für Psychotherapie,<br />
Bindungsorientierte Einzel- und<br />
Paartherapie, Poststraße 3, Itzehoe,<br />
& 0157 5209344,<br />
Psych.Fichtner@gmail.com,<br />
www.psych-fichtner.de<br />
■ Stefan Rozyczka,<br />
Heilpraktiker für Psychotherapie,<br />
direkt am Bahnhof Altona,<br />
Schmarjestraße 52,<br />
& 040 65 0 66 77 0,<br />
www.traumapraxis-hamburg.de<br />
■ Markus Bundschuh,<br />
Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />
(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />
& (0179) 5270700,<br />
www.therapie .de/psychotherapie/<br />
bundschuh<br />
■ Christian Perro, Dr. med.,<br />
Psychiatrie, Eppendorfer Landstr. 37,<br />
& 464554<br />
■ Kurt Strobeck,<br />
Dr. med. Facharzt Psychiatrie und<br />
Psychotherapie, Ferdinandstr. 35,<br />
& 32527214<br />
Buchen Sie ihren Listing Eintrag:<br />
christian.fischer@blu.fm
10 Party<br />
TANZEN<br />
FOTOS: ARMIN SMAILOVIC<br />
DARE! @NACHTASYL<br />
... the 80s gay club<br />
„Do They Know It´s Last Christmas“<br />
Alle Jahre wieder ist es soweit. Am<br />
Samstag dem 2. <strong>Dezember</strong>, steht Musiker<br />
und DJ Chris Flyke im DARE! Club an<br />
den Reglern um euch allen eine popige<br />
Advent-Party zu mischen. Wie gewohnt<br />
könnt ihr hier eure Hüften zum Beat der<br />
80iger schwingen. Ab 22:30 Uhr sind die<br />
Partytüren wieder für euch geöffnet, in<br />
der Theater-Bar Nachtasyl, des Thalia<br />
Theaters an der Alster. Freut euch unter<br />
anderem auf DURAN DURAN, ERASURE,<br />
MADONNA und natürlich auf BAND AID<br />
und WHAM!. Merry Christmas!<br />
„Hit´n Run Lover Come Back To Me“<br />
Happy New Year: Am 6. <strong>Januar</strong> <strong>2024</strong><br />
geht es weiter. Der Soul Commissioner<br />
mixt wie gewohnt das beste aus Pop,<br />
Wave, Italo Disco, Synthie Pop sowie<br />
Dance Classics und das was die Schwule<br />
Szene der 1980er zum tanzen brachte.<br />
Ab 22:30 Uhr steht die Theater-Bar<br />
„Nachtasyl“ im Thalia Theater wieder<br />
für die Gay-Community bereit. Freut<br />
euch unter anderem auf ERASURE, PET<br />
SHOP BOYS, MADONNA und natürlich<br />
auf CAROLE GIANI und DEAD OR ALIVE.<br />
Das Team der DARE freut sich auf einen<br />
zauberhaften Start ins neue Party-Jahr<br />
mit Euch!<br />
www.thalia-theater.de<br />
BENEFIZ<br />
Mit Frikadellen gegen Aids<br />
Am Freitag, 1. <strong>Dezember</strong> findet im Toom Peerstall ein<br />
Benefizabend, organisiert von Micco Dotzauer, zum<br />
Welt-AIDS-Tag statt.<br />
„An Aids stirbt man nicht mehr“, hört man immer<br />
wieder. Ja, das stimmt zum Teil. Aber: Noch immer<br />
gibt es kein wirksames, heilendes Mittel gegen diese<br />
Immunerkrankung. Und die Neuinfektionen steigen<br />
wieder an, besonders unter jungen Menschen. Deshalb<br />
muss dieses Thema auch weiterhin thematisiert<br />
werden. Eingeladen ist Pastor Thomas Lienau Becker,<br />
der über seine Arbeit bei der Aids-Seelsorge Hamburg<br />
informieren wird. Den Showteil bestreiten Anni, Toni<br />
Dare, Nils, Roman Grübner, Vander Lizm und Chastity<br />
Belt. Außerdem verkaufen die legendären Coffee Shop<br />
Divas selbstgemachte Frikadellen und Kartoffelsalat<br />
gegen Spende. Alle Spenden des Abends gehen an den<br />
Patenschaftsfonds der Aids-Seelsorge weiter.<br />
1.12., Benefizabend, Toom Peerstall,<br />
Clemens-Schultz-Straße 43, Hamburg, 19:30 Uhr<br />
FOTOS: MIDO
Party 11<br />
DEMNÄCHST IN<br />
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GESUNDHEIT<br />
Alles gecheckt?<br />
Begegnungsstätten sind<br />
essentielle Orte, denn gerade<br />
in großen Städten geht das<br />
Individuum oft verloren, besonders<br />
wenn es auf der Suche<br />
nach Hilfe, Gleichgesinnten<br />
und einem sozialen Umfeld ist,<br />
das Verständnis, Wissen und<br />
Tatkraft bieten kann.<br />
Daher ist es eine gute<br />
Nachricht, dass Hannover<br />
zum Welt-AIDS-Tag <strong>2023</strong> das<br />
Gesundheits- und Begegnungszentrum<br />
„CheckPoint<br />
untenrum“ der Hannöversche<br />
Aidshilfe e.V. eröffnet. Das<br />
Zentrum soll ein Ort der Begegnung<br />
und des Austausches<br />
für sexuell aktive Menschen,<br />
insbesondere LSBTIQ sein,<br />
und bietet Beratungs-, Informations-<br />
und Testangebote<br />
zu sexueller Gesundheit.<br />
„Wir müssen die relevanten<br />
Zielgruppen mit unseren Aufklärungsbotschaften<br />
erreichen<br />
können. Leider gibt es immer<br />
weniger queere Szeneorte in<br />
Hannover, im Umland findet<br />
man fast gar keine“, betont Dr.<br />
Norbert Schlote vom Vorstand.<br />
Ab <strong>Dezember</strong> soll das Infocafé<br />
vorerst jeden Mittwoch- und<br />
Freitagabend ab 19 Uhr<br />
geöffnet sein, zusätzlich wird<br />
es Themenabende, Gruppentreffen,<br />
Fortbildungen u.v.m.<br />
geben. „Es ist noch nicht alles<br />
fertig, aber schon jetzt sehr<br />
gemütlich“, stellt Geschäftsführer<br />
Jürgen Maaß fest. Zur<br />
feierlichen Eröffnung am Welt-<br />
AIDS-Tag am 1. <strong>Dezember</strong> gibt<br />
es einen Empfang, sowie ein<br />
Konzert mit dem „The Voice of<br />
Germany“-Star Benny Fiedler.<br />
www.hannover.aidshilfe.de<br />
Für die beruflichen Interessen schwuler<br />
Führungskräfte und Selbständiger<br />
setzt sich nun schon seit 1991 der Völklinger<br />
Kreis ein.<br />
Doch auch Verbände bleiben nicht statisch:<br />
Auf seiner letzten Mitgliederversammlung<br />
im Oktober im Bremen fand so in informeller<br />
Runde die Zukunftswerkstatt zum Projekt X,<br />
dem Modernisierungs-Projekt des Völklinger<br />
Kreis, statt – kein leichtes Unterfangen,<br />
wie jedem bewusst war. „Dass an diesem<br />
Nachmittag so viele unserer Mitglieder an<br />
der Zukunftswerkstatt teilnahmen, zeigt<br />
Diskriminierung ist oftmals indirekt und<br />
systemisch. Das in und mit Hilfe lokaler<br />
Verwaltungen abzubauen ist unter anderem<br />
das Ziel des Rainbow Cities Network.<br />
Das RCN ist ein weltweites Netzwerk von<br />
derzeit 39 Städten zur Förderung der<br />
Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller<br />
Vielfalt – und seit Freitag, dem 10. November<br />
ist auch Bremen Teil davon und gesellt sich<br />
damit zu den anderen bisher vertretenen<br />
deutschen Städten Berlin, Köln, Frankfurt,<br />
Hamburg, Hannover, Heidelberg, Mannheim,<br />
Nürnberg, München und Wiesbaden. International<br />
sind unter anderem San Francisco<br />
und Taipeh dabei, Amsterdam, Rotterdam,<br />
Paris, Kopenhagen, Mexico Stadt, Zürich,<br />
Brüssel und Barcelona. „Das Netzwerk<br />
ist dazu da, in der lokalen Politik den<br />
Austausch von Erfahrungen zu den Themen<br />
der sexuellen Vielfalt und Orientierung zu<br />
pflegen“, sagte Sozialsenatorin Dr. Claudia<br />
Schilling. „Wir wollen lokale Entwicklungen<br />
im Blick behalten und in der Vernetzung<br />
VERBAND<br />
Mit X in die Zukunft<br />
ihr Interesse und ihr Engagement an der<br />
Modernisierung.”, so Co-Projektleiter Dr.<br />
Frank Janßen. Das große Ziel bleibt dabei<br />
natürlich weiterhin die berufliche Förderung,<br />
Wertschätzung und Chancengleichheit am<br />
Arbeitsplatz für ein diskriminierungsfreies<br />
Arbeits- und Lebensumfeld schwuler<br />
Führungskräfte. Insbesondere durch Vernetzung<br />
und Erfahrungsaustausch soll der<br />
beruflichen Erfolg der Mitglieder gefördert<br />
werden. Auf diese Art engagiert sich der<br />
Verband auch weiterhin für ein ganzheitliches<br />
Diversity Management in Wirtschaft,<br />
Verwaltung und Organisationen.<br />
NETZWERK<br />
Bremen ist eine Regenbogenstadt<br />
mit internationalen Netzwerken und<br />
Organisationen weiterentwickeln.“ Dabei<br />
werden die Möglichkeiten genutzt, von den<br />
Erfahrungen anderer Staaten und Städte<br />
zu profitieren, und Bremen kann mit der<br />
Umsetzung des Landesaktionsplans gegen<br />
Homo-, Trans- und Interphobie auch eigene<br />
Erfahrungen einbringen.<br />
www.rainbowcities.com<br />
FOTO: MATHIAS RÄTZ
BREMEN<br />
Kohl und Fetisch<br />
Tradition ist Tradition. Außerdem braucht man im tiefen<br />
Winter wirklich gute Gründe, um mal das Haus zu verlassen.<br />
Und Schnaps und deftiges Essen erfüllen diesen Zweck ganz<br />
wunderbar: Willkommen bei der Kohlfahrt! Das denkt sich<br />
wieder auch Leder-Club Nord-West e.V. Bremen und lädt zur<br />
großen LCNW Kohl- & Pinkelfahrt <strong>2024</strong> ein, die vom 26.-28.<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2024</strong> stattfinden wird – ganze drei Tage mit vollem<br />
Programm. Schon am Freitag startet das Wochenende mit<br />
dem traditionellen Fetish-Dinner im Braugasthaus der Union,<br />
inklusive Brauereibesichtigung. Am späten Abend dann<br />
beginnt die Welcome-Fetish-Night in der Zone 283. Am<br />
Samstag um 11.00 geht es direkt weiter mit dem Klönschnack<br />
„Meet and Greet“ bei Deti HML-Fetish, um dann um 14:30<br />
die große Kohlwanderung selbst zu beginnen, die im großen<br />
Kohl- und Pinkelessen mit Unterhaltungsquiz und der Ernennung<br />
des LCNW-Kohlkönigs <strong>2024</strong> kulminieren wird. In der<br />
Nacht darf dann wieder gefeiert werden bei der Fetish-Night.<br />
Und wer noch die Kraft hat, kann am nächsten Morgen am<br />
Klönschnack un Fröhstück (sabbeln und essen) teilnehmen.<br />
Alle Preise und detaillierten Informationen finden sich auf der<br />
Webseite des Leder-Club Nord-West e.V. Dort kann man sich<br />
dann auch direkt anmelden.<br />
26. bis 28.1., www.lcnw.de<br />
30.12.23 • 19 UHR<br />
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4 Methoden,<br />
wie man gefährliches Bauchfett loswird<br />
Anders als das Unterhautfett<br />
ist Viszeralfett von außen nicht<br />
sichtbar. So können selbst Menschen mit<br />
einer normalen Figur einen hohen Anteil an<br />
dem inneren Bauchfett aufweisen. Dieses<br />
umschließt die inneren Organe und ist dort<br />
besonders aktiv am Stoffwechsel beteiligt.<br />
Das macht es zum gesundheitlichen<br />
Risiko. Doch es gibt Wege, das gefährliche<br />
Bauchfett zu reduzieren.<br />
1. Hauptsache Bewegung<br />
Ein hoher Körperfettanteil fällt meistens<br />
sofort auf. Anders verhält es sich mit<br />
dem inneren Bauchfett. Das sogenannte<br />
Viszeralfett ist von außen nicht sichtbar,<br />
da es nicht unter der Haut wie das subkutane<br />
Fett sitzt, sondern sich hinter den<br />
Bauchmuskeln verbirgt. Dort umschließt<br />
es innere Organe wie Magen, Leber und<br />
Bauchspeicheldrüse. Viszeralfett ist<br />
nicht grundsätzlich schlecht, da es auch<br />
dem Schutz der einzelnen Organe in der<br />
Bauchhöhle dient. Nur ein zu viel davon<br />
ist für die Gesundheit problematisch,<br />
denn das Viszeralfett ist besonders stoffwechselaktiv.<br />
Dabei bildet es Botenstoffe,<br />
die Entzündungen hervorrufen können.<br />
Darüber hinaus kann das innere Bauchfett<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose,<br />
Herzinfarkt und Schlaganfall<br />
sowie Diabetes mellitus und sogar einige<br />
Krebsarten wie beispielsweise Prostatakrebs<br />
begünstigen. Wie viel Bauchfett wir<br />
speichern, ist sehr individuell. Dabei spielen<br />
unter anderem Gene, Hormone, Geschlecht<br />
und Alter eine wichtige Rolle. Männer<br />
neigen beispielsweise eher dazu, am Bauch<br />
zuzunehmen als Frauen. Da generell ein<br />
großer Bauchumfang darauf schließen lässt,<br />
dass viel viszerales Fett in der Bauchhöhle<br />
vorhanden ist, gibt es einen Richtwert,<br />
an dem man sich orientieren kann: Bei<br />
Männern gilt ein Bauchumfang von mehr<br />
als 94 Zentimetern als gesundheitliches<br />
Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
und Diabetes mellitus. Gemessen wird<br />
der Bauchumfang etwa zwei Zentimeter<br />
oberhalb des Beckenknochens.<br />
Die Wissenschaft beschäftigt sich schon<br />
länger mit diesem Gesundheitsrisiko und<br />
so weiß man mittlerweile, mit welchen<br />
Methoden man das innere Bauchfett<br />
effektiv reduzieren kann. Wie Studien<br />
zeigen, hilft gegen Körperfett im Allgemeinen<br />
und das Viszeralfett im Speziellen<br />
am besten regelmäßige Bewegung. Dabei<br />
kommt es auf die richtige Intensität an,<br />
denn während bei starker Beanspruchung<br />
vor allem Kohlenhydrate verbrannt werden,<br />
regt eine gemäßigte, aber lang anhaltende<br />
Bewegung den Fettstoffwechsel an. Lange<br />
Cardio-Einheiten bei geringer Intensität<br />
sind ideal. Zum Beispiel eine Stunde Laufen,<br />
Schwimmen oder Radfahren bei konstanter<br />
Herzfrequenz. Selbst ein ausgedehnter<br />
zügiger Spaziergang geht an die Fettspeicher.<br />
Leichtes Training, das bei 60 bis<br />
70 Prozent der maximalen Herzfrequenz<br />
erfolgt, zapft Körperfett als Energiequelle<br />
am besten an. Wenn man in der Lage ist,<br />
sich während eines Ausdauertrainings mit<br />
einer anderen Person zu unterhalten und<br />
das Gefühl hat, weder unterfordert noch<br />
überfordert zu sein, ist man im idealen<br />
Fettverbrennungsmodus.<br />
Es gibt aber auch gute Nachrichten für all<br />
jene, die es lieber kurz und intensiv mögen.<br />
In einer Meta-Analyse aus dem Jahr 2019<br />
haben Forscher 786 internationale Studien<br />
ausgewertet, um herauszufinden, ob<br />
leichtes Training oder sogenanntes hochintensives<br />
Intervalltraining (HIIT) sich besser<br />
eignet, um Körperfett zu reduzieren. Dabei<br />
fanden sie heraus, dass der prozentuale<br />
Körperfettanteil durch beide Trainingsarten<br />
vergleichbar stark sinkt. Allerdings sei HIIT<br />
deutlich besser darin, die Gesamtkörperfettmasse<br />
zu reduzieren. Es gibt auch<br />
andere Hinweise darauf, dass HIIT durch<br />
den sogenannten Nachbrenneffekt auch<br />
noch Stunden nach einer Trainingseinheit<br />
den Fettstoffwechsel anregt. Doch egal,<br />
ob man kurze intensive oder lange sanfte<br />
Trainingseinheiten bevorzugt, beide kurbeln<br />
die Fettverbrennung an.
2. Weg mit dem Zucker<br />
Die zweite wichtige Stellschraube im<br />
Kampf gegen das Viszeralfett ist die<br />
Ernährung. Insbesondere Zucker ist in<br />
all seinen schnell verfügbaren Formen<br />
als Fruktose, Saccharose oder Glukose<br />
– der Dickmacher schlechthin. „Wenn<br />
bei zu hoher Fruktosezufuhr auf einmal<br />
viel Fruktose die Leber anflutet, ist die<br />
Umwandlungskapazität überfordert<br />
und es wird Fett daraus gemacht, das<br />
sich in der Leber ablagert oder ans Blut<br />
abgegeben wird. So werden auch andere<br />
Gewebe mit diesem Fett angereichert“,<br />
erklärt der Ernährungswissenschaftler<br />
Prof. Nicolai Worm. Auch andere Experten<br />
gehen davon aus, dass ein übermäßiger<br />
Konsum von Fruktose zu Entzündungen<br />
in Zellen führt und durch weitere Mechanismen<br />
die Fettspeicherung im viszeralen<br />
Fettgewebe verstärkt. Auch der Studienarzt<br />
Dr. Stefan Kabisch vom Deutschen<br />
Institut für Ernährungsforschung<br />
Potsdam-Rehbrücke sieht den Zuckerkonsum<br />
problematisch: „Die Forschung<br />
beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der<br />
Frage, ob und in welchem Umfang und<br />
warum Zuckerkonsum und bestimmte<br />
Erkrankungen im Zusammenhang<br />
stehen“, sagt Dr. Kabisch. Laut ihm gebe<br />
es starke statistische Zusammenhänge<br />
zwischen dem Zuckerkonsum und<br />
Erkrankungen wie Übergewicht (Adipositas),<br />
Diabetes mellitus Typ 2, Fettleber,<br />
aber auch den daraus resultierenden<br />
Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und<br />
Krebs. Um gefährliches Bauchfett zu<br />
reduzieren, muss man also nicht gleich<br />
radikale Low-Carb-Diäten anwenden,<br />
die nur schwer durchzuhalten sind.<br />
Es reicht schon, Zucker als Zutat in<br />
Speisen und Getränken wegzulassen<br />
oder stark zu reduzieren. Wer zudem<br />
seinen Abnehmerfolg halten will, sollte<br />
einige weitere Faktoren beachten. Wie<br />
die Auswertung verschiedener Studien zu<br />
Gewichtsverlust ergab, sollte man immer<br />
gesunde Lebensmittel zu Hause haben,<br />
regelmäßig frühstücken, viel Gemüse<br />
essen sowie wenig Zucker und wenige<br />
industriell verarbeitete Lebensmittel<br />
konsumieren, damit man nicht wieder<br />
zunimmt.<br />
3. Bloß keinen Stress<br />
Einer der Faktoren, warum Menschen<br />
an Gewicht zunehmen, ist Stress. Denn<br />
wenn wir unter Druck stehen und unausgeglichen<br />
sind, wird das Stresshormon<br />
Cortisol im Körper ausgeschüttet. Dieses<br />
führt dazu, dass wir mehr Körperfett<br />
speichern. Studien haben gezeigt, dass<br />
gesundheit 15<br />
sowohl bei Frauen als auch bei Männern<br />
Cortisol zu mehr viszeralem Fett führen<br />
kann. Das Gegenrezept lautet folgerichtig:<br />
Bloß nicht stressen lassen! Das klingt<br />
allerdings einfacher, als es in der Realität<br />
umsetzbar ist. Aber mit Strategien wie<br />
Meditation, Achtsamkeitstraining, Yoga-<br />
Übungen sowie regelmäßigem Sport<br />
werden wir gelassener und stressresistenter.<br />
Auch Entspannungsmomente im<br />
Alltag, wie zum Beispiel ein Spaziergang<br />
in der Mittagspause, helfen, besser mit<br />
Arbeitsstress umzugehen.<br />
4. Immer ausreichend schlafen<br />
Eine der wohl einfachsten und nachweislich<br />
wirksamen Methoden, um sein<br />
Fett loszuwerden, ist ausreichend Schlaf.<br />
Eine Fünf-Jahres-Studie zeigte, dass<br />
insbesondere Menschen unter 40 Jahren,<br />
die fünf oder weniger Stunden pro Nacht<br />
schliefen, an Bauchfett und an viszeralem<br />
Fett zunahmen. Erstaunlicherweise nahmen<br />
aber auch Menschen zu, die mehr<br />
als acht Stunden pro Nacht schliefen.<br />
Am wenigsten nahmen jene Probanden<br />
zu, die sechs bis sieben Stunden Schlaf<br />
pro Nacht hatten. Erst ab einem Alter<br />
von über 40 konnte kein Zusammenhang<br />
mehr zwischen Schlafdauer und Körperfettzunahme<br />
nachgewiesen werden.<br />
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16 gesundheit<br />
STI<br />
Geschlechtskrankheiten<br />
sofort behandeln<br />
Seit es die vorsorgliche Einnahme<br />
von HIV-Medikamenten gegen eine<br />
Ansteckung mit dem Aids auslösenden<br />
Virus gibt, wird sowohl über die ebenfalls<br />
vorsorgliche Antibiotika-PreP als auch<br />
eine anlassbezogene Nachbehandlung<br />
(PEP) mit Antibiotika zur Vermeidung<br />
von bakteriell übertragenen Geschlechtskrankheiten<br />
(STI) nicht nur orakelt<br />
und risikofreudig in Selbstversuchen<br />
herumprobiert, sondern auch streng<br />
wissenschaftlich geforscht. Eine im März<br />
im „New England Journal Of Medicine“<br />
veröffentlichte internationale Studie<br />
mit Beteiligung deutscher Forscher<br />
hat bestätigt, was auch schon kleinere<br />
Studien andeuteten.<br />
Überraschung: Antibiotika<br />
gegen STI helfen gegen STI<br />
Die Ergebnisse der Studie: Ein Antibiotikum,<br />
das einmalig als „Pille danach“<br />
eingenommen wird, kann die Ansteckung<br />
mit bakteriellen sexuell übertragbaren<br />
Krankheiten wie Syphilis, Tripper oder<br />
Chlamydien deutlich verringern. Wenn<br />
die Pille binnen 72 Stunden nach dem<br />
ungeschützten Sex eingenommen wurde,<br />
konnten rund zwei Drittel der Infektionen<br />
verhindert werden. Nicht ganz unlogisch,<br />
dass Medikamente, die zur Heilung der<br />
bereits symptomatischen Krankheit<br />
eingesetzt werden und deren Wirkmechanismus<br />
dabei auf die Abtötung der<br />
auslösenden Bakterien abzielen, auf die<br />
gleichen Bakterien auch schon vor deren<br />
exponentiellen Vermehrung im infizierten<br />
Organismus mehrheitlich tödlich wirken.<br />
Also ab sofort neben der HIV-PrEP auch<br />
das in der Studie erforschte Doxycyclin<br />
in der Hausapotheke und dem Cruising-<br />
Package vorrätig halten? Kurze Antwort:<br />
Nein.<br />
Sehr spezifische Zielgruppe<br />
erforscht<br />
Da Menschen, die ihren Sex ohne die lähmende<br />
Angst vor HIV ausleben können,<br />
oftmals mehr davon praktizieren und dies<br />
gerne auch ohne den meist eh nur geringfügigen<br />
Schutz eines Kondoms gegen STI,<br />
stecken sie sich statistisch häufiger mit<br />
Eingangs genannten Plagegeistern an.<br />
Um solche Probanden zu finden, wurde<br />
das Studiendesign daher auf Männer, die<br />
Sex mit Männern haben (MSM), sowie<br />
trans Frauen, die eine Prophylaxe gegen<br />
das HI-Virus einnehmen oder bereits mit<br />
einer HIV-Infektion leben, fokussiert.<br />
Damit die Forscher auch wirklich sicher<br />
sein konnten, keine Hypochonder oder<br />
Vollkasko-Pillenschlucker ohne tatsächliche<br />
Ansteckungswahrscheinlichkeit zu<br />
erwischen, mussten die Teilnehmenden<br />
im Jahr vor Studienbeginn mindestens<br />
eine Infektion mit einer sexuell<br />
übertragbaren Krankheit durchgemacht<br />
haben. Die Auswahl scheint geglückt: Alle<br />
Probanden nahmen im Schnitt während<br />
der Studie das Antibiotikum Doxycyclin<br />
vier Mal pro Monat ein, hatten also wohl<br />
so oft auch eine Begegnung, die eine<br />
Übertragung möglich machte. Georg<br />
Stary vom Institut für Dermatologie an<br />
der Universität Wien erklärt, warum diese<br />
spezifische Zielgruppe auch für eine<br />
größere gesellschaftliche Betrachtung<br />
der STI-Infektionen taugt: Steckten sich<br />
in dieser Gruppe aufgrund der Einnahme<br />
von Doxycyclin weniger Menschen<br />
mit Syphilis, Tripper oder Chlamydien<br />
an, seien insgesamt weniger sexuell<br />
übertragbare Krankheiten im Umlauf.<br />
„Dementsprechend werden unter
gesundheit 17<br />
Frohes Fest!<br />
Wir wünschen allen Leser:innen entspannte<br />
und besinnliche Weihnachtstage, eine<br />
schöne Bescherung und einen guten<br />
Rutsch in ein glückliches und spannendes<br />
neues Jahr.<br />
FOTO: PIKISUPERSTAR / FREEPIK.COM<br />
Wir freuen uns darauf, Euch <strong>2024</strong> gesund<br />
und munter wiederzusehen – online, in der<br />
Filiale, in St. Georg.<br />
Euer Haspa Team<br />
Lange Reihe 14<br />
haspa.de<br />
Umständen auch diejenigen geschützt, die das Medikament<br />
nicht prophylaktisch einnehmen“, erklärte er. Waren die<br />
bisherigen Einschränkungen schon reichlich relativierend,<br />
kommt das ganz dicke „Aber“ zum Schluss.<br />
Resistenzen und Nebenwirkungen<br />
„Allerdings müssen Antibiotika-Resistenzen bedacht werden“,<br />
heißt es im vorliegenden Bericht zur Studie weiter. Es<br />
sei vermehrt zu Resistenzen bei Gonokokken gekommen,<br />
die Tripper übertragen. Daher könne die Anwendung nicht<br />
generell empfohlen werden. „Wenn überhaupt“, sei sie nur<br />
für die oben definierte selektive Gruppe sinnvoll. Norbert<br />
Brockmeyer vom Zentrum für Sexuelle Gesundheit und<br />
Medizin am Katholischen Klinikum Bochum warnt zudem<br />
vor längerfristiger, regelmäßiger Einnahme: „Man muss<br />
davon ausgehen, dass es eine deutliche Veränderung des<br />
Mikrobioms geben wird und bei langer Anwendung auch<br />
vermehrt Nebenwirkungen auftreten werden.“ Laut Gelber<br />
Liste sind „häufige Nebenwirkungen“ (!) von Doxycyclin<br />
Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Erbrechen,<br />
Blähungen, Fettstühle und Durchfall. Typisch sind auch<br />
Schleimhautentzündungen, allergische Hautreaktionen<br />
und eine erhöhte Photosensibilisierung. Das klingt doch<br />
alltagssextauglich, oder?<br />
Alternativen<br />
Die untersuchte Zielgruppe kennt die bisher beste Methode,<br />
die Ausbreitung von STI zu minimieren am besten: Wer<br />
regelmäßig Sex hat - ob mit oder ohne Kondom ist dabei<br />
völlig zweitrangig - sollte genauso regelmäßig einen STI-<br />
Check bei den Ärzt*innen oder dem Checkpoint seines/<br />
ihres Vertrauens machen. Wird etwas gefunden, gibt es<br />
dann nämlich auch zielgenau Penicillin, Doxy oder ein<br />
anderes Breitbandantibiotikum.
18 gesundheit<br />
BODY<br />
ILLUSTRATION: VECTORJUICE / FREEPIK.COM<br />
So hält man nach einer Diät<br />
sein neues Gewicht<br />
Als Übergewichtiger kämpft man oft<br />
jahrelang mit Diäten. Das Problem:<br />
Selbst wenn eine Diät erfolgreich war, ist<br />
es schwierig, das erreichte Gewicht zu<br />
halten. Denn der berüchtigte Jo-Jo-Effekt<br />
schlägt meist gnadenlos zu. Dänische<br />
Forscher zeigen Strategien, wie man<br />
den Körper austrickst und sein Gewicht<br />
nach einer Diät halten oder sogar weiter<br />
reduzieren kann.<br />
Diäten sind ein boomendes Geschäft<br />
und spielen mit der Verzweiflung und<br />
Hoffnung von Übergewichtigen. Das<br />
Problem dabei: Meistens setzen sie auf<br />
eine radikale Kalorienreduktion. Wenig<br />
verwunderlich führt das bei nahezu jedem<br />
für einen schnell sichtbaren Abnehmerfolg.<br />
Es ist weder gesund noch machbar, ein<br />
Leben lang sich stark kalorienreduziert<br />
und einseitig zu ernähren. Außerdem<br />
passt sich der Stoffwechsel an, wird<br />
energieeffizienter und verbraucht weniger<br />
Kalorien. Doch früher oder später fallen<br />
viele zurück in alte Essgewohnheiten.<br />
Dabei will sich der Körper für die nächste<br />
Hungerphase wappnen, indem er verstärkt<br />
appetitanregende Hormone ausschüttet<br />
und zugeführte Energie in Form von Fett<br />
einlagert. Umgangssprachlich bezeichnet<br />
man dies als den Jo-Jo-Effekt - also die<br />
ständige Rückkehr der Fettpolster nach<br />
jeder Diät. Eine dänische Studie zeigt aber,<br />
dass man diesem Teufelskreis entkommen<br />
und sein Gewicht nach einer Kalorienreduktion<br />
halten kann.<br />
Vier Strategien im Vergleich, um das<br />
Gewicht zu halten<br />
Dazu haben dänische Forscher von der<br />
Universität Kopenhagen zusammen mit<br />
dem Krankenhaus Hvidovre in ihrer Studie<br />
aus dem Jahr 2021 vier verschiedene<br />
Behandlungsansätze der dauerhaften<br />
Gewichtsreduktion untersucht. Sie wollten<br />
wissen, welche der vier Methoden am<br />
besten wirkt, um das Gewicht nach einer<br />
Diät zu halten. Dazu wählten sie für die<br />
Studie 215 Probanden aus, die alle fettleibig<br />
waren und ein niedriges Fitnesslevel<br />
aufwiesen. Acht Wochen lang wurden die<br />
Teilnehmer auf eine kalorienreduzierte Diät<br />
gesetzt. Dabei nahmen sie im Schnitt etwa<br />
13 Kilogramm ab. Zugleich verbesserten<br />
sich ihre Gesundheitswerte nach der Diät:<br />
Sowohl der Blutzuckerspiegel als auch der<br />
Blutdruck waren niedriger.<br />
Nach der Diät wurden die Probanden<br />
in vier Gruppen unterteilt. In der<br />
ersten Gruppe bekamen die Probanden<br />
ein Placebo-Medikament und kein<br />
Trainingsprogramm verschrieben. In der<br />
zweiten Gruppe erhielten die Probanden<br />
ebenfalls ein Placebo-Medikament, doch<br />
diesmal zusätzlich ein Trainingsprogramm<br />
verschrieben. Sie mussten mindestens<br />
150 Minuten moderates Training und/oder<br />
75 Minuten intensives Training pro Woche<br />
absolvieren. Die dritte Gruppe bekam einen<br />
echten Appetithemmer verschrieben, aber<br />
kein Trainingsprogramm. Und die vierte<br />
Gruppe erhielt sowohl den Appetithemmer<br />
als auch das Trainingsprogramm wie<br />
Gruppe 2. Bei dem Appetithemmer<br />
handelte es sich um Liraglutid, welches den<br />
Blutzucker senkt und das Hungergefühl<br />
reduziert. Es ist ein Arzneistoff, der dem<br />
appetithemmenden Hormon GLP-1 nachempfunden<br />
wurde. Das Medikament wird<br />
meist zur Therapie von Diabetes mellitus<br />
Typ 2 sowie zur Gewichtsreduktion bei
Fettleibigkeit verwendet. Nach der Einteilung in Gruppen<br />
wurden alle Teilnehmer über einen Zeitraum von einem Jahr<br />
beobachtet. Ihr Gewicht wurde monatlich protokolliert und<br />
sie erhielten eine Ernährungsberatung gemäß den Richtlinien<br />
der dänischen Gesundheitsbehörde.<br />
Bewegung plus Appetithemmer wirken am besten<br />
Nach einem Jahr werteten die Wissenschaftler alle<br />
gesammelten Daten aus. Dabei stellten sie fest, dass sowohl<br />
Gruppe 2 (mehr Bewegung) als auch Gruppe 3 (Appetithemmer)<br />
ihr Gewicht nach der Diät halten konnten. Auch<br />
die Gesundheitswerte blieben stabil. Die Gruppe 1 (Placebo,<br />
keine zusätzliche Bewegung) hingegen schnitt am schlechtesten<br />
ab. Diese Probanden nahmen rund die Hälfte des<br />
verlorenen Gewichts wieder zu und wiesen verschlechterte<br />
Gesundheitswerte auf. Am besten schnitt Gruppe 4 (mehr<br />
Bewegung und Appetithemmer) ab. Die Teilnehmer konnten<br />
nicht nur ihr Gewicht halten, sondern noch weiter reduzieren.<br />
Direkt nach der Diät waren es 13 Kilogramm weniger, nach<br />
einem Jahr sogar 16 Kilogramm. Zudem verbesserten sich<br />
die gesundheitlichen Werte. Im Vergleich zu den Gruppen<br />
2 und 3 war der Fettabbau doppelt so hoch und das beim<br />
Erhalt der Muskelmasse. „Es ist eine gute Nachricht, dass<br />
eine signifikante Gewichtsabnahme durch etwa 150 Minuten<br />
Bewegung pro Woche aufrechterhalten werden kann, wenn<br />
sie hauptsächlich bei hoher Intensität – zum Beispiel beim<br />
Radfahren – ausgeführt wird“, kommentiert Studienleiter<br />
Professor Signe Torekov das Ergebnis. Durch die Kombination<br />
von Bewegung mit einem Appetithemmer sei der Effekt<br />
sogar doppelt so stark im Vergleich zu einer Einzelbehandlung<br />
mit Training oder Medikament, ergänzt der Wissenschaftler.<br />
Gewichtsabnahme ist ein Kampf gegen „starke<br />
biologische Kräfte“<br />
Wie Professor Torekov ausführt, kämpft man beim Abnehmen<br />
gegen starke biologische Kräfte an. Denn während der Hunger<br />
bei einer Diät steigt, sinkt gleichzeitig der Energieverbrauch.<br />
Das mache es schwierig, den Gewichtsverlust zu erhalten.<br />
„Wir haben ein appetitanregendes Hormon, das beim<br />
Abnehmen drastisch ansteigt und gleichzeitig sinkt der<br />
Spiegel der appetithemmenden Hormone deutlich ab“, erklärt<br />
der Studienleiter. Außerdem könne eine Gewichtsreduktion<br />
auch den Verlust von Muskelmasse bewirken, was den Energieverbrauch<br />
reduziert. Deswegen sei es besonders wichtig,<br />
nicht nur darauf zu achten, Gewicht zu verlieren, sondern wie<br />
man sein neues Gewicht nach der Diät halten kann. Laut der<br />
Studie schafft man es mit mindestens 150 Minuten moderatem<br />
bis intensivem Sport pro Woche. Allerdings weisen die<br />
Forscher darauf hin, dass es wichtig sei, einen Trainingsplan zu<br />
haben und sich daran konsequent zu halten. Dabei sollte man<br />
auch professionelle Unterstützung<br />
in Anspruch nehmen, um seine<br />
Motivation nicht zu verlieren. Auch<br />
eine Ernährungsberatung sei wichtig,<br />
um sich gesünder zu ernähren. Man<br />
kann sein Gewicht aber auch halten,<br />
indem man einen Appetithemmer<br />
wie Liraglutid zu sich nimmt. Dieses<br />
Hormon reduziert das Hungergefühl<br />
und senkt den Blutzuckerspiegel.<br />
Natürlich sollte man es nur unter<br />
ärztlicher Aufsicht einnehmen. Und<br />
wer regelmäßige Bewegung mit der<br />
Einnahme eines Appetithemmers<br />
kombiniert, der kann sein Gewicht<br />
nicht nur halten, sondern noch<br />
weiter reduzieren. *ml
20 gesundheit<br />
ILLUSTRATIONEN: VECTORJUICE / FREEPIK.COM<br />
ERHOLUNG<br />
Die ideale Powernap-Dauer<br />
für mehr Kreativität<br />
Viele sagen von sich aus, sie seien<br />
wenig kreativ. Oder sie hätten einen<br />
so stressigen Alltag, dass sie einfach<br />
keine Kreativität entwickeln können. Eine<br />
französische Studie zeigt aber, dass man<br />
seiner Kreativität auf die Sprünge helfen<br />
kann. Und zwar mit einem Powernap. Dadurch<br />
löst man sogar besser Probleme.<br />
Die Begriffe Mittagsschlaf und<br />
Nickerchen haben einen leicht negativen<br />
Beigeschmack. Schließlich suggerieren<br />
sie Müdigkeit und Trägheit. Deswegen<br />
spricht man heutzutage lieber von einem<br />
leistungsfördernden Powernap - zu<br />
Deutsch Energie-Nickerchen. Man tankt<br />
also im Laufe des Tages kurz mal Energie<br />
auf, um wieder voll leistungsfähig zu sein.<br />
Französische Forscher fanden heraus,<br />
dass ein Powernap noch mehr bewirkt.<br />
Er kurbelt nämlich auch die Kreativität<br />
an, was uns dabei hilft, Probleme besser<br />
zu lösen.Doch die große Frage lautet<br />
zunächst: Wie lange darf überhaupt ein<br />
Nickerchen dauern? Untersuchungen<br />
kommen zu dem Schluss, dass ein<br />
Powernap nicht länger als 30 Minuten<br />
dauern sollte, denn sonst kommt man in<br />
die Tiefschlafphase. Wer daraus wieder<br />
erwacht, der fühlt sich eher schlapp als<br />
fit. Der Energiebooster-Effekt geht also<br />
verloren und das Gegenteil ist der Fall.<br />
Ideal ist ein Zeitraum zwischen 10 und 20<br />
Minuten, denn dabei befindet man sich<br />
im sogenannten Leichtschlaf, der in der<br />
Schlafmedizin in die Non-REM-Phasen N1<br />
und N2 unterteilt wird. Wer daraus wieder<br />
erwacht, der fühlt sich erholter und fitter.<br />
An der Universität Düsseldorf fand man<br />
heraus, dass bereits sechs Minuten Schlaf<br />
ausreichen können, um das Erinnerungsvermögen<br />
zu verbessern.<br />
Die Wirkung des Nickerchens auf<br />
die Kreativität<br />
Um herauszufinden, ob ein Powernap<br />
auch eine positive Wirkung auf die<br />
Kreativität hat, haben Pariser Forscher<br />
von der Sorbonne ein sogenanntes<br />
Edison-Experiment mit 103 Probanden<br />
durchgeführt. Das Experiment ist nach<br />
dem amerikanischen Erfinder Thomas Alva<br />
Edison benannt, der eine ganz spezielle<br />
Methode hatte, um seine Kreativität<br />
zu fördern: „Edison machte einfach in<br />
einem bequemen Sessel ein Nickerchen.<br />
Dabei hielt er eine metallene Kugel in der
Hand. Sobald der Schlaf ihn übermannte,<br />
entspannten sich seine Muskeln und die<br />
Kugel fiel zu Boden. Das Geräusch weckte<br />
ihn auf. So konnte er sich erinnern an<br />
das, was in seinem Geist beim Übergang<br />
vom Wachsein zum Schlaf vor sich ging“,<br />
erklärt Thomas Andrillon, einer der Studienautoren.<br />
In der Studie stellte man den<br />
Probanden eine mathematische Aufgabe,<br />
die sich einfach lösen lässt, sofern man<br />
auf die Formel kommt, die dahinter steckt.<br />
Nach einer bestimmten Zeit gab es eine<br />
Pause, eine Art Powernap. Dabei gingen<br />
die Probanden in einen abgedunkelten<br />
Raum und durften sich dort in einem<br />
Sessel für 20 Minuten ausruhen. Währenddessen<br />
mussten sie in der einen Hand<br />
ein Objekt halten. Als sie einnickten - also<br />
die N1-Leichtschlafphase erreichten - fiel<br />
das Objekt zu Boden und sie wachten auf.<br />
Daraufhin sollten sie beschreiben, was<br />
im Kopf vorging und was für Gedanken<br />
sie hatten. Anschließend konnten sie<br />
wieder in die Ruheposition gehen bis die<br />
20-minütige Pause vorbei war.<br />
Das Ergebnis war erstaunlich: Diejenigen<br />
Probanden, welche die N1-Leichtschlafphase<br />
erreichten, knackten die<br />
mathematische Formel zur Lösung der<br />
vorgegebenen Aufgabe deutlich häufiger<br />
als jene Probanden, die nicht einschliefen.<br />
Anders ausgedrückt: Nur 30 Prozent der<br />
wach gebliebenen Studienteilnehmer<br />
erkannten die Formel, während es von<br />
den Powernap-Probanden 80 Prozent<br />
schafften. Wer jedoch tief eingeschlafen<br />
war, bekam keinen Kreativitätsschub.<br />
Anzumerken ist, dass die Kreativität<br />
sich nicht sofort nach dem Aufwachen<br />
aus dem Powernap bemerkbar machte.<br />
Die Probanden sind also nicht mit einer<br />
konkreten Lösung für die Aufgabe aufgewacht,<br />
sondern kamen auf diese erst,<br />
als sie die Aufgabe nach der Pause weiter<br />
bearbeiteten.<br />
Das passiert im Gehirn beim<br />
Powernap<br />
Unser Gehirn ist im wachen Zustand mit<br />
so vielen Prozessen beschäftigt, dass uns<br />
kreative Lösungen manchmal schwerfallen.<br />
„Der Schlaf ist eine Zeit, in der das<br />
Gehirn viel effizienter arbeiten kann als<br />
im wachen Zustand“, erklärt Colin Espie,<br />
Professor für Schlafmedizin an der Universität<br />
Oxford gegenüber dem australischen<br />
Nachrichtenportal „The Sydney Morning<br />
Herald“. „Viele von uns betrachten Schlaf<br />
als Ausfallzeit. Dabei ist es für das Gehirn<br />
eher so, als wenn man die Kinder ins Bett<br />
bringt und anschließend andere Dinge<br />
erledigen kann, bei denen sie nicht stören“,<br />
so der Wissenschaftler.<br />
Laut Colin Espie lassen sich die<br />
Prozesse im Gehirn durch elektrische<br />
Aktivität erklären. Bei der Arbeit oder beim<br />
Gespräch produziert das Gehirn schnelle<br />
elektrische Wellen mit geringer Amplitude,<br />
sogenannte Beta-Wellen. Dabei werden<br />
kreative Prozesse unterdrückt.<br />
Beim Ausruhen produziert das Gehirn<br />
langsamere Alpha-Wellen mit höherer<br />
gesundheit 21<br />
Amplitude. Dann fangen wir an einzunicken.<br />
Nähern wir uns dem Schlaf,<br />
bilden sich sogenannte Theta-Wellen.<br />
Diese werden auch mit Tagträumen<br />
in Verbindung gebracht. Im Tiefschlaf<br />
produzieren wir hingegen Delta-Wellen.<br />
Insbesondere Theta-Wellen, die beim<br />
Einschlafen und beim Powernap aktiv sind,<br />
könnten dafür verantwortlich sein, dass<br />
wir unsere Probleme und Alltagsaufgaben<br />
aus einem anderen Blickwinkel betrachten<br />
oder sogar einen Geistesblitz bekommen,<br />
um sie zu lösen. Allerdings bewegen<br />
wir uns dabei auf einem schmalen Grat,<br />
denn der positive Effekt entsteht nur in<br />
der Einschlafphase. Rutschen wir in die<br />
Tiefschlafphase, geht die positive Wirkung<br />
verloren. Man macht es also am besten<br />
wie der Erfinder Edison: Während man es<br />
sich im Sessel oder auf der Couch bequem<br />
macht zum Einnicken, hält man etwas in<br />
der Hand. Sobald es zu Boden fällt und ein<br />
Geräusch erzeugt, wird man automatisch<br />
wach und vermeidet so den kontraproduktiven<br />
tiefen Schlaf beim Powernap.
22 geschenke<br />
TIPP<br />
ANDY WARHOL!<br />
ADVENT!<br />
WEIHNACHTEN!<br />
Der Weihnachtsmann hat bald<br />
wieder seine große Zeit, die Mär,<br />
Coca-Cola hätte ihn erfunden, hält sich<br />
beständig und auch der Nikolaus (er<br />
trägt eine Bischofsmütze!) wird gerne<br />
mit ihm verwechselt.<br />
Und ist nicht Mariah Carey jetzt Mother<br />
Christmas? So viel (fast möchte ich<br />
sagen babylonische) Verwirrung überall.<br />
Höchste Zeit, dass einmal aufgeklärt<br />
wird. „XMAS – Das Weihnachtsbuch“<br />
(ISBN 978-3-03876-264-5) vom Midas<br />
Verlag bietet über 200 herrliche Bilder<br />
von unter anderem Sandro Botticelli,<br />
Grandma Moses, Beatrix Potter, Norman<br />
Rockwell sowie Andy Warhol und viele,<br />
viele spannende und unterhaltende<br />
Informationen auf insgesamt 240<br />
Seiten. „Die Ursprünge von Weihnachten<br />
liegen in der Feier der Geburt Christi am<br />
25. <strong>Dezember</strong>“, verrät der Verlag. „Zu<br />
den wichtigsten Themen gehören der<br />
Advent und die Geburt Jesu Christi, der<br />
Weihnachtsbaum und der Weihnachtsschmuck,<br />
das Schenken und das Singen<br />
von Weihnachtsliedern, klassische<br />
Weihnachtsfilme und festliche Musik“.<br />
Und eben Kunst in allen Formen. Sei es<br />
Popmusik von unter anderem Wham!,<br />
Sarah Connor, Mariah und Boney M. oder<br />
Pop-Art und natürlich Cola-Werbung. *rä<br />
KALENDER<br />
Sexy Typen für die Wand<br />
Das Jahr geht zu Ende, das neue will<br />
geplant werden. Und erotisch begleitet!<br />
Hiermit legen wir dir drei der Kalender<br />
aus dem Hause Salzgeber ans Herz.<br />
Und diese erotischen Begleiter sind in<br />
Zusammenarbeit mit drei großen Namen<br />
der Erwachsenenunterhaltung entstanden:<br />
Playgirl („MEN <strong>2024</strong>“ ist harmlose Erotik, die<br />
mit Haar und Jugendlichkeit erfreut), Raging<br />
Stallion (coole Machos, „The Men of Raging<br />
Stallion“ präsentiert auch Erektionen) und<br />
Falcon (trainierte Kerls ... „The Men of Falcon<br />
Studios“ zeigt auch Penisse). Dich erwarten<br />
also Männer unterschiedlichster Natur, vom<br />
langhaarigen „Elfen“ über den Sportler-Macho<br />
bis zum bärtigen „Redneck“ sind fast alle sexy<br />
Stereotypen dabei. Immer muskulös, aber nicht<br />
immer unschuldig … *rä<br />
www.bruno-books.com
geschenke 23<br />
Jan Schawe<br />
Brand Designer &<br />
Gründer Mutterland<br />
CHARAKTER SEIT 1845<br />
Englisches Kleidermagazin Ladage & Oelke | Alter Wall 22 | 20457 Hamburg<br />
www.ladage-oelke.de | ladage.oelke
24 Eyecandy<br />
UNTERWÄSCHE<br />
Ein Hauch von #NICHTS<br />
Vorne bedeckt, hinten offen.<br />
Kaum ein Kleidungsstück<br />
gilt als sooo schwul wie der Jockstrap.<br />
Und die schwule Community<br />
liebt ihn! Wir haben hier einen<br />
modisch-erotischen Tipp für dich.<br />
LUBO macht sexy Mode aus<br />
Deutschland, klassisch-dezent,<br />
sehr erotisch. Alles in Handarbeit<br />
produziert, ohne Plastik und so<br />
nachhaltig wie nur möglich. „Es<br />
gibt viele Hersteller von Jocks,<br />
besonders in Spanien etc., aber:<br />
Entweder sehen sie gut aus oder<br />
haben eine gute Qualität, doch<br />
bei uns muss beides stimmen,<br />
um unseren Kunden das beste<br />
Trageerlebnis zu bieten“, so<br />
das Team selbstbewusst. „Alle<br />
unsere Produkte sind aus<br />
hochwertigen Stoffen für eine<br />
längere Lebensdauer hergestellt.<br />
Durch die Verlängerung der<br />
Lebensdauer der Textilien können<br />
die Umweltauswirkungen der<br />
Bekleidungsproduktion erheblich<br />
reduziert werden.“ *rä<br />
www.lu-bo.com
Wow! Erstmals in der Geschichte des „Jungbauernkalenders“<br />
gibt es für den Wandschmuck<br />
ein sexy Gruppenbild mit den Kalendermodels<br />
der Vorjahre, so das Team des<br />
begehrten Kalenders auf Social Media.<br />
„Hier ein kleiner Vorgeschmack auf das, was<br />
euch erwartet. Die noch heißere Variante gibt<br />
es nur abgedruckt im Jungbauernkalender<br />
<strong>2024</strong>“, war dazu auf Facebook zu lesen. Mit<br />
dabei ist auch DER queere Star von RTL,<br />
Johannes Höfinger, der dort einst seinen Mann<br />
suchte. Und auch inzwischen gefunden hat. *rä<br />
Eyecandy 25<br />
KALENDER<br />
Johannes und andere Burschen – „Jungbauernkalender <strong>2024</strong>“<br />
jungbauernkalender.at<br />
FOTOS: JUNGBAUERNKALENDER.AT / @RENE_HAUSER
26 kultur<br />
KONZERT<br />
FOTOS: W MTWOMEDIA MARCMETZLER<br />
ORCHESTER trifft<br />
POPSTARS<br />
Eigentlich ist es ja eine ganz einfache<br />
Idee: Man lässt klassische<br />
Musik mit Popmusik zusammentreffen<br />
und schaut mal, was dabei rauskommt.<br />
Die „Night of the Proms“ ist eine<br />
Konzertreihe, die, aus Großbritannien<br />
kommend, nun schon seit Jahrzehnten<br />
genau aus diesem einfachen Konzept<br />
unvergessliche Abende schafft, und bei<br />
der man die bekanntesten internationale<br />
Stars des Rock- und Pop-Business auf<br />
der Bühne finden kann. Denn natürlich<br />
steht und fällt das Konzept mit der<br />
Musik, die in das klassischen Gewand<br />
gewoben wird. Aber auch die <strong>2023</strong>er<br />
Ausgabe gibt sich da keine Blöße, denn<br />
das Lineup umfasst mit Toto, Anastacia,<br />
James Morrison, Aura Dione, Camouflage<br />
und Nathan Chan außergewöhnliche<br />
Talente mit einem großen Katalog an<br />
Hits. In Begleitung des Antwerp Philharmonic<br />
Orchestra und des Chor Fine<br />
Fleur werden so zwei unvergesslichen<br />
Abend entstehen, denn man wird<br />
sich auf Popklassiker wie „Africa“ und<br />
„Rosanna“ ebenso freuen können wie<br />
auf Anastacias „I‘m Outta Love“ und<br />
„Left Outside Alone“ bis hin zu den<br />
Synth-Pop-Meisterstücken „The Great<br />
Commandment“ und „Love Is A Shield“.<br />
Mit Hilfe des große Orchesters unter der<br />
Leitung von Alexandra Arrieche, einer der<br />
besten Dirigentinnen weltweit, werden<br />
so Erinnerungen in die Gegenwart geholt.<br />
Dank der Unterstützung der gewohnt<br />
opulenten audiovisuellen Inszenierung<br />
wird für einen unvergesslichen Abend<br />
gesorgt sein.<br />
08.12. und 09.12.,<br />
www.barclays-arena.de
FOTO: INGO BOELTER PRESSEMATERIAL<br />
SHOW<br />
LET IT GLITZER!<br />
Natürlich kann man den ganzen Kitsch<br />
in der Weihnachtszeit viel zu viel finden<br />
und sich darüber beklagen und herumjammern.<br />
Aber ebenso gut kann man den<br />
ganzen Wahnsinn auch umarmen und<br />
sich kopfüber hineinstürzen.<br />
Neben den Weihnachtsmärkten dürfte die<br />
beste Gelegenheit dazu sich im Schmidt<br />
Theater bei „Schmidts Winterglitzer“<br />
finden lassen: Nackte Fakten, wilde Spiele<br />
und wunderbare Songs, Chaos, Comedy<br />
und beeindruckende Choreografien, dazu<br />
begnadete Artistik, viele Überraschungen<br />
und ein kongeniales Geschwisterpaar als<br />
Gastgeberduo, nämlich Nik Breidenbach<br />
und sein Schwesterherz Dörthe. Der<br />
Schmidt-Charmeur und Publikumsliebling<br />
hat sich in diesem Jahr damit eine<br />
ganz besondere Co-Gastgeberin zur<br />
großen Party im Kiez-Loft geholt, denn<br />
Dörthe ist nicht nur mit einer begnadeten<br />
Stimme gesegnet, sondern auch mit<br />
kultur 27<br />
beeindruckender Schnauze.<br />
Eingeladen hat sich das Geschwisterpaar<br />
eine bunte Gästeschar: Mit Gänsehautstimme<br />
und Entertainer-Qualitäten<br />
begeistert Terrél Woodbury, der schon<br />
Mitglied der Harlem Gospel Singers war<br />
und Stars wie Michael Jackson oder Sarah<br />
Connor unterstützt hat. Der Kunstrad-<br />
Comedian Jerry Tremblay zeigt, was<br />
für irre Stunts man mit dem Drahtesel<br />
vollführen kann, und spätestens bei<br />
Tronicat La Miez*, einer der erfolgreichsten<br />
Burlesque-Künstlerinnen Europas, steigt<br />
die Saaltemperatur ins Tropische. Dazu<br />
klingelt jeden Abend ein Comedian an<br />
der Tür: Erwartet werden Marie Diot,<br />
Marcel Mann, Sven Bensmann, Lara Ermer,<br />
Okan Seese, Dennis Grundt und Bora**.<br />
Sie alle zusammen werden „Schmidts<br />
Winterglitzer“ zu einem kitschig-schrägen<br />
Showspektakel machen. Let it glitzer!<br />
Ab dem 23.11., www.tivoli.de<br />
KONZERTPERFORMANCE<br />
Alles gar nicht echt?<br />
Auf die Größe kommt es gar nicht an,<br />
wie wir alle wissen – beziehungsweise<br />
dann eben gerade doch: Denn das Magische<br />
an diesem Event ist gerade, dass<br />
die Künstler auf Instrumenten spielen,<br />
die um ein vielfaches kleiner sind, als die<br />
Vorbilder und an sich sogar für Kinder<br />
gedacht.<br />
Zum Spielen, im unschuldigsten Sinne.<br />
Nun, gespielt wird mit ihnen hier auch,<br />
doch eher noch: auf ihnen. Denn dieses<br />
Festival widmet sich einer zauberhaften<br />
Welt voller Spielzeuginstrumente und<br />
grenzenloser Fantasie: Musikalisch<br />
erschafft „non-piano / toy piano weekend“<br />
Orte, die jenseits unserer Realität<br />
liegen, ob durch Neuinterpretationen<br />
altbekannter Geschichten und Klänge<br />
oder durch Schöpfung surrealer und<br />
magischer Räume – jede Darbietung ist<br />
eine Reise in die Unwirklichkeit, an nichtexistierenden<br />
Orte und Umgebungen.<br />
Das Musikfestival mit Spielzeuginstrumenten<br />
erschafft diese neuen Dimensionen<br />
in enger Zusammenarbeit mit der<br />
jungen Komponistin Lisa Streich, um so<br />
in einige ihrer herausragenden Werke<br />
einführen. In einem Podiumsgespräch<br />
darf man tiefere Einblicke in Streichs<br />
Schaffen gewinnen. Ihr feinsinniger Stil,<br />
ergänzt durch selbstgebaute, mechanische<br />
Apparaturen, schafft eine zarte<br />
Atmosphäre zufälliger musikalischer<br />
Schönheit, die wunderbar mit dem<br />
Festival-Titel „Nothing is real“ harmoniert.<br />
Darüber hinaus werden Werke von<br />
Christopher Adler, den Beatles, Greg<br />
Beller, Casey Cangelosi, Moritz Eggert,<br />
Seoung-Yeon Kwon, Sascha Lino Lemke,<br />
Juan Manuel Jaramillo Lleras, Steffen<br />
Wolf, Ruben Zahra and Dong Zhou zu<br />
hören und zu sehen sein. Nicht zuletzt<br />
wird eine Vielfalt von Spielzeuginstrumenten<br />
und anderen ausgefallenen<br />
Klangwerkzeugen präsentiert.<br />
17.11. 18.11., www.toypiano-weekend.de<br />
FOTO: XIN LONG
28 kultur KULTUR<br />
TANZTHEATER<br />
VISIONÄRE<br />
GRENZVERSCHIEBUNG<br />
FOTO: RAHI REZVANI<br />
Strikte Grenzziehungen mögen oft<br />
nötig sein – und doch schränken sie<br />
ein. Wenn klare Trennungen hingegen verschwimmen<br />
und sich Konzepte verbinden<br />
die normalerweise Abstand zueinander<br />
halten, kann man oft die aufregendesten<br />
Ergebnisse erzielen und spannende neue<br />
Erlebnisse und Erfahrungen kreieren.<br />
In einer traumähnlichen Choreographie, die<br />
gleichsam in den schwarzen, glitzernden<br />
Boden eingemeißelt zu sein scheint, befragt<br />
„Planet [Wanderer]“ des französischbelgischen<br />
Choreografen Damien Jalet<br />
das fragile Verhältnis des Menschen zur<br />
Erde – und verschiebt dabei genau solche<br />
imaginären Grenzen zwischen Tanz und<br />
Bildender Kunst. Hier existieren Skulpturen<br />
in Bewegung.<br />
Die Tanzkritikerin Wiebke Hüster nannte<br />
Damien Jalet einmal „den Shootingstar<br />
des zeitgenössischen Tanzes“ und<br />
„Planet [Wanderer]“ zeigt sich als visionäres<br />
Gesamtkunstwerk, das seine ästhetische<br />
Welt mit der des japanischen bildenden<br />
Künstlers Kohei Nawa verbindet. Nennen wir<br />
es am besten einfach skulpturalem Tanz.<br />
7.12. - 9.12., www.kampnagel.de<br />
KLASSIK<br />
Arien mit Philippe Jaroussky<br />
Ende Oktober erschien das neue Album von Countertenor<br />
Philippe Jaroussky: „Forgotten Arias – Le Concert de la Loge“.<br />
Und es wird live präsentiert!<br />
Er gehe auf „Spurensuche und erkundet in Vergessenheit<br />
geratenes Repertoire“, freut sich etwa das Konzerthaus<br />
Dortmund schon auf den 22. November, wenn der Sänger<br />
hier auftreten wird. Denn diese Musik sei „ein Schatz, der sich<br />
zu heben lohnt“. Aber nicht nur Dortmund, auch München<br />
(7.11., Isarphilharmonie), Hamburg (13.11., Elbphilharmonie)<br />
und Dresden (15.11., Frauenkirche) sind Städte, die in diesen<br />
musikalischen Genuss kommen. Der 1978 geborene Franzose<br />
widmet sich an diesen Abenden und auf dem Album Werken<br />
von unter anderem Johan Adolf Hasse, Michelangelo Valentini,<br />
Andrea Bernasconi, Johann Christian Bach und Georg Friedrich<br />
Händel. Dies tut der Musiker natürlich nicht alleine, sondern<br />
zusammen mit dem Barockensemble Le Concert de la Loge,<br />
Julien Chauvin dirigiert. *rä<br />
FOTO: MARCO BORGGREVE
TANZTHEATER<br />
Die reine Hölle<br />
Irgendwann stellen sich beim Blick auf dem Zustand der<br />
Welt gewissen Fragen. Und irgendwann beginnt man nach<br />
Metaphern zu suchen, um Sinn darin zu finden oder zumindest<br />
ein grundlegendes Verständnis zu entwickeln.<br />
kultur 29<br />
FOTO: ALEXANDRA-POLINA<br />
Was, zum Beispiel, wenn die Hölle nur Teil einer menschengemachten<br />
Maschine wäre, die den Kapitalismus in Gang hält. Die<br />
Dualismen reproduziert, kolonisiert, zerstört und nicht aufhört<br />
zu wachsen. Schafft das dann ein gewisses Maß an Klarheit?<br />
Was, wenn diese Maschine bei Menschen den Wunsch nach<br />
einem früheren Zustand provoziert, zum faschistischen<br />
Ruf nach Autorität werden lässt und die Welt in einen Ort<br />
verwandelt, an dem weder Leben noch Sterben möglich ist.<br />
Ja, „Hell“ von Ursina Tossi geht den negativen Schlüssen – und<br />
wenn es dumm läuft, auch der Realität unserer Zukunft – nicht<br />
aus dem Weg. Inspiriert von mythologischen und popkulturellen<br />
Konzepten der Hölle inszenieren das Ensemble Ursina Tossi<br />
& Excessive Showing die Tanzfläche als einen Zwischenraum<br />
für Verwandlungen. Hier geben sich sich infernalen Zuständen<br />
hin und übersetzen sie in eine immersive Komposition aus<br />
zeitgenössischem Tanz, integrierter, künstlerischer Audiodeskription<br />
und Deutscher Gebärdensprache. „Hell“ gewährt<br />
Zutritt zum Dunkel der Höhle, führt durch die Bilder unser Welt<br />
und womöglich zu einem neuen Verständnis. Kunst kann ganz<br />
schon viel und regelrecht heftig sein, aber das ist diese Realität<br />
nun einmal auch.<br />
30.11. – 03.12., www.kampnagel.de<br />
Weltpremiere<br />
05.05.24<br />
Schon über 150.000 Besucher*innen!<br />
Ausgezeichnet mit 3 Deutschen Musical Theater Preisen!<br />
Von Presse<br />
und Publikum<br />
gefeiert: Schon<br />
über 300.000<br />
Besucher*innen!<br />
Ausgezeichnet als<br />
„Bestes Musical“!<br />
Vom 12. November <strong>2023</strong><br />
bis 4. <strong>Januar</strong> <strong>2024</strong><br />
Stage Theater des Westens Berlin<br />
Auf Tour:<br />
29.11.23 - 17.12.23 Deutsches Theater München<br />
20.12.23 - 07.01.24 Alte Oper Frankfurt/ Main<br />
12.01.24 - 29.02.24 Theater des Westens Berlin<br />
W E L T P R E M I E R E<br />
5. Mai <strong>2024</strong><br />
Stage Theater des Westens Berlin<br />
Weitere Infos unter www.musicalsberlin.com
30 Kultur<br />
MUSICAL<br />
DAS Fifties-Erlebnis geht auf Tour<br />
und wird fortgesetzt<br />
München, Frankfurt am Main und<br />
natürlich Berlin sind die Städte,<br />
die sich wahrlich freuen können. Und<br />
eintauchen dürfen in die spannende<br />
Nachkriegszeit mit Rock ’n’ Roll, Haartollen,<br />
sozialen Spannungen und einem<br />
ersten Aufbegehren der Backfische, der<br />
Jugend, ausgelöst durch die Freiheit, die<br />
die neue Musik gibt.<br />
Das Musical „Ku’damm 56“ hatte einen<br />
unglaublichen Erfolg in Berlin, wurde etwa<br />
beim „Deutschen Musical Theater Preis“<br />
viermal ausgezeichnet, jetzt gastiert<br />
das Stück, das auf dem gleichnamigen<br />
ZDF-Erfolg „Ku‘damm“ der mehrfachen<br />
Grimme-Preisträgerin und Autorin<br />
Annette Hess basiert, in München<br />
(29.11. – 17.12., Deutsches Theater) und<br />
Frankfurt (20.12. – 7.1.<strong>2024</strong>,<br />
Alte Oper Frankfurt).<br />
Im Mai <strong>2024</strong> gibt es dann die<br />
Weltpremiere des NEUEN Musicals in<br />
Berlin: „Ku’damm 59“. Vorab wird darüber<br />
schriftlich verraten: „Dieses Bühnen-<br />
Musical ist aber nicht nur die Fortsetzung<br />
von Ku’damm 56, sondern auch ein<br />
alleinstehendes Werk über die Schöllack-<br />
Schwestern Monika, Eva, Helga und deren<br />
Mutter Caterina. Ku‘damm 59 {…} erzählt<br />
die Geschichte von vier furchtlosen<br />
Frauen, die in Berlin Ende der 1950er um<br />
Emanzipation und für ihre Selbstfindung<br />
kämpfen. Sie brechen aus dem gesellschaftlichen<br />
Korsett aus und widersetzen<br />
sich jeglichen Anstandsregeln.“ Ab dem<br />
5.5.<strong>2024</strong> können wir neue große Musik<br />
von Peter Plate und Ulf Sommer sowie<br />
spannende deutsche Geschichte im<br />
Theater des Westens erleben. *rä<br />
musicalsberlin.com<br />
FOTO: JÖRN HARTMANN - DOMINIC ERNST
Kultur 31<br />
FOTOS: LITERATURHAUS HAMBURG<br />
LITERATUR<br />
Mehr als Mord und Totschlag<br />
Auch wenn man manchmal den Eindruck<br />
gewinnen könnte: Es werden nicht<br />
ausschließlich nur Krimis in Skandinavien<br />
geschrieben, selbst wenn sie mittlerweile<br />
für einen großen Teil des Bruttosozialprodukts<br />
dieser Länder verantwortlich zu sein<br />
scheinen.<br />
Auch zahlreiche andere Bücher aus den<br />
nordischen Ländern erscheinen Jahr für<br />
Jahr für das deutschsprachige Publikum<br />
und die Nordischen Literaturtage wählen<br />
nun aus den aktuellen Titeln rund ein Dutzend<br />
aus, damit diese nicht unter den den<br />
Tisch fallen, bloß weil sie sich weniger mit<br />
Mord und Totschlag beschäftigen. Und das<br />
hat bereits eine lange Tradition, die ersten<br />
Nordischen Literaturtage fanden nämlich<br />
bereits 1986 in Hamburg statt. Seither<br />
schlägt die Hansestadt alle zwei Jahre eine<br />
Brücke in den Norden Europas. So werden<br />
auch dieses Jahr wieder auf der Bühne des<br />
Literaturhauses die Verfasser*innen und<br />
Autoren mit versierten Moderator*innen<br />
ins Gespräch kommen. Damit stellen<br />
diese Tage eine einmalige Gelegenheit da,<br />
Autor*innen aus Dänemark, Finnland, Island,<br />
Norwegen und Schweden und vor allem<br />
ihrem Werk auf Augenhöhe zu begegnen.<br />
20. bis 23.11.,<br />
www.literaturhaus-hamburg.de<br />
KONZERT<br />
Neonfarbene Klänge<br />
Ein crisper, klarer Elektrosound, der die 80er<br />
Jahre in seiner DNA hat und mit modernen<br />
Melodien und einem Pop-Breitbandgefühl<br />
ganz große Flächen eröffnet – damit hat<br />
sich Roosevelt über die letzten zehn Jahre<br />
als ewiger Geheimtipp und Meister seines<br />
eigenen Klangkosmos etabliert.<br />
Roosevelt – der trotz seines internationalen<br />
Sounds Deutscher ist und Marius Lauber<br />
heißt – hat erst vor ein paar Wochen sein<br />
neues, wieder in allen Farben strahlendes<br />
Album „Embrace“ veröffentlicht und stellt<br />
die Tracks auf der dazugehörigen Tour nun<br />
den alten und neuen Fans vor. Dazu wird er<br />
im <strong>Dezember</strong> auch in Hamburg, in der Fabrik<br />
landen. „Die Tour wird mehr Übergänge<br />
haben und sich flüssiger anfühlen als je<br />
zuvor. Mir geht es darum, die Geschichte zu<br />
erzählen, wie sich mein Sound zusammensetzt,<br />
und zwar nicht nur, indem ich ihn in<br />
seiner vollen Wirkung präsentiere, sondern<br />
auch, indem ich seine verschiedenen<br />
Elemente immer wieder auseinandernehme<br />
und neu zusammensetze“, stellt er seine<br />
Vision da. Eine gute Gelegenheit, sich in<br />
Roosevelts neonfarbenen Klängen zu<br />
verlieren und zu verlieben.<br />
1.12, www.fabrik.de<br />
FOTO: WWW.IAMROOSEVELT.COM
32 Kultur<br />
DVD / STREAMING<br />
FOTOS: PRO-FUN MEDIA<br />
Luca und Philipp –<br />
eine Gangsterballade<br />
Sexy. Sommerlich. Und romantisch ist der<br />
neue Film „Wir werden unsterblich sein“<br />
von Regisseur Tor Iben auch!<br />
Vor allem aber spannend. Den schwulen<br />
Streifen kannst du jetzt unter anderem<br />
bei OUTtv, amazon und AppleTV streamen<br />
oder als DVD kaufen. Zur Handlung:<br />
Sommerurlaub auf Rhodos. Spaß am<br />
Strand und überall Männer, Luca genießt<br />
seinen Urlaub. Dann fällt ihm Philipp auf,<br />
der allerdings gerade krumme Geschäfte<br />
abwickelt. Und bei einem Drogendeal<br />
passiert es: Philipp wird niedergeschlagen.<br />
Luca eilt ihm zu Hilfe und tappt dadurch in<br />
seine Falle ... *rä<br />
www.pro-fun.de, www.out.tv/de_DE<br />
STREAMING<br />
FOTO: © 2022TURNER BROADCASTING SYSTEM EUROPE LIMITED - A WARNER BROS. DISCOVERY COMPANY / ODEON FICTION GMBH / FRÉDÉRIC BATIER<br />
„ Boom Boom Bruno“ –<br />
Ben Becker in queerer Serie<br />
Anfang <strong>Dezember</strong> startet eine<br />
brandneue Serie auf Warner TV Serie.<br />
Eine Polizeiserie mit queerer Hauptrolle,<br />
Mark (Vincent zur Linden) und einem wie<br />
immer großartigen Ben Becker als Polizisten<br />
Bruno, der sich gerne in Stripklubs<br />
amüsiert und einen (noch) ungeouteten<br />
Kollegen hat: bereits erwähnten Mark.<br />
Bruno ist ein Mann, wie #mensch ihn<br />
kennt und nicht so mag: Er pocht auf eine<br />
binäre Welt, kann mit Genderdebatten<br />
wenig anfangen, liebt den Alkohol und<br />
kann an heterosexueller Prostitution so<br />
gar nichts Schlechtes finden. Ohnehin<br />
benimmt er sich gerne so, wie er es in<br />
alten Western wohl einst gesehen hat.<br />
Er ist aber eben kein Wild-West-Sheriff<br />
im 19. Jahrhundert, sondern ein Polizist<br />
im Berliner Speckgürtel. Und sein neuer<br />
Kollege schwul. Ihr erster Fall ist dann<br />
auch gleich queerer Natur: Es gilt den<br />
Mord an einer Dragqueen aufzuklären.<br />
Insgesamt wurden sechs 45-minütige<br />
Episoden produziert, die am 7.<br />
<strong>Dezember</strong> auf warnertv.de starten. *rä<br />
PLAKAT: 2022TURNER BROADCASTING SYSTEM EUROPE LIMITED - A WARNER BROS. DISCOVERY COMPANY / ODEON FICTION GMBH
Kultur 33<br />
AUSSTELLUNG<br />
„Jesus liebt“ in Hamburg<br />
Filmregisseur Rosa von Praunheim malt. Und stellt seine Kunst<br />
im Rahmen von „Jesus liebt“ schon bald in Hamburg aus.<br />
Erst ein kurzer Blick zurück: Im Sommer stellte der schwule<br />
Queer-Aktivist, Maler und Filmkünstler in Nürnberg aus.<br />
Anlässlich des dortigen CSD in der Kulturkirche St. Egidien.<br />
Doch nach einigen Tagen musste die Ausstellung aufgrund der<br />
Kritik konservativer Kirchenkreise schließen. Seine „Jesus liebt“-<br />
Ausstellung erhitzte die Gemüter derart, dass die Ausstellung<br />
einen neuen Ort finden musste. Und so ging es in der KREIS-<br />
Galerie in Nürnberg weiter (wir berichteten). Gezeigt wurde dort<br />
„eine Auswahl seiner Bilder, in denen sich Rosa von Praunheim<br />
gewohnt pointiert, kritisch und unverblümt mit repressiver<br />
Religion und befreiter Sexualität, Liebe und Tod beschäftigt“,<br />
so der CSD Nürnberg damals schriftlich. Bedauerlich, dass<br />
die Gemeinde nicht so progressiv und weltoffen und tolerant<br />
war wie der Nürnberger Pastor Thomas Zeitler, der die queere<br />
Ausstellung gerne länger in seiner Kirche gezeigt hätte. „Wir<br />
möchten uns ganz herzlich bei Pastor Thomas Zeitler und dem<br />
CSD Nürnberg bedanken, dass die Bilder überhaupt gezeigt<br />
werden konnten“, so Rosa von Praunheim versöhnlich. Solch<br />
ein Trubel und solche Homophobie bleiben der Ausstellung in<br />
Hamburg hoffentlich erspart! Denn dort geht es weiter.<br />
DER WEIHNACHTSMARKT IN HAMBURG ST. GEORG FÜR QUEERS & FRIENDS<br />
20. November bis 23. <strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong><br />
Ecke Lange Reihe /Kirchenallee<br />
Täglich ab 12 Uhr - Freitag und Samstag ab 19 Uhr<br />
gibt es Musik von beliebten Szene-DJs – von Pop<br />
bis Schlager und Electro ist für jede*n was dabei!<br />
DJ ALPAKABUDDY - DJ DOUZE POINTS - DJ PAM - DJ PAULI - DJ SUNSHINE<br />
DJ TOM HENDRICS - DJANE DENISE L‘ - DJANE SHUMA<br />
www.winterpride.de Winter Pride winterpridehamburg<br />
Aktuelle Club- & Dance-Hits aus den Charts.<br />
www.GAYFM.de<br />
Bild: Rosa von Praunheim „Bald sind wir alle Fische“,<br />
Am 4. <strong>Dezember</strong> soll die Ausstellung in Nissis Kunstkantine in<br />
der HafenCity eröffnen, bis zum 4. <strong>Januar</strong> <strong>2024</strong> hat #mensch<br />
dann die Gelegenheit, die etwas an die Kunst von David Hockney<br />
erinnernden Bilder zu bestaunen. Das Team der Galerie<br />
sei „begeistert, diesem einzigartigen Talent und bedeutenden<br />
Vertreter der LGBTIQ*-Bewegung die Möglichkeit zu bieten,<br />
seine Werke erstmals im Norden Deutschlands zu präsentieren“,<br />
wird vorab schriftlich erklärt. „Die Ausstellung {…} von Rosa<br />
von Praunheim verspricht ein aufregendes kulturelles Ereignis<br />
in Hamburg zu werden“, so das Team von Nissis Kunstkantine<br />
voller Vorfreude. Wir empfehlen einen Besuch! *rä<br />
www.rosavonpraunheim.de, www.nissis-kunstkantine.de<br />
Jetzt kostenlos<br />
downloaden<br />
Hor<br />
GAYFM<br />
immer &<br />
uberall.
34 Kultur<br />
FOTO: CHRISTOPH IRRGANG<br />
AUSSTELLUNG<br />
Bezauberndes aus<br />
privater Hand<br />
Wenn das Jahr dunkel, grau und kalt<br />
wird und irgendwann der Winter<br />
zuschlägt, braucht man schon sehr gute<br />
Gründe, um das Haus zu verlassen.<br />
Am besten mit einem Ziel, von dem<br />
man weiß, dass es dem inneren Herbst<br />
entgegen wirken kann. Ein schöner Plan<br />
wäre es da zum Beispiel, sich auf dem Weg<br />
in die Hamburger Kunsthalle zu machen,<br />
in der mit der Ausstellung „Figur und<br />
Landschaft“ ein bezauberndes Panorama<br />
der Kunst des 19. Jahrhunderts präsentiert<br />
wird. Sie stellt sich aus zwei Privatsammlungen<br />
der Hansestadt zusammen, die<br />
sich in diesen Räumen perfekt ergänzen.<br />
Zu sehen sind in verschiedensten<br />
künstlerischen Techniken eindrückliche<br />
Landschafts- und Figurenbilder italienischer,<br />
französischer, deutscher sowie<br />
englischer Künstler*innen. Die rund 100<br />
Zeichnungen, Aquarelle, Pastelle und<br />
Gemälde – darunter eine Reihe reizvoller<br />
Ölstudien – stammen aus dem späten<br />
18. Jahrhundert bis zum Beginn des 20.<br />
Jahrhunderts und fügen sich zu einem<br />
zauberhaften Ausflug zusammen, um<br />
einen charmanten Nachmittag lang die<br />
Außenwelt zu vergessen. Die Leihgaben<br />
werden in dieser Zusammenstellung übrigens<br />
wohl nie wieder zueinander finden,<br />
um einer breiten Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht zu machen. Wenn das kein<br />
Grund ist, sich auf den Weg zu machen …<br />
17.11. bis 10.3.<strong>2024</strong>,<br />
www.hamburger-kunsthalle.de<br />
AUSSTELLUNG<br />
Für die Ewigkeit<br />
Auch wenn diese Ausstellung unter dem<br />
Motto „Kunst für eine neue Zeit“ heisst,<br />
eigentlich sind die Werke von Casper<br />
David Friedrich schon lange ins Reich der<br />
Ewigkeit eingetreten.<br />
Zeitlos und grenzenlos faszinierend<br />
sprechen seine Bilder über alle Generation<br />
hinweg etwas in jedem Menschen an,<br />
bringen Sehnsüchte und Abgründe zum<br />
Schwingen. Wie wenigen ist es Friedrich<br />
gelungen, etwas universelles anzusprechen,<br />
dass keinerlei Erklärungen bedarf. Man<br />
fühlt ihn einfach. Vom 15. <strong>Dezember</strong><br />
<strong>2023</strong> bis zum 1. April <strong>2024</strong> präsentiert die<br />
Hamburger Kunsthalle nun die Jubiläumsausstellung<br />
„CASPAR DAVID FRIEDRICH.<br />
Kunst für eine neue Zeit.“ und macht es<br />
möglich, diese Wirkung direkt aufzunehmen.<br />
Anlässlich des 250. Geburtstags<br />
von Caspar David Friedrich (1774–1840)<br />
soll es die umfangreichste Werkschau des<br />
bedeutenden romantischen Malers seit<br />
vielen Jahren sein.<br />
Im Mittelpunkt steht eine Retrospektive mit<br />
über 60 Gemälden – darunter zahlreiche<br />
ikonische Schlüsselwerke – und rund 100<br />
Zeichnungen. Dass diese Werke in einem<br />
Kontext entstanden sind und als Teil einer<br />
Bewegung zu verstehen sind, wird dabei<br />
FOTO: ELKE WALFORD<br />
oft vergessen, strahlt Friedrichs Wirkung<br />
doch zu hell, als das andere nicht in seinem<br />
Schatten verschwinden würden. Deswegen<br />
werden auch ausgewählte Arbeiten von<br />
Künstlerfreunden Friedrichs präsentiert,<br />
u.a. von Carl Blechen, Carl Gustav Carus,<br />
Johan Christian Dahl, August Heinrich und<br />
Georg Friedrich Kersting. Und dass die<br />
legendären Bilder nicht nur dazu einladen,<br />
in ihnen zu versinken, sondern ebenso<br />
auch heute noch inspirieren, zeigen die<br />
Gattungs- und medienübergreifend rund<br />
20 zeitgenössische Künstler*innen mit<br />
ihren Arbeiten, u.a. in Form von Videos,<br />
Fotografien und Installationen. Sie nehmen<br />
die Romantik, ihr Naturverständnis und die<br />
Kunst Friedrichs in den Blick. Zu sehen sind<br />
Werke unter anderem von Elina Brotherus,<br />
Julian Charrière, David Claerbout, Olafur<br />
Eliasson, Alex Grein, Hiroyuki Masuyama,<br />
Mariele Neudecker, Ulrike Rosenbach, Susan<br />
Schuppli, Santeri Tuori und Kehinde Wiley.<br />
Ab 15.12, www.hamburger-kunsthalle.de
Christopher ist auf der Suche nach der Einen,<br />
die in seinem Dschungel noch fehlt.<br />
DU BIST<br />
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MUSIK<br />
NACHGEFRAGT<br />
„Nichts geht über Mutters<br />
Käsekuchen!“<br />
Singen wird Cher an Weihnachten<br />
nicht, das stellt sie ziemlich<br />
unmissverständlich klar bei<br />
unserem Gespräch in einem<br />
Pariser Nobelhotel. Und ob sie tanzt, sei<br />
situationsabhängig. Ausgeschlossen<br />
jedoch gewiss nicht.<br />
„Vielleicht wage ich ein Tänzchen, vielleicht<br />
hänge ich auch den ganzen Abend in der<br />
Küche fest und klatsche Kartoffelpüree<br />
auf sämtliche Teller. Wir haben ganz gewiss<br />
aber immer eine Party und schmücken das<br />
Haus innen wie außen. Ich stehe einfach<br />
auf dieses traditionell amerikanische<br />
Weihnachtsfest, das ja dem deutschen<br />
Weihnachten ziemlich ähnlich ist. Wir<br />
haben zum Beispiel auch immer einen<br />
Baum.“ Die Urgroßmutter der als Cherilyn<br />
Sarkisian in Kalifornien zur Welt gekommenen<br />
Legende hatte deutsche Wurzeln,<br />
das Weihnachtsessen, das Cher für Familie<br />
und Freunde anbiete, sei indes ein typisch<br />
amerikanisches. „Es gibt von allem viel:<br />
viel Truthahn, viele Kürbispasteten, viele<br />
Dressings.“ Chers Mutter Georgia, die kurz<br />
vor Weihnachten 2022 im gesegneten<br />
Alter von 96 Jahren verstarb, habe ihrer<br />
Tochter zwei Rezepte hinterlassen, die<br />
sie nun selbst zubereite. Okay, zubereiten<br />
lässt, denn Cher koche nicht selbst, gibt<br />
sie zu. „Das ist zum einen ihr Maisbrot,<br />
das wir füllen. Maisbrot ist eine typische<br />
Südstaatenspeise, meine Mutter stammt<br />
ja aus dem Süden. Und das zweite ist<br />
Mutters Käsekuchen. Der ist die Wucht. Ihr<br />
Käsekuchen war immer schneller aufgegessen<br />
als die ganzen Pasteten, also fing<br />
ich an, erst zwei und dann drei zu backen.<br />
Und als auch das nicht reichte, ging ich<br />
dazu über, den Käsekuchen zu verstecken.<br />
Das mache ich auch dieses Jahr wieder.“<br />
Cher lacht herzlich. „Die Leute sollen erst<br />
mal die Pasteten essen, die sind schließlich<br />
auch sehr lecker.“<br />
Das Fest der Liebe hat für Cher in diesem<br />
Jahr eine noch größere Bedeutung als<br />
sonst. Denn mit 77 Jahren hat die Sängerin,<br />
Schauspielerin und<br />
Vollblutentertainerin,<br />
die schon Mitte der<br />
Sechziger im Duett<br />
mit ihrem damaligen<br />
Ehemann Sonny<br />
(„I Got You Babe“)<br />
berühmt wurde und<br />
es trotz oder gerade<br />
wegen zahlloser<br />
Stilwechsel (in den<br />
Achtzigern sang sie<br />
„If I Could Turn Back<br />
Time“-Hardrock, in<br />
den Neunzigern Dance – „Believe“) bis<br />
heute blieb, das erste Weihnachtsalbum<br />
ihrer langen und wendungsreichen<br />
Karriere aufgenommen. Und warum auch<br />
nicht? Chers 27. Studioalbum, einfach<br />
„Christmas“ getauft, ist eine poppige und<br />
topgelaunte Angelegenheit geworden.<br />
„Es ist nicht das Weihnachtsalbum<br />
deiner Oma“, so Cher fröhlich. „Es ist ein<br />
Cher-Weihnachtsalbum.“ Neben ein paar<br />
Standards wie „Run Run Rudolph“ singt die<br />
US-amerikanische LGBTIQ*-Ikone auch<br />
ein paar neue Songs, liefert sich Duette<br />
mit Michael Bublé (dessen Hit „Home“ die<br />
beiden neu eingesungen haben), Stevie<br />
Wonder, Cyndi Lauper und Darlene Love.<br />
Letztere sang 1963 schon denselben<br />
Song, „Christmas (Baby Please Come<br />
Home)“ und die damals 17-jährige Cher<br />
war in der Produktion von Phil Spector<br />
im Hintergrund zu hören. Außerdem<br />
versucht sie sich gar gemeinsam mit<br />
ihrem aktuellen Freund, dem 37-jährigen<br />
Produzenten Alexander Edwards, an einer<br />
Hip-Hop-Nummer, „Drop Top Sleigh Ride“,<br />
Gastrapper ist Tyga.<br />
„Ich dachte immer,<br />
Alexander hätte seinen<br />
Kumpel ganz schön<br />
bequatschen müssen,<br />
den Song mit mir zu<br />
machen, doch jetzt<br />
meinte er, nein, nein,<br />
Tyga hätte richtig Lust<br />
auf die Nummer mit<br />
mir gehabt.“<br />
Und wer noch nicht in<br />
Weihnachtsfeierstimmung<br />
ist, möge sich<br />
umgehend die Single „DJ Play A Christmas<br />
Song“ zu Gemüte führen. „Wir brauchen<br />
ein bisschen Freude und ein bisschen<br />
Ablenkung“ singt Cher in der Uptempo-<br />
Nummer. „Ich glaube felsenfest, dass<br />
Weihnachten die Stimmung hebt. Weil die<br />
Menschen netter sind in dieser Zeit. Weihnachten<br />
bringt die Leute dazu, ihr bestes<br />
Benehmen hervorzuholen. Zumindest<br />
bei den grundsätzlich guten Menschen<br />
ist das so.“ Also auch bei Menschen wie<br />
der zutiefst freundlichen, wohltätigen<br />
und einfach hochsympathischen Cher.<br />
„Den Geist des Guten, den fühle ich an<br />
Weihnachten immer besonders stark.“<br />
*Interview: Steffen Rüth
MUSIK<br />
BAROCK<br />
MILOŠ: „Baroque“<br />
Ein tatsächlich ungewöhnliches<br />
Album, das uns der<br />
Gitarren-Star hier präsentiert.<br />
Der Musiker wagte<br />
sich mit seiner Gitarre an<br />
barocke Musik.<br />
„Seit dem Anfang meiner<br />
musikalischen Laufbahn<br />
wurde ich tief von der<br />
unglaublichen Vielfalt und<br />
der elektrisierenden Energie des barocken Repertoires<br />
inspiriert. Diese goldene Ära der Musik ist mysteriös und<br />
außergewöhnlich, prunkvoll und oft unendlich lyrisch -<br />
letztendlich zeitlos. Aber bisher haben wir meiner Meinung<br />
nach im klassischen Gitarrenkontext mit Ausnahme von<br />
Bach nur die Essenz gestreift. Dieser Gedanke hat mich<br />
im Laufe der Jahre dazu inspiriert, tiefer zu graben, über<br />
das Offensichtliche hinauszugehen, zu experimentieren,<br />
zusammenzuarbeiten, zu transkribieren und zu versuchen,<br />
eine neue Tür der Möglichkeiten für mein Instrument und<br />
seine barocke Stimme zu öffnen“, erklärt MILOŠ dazu per<br />
E-Mail an uns.<br />
Für das Album „Baroque“ hat der Künstler vierzehn barocke<br />
Meisterwerke ausgewählt und diese erstmals auf die Gitarre<br />
übertragen. Damit wollte er das vertraute lateinamerikanische<br />
musikalische Umfeld verlassen, für das er bekannt<br />
ist, und sein Instrument im Kontext europäischer Einflüsse<br />
präsentieren. Seine eigene Transkription der monumentalen,<br />
15 Minuten langen Chaconne aus der Violinpartita<br />
Nr. 2 von Johann Sebastian Bach bildet das Herzstück des<br />
Albums. Es wird gerahmt von neuen Transkriptionen für<br />
Solo-Gitarre und Arrangements für Gitarre und Orchester.<br />
Für die Gestaltung seiner Gitarre-Orchestertranskriptionen<br />
hat MILOŠ eng mit Jonathan Cohen und seinem Ensemble<br />
„Arcangelo“ zusammengearbeitet, die ihn auf dem Album<br />
begleitet. Am 12. April präsentiert<br />
er das Album live: in München in der<br />
Allerheiligen-Hofkirche.<br />
The new album<br />
CRAZYMAD, FOR ME<br />
OUT NOW<br />
FOTO: CHRISTOPH KÖSTLIN<br />
16.11.23 Zwickau 26.11.23 Köln<br />
17.11.23 Leipzig<br />
20.11.23 Kempten<br />
21.11.23 Nürnberg<br />
23.11.23 Erfurt<br />
24.11.23 Frankfurt/M.<br />
25.11.23 Stuttgart<br />
28.11.23 Bielefeld<br />
29.11.23 Flensburg<br />
01.12.23 Schwerin<br />
02.12.23 Berlin<br />
03.12.23 Hamburg<br />
19.02.24 Chemnitz<br />
20.02.24 Dresden<br />
21.02.24 Cottbus<br />
23.02.24 Regensburg<br />
25.02.24 Trier<br />
27.02.24 Krefeld<br />
29.02.24 Rostock<br />
01.03.24 Magdeburg<br />
02.03.24 Oberhausen<br />
03.03.24 Kiel<br />
05.03.24 Neubrandenburg<br />
06.03.24 Hannover<br />
07.03.24 Münster<br />
08.03.24 Braunschweig<br />
09.03.24 Oldenburg
MUSIK<br />
NACHGEFRAGT<br />
CMAT:<br />
FOTO:<br />
„Ich habe mich oft dumm gefühlt“<br />
SARAH DOYLET<br />
Auch wenn die Irin CMAT bei den<br />
Music Moves Europe Awards den<br />
ersten Platz der ukrainischen Singer-<br />
Songwriterin Jerry Heil überlassen musste:<br />
Ihr Auftritt im Häkken auf dem Hamburger<br />
Kiez hat bei den Reeperbahn-Festival-Fachbesuchern<br />
auf jeden Fall einen<br />
bleibenden Eindruck hinterlassen.<br />
Auf der Bühne, das zeigt sich schon nach<br />
wenigen Minuten, ist die 27-Jährige wahrhaftig<br />
eine Naturgewalt. Allein dank ihres<br />
Outfits – zu weißen Rüschen-Hotpants<br />
trägt sie grüne Glitzerboots – sticht die<br />
Musikerin ins Auge. Doch es sind nicht<br />
allein solche Äußerlichkeiten, die einen<br />
faszinieren. CMAT, geboren als Ciara Mary-<br />
Alice Thompson in Dublin, steht keine<br />
Sekunde still. Mal turnt sie unter dem<br />
Keyboard herum, mal liegt sie auf dem<br />
Boden, dabei singt sie die ganze Zeit. Ihre<br />
expressive Stimme legt sich über einen<br />
Mix aus Country und Pop.<br />
Nach diesem fulminanten Auftritt braucht<br />
CMAT erst mal ein Bier. Sie probiert eine<br />
lokal gebraute Gerstenkaltschale und<br />
ist begeistert: „Wir Iren lieben Bier.“ Eine<br />
weitere Leidenschaft ihrer Landsleute:<br />
Country. Bereits als Kind hörte CMAT<br />
Johnny Cash – und begeisterte sich für<br />
Karaoke. Unvergesslich geblieben ist ihr<br />
ein Campingurlaub in Frankreich. Als sie<br />
dort beim Karaoke mitmachte, riss sie ihr<br />
Publikum mit: „Alle haben geklatscht. Zum<br />
ersten Mal bekam ich eine wirklich große<br />
Reaktion auf meinen Gesang.“<br />
Dennoch war es für CMAT nicht so leicht,<br />
Musikerin zu werden. „Wenn man nicht<br />
reich ist“, erläutert sie, „gibt es in Irland<br />
wenige Wege in die Musikbranche. Es<br />
fehlt an staatlichen Förderprogrammen<br />
und Auftrittsmöglichkeiten.“ Also zog die<br />
Irin nach Manchester. Dort gründete sie<br />
mit einem Tinder-Date das Duo Bad Sea.<br />
„Damals“, bekennt sie, „haben wir jede<br />
Show gespielt. Doch ich konnte noch<br />
nicht so gut singen wie heute.“ Das war<br />
nicht das einzige Problem. Auch in der<br />
Beziehung mit ihrem Musikerkollegen<br />
hakte es: „Ich war 18, er 27. Allein durch<br />
den Altersunterschied entwickelte sich<br />
eine toxische Dynamik. Ich habe mich oft<br />
dumm gefühlt.“<br />
Die Reißleine zog sie schließlich nach<br />
einem Gespräch mit der Sängerin Charli<br />
XCX. Sie riet ihr zur Trennung und einem<br />
Neuanfang als Künstlerin. CMAT kehrte<br />
nach Irland zurück und beschloss, ein<br />
halbes Jahr lang jede Woche einen Song<br />
zu schreiben, den sie dann online stellte.<br />
Auf diese Weise gewann sie immer mehr<br />
Fans, ihr Debütalbum „If my Wife Knew<br />
I’d Be Dead“ stieg 2022 direkt an die<br />
Spitze der irischen Charts. Nun folgt<br />
ihre zweite Platte „CrazyMad, for me“.<br />
Mit ihren neuen Liedern hat sie sich an<br />
ihrer toxischen Beziehung abgearbeitet.<br />
„Eigentlich“, gesteht sie, „wollte ich ein<br />
abstraktes Konzeptalbum machen. Bis<br />
ich beschlossen habe, meine Geschichte<br />
einfach direkt zu erzählen.“ Dabei nimmt<br />
CMAT ihrer Hörer mit auf eine dreigeteilte<br />
Reise. In einem Stück wie „Rent“ ist<br />
noch einmal ihre Wut hochgekocht. Mit<br />
„Torn apart“ übt sie Selbstkritik: „Wenn<br />
ich mich verliebe, denke ich immer: Mit<br />
dieser Person werde ich den Rest meines<br />
Lebens verbringen. Ehrlich gesagt war<br />
mein damaliger Partner realistischer.<br />
Dank seiner Erfahrung war ihm klar, dass<br />
wir uns eines Tages trennen würden.“<br />
Der dritte Part schaut zum Beispiel mit<br />
„Have Fun!“ nach vorne. CMAT hat wieder<br />
Spaß am Leben. Dennoch redet sie sich<br />
in Rage, als sie über das Queersein in<br />
Irland nachdenkt. „Für mich war meine<br />
Bisexualität kein großes Problem, weil sich<br />
die katholische Kirche nicht für die Sexualität<br />
einer Frau interessiert“, resümiert<br />
sie. „Schwule haben es schwerer, weil ein<br />
Mann in Irland ein echter Kerl sein muss.“<br />
*Dagmar Leischow
SHOW<br />
Live-Film-Konzert: „Dirty Dancing in Concert“<br />
MUSIK<br />
Der Film-Klassiker, der 1980er mit<br />
seinem Soundtrack eine ganze<br />
Generation prägte, kehrt <strong>2024</strong> mit „Dirty<br />
Dancing in Concert“ zurück – aufregender<br />
als je zuvor.<br />
Die „Dirty Dancing in Concert“-Tour wird<br />
im kommenden Frühjahr, nach großen<br />
Erfolgen in England, Frankreich und<br />
den USA, endlich in Deutschland und<br />
Österreich zu Gast sein.<br />
Das Publikum von Dirty Dancing<br />
in Concert erlebt den Kinohit auf<br />
einzigartige und unvergessliche Weise.<br />
Der digital überarbeitete Tanzfilm wird in<br />
voller Länge auf einer großen Leinwand<br />
gezeigt, während eine sensationelle Live-<br />
Band zusammen mit herausragenden<br />
Sänger*innen sowie Tänzer*innen die<br />
unvergesslichen Hits live und synchron<br />
spielen und tanzen.<br />
Die Fans werden automatisch von der<br />
Magie des Films und der Musik mitgerissen.<br />
Sie alle können den Kino-Klassiker,<br />
den sie kennen und lieben, noch einmal<br />
in voller Länge genießen und gleichzeitig<br />
ganz neu entdecken, wenn die Live-Band<br />
FOTOS: ZDENKO HANOUT<br />
und die Solisten parallel dazu auftreten.<br />
Bei der anschließenden, zugehörigen<br />
After-Show-Party können die Fans<br />
selbst zu ihren Lieblingssongs aus „Dirty<br />
Dancing“ ausgelassen feiern und einen<br />
einzigartigen Live-Abend ausklingen<br />
lassen.<br />
www.semmel.de<br />
DORIAN<br />
ELECTRA<br />
IHRE GRÖSSTEN HITS UND NEUEN SONGS -<br />
ZUM ERSTEN MAL LIVE!<br />
ANNETT<br />
LOUISAN<br />
NEW ALBUM<br />
" fanfare"<br />
OUT NOW<br />
LIVE<br />
aus<br />
der<br />
Elbphilharmonie<br />
Hamburg<br />
INKL. DAS SPIEL · DRÜCK DIE 1<br />
DAS ALLES WÄR NIE PASSIERT<br />
2CD + DIGITAL · AB JETZT ÜBERALL
MUSIK<br />
INTERVIEW<br />
ANNETT<br />
LOUISAN:<br />
„Meine Band<br />
war kurz<br />
irritiert“<br />
FOTO: JIM RAKETE<br />
Im Februar hat Annett Louisan<br />
in der Elbphilharmonie ein Konzert<br />
gegeben, um die Veröffentlichung<br />
ihrer Platte „Babyblue“ zu feiern. Diesen<br />
Abend ließ sie für ihr Album „Live aus der<br />
Elbphilharmonie“ mitschneiden. Allerdings<br />
wurden die Songs nachträglich in eine<br />
andere Reihenfolge gebracht.<br />
Ein Auftritt in der Elbphilharmonie, sagt<br />
Annett Louisan, sei für sie immer wieder<br />
etwas Besonderes. Einerseits, weil die<br />
Wahlhamburgerin dort ein Heimspiel<br />
hat, andererseits hatte sie natürlich die<br />
Vorgeschichte dieses Konzerthauses<br />
mitverfolgt: „Ich habe das ganze Theater<br />
rund um den Bau mitbekommen. Doch<br />
ich hatte das Gefühl: Sobald die Elbphilharmonie<br />
eröffnet worden war, wurde sie<br />
sofort ein Wahrzeichen dieser Stadt.“<br />
Obwohl die Sängerin schon mehrfach<br />
im Großen Saal gastiert hatte, war ihr<br />
Lampenfieber diesmal etwas ausgeprägter<br />
als sonst: „Ich hatte Angst davor,<br />
mit einer Band, mit der ich noch nie live<br />
auf der Bühne gestanden habe, aufzutreten.<br />
Außerdem saßen viele Leute im<br />
Publikum, die ich kenne. Das hat meine<br />
Anspannung verstärkt.“<br />
Aufgeregt ist Annett Louisan vor jeder<br />
Show. „Ich bin nie so unlocker wie vor<br />
einem Konzert“, gesteht sie. „Das ist<br />
schlimmer als vor dem ersten Date.“<br />
Dabei hat sich die Künstlerin inzwischen<br />
ein Stück weit von ihrem Perfektionismus<br />
verabschiedet: „Ich lasse jetzt ein bisschen<br />
mehr los und habe erkannt: Fehler<br />
gehören dazu. Auch für das Publikum<br />
sind sie ganz wichtig,<br />
damit es merkt: Das ist<br />
wirklich live.“<br />
Gleich beim Eröffnungslied<br />
„Die mittleren Jahre“<br />
leistete sie sich tatsächlich<br />
einen Patzer: „Ich<br />
habe die zweite Strophe<br />
verkürzt. Meine Band war<br />
kurz irritiert, ist mir aber<br />
gefolgt. Wenn man das<br />
nicht weiß, hört man es<br />
vielleicht gar nicht.“ Wer<br />
im Konzert war, erinnert sich möglicherweise<br />
daran, dass Annett Louisan wenig<br />
später für eine Ballade ihre High Heels<br />
ausgezogen hat. „Bei ,Babyblue‘“, erklärt<br />
sie, „brauchte ich festen Boden unter den<br />
Füßen.“ Ist „Das Spiel“ eher eine High-<br />
Heels-Nummer? „Ich kann diesen Titel<br />
mit oder ohne Schuhe singen“, erläutert<br />
die Musikerin. „Barfuß lässt es sich aber<br />
besser schunkeln als auf High Heels.“ Auf<br />
jeden Fall hat sie „Das Spiel“ bei ihren<br />
Auftritten schon in den unterschiedlichsten<br />
Versionen präsentiert – mal als<br />
Superballade, mal schneller. „Nun bin<br />
ich wieder zum Original zurückgekehrt“,<br />
erzählt sie. „Ich merke, dass ich es richtig<br />
entspannt singen kann. Übung macht<br />
wohl doch den Meister.“<br />
Songs wie „Wenn ich groß bin“ verhehlen<br />
bei dieser Einspielung<br />
nicht, was für eine begnadete<br />
Chansonsängerin<br />
Annett Louisan ist: „Live<br />
kann ich viel größere<br />
Gesten und Posen<br />
machen – auch stimmlich.<br />
Insofern funktionieren<br />
das Chansoneske und<br />
Pathos gut.“ Die gebürtige<br />
Sachsen-Anhalterin<br />
punktet jedoch nicht<br />
allein mit ihrer Stimme,<br />
auf der Bühne erzählt sie gern ein paar<br />
Geschichten. Das Lied „Wenn ich einmal<br />
sterben sollte“ hat sie in der Elbphilharmonie<br />
mit folgendem Satz anmoderiert:<br />
„Wenn wir nicht sagen, was wir uns<br />
wünschen und was wir wollen, dann<br />
sterben wir.“ Das, meint sie, sei ihr viel zu<br />
spät aufgegangen: „Es gibt wahnsinnig<br />
viele Menschen, die sich nicht trauen zu<br />
sagen, was sie wollen. Dabei ist das so<br />
wichtig. Wer es nicht tut, lebt ein falsches<br />
Leben. Das macht unglücklich, krank und<br />
aggressiv.“ *Dagmar Leischow
TIPP<br />
„9“ von Patrice<br />
Der Sänger und Songschreiber,<br />
veröffentlicht am 03. November sein<br />
mit Spannung erwartetes neuntes<br />
Studioalbum „9“. Bekannt für seine<br />
vielschichtige und emotionale Musik,<br />
die Genregrenzen überschreitet,<br />
präsentiert Patrice eine introspektive<br />
Reise, die eng mit der Symbolik der<br />
Zahl neun verflochten ist. „9" ist eine<br />
Hommage an Patrice’ künstlerische<br />
Entwicklung. Diesem Rebellen, der sich<br />
zum Glück nie angepasst oder mit dem<br />
Strom geschwommen ist und sich in<br />
seiner Kreativität, seiner Neugierde<br />
und Freiheit als Künstler und Mensch<br />
nie einschränken lassen hat. Diesem<br />
Freigeist, der seit nun mittlerweile 20<br />
Jahren mit Alben wie „Ancient Spirit“,<br />
„Nile“ oder „The Rising of the Son“ immer<br />
wieder neue Impulse setzt, überrascht,<br />
fasziniert und es schafft, musikalisch<br />
das Licht am Ende des Tunnels der<br />
Konformität strahlen zu lassen.<br />
ROCK<br />
Sarah Klangs<br />
Mercedes<br />
MUSIK<br />
Die Künstlerin hat in ihrer bisherigen Karriere<br />
viel Erfolg gehabt: drei Top-5-Alben in<br />
ihrem Heimatland Schweden und zweimal<br />
den schwedischen Grammy für das beste<br />
Album. Doch nichts davon konnte sie auf<br />
eine ganz andere Reise vorbereiten. Als<br />
sie ihre Zwanziger hinter sich ließ und<br />
mit ihrem ersten Kind Mutter wurde, war<br />
das der Auslöser für einen neuen Zyklus<br />
von Songs, die alle auf persönlichen, aber<br />
auch allgemein menschlichen Erfahrungen<br />
beruhen. Ende Oktober erscheint ihr<br />
Album „Mercedes“.<br />
FOTO: HAMPUS HJELLSTRÖM<br />
INDIE<br />
Elina: „Whatever Happens Now“<br />
Die schwedische Singer-Songwriterin<br />
präsentiert gerade ihr neues Album. Darüber<br />
sagt sie: „... es geht darum, ein Kapitel<br />
abzuschließen. In den letzten Jahren habe<br />
ich viel über Akzeptanz und das Loslassen<br />
von Widerstand gelernt. In den neuen<br />
Songs steckt ein Hauch von Hoffnung<br />
und Frieden, der meiner Meinung nach<br />
von vielen positiven Veränderungen im<br />
Inneren herrührt." Ihr künstlerischer Weg<br />
ist geprägt von den Ikonen der Popkultur<br />
der 1960er- und 1970er-Jahre, darunter<br />
Joni Mitchell und The Mamas & The Papas,<br />
aber auch von den stimmungsvollen<br />
zeitgenössischen Klangwelten von Bands<br />
wie The Paper Kites.<br />
FOTO: FREDRIKA ERIKSSON<br />
www.abbamania-the-show.de<br />
11.04.<strong>2024</strong> Wien<br />
13.04.<strong>2024</strong> Frankfurt/M<br />
16.04.<strong>2024</strong> Mannheim<br />
17.04.<strong>2024</strong> München<br />
18.04.<strong>2024</strong> Regensburg<br />
19.04.<strong>2024</strong> Trier<br />
20.04.<strong>2024</strong> Oberhausen<br />
21.04.<strong>2024</strong> Köln<br />
23.04.<strong>2024</strong> Wetzlar<br />
24.04.<strong>2024</strong> Hannover<br />
25.04.<strong>2024</strong> Hamburg<br />
26.04.<strong>2024</strong> Berlin<br />
27.04.<strong>2024</strong> Stuttgart
MUSIK<br />
FOTO: L. WILLIAMS<br />
Es ist ein wunderschöner Tag<br />
in Berlin und Dorian Electra<br />
genießt die Sonne auf einem<br />
Friedhof. Einfach, weil es ein<br />
faszinierender und schöner Ort ist, und<br />
außerdem, weil er genug Ruhe für ein<br />
Gespräch bietet. Und zu bereden gibt<br />
es wahrhaftig viel, denn das neue, dritte<br />
Album „Fanfare“ der sich als genderfluid/<br />
transgender identifizierenden US-<br />
Künstler*in stellt sich musikalisch wie<br />
inhaltlich als wildes, intensives und aufregendes<br />
Werk heraus, dessen Produktion<br />
– bei der richtigen Anlage – Häuser zum<br />
Einstürzen bringen könnte. Mal muss man<br />
dabei unwillkürlich an SOPHIE denken,<br />
oder auch, wie bei „Manmade Horrors“, an<br />
Sleigh Bells, doch fast immer an Charlie<br />
XCX, mit der Dorian Electra (unter anderem)<br />
zusammengearbeitet hat. Am besten<br />
könnte man hier von Hyperpop reden,<br />
allerdings Hyperpop, der es ernst meint.<br />
Was beim Hören sofort auffällt – es gibt<br />
dieses Mal keine Features. „Ich hatte so<br />
viele auf dem letzten Album. Das war<br />
extrem schön, aber auch so viel Arbeit,<br />
denn man wartete lange, man koordiniert<br />
so viel …“ Auch wenn es sich sicher gelohnt<br />
hat, denn wer hatte schon sonst jemals die<br />
Village People und Pussy Riot auf einem<br />
Track vereint? Dieses mal jedoch „wollte ich<br />
ein Statement-Album.“ Und auf diesem<br />
dreht sich alles um den die Exzesse des<br />
Celebrity-Kultes. Mehr denn je will ein jeder<br />
ein Stück Ruhm und möchte verehrt und<br />
bewundert werden, selbst wenn es nur<br />
durch ein paar Likes geschieht. Sind wir<br />
denn wirklich alle mit zu wenig Liebe aufgewachsen<br />
und versuchen sie uns nun von<br />
Wildfremden zu holen? „Es fällt letztendlich<br />
alles auf unsere Kultur zurück, auf den<br />
extremen Individualismus und die Hustle<br />
Culture. Du musst heute besonders sein,<br />
um zu gelten, du musst etwas schaffen<br />
und erreichen, um Anerkennung zu finden.<br />
Und damit sind wir auch beim Kapitalismus,<br />
der erwartet, dass sich jeder allein um sich<br />
selbst kümmert.“ Jeder muss sich selbst<br />
vermarkten, jeder muss eine Marke sein.<br />
„Die Celebritys sind der strahlende Erfolg<br />
in beiden Kategorien. Das ist der Mythos<br />
dahinter.“<br />
So ist unsere globale Popkultur … und<br />
Dorian Electra ist sich sehr wohl über die<br />
eigene Positionierung darin klar. „Ich fühle<br />
mich sehr privilegiert. Ich kann das alles und<br />
den Kapitalismus kritisieren, bin aber immer<br />
auch ein Teil davon. Niemand kann dem<br />
TIPP<br />
„Kill Your Idols“ –<br />
DORIAN ELECTRA<br />
entkommen. Um diese Gegensätze geht<br />
es. Denn ich will auch nicht sagen, dass das<br />
alles nur schlecht ist.“ Man kann die Realität<br />
offenlegen, ohne daran zu verzweifeln, die<br />
Widersprüche erkennen und gleichzeitig<br />
akzeptieren. Und sich dann vielleicht auch<br />
seinem eigenen obsessiven Verhalten stellen<br />
und hinterfragen, warum man gewisse<br />
Stars überhaupt anhimmelt. „Irgendwann<br />
wird einem klar, dass jeder nur ein Mensch<br />
ist und kein Gott. Für die meisten ist es der<br />
Moment, wenn du erlebst, dass deine Eltern<br />
nicht perfekt sind … Was ich bei meinen<br />
sehr früh lernte. Man sagt nicht umsonst:<br />
,Kill your idols!‘“<br />
Ein weiterer Ausweg ist es, sich einfach aus<br />
dem Kreislauf des „sehen und gesehen werden“<br />
zurückzuziehen, und sich zum Beispiel<br />
Zeit für klares Digital Detox zu nehmen.<br />
„Defintiv! Aber ich checke Instagram immer<br />
noch gerne, da bin ich Millennial! Doch ich<br />
lese viel mehr Bücher in diesem Jahr, das<br />
war ein fester Vorsatz. Das habe ich seitdem<br />
Collage nicht mehr so gemacht.“ Das<br />
kleine private Wunder der Entschleunigung<br />
und erhöhter Achtsamkeit. Dazu passt der<br />
Sound von „Fanfare“ zwar überhaupt nicht –<br />
aber wer schafft es auch schon, den ganzen<br />
Tag das Handy bei Seite zu legen?<br />
*Interview: Christian K. L. Fischer
MUSIK<br />
DISCO<br />
Sylvester:<br />
„Disco Heat: The Fantasy<br />
Years 1977 – 1981“<br />
FOTO: FANTASY<br />
Da Sylvesters größter Erfolg „You<br />
Make Me Feel (Mighty Real)“ gerade<br />
wieder durch die (neuen) Versionen<br />
von Jimmy Somerville und auch Adam<br />
Lambert in den Charts punkten, ist es<br />
höchste Zeit, auf Sylvester aufmerksam<br />
zu machen.<br />
„Manchmal fühlen wir uns durch Leute seltsam,<br />
aber wir sind nicht seltsam. Diese Leute<br />
– sie müssen einfach aufholen“, so Sylvester<br />
1978 über die Sichtbarkeit von LGBTIQ*.<br />
They war eine der ersten nicht-binären<br />
Ikonen, die auch den Mainstream mit ihren<br />
Hits unterhielt. Die neue 2CD „Disco Heat:<br />
The Fantasy Years 1977 – 1981“ versammelt<br />
alle Erfolge von Sylvester in der ersten von<br />
vielen Hochphasen des Musikphänomens<br />
Disco sowie, der Name der Werkschau verrät<br />
es, die Titel, die beim Label Fantasy aus San<br />
Francisco erschienen sind.<br />
Musikalisch geht die<br />
Reise, der Tanz von<br />
Soul zu Disco, zu Funk<br />
und zu den frühen<br />
Anfängen von High<br />
Energy, jener Musikart,<br />
die Disco dann erst mal ablöste, bevor<br />
House aufkam – und seit den 1990ern<br />
wieder (housige) Disco!<br />
Unsere Anspieltipps sind auf der ersten<br />
CD „I Who Have Nothing (12" Short Disco<br />
Version)“, trotz des Namens über sechs<br />
Minuten lang, auf der die wunderbare<br />
Sänger*in zusammen mit Izora und Martha<br />
von (später) The Weather Girls alles gibt.<br />
Ein wirklich großes Cover, das sich langsam<br />
und sehr stampfend zum glitzernden<br />
Disco-Drama aufbaut. Selten war Disco<br />
SO soulig.<br />
Ebenfalls auf CD Nummer eins zu finden<br />
ist das sinnliche, etwas langsamere Stück<br />
„I Need Somebody<br />
to Love Tonight“,<br />
das sicherlich von<br />
Donna Summers<br />
„Love to Love You<br />
Baby“ beeinflusst<br />
wurde. Das erste Lied auf CD zwei ist<br />
unser nächster Anspieltipp: „Stars (12"<br />
Disco Version)“, das 1993 erfolgreich von<br />
Felix gecovert wurde. Eine Hymne auf<br />
das Nachtleben, die Freiheit unter der<br />
Discokugel, die Selbstinszenierung im<br />
Klub, das gemeinsame Feiern der Musik.<br />
Sylvester definierte sich nicht über<br />
Geschlecht oder Sexualität. They sagte<br />
immer: „Ich bin Sylvester, das genügt“,<br />
wenn man they (6.9.1947 – 16.12.1988)<br />
zur Stimme, Kleidung oder zum Liebesleben<br />
befragte. Leider verstarb Sylvester<br />
1988 an den Folgen einer HIV-Infektion,<br />
die Musik bleibt aber unvergessen. *rä<br />
TRANCE<br />
Da ist er wieder, der<br />
Eistaucher<br />
Vor wenigen Wochen erschien ein neues<br />
Werk aus dem Hause rampue, das mit Trance,<br />
Dub und House erfreut. Und auch der<br />
Eistaucher ist zu hören.<br />
Seit den frühen 1990ern steht<br />
sein charakteristischer Ruf<br />
für Trance und auch tropische<br />
Musik. Dabei lebt der Eistaucher<br />
zum Beispiel in der Tundra,<br />
auf Grönland und im borealen<br />
Nadelwald im nördlichen<br />
Nordamerika. Warum ich das<br />
schreibe? Weil er auf dem neuen<br />
Album von rampue zu hören ist:<br />
„Bubblebath Trance“. Eigentlich ein Wunder,<br />
dass es dieses Album gibt, denn am Anfang<br />
stand ein kleines Unglück: „Alles begann und<br />
endete im selben Moment: Mein geschätzter<br />
Katzenbegleiter, mein<br />
Laptop, der von einem<br />
unbeabsichtigten<br />
Bad überschwemmt<br />
wurde, und leider ein Mangel an Back-ups.<br />
Das daraus resultierende Unglück ist ein<br />
Echo chaotischer Ruhe“, so der Berliner<br />
Künstler. Der Kater (er heißt Frühstück) ist<br />
also schuld. In diesem Fall haben wir ihm<br />
zu danken! Unsere Anspieltipps sind „Salz“,<br />
„Take Away“, „Die Leiden des hungrigen<br />
Fruehstuecks“ und „Tripomatic“ (mit dem<br />
Eistaucher). *rä<br />
www.instagram.com/rampue,<br />
www.facebook.com/rampuerampue<br />
FOTO: BASTIAN BOCHINSKI
OPER<br />
„LILI ELBE“ –<br />
Oper über Transfrau<br />
Tobias Picker und Aryeh Lev Stollman sind die<br />
Kreativen hinter der „weltweit ersten großen<br />
Oper über eine Person, die transgender ist“.<br />
Die Oper „Lili Elbe“ am Genossenschaft Konzert und<br />
Theater St.Gallen (Museumstrasse 2/24, 9004 St. Gallen,<br />
Schweiz) erzähle die Geschichte der gleichnamigen Frau,<br />
„die mit der Malerin Gerda Wegener verheiratet war und in<br />
den 1930ern eine der ersten Geschlechtsangleichungen<br />
vornehmen ließ“, wird dazu schriftlich verraten.<br />
Vor allem sei „Lili Elbe“ des mit einem Grammy ausgezeichneten<br />
amerikanischen Komponisten Tobias Picker und des<br />
Librettisten Aryeh Lev Stollman aber „die Geschichte einer<br />
großen, alle Hindernisse überwindenden Liebe“ und reihe<br />
sich damit in die großen Werke des Opernrepertoires ein.<br />
Die Sängerin der Titelrolle ist Lucia Lucas, die schon an der<br />
New Yorker Metropolitan Opera, der Lyric Opera Chicago<br />
und der English National Opera gefeiert wurde. Die Premiere<br />
wird am 22. Oktober gefeiert, weitere Spieltage sind der<br />
29.10., der 2.11., der 5.11., der 11. und 17.11. sowie der 3.<br />
<strong>Dezember</strong>. *rä<br />
Vom 13.02. bis<br />
30.03.<strong>2024</strong><br />
ELTON JOHN<br />
SEIN LEBEN, SEINE MUSIK!<br />
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DER BLOCKBUSTER MIT<br />
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ORCHESTER<br />
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Mannheim, München und Stuttgart<br />
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01.12.<strong>2024</strong><br />
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in Berlin, Hamburg, Kiel, Düsseldorf,<br />
Hannover, Stuttgart, Frankfurt a. M.<br />
und in vielen weiteren Städten.<br />
FOTO: LUDWIG OLAH<br />
Vom 01.02. bis<br />
23.03.2025<br />
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in Berlin, Hamburg, Mannheim, Köln,<br />
Hannover, München, Leipzig, Frankfurt a. M.<br />
und in vielen weiteren Städten.
FILM<br />
KINO<br />
„Hör auf zu lügen“<br />
Mitte November startet der neue Film von<br />
Regisseur Olivier Peyon in unseren Kinos. Mit<br />
dabei sind hervorragende Schauspieler*innen<br />
wie Guillaume de Tonquédec, Victor Belmondo,<br />
Guilaine Londez, Jérémy Gillet und Julien de Saint Jean.<br />
Trifft französisches Kino auf Queerness, entsteht meist<br />
Wunderbares. So auch hier bei „Hör auf zu lügen“, einem<br />
schwulen romantischen Drama. Erzählt wird in atemberaubenden<br />
Bildern von Romanautor Stéphane Belcourt<br />
(Guillaume de Tonquédec), einer lokalen Berühmtheit<br />
und zudem Markenbotschafter einer 200-jährigen<br />
Cognac-Marke, der nach langer Zeit in seine ländliche<br />
Heimat zurückkehrt und dort auf Lucas (Victor Belmondo)<br />
trifft, den Sohn seiner ersten großen Liebe Thomas. Lucas<br />
arbeitet für die Cognac-Marke, die gerade ihr Jubiläum<br />
zelebriert, deren Gesicht Stéphane ist.<br />
Nicht zweihundert Jahre, aber dann doch viele Jahre<br />
reist Stéphane zusammen mit Lucas in seine eigene<br />
Vergangenheit, um seine einstige Liebe zu verstehen, den<br />
Liebesschmerz zu überwinden und Frieden zu finden.<br />
Und auch Lucas entdeckt seinen Vater neu: „Was mich<br />
am meisten schmerzt, ist nicht die Tatsache, dass mein<br />
Vater Männer geliebt hat. Sondern, dass er sich sein<br />
ganzes Leben lang versteckt hat, dass er bis zum Schluss<br />
zu feige war.“ Der (auch erotische) Film basiert auf dem<br />
weltberühmten Buch „Arrête avec tes mensonges“, den<br />
Jugenderinnerungen von Philippe Besson. *rä<br />
FOTOS: TSPRODUCTIONS.FR / 24 BILDER
FILM<br />
FOTOS: © FILMPERLEN<br />
KINO<br />
Saim Sadiqs „Joyland“<br />
Am 9. November startet „einer der schönsten<br />
Filme des Jahres“, so die Kolleg*innen<br />
von „Le Monde“, „Joyland“ von Saim Sadiq<br />
in unseren Kinos. Erzählt wird von Haider,<br />
einem Tagträumer.<br />
„Es ist die Ent-Romantifizierung einer<br />
Coming-of-Age-Geschichte und eine<br />
Hommage an alle Frauen, Männer und<br />
Transmenschen, die unter dem Patriarchat<br />
leiden. Außerdem feiert der Film die<br />
Sehnsucht, die unglaubliche Verbundenheit<br />
und ewige Liebe schafft. Letztendlich ist<br />
es eine herzzerreißende<br />
Liebeserklärung an mein<br />
Heimatland“, so der Regisseur<br />
über seinen Film.<br />
Zur Geschichte: Haider<br />
ist der jüngste Sohn<br />
einer konservativen<br />
pakistanischen Großfamilie. Während seine<br />
zielstrebige Frau Mumtaz als Kosmetikerin<br />
Geld verdient, kümmert er sich um seine<br />
Nichten und pflegt seinen Vater – doch<br />
ohne Einkommen und ohne Nachwuchs<br />
entspricht Haider überhaupt nicht den<br />
Vorstellungen seiner Familie. Als<br />
er eines Tages unverhofft doch<br />
zu einem Job kommt, ändert<br />
sich Haiders Leben schlagartig:<br />
Heimlich tritt er nachts als<br />
Background-Tänzer in der Show<br />
der charismatischen Transfrau<br />
Biba auf. Aus anfänglicher Faszination<br />
entwickeln sich schnell tiefere Gefühle und<br />
Haider gerät in ein moralisches Dilemma<br />
– denn seine Familie erwartet sehnsüchtig<br />
einen Enkel von ihm, während er von seiner<br />
Freiheit träumt.
FILM<br />
INTERVIEW<br />
„DRIFTER“ –<br />
Seit der Weltpremiere auf der Berlinale<br />
im Februar <strong>2023</strong> sorgt „Drifter“<br />
für Gesprächsstoff und wurde nicht nur dort,<br />
sondern bei dutzenden Festivals rund um die<br />
Welt gefeiert. Nun kommt der Film, in dem<br />
der 22-jährige Moritz (Lorenz Hochhuth)<br />
seinem Freund nach Berlin hinterherzieht,<br />
nur um kurz darauf verlassen zu werden und<br />
zwischen Drogen, Sex und Partys einen alles<br />
andere als reibungslosen Selbstfindungsprozess<br />
zu beginnen, am 2. 11. endlich in die<br />
deutschen Kinos. Wir haben Regisseur Hannes<br />
Hirsch und Ko-Autor*in River Matzke<br />
zum Interview getroffen.<br />
Hannes, genau wie Moritz, der Protagonist<br />
in deinem Film „Drifter“, bist<br />
auch du irgendwann aus einer kleineren<br />
Stadt nach Berlin gezogen. Ist die<br />
Geschichte also autobiografisch?<br />
Hannes: Ich kam damals nicht für meinen<br />
Boyfriend nach Berlin, sondern weil ich bei<br />
einem Film mitgearbeitet habe. Überhaupt<br />
gibt es jetzt im Film keine Szene, die ich 1:1<br />
so erlebt habe. Aber natürlich habe ich am<br />
Anfang – damals noch alleine – damit begonnen,<br />
von eigenen Erfahrungen zu schreiben<br />
und daraus eine Geschichte zu konstruieren.<br />
Die Figuren hießen ursprünglich sogar noch<br />
wie Leute, die ich kannte.<br />
Übrig geblieben ist von all dem nichts?<br />
Hannes: Nichts Konkretes, eher Themen<br />
oder einzelne Momente. Wenn Moritz zum<br />
Beispiel über seine Füße spricht, die er für zu<br />
klein oder zu schwach hält – das kenne ich<br />
natürlich aus schwulen Kreisen, wo die ganze<br />
Zeit Körper verglichen werden. Und vielleicht<br />
ist es auch ein klein wenig autobiografisch,<br />
dass Moritz als Figur eher eine passive ist<br />
und man selbst am Ende des Films nicht<br />
wirklich weiß, ob er sich nun tatsächlich<br />
gefunden hat oder vielleicht doch alles<br />
anzweifelt.<br />
Regisseur Hannes Hirsch &<br />
Ko-Autor*in River Matzk<br />
Fürs Drehbuch hast du dich letztlich<br />
mit River zusammengetan. Wie seid<br />
Ihr beiden zusammengekommen?<br />
River: Getroffen haben wir uns nicht beim<br />
Feiern in Berlin, sondern in Athen. Hannes<br />
war da zum Arbeiten und ich war gerade<br />
bei Freund*innen. Wir sind dann zusammen<br />
zum Filmfestival nach Thessaloniki gefahren,<br />
haben ganz viele Filme geguckt und uns<br />
immer darüber ausgetauscht. Dort hat mir<br />
Hannes dann sein Exposé in einem Café<br />
vorgelesen und so kamen wir darüber ins<br />
Gespräch.<br />
Hattest du sofort einen eigenen Bezug<br />
zu dem Stoff?<br />
River: Klar, ich bin ja als junger queerer<br />
Mensch vor zehn Jahren auch neu nach<br />
Berlin gekommen. Die Figuren, die Beziehungen,<br />
das kam mir alles nicht unbekannt<br />
vor. Überhaupt natürlich diese ganze queere<br />
Szene, die Subkultur und all die emotionalen<br />
Themen, die da verhandelt werden. Hannes<br />
und ich sind in Berlin in einer relativ ähnlichen<br />
Welt sozialisiert worden. Vielleicht an unterschiedlichen<br />
Enden, aber unsere Lebenswege<br />
und Themen sind bei aller Individualität<br />
durchaus ähnlich. Deswegen war auch mir<br />
die Coming-of-Age-Geschichte von „Drifter“<br />
irgendwie nah, obwohl sie Hannes zunächst<br />
ganz aus seiner Perspektive gestaltet hat.<br />
Hannes: Ich fand es sehr interessant, dass<br />
wir beide die queere Szene in Berlin aus<br />
unterschiedlichen Ecken erlebt haben, weil<br />
wir uns bis dahin nicht kannten. Wir hatten<br />
teilweise einen sehr unterschiedlichen Blick<br />
auf die Dinge, über die in meiner ersten<br />
Drehbuchfassung gesprochen wurde. Aber<br />
gemeinsam haben wir unserer Arbeit dann<br />
eben herausgefunden, worum es da eigentlich<br />
wirklich geht und was der Kern des Ganzen ist.<br />
Die Darstellung der Lebenswelt<br />
eures Protagonisten und der queeren<br />
Partyszene in Berlin ist sehr ehrlich<br />
und authentisch. Das sind man sonst<br />
in deutschen Filmen und Serien eher<br />
selten, oder?<br />
Hannes: Oder die Darstellung dieser Welt ist<br />
dann eher enttäuschen, zumindest für alle,<br />
die sie tatsächlich kennen.<br />
River: Ich habe das Gefühl, dass das oft<br />
eben auch einen anderen Zweck erfüllt als<br />
den der Authentizität. Da geht es dann am<br />
Ende in den Mainstream-Medien eher darum,<br />
möglichst viele, sehr verschiedene Menschen<br />
zu unterhalten und ins Boot zu holen. Da<br />
wird vieles ein bisschen entschärft oder die<br />
Tonalität angepasst, damit es den Leuten<br />
in allen Städten und Dörfern gefallen kann.<br />
Obwohl das Besondere ja eigentlich ist, dass<br />
unser Leben hier in Berlin eine ganz eigene<br />
Tonalität hat. Da wäre es eher die Herausforderung,<br />
gerade das Spezifische einzufangen<br />
und darzustellen, als es so zu verändern, dass<br />
alle daran anknüpfen können.<br />
Hannes: Oft wird die Berliner Klubwelt<br />
einfach als ein lustiger, bunter, freier Ort<br />
dargestellt, ohne dass man versteht, dass<br />
die Menschen darin nicht selten von einer<br />
Verletztheit geprägt sind. Für viele ist diese<br />
Szene ein Schutzraum, in den sie kommen,<br />
weil sie in den Städten und Dörfern, wo<br />
sie aufgewachsen sind, nicht weiterleben<br />
können. Für viele ist Berlin einer der wenigen<br />
Orte, wo man sich selbst wirklich finden kann.<br />
Wobei nun eben „Drifter“ zeigt, dass<br />
auch dieser Schutzraum keine heile,<br />
unkomplizierte Welt ist!<br />
River: Absolut. Weil er eben eine echte<br />
Lebenswelt ist, in die wir alles, was wir erlebt<br />
haben, alle Konflikte und Probleme, mit<br />
FOTOS: SALZGEBER
FILM<br />
hineinbringen. Wir haben alle viel erlebt. Vielleicht weniger<br />
als frühere Generationen, aber trotzdem ist auch heute das<br />
Leben das Leben als queerer Mensch nicht unbedingt einfach.<br />
Was mich auf jeden Fall von Anfang an an diesem Projekt<br />
angezogen hat, war, dass der Film das Feiern als Lebenswelt<br />
und Subkultur ernst nimmt und nicht bloß als Party, wo alle<br />
fröhlich die Hände in die Luft reißen. Wir haben einfach nicht<br />
genug Räume in dieser Gesellschaft und brauchen das Nachtleben<br />
als unseren Ort. Aber das heißt eben nicht, dass wir die<br />
ganze Zeit hedonistisch feiern und eine gute Zeit haben.<br />
Ihr habt den Film in den vergangenen Monaten auch<br />
rund um die Welt gezeigt. Wird diese queere Berliner<br />
Lebenswelt überall auf die gleiche Weise verstanden?<br />
Hannes: Nicht zuletzt diese Festivaltour hat uns noch einmal<br />
vor Augen geführt, wie besonders Berlin tatsächlich immer<br />
noch ist. Diesen Freiraum, auch finanzieller Art, gibt es wirklich<br />
in den meisten anderen Städten nicht mehr. Da kann man<br />
sich oft gar nicht mehr in diesem Maß ausprobieren, wenn<br />
ich etwa an London oder San Francisco denke. An einem Ort<br />
wie Palermo hatte ich das Gefühl, dass vieles im Film gar nicht<br />
richtig verstanden wird, weil dieser Exzess im Nachtleben<br />
dort einfach keine Rolle spielt. Da hatten die Menschen eher<br />
einen Bezug zum ersten Teil des Films, wo Moritz neu in<br />
die Großstadt kommt und seine Beziehung in die Brüche<br />
geht. In London oder San Francisco sprach vor allem seine<br />
Verwandlung im Verlauf der Geschichte die Leute an, wo er<br />
seine eigene Identität und Sexualität zu hinterfragen beginnt,<br />
weil er eben vielleicht doch nicht einfach nur ein Cis-Gay ist.<br />
*Interview: Patrick Heidmann<br />
KINO<br />
Pop: Milli Vanilli<br />
Der Film über das von<br />
Frank Farian entwickelte<br />
Musikprojekt soll im <strong>Dezember</strong><br />
endlich in den Kinos anlaufen.<br />
Schauspieler Matthias Schweighöfer<br />
wird als Farian zu sehen<br />
sein. R'n'B aus Deutschland!<br />
Klingt ungewöhnlich, war es<br />
auch. Und war verdammt<br />
erfolgreich. Milli Vanilli räumte<br />
Ende der 1980er weltweit<br />
ab, Nummer-eins-Hits wie<br />
„Blame It on the Rain“ oder „Girl<br />
I’m Gonna Miss You“ sorgten<br />
weltweit für einen regelrechten<br />
Hype, der in einem Skandal<br />
endete: Die bei Milli Vanilli zu<br />
sehenden Sänger waren nicht<br />
die, die die Lieder gesungen<br />
hatten. MTV spielte Fakes?<br />
Nun, die Musik sei eben schon<br />
fertig gewesen, so Producer und<br />
Musiker Frank Farian damals, „er<br />
habe dann nach den passenden<br />
Gesichtern gesucht“. Ein Skandal,<br />
der damals riesig war, aber<br />
wenig änderte. Noch immer<br />
ist es in der Popmusik so, dass<br />
nicht immer der Mensch singt,<br />
der zu sehen ist – #mensch<br />
denke nur an Projekte wie Fun<br />
Factory. Am 21. <strong>Dezember</strong><br />
kommt jetzt der Film zum<br />
Skandal von 1990 in die Kinos.<br />
Milli Vanilli als Biopic „Girl You<br />
Know It's True“ – Tijan Njie ist<br />
als Robert Pilatus und Elan Ben<br />
Ali als Fabrice Morvan zu sehen.<br />
Der Film beleuchte „die wahre<br />
Geschichte des märchenhaften<br />
Aufstiegs der beiden Tänzer<br />
Robert Pilatus und Fabrice<br />
Morvan“. *rä<br />
„<br />
ich weiß, wie<br />
ich mit hiv<br />
eine familie<br />
gründe<br />
NX-DE-HVU-ADVT-230001; April <strong>2023</strong><br />
wissen fürs leben<br />
findest du hier!<br />
Mach dich schlau - mit<br />
der digitalen HIV-Broschüre
BUCH<br />
MAGAZIN<br />
Schwul in der Türkei<br />
Das Magazin „Elska“ widmet sich in seiner neusten Ausgabe queeren und<br />
schwulen Männern in der Türkei, in Istanbul. Das Projekt will für Sichtbarkeit<br />
der LGBTIQ*-Community in einem Land, dessen Politik immer mehr<br />
Stellung gegen Queers bezieht, sorgen. Persönliche Geschichten, die<br />
Lesenden die Realität nahebringen, wie es ist, dort zu leben, wo es politisch<br />
mehr als nur okay ist, gegen trans Menschen, queere Lebensformen,<br />
gegen die LGBTIQ*-Community zu hetzen, obwohl homosexueller Sex<br />
seit 1852 (!) nicht mehr unter Strafe steht. Aber es gibt eben auch kein<br />
Antidiskriminierungsgesetz oder Nichtdiskriminierungsgesetz. Ehrliche<br />
Bilder, die von Lebenslust und Mut erzählen. Zum Beispiel von Ekin K.,<br />
der seinen Partner in der Türkei „heiratete“ und zur Ikone der dortigen<br />
Community wurde. *rä<br />
www.elskamagazine.com<br />
COMIC<br />
„The Addams Family – Das Familienalbum“<br />
Hochwertig und edel, aber auch<br />
äußerst lesenswert und sehr, sehr<br />
unterhaltsam: Ein drollig-gruseliges<br />
Lesevergnügen, das mit den originalen<br />
Geschichten und Bildern begeistert.<br />
Die verrückteste Familie der Welt? Oder<br />
eher gruselig? In (fast) unzähligen Büchern,<br />
Filmen und Serien wurden die Charaktere<br />
der Addams Family schon inszeniert, es<br />
gab sogar eine Art Plagiat: „The Munsters<br />
– (K)eine alltägliche Familie“. Während „The<br />
Addams Family“ seit den 1930ern als Cartoon<br />
erfreute, starteten „The Munsters“, etwa<br />
zeitgleich mit dem Original, in den 1960ern<br />
als Serie. Und 2022 bekam die Tochter der<br />
Addams, Wednesday Addams, dann sogar<br />
noch eine höchst erfolgreiche eigene Serie:<br />
„Wednesday“. Mitte Oktober erschien ein<br />
prächtiger Comic-Bildband über ihre Familie,<br />
das erste Buch, das „alle Original-Cartoons in<br />
einem Band versammelt“!<br />
Das beim Verlag Antje Kunstmann<br />
veröffentlichte, über 220 Seiten dicke,<br />
prächtige Buch „The Addams Family – Das<br />
Familienalbum“ von Charles Addams und<br />
H. Kevin Miserocchi erreichte uns gerade<br />
passend in der Zeit des Jahres, in der<br />
#mensch liebend gerne jenen alt-irischen,<br />
durch die USA aufbereiteten gruseligen<br />
Feiertag begeht: Halloween. Es passt aber<br />
auch ganz wunderbar in den dunklen<br />
Herbst und unter den Weihnachtsbaum!<br />
Ein Buch, das dir die liebenswerten, etwas<br />
morbiden Familienmitglieder vorstellt,<br />
die die Welt eroberten. Morticia, Gomez,<br />
Lurch, das eiskalte Händchen, Onkel Fester<br />
und die lieben Kinderlein Pugsley und<br />
Wednesday. Erfunden und erdacht von<br />
Charles Addams (1912 – 1988), der über<br />
200 Comics erschuf, die wir hier in der<br />
Übersetzung von Conny Lösch genießen<br />
dürfen. Eine Reise zu den Anfängen einer<br />
schaurig-schönen und vor allem unterhaltsamen<br />
Familie, die seit fast hundert Jahren<br />
bestens und weltweit unterhält. *rä<br />
www.kunstmann.de<br />
TECHNIK<br />
Computerliebe? Er ist erst 82!<br />
FOTOS: © STIFTUNG DEUTSCHES TECHNIKMUSEUM BERLIN<br />
Dass es den ersten Computer schon im 18.<br />
Jahrhundert gab, ist ein Märchen, denn<br />
damals saß ein Mensch in dem präsentierten<br />
Kasten zum Schachspiel.<br />
Der erste Computer namens Z3 wurde 1941 in<br />
Berlin präsentiert, entwickelt von Konrad Zuse,<br />
doch der große Erfolg blieb aus. Erst nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg ging die Erfolgsgeschichte los.<br />
Der Erfinder wurde im Allgäu, wo er als Maler lebte,<br />
aufgespürt und seine Entwicklung erst gemietet,<br />
dann nachgebaut.<br />
Der Kölner TASCHEN Verlag widmet dieser wohl (mit)<br />
wichtigsten Erfindung der Menschheit nun ein ganzes<br />
Buch: „The Computer – A History from the 17th<br />
Century to Today“. Lesende können sich dank der<br />
Arbeit von Autor Jens Müller und Herausgeber Julius<br />
Wiedemann hier über jede Menge Fakten und vor<br />
allem über wunderbare, manchmal unfreiwillig komische<br />
Bilder freuen! „Eine Reise in die Vergangenheit,<br />
die vielleicht Antworten auf zukünftige Fragen, jedenfalls<br />
aufregende Neu- und Wiederentdeckungen für<br />
uns alle bietet“, so der Autor über das 472 Seiten<br />
dicke und fast vier Kilo schwere Buch.<br />
Ohne den Computer keine Social Media, keine queere<br />
Vernetzung in der Provinz, kein digitales Cruising und<br />
kein Seriengucken. Kein Online-Einkauf und kein<br />
schnelles Googeln. Der Computer ist wichtiger Teil<br />
unseres Alltags geworden. Und auch mitunter ein<br />
Problem, denn die riesigen Server heizen die Erde<br />
auf, #mensch kann abhängig werden … Trotzdem:<br />
Ein tolles Buch über eine tolle Erfindung, die so<br />
viel ermöglicht. Gut zu wissen: Ein Nachbau des<br />
wandschrankgroßen, schon 1941 funktionstüchtigen,<br />
damals bereits vollautomatischen und programmgesteuerten,<br />
in binärer Gleitkommarechnung<br />
arbeitenden Rechners ist im Deutschen Museum in<br />
Bayerns Landeshauptstadt München zu sehen. *rä<br />
www.taschen.com
UNBESCHWERT<br />
LEBEN?<br />
Mit Sicherheit!<br />
Eine erfolgreiche HIV-Therapie schützt deine Gesundheit – so kannst du<br />
ausgelassene Momente genießen. Welche Rolle ein nachhaltiger Behandlungserfolg<br />
dabei spielt, erfährst du bei deinem*r Ärzt*in. Mehr über den<br />
nachhaltigen Behandlungserfolg findest du auch auf NOCHVIELVOR.de<br />
DE-UNB-1624-04-<strong>2023</strong> | ©Thomas Barwick, GettyImages. Agenturfoto mit Model gestellt.<br />
Gilead Sciences GmbH, Fraunhoferstr. 17, 82152 Martinsried b. München, info@gilead-sciences.de, www.gileadsciences.de
KUNST<br />
NACHGEFRAGT<br />
JOCK MOONEY:<br />
„Wir müssen als LGBTIQ*-Community<br />
zusammenhalten“<br />
Die ganz großen Stars, die ganz großen<br />
Marken – dieser Künstler aus UK<br />
hatte sie schon alle als Kunden und oder<br />
Motiv. Videos, Bilder und auch Skulpturen,<br />
Jock Mooney begeistert. Für uns hatte der<br />
kreative Queer Zeit für einen Chat.<br />
Würdest du mir zustimmen, wenn<br />
ich dich einen Pop-Art-Künstler<br />
nenne?<br />
Sicherlich! Ich mache eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher Arbeiten in verschiedenen<br />
Medien und in unterschiedlichen<br />
Stilrichtungen. Es ist schwer, mich auf eine<br />
bestimmte Sache festzulegen, was ich<br />
sehr befürworte, aber es gibt auf jeden Fall<br />
ein Element der Pop-Art in dem, was ich<br />
mache, ja. Ich liebe Pop-Art.<br />
Ich liebe deine Porträts von queeren<br />
Ikonen wie Lil Nas X, Magnum, Diana<br />
Ross und Dame Edna. Erzähl mir<br />
davon.<br />
Meine Porträtserie begann wirklich als<br />
ein bisschen Spaß und nahm Fahrt auf.<br />
Ich liebe es, diese Porträts zu zeichnen.<br />
Sie wurden auf T-Shirts sehr beliebt,<br />
also dachte ich: „Hmmm, lass uns MEHR<br />
machen.“ Es ist ein wirklich schöner Teil<br />
meiner Arbeit. Ich mache „Kunst“-Skulpturen,<br />
aber solche Dinge sind im Vergleich<br />
leichter zugänglich und erschwinglicher.<br />
Beides zu tun ist großartig.<br />
Ist deine Queerness wichtig für<br />
deine Kunst?<br />
Jetzt mehr denn je. Homophober Missbrauch<br />
nimmt zu, und ich habe Section<br />
28 miterlebt. Queere Menschen fangen
KUNST<br />
BILDER: @JOCKMOONEY<br />
an, mehr für sich selbst einzustehen, und<br />
wir müssen als LGBTIQ*-Community<br />
zusammenhalten. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
macht mich stolz. #Mensch<br />
darf nie vergessen, wie wichtig es ist, sich<br />
als Teil von etwas zu fühlen.<br />
Welcher Aspekt der Kunst gefällt dir<br />
am besten?<br />
Die Freiheit. Du kannst buchstäblich alles<br />
tun, was du willst, und du kannst etwas aus<br />
dem Nichts erschaffen: eine Zeichnung,<br />
ein Lied, ein Gemälde, eine Skulptur … was<br />
auch immer. Man muss offen sein, Risiken<br />
einzugehen, und ich denke, Spaß zu haben<br />
oder den kreativen Prozess zu genießen,<br />
ist von entscheidender Bedeutung, besonders<br />
inmitten dieses ganzen KI-Bullshits!<br />
Ist dir Social Media wichtig?<br />
Ja. Das ist eine gute und eine schlechte<br />
Sache, aber es ist ein wesentlicher<br />
FOTO: WWW.HELLOVONK.COM<br />
Bestandteil, wenn man seine Arbeiten teilt.<br />
Die Realität ist, dass die meisten Menschen<br />
Fotos oder Bilder eher online als persönlich<br />
sehen. Das muss ich annehmen, es hat<br />
keinen Sinn, dagegen anzukämpfen. Es<br />
ist jedoch fantastisch, dass jemand am<br />
anderen Ende der Welt meine Werke sehen<br />
kann.<br />
Du trägst einen Schnurrbart. Magst<br />
du Bärte?<br />
Ich mag Bärte – wenn ich mir nur einen<br />
anständigen wachsen lassen könnte. Ich<br />
mag es, einen Schnurrbart zu haben, mit<br />
einem Schnurrbart macht das Leben mehr<br />
Spaß.<br />
Apropos Spaß, Weihnachten klopft<br />
an.<br />
Mein Partner ist Türke, daher ist Weihnachten<br />
für uns keine große Sache. Ich mag<br />
die freie Zeit, aber ich mag den Druck, den<br />
sie auf die Menschen ausübt, nicht. Wenn<br />
du es liebst oder es als Teil deiner Religion<br />
wichtig ist, kauf einfach eines meiner<br />
T-Shirts als Geschenk!<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
www.hellovonk.com, @jockmooney,<br />
jockledoodledoo@hotmail.co.uk
KUNST<br />
FOTOS: @FOTOGRAFIE_ACHENBACH, @MJAKUBINEK, @TORSTEN_KOLB_PHOTOGRAPHY<br />
DREI FRAGEN<br />
LAURENS aus Regensburg<br />
Der stellvertretende Solofagottist<br />
des Philharmonischen<br />
Orchesters Regensburg zeigt,<br />
dass sich Klassik, Hochkultur<br />
und erotische Fotografie nicht ausschließen<br />
müssen. Für uns hatte der<br />
Musiker etwas Zeit.<br />
Hochsommer und Musik-<br />
Erleben. Ist das immer einfach<br />
oder strengen etwa Konzerte<br />
bei Hitze mehr an?<br />
Ich bin in Brasilien geboren und mag<br />
die Hitze eigentlich sehr. Im letzten<br />
Jahr war es dann aber doch einmal<br />
ziemlich extrem. Es sollte nachmittags<br />
ein Open-Air-Konzert bei 35<br />
Grad geben. Die Zuschauertribüne<br />
war in der vollen Sonne, besonders<br />
viele Leute sind da natürlich nicht<br />
gekommen. Wir sind dann kurzerhand<br />
mit Mann und Maus zehn Meter<br />
weiter in den Schatten unter die<br />
Bäume ausgewichen und haben da<br />
gespielt. Ziemlich kurios.<br />
Body Positivity geht Hand in<br />
Hand mit Nacktheit. Wie stehst<br />
du zur so oft thematisierten<br />
Zensur auf Social Media?<br />
Da bin ich zwiegespalten. Einerseits<br />
möchte ich niemandem etwas<br />
aufdrängen, besonders bei<br />
Instagram reicht das Publikum ja<br />
weit, von begeisterten Followern<br />
über Freunde und Familie bis zu<br />
Arbeitskolleg*innen. Andererseits<br />
bekomme ich immer wieder mit, wie<br />
Accounts lange gesperrt werden, bei<br />
denen sich aufrichtig bemüht wurde,<br />
die Regeln einzuhalten, während<br />
andere Accounts einem Pornokanal<br />
gleichen. Das wirkt auf mich dann<br />
ungerecht bzw. willkürlich ...<br />
Wie bekommt man einen solch<br />
trainierten Körper? Viel Sport<br />
oder bestes Essen – du davon<br />
wenig?<br />
Ich liebe vollwertiges, gesundes<br />
Essen und habe leider in den letzten<br />
Monaten tatsächlich zu wenig davon<br />
bekommen. (grinst) Und ich liebe es,<br />
mich zu bewegen. Momentan gehe<br />
ich zwar „nur“ ins Gym, tue aber auch<br />
das megagerne und kann nur jeden<br />
ermuntern herauszufinden, welche<br />
Sportart zu einem passt, um der dann<br />
so oft wie möglich nachzugehen. Die<br />
positiven Effekte sind unendlich.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
laurens-zimpel.de,<br />
www.instagram.com/zimpils,<br />
www.facebook.com/laurens.zimpel,<br />
www.facebook.com/<br />
theaterregensburg<br />
MÄRCHEN<br />
Schwuler<br />
Wilhelminismus:<br />
„Villa Lagunta“<br />
Wahrhaft märchenhaft, was Coriander<br />
Pinxit aus München uns in seinem Buchprojekt<br />
„Villa Lagunta“ präsentiert. Noch<br />
nie war die Bildsprache des 19. Jahrhunderts<br />
erotischer und schwuler!<br />
Auslöser sei ein Fund auf einem Flohmarkt<br />
gewesen, so erzählt es die Geschichte<br />
zum Kunstprojekt. „Die Fotos in der Box<br />
erregten mein Interesse. Also drückte<br />
ich dem Mann fünf Euro in die Hand und<br />
ging weiter. Ich setzte mich später in ein<br />
Café und durchsuchte die Schachtel nun<br />
genauer. Die Fotos. Großartig, exotisch,<br />
mitunter erotisch. Einige waren in gutem<br />
Zustand, andere zerkratzt und verblasst.<br />
Da musste eine Geschichte dahinterstecken“,<br />
schreibt der Münchner Autor. Und<br />
dann habe er sich auf die Suche nach den<br />
Ursprüngen gemacht ... Das Buch „Villa<br />
Lagunta“ erscheint im Herbst in limitierter<br />
und signierter Auflage. Ein wunderbares<br />
Kunst- und Buchprojekt, das gekonnt<br />
mit der Kaiserzeit, der „guten alten“ Zeit<br />
spielt. Über achtzig Seiten melancholisch<br />
verblasster, farbenfroh aufbereiteter und<br />
zum Träumen anregender Kunst. *rä<br />
martin-arz.de<br />
FOTO: CORIANDER PINXIT, MÜNCHEN <strong>2023</strong>
In jeder<br />
Stadt<br />
zu Hause<br />
Übernachten bei queeren<br />
Gastgebern in über 70 Ländern!<br />
29 €<br />
AB<br />
PRO NACHT<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/ PEOPLEIMAGES<br />
Seit 20 Jahren in der Community bekannt unter ebab
REISE<br />
TUI Cruises<br />
Wohlfühlen auf MEIN SCHIFF<br />
Ich reise gerne allein, um Land und<br />
Leute kennen zu lernen. Lieber Städtereisen,<br />
bloß keine Touristenbunker<br />
und schon gar nicht all inclusive. Das<br />
änderte sich vor drei Jahren, als mir<br />
ein Freund ein 5-Sterne-Resort in<br />
Antalya empfahl.<br />
Vor ein paar Wochen habe ich mich<br />
entschieden, auf einer siebentägigen<br />
Route im westlichen Mittelmeer die<br />
Mein Schiff 2 kennen zu lernen. Was die<br />
ökologischen Aspekte anbelangt, war<br />
und bin ich Kreuzfahrten gegenüber<br />
eher kritisch eingestellt. Ja, man kann die<br />
Welt auch anders entdecken. Doch ich<br />
habe mich bewusst entschieden, dieser<br />
Erfahrung eine Chance zu geben. Kann<br />
ich auf einer Kreuzfahrt den perfekten<br />
Urlaub verbringen?<br />
Mit 315 Meter Länge und fast 35 Meter<br />
Breite hinterlässt das erst 2019 fertig<br />
gestellte Schiff schon beim Einschiffen<br />
mächtig Eindruck. Ich war in einer top<br />
durchdesignten Balkon-Kabine untergebracht.<br />
Schlauer Stauraum in jeder Ecke,<br />
helle Farben und top moderne Ausstattung<br />
haben mich wirklich beeindruckt. Die<br />
Außenkabinen ohne Balkon sind ähnlich<br />
geschnitten und ausgestattet. Suiten<br />
sind natürlich größer. Doch um ehrlich zu<br />
sein, man hätte mich sieben Tage lang<br />
in meiner Kabine einschließen können.<br />
Der unvergessliche Blick bei Tag und<br />
Nacht über das weite Meer, während der<br />
Seetage würde mir genügen, um Energie<br />
zu tanken und Erholung zu finden.<br />
Ohne gutes Essen geht natürlich nichts.<br />
Die Mein Schiff 2 kann mit 12 Buffet- und<br />
Exklusiv-Restaurants punkten, in denen<br />
fast keine Wünsche offenbleiben und mit<br />
den Mein Schiff Premium Inklusivleistungen<br />
fast alle Getränke und Mahlzeiten in<br />
dem Reisepreis bereits eingeschlossen<br />
sind. Auf hoher See muss guter Fisch auf<br />
den Teller. Der Preis für einen Langusten<br />
Schwanz im Fischmarkt genannten<br />
Restaurant, in dem die meisten Speisen<br />
inkludiert sind, war mit knapp 35 Euro<br />
absolut angemessen für ein nicht<br />
inkludiertes Gericht. Die 16 Bars und<br />
Lounges bieten eine abwechslungsreiche<br />
Karte auf der auch zahlreiche alkoholische<br />
Markengetränke und Drinks inklusive sind.<br />
Das Housekeeping grüßte jederzeit mit<br />
einem herzlichen Lächeln. Und ich hatte<br />
das Gefühl es kam wirklich von Herzen.<br />
Das ist ohnehin eine Eigenschaft der<br />
gesamten Crew der Mein Schiff 2, die<br />
Caro Dinter, Kreuzffahrtdirektorin auf<br />
Mein Schiff 2, mir so beschrieb:<br />
Es geht darum Unterschiede<br />
aus unterschiedlichen<br />
Kulturen nicht als<br />
Herausforderung, sondern<br />
als Chance zu betrachten,<br />
um auch mal die eigene<br />
Perspektive zu wechseln.<br />
Am ersten Tag mit Landgang verzichtete<br />
ich auf eine lange Busfahrt nach Rom,<br />
entspannte lieber in dem wunderschönen<br />
Spa der Mein Schiff 2. Bei der Lomi<br />
Lomi und der Ayurvedischen Kopf- /<br />
Nacken-Massage waren echte Profis am<br />
Werk. Danach tummelte ich mich auf<br />
dem Sonnendeck im Pool bei 29 Grad<br />
mit viel Platz, denn die meisten Gäste<br />
waren unterwegs. Hier ein Tipp: Wer auf<br />
einer Kreuzfahrt wirklich mal das Schiff<br />
genießen möchte, sollte das am Tag eines<br />
beliebten Landausflugs tun, möglichst bei<br />
einer Stadt, die man schon kennt oder<br />
ohnehin noch mal intensiver besuchen<br />
möchte.<br />
TUI Cruises sorgt bei Mein Schiff für<br />
überraschend gut geplante Landausflüge.<br />
Die Landausflüge nach Florenz und Pisa<br />
am gleichen Tag, aber auch in Cannes<br />
und Valencia waren wunderschön und ich<br />
konnte viele Eindrücke sammeln. Natürlich<br />
reicht kein einzelner Tag, um die diese<br />
Städte wirklich zu entdecken. Doch der<br />
erste Eindruck der Landgänge genügte<br />
mir, um lokale Spezialitäten zu naschen,<br />
wichtige Sehenswürdigkeiten zu sehen<br />
und mich für neue Reiseziele inspirieren<br />
zu lassen. Auch im nächsten Jahr ist<br />
die Mein Schiff 2 wieder im westlichen<br />
Mittelmeer unterwegs.<br />
Insgesamt lässt sich meine erste Kreuzfahrt<br />
gut mit einem besonderen Moment<br />
am Tag meiner Anreise beschreiben. Ich<br />
bemerkte ein älteres Paar, das gerade<br />
anreiste und zum ersten Mal die Kabine<br />
betrat. Beide weit über 70, eher langsam<br />
unterwegs, etwas gebrechlich sogar. Er<br />
hielt ihr die Kabinentür auf. Alte Schule.<br />
Als ich an den beiden vorbei ging,<br />
schlüpfte sie gerade in ihre Hausschuhe,<br />
machte einen Schritt, blickte in die Kabine<br />
und sagte aus tiefstem Herzen und mit<br />
zitternder Stimme „Ist das schön.“<br />
Ich glaube die beiden waren wie ich zum<br />
ersten Mal auf einer Kreuzfahrt. Und wie<br />
ich und viele andere Gästen hatten sie<br />
sicherlich auch eine kleine Träne im Auge<br />
als das Schiff ablegte, das Schiffshorn<br />
erklang und die Blicke weit über das
REISE<br />
Meer reichten. Sich etwas gönnen, etwas<br />
erleben, das es sonst so nicht im Alltag<br />
gibt. In die Ferne schweifen. Darum geht<br />
es doch bei einer Kreuzfahrt. Mit ihren<br />
Hausschuhen an den Füßen bleiben mir<br />
die beiden in Erinnerung. Sie wussten<br />
dieses Abenteuer wirklich zu schätzen.<br />
Für sie war es etwas ganz Besonderes.<br />
Und genau das ist eine Kreuzfahrt auf der<br />
Mein Schiff 2, einem der sechs Schiffe<br />
dieser Wohlfühl-Flotte. Der Mein-Schiff-<br />
Slogan „Jeder Moment eine Reise für sich“<br />
wird hier erfüllt.<br />
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FOTOS: MATHIAS BRABETZ<br />
TIROL<br />
Vorhang auf für die zweite<br />
WINTER PRIDE<br />
Von 16. Bis 23. März <strong>2024</strong> wird es<br />
wieder bunt auf den Pisten des Tiroler<br />
Skiortes Sölden. rainbowtravel.at<br />
organisiert die zweite Winter Pride.<br />
So langsam, stellt man sich in Tirol schon<br />
wieder auf Winter ein. Skiurlaube werden<br />
geplant und über die Anschaffung einer<br />
neuen Ausrüstung nachgedacht. Zur<br />
Planung für den Winter <strong>2024</strong> gehört definitiv<br />
auch eine Teilnahme an der zweiten<br />
Winter Pride in Sölden. Im März verwandelt<br />
Österreichs 1. LGBTQ+ freundliches<br />
Reisebüro, www.rainbowtravel.at , die<br />
Pisten von Sölden wieder in ein Meer aus<br />
Regenbogenfarben.<br />
Host Drag Sindy Sinful wird auch <strong>2024</strong><br />
wieder mit spitzer Zunge und gekonnter<br />
Drag-Kunst durch die Woche begleiten<br />
und bei den Highlights wie dem Hüttenabend,<br />
dem Fun Race, dem Skiguiding<br />
und zahlreichen anderen Programmpunkten<br />
für gute und ausgelassene Stimmung<br />
sorgen.<br />
Definitiv eines der Highlights der LGBTQ+<br />
Community was die Winterevents betrifft.<br />
Informationen und Details gibt es auf<br />
www.winterpride-soelden.com oder<br />
direkt beim Veranstalter unter<br />
alfred@winterpride-soelden.com<br />
FOTOS: 25HOURS-HOTELS<br />
DUBAI<br />
Come as you are 25hours-hotels<br />
Das 25hours Hotel One Central in<br />
Dubai verbindet moderne Eleganz mit<br />
traditionellem Flair. Im Finanzviertel<br />
von Dubai gelegen, bietet es atemberaubende<br />
Ausblicke auf den Emirates<br />
Tower und das Museum of the Future.<br />
Unweit gelegen von den wichtigsten<br />
Attraktionen, ist es ideal für Reisende. Das<br />
Hotel spiegelt die Geschichte der Region<br />
mit seinen 434 Zimmern und Suiten in<br />
verschiedenen Designs wider. Es verfügt<br />
über fünf Restaurants und Bars, darunter<br />
das Hauptrestaurant Tandoor Tina und die<br />
Monkey Bar auf dem Dach. Einzigartige<br />
Annehmlichkeiten wie eine Bibliothek<br />
mit 5.000 Büchern und ein Moonlight<br />
Cinema im Freien tragen zum Charme des<br />
Hotels bei. Es bietet auch die weltweit<br />
erste 25hours Pool auf dem Dach, eine<br />
gemischte Outdoor-Sauna und ein Extra<br />
Hour Spa. Das 25hours Hotel One Central<br />
- Ein harmonisches Zusammenspiel von<br />
Luxus und Kultur.<br />
www.25hours-hotels.com
REISE<br />
KREUZFAHRT <strong>2024</strong><br />
FOTOS: NICKO CRUISES<br />
SPARTACUS GAY CRUISE<br />
Das Unterhaltungsprogramm der<br />
Spartacus Cruise kombiniert bekannte –Die Künstler–<br />
Gesichter mit neuen Talenten. Zusätzlich<br />
zu den DJs, die für die richtige musikalische<br />
Unterhaltung sorgen, werden<br />
9. – 16. OKTOBER <strong>2024</strong><br />
internationale Talente und Dragqueens<br />
die Gäste erneut begeistern. Die ersten<br />
„ONE QUEER FAMILY AT SEA“<br />
acht stellen wir dir an dieser Stelle vor!<br />
FOTOS: JANA LÄMMERER<br />
DJ JUAN DEL CHAMBO<br />
Juan Del Chambo ist ein venezolanischer DJ und Produzent mit Sitz in Köln. Er liebt es,<br />
melodische Rhythmen, treibende Basslinien und schwere Kickdrums zu verweben, um<br />
einen Sound zu schaffen, der die Tanzflächen zum Beben bringt. Im Februar <strong>2023</strong> veröffentlichte<br />
er in Zusammenarbeit mit Rony Golding seinen mit Spannung erwarteten<br />
Debütsong „El Diablo“ auf Prospect Records. Diese knisternde Neuerscheinung vereint<br />
perfekt seine venezolanischen Wurzeln mit seiner Liebe zum Techno. Juan fasziniert<br />
sein Publikum, indem er die Grenzen zwischen den Genres auf emotionale Weise<br />
verschwimmen lässt. Im Laufe seiner Karriere stand er auf den Decks renommierter<br />
Veranstaltungsorte, darunter im KitKat Club in Berlin, im Artheater und Bootshaus in<br />
Köln sowie im Radion West in Amsterdam.<br />
MISS ABBY OMG<br />
Miss Abby OMG ist allen „Drag Race“-Fans bekannt aus der ersten Staffel des<br />
niederländischen Ablegers des Erfolgsformats und schaffte es dort bis ins Finale. In der<br />
Show bereitete sie ihren Mitstreiterinnen ordentlich Feuer unterm Hintern und ging als<br />
Lip Sync Assassin in die Annalen des Franchise ein. Kein Wunder, schließlich stammt<br />
die wunderschöne Latina-Queen ursprünglich aus Brasilien! Auch an Bord der Vasco da<br />
Gama wird Abby mit diversen Tanzeinlagen und als Moderatorin der Pool Games den<br />
Gästen einheizen. Schon in den vergangenen zwei Jahren war sie als eine der Hauptkünstlerinnen<br />
mit an Bord und wird auch <strong>2024</strong> wieder jede Menge aufregende Kostüme<br />
und ganz viel „Spice“ im Koffer haben.<br />
NELSON<br />
Während der Kreuzfahrten 2022 und <strong>2023</strong> entdeckte Nelson seine Liebe zur Bühne<br />
und zum Rampenlicht, im letzten Jahr feierte er dann bei der großen Abschlussshow<br />
auf der Stage des Cruise-Theaters seine Premiere. Der Brasilianer mit einem Faible für<br />
außergewöhnliche Styles und Fashion moderiert in seiner Wahlheimat Berlin diverse<br />
Events und arbeitet als Model für LGBT+ Kampagnen bekannter Marken. In jüngerer<br />
Vergangenheit tritt die Stilikone mit dem Markenzeichen „Kopftuch“ auch als DJ auf und<br />
mixt dabei Brazilian Funk und Pop mit Disco-Klassikern und House-Musik. <strong>2024</strong> wird<br />
er sein eigenes Set im Captain’s Club spielen und steht als Main Hostess jederzeit für<br />
Fragen und Wünsche zur Verfügung – oder trinkt mit den Passagieren Tequila an der Bar.
REISE<br />
DJ POPPY DOWNES<br />
Im Jahr 2020, als sich die Welt dramatisch veränderte, nutzte djPoppyDownes den<br />
Moment, um sich auf sein Handwerk zu konzentrieren und sein Wissen über Nachtklub-<br />
Equipment und Musiktheorie zu vertiefen. Heute mischt er klassische und obskure<br />
Disco-Beats mit Hits aus allen Epochen und schafft so eine Stimmung, die Individualität<br />
feiert, Inklusivität fördert und Queerness willkommen heißt. „Ich liebe es, die Tanzfläche<br />
in einen Ort zu verwandeln, an dem die Leute ihre Probleme hinter sich lassen können,<br />
eine Verbindung zu jemandem herstellen und sich frei ausdrücken können.“<br />
DJ JAMES<br />
James zählt zu den bekanntesten schwulen DJs im süddeutschen und österreichischen<br />
Raum. Internationale Auftritte führten ihn u. a. zur „Bear Week“ nach Sitges. Außerdem<br />
ist er ein Begriff als langjähriger Resident-DJ beim CSD München und beim „Pink<br />
Lake“-Festival am Wörthersee in Österreich. Mit über einer Dekade auf dem Buckel ist<br />
seine queere Partyreihe „PINK PARADISE“ in München eine echte Institution und die am<br />
längsten laufende Gay Party. Sein musikalisches Können reicht von Circuit House, Pop,<br />
Dancefloor und Classics bis zu Party und Schlager.<br />
MISS SISTRATA<br />
2021 durften sich 14 internationale Künstlerinnen im „Drag Race“-Ableger „Queen of the<br />
Universe“ erstmals in einem Gesangswettbewerb messen (nichts mit Lyp sinc, Mädels!).<br />
Ein Jahr später standen schon die nächsten Kandidatinnen in den Startlöchern. Mit<br />
dabei: der israelische Countertenor Uri Elkayam, der in der zweiten Staffel der Show<br />
unter seinem Künstlernamen Miss Sistrata auftrat. Die internationale Aufmerksamkeit<br />
durch das Format bescherten ihm weitere Auftritte, unter anderem als die vielleicht<br />
erste männliche „Violetta Valéry“ in der „Traviata“-Inszenierung der bayrischen Opera<br />
Incognita oder als „Mama“ in „Chicago“ in Tel Aviv. Während der <strong>2024</strong>er-Route wird dich<br />
Miss Sistrata mit ihrem Gesangstalent im Bordtheater zum Staunen bringen!<br />
CHRIS BEKKER<br />
DJ & Producer Chris Bekker zählt zu den Berliner Exportschlagern der elektronischen<br />
Gay- und Hetero-Szene weltweit. Seit 2013 arbeitet er zusammen mit Musikpionier<br />
und Produzentenlegende Paul van Dyk, auf dessen Label VANDIT Rec seine Veröffentlichungen<br />
erscheinen. Bereits seit der allerersten Cruise im Jahr 2017, als Spartacus<br />
noch auf der Nefeli durch das griechische Meer fuhr, ist Chris als Resident der Spartacus<br />
Cruise dabei und spielt für euch vor allem treibende Techno- und Trance-Sets. Chris’<br />
Produktionen sind globale Chartgaranten und Klubhymnen.<br />
STEFANO MAY<br />
Der in Italien geborene Sänger, Songwriter und Klaviervirtuose begeisterte sich schon<br />
früh für die Musik und begann im Alter von sieben Jahren mit einer klassischen Klavierausbildung.<br />
Stefano möchte die Menschen durch die Kraft der Musik zusammenbringen:<br />
„Musik ist dazu da, die Seele zu heilen. Menschen finden Gemeinsamkeiten in der<br />
Musik, die sie hören, und jedes Lied hat die richtige Zeit und den richtigen Ort für jeden<br />
seiner Zuhörer.“ Musikalisch wurde Stefano auch von seiner Mutter inspiriert, die ihn<br />
dazu erzogen hat, große Träume zu verfolgen und seine Gaben mit Stärke, Geduld und<br />
herzlicher Hingabe zu teilen.<br />
Info-Hotline: 030 443 198-50 (Mo – Do 11 – 17 Uhr)<br />
www.spartacus.cruises
REISE<br />
CHICAGO<br />
BOYS,<br />
BOYS,<br />
BOYS<br />
Die Millionenmetropole am Lake Michigan<br />
ist Heimat eines der bekanntesten<br />
queeren Stadtviertel der USA. Boystown,<br />
das aus einigen Straßenblocks entlang<br />
der North Halstead Street besteht, gilt<br />
als das erste offiziell von einer Großstadt<br />
anerkannte LGBTIQ*-Viertel der USA.<br />
Seit dem 1960er Jahren fand die Community<br />
den Weg in den Stadtteil Lakeview,<br />
innerhalb dessen Grenzen Boystown liegt.<br />
Nach dem Stonewall-Aufstand 1969 in<br />
New York, fand 1970 hier der erste Pride<br />
March Chicagos statt und es entstanden<br />
nach und nach erste Community- und<br />
Gesundheitszentren für Homosexuelle,<br />
in den 1980er Jahren öffneten die ersten<br />
queeren Bars. Seit 25 Jahren bilden große<br />
Regenbogenstelen im Art-Déco-Stil den<br />
sogenannten „Legacy Walk“ entlang der<br />
North Halsted Street, der an wichtige<br />
Protagonisten der LGBTIQ*-Bewegung<br />
erinnert. Bis heute das Boystown nichts<br />
an seiner Anziehungskraft für die Community<br />
verloren. Von kleinen, gemütlichen<br />
Restaurants wie Drew’s on Halsted über<br />
coole Lounges wie Scarlet bis zu Sports<br />
Bars wie DS Tequilla Company oder die<br />
Sauna Steamworks - die Auswahl ist<br />
riesig und irgendwann findet jeder seinen<br />
Lieblingsplatz. Besonders bleibt ist dabei<br />
Chicagos größte queere Bar Sidetracks -<br />
eine Institution mit mehreren Tanzflächen,<br />
Dachterrasse und Themenabenden wie<br />
etwa Dragshows.<br />
Queere Events<br />
Zudem ist Boystown Gastgeber gleich<br />
mehrerer Festivals, die über das Jahr<br />
verteilt dort stattfinden. Neben einer<br />
großen Halloween-Parade am 31. Oktober<br />
findet hier im Juni ein riesiges Pride Fest<br />
statt und auch die Parade des Chicago<br />
Pride startet von hier. Mehr als 100.000<br />
Besucher kommen zu den Northalsted<br />
Market Days, die <strong>2024</strong> am 10. und 11.<br />
August stattfinden. Auf mehreren Bühnen<br />
treten zahlreiche Künstler, Musiker, DJs<br />
und Dragqueens auf, neben etlichen<br />
Essens- und Getränkeständen sind es aber<br />
auch vor allem die über 250 Stände von<br />
Firmen und Organisationen, die Besucher<br />
aus den gesamten USA nach Chicago<br />
locken. Sehr international geht es bei dem<br />
Ende Mai über das Memorial Day Weekend<br />
stattfindenden International Mr. Leather<br />
Wettbewerb statt. Beim wichtigsten<br />
Leder- und Fetisch-Treffen der Community<br />
gibt es neben Workshops und Partys einen<br />
großen Marktplatz, der für jeden Fetisch<br />
etwas zu bieten hat. Höhepunkt der<br />
Veranstaltung ist die Wahl des International<br />
Mr. Leather, der die Community ein Jahr<br />
lang weltweit repräsentiert.<br />
Szene & Strand<br />
Wer sich lieber in einer alternativen<br />
queeren Szene bewegt, sollte in Stadtteilen<br />
wie Edgewater und Andersonville<br />
vorbeischauen. Hier haben im Laufe der<br />
letzen Jahren zahlreiche Cafés, Bars und<br />
Restaurants eröffnet, die auf Inklusivität<br />
und eine entspannte Atmosphäre jenseits<br />
des doch sehr männlich geprägten<br />
Boystown setzen. Ein typisches Beispiel<br />
ist die gefeierte Cocktailbar Nobody’s<br />
Darling, die von einem afro-amerikanischen<br />
Lesbenpaar geführt wird und ausgefallene<br />
Cocktail-Kreationen serviert. Bei<br />
sommerlichen Temperaturen lohnt sich<br />
zudem ein Tag an einem der schönsten<br />
queeren Stadtstrände der USA. Der in<br />
der Szene unter dem Namen Hollywood<br />
Beach bekannte Kathy Ostermann Beach<br />
am Ufer des Lake Michigan liegt knapp<br />
10 Autominuten nördlich von Boystown<br />
und ist vor allem an den Wochenenden<br />
gut besucht. Dass man hier kaum internationale<br />
Touristen findet liegt vor allem<br />
daran, dass diese bei Chicago eher weniger<br />
an eine Stranddestination denken. Denn<br />
natürlich hat die Stadt mit ihrer außergewöhnlichen<br />
Skyline, herausragenden<br />
Museen wie dem Art Institute of Chicago<br />
oder dem Field Museum of Natural History<br />
und ihrer vielseitigen Theaterszene alles zu<br />
bieten, was man von einer amerikanischen<br />
Metropole erwartet. Aber eben auch eine<br />
der spannendsten queeren Szenen der<br />
USA. *dax<br />
www.choosechicago.com<br />
FOTO: RANVESTEL PHOTOGRAPHIC CHOOSE<br />
FOTO: DIRK BAUMGARTL
REISE<br />
FOTO: HOFMARAN<br />
AROSA GAY SKI WEEK<br />
Unvergessliche Erlebnisse<br />
in den SCHWEIZER ALPEN<br />
Vom 20. bis 27. <strong>Januar</strong> findet im Schweizer<br />
Kanton Graubünden mit der Arosa<br />
Gay Ski Week wieder eine beliebtesten<br />
queeren Skiwochen Europas statt.<br />
Die Arosa Gay Ski Week <strong>2024</strong> verspricht<br />
eine atemberaubende Kombination<br />
aus malerischen Berglandschaften,<br />
aufregenden Skipisten und geselligen<br />
Abendveranstaltungen, die dieses Event<br />
zu einem unvergesslichen Erlebnis für<br />
alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
machen. Eingebettet im Herzen der<br />
Schweizer Alpen bietet Arosa ein wahres<br />
Skiparadies, dass für alle Levels geeignet<br />
ist, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene.<br />
Die perfekt präparierten Pisten und<br />
die atemberaubende Aussicht werden<br />
unvergessliche Erinnerungen schaffen.<br />
Dabei ist die Arosa Gay Ski Week ist weit<br />
mehr als nur Skifahren - sie ist ein Event<br />
der Vielfalt und Akzeptanz mit einer Atmosphäre,<br />
in der jeder, unabhängig von seiner<br />
geschlechtlichen Identität, willkommen<br />
ist. Auf dem Programm stehen Events wie<br />
Après-Ski-Partys, Themenabende, exquisite<br />
Dinner, Live-Auftritte und vieles mehr.<br />
Die Arosa Gay Ski Week ist non-profit und<br />
FOTO: JORGE PEREIRA<br />
setzt sich stolz für LGBTIQ*-Initiativen<br />
ein. Ein Teil der Erlöse der Veranstaltung<br />
wird an Organisationen gespendet, die sich<br />
für Gleichberechtigung und Akzeptanz<br />
einsetzen. Viele der Hotelpartner haben<br />
sich dem „Travel Proud“-Label für LGBTIQ*-<br />
freundliche Unterkünfte angeschlossen,<br />
dazu gehören etwa das Alpenblick, Arlenwald,<br />
Aves, Haus Belmont, Kulm, Provisorium<br />
13, Seehof, Robinson Club, Tschuggen<br />
Grand, Valsana und Vetter. Egal, ob man<br />
begeisterter Skifahrer, Feierfreudiger oder<br />
einfach nur auf der Suche nach einem<br />
einzigartigen und abwechslungsreichen<br />
Winterurlaub ist: Die Arosa Gay Ski Week ist<br />
der perfekte Ort, um den Winter zu gebieten,<br />
neue Freundschaften zu schließen<br />
und Momente zu erleben, die noch lange in<br />
Erinnerung bleiben. *dax.<br />
www.arosa-gayskiweek.com<br />
FOTO: MICHEL POULAIN
REISE<br />
KUNST &<br />
KULINARIK<br />
BILBAO<br />
FOTO: DIRK BAUMGARTL<br />
Ähnlich wie einst Barcelona hat sich die<br />
Hauptstadt des Baskenlandes von einer<br />
verarmten Industrie- und Hafenstadt<br />
innerhalb der letzten 25 Jahre in<br />
eine Kulturmetropole verwandelt, die<br />
Touristen aus aller Welt anzieht.<br />
Ausschlaggebend war die Eröffnung des<br />
Guggenheim-Museums nach einem spektakulären<br />
Entwurf des Architekten Frank O.<br />
Gehry im Jahr 1997, das Bilbao quasi über<br />
Nacht zu einer Pilgerstätte für Kunstfans<br />
machte. Nicht weniger spektakulär ist<br />
das 2010 eröffnete Azkuna Zentroa, ein<br />
öffentliches Kultur- und Erholungszentrum<br />
für die Bewohner Bilbaos, das vom Designer<br />
Philippe Starck in Kooperation mit Thibaut<br />
Mathieu entworfen wurde. Dessen wohl<br />
beliebteste Einrichtung ist ein großer Pool<br />
auf dem Dach, dessen Glasboden vom<br />
inneren des Gebäudes den Blick auf die<br />
Badenden aus ungewöhnlicher Perspektive<br />
freigibt. Mindesten ebenso berühmt wie<br />
für ihre Kunst ist Bilbao für seine außergewöhnliche<br />
Gastronomie. Neben klassischen<br />
Pinxtos, einer baskischen Version von Tapas,<br />
die man in etlichen Bars gereicht bekommt,<br />
findet man in Bilbao zahlreiche Sterne-<br />
Restaurants, darunter etwa das NKO auf<br />
dem Dach des Radisson Collection Hotels<br />
Gran Via, das japanisch-baskische Fusionsküche<br />
kreiert oder das am Rande der<br />
Altstadt gelegene Ola. Von dort sind es nur<br />
wenige Meter zu den queeren Bars rund um<br />
die Dorre Kalea und Pilota Kalea, vor denen<br />
sich vor allem am Wochenende die schwule<br />
Szene drängelt. Höhepunkt der Saison ist<br />
der Bilbao Bizkaia Pride, der in der Regel<br />
von Mitte bis Ende Juni stattfindet und<br />
zu dessen Höhepunkten eine Bootparade<br />
sowie ein Festival im Stadtzentrum am Ufer<br />
des Nervión stattfindet. *dax.<br />
www.bilbaoturismo.net<br />
www.spain.info<br />
LONDON<br />
Queer as F*CK<br />
Brexit, Stress im Königshaus, Regierungskrisen<br />
und eine Pandemie. Die<br />
Millionenmetropole London hatte es die<br />
letzten Jahre wahrlich nicht leicht, die<br />
Herzen ausländischer Gäste zu erobern.<br />
Dabei war das Jahr 2022 für die britische<br />
LGBTIQ*-Community von besonderer<br />
Bedeutung, schließlich konnte man den<br />
50. Jahrestag der ersten Pride-Demonstration<br />
des Landes feiern, die am 1. Juli 1972 durch<br />
die Straßen Londons zog. Anlässlich des Jubiläums<br />
wurde im letzten Jahr passenderweise<br />
Großbritanniens erstes queeres Museum in<br />
der Nähe der Bahnstation Kings Cross eröffnet.<br />
In vier Räumen widmet sich die aktuelle<br />
Ausstellung von Queer Britain der Geschichte<br />
der britischen LGBTIQ*-Bewegung anhand<br />
von Fotos, Dokumenten und Videobeiträgen.<br />
Das wohl beeindruckendste Objekt ist dabei<br />
jene Zellentür, hinter der einst die schwule<br />
Schriftstellerlegende Oscar Wilde seine Zeit<br />
hinter Gittern verbrachte.<br />
Einigen von Wildes Zeitgenossen begegnet<br />
man auch während eines Besuchs in Londons<br />
Tate Britain, die vor allem für ihre einzigartige<br />
Sammlung von Werken des britischen<br />
Romantikers William Turner berühmt ist.<br />
Regelmäßig finden hier kostenlose Führungen<br />
unter einem queeren Blickwinkel statt. Die<br />
Bandbreite der in der Führung gezeigten<br />
Werke reicht dabei von homoerotischen<br />
Badeszenen der Maler Henry Scott Duke und<br />
Duncan Grant über Arbeiten der lesbischen<br />
FOTOS: DIRK BAUMGARTL<br />
Künstlerinnen Ethel Sands und Gwen John<br />
bis zu Werken der schwulen Ikonen Francis<br />
Bacon und David Hockney. Mit Führungen<br />
aus queerer Perspektive ist die Tate Britain<br />
nicht allein. Die Tate Modern, Londons<br />
wichtigstes Museum für Gegenwartskunst,<br />
bietet spezielle Rundgänge ebenso an wie das<br />
Victoria & Albert Museum (V&A), das anhand<br />
von Kunstobjekten die Geschichte von<br />
sexuellen Identitäten und Geschlechterrollen<br />
erzählt. Ziemlich queer geht es auch in der<br />
im V&A noch bis April <strong>2024</strong> zu sehenden<br />
Ausstellung DIVA zu, die sich überwiegend<br />
Ikonen des Showbusiness widmet – darunter<br />
Grace Jones, Marilyn Monroe, Maria Callas,<br />
Cher und Elton John. *dax<br />
www.visitlondon.com<br />
www.visitbritain.com
ADVERTORIAL<br />
ADHÄRENZ ALS SCHLÜSSEL<br />
ZU EINER ERFOLGREICHEN HIV-THERAPIE<br />
Moderne HIV-Therapien verfügen über<br />
eine hohe Wirksamkeit und sind dabei in<br />
der Regel gut verträglich, was es Menschen<br />
mit HIV ermöglicht, ein gutes und<br />
langes Leben zu führen. Es gibt allerdings<br />
eine wichtige Voraussetzung, damit<br />
eine erfolgreiche Therapie sichergestellt<br />
werden kann: Die Medikamente müssen<br />
konsequent und richtig eingenommen<br />
werden. Von HIV-Schwerpunktärzt*innen<br />
wird in diesem Zusammenhang regelmäßig<br />
der Begriff der Adhärenz verwendet.<br />
UNTERSCHEIDUNG ZWISCHEN<br />
THERAPIEADHÄRENZ UND<br />
TERMINADHÄRENZ<br />
Adhärenz umfasst neben der täglichen<br />
Einnahme der Tabletten auch die Einhaltung<br />
von Arztterminen für regelmäßige<br />
Untersuchungen. Es können also zwei<br />
Arten der Adhärenz unterschieden werden:<br />
Die Therapieadhärenz bezeichnet die<br />
korrekte Einnahme der Medikamente, die<br />
Terminadhärenz hingegen beschreibt die<br />
Einhaltung der vereinbarten Arzttermine.<br />
WARUM IST THERAPIEADHÄRENZ<br />
SO WICHTIG?<br />
Eine hohe Therapieadhärenz ist entscheidend,<br />
um die Vermehrung von HIV<br />
im Körper zu unterdrücken und so eine<br />
erfolgreiche Therapie zu gewährleisten.<br />
Damit wird auch sichergestellt, dass HIV<br />
unter der Nachweisgrenze ist und selbst<br />
bei ungeschütztem Sex nicht mehr übertragen<br />
werden kann. 1,2 Das kann nicht nur<br />
zu einer entspannteren Sexualität führen,<br />
sondern auch zu einer höheren Lebensqualität.<br />
Bei schwangeren Frauen bedeutet<br />
eine Nicht-Nachweisbarkeit zudem, dass<br />
HIV sowohl während der Schwangerschaft<br />
als auch bei der Geburt nicht mehr auf das<br />
Baby übertragen werden kann.<br />
WIE KANN ES ZUM VERGESSEN DER<br />
EINNAHME KOMMEN?<br />
Selbst wenn man um die Bedeutung der<br />
Therapieadhärenz für eine erfolgreiche<br />
Therapie weiß, kann es im Leben immer<br />
Situationen geben, in denen die Medikamenteneinnahme<br />
vergessen wird. Das kann<br />
verschiedene Ursachen haben: Manchmal<br />
führen kognitive Faktoren – wie etwa<br />
eine Gedächtnisschwäche – dazu, dass<br />
die Einnahme ausbleibt. Auch besondere<br />
Lebensumstände, wie Stress, unregelmäßige<br />
Arbeitszeiten mit vielen Dienstreisen<br />
oder Substanzkonsum können mögliche<br />
Ursachen für Vergessen sein.<br />
Klar ist: Niemand ist perfekt. Jedoch hilft<br />
es, aufmerksam zu bleiben und offen mit<br />
dem/der Ärzt*in darüber zu sprechen,<br />
falls man bemerkt, dass ein Vergessen<br />
der Einnahme häufiger wird. Denn: Eine<br />
mangelnde Therapieadhärenz kann den<br />
Erfolg der ganzen Therapie gefährden.<br />
Nicht nur Vergessen kann eine Ursache<br />
für das Auslassen der täglichen Dosis<br />
sein. Möglicherweise macht die äußere<br />
Situation, in der man sich gerade befindet,<br />
eine diskrete Einnahme der Medikamente<br />
unmöglich und man entscheidet sich ganz<br />
bewusst, diese nicht einzunehmen.<br />
EHRLICHE KOMMUNIKATION ALS<br />
DREH- UND ANGELPUNKT DER<br />
TERMINADHÄRENZ<br />
Um die eigene Gesundheit und damit eine<br />
hohe Lebensqualität sicherzustellen, ist<br />
es wichtig, die regelmäßigen Termine zur<br />
Kontrolle oder auch zur Verabreichung<br />
der Therapie – falls diese nicht in Form<br />
von Tabletten sondern als Injektion<br />
oder Infusion erfolgt – gewissenhaft<br />
wahrzunehmen.<br />
Wenn man einmal einen Termin nicht<br />
wahrnehmen kann, zu diesem aber<br />
einfach nicht erscheint anstelle ihn zu<br />
verschieben, so kann das auf den/die<br />
Ärzt*in unzuverlässig wirken. Aber selbst,<br />
wenn man einen Termin verschiebt oder<br />
absagt, da man beispielsweise noch<br />
ausreichend Medikamente vorrätig hat<br />
und der Termin zu einer anderen Zeit<br />
besser in den eigenen Kalender passt,<br />
weiß der/die Ärzt*in den Grund hierfür<br />
nicht – sofern man diesen nicht offen<br />
kommuniziert. So fällt diese/r womöglich<br />
selbst im Falle einer Terminverschiebung<br />
ohne genannten Grund das Urteil:<br />
Unzuverlässige/r Patient*in mit mangelnder<br />
Terminadhärenz.<br />
EINE ERFOLGREICHE THERAPIE<br />
MIT HOHER LEBENSQUALITÄT<br />
SICHERSTELLEN<br />
Auch wenn ein Termin einmal nicht eingehalten<br />
werden kann, ist eine offene Kommunikation<br />
der Schlüssel zum Erfolg. Wenn die<br />
tägliche Einnahme der Medikamente unter<br />
bestimmten Umständen einmal schwerfällt,<br />
ist es wichtig, offen mit dem/r Ärzt*in<br />
darüber zu sprechen und mögliche Ursachen<br />
dafür zu enttarnen, um dann gemeinsam<br />
eine individuelle Lösung zu finden.<br />
Wenn man die HIV-Medikamente konsequent<br />
einnimmt und auch die regelmäßigen<br />
Termine gewissenhaft wahrnimmt, dann<br />
gehen Therapieadhärenz und Terminadhärenz<br />
Hand in Hand. Dies trägt wesentlich<br />
dazu bei, dass eine erfolgreiche Therapie<br />
mit der Viruslast unter der Nachweisgrenze<br />
sichergestellt und damit eine hohe Lebensqualität<br />
erhalten werden kann.<br />
Weitere Informationen zum Leben<br />
mit HIV sowie persönliche Geschichten<br />
von HIV-positiven Menschen findest du<br />
unter www.livlife.de<br />
Unterstützt von ViiV Healthcare<br />
Quellen:<br />
1<br />
Eisinger RW et al. HIV Viral Load and Transmissibility<br />
of HIV Infection: Undetectable Equals Untransmittable.<br />
JAMA 2019 Feb 5; 321(5): 451–452.<br />
2<br />
Leitlinien der European AIDS Clinical Society (EACS),<br />
Version 11.1, Stand Oktober 2022.<br />
NP-DE-HVU-ADVR-230021
Männer. Und Meer.<br />
Deine Gay Cruise<br />
Athen (Piräus)<br />
GRIECHENLAND<br />
Mykonos<br />
GRIECHENLAND<br />
Larnaka<br />
ZYPERN<br />
Iraklio<br />
GRIECHENLAND<br />
Haifa<br />
ISRAEL