23.11.2023 Aufrufe

hinnerk Dezember 2023 / Januar 2024

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

HAMBURG І BREMEN І HANNOVER<br />

DEZEMBER <strong>2023</strong> / JANUAR <strong>2024</strong> | HEFT 332<br />

GESUNDHEIT<br />

REISE<br />

Jetzt den<br />

URLAUB<br />

planen<br />

KULTUR<br />

Highlights<br />

im Winter<br />

CHER | CMAT | ANNETT LOUISAN | DORIAN ELECTRA | JOCK MOONEY


Wir freuen uns<br />

auf deinen Besuch!


Intro 3<br />

Inhalt<br />

4 SZENE<br />

10 PARTY<br />

12 NORD<br />

14 GESUNDHEIT<br />

22 GESCHENKE<br />

24 EYECANDY<br />

26 KULTUR<br />

• MUSIK<br />

• FILM<br />

• BUCH<br />

• KUNST<br />

• REISE<br />

• GESUNDHEIT<br />

Kostenlos<br />

epaper.<br />

männer.<br />

media<br />

Alle Magazine<br />

online und<br />

als App!<br />

Herausgeber:<br />

Christian Fischer (cf) &<br />

Michael Rädel (rä)<br />

Chefredakteur:<br />

Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)<br />

KONTAKT:<br />

Hamburg: T: 040 280081-76 /-77,<br />

F: 040 28008178,<br />

redaktion@<strong>hinnerk</strong>.de<br />

Frankfurt: T: 069 83044510<br />

Fax: 069 83040990,<br />

redaktion@gab-magazin.de<br />

Berlin: Degnerstr. 9b, 13053 Berlin,<br />

T: 030 4431980, F: 030 44319877,<br />

redaktion@blu.fm<br />

Köln: T: 0221 29497538,<br />

termine@rik-magazin.de,<br />

c.lohrum@rik-magazin.de<br />

München: T: 089 5529716-10,<br />

redaktion@leo-magazin.de<br />

MITARBEITER:<br />

Redaktion: Mathias Rätz (mr),<br />

Michael Rädel (rä), Felix Just (fj),<br />

Christian K.L. Fischer (fis),<br />

Sabine Hannakampf (sah),<br />

Patrick Heidmann, Steffen Rüth,<br />

Dagmar Leischow,<br />

Dirk Baumgartl (dax)<br />

Lektorat (ausgewählte Texte):<br />

Tomas M. Mielke,<br />

www.sprachdesign.de<br />

Sabine Hannakampf,<br />

lektorat-hannakampf.business.site<br />

Grafik: Janis Cimbulis,<br />

Susan Kühner, Mark Pfitzinger<br />

Cover: www.freepik.com<br />

ANZEIGEN:<br />

Berlin: Christian Fischer (cf):<br />

christian.fischer@blu.fm<br />

Ulli Pridat: ulli@blu-event.de<br />

München: Christian Fischer (cf):<br />

christian.fischer@blu.fm<br />

Köln: Charles Lohrum (cl):<br />

c.lohrum@rik-magazin.de<br />

Hamburg: Jimmy Blum (jb):<br />

jimmy.blum@<strong>hinnerk</strong>.de<br />

Bremen, Hannover, Oldenburg:<br />

Mathias Rätz (mr):<br />

mathias.raetz@<strong>hinnerk</strong>.de<br />

Frankfurt: Sabine Lux:<br />

sabine.lux@gab-magazin.de<br />

Christian Fischer (cf):<br />

christian.fischer@blu.fm<br />

DIGITAL MARKETING:<br />

Dirk Baumgartl (dax):<br />

dirk.baumgartl@blu.fm<br />

VERLAG:<br />

blu media network GmbH,<br />

Degnerstr. 9b, 13053 Berlin<br />

Verwaltung: Sonja Ohnesorge<br />

Geschäftsführer:<br />

Hendrik Techel, Christian Fischer (cf)<br />

Vertrieb: CartellX, Eigenvertrieb<br />

Druck: PerCom Vertriebsgesellschaft<br />

mbH, Am Busbahnhof 1,<br />

24784 Westerrönfeld<br />

Abonnentenservice:<br />

MÖLLER PRO MEDIA GmbH,<br />

Tel. 030-4 190 93 31, Zeppelinstr.<br />

6, 16356 Ahrensfelde, Gläubiger-ID<br />

DE06 ZZZ 000 000 793 04<br />

Unsere Anzeigenpartner haben es<br />

ermöglicht, dass du monatlich dein<br />

<strong>hinnerk</strong> Magazin bekommst. Bitte<br />

unterstütze beim Ausgehen oder<br />

Einkaufen unsere Werbepartner.<br />

Es gilt die <strong>hinnerk</strong> Anzeigenpreisliste<br />

(gültig seit 1. <strong>Dezember</strong> 2022).<br />

Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Redaktion wieder.<br />

Die Abbildung oder Erwähnung<br />

einer Person ist kein Hinweis<br />

auf deren sexuelle Identität. Wir<br />

freuen uns über eingesandte<br />

Beiträge, behalten uns aber eine<br />

Veröffentlichung oder Kürzung<br />

vor. Für eingesandte Manuskripte<br />

und Fotos wird nicht gehaftet.<br />

Der Nachdruck von Text, Fotos,<br />

Grafik oder Anzeigen ist nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung des<br />

Verlags möglich. Für den Inhalt<br />

der Anzeigen sind die Inserenten<br />

verantwortlich. Bei Gewinnspielen<br />

ist der Rechtsweg ausgeschlossen.<br />

Der Gerichtsstand ist Berlin.<br />

Abonnement: Inlandspreis<br />

30 Euro pro Jahr, Auslandspreis<br />

50 Euro pro Jahr. Bei Lastschriften<br />

wird die Abogebühr am<br />

3. Bankarbeitstag des laufenden<br />

Monats abgebucht.<br />

Wandsbeker Chaussee 31, 22089 Hamburg<br />

Telefon: +49 (0) 40 – 25 41 51 61<br />

www.han-bestatter.de


4 SZENE<br />

MARKT<br />

Geschenkeshopping & Glühwein<br />

Ein paar Wochen vor der besinnlichen<br />

Adventszeit startete im eigentlich<br />

sonst eher zurückhaltenden Hamburg die<br />

Weihnachtszeit. Heute eröffnet der klar auf<br />

Weihnachten ausgerichtete „SANTA PAULI“.<br />

Auch die queere Location WunderBar<br />

macht mit.<br />

Und das WunderBar-Team freute sich zuvor<br />

auf Social Media schon so richtig drauf: „Das<br />

AUSZEICHNUNG<br />

Grund zum Stolz<br />

Die Inszenierung von Alexi Kaye Campbells<br />

„The Pride“ am English Theatre of Hamburg<br />

in der letzten Spielzeit hat offensichtlich<br />

nicht nur das Publikum überzeugt.<br />

Denn der schwedische Regisseur und<br />

künstlerischer Leiter des Theaters Paul<br />

Glaser hat mit seiner Interpretation des<br />

Stückes, das eine Dreiecksbeziehung im<br />

Jahr 1958 beleuchtet, gerade den Hamburger<br />

Theaterpreis <strong>2023</strong> gewonnen. „The<br />

Pride“ verbindet auf subtile Weise Komödie<br />

und Tragödie und macht dabei vor allem<br />

gleichgeschlechtliche Liebe zum zentralen<br />

Thema. Glaser führte bereits im Londoner<br />

West End Regie und ist ebenfalls als Sänger,<br />

Schauspieler, Tänzer und Komponist tätig,<br />

und gerade die eigenen Musikstücke für<br />

Inszenierung überzeugten Publikum wie<br />

Jury. Man darf gespannt sein, welchem<br />

Projekt er sich als nächstes widmen wird.<br />

in Hamburg<br />

Warten hat ein Ende! {…} Wir bieten euch<br />

dort in Kooperation mit der Alte Liebe jede<br />

Menge Glühwein, heiße Barkeeper*innen<br />

und beste Musik! Für den Start heute haben<br />

wir Pamela Power am DJ Pult für euch! Wir<br />

sehen uns!“ Über den fröhlichen Spaß auf<br />

dem Spielbudenplatz in St. Pauli, bei dem<br />

#mensch einkaufen und Spaß haben kann,<br />

ist auf der zugehörigen Homepage zu lesen:<br />

„Auf SANTA PAULI verschwimmen zwischen<br />

dem 13. November und 23. <strong>Dezember</strong> die<br />

Grenzen zwischen klassischer Weihnachtstradition<br />

und frivolem Kiezleben. SANTA<br />

PAULI lockt mit Livemusik und heißen<br />

Engeln auf der Showbühne. An den Ständen<br />

dazwischen gibt es alles, was auf einen<br />

Kiezweihnachtsmarkt gehört – natürlich<br />

auch erotische Geschenkideen.“ *rä<br />

spielbudenplatz.eu<br />

FOTO: M. RÄDEL FOTO: STEFFEN BARNIAK


SZENE 5<br />

FÜR QUEERE<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Gesellschaft, Kultur, Reise & Gesundheit<br />

News für Dich<br />

www.männer.media


6 szene<br />

DEUTSCHE<br />

AIDSHILFE<br />

„Leben mit HIV.<br />

Anders als du denkst?“<br />

Das eigene Wissen auf den<br />

Prüfstand stellen, sich Vorurteile<br />

bewusst machen und<br />

korrigieren – dazu regt eine<br />

Gemeinschaftskampagne der Bundeszentrale<br />

für gesundheitliche Aufklärung<br />

(BZgA), der Deutschen Aidshilfe (DAH)<br />

und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS)<br />

zum Welt-Aids-Tag am 1. <strong>Dezember</strong> an.<br />

In der am 2. November gestarteten<br />

Kampagne „Leben mit HIV. Anders als<br />

du denkst?“ erzählen sieben starke Persönlichkeiten<br />

von ihrem Leben mit HIV,<br />

berichten von ihrem alltäglichen Erleben,<br />

ihrem HIV-positiven Coming-out und<br />

ihrem Umgang mit Widerständen. Das<br />

Spektrum reicht von der prominenten<br />

Dragqueen Barbie Breakout („Diskriminierung<br />

kannst du dir abschminken!“) über<br />

die ukrainische Sexualtherapeutin und<br />

Veranstalterin von Kuschelpartys Kristina<br />

(„Ich lebe mit HIV. Komm kuscheln!“) bis<br />

hin zur bayerischen Postbotin Hildegard,<br />

die mit ihrem Coming-out nicht länger<br />

warten will („HIV-positiv: Jetzt zeig ich’s<br />

euch!“).<br />

LEBEN MIT HIV HEUTE – FAST ALLE<br />

ERLEBEN DISKRIMINIERUNG<br />

Nach Angaben von UNAIDS lebten<br />

2022 weltweit 39 Millionen Menschen<br />

mit HIV. In Deutschland waren es 2021<br />

laut Angaben des Robert Koch-Instituts<br />

90.800 Menschen.<br />

HIV ist heute gut behandelbar, wenn<br />

auch noch nicht heilbar. Hoch effektive<br />

Medikamente verhindern die Vermehrung<br />

des Virus im Körper. HIV-positive Menschen<br />

bleiben bei rechtzeitiger Diagnose<br />

und Behandlung gesund, erkranken<br />

also nicht an Aids. Im Rahmen der 2021<br />

durchgeführten Online-Befragung<br />

„positive stimmen 2.0“ gaben 90 Prozent<br />

der Befragten an, sie würden gut mit ihrer<br />

HIV-Infektion leben. Drei Viertel fühlten<br />

sich gesundheitlich nicht oder nur wenig<br />

eingeschränkt.<br />

95 Prozent der Befragten berichteten<br />

jedoch von mindestens einer diskriminierenden<br />

Erfahrung in den letzten zwölf<br />

Monaten aufgrund von HIV. 52 Prozent<br />

gaben an, durch Vorurteile in ihrem Leben<br />

beeinträchtigt zu sein. „HIV-positive<br />

Menschen erfahren zu oft Vorurteile,<br />

veraltete Vorstellungen vom Leben mit<br />

HIV und Berührungsängste. Gemeinsam<br />

setzen wir uns dafür ein, jeder Form von<br />

Ablehnung entgegenzuwirken, damit<br />

Menschen mit HIV ohne Stigmatisierung<br />

leben können“, so Dr. Johannes Nießen,<br />

Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts<br />

für Aufklärung und Prävention in der<br />

Medizin (BIPAM) und Kommissarischer<br />

Leiter der Bundeszentrale für gesundheitliche<br />

Aufklärung (BZgA).<br />

Benachteiligung, Zurückweisung und<br />

Berührungsängste kommen in allen<br />

Lebensbereichen vor, wie eine Umfrage der<br />

Deutschen Aidshilfe aus dem Jahr 2020<br />

zeigt: Knapp ein Viertel der Befragten<br />

wollte mit HIV-positiven Menschen


lieber nicht Geschirr oder<br />

Sportgeräte teilen, ein Fünftel<br />

fürchtete sich, dieselbe Toilette<br />

zu benutzen. Nur die Hälfte der<br />

befragten Menschen würde eine<br />

HIV-positive Person küssen, die<br />

ihnen sympathisch ist. Dabei ist<br />

HIV in keiner dieser Situationen<br />

übertragbar, unter Therapie auch<br />

beim Sex nicht.<br />

All diesen Vorurteilen und Stigmatisierungen<br />

treten die vielfältigen<br />

Geschichten der Protagonist*innen<br />

durch Information, Aufklärung<br />

und Selbstbewusstsein entgegen.<br />

Stefan Miller vom Vorstand der<br />

Deutschen Aidshilfe, selbst<br />

HIV-positiv. „In dieser Kampagne<br />

zeigen sich Menschen mitten im<br />

Leben. Sie demonstrieren einen<br />

selbstbewussten Umgang mit<br />

Abwertung, Benachteiligung und<br />

Berührungsängsten – alles leider<br />

immer wieder Teil ihres Alltags. Die<br />

Botschaft lautet: Diskriminierung<br />

muss sich niemand gefallen<br />

lassen.“<br />

www.welt-aids-tag.de/<br />

kampagne<br />

Im Oktober wurde der DAH-Vorstand (wieder-)gewählt: Stefan Miller, Ulf Kristal,<br />

Sylvia Urban, Winfried Holz und Sven Warminsky (v.l.n.r).<br />

FOTO:DAH / KSENIA YANKO<br />

Happy Birthday<br />

szene 7<br />

Die Deutsche Aidshilfe feiert in diesem Jahr übrigens<br />

Jubiläum. Am 23. September 1983 gegründet,<br />

vereint die DAH heute 115 Mitgliedsorganisationen<br />

aus verschiedenen Bereichen unter ihrem Dach.<br />

Auf Bundesebene betreibt sie seit 1985 Prävention<br />

mit staatlicher Förderung für die besonders stark<br />

betroffenen und bedrohten Gruppen (vor allem<br />

schwule und bisexuelle Männer, Drogen injizierende<br />

Menschen, Menschen in Haft, Migrant*innen<br />

aus Ländern mit hoher HIV-Prävalenz sowie<br />

Sexarbeiter*innen, mittlerweile auch trans und<br />

nicht-binäre Menschen).<br />

Wie die Kampagne „Leben mit HIV. Anders als du<br />

denkst?“ zeigt, ist die DAH auch 40 Jahre nach ihrer<br />

Gründung unermüdlich im Einsatz, die Interessen<br />

von Menschen mit HIV zu vertreten und Stigmatisierung<br />

und Diskriminierung entgegenzutreten.<br />

DAH-Vorstand Ulf Kristal weiß: „Erfolge bleiben nur<br />

erhalten, indem wir weiter das Erfolgreiche tun und<br />

dabei nicht nachlassen.“<br />

Mehr Informationen zum Jubiläum und seinem Thema<br />

findet ihr unter www.aidshilfe.de/40-jahre-dah.<br />

LOGO: DAH<br />

FROHE<br />

WEIHNACHTEN<br />

Ich wünsche schöne Feiertage und<br />

alles Gute für das neue Jahr.<br />

Ich bin für Dich da<br />

in Hamburg St. Georg.<br />

Generalagentur<br />

Steffen Meyer<br />

Soester Straße 55 · 20099 Hamburg<br />

Telefon 040 180 09 336 · Mobil 0175 20 690 15<br />

steffen.meyer@gothaer.de


8 szene<br />

PFLEGE<br />

FOTO: HAG<br />

Assistenz durch die HAG -<br />

lebe, wie du es möchtest<br />

Menschen, die wegen einer<br />

körperlichen Behinderung auf Hilfe<br />

angewiesen sind, machen häufig nicht<br />

nur die Erfahrung, dass sie bestimmte<br />

Tätigkeiten wegen ihrer Einschränkungen<br />

nicht mehr selbst ausführen können,<br />

sondern erleben oft auch, dass es nicht<br />

möglich ist, den Tagesablauf selbst<br />

festzulegen.<br />

Es geht also nicht nur Selbstständigkeit,<br />

sondern auch ein Stück Selbstbestimmung<br />

verloren. Aber muss das so sein? Wir<br />

von der HAG sagen: NEIN!<br />

Seit unserer Gründung vor fast 30 Jahren,<br />

setzen wir uns dafür ein, dass unsere<br />

Assistenznehmer*innen ihr Leben so<br />

selbstbestimmt wie möglich gestalten<br />

können. Wir arbeiten nach Möglichkeit<br />

in festen Assistenzteams, die erst nach<br />

gegenseitigem Kennenlernen in die<br />

Zusammenarbeit starten. Im Krankheitsfall<br />

sichern wir die Versorgung mit<br />

Rufbereitschaften ab.<br />

Unsere Kund*innen leiten ihre<br />

Assistent*innen selbstständig an. Anders<br />

als bei anderen Pflegediensten, wird der<br />

Tagesstruktur also nicht durch vorbestimmte<br />

Abläufe geschaffen, sondern<br />

die Person mit Unterstützungsbedarf<br />

entscheidet selbst, wie die Zeit mit den<br />

Assistent*innen verbracht wird. Du lebst in<br />

einer Partnerschaft, möchtest aber nicht,<br />

dass sich Pflegebedürftigkeit und Partnerschaft<br />

vermischen? Auch dann könnte die<br />

HAG eine gute Lösung für dich sein.<br />

Als Genossenschaft ist uns die<br />

Mitbestimmung ein Anliegen. In unseren<br />

Generalversammlungen können unsere<br />

Genossen*innen aktiv mitbestimmen, in<br />

welche Richtung sich die HAG entwickelt.<br />

LESUNG<br />

Torsten Poggenpohl liest<br />

Der Wahlhamburger und<br />

queere Aktivist wurde durch<br />

sein Buch „einfach!ch: schwul.<br />

bipolar.positiv.“ bundesweit bekannt.<br />

Und damit ist der HIV-positive Autor<br />

auch bundesweit erfolgreich auf<br />

Lese-Tournee.<br />

In den nächsten Wochen stehen<br />

verschiedene Termine an, etwa am am<br />

28. November in der Aidshilfe Nürnberg<br />

am 3. <strong>Dezember</strong> in der Aidshilfe Mainz<br />

bei der „Sichtbar“ und am 5. <strong>Dezember</strong><br />

in der Aidshilfe Köln im Café Bach.<br />

Ein besonderes Highlight ist am 26.<br />

November ab 16:30 bei Hein & Fiete in<br />

seiner neuen Heimat Hamburg. Organisiert<br />

von der SPDHamburg / queer SPD<br />

und mit Musik von Gerrit Herriks, gibt<br />

sich der schwule Vorkämpfer in Sachen<br />

Mental Health hier die Ehre. *rä<br />

www.torstenpoggenpohl.de


szene 9<br />

HIV<br />

GESUNDHEIT<br />

IN HAMBURG<br />

FOTO: M. RÄDEL<br />

Gottesdienst und Umtrunk<br />

zum Welt-AIDS-Tag<br />

Am Vorabend des <strong>2023</strong>er-Welt-AIDS-Tags erwartet dich<br />

eine ungewöhnliche und schöne Veranstaltung. Musik,<br />

Community und Religion in einer erbauenden Verbindung.<br />

„Welt-AIDS-Tag <strong>2023</strong> – Leben mit HIV: Anders als du<br />

denkst!“ am 30. November lässt dich erinnern und freuen!<br />

Denn Hein & Fiete, der schwule Checkpoint, Pastor Ralf<br />

T. Brinkmann, der schwule Männerchor Schola Cantorosa<br />

und Pastor Thomas Lienau-Becker laden am 30. November<br />

zu einem Gottesdienst in die Heilige Dreieinigkeitskirche<br />

am St. Georgs Kirchhof am Hauptbahnhof (www.stgeorgborgfelde.de)<br />

ein. Anschließen kann #mensch bei einem<br />

Beisammensein bei Hein & Fiete (www.heinfiete.de)<br />

zusammenkommen. Eine schöne und wichtige Sache, gute<br />

Vibes am Vorabend des „Welt-AIDS-Tags“, der seit 1988<br />

zum Gedenken an die Opfer der einst tödlichen Bedrohung<br />

erinnert, für Sichtbarkeit und Zusammenhalt steht und<br />

uns allen die Chance gibt, die Aids-Hilfen zu unterstützen:<br />

Einfach die roten Schleifen kaufen! *rä<br />

30.11., „Welt-AIDS-Tag <strong>2023</strong> –<br />

Leben mit HIV: Anders als du denkst!“,<br />

Gottesdienst zum Welt-AIDS-Tag, 18:30 Uhr,<br />

St. Georgskirche, St. Georgs Kirchhof,<br />

anschließend Umtrunk bei Hein & Fiete,<br />

Pulverteich 21, 200 99 Hamburg<br />

MICHAEL<br />

§<br />

LEIPOLD<br />

RECHTSANWALT<br />

Fachanwalt für Familienrecht<br />

Fachanwalt für Migrationsrecht<br />

• Strafrecht<br />

• Familien- und Partnerschaftsrecht<br />

• Migrations- und Asylrecht<br />

Steindamm 62 • 20099 Hamburg<br />

Tel.: (040) 357 147 34<br />

Fax: (040) 357 147 37<br />

www.kanzlei-leipold.de<br />

ÄRZTE<br />

■ Andreas Britz,<br />

Dr. med.Praxisklinik am Rothenbaum,<br />

Privatpraxis, Haut- und Geschlechtskrankheiten,<br />

Lasertherapie,<br />

Kosm.-ästhet. Behandlungen,<br />

Allergologie,<br />

Heimhuder Str. 38, & 44809812,<br />

www.dr-britz.de<br />

■ Dammtorpraxis, Dr. Linnig,<br />

Allgemeinmedizin, Reise-Medizin,<br />

HIV, Hepatitis, STD,<br />

Damnmtorstr. 27, & 35715638,<br />

www.dammtorpraxis.de<br />

■ ICH Grindel,<br />

Dr. med. Thomas Buhk,<br />

Dr. med. Stefan Fenske,<br />

Dr. med. Guido Schäfer,<br />

All gemeine und Innere Medizin,<br />

HIV, Hepatitis, STD,<br />

Grindelallee 35, & 4132 420,<br />

www.ich-hamburg.de<br />

■ ICH Stadtmitte,<br />

Dr. med. Axel Adam,<br />

Stefan Hansen,<br />

PD Dr. med. Christian Hofmann,<br />

Dr. med. Michael Sabranski,<br />

Dr. med. Carl Knud Schewe,<br />

Allgemeine und Innere Medizin,<br />

HIV, Hepatitis, STD,<br />

Glockengießerwall 1,<br />

& 28004200,<br />

www.ich-hamburg.de<br />

■ Medizinisches Versorgungszentrum<br />

Hamburg,<br />

Prof. Andreas Plettenberg,<br />

Dr. Albrecht Stoehr,<br />

Prof. Jörg Petersen,<br />

Dr. Peter Buggisch,<br />

HIV, Hepatitis, STD, Infek tiologie,<br />

Lohmühlenstr. 5, Am AK St. Georg<br />

Haus L, & 28407600,<br />

www.ifi-medizin.de<br />

■ Urologische Praxis<br />

Oliver Neubauer,<br />

Facharzt für Urologie,<br />

Herthastr. 12, & 64224500,<br />

www.urologe-hamburg.com,<br />

PrEP, STD, Vorsorge<br />

■ Josef Stuch, Dr.<br />

All gemeinmedizin,<br />

Ida-Ehre-Platz 12, & 37510060<br />

■ Dr. med. Martin Eichenlaub,<br />

Facharzt für Neurologie,<br />

Nervenheilkunde, Psychiatrie u.<br />

Psychotherapie,<br />

Elbgaustr. 112., & 841084,<br />

www.nervenarzt-eichenlaub.de<br />

■ Dr. Roy Heller,<br />

Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin,<br />

Suchtmedizin, Psychotherapie,<br />

HIV, Hepatitis, STD, Juliusstr. 36,<br />

& 4300890<br />

■ Dr. med. Welf Prager & Partner,<br />

Dermatologie,<br />

ästhetische Dermatologie,<br />

operative Dermatologie,<br />

Allergologie, Phlebologie,<br />

Lasermedizin,<br />

Hemmingstedter Weg 168,<br />

& 040 81 991 991<br />

www.derma-hamburg.de<br />

ZAHNÄRZTE<br />

■ Martin Schuh,<br />

Eidelstedter Platz 6a, & 5709385,<br />

www.zahnaerzte-eidelstedt.de<br />

■ Zahnarztpraxis Rainer Witt,<br />

Holsteiner Chausee 267, & 55505962,<br />

www.zahnaerzte-schnelsen.de<br />

COACHING<br />

■ Markus Bundschuh,<br />

Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />

(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />

& (0179) 5270700,<br />

www.therapie.de/psychotherapie/<br />

bundschuh<br />

■ Ruthemann Coaching,<br />

Heilpraktiker f. Psychotherapie,<br />

Professor-Brix-Weg 4, & 31171492,<br />

www.ruthemann-coaching.de<br />

■ Dipl Päd. Volkmar Suhr,<br />

Systemischer Berater&Therapuet<br />

DSGF, Neue Str. 24, 22942 Bargteheide,<br />

& 04532-2045500,<br />

www.familyspirits.de<br />

APOTHEKEN<br />

■ Apotheke am H auptbahnhof,<br />

Steindamm 2, Ecke Adenauerallee,<br />

& 241241<br />

■ Apotheke Zum Ritter St. Georg,<br />

Lange Reihe 39, & 245044<br />

■ Epes Apotheke,<br />

Lange Reihe 58, & 245664<br />

■ Engel Apotheke,<br />

Steindamm 32, 20099 Hamburg,<br />

& 245350, info@engelapotheke.net<br />

PSYCHOTHERAPIE<br />

■ Sebastian Fichtner,<br />

Heilpraktiker für Psychotherapie,<br />

Bindungsorientierte Einzel- und<br />

Paartherapie, Poststraße 3, Itzehoe,<br />

& 0157 5209344,<br />

Psych.Fichtner@gmail.com,<br />

www.psych-fichtner.de<br />

■ Stefan Rozyczka,<br />

Heilpraktiker für Psychotherapie,<br />

direkt am Bahnhof Altona,<br />

Schmarjestraße 52,<br />

& 040 65 0 66 77 0,<br />

www.traumapraxis-hamburg.de<br />

■ Markus Bundschuh,<br />

Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />

(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />

& (0179) 5270700,<br />

www.therapie .de/psychotherapie/<br />

bundschuh<br />

■ Christian Perro, Dr. med.,<br />

Psychiatrie, Eppendorfer Landstr. 37,<br />

& 464554<br />

■ Kurt Strobeck,<br />

Dr. med. Facharzt Psychiatrie und<br />

Psychotherapie, Ferdinandstr. 35,<br />

& 32527214<br />

Buchen Sie ihren Listing Eintrag:<br />

christian.fischer@blu.fm


10 Party<br />

TANZEN<br />

FOTOS: ARMIN SMAILOVIC<br />

DARE! @NACHTASYL<br />

... the 80s gay club<br />

„Do They Know It´s Last Christmas“<br />

Alle Jahre wieder ist es soweit. Am<br />

Samstag dem 2. <strong>Dezember</strong>, steht Musiker<br />

und DJ Chris Flyke im DARE! Club an<br />

den Reglern um euch allen eine popige<br />

Advent-Party zu mischen. Wie gewohnt<br />

könnt ihr hier eure Hüften zum Beat der<br />

80iger schwingen. Ab 22:30 Uhr sind die<br />

Partytüren wieder für euch geöffnet, in<br />

der Theater-Bar Nachtasyl, des Thalia<br />

Theaters an der Alster. Freut euch unter<br />

anderem auf DURAN DURAN, ERASURE,<br />

MADONNA und natürlich auf BAND AID<br />

und WHAM!. Merry Christmas!<br />

„Hit´n Run Lover Come Back To Me“<br />

Happy New Year: Am 6. <strong>Januar</strong> <strong>2024</strong><br />

geht es weiter. Der Soul Commissioner<br />

mixt wie gewohnt das beste aus Pop,<br />

Wave, Italo Disco, Synthie Pop sowie<br />

Dance Classics und das was die Schwule<br />

Szene der 1980er zum tanzen brachte.<br />

Ab 22:30 Uhr steht die Theater-Bar<br />

„Nachtasyl“ im Thalia Theater wieder<br />

für die Gay-Community bereit. Freut<br />

euch unter anderem auf ERASURE, PET<br />

SHOP BOYS, MADONNA und natürlich<br />

auf CAROLE GIANI und DEAD OR ALIVE.<br />

Das Team der DARE freut sich auf einen<br />

zauberhaften Start ins neue Party-Jahr<br />

mit Euch!<br />

www.thalia-theater.de<br />

BENEFIZ<br />

Mit Frikadellen gegen Aids<br />

Am Freitag, 1. <strong>Dezember</strong> findet im Toom Peerstall ein<br />

Benefizabend, organisiert von Micco Dotzauer, zum<br />

Welt-AIDS-Tag statt.<br />

„An Aids stirbt man nicht mehr“, hört man immer<br />

wieder. Ja, das stimmt zum Teil. Aber: Noch immer<br />

gibt es kein wirksames, heilendes Mittel gegen diese<br />

Immunerkrankung. Und die Neuinfektionen steigen<br />

wieder an, besonders unter jungen Menschen. Deshalb<br />

muss dieses Thema auch weiterhin thematisiert<br />

werden. Eingeladen ist Pastor Thomas Lienau Becker,<br />

der über seine Arbeit bei der Aids-Seelsorge Hamburg<br />

informieren wird. Den Showteil bestreiten Anni, Toni<br />

Dare, Nils, Roman Grübner, Vander Lizm und Chastity<br />

Belt. Außerdem verkaufen die legendären Coffee Shop<br />

Divas selbstgemachte Frikadellen und Kartoffelsalat<br />

gegen Spende. Alle Spenden des Abends gehen an den<br />

Patenschaftsfonds der Aids-Seelsorge weiter.<br />

1.12., Benefizabend, Toom Peerstall,<br />

Clemens-Schultz-Straße 43, Hamburg, 19:30 Uhr<br />

FOTOS: MIDO


Party 11<br />

DEMNÄCHST IN<br />

BOCHUM<br />

ROTTSTRASSE 16<br />

KINO & SHOP<br />

NEW<br />

MAN<br />

TAGESKARTE 10 €<br />

FOTO: GARETSVISUAL / FREEPIK / CO0<br />

HAMBURG<br />

PULVERTEICH 8<br />

www.newman-hamburg.de<br />

NÜRNBERG<br />

LUITPOLDSTRASSE 11


12 NORD<br />

GESUNDHEIT<br />

Alles gecheckt?<br />

Begegnungsstätten sind<br />

essentielle Orte, denn gerade<br />

in großen Städten geht das<br />

Individuum oft verloren, besonders<br />

wenn es auf der Suche<br />

nach Hilfe, Gleichgesinnten<br />

und einem sozialen Umfeld ist,<br />

das Verständnis, Wissen und<br />

Tatkraft bieten kann.<br />

Daher ist es eine gute<br />

Nachricht, dass Hannover<br />

zum Welt-AIDS-Tag <strong>2023</strong> das<br />

Gesundheits- und Begegnungszentrum<br />

„CheckPoint<br />

untenrum“ der Hannöversche<br />

Aidshilfe e.V. eröffnet. Das<br />

Zentrum soll ein Ort der Begegnung<br />

und des Austausches<br />

für sexuell aktive Menschen,<br />

insbesondere LSBTIQ sein,<br />

und bietet Beratungs-, Informations-<br />

und Testangebote<br />

zu sexueller Gesundheit.<br />

„Wir müssen die relevanten<br />

Zielgruppen mit unseren Aufklärungsbotschaften<br />

erreichen<br />

können. Leider gibt es immer<br />

weniger queere Szeneorte in<br />

Hannover, im Umland findet<br />

man fast gar keine“, betont Dr.<br />

Norbert Schlote vom Vorstand.<br />

Ab <strong>Dezember</strong> soll das Infocafé<br />

vorerst jeden Mittwoch- und<br />

Freitagabend ab 19 Uhr<br />

geöffnet sein, zusätzlich wird<br />

es Themenabende, Gruppentreffen,<br />

Fortbildungen u.v.m.<br />

geben. „Es ist noch nicht alles<br />

fertig, aber schon jetzt sehr<br />

gemütlich“, stellt Geschäftsführer<br />

Jürgen Maaß fest. Zur<br />

feierlichen Eröffnung am Welt-<br />

AIDS-Tag am 1. <strong>Dezember</strong> gibt<br />

es einen Empfang, sowie ein<br />

Konzert mit dem „The Voice of<br />

Germany“-Star Benny Fiedler.<br />

www.hannover.aidshilfe.de<br />

Für die beruflichen Interessen schwuler<br />

Führungskräfte und Selbständiger<br />

setzt sich nun schon seit 1991 der Völklinger<br />

Kreis ein.<br />

Doch auch Verbände bleiben nicht statisch:<br />

Auf seiner letzten Mitgliederversammlung<br />

im Oktober im Bremen fand so in informeller<br />

Runde die Zukunftswerkstatt zum Projekt X,<br />

dem Modernisierungs-Projekt des Völklinger<br />

Kreis, statt – kein leichtes Unterfangen,<br />

wie jedem bewusst war. „Dass an diesem<br />

Nachmittag so viele unserer Mitglieder an<br />

der Zukunftswerkstatt teilnahmen, zeigt<br />

Diskriminierung ist oftmals indirekt und<br />

systemisch. Das in und mit Hilfe lokaler<br />

Verwaltungen abzubauen ist unter anderem<br />

das Ziel des Rainbow Cities Network.<br />

Das RCN ist ein weltweites Netzwerk von<br />

derzeit 39 Städten zur Förderung der<br />

Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller<br />

Vielfalt – und seit Freitag, dem 10. November<br />

ist auch Bremen Teil davon und gesellt sich<br />

damit zu den anderen bisher vertretenen<br />

deutschen Städten Berlin, Köln, Frankfurt,<br />

Hamburg, Hannover, Heidelberg, Mannheim,<br />

Nürnberg, München und Wiesbaden. International<br />

sind unter anderem San Francisco<br />

und Taipeh dabei, Amsterdam, Rotterdam,<br />

Paris, Kopenhagen, Mexico Stadt, Zürich,<br />

Brüssel und Barcelona. „Das Netzwerk<br />

ist dazu da, in der lokalen Politik den<br />

Austausch von Erfahrungen zu den Themen<br />

der sexuellen Vielfalt und Orientierung zu<br />

pflegen“, sagte Sozialsenatorin Dr. Claudia<br />

Schilling. „Wir wollen lokale Entwicklungen<br />

im Blick behalten und in der Vernetzung<br />

VERBAND<br />

Mit X in die Zukunft<br />

ihr Interesse und ihr Engagement an der<br />

Modernisierung.”, so Co-Projektleiter Dr.<br />

Frank Janßen. Das große Ziel bleibt dabei<br />

natürlich weiterhin die berufliche Förderung,<br />

Wertschätzung und Chancengleichheit am<br />

Arbeitsplatz für ein diskriminierungsfreies<br />

Arbeits- und Lebensumfeld schwuler<br />

Führungskräfte. Insbesondere durch Vernetzung<br />

und Erfahrungsaustausch soll der<br />

beruflichen Erfolg der Mitglieder gefördert<br />

werden. Auf diese Art engagiert sich der<br />

Verband auch weiterhin für ein ganzheitliches<br />

Diversity Management in Wirtschaft,<br />

Verwaltung und Organisationen.<br />

NETZWERK<br />

Bremen ist eine Regenbogenstadt<br />

mit internationalen Netzwerken und<br />

Organisationen weiterentwickeln.“ Dabei<br />

werden die Möglichkeiten genutzt, von den<br />

Erfahrungen anderer Staaten und Städte<br />

zu profitieren, und Bremen kann mit der<br />

Umsetzung des Landesaktionsplans gegen<br />

Homo-, Trans- und Interphobie auch eigene<br />

Erfahrungen einbringen.<br />

www.rainbowcities.com<br />

FOTO: MATHIAS RÄTZ


BREMEN<br />

Kohl und Fetisch<br />

Tradition ist Tradition. Außerdem braucht man im tiefen<br />

Winter wirklich gute Gründe, um mal das Haus zu verlassen.<br />

Und Schnaps und deftiges Essen erfüllen diesen Zweck ganz<br />

wunderbar: Willkommen bei der Kohlfahrt! Das denkt sich<br />

wieder auch Leder-Club Nord-West e.V. Bremen und lädt zur<br />

großen LCNW Kohl- & Pinkelfahrt <strong>2024</strong> ein, die vom 26.-28.<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2024</strong> stattfinden wird – ganze drei Tage mit vollem<br />

Programm. Schon am Freitag startet das Wochenende mit<br />

dem traditionellen Fetish-Dinner im Braugasthaus der Union,<br />

inklusive Brauereibesichtigung. Am späten Abend dann<br />

beginnt die Welcome-Fetish-Night in der Zone 283. Am<br />

Samstag um 11.00 geht es direkt weiter mit dem Klönschnack<br />

„Meet and Greet“ bei Deti HML-Fetish, um dann um 14:30<br />

die große Kohlwanderung selbst zu beginnen, die im großen<br />

Kohl- und Pinkelessen mit Unterhaltungsquiz und der Ernennung<br />

des LCNW-Kohlkönigs <strong>2024</strong> kulminieren wird. In der<br />

Nacht darf dann wieder gefeiert werden bei der Fetish-Night.<br />

Und wer noch die Kraft hat, kann am nächsten Morgen am<br />

Klönschnack un Fröhstück (sabbeln und essen) teilnehmen.<br />

Alle Preise und detaillierten Informationen finden sich auf der<br />

Webseite des Leder-Club Nord-West e.V. Dort kann man sich<br />

dann auch direkt anmelden.<br />

26. bis 28.1., www.lcnw.de<br />

30.12.23 • 19 UHR<br />

27.01.24 • 19 UHR<br />

KEIN FREIGETRÄNK<br />

NORD 13<br />

Eintritt: 20 €<br />

Buchen Sie Ihre<br />

Anzeigen unter:<br />

info@blumediengruppe.de<br />

Nächster<br />

Anzeigenschluss<br />

12.01 für das<br />

Februarheft <strong>2024</strong><br />

GAYBOYS<br />

LIVE AM<br />

TELEFON<br />

RUF AN!<br />

NUR<br />

14<br />

Cent/ Min.<br />

FOTO: AIGUDEPIX<br />

LERNE HEISSE<br />

MÄNNER KENNEN<br />

0180 50 96 97 98*<br />

SD - 14 Cent/Min. aus d. deutschen Festnetz Mobilfunktarif max. 42 Cent/Min.


14 gesundheit<br />

BODY<br />

FOTO: WAYHOMESTUDIO / FREEPIK.COM<br />

4 Methoden,<br />

wie man gefährliches Bauchfett loswird<br />

Anders als das Unterhautfett<br />

ist Viszeralfett von außen nicht<br />

sichtbar. So können selbst Menschen mit<br />

einer normalen Figur einen hohen Anteil an<br />

dem inneren Bauchfett aufweisen. Dieses<br />

umschließt die inneren Organe und ist dort<br />

besonders aktiv am Stoffwechsel beteiligt.<br />

Das macht es zum gesundheitlichen<br />

Risiko. Doch es gibt Wege, das gefährliche<br />

Bauchfett zu reduzieren.<br />

1. Hauptsache Bewegung<br />

Ein hoher Körperfettanteil fällt meistens<br />

sofort auf. Anders verhält es sich mit<br />

dem inneren Bauchfett. Das sogenannte<br />

Viszeralfett ist von außen nicht sichtbar,<br />

da es nicht unter der Haut wie das subkutane<br />

Fett sitzt, sondern sich hinter den<br />

Bauchmuskeln verbirgt. Dort umschließt<br />

es innere Organe wie Magen, Leber und<br />

Bauchspeicheldrüse. Viszeralfett ist<br />

nicht grundsätzlich schlecht, da es auch<br />

dem Schutz der einzelnen Organe in der<br />

Bauchhöhle dient. Nur ein zu viel davon<br />

ist für die Gesundheit problematisch,<br />

denn das Viszeralfett ist besonders stoffwechselaktiv.<br />

Dabei bildet es Botenstoffe,<br />

die Entzündungen hervorrufen können.<br />

Darüber hinaus kann das innere Bauchfett<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose,<br />

Herzinfarkt und Schlaganfall<br />

sowie Diabetes mellitus und sogar einige<br />

Krebsarten wie beispielsweise Prostatakrebs<br />

begünstigen. Wie viel Bauchfett wir<br />

speichern, ist sehr individuell. Dabei spielen<br />

unter anderem Gene, Hormone, Geschlecht<br />

und Alter eine wichtige Rolle. Männer<br />

neigen beispielsweise eher dazu, am Bauch<br />

zuzunehmen als Frauen. Da generell ein<br />

großer Bauchumfang darauf schließen lässt,<br />

dass viel viszerales Fett in der Bauchhöhle<br />

vorhanden ist, gibt es einen Richtwert,<br />

an dem man sich orientieren kann: Bei<br />

Männern gilt ein Bauchumfang von mehr<br />

als 94 Zentimetern als gesundheitliches<br />

Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

und Diabetes mellitus. Gemessen wird<br />

der Bauchumfang etwa zwei Zentimeter<br />

oberhalb des Beckenknochens.<br />

Die Wissenschaft beschäftigt sich schon<br />

länger mit diesem Gesundheitsrisiko und<br />

so weiß man mittlerweile, mit welchen<br />

Methoden man das innere Bauchfett<br />

effektiv reduzieren kann. Wie Studien<br />

zeigen, hilft gegen Körperfett im Allgemeinen<br />

und das Viszeralfett im Speziellen<br />

am besten regelmäßige Bewegung. Dabei<br />

kommt es auf die richtige Intensität an,<br />

denn während bei starker Beanspruchung<br />

vor allem Kohlenhydrate verbrannt werden,<br />

regt eine gemäßigte, aber lang anhaltende<br />

Bewegung den Fettstoffwechsel an. Lange<br />

Cardio-Einheiten bei geringer Intensität<br />

sind ideal. Zum Beispiel eine Stunde Laufen,<br />

Schwimmen oder Radfahren bei konstanter<br />

Herzfrequenz. Selbst ein ausgedehnter<br />

zügiger Spaziergang geht an die Fettspeicher.<br />

Leichtes Training, das bei 60 bis<br />

70 Prozent der maximalen Herzfrequenz<br />

erfolgt, zapft Körperfett als Energiequelle<br />

am besten an. Wenn man in der Lage ist,<br />

sich während eines Ausdauertrainings mit<br />

einer anderen Person zu unterhalten und<br />

das Gefühl hat, weder unterfordert noch<br />

überfordert zu sein, ist man im idealen<br />

Fettverbrennungsmodus.<br />

Es gibt aber auch gute Nachrichten für all<br />

jene, die es lieber kurz und intensiv mögen.<br />

In einer Meta-Analyse aus dem Jahr 2019<br />

haben Forscher 786 internationale Studien<br />

ausgewertet, um herauszufinden, ob<br />

leichtes Training oder sogenanntes hochintensives<br />

Intervalltraining (HIIT) sich besser<br />

eignet, um Körperfett zu reduzieren. Dabei<br />

fanden sie heraus, dass der prozentuale<br />

Körperfettanteil durch beide Trainingsarten<br />

vergleichbar stark sinkt. Allerdings sei HIIT<br />

deutlich besser darin, die Gesamtkörperfettmasse<br />

zu reduzieren. Es gibt auch<br />

andere Hinweise darauf, dass HIIT durch<br />

den sogenannten Nachbrenneffekt auch<br />

noch Stunden nach einer Trainingseinheit<br />

den Fettstoffwechsel anregt. Doch egal,<br />

ob man kurze intensive oder lange sanfte<br />

Trainingseinheiten bevorzugt, beide kurbeln<br />

die Fettverbrennung an.


2. Weg mit dem Zucker<br />

Die zweite wichtige Stellschraube im<br />

Kampf gegen das Viszeralfett ist die<br />

Ernährung. Insbesondere Zucker ist in<br />

all seinen schnell verfügbaren Formen<br />

als Fruktose, Saccharose oder Glukose<br />

– der Dickmacher schlechthin. „Wenn<br />

bei zu hoher Fruktosezufuhr auf einmal<br />

viel Fruktose die Leber anflutet, ist die<br />

Umwandlungskapazität überfordert<br />

und es wird Fett daraus gemacht, das<br />

sich in der Leber ablagert oder ans Blut<br />

abgegeben wird. So werden auch andere<br />

Gewebe mit diesem Fett angereichert“,<br />

erklärt der Ernährungswissenschaftler<br />

Prof. Nicolai Worm. Auch andere Experten<br />

gehen davon aus, dass ein übermäßiger<br />

Konsum von Fruktose zu Entzündungen<br />

in Zellen führt und durch weitere Mechanismen<br />

die Fettspeicherung im viszeralen<br />

Fettgewebe verstärkt. Auch der Studienarzt<br />

Dr. Stefan Kabisch vom Deutschen<br />

Institut für Ernährungsforschung<br />

Potsdam-Rehbrücke sieht den Zuckerkonsum<br />

problematisch: „Die Forschung<br />

beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der<br />

Frage, ob und in welchem Umfang und<br />

warum Zuckerkonsum und bestimmte<br />

Erkrankungen im Zusammenhang<br />

stehen“, sagt Dr. Kabisch. Laut ihm gebe<br />

es starke statistische Zusammenhänge<br />

zwischen dem Zuckerkonsum und<br />

Erkrankungen wie Übergewicht (Adipositas),<br />

Diabetes mellitus Typ 2, Fettleber,<br />

aber auch den daraus resultierenden<br />

Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und<br />

Krebs. Um gefährliches Bauchfett zu<br />

reduzieren, muss man also nicht gleich<br />

radikale Low-Carb-Diäten anwenden,<br />

die nur schwer durchzuhalten sind.<br />

Es reicht schon, Zucker als Zutat in<br />

Speisen und Getränken wegzulassen<br />

oder stark zu reduzieren. Wer zudem<br />

seinen Abnehmerfolg halten will, sollte<br />

einige weitere Faktoren beachten. Wie<br />

die Auswertung verschiedener Studien zu<br />

Gewichtsverlust ergab, sollte man immer<br />

gesunde Lebensmittel zu Hause haben,<br />

regelmäßig frühstücken, viel Gemüse<br />

essen sowie wenig Zucker und wenige<br />

industriell verarbeitete Lebensmittel<br />

konsumieren, damit man nicht wieder<br />

zunimmt.<br />

3. Bloß keinen Stress<br />

Einer der Faktoren, warum Menschen<br />

an Gewicht zunehmen, ist Stress. Denn<br />

wenn wir unter Druck stehen und unausgeglichen<br />

sind, wird das Stresshormon<br />

Cortisol im Körper ausgeschüttet. Dieses<br />

führt dazu, dass wir mehr Körperfett<br />

speichern. Studien haben gezeigt, dass<br />

gesundheit 15<br />

sowohl bei Frauen als auch bei Männern<br />

Cortisol zu mehr viszeralem Fett führen<br />

kann. Das Gegenrezept lautet folgerichtig:<br />

Bloß nicht stressen lassen! Das klingt<br />

allerdings einfacher, als es in der Realität<br />

umsetzbar ist. Aber mit Strategien wie<br />

Meditation, Achtsamkeitstraining, Yoga-<br />

Übungen sowie regelmäßigem Sport<br />

werden wir gelassener und stressresistenter.<br />

Auch Entspannungsmomente im<br />

Alltag, wie zum Beispiel ein Spaziergang<br />

in der Mittagspause, helfen, besser mit<br />

Arbeitsstress umzugehen.<br />

4. Immer ausreichend schlafen<br />

Eine der wohl einfachsten und nachweislich<br />

wirksamen Methoden, um sein<br />

Fett loszuwerden, ist ausreichend Schlaf.<br />

Eine Fünf-Jahres-Studie zeigte, dass<br />

insbesondere Menschen unter 40 Jahren,<br />

die fünf oder weniger Stunden pro Nacht<br />

schliefen, an Bauchfett und an viszeralem<br />

Fett zunahmen. Erstaunlicherweise nahmen<br />

aber auch Menschen zu, die mehr<br />

als acht Stunden pro Nacht schliefen.<br />

Am wenigsten nahmen jene Probanden<br />

zu, die sechs bis sieben Stunden Schlaf<br />

pro Nacht hatten. Erst ab einem Alter<br />

von über 40 konnte kein Zusammenhang<br />

mehr zwischen Schlafdauer und Körperfettzunahme<br />

nachgewiesen werden.<br />

2X<br />

HAMBURGER HOF JUNGFERNSTIEG<br />

UND CITY NORD MEXIKORING 27<br />

+++ POWERED BY DIE WÄSCHEREI +++


16 gesundheit<br />

STI<br />

Geschlechtskrankheiten<br />

sofort behandeln<br />

Seit es die vorsorgliche Einnahme<br />

von HIV-Medikamenten gegen eine<br />

Ansteckung mit dem Aids auslösenden<br />

Virus gibt, wird sowohl über die ebenfalls<br />

vorsorgliche Antibiotika-PreP als auch<br />

eine anlassbezogene Nachbehandlung<br />

(PEP) mit Antibiotika zur Vermeidung<br />

von bakteriell übertragenen Geschlechtskrankheiten<br />

(STI) nicht nur orakelt<br />

und risikofreudig in Selbstversuchen<br />

herumprobiert, sondern auch streng<br />

wissenschaftlich geforscht. Eine im März<br />

im „New England Journal Of Medicine“<br />

veröffentlichte internationale Studie<br />

mit Beteiligung deutscher Forscher<br />

hat bestätigt, was auch schon kleinere<br />

Studien andeuteten.<br />

Überraschung: Antibiotika<br />

gegen STI helfen gegen STI<br />

Die Ergebnisse der Studie: Ein Antibiotikum,<br />

das einmalig als „Pille danach“<br />

eingenommen wird, kann die Ansteckung<br />

mit bakteriellen sexuell übertragbaren<br />

Krankheiten wie Syphilis, Tripper oder<br />

Chlamydien deutlich verringern. Wenn<br />

die Pille binnen 72 Stunden nach dem<br />

ungeschützten Sex eingenommen wurde,<br />

konnten rund zwei Drittel der Infektionen<br />

verhindert werden. Nicht ganz unlogisch,<br />

dass Medikamente, die zur Heilung der<br />

bereits symptomatischen Krankheit<br />

eingesetzt werden und deren Wirkmechanismus<br />

dabei auf die Abtötung der<br />

auslösenden Bakterien abzielen, auf die<br />

gleichen Bakterien auch schon vor deren<br />

exponentiellen Vermehrung im infizierten<br />

Organismus mehrheitlich tödlich wirken.<br />

Also ab sofort neben der HIV-PrEP auch<br />

das in der Studie erforschte Doxycyclin<br />

in der Hausapotheke und dem Cruising-<br />

Package vorrätig halten? Kurze Antwort:<br />

Nein.<br />

Sehr spezifische Zielgruppe<br />

erforscht<br />

Da Menschen, die ihren Sex ohne die lähmende<br />

Angst vor HIV ausleben können,<br />

oftmals mehr davon praktizieren und dies<br />

gerne auch ohne den meist eh nur geringfügigen<br />

Schutz eines Kondoms gegen STI,<br />

stecken sie sich statistisch häufiger mit<br />

Eingangs genannten Plagegeistern an.<br />

Um solche Probanden zu finden, wurde<br />

das Studiendesign daher auf Männer, die<br />

Sex mit Männern haben (MSM), sowie<br />

trans Frauen, die eine Prophylaxe gegen<br />

das HI-Virus einnehmen oder bereits mit<br />

einer HIV-Infektion leben, fokussiert.<br />

Damit die Forscher auch wirklich sicher<br />

sein konnten, keine Hypochonder oder<br />

Vollkasko-Pillenschlucker ohne tatsächliche<br />

Ansteckungswahrscheinlichkeit zu<br />

erwischen, mussten die Teilnehmenden<br />

im Jahr vor Studienbeginn mindestens<br />

eine Infektion mit einer sexuell<br />

übertragbaren Krankheit durchgemacht<br />

haben. Die Auswahl scheint geglückt: Alle<br />

Probanden nahmen im Schnitt während<br />

der Studie das Antibiotikum Doxycyclin<br />

vier Mal pro Monat ein, hatten also wohl<br />

so oft auch eine Begegnung, die eine<br />

Übertragung möglich machte. Georg<br />

Stary vom Institut für Dermatologie an<br />

der Universität Wien erklärt, warum diese<br />

spezifische Zielgruppe auch für eine<br />

größere gesellschaftliche Betrachtung<br />

der STI-Infektionen taugt: Steckten sich<br />

in dieser Gruppe aufgrund der Einnahme<br />

von Doxycyclin weniger Menschen<br />

mit Syphilis, Tripper oder Chlamydien<br />

an, seien insgesamt weniger sexuell<br />

übertragbare Krankheiten im Umlauf.<br />

„Dementsprechend werden unter


gesundheit 17<br />

Frohes Fest!<br />

Wir wünschen allen Leser:innen entspannte<br />

und besinnliche Weihnachtstage, eine<br />

schöne Bescherung und einen guten<br />

Rutsch in ein glückliches und spannendes<br />

neues Jahr.<br />

FOTO: PIKISUPERSTAR / FREEPIK.COM<br />

Wir freuen uns darauf, Euch <strong>2024</strong> gesund<br />

und munter wiederzusehen – online, in der<br />

Filiale, in St. Georg.<br />

Euer Haspa Team<br />

Lange Reihe 14<br />

haspa.de<br />

Umständen auch diejenigen geschützt, die das Medikament<br />

nicht prophylaktisch einnehmen“, erklärte er. Waren die<br />

bisherigen Einschränkungen schon reichlich relativierend,<br />

kommt das ganz dicke „Aber“ zum Schluss.<br />

Resistenzen und Nebenwirkungen<br />

„Allerdings müssen Antibiotika-Resistenzen bedacht werden“,<br />

heißt es im vorliegenden Bericht zur Studie weiter. Es<br />

sei vermehrt zu Resistenzen bei Gonokokken gekommen,<br />

die Tripper übertragen. Daher könne die Anwendung nicht<br />

generell empfohlen werden. „Wenn überhaupt“, sei sie nur<br />

für die oben definierte selektive Gruppe sinnvoll. Norbert<br />

Brockmeyer vom Zentrum für Sexuelle Gesundheit und<br />

Medizin am Katholischen Klinikum Bochum warnt zudem<br />

vor längerfristiger, regelmäßiger Einnahme: „Man muss<br />

davon ausgehen, dass es eine deutliche Veränderung des<br />

Mikrobioms geben wird und bei langer Anwendung auch<br />

vermehrt Nebenwirkungen auftreten werden.“ Laut Gelber<br />

Liste sind „häufige Nebenwirkungen“ (!) von Doxycyclin<br />

Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Erbrechen,<br />

Blähungen, Fettstühle und Durchfall. Typisch sind auch<br />

Schleimhautentzündungen, allergische Hautreaktionen<br />

und eine erhöhte Photosensibilisierung. Das klingt doch<br />

alltagssextauglich, oder?<br />

Alternativen<br />

Die untersuchte Zielgruppe kennt die bisher beste Methode,<br />

die Ausbreitung von STI zu minimieren am besten: Wer<br />

regelmäßig Sex hat - ob mit oder ohne Kondom ist dabei<br />

völlig zweitrangig - sollte genauso regelmäßig einen STI-<br />

Check bei den Ärzt*innen oder dem Checkpoint seines/<br />

ihres Vertrauens machen. Wird etwas gefunden, gibt es<br />

dann nämlich auch zielgenau Penicillin, Doxy oder ein<br />

anderes Breitbandantibiotikum.


18 gesundheit<br />

BODY<br />

ILLUSTRATION: VECTORJUICE / FREEPIK.COM<br />

So hält man nach einer Diät<br />

sein neues Gewicht<br />

Als Übergewichtiger kämpft man oft<br />

jahrelang mit Diäten. Das Problem:<br />

Selbst wenn eine Diät erfolgreich war, ist<br />

es schwierig, das erreichte Gewicht zu<br />

halten. Denn der berüchtigte Jo-Jo-Effekt<br />

schlägt meist gnadenlos zu. Dänische<br />

Forscher zeigen Strategien, wie man<br />

den Körper austrickst und sein Gewicht<br />

nach einer Diät halten oder sogar weiter<br />

reduzieren kann.<br />

Diäten sind ein boomendes Geschäft<br />

und spielen mit der Verzweiflung und<br />

Hoffnung von Übergewichtigen. Das<br />

Problem dabei: Meistens setzen sie auf<br />

eine radikale Kalorienreduktion. Wenig<br />

verwunderlich führt das bei nahezu jedem<br />

für einen schnell sichtbaren Abnehmerfolg.<br />

Es ist weder gesund noch machbar, ein<br />

Leben lang sich stark kalorienreduziert<br />

und einseitig zu ernähren. Außerdem<br />

passt sich der Stoffwechsel an, wird<br />

energieeffizienter und verbraucht weniger<br />

Kalorien. Doch früher oder später fallen<br />

viele zurück in alte Essgewohnheiten.<br />

Dabei will sich der Körper für die nächste<br />

Hungerphase wappnen, indem er verstärkt<br />

appetitanregende Hormone ausschüttet<br />

und zugeführte Energie in Form von Fett<br />

einlagert. Umgangssprachlich bezeichnet<br />

man dies als den Jo-Jo-Effekt - also die<br />

ständige Rückkehr der Fettpolster nach<br />

jeder Diät. Eine dänische Studie zeigt aber,<br />

dass man diesem Teufelskreis entkommen<br />

und sein Gewicht nach einer Kalorienreduktion<br />

halten kann.<br />

Vier Strategien im Vergleich, um das<br />

Gewicht zu halten<br />

Dazu haben dänische Forscher von der<br />

Universität Kopenhagen zusammen mit<br />

dem Krankenhaus Hvidovre in ihrer Studie<br />

aus dem Jahr 2021 vier verschiedene<br />

Behandlungsansätze der dauerhaften<br />

Gewichtsreduktion untersucht. Sie wollten<br />

wissen, welche der vier Methoden am<br />

besten wirkt, um das Gewicht nach einer<br />

Diät zu halten. Dazu wählten sie für die<br />

Studie 215 Probanden aus, die alle fettleibig<br />

waren und ein niedriges Fitnesslevel<br />

aufwiesen. Acht Wochen lang wurden die<br />

Teilnehmer auf eine kalorienreduzierte Diät<br />

gesetzt. Dabei nahmen sie im Schnitt etwa<br />

13 Kilogramm ab. Zugleich verbesserten<br />

sich ihre Gesundheitswerte nach der Diät:<br />

Sowohl der Blutzuckerspiegel als auch der<br />

Blutdruck waren niedriger.<br />

Nach der Diät wurden die Probanden<br />

in vier Gruppen unterteilt. In der<br />

ersten Gruppe bekamen die Probanden<br />

ein Placebo-Medikament und kein<br />

Trainingsprogramm verschrieben. In der<br />

zweiten Gruppe erhielten die Probanden<br />

ebenfalls ein Placebo-Medikament, doch<br />

diesmal zusätzlich ein Trainingsprogramm<br />

verschrieben. Sie mussten mindestens<br />

150 Minuten moderates Training und/oder<br />

75 Minuten intensives Training pro Woche<br />

absolvieren. Die dritte Gruppe bekam einen<br />

echten Appetithemmer verschrieben, aber<br />

kein Trainingsprogramm. Und die vierte<br />

Gruppe erhielt sowohl den Appetithemmer<br />

als auch das Trainingsprogramm wie<br />

Gruppe 2. Bei dem Appetithemmer<br />

handelte es sich um Liraglutid, welches den<br />

Blutzucker senkt und das Hungergefühl<br />

reduziert. Es ist ein Arzneistoff, der dem<br />

appetithemmenden Hormon GLP-1 nachempfunden<br />

wurde. Das Medikament wird<br />

meist zur Therapie von Diabetes mellitus<br />

Typ 2 sowie zur Gewichtsreduktion bei


Fettleibigkeit verwendet. Nach der Einteilung in Gruppen<br />

wurden alle Teilnehmer über einen Zeitraum von einem Jahr<br />

beobachtet. Ihr Gewicht wurde monatlich protokolliert und<br />

sie erhielten eine Ernährungsberatung gemäß den Richtlinien<br />

der dänischen Gesundheitsbehörde.<br />

Bewegung plus Appetithemmer wirken am besten<br />

Nach einem Jahr werteten die Wissenschaftler alle<br />

gesammelten Daten aus. Dabei stellten sie fest, dass sowohl<br />

Gruppe 2 (mehr Bewegung) als auch Gruppe 3 (Appetithemmer)<br />

ihr Gewicht nach der Diät halten konnten. Auch<br />

die Gesundheitswerte blieben stabil. Die Gruppe 1 (Placebo,<br />

keine zusätzliche Bewegung) hingegen schnitt am schlechtesten<br />

ab. Diese Probanden nahmen rund die Hälfte des<br />

verlorenen Gewichts wieder zu und wiesen verschlechterte<br />

Gesundheitswerte auf. Am besten schnitt Gruppe 4 (mehr<br />

Bewegung und Appetithemmer) ab. Die Teilnehmer konnten<br />

nicht nur ihr Gewicht halten, sondern noch weiter reduzieren.<br />

Direkt nach der Diät waren es 13 Kilogramm weniger, nach<br />

einem Jahr sogar 16 Kilogramm. Zudem verbesserten sich<br />

die gesundheitlichen Werte. Im Vergleich zu den Gruppen<br />

2 und 3 war der Fettabbau doppelt so hoch und das beim<br />

Erhalt der Muskelmasse. „Es ist eine gute Nachricht, dass<br />

eine signifikante Gewichtsabnahme durch etwa 150 Minuten<br />

Bewegung pro Woche aufrechterhalten werden kann, wenn<br />

sie hauptsächlich bei hoher Intensität – zum Beispiel beim<br />

Radfahren – ausgeführt wird“, kommentiert Studienleiter<br />

Professor Signe Torekov das Ergebnis. Durch die Kombination<br />

von Bewegung mit einem Appetithemmer sei der Effekt<br />

sogar doppelt so stark im Vergleich zu einer Einzelbehandlung<br />

mit Training oder Medikament, ergänzt der Wissenschaftler.<br />

Gewichtsabnahme ist ein Kampf gegen „starke<br />

biologische Kräfte“<br />

Wie Professor Torekov ausführt, kämpft man beim Abnehmen<br />

gegen starke biologische Kräfte an. Denn während der Hunger<br />

bei einer Diät steigt, sinkt gleichzeitig der Energieverbrauch.<br />

Das mache es schwierig, den Gewichtsverlust zu erhalten.<br />

„Wir haben ein appetitanregendes Hormon, das beim<br />

Abnehmen drastisch ansteigt und gleichzeitig sinkt der<br />

Spiegel der appetithemmenden Hormone deutlich ab“, erklärt<br />

der Studienleiter. Außerdem könne eine Gewichtsreduktion<br />

auch den Verlust von Muskelmasse bewirken, was den Energieverbrauch<br />

reduziert. Deswegen sei es besonders wichtig,<br />

nicht nur darauf zu achten, Gewicht zu verlieren, sondern wie<br />

man sein neues Gewicht nach der Diät halten kann. Laut der<br />

Studie schafft man es mit mindestens 150 Minuten moderatem<br />

bis intensivem Sport pro Woche. Allerdings weisen die<br />

Forscher darauf hin, dass es wichtig sei, einen Trainingsplan zu<br />

haben und sich daran konsequent zu halten. Dabei sollte man<br />

auch professionelle Unterstützung<br />

in Anspruch nehmen, um seine<br />

Motivation nicht zu verlieren. Auch<br />

eine Ernährungsberatung sei wichtig,<br />

um sich gesünder zu ernähren. Man<br />

kann sein Gewicht aber auch halten,<br />

indem man einen Appetithemmer<br />

wie Liraglutid zu sich nimmt. Dieses<br />

Hormon reduziert das Hungergefühl<br />

und senkt den Blutzuckerspiegel.<br />

Natürlich sollte man es nur unter<br />

ärztlicher Aufsicht einnehmen. Und<br />

wer regelmäßige Bewegung mit der<br />

Einnahme eines Appetithemmers<br />

kombiniert, der kann sein Gewicht<br />

nicht nur halten, sondern noch<br />

weiter reduzieren. *ml


20 gesundheit<br />

ILLUSTRATIONEN: VECTORJUICE / FREEPIK.COM<br />

ERHOLUNG<br />

Die ideale Powernap-Dauer<br />

für mehr Kreativität<br />

Viele sagen von sich aus, sie seien<br />

wenig kreativ. Oder sie hätten einen<br />

so stressigen Alltag, dass sie einfach<br />

keine Kreativität entwickeln können. Eine<br />

französische Studie zeigt aber, dass man<br />

seiner Kreativität auf die Sprünge helfen<br />

kann. Und zwar mit einem Powernap. Dadurch<br />

löst man sogar besser Probleme.<br />

Die Begriffe Mittagsschlaf und<br />

Nickerchen haben einen leicht negativen<br />

Beigeschmack. Schließlich suggerieren<br />

sie Müdigkeit und Trägheit. Deswegen<br />

spricht man heutzutage lieber von einem<br />

leistungsfördernden Powernap - zu<br />

Deutsch Energie-Nickerchen. Man tankt<br />

also im Laufe des Tages kurz mal Energie<br />

auf, um wieder voll leistungsfähig zu sein.<br />

Französische Forscher fanden heraus,<br />

dass ein Powernap noch mehr bewirkt.<br />

Er kurbelt nämlich auch die Kreativität<br />

an, was uns dabei hilft, Probleme besser<br />

zu lösen.Doch die große Frage lautet<br />

zunächst: Wie lange darf überhaupt ein<br />

Nickerchen dauern? Untersuchungen<br />

kommen zu dem Schluss, dass ein<br />

Powernap nicht länger als 30 Minuten<br />

dauern sollte, denn sonst kommt man in<br />

die Tiefschlafphase. Wer daraus wieder<br />

erwacht, der fühlt sich eher schlapp als<br />

fit. Der Energiebooster-Effekt geht also<br />

verloren und das Gegenteil ist der Fall.<br />

Ideal ist ein Zeitraum zwischen 10 und 20<br />

Minuten, denn dabei befindet man sich<br />

im sogenannten Leichtschlaf, der in der<br />

Schlafmedizin in die Non-REM-Phasen N1<br />

und N2 unterteilt wird. Wer daraus wieder<br />

erwacht, der fühlt sich erholter und fitter.<br />

An der Universität Düsseldorf fand man<br />

heraus, dass bereits sechs Minuten Schlaf<br />

ausreichen können, um das Erinnerungsvermögen<br />

zu verbessern.<br />

Die Wirkung des Nickerchens auf<br />

die Kreativität<br />

Um herauszufinden, ob ein Powernap<br />

auch eine positive Wirkung auf die<br />

Kreativität hat, haben Pariser Forscher<br />

von der Sorbonne ein sogenanntes<br />

Edison-Experiment mit 103 Probanden<br />

durchgeführt. Das Experiment ist nach<br />

dem amerikanischen Erfinder Thomas Alva<br />

Edison benannt, der eine ganz spezielle<br />

Methode hatte, um seine Kreativität<br />

zu fördern: „Edison machte einfach in<br />

einem bequemen Sessel ein Nickerchen.<br />

Dabei hielt er eine metallene Kugel in der


Hand. Sobald der Schlaf ihn übermannte,<br />

entspannten sich seine Muskeln und die<br />

Kugel fiel zu Boden. Das Geräusch weckte<br />

ihn auf. So konnte er sich erinnern an<br />

das, was in seinem Geist beim Übergang<br />

vom Wachsein zum Schlaf vor sich ging“,<br />

erklärt Thomas Andrillon, einer der Studienautoren.<br />

In der Studie stellte man den<br />

Probanden eine mathematische Aufgabe,<br />

die sich einfach lösen lässt, sofern man<br />

auf die Formel kommt, die dahinter steckt.<br />

Nach einer bestimmten Zeit gab es eine<br />

Pause, eine Art Powernap. Dabei gingen<br />

die Probanden in einen abgedunkelten<br />

Raum und durften sich dort in einem<br />

Sessel für 20 Minuten ausruhen. Währenddessen<br />

mussten sie in der einen Hand<br />

ein Objekt halten. Als sie einnickten - also<br />

die N1-Leichtschlafphase erreichten - fiel<br />

das Objekt zu Boden und sie wachten auf.<br />

Daraufhin sollten sie beschreiben, was<br />

im Kopf vorging und was für Gedanken<br />

sie hatten. Anschließend konnten sie<br />

wieder in die Ruheposition gehen bis die<br />

20-minütige Pause vorbei war.<br />

Das Ergebnis war erstaunlich: Diejenigen<br />

Probanden, welche die N1-Leichtschlafphase<br />

erreichten, knackten die<br />

mathematische Formel zur Lösung der<br />

vorgegebenen Aufgabe deutlich häufiger<br />

als jene Probanden, die nicht einschliefen.<br />

Anders ausgedrückt: Nur 30 Prozent der<br />

wach gebliebenen Studienteilnehmer<br />

erkannten die Formel, während es von<br />

den Powernap-Probanden 80 Prozent<br />

schafften. Wer jedoch tief eingeschlafen<br />

war, bekam keinen Kreativitätsschub.<br />

Anzumerken ist, dass die Kreativität<br />

sich nicht sofort nach dem Aufwachen<br />

aus dem Powernap bemerkbar machte.<br />

Die Probanden sind also nicht mit einer<br />

konkreten Lösung für die Aufgabe aufgewacht,<br />

sondern kamen auf diese erst,<br />

als sie die Aufgabe nach der Pause weiter<br />

bearbeiteten.<br />

Das passiert im Gehirn beim<br />

Powernap<br />

Unser Gehirn ist im wachen Zustand mit<br />

so vielen Prozessen beschäftigt, dass uns<br />

kreative Lösungen manchmal schwerfallen.<br />

„Der Schlaf ist eine Zeit, in der das<br />

Gehirn viel effizienter arbeiten kann als<br />

im wachen Zustand“, erklärt Colin Espie,<br />

Professor für Schlafmedizin an der Universität<br />

Oxford gegenüber dem australischen<br />

Nachrichtenportal „The Sydney Morning<br />

Herald“. „Viele von uns betrachten Schlaf<br />

als Ausfallzeit. Dabei ist es für das Gehirn<br />

eher so, als wenn man die Kinder ins Bett<br />

bringt und anschließend andere Dinge<br />

erledigen kann, bei denen sie nicht stören“,<br />

so der Wissenschaftler.<br />

Laut Colin Espie lassen sich die<br />

Prozesse im Gehirn durch elektrische<br />

Aktivität erklären. Bei der Arbeit oder beim<br />

Gespräch produziert das Gehirn schnelle<br />

elektrische Wellen mit geringer Amplitude,<br />

sogenannte Beta-Wellen. Dabei werden<br />

kreative Prozesse unterdrückt.<br />

Beim Ausruhen produziert das Gehirn<br />

langsamere Alpha-Wellen mit höherer<br />

gesundheit 21<br />

Amplitude. Dann fangen wir an einzunicken.<br />

Nähern wir uns dem Schlaf,<br />

bilden sich sogenannte Theta-Wellen.<br />

Diese werden auch mit Tagträumen<br />

in Verbindung gebracht. Im Tiefschlaf<br />

produzieren wir hingegen Delta-Wellen.<br />

Insbesondere Theta-Wellen, die beim<br />

Einschlafen und beim Powernap aktiv sind,<br />

könnten dafür verantwortlich sein, dass<br />

wir unsere Probleme und Alltagsaufgaben<br />

aus einem anderen Blickwinkel betrachten<br />

oder sogar einen Geistesblitz bekommen,<br />

um sie zu lösen. Allerdings bewegen<br />

wir uns dabei auf einem schmalen Grat,<br />

denn der positive Effekt entsteht nur in<br />

der Einschlafphase. Rutschen wir in die<br />

Tiefschlafphase, geht die positive Wirkung<br />

verloren. Man macht es also am besten<br />

wie der Erfinder Edison: Während man es<br />

sich im Sessel oder auf der Couch bequem<br />

macht zum Einnicken, hält man etwas in<br />

der Hand. Sobald es zu Boden fällt und ein<br />

Geräusch erzeugt, wird man automatisch<br />

wach und vermeidet so den kontraproduktiven<br />

tiefen Schlaf beim Powernap.


22 geschenke<br />

TIPP<br />

ANDY WARHOL!<br />

ADVENT!<br />

WEIHNACHTEN!<br />

Der Weihnachtsmann hat bald<br />

wieder seine große Zeit, die Mär,<br />

Coca-Cola hätte ihn erfunden, hält sich<br />

beständig und auch der Nikolaus (er<br />

trägt eine Bischofsmütze!) wird gerne<br />

mit ihm verwechselt.<br />

Und ist nicht Mariah Carey jetzt Mother<br />

Christmas? So viel (fast möchte ich<br />

sagen babylonische) Verwirrung überall.<br />

Höchste Zeit, dass einmal aufgeklärt<br />

wird. „XMAS – Das Weihnachtsbuch“<br />

(ISBN 978-3-03876-264-5) vom Midas<br />

Verlag bietet über 200 herrliche Bilder<br />

von unter anderem Sandro Botticelli,<br />

Grandma Moses, Beatrix Potter, Norman<br />

Rockwell sowie Andy Warhol und viele,<br />

viele spannende und unterhaltende<br />

Informationen auf insgesamt 240<br />

Seiten. „Die Ursprünge von Weihnachten<br />

liegen in der Feier der Geburt Christi am<br />

25. <strong>Dezember</strong>“, verrät der Verlag. „Zu<br />

den wichtigsten Themen gehören der<br />

Advent und die Geburt Jesu Christi, der<br />

Weihnachtsbaum und der Weihnachtsschmuck,<br />

das Schenken und das Singen<br />

von Weihnachtsliedern, klassische<br />

Weihnachtsfilme und festliche Musik“.<br />

Und eben Kunst in allen Formen. Sei es<br />

Popmusik von unter anderem Wham!,<br />

Sarah Connor, Mariah und Boney M. oder<br />

Pop-Art und natürlich Cola-Werbung. *rä<br />

KALENDER<br />

Sexy Typen für die Wand<br />

Das Jahr geht zu Ende, das neue will<br />

geplant werden. Und erotisch begleitet!<br />

Hiermit legen wir dir drei der Kalender<br />

aus dem Hause Salzgeber ans Herz.<br />

Und diese erotischen Begleiter sind in<br />

Zusammenarbeit mit drei großen Namen<br />

der Erwachsenenunterhaltung entstanden:<br />

Playgirl („MEN <strong>2024</strong>“ ist harmlose Erotik, die<br />

mit Haar und Jugendlichkeit erfreut), Raging<br />

Stallion (coole Machos, „The Men of Raging<br />

Stallion“ präsentiert auch Erektionen) und<br />

Falcon (trainierte Kerls ... „The Men of Falcon<br />

Studios“ zeigt auch Penisse). Dich erwarten<br />

also Männer unterschiedlichster Natur, vom<br />

langhaarigen „Elfen“ über den Sportler-Macho<br />

bis zum bärtigen „Redneck“ sind fast alle sexy<br />

Stereotypen dabei. Immer muskulös, aber nicht<br />

immer unschuldig … *rä<br />

www.bruno-books.com


geschenke 23<br />

Jan Schawe<br />

Brand Designer &<br />

Gründer Mutterland<br />

CHARAKTER SEIT 1845<br />

Englisches Kleidermagazin Ladage & Oelke | Alter Wall 22 | 20457 Hamburg<br />

www.ladage-oelke.de | ladage.oelke


24 Eyecandy<br />

UNTERWÄSCHE<br />

Ein Hauch von #NICHTS<br />

Vorne bedeckt, hinten offen.<br />

Kaum ein Kleidungsstück<br />

gilt als sooo schwul wie der Jockstrap.<br />

Und die schwule Community<br />

liebt ihn! Wir haben hier einen<br />

modisch-erotischen Tipp für dich.<br />

LUBO macht sexy Mode aus<br />

Deutschland, klassisch-dezent,<br />

sehr erotisch. Alles in Handarbeit<br />

produziert, ohne Plastik und so<br />

nachhaltig wie nur möglich. „Es<br />

gibt viele Hersteller von Jocks,<br />

besonders in Spanien etc., aber:<br />

Entweder sehen sie gut aus oder<br />

haben eine gute Qualität, doch<br />

bei uns muss beides stimmen,<br />

um unseren Kunden das beste<br />

Trageerlebnis zu bieten“, so<br />

das Team selbstbewusst. „Alle<br />

unsere Produkte sind aus<br />

hochwertigen Stoffen für eine<br />

längere Lebensdauer hergestellt.<br />

Durch die Verlängerung der<br />

Lebensdauer der Textilien können<br />

die Umweltauswirkungen der<br />

Bekleidungsproduktion erheblich<br />

reduziert werden.“ *rä<br />

www.lu-bo.com


Wow! Erstmals in der Geschichte des „Jungbauernkalenders“<br />

gibt es für den Wandschmuck<br />

ein sexy Gruppenbild mit den Kalendermodels<br />

der Vorjahre, so das Team des<br />

begehrten Kalenders auf Social Media.<br />

„Hier ein kleiner Vorgeschmack auf das, was<br />

euch erwartet. Die noch heißere Variante gibt<br />

es nur abgedruckt im Jungbauernkalender<br />

<strong>2024</strong>“, war dazu auf Facebook zu lesen. Mit<br />

dabei ist auch DER queere Star von RTL,<br />

Johannes Höfinger, der dort einst seinen Mann<br />

suchte. Und auch inzwischen gefunden hat. *rä<br />

Eyecandy 25<br />

KALENDER<br />

Johannes und andere Burschen – „Jungbauernkalender <strong>2024</strong>“<br />

jungbauernkalender.at<br />

FOTOS: JUNGBAUERNKALENDER.AT / @RENE_HAUSER


26 kultur<br />

KONZERT<br />

FOTOS: W MTWOMEDIA MARCMETZLER<br />

ORCHESTER trifft<br />

POPSTARS<br />

Eigentlich ist es ja eine ganz einfache<br />

Idee: Man lässt klassische<br />

Musik mit Popmusik zusammentreffen<br />

und schaut mal, was dabei rauskommt.<br />

Die „Night of the Proms“ ist eine<br />

Konzertreihe, die, aus Großbritannien<br />

kommend, nun schon seit Jahrzehnten<br />

genau aus diesem einfachen Konzept<br />

unvergessliche Abende schafft, und bei<br />

der man die bekanntesten internationale<br />

Stars des Rock- und Pop-Business auf<br />

der Bühne finden kann. Denn natürlich<br />

steht und fällt das Konzept mit der<br />

Musik, die in das klassischen Gewand<br />

gewoben wird. Aber auch die <strong>2023</strong>er<br />

Ausgabe gibt sich da keine Blöße, denn<br />

das Lineup umfasst mit Toto, Anastacia,<br />

James Morrison, Aura Dione, Camouflage<br />

und Nathan Chan außergewöhnliche<br />

Talente mit einem großen Katalog an<br />

Hits. In Begleitung des Antwerp Philharmonic<br />

Orchestra und des Chor Fine<br />

Fleur werden so zwei unvergesslichen<br />

Abend entstehen, denn man wird<br />

sich auf Popklassiker wie „Africa“ und<br />

„Rosanna“ ebenso freuen können wie<br />

auf Anastacias „I‘m Outta Love“ und<br />

„Left Outside Alone“ bis hin zu den<br />

Synth-Pop-Meisterstücken „The Great<br />

Commandment“ und „Love Is A Shield“.<br />

Mit Hilfe des große Orchesters unter der<br />

Leitung von Alexandra Arrieche, einer der<br />

besten Dirigentinnen weltweit, werden<br />

so Erinnerungen in die Gegenwart geholt.<br />

Dank der Unterstützung der gewohnt<br />

opulenten audiovisuellen Inszenierung<br />

wird für einen unvergesslichen Abend<br />

gesorgt sein.<br />

08.12. und 09.12.,<br />

www.barclays-arena.de


FOTO: INGO BOELTER PRESSEMATERIAL<br />

SHOW<br />

LET IT GLITZER!<br />

Natürlich kann man den ganzen Kitsch<br />

in der Weihnachtszeit viel zu viel finden<br />

und sich darüber beklagen und herumjammern.<br />

Aber ebenso gut kann man den<br />

ganzen Wahnsinn auch umarmen und<br />

sich kopfüber hineinstürzen.<br />

Neben den Weihnachtsmärkten dürfte die<br />

beste Gelegenheit dazu sich im Schmidt<br />

Theater bei „Schmidts Winterglitzer“<br />

finden lassen: Nackte Fakten, wilde Spiele<br />

und wunderbare Songs, Chaos, Comedy<br />

und beeindruckende Choreografien, dazu<br />

begnadete Artistik, viele Überraschungen<br />

und ein kongeniales Geschwisterpaar als<br />

Gastgeberduo, nämlich Nik Breidenbach<br />

und sein Schwesterherz Dörthe. Der<br />

Schmidt-Charmeur und Publikumsliebling<br />

hat sich in diesem Jahr damit eine<br />

ganz besondere Co-Gastgeberin zur<br />

großen Party im Kiez-Loft geholt, denn<br />

Dörthe ist nicht nur mit einer begnadeten<br />

Stimme gesegnet, sondern auch mit<br />

kultur 27<br />

beeindruckender Schnauze.<br />

Eingeladen hat sich das Geschwisterpaar<br />

eine bunte Gästeschar: Mit Gänsehautstimme<br />

und Entertainer-Qualitäten<br />

begeistert Terrél Woodbury, der schon<br />

Mitglied der Harlem Gospel Singers war<br />

und Stars wie Michael Jackson oder Sarah<br />

Connor unterstützt hat. Der Kunstrad-<br />

Comedian Jerry Tremblay zeigt, was<br />

für irre Stunts man mit dem Drahtesel<br />

vollführen kann, und spätestens bei<br />

Tronicat La Miez*, einer der erfolgreichsten<br />

Burlesque-Künstlerinnen Europas, steigt<br />

die Saaltemperatur ins Tropische. Dazu<br />

klingelt jeden Abend ein Comedian an<br />

der Tür: Erwartet werden Marie Diot,<br />

Marcel Mann, Sven Bensmann, Lara Ermer,<br />

Okan Seese, Dennis Grundt und Bora**.<br />

Sie alle zusammen werden „Schmidts<br />

Winterglitzer“ zu einem kitschig-schrägen<br />

Showspektakel machen. Let it glitzer!<br />

Ab dem 23.11., www.tivoli.de<br />

KONZERTPERFORMANCE<br />

Alles gar nicht echt?<br />

Auf die Größe kommt es gar nicht an,<br />

wie wir alle wissen – beziehungsweise<br />

dann eben gerade doch: Denn das Magische<br />

an diesem Event ist gerade, dass<br />

die Künstler auf Instrumenten spielen,<br />

die um ein vielfaches kleiner sind, als die<br />

Vorbilder und an sich sogar für Kinder<br />

gedacht.<br />

Zum Spielen, im unschuldigsten Sinne.<br />

Nun, gespielt wird mit ihnen hier auch,<br />

doch eher noch: auf ihnen. Denn dieses<br />

Festival widmet sich einer zauberhaften<br />

Welt voller Spielzeuginstrumente und<br />

grenzenloser Fantasie: Musikalisch<br />

erschafft „non-piano / toy piano weekend“<br />

Orte, die jenseits unserer Realität<br />

liegen, ob durch Neuinterpretationen<br />

altbekannter Geschichten und Klänge<br />

oder durch Schöpfung surrealer und<br />

magischer Räume – jede Darbietung ist<br />

eine Reise in die Unwirklichkeit, an nichtexistierenden<br />

Orte und Umgebungen.<br />

Das Musikfestival mit Spielzeuginstrumenten<br />

erschafft diese neuen Dimensionen<br />

in enger Zusammenarbeit mit der<br />

jungen Komponistin Lisa Streich, um so<br />

in einige ihrer herausragenden Werke<br />

einführen. In einem Podiumsgespräch<br />

darf man tiefere Einblicke in Streichs<br />

Schaffen gewinnen. Ihr feinsinniger Stil,<br />

ergänzt durch selbstgebaute, mechanische<br />

Apparaturen, schafft eine zarte<br />

Atmosphäre zufälliger musikalischer<br />

Schönheit, die wunderbar mit dem<br />

Festival-Titel „Nothing is real“ harmoniert.<br />

Darüber hinaus werden Werke von<br />

Christopher Adler, den Beatles, Greg<br />

Beller, Casey Cangelosi, Moritz Eggert,<br />

Seoung-Yeon Kwon, Sascha Lino Lemke,<br />

Juan Manuel Jaramillo Lleras, Steffen<br />

Wolf, Ruben Zahra and Dong Zhou zu<br />

hören und zu sehen sein. Nicht zuletzt<br />

wird eine Vielfalt von Spielzeuginstrumenten<br />

und anderen ausgefallenen<br />

Klangwerkzeugen präsentiert.<br />

17.11. 18.11., www.toypiano-weekend.de<br />

FOTO: XIN LONG


28 kultur KULTUR<br />

TANZTHEATER<br />

VISIONÄRE<br />

GRENZVERSCHIEBUNG<br />

FOTO: RAHI REZVANI<br />

Strikte Grenzziehungen mögen oft<br />

nötig sein – und doch schränken sie<br />

ein. Wenn klare Trennungen hingegen verschwimmen<br />

und sich Konzepte verbinden<br />

die normalerweise Abstand zueinander<br />

halten, kann man oft die aufregendesten<br />

Ergebnisse erzielen und spannende neue<br />

Erlebnisse und Erfahrungen kreieren.<br />

In einer traumähnlichen Choreographie, die<br />

gleichsam in den schwarzen, glitzernden<br />

Boden eingemeißelt zu sein scheint, befragt<br />

„Planet [Wanderer]“ des französischbelgischen<br />

Choreografen Damien Jalet<br />

das fragile Verhältnis des Menschen zur<br />

Erde – und verschiebt dabei genau solche<br />

imaginären Grenzen zwischen Tanz und<br />

Bildender Kunst. Hier existieren Skulpturen<br />

in Bewegung.<br />

Die Tanzkritikerin Wiebke Hüster nannte<br />

Damien Jalet einmal „den Shootingstar<br />

des zeitgenössischen Tanzes“ und<br />

„Planet [Wanderer]“ zeigt sich als visionäres<br />

Gesamtkunstwerk, das seine ästhetische<br />

Welt mit der des japanischen bildenden<br />

Künstlers Kohei Nawa verbindet. Nennen wir<br />

es am besten einfach skulpturalem Tanz.<br />

7.12. - 9.12., www.kampnagel.de<br />

KLASSIK<br />

Arien mit Philippe Jaroussky<br />

Ende Oktober erschien das neue Album von Countertenor<br />

Philippe Jaroussky: „Forgotten Arias – Le Concert de la Loge“.<br />

Und es wird live präsentiert!<br />

Er gehe auf „Spurensuche und erkundet in Vergessenheit<br />

geratenes Repertoire“, freut sich etwa das Konzerthaus<br />

Dortmund schon auf den 22. November, wenn der Sänger<br />

hier auftreten wird. Denn diese Musik sei „ein Schatz, der sich<br />

zu heben lohnt“. Aber nicht nur Dortmund, auch München<br />

(7.11., Isarphilharmonie), Hamburg (13.11., Elbphilharmonie)<br />

und Dresden (15.11., Frauenkirche) sind Städte, die in diesen<br />

musikalischen Genuss kommen. Der 1978 geborene Franzose<br />

widmet sich an diesen Abenden und auf dem Album Werken<br />

von unter anderem Johan Adolf Hasse, Michelangelo Valentini,<br />

Andrea Bernasconi, Johann Christian Bach und Georg Friedrich<br />

Händel. Dies tut der Musiker natürlich nicht alleine, sondern<br />

zusammen mit dem Barockensemble Le Concert de la Loge,<br />

Julien Chauvin dirigiert. *rä<br />

FOTO: MARCO BORGGREVE


TANZTHEATER<br />

Die reine Hölle<br />

Irgendwann stellen sich beim Blick auf dem Zustand der<br />

Welt gewissen Fragen. Und irgendwann beginnt man nach<br />

Metaphern zu suchen, um Sinn darin zu finden oder zumindest<br />

ein grundlegendes Verständnis zu entwickeln.<br />

kultur 29<br />

FOTO: ALEXANDRA-POLINA<br />

Was, zum Beispiel, wenn die Hölle nur Teil einer menschengemachten<br />

Maschine wäre, die den Kapitalismus in Gang hält. Die<br />

Dualismen reproduziert, kolonisiert, zerstört und nicht aufhört<br />

zu wachsen. Schafft das dann ein gewisses Maß an Klarheit?<br />

Was, wenn diese Maschine bei Menschen den Wunsch nach<br />

einem früheren Zustand provoziert, zum faschistischen<br />

Ruf nach Autorität werden lässt und die Welt in einen Ort<br />

verwandelt, an dem weder Leben noch Sterben möglich ist.<br />

Ja, „Hell“ von Ursina Tossi geht den negativen Schlüssen – und<br />

wenn es dumm läuft, auch der Realität unserer Zukunft – nicht<br />

aus dem Weg. Inspiriert von mythologischen und popkulturellen<br />

Konzepten der Hölle inszenieren das Ensemble Ursina Tossi<br />

& Excessive Showing die Tanzfläche als einen Zwischenraum<br />

für Verwandlungen. Hier geben sich sich infernalen Zuständen<br />

hin und übersetzen sie in eine immersive Komposition aus<br />

zeitgenössischem Tanz, integrierter, künstlerischer Audiodeskription<br />

und Deutscher Gebärdensprache. „Hell“ gewährt<br />

Zutritt zum Dunkel der Höhle, führt durch die Bilder unser Welt<br />

und womöglich zu einem neuen Verständnis. Kunst kann ganz<br />

schon viel und regelrecht heftig sein, aber das ist diese Realität<br />

nun einmal auch.<br />

30.11. – 03.12., www.kampnagel.de<br />

Weltpremiere<br />

05.05.24<br />

Schon über 150.000 Besucher*innen!<br />

Ausgezeichnet mit 3 Deutschen Musical Theater Preisen!<br />

Von Presse<br />

und Publikum<br />

gefeiert: Schon<br />

über 300.000<br />

Besucher*innen!<br />

Ausgezeichnet als<br />

„Bestes Musical“!<br />

Vom 12. November <strong>2023</strong><br />

bis 4. <strong>Januar</strong> <strong>2024</strong><br />

Stage Theater des Westens Berlin<br />

Auf Tour:<br />

29.11.23 - 17.12.23 Deutsches Theater München<br />

20.12.23 - 07.01.24 Alte Oper Frankfurt/ Main<br />

12.01.24 - 29.02.24 Theater des Westens Berlin<br />

W E L T P R E M I E R E<br />

5. Mai <strong>2024</strong><br />

Stage Theater des Westens Berlin<br />

Weitere Infos unter www.musicalsberlin.com


30 Kultur<br />

MUSICAL<br />

DAS Fifties-Erlebnis geht auf Tour<br />

und wird fortgesetzt<br />

München, Frankfurt am Main und<br />

natürlich Berlin sind die Städte,<br />

die sich wahrlich freuen können. Und<br />

eintauchen dürfen in die spannende<br />

Nachkriegszeit mit Rock ’n’ Roll, Haartollen,<br />

sozialen Spannungen und einem<br />

ersten Aufbegehren der Backfische, der<br />

Jugend, ausgelöst durch die Freiheit, die<br />

die neue Musik gibt.<br />

Das Musical „Ku’damm 56“ hatte einen<br />

unglaublichen Erfolg in Berlin, wurde etwa<br />

beim „Deutschen Musical Theater Preis“<br />

viermal ausgezeichnet, jetzt gastiert<br />

das Stück, das auf dem gleichnamigen<br />

ZDF-Erfolg „Ku‘damm“ der mehrfachen<br />

Grimme-Preisträgerin und Autorin<br />

Annette Hess basiert, in München<br />

(29.11. – 17.12., Deutsches Theater) und<br />

Frankfurt (20.12. – 7.1.<strong>2024</strong>,<br />

Alte Oper Frankfurt).<br />

Im Mai <strong>2024</strong> gibt es dann die<br />

Weltpremiere des NEUEN Musicals in<br />

Berlin: „Ku’damm 59“. Vorab wird darüber<br />

schriftlich verraten: „Dieses Bühnen-<br />

Musical ist aber nicht nur die Fortsetzung<br />

von Ku’damm 56, sondern auch ein<br />

alleinstehendes Werk über die Schöllack-<br />

Schwestern Monika, Eva, Helga und deren<br />

Mutter Caterina. Ku‘damm 59 {…} erzählt<br />

die Geschichte von vier furchtlosen<br />

Frauen, die in Berlin Ende der 1950er um<br />

Emanzipation und für ihre Selbstfindung<br />

kämpfen. Sie brechen aus dem gesellschaftlichen<br />

Korsett aus und widersetzen<br />

sich jeglichen Anstandsregeln.“ Ab dem<br />

5.5.<strong>2024</strong> können wir neue große Musik<br />

von Peter Plate und Ulf Sommer sowie<br />

spannende deutsche Geschichte im<br />

Theater des Westens erleben. *rä<br />

musicalsberlin.com<br />

FOTO: JÖRN HARTMANN - DOMINIC ERNST


Kultur 31<br />

FOTOS: LITERATURHAUS HAMBURG<br />

LITERATUR<br />

Mehr als Mord und Totschlag<br />

Auch wenn man manchmal den Eindruck<br />

gewinnen könnte: Es werden nicht<br />

ausschließlich nur Krimis in Skandinavien<br />

geschrieben, selbst wenn sie mittlerweile<br />

für einen großen Teil des Bruttosozialprodukts<br />

dieser Länder verantwortlich zu sein<br />

scheinen.<br />

Auch zahlreiche andere Bücher aus den<br />

nordischen Ländern erscheinen Jahr für<br />

Jahr für das deutschsprachige Publikum<br />

und die Nordischen Literaturtage wählen<br />

nun aus den aktuellen Titeln rund ein Dutzend<br />

aus, damit diese nicht unter den den<br />

Tisch fallen, bloß weil sie sich weniger mit<br />

Mord und Totschlag beschäftigen. Und das<br />

hat bereits eine lange Tradition, die ersten<br />

Nordischen Literaturtage fanden nämlich<br />

bereits 1986 in Hamburg statt. Seither<br />

schlägt die Hansestadt alle zwei Jahre eine<br />

Brücke in den Norden Europas. So werden<br />

auch dieses Jahr wieder auf der Bühne des<br />

Literaturhauses die Verfasser*innen und<br />

Autoren mit versierten Moderator*innen<br />

ins Gespräch kommen. Damit stellen<br />

diese Tage eine einmalige Gelegenheit da,<br />

Autor*innen aus Dänemark, Finnland, Island,<br />

Norwegen und Schweden und vor allem<br />

ihrem Werk auf Augenhöhe zu begegnen.<br />

20. bis 23.11.,<br />

www.literaturhaus-hamburg.de<br />

KONZERT<br />

Neonfarbene Klänge<br />

Ein crisper, klarer Elektrosound, der die 80er<br />

Jahre in seiner DNA hat und mit modernen<br />

Melodien und einem Pop-Breitbandgefühl<br />

ganz große Flächen eröffnet – damit hat<br />

sich Roosevelt über die letzten zehn Jahre<br />

als ewiger Geheimtipp und Meister seines<br />

eigenen Klangkosmos etabliert.<br />

Roosevelt – der trotz seines internationalen<br />

Sounds Deutscher ist und Marius Lauber<br />

heißt – hat erst vor ein paar Wochen sein<br />

neues, wieder in allen Farben strahlendes<br />

Album „Embrace“ veröffentlicht und stellt<br />

die Tracks auf der dazugehörigen Tour nun<br />

den alten und neuen Fans vor. Dazu wird er<br />

im <strong>Dezember</strong> auch in Hamburg, in der Fabrik<br />

landen. „Die Tour wird mehr Übergänge<br />

haben und sich flüssiger anfühlen als je<br />

zuvor. Mir geht es darum, die Geschichte zu<br />

erzählen, wie sich mein Sound zusammensetzt,<br />

und zwar nicht nur, indem ich ihn in<br />

seiner vollen Wirkung präsentiere, sondern<br />

auch, indem ich seine verschiedenen<br />

Elemente immer wieder auseinandernehme<br />

und neu zusammensetze“, stellt er seine<br />

Vision da. Eine gute Gelegenheit, sich in<br />

Roosevelts neonfarbenen Klängen zu<br />

verlieren und zu verlieben.<br />

1.12, www.fabrik.de<br />

FOTO: WWW.IAMROOSEVELT.COM


32 Kultur<br />

DVD / STREAMING<br />

FOTOS: PRO-FUN MEDIA<br />

Luca und Philipp –<br />

eine Gangsterballade<br />

Sexy. Sommerlich. Und romantisch ist der<br />

neue Film „Wir werden unsterblich sein“<br />

von Regisseur Tor Iben auch!<br />

Vor allem aber spannend. Den schwulen<br />

Streifen kannst du jetzt unter anderem<br />

bei OUTtv, amazon und AppleTV streamen<br />

oder als DVD kaufen. Zur Handlung:<br />

Sommerurlaub auf Rhodos. Spaß am<br />

Strand und überall Männer, Luca genießt<br />

seinen Urlaub. Dann fällt ihm Philipp auf,<br />

der allerdings gerade krumme Geschäfte<br />

abwickelt. Und bei einem Drogendeal<br />

passiert es: Philipp wird niedergeschlagen.<br />

Luca eilt ihm zu Hilfe und tappt dadurch in<br />

seine Falle ... *rä<br />

www.pro-fun.de, www.out.tv/de_DE<br />

STREAMING<br />

FOTO: © 2022TURNER BROADCASTING SYSTEM EUROPE LIMITED - A WARNER BROS. DISCOVERY COMPANY / ODEON FICTION GMBH / FRÉDÉRIC BATIER<br />

„ Boom Boom Bruno“ –<br />

Ben Becker in queerer Serie<br />

Anfang <strong>Dezember</strong> startet eine<br />

brandneue Serie auf Warner TV Serie.<br />

Eine Polizeiserie mit queerer Hauptrolle,<br />

Mark (Vincent zur Linden) und einem wie<br />

immer großartigen Ben Becker als Polizisten<br />

Bruno, der sich gerne in Stripklubs<br />

amüsiert und einen (noch) ungeouteten<br />

Kollegen hat: bereits erwähnten Mark.<br />

Bruno ist ein Mann, wie #mensch ihn<br />

kennt und nicht so mag: Er pocht auf eine<br />

binäre Welt, kann mit Genderdebatten<br />

wenig anfangen, liebt den Alkohol und<br />

kann an heterosexueller Prostitution so<br />

gar nichts Schlechtes finden. Ohnehin<br />

benimmt er sich gerne so, wie er es in<br />

alten Western wohl einst gesehen hat.<br />

Er ist aber eben kein Wild-West-Sheriff<br />

im 19. Jahrhundert, sondern ein Polizist<br />

im Berliner Speckgürtel. Und sein neuer<br />

Kollege schwul. Ihr erster Fall ist dann<br />

auch gleich queerer Natur: Es gilt den<br />

Mord an einer Dragqueen aufzuklären.<br />

Insgesamt wurden sechs 45-minütige<br />

Episoden produziert, die am 7.<br />

<strong>Dezember</strong> auf warnertv.de starten. *rä<br />

PLAKAT: 2022TURNER BROADCASTING SYSTEM EUROPE LIMITED - A WARNER BROS. DISCOVERY COMPANY / ODEON FICTION GMBH


Kultur 33<br />

AUSSTELLUNG<br />

„Jesus liebt“ in Hamburg<br />

Filmregisseur Rosa von Praunheim malt. Und stellt seine Kunst<br />

im Rahmen von „Jesus liebt“ schon bald in Hamburg aus.<br />

Erst ein kurzer Blick zurück: Im Sommer stellte der schwule<br />

Queer-Aktivist, Maler und Filmkünstler in Nürnberg aus.<br />

Anlässlich des dortigen CSD in der Kulturkirche St. Egidien.<br />

Doch nach einigen Tagen musste die Ausstellung aufgrund der<br />

Kritik konservativer Kirchenkreise schließen. Seine „Jesus liebt“-<br />

Ausstellung erhitzte die Gemüter derart, dass die Ausstellung<br />

einen neuen Ort finden musste. Und so ging es in der KREIS-<br />

Galerie in Nürnberg weiter (wir berichteten). Gezeigt wurde dort<br />

„eine Auswahl seiner Bilder, in denen sich Rosa von Praunheim<br />

gewohnt pointiert, kritisch und unverblümt mit repressiver<br />

Religion und befreiter Sexualität, Liebe und Tod beschäftigt“,<br />

so der CSD Nürnberg damals schriftlich. Bedauerlich, dass<br />

die Gemeinde nicht so progressiv und weltoffen und tolerant<br />

war wie der Nürnberger Pastor Thomas Zeitler, der die queere<br />

Ausstellung gerne länger in seiner Kirche gezeigt hätte. „Wir<br />

möchten uns ganz herzlich bei Pastor Thomas Zeitler und dem<br />

CSD Nürnberg bedanken, dass die Bilder überhaupt gezeigt<br />

werden konnten“, so Rosa von Praunheim versöhnlich. Solch<br />

ein Trubel und solche Homophobie bleiben der Ausstellung in<br />

Hamburg hoffentlich erspart! Denn dort geht es weiter.<br />

DER WEIHNACHTSMARKT IN HAMBURG ST. GEORG FÜR QUEERS & FRIENDS<br />

20. November bis 23. <strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong><br />

Ecke Lange Reihe /Kirchenallee<br />

Täglich ab 12 Uhr - Freitag und Samstag ab 19 Uhr<br />

gibt es Musik von beliebten Szene-DJs – von Pop<br />

bis Schlager und Electro ist für jede*n was dabei!<br />

DJ ALPAKABUDDY - DJ DOUZE POINTS - DJ PAM - DJ PAULI - DJ SUNSHINE<br />

DJ TOM HENDRICS - DJANE DENISE L‘ - DJANE SHUMA<br />

www.winterpride.de Winter Pride winterpridehamburg<br />

Aktuelle Club- & Dance-Hits aus den Charts.<br />

www.GAYFM.de<br />

Bild: Rosa von Praunheim „Bald sind wir alle Fische“,<br />

Am 4. <strong>Dezember</strong> soll die Ausstellung in Nissis Kunstkantine in<br />

der HafenCity eröffnen, bis zum 4. <strong>Januar</strong> <strong>2024</strong> hat #mensch<br />

dann die Gelegenheit, die etwas an die Kunst von David Hockney<br />

erinnernden Bilder zu bestaunen. Das Team der Galerie<br />

sei „begeistert, diesem einzigartigen Talent und bedeutenden<br />

Vertreter der LGBTIQ*-Bewegung die Möglichkeit zu bieten,<br />

seine Werke erstmals im Norden Deutschlands zu präsentieren“,<br />

wird vorab schriftlich erklärt. „Die Ausstellung {…} von Rosa<br />

von Praunheim verspricht ein aufregendes kulturelles Ereignis<br />

in Hamburg zu werden“, so das Team von Nissis Kunstkantine<br />

voller Vorfreude. Wir empfehlen einen Besuch! *rä<br />

www.rosavonpraunheim.de, www.nissis-kunstkantine.de<br />

Jetzt kostenlos<br />

downloaden<br />

Hor<br />

GAYFM<br />

immer &<br />

uberall.


34 Kultur<br />

FOTO: CHRISTOPH IRRGANG<br />

AUSSTELLUNG<br />

Bezauberndes aus<br />

privater Hand<br />

Wenn das Jahr dunkel, grau und kalt<br />

wird und irgendwann der Winter<br />

zuschlägt, braucht man schon sehr gute<br />

Gründe, um das Haus zu verlassen.<br />

Am besten mit einem Ziel, von dem<br />

man weiß, dass es dem inneren Herbst<br />

entgegen wirken kann. Ein schöner Plan<br />

wäre es da zum Beispiel, sich auf dem Weg<br />

in die Hamburger Kunsthalle zu machen,<br />

in der mit der Ausstellung „Figur und<br />

Landschaft“ ein bezauberndes Panorama<br />

der Kunst des 19. Jahrhunderts präsentiert<br />

wird. Sie stellt sich aus zwei Privatsammlungen<br />

der Hansestadt zusammen, die<br />

sich in diesen Räumen perfekt ergänzen.<br />

Zu sehen sind in verschiedensten<br />

künstlerischen Techniken eindrückliche<br />

Landschafts- und Figurenbilder italienischer,<br />

französischer, deutscher sowie<br />

englischer Künstler*innen. Die rund 100<br />

Zeichnungen, Aquarelle, Pastelle und<br />

Gemälde – darunter eine Reihe reizvoller<br />

Ölstudien – stammen aus dem späten<br />

18. Jahrhundert bis zum Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts und fügen sich zu einem<br />

zauberhaften Ausflug zusammen, um<br />

einen charmanten Nachmittag lang die<br />

Außenwelt zu vergessen. Die Leihgaben<br />

werden in dieser Zusammenstellung übrigens<br />

wohl nie wieder zueinander finden,<br />

um einer breiten Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht zu machen. Wenn das kein<br />

Grund ist, sich auf den Weg zu machen …<br />

17.11. bis 10.3.<strong>2024</strong>,<br />

www.hamburger-kunsthalle.de<br />

AUSSTELLUNG<br />

Für die Ewigkeit<br />

Auch wenn diese Ausstellung unter dem<br />

Motto „Kunst für eine neue Zeit“ heisst,<br />

eigentlich sind die Werke von Casper<br />

David Friedrich schon lange ins Reich der<br />

Ewigkeit eingetreten.<br />

Zeitlos und grenzenlos faszinierend<br />

sprechen seine Bilder über alle Generation<br />

hinweg etwas in jedem Menschen an,<br />

bringen Sehnsüchte und Abgründe zum<br />

Schwingen. Wie wenigen ist es Friedrich<br />

gelungen, etwas universelles anzusprechen,<br />

dass keinerlei Erklärungen bedarf. Man<br />

fühlt ihn einfach. Vom 15. <strong>Dezember</strong><br />

<strong>2023</strong> bis zum 1. April <strong>2024</strong> präsentiert die<br />

Hamburger Kunsthalle nun die Jubiläumsausstellung<br />

„CASPAR DAVID FRIEDRICH.<br />

Kunst für eine neue Zeit.“ und macht es<br />

möglich, diese Wirkung direkt aufzunehmen.<br />

Anlässlich des 250. Geburtstags<br />

von Caspar David Friedrich (1774–1840)<br />

soll es die umfangreichste Werkschau des<br />

bedeutenden romantischen Malers seit<br />

vielen Jahren sein.<br />

Im Mittelpunkt steht eine Retrospektive mit<br />

über 60 Gemälden – darunter zahlreiche<br />

ikonische Schlüsselwerke – und rund 100<br />

Zeichnungen. Dass diese Werke in einem<br />

Kontext entstanden sind und als Teil einer<br />

Bewegung zu verstehen sind, wird dabei<br />

FOTO: ELKE WALFORD<br />

oft vergessen, strahlt Friedrichs Wirkung<br />

doch zu hell, als das andere nicht in seinem<br />

Schatten verschwinden würden. Deswegen<br />

werden auch ausgewählte Arbeiten von<br />

Künstlerfreunden Friedrichs präsentiert,<br />

u.a. von Carl Blechen, Carl Gustav Carus,<br />

Johan Christian Dahl, August Heinrich und<br />

Georg Friedrich Kersting. Und dass die<br />

legendären Bilder nicht nur dazu einladen,<br />

in ihnen zu versinken, sondern ebenso<br />

auch heute noch inspirieren, zeigen die<br />

Gattungs- und medienübergreifend rund<br />

20 zeitgenössische Künstler*innen mit<br />

ihren Arbeiten, u.a. in Form von Videos,<br />

Fotografien und Installationen. Sie nehmen<br />

die Romantik, ihr Naturverständnis und die<br />

Kunst Friedrichs in den Blick. Zu sehen sind<br />

Werke unter anderem von Elina Brotherus,<br />

Julian Charrière, David Claerbout, Olafur<br />

Eliasson, Alex Grein, Hiroyuki Masuyama,<br />

Mariele Neudecker, Ulrike Rosenbach, Susan<br />

Schuppli, Santeri Tuori und Kehinde Wiley.<br />

Ab 15.12, www.hamburger-kunsthalle.de


Christopher ist auf der Suche nach der Einen,<br />

die in seinem Dschungel noch fehlt.<br />

DU BIST<br />

INDIVIDUELL<br />

UND VERDIENST EINE HIV-THERAPIE,<br />

DIE DAS AUCH IST<br />

NP-DE-HVU-ADVT-220006<br />

Ob Pille, Spritze oder<br />

Infusion – sprich mit<br />

deinem/r Ärzt*in über<br />

eine Therapie, die zu<br />

dir passt.<br />

Mehr zum Leben mit HIV unter livlife.de


MUSIK<br />

NACHGEFRAGT<br />

„Nichts geht über Mutters<br />

Käsekuchen!“<br />

Singen wird Cher an Weihnachten<br />

nicht, das stellt sie ziemlich<br />

unmissverständlich klar bei<br />

unserem Gespräch in einem<br />

Pariser Nobelhotel. Und ob sie tanzt, sei<br />

situationsabhängig. Ausgeschlossen<br />

jedoch gewiss nicht.<br />

„Vielleicht wage ich ein Tänzchen, vielleicht<br />

hänge ich auch den ganzen Abend in der<br />

Küche fest und klatsche Kartoffelpüree<br />

auf sämtliche Teller. Wir haben ganz gewiss<br />

aber immer eine Party und schmücken das<br />

Haus innen wie außen. Ich stehe einfach<br />

auf dieses traditionell amerikanische<br />

Weihnachtsfest, das ja dem deutschen<br />

Weihnachten ziemlich ähnlich ist. Wir<br />

haben zum Beispiel auch immer einen<br />

Baum.“ Die Urgroßmutter der als Cherilyn<br />

Sarkisian in Kalifornien zur Welt gekommenen<br />

Legende hatte deutsche Wurzeln,<br />

das Weihnachtsessen, das Cher für Familie<br />

und Freunde anbiete, sei indes ein typisch<br />

amerikanisches. „Es gibt von allem viel:<br />

viel Truthahn, viele Kürbispasteten, viele<br />

Dressings.“ Chers Mutter Georgia, die kurz<br />

vor Weihnachten 2022 im gesegneten<br />

Alter von 96 Jahren verstarb, habe ihrer<br />

Tochter zwei Rezepte hinterlassen, die<br />

sie nun selbst zubereite. Okay, zubereiten<br />

lässt, denn Cher koche nicht selbst, gibt<br />

sie zu. „Das ist zum einen ihr Maisbrot,<br />

das wir füllen. Maisbrot ist eine typische<br />

Südstaatenspeise, meine Mutter stammt<br />

ja aus dem Süden. Und das zweite ist<br />

Mutters Käsekuchen. Der ist die Wucht. Ihr<br />

Käsekuchen war immer schneller aufgegessen<br />

als die ganzen Pasteten, also fing<br />

ich an, erst zwei und dann drei zu backen.<br />

Und als auch das nicht reichte, ging ich<br />

dazu über, den Käsekuchen zu verstecken.<br />

Das mache ich auch dieses Jahr wieder.“<br />

Cher lacht herzlich. „Die Leute sollen erst<br />

mal die Pasteten essen, die sind schließlich<br />

auch sehr lecker.“<br />

Das Fest der Liebe hat für Cher in diesem<br />

Jahr eine noch größere Bedeutung als<br />

sonst. Denn mit 77 Jahren hat die Sängerin,<br />

Schauspielerin und<br />

Vollblutentertainerin,<br />

die schon Mitte der<br />

Sechziger im Duett<br />

mit ihrem damaligen<br />

Ehemann Sonny<br />

(„I Got You Babe“)<br />

berühmt wurde und<br />

es trotz oder gerade<br />

wegen zahlloser<br />

Stilwechsel (in den<br />

Achtzigern sang sie<br />

„If I Could Turn Back<br />

Time“-Hardrock, in<br />

den Neunzigern Dance – „Believe“) bis<br />

heute blieb, das erste Weihnachtsalbum<br />

ihrer langen und wendungsreichen<br />

Karriere aufgenommen. Und warum auch<br />

nicht? Chers 27. Studioalbum, einfach<br />

„Christmas“ getauft, ist eine poppige und<br />

topgelaunte Angelegenheit geworden.<br />

„Es ist nicht das Weihnachtsalbum<br />

deiner Oma“, so Cher fröhlich. „Es ist ein<br />

Cher-Weihnachtsalbum.“ Neben ein paar<br />

Standards wie „Run Run Rudolph“ singt die<br />

US-amerikanische LGBTIQ*-Ikone auch<br />

ein paar neue Songs, liefert sich Duette<br />

mit Michael Bublé (dessen Hit „Home“ die<br />

beiden neu eingesungen haben), Stevie<br />

Wonder, Cyndi Lauper und Darlene Love.<br />

Letztere sang 1963 schon denselben<br />

Song, „Christmas (Baby Please Come<br />

Home)“ und die damals 17-jährige Cher<br />

war in der Produktion von Phil Spector<br />

im Hintergrund zu hören. Außerdem<br />

versucht sie sich gar gemeinsam mit<br />

ihrem aktuellen Freund, dem 37-jährigen<br />

Produzenten Alexander Edwards, an einer<br />

Hip-Hop-Nummer, „Drop Top Sleigh Ride“,<br />

Gastrapper ist Tyga.<br />

„Ich dachte immer,<br />

Alexander hätte seinen<br />

Kumpel ganz schön<br />

bequatschen müssen,<br />

den Song mit mir zu<br />

machen, doch jetzt<br />

meinte er, nein, nein,<br />

Tyga hätte richtig Lust<br />

auf die Nummer mit<br />

mir gehabt.“<br />

Und wer noch nicht in<br />

Weihnachtsfeierstimmung<br />

ist, möge sich<br />

umgehend die Single „DJ Play A Christmas<br />

Song“ zu Gemüte führen. „Wir brauchen<br />

ein bisschen Freude und ein bisschen<br />

Ablenkung“ singt Cher in der Uptempo-<br />

Nummer. „Ich glaube felsenfest, dass<br />

Weihnachten die Stimmung hebt. Weil die<br />

Menschen netter sind in dieser Zeit. Weihnachten<br />

bringt die Leute dazu, ihr bestes<br />

Benehmen hervorzuholen. Zumindest<br />

bei den grundsätzlich guten Menschen<br />

ist das so.“ Also auch bei Menschen wie<br />

der zutiefst freundlichen, wohltätigen<br />

und einfach hochsympathischen Cher.<br />

„Den Geist des Guten, den fühle ich an<br />

Weihnachten immer besonders stark.“<br />

*Interview: Steffen Rüth


MUSIK<br />

BAROCK<br />

MILOŠ: „Baroque“<br />

Ein tatsächlich ungewöhnliches<br />

Album, das uns der<br />

Gitarren-Star hier präsentiert.<br />

Der Musiker wagte<br />

sich mit seiner Gitarre an<br />

barocke Musik.<br />

„Seit dem Anfang meiner<br />

musikalischen Laufbahn<br />

wurde ich tief von der<br />

unglaublichen Vielfalt und<br />

der elektrisierenden Energie des barocken Repertoires<br />

inspiriert. Diese goldene Ära der Musik ist mysteriös und<br />

außergewöhnlich, prunkvoll und oft unendlich lyrisch -<br />

letztendlich zeitlos. Aber bisher haben wir meiner Meinung<br />

nach im klassischen Gitarrenkontext mit Ausnahme von<br />

Bach nur die Essenz gestreift. Dieser Gedanke hat mich<br />

im Laufe der Jahre dazu inspiriert, tiefer zu graben, über<br />

das Offensichtliche hinauszugehen, zu experimentieren,<br />

zusammenzuarbeiten, zu transkribieren und zu versuchen,<br />

eine neue Tür der Möglichkeiten für mein Instrument und<br />

seine barocke Stimme zu öffnen“, erklärt MILOŠ dazu per<br />

E-Mail an uns.<br />

Für das Album „Baroque“ hat der Künstler vierzehn barocke<br />

Meisterwerke ausgewählt und diese erstmals auf die Gitarre<br />

übertragen. Damit wollte er das vertraute lateinamerikanische<br />

musikalische Umfeld verlassen, für das er bekannt<br />

ist, und sein Instrument im Kontext europäischer Einflüsse<br />

präsentieren. Seine eigene Transkription der monumentalen,<br />

15 Minuten langen Chaconne aus der Violinpartita<br />

Nr. 2 von Johann Sebastian Bach bildet das Herzstück des<br />

Albums. Es wird gerahmt von neuen Transkriptionen für<br />

Solo-Gitarre und Arrangements für Gitarre und Orchester.<br />

Für die Gestaltung seiner Gitarre-Orchestertranskriptionen<br />

hat MILOŠ eng mit Jonathan Cohen und seinem Ensemble<br />

„Arcangelo“ zusammengearbeitet, die ihn auf dem Album<br />

begleitet. Am 12. April präsentiert<br />

er das Album live: in München in der<br />

Allerheiligen-Hofkirche.<br />

The new album<br />

CRAZYMAD, FOR ME<br />

OUT NOW<br />

FOTO: CHRISTOPH KÖSTLIN<br />

16.11.23 Zwickau 26.11.23 Köln<br />

17.11.23 Leipzig<br />

20.11.23 Kempten<br />

21.11.23 Nürnberg<br />

23.11.23 Erfurt<br />

24.11.23 Frankfurt/M.<br />

25.11.23 Stuttgart<br />

28.11.23 Bielefeld<br />

29.11.23 Flensburg<br />

01.12.23 Schwerin<br />

02.12.23 Berlin<br />

03.12.23 Hamburg<br />

19.02.24 Chemnitz<br />

20.02.24 Dresden<br />

21.02.24 Cottbus<br />

23.02.24 Regensburg<br />

25.02.24 Trier<br />

27.02.24 Krefeld<br />

29.02.24 Rostock<br />

01.03.24 Magdeburg<br />

02.03.24 Oberhausen<br />

03.03.24 Kiel<br />

05.03.24 Neubrandenburg<br />

06.03.24 Hannover<br />

07.03.24 Münster<br />

08.03.24 Braunschweig<br />

09.03.24 Oldenburg


MUSIK<br />

NACHGEFRAGT<br />

CMAT:<br />

FOTO:<br />

„Ich habe mich oft dumm gefühlt“<br />

SARAH DOYLET<br />

Auch wenn die Irin CMAT bei den<br />

Music Moves Europe Awards den<br />

ersten Platz der ukrainischen Singer-<br />

Songwriterin Jerry Heil überlassen musste:<br />

Ihr Auftritt im Häkken auf dem Hamburger<br />

Kiez hat bei den Reeperbahn-Festival-Fachbesuchern<br />

auf jeden Fall einen<br />

bleibenden Eindruck hinterlassen.<br />

Auf der Bühne, das zeigt sich schon nach<br />

wenigen Minuten, ist die 27-Jährige wahrhaftig<br />

eine Naturgewalt. Allein dank ihres<br />

Outfits – zu weißen Rüschen-Hotpants<br />

trägt sie grüne Glitzerboots – sticht die<br />

Musikerin ins Auge. Doch es sind nicht<br />

allein solche Äußerlichkeiten, die einen<br />

faszinieren. CMAT, geboren als Ciara Mary-<br />

Alice Thompson in Dublin, steht keine<br />

Sekunde still. Mal turnt sie unter dem<br />

Keyboard herum, mal liegt sie auf dem<br />

Boden, dabei singt sie die ganze Zeit. Ihre<br />

expressive Stimme legt sich über einen<br />

Mix aus Country und Pop.<br />

Nach diesem fulminanten Auftritt braucht<br />

CMAT erst mal ein Bier. Sie probiert eine<br />

lokal gebraute Gerstenkaltschale und<br />

ist begeistert: „Wir Iren lieben Bier.“ Eine<br />

weitere Leidenschaft ihrer Landsleute:<br />

Country. Bereits als Kind hörte CMAT<br />

Johnny Cash – und begeisterte sich für<br />

Karaoke. Unvergesslich geblieben ist ihr<br />

ein Campingurlaub in Frankreich. Als sie<br />

dort beim Karaoke mitmachte, riss sie ihr<br />

Publikum mit: „Alle haben geklatscht. Zum<br />

ersten Mal bekam ich eine wirklich große<br />

Reaktion auf meinen Gesang.“<br />

Dennoch war es für CMAT nicht so leicht,<br />

Musikerin zu werden. „Wenn man nicht<br />

reich ist“, erläutert sie, „gibt es in Irland<br />

wenige Wege in die Musikbranche. Es<br />

fehlt an staatlichen Förderprogrammen<br />

und Auftrittsmöglichkeiten.“ Also zog die<br />

Irin nach Manchester. Dort gründete sie<br />

mit einem Tinder-Date das Duo Bad Sea.<br />

„Damals“, bekennt sie, „haben wir jede<br />

Show gespielt. Doch ich konnte noch<br />

nicht so gut singen wie heute.“ Das war<br />

nicht das einzige Problem. Auch in der<br />

Beziehung mit ihrem Musikerkollegen<br />

hakte es: „Ich war 18, er 27. Allein durch<br />

den Altersunterschied entwickelte sich<br />

eine toxische Dynamik. Ich habe mich oft<br />

dumm gefühlt.“<br />

Die Reißleine zog sie schließlich nach<br />

einem Gespräch mit der Sängerin Charli<br />

XCX. Sie riet ihr zur Trennung und einem<br />

Neuanfang als Künstlerin. CMAT kehrte<br />

nach Irland zurück und beschloss, ein<br />

halbes Jahr lang jede Woche einen Song<br />

zu schreiben, den sie dann online stellte.<br />

Auf diese Weise gewann sie immer mehr<br />

Fans, ihr Debütalbum „If my Wife Knew<br />

I’d Be Dead“ stieg 2022 direkt an die<br />

Spitze der irischen Charts. Nun folgt<br />

ihre zweite Platte „CrazyMad, for me“.<br />

Mit ihren neuen Liedern hat sie sich an<br />

ihrer toxischen Beziehung abgearbeitet.<br />

„Eigentlich“, gesteht sie, „wollte ich ein<br />

abstraktes Konzeptalbum machen. Bis<br />

ich beschlossen habe, meine Geschichte<br />

einfach direkt zu erzählen.“ Dabei nimmt<br />

CMAT ihrer Hörer mit auf eine dreigeteilte<br />

Reise. In einem Stück wie „Rent“ ist<br />

noch einmal ihre Wut hochgekocht. Mit<br />

„Torn apart“ übt sie Selbstkritik: „Wenn<br />

ich mich verliebe, denke ich immer: Mit<br />

dieser Person werde ich den Rest meines<br />

Lebens verbringen. Ehrlich gesagt war<br />

mein damaliger Partner realistischer.<br />

Dank seiner Erfahrung war ihm klar, dass<br />

wir uns eines Tages trennen würden.“<br />

Der dritte Part schaut zum Beispiel mit<br />

„Have Fun!“ nach vorne. CMAT hat wieder<br />

Spaß am Leben. Dennoch redet sie sich<br />

in Rage, als sie über das Queersein in<br />

Irland nachdenkt. „Für mich war meine<br />

Bisexualität kein großes Problem, weil sich<br />

die katholische Kirche nicht für die Sexualität<br />

einer Frau interessiert“, resümiert<br />

sie. „Schwule haben es schwerer, weil ein<br />

Mann in Irland ein echter Kerl sein muss.“<br />

*Dagmar Leischow


SHOW<br />

Live-Film-Konzert: „Dirty Dancing in Concert“<br />

MUSIK<br />

Der Film-Klassiker, der 1980er mit<br />

seinem Soundtrack eine ganze<br />

Generation prägte, kehrt <strong>2024</strong> mit „Dirty<br />

Dancing in Concert“ zurück – aufregender<br />

als je zuvor.<br />

Die „Dirty Dancing in Concert“-Tour wird<br />

im kommenden Frühjahr, nach großen<br />

Erfolgen in England, Frankreich und<br />

den USA, endlich in Deutschland und<br />

Österreich zu Gast sein.<br />

Das Publikum von Dirty Dancing<br />

in Concert erlebt den Kinohit auf<br />

einzigartige und unvergessliche Weise.<br />

Der digital überarbeitete Tanzfilm wird in<br />

voller Länge auf einer großen Leinwand<br />

gezeigt, während eine sensationelle Live-<br />

Band zusammen mit herausragenden<br />

Sänger*innen sowie Tänzer*innen die<br />

unvergesslichen Hits live und synchron<br />

spielen und tanzen.<br />

Die Fans werden automatisch von der<br />

Magie des Films und der Musik mitgerissen.<br />

Sie alle können den Kino-Klassiker,<br />

den sie kennen und lieben, noch einmal<br />

in voller Länge genießen und gleichzeitig<br />

ganz neu entdecken, wenn die Live-Band<br />

FOTOS: ZDENKO HANOUT<br />

und die Solisten parallel dazu auftreten.<br />

Bei der anschließenden, zugehörigen<br />

After-Show-Party können die Fans<br />

selbst zu ihren Lieblingssongs aus „Dirty<br />

Dancing“ ausgelassen feiern und einen<br />

einzigartigen Live-Abend ausklingen<br />

lassen.<br />

www.semmel.de<br />

DORIAN<br />

ELECTRA<br />

IHRE GRÖSSTEN HITS UND NEUEN SONGS -<br />

ZUM ERSTEN MAL LIVE!<br />

ANNETT<br />

LOUISAN<br />

NEW ALBUM<br />

" fanfare"<br />

OUT NOW<br />

LIVE<br />

aus<br />

der<br />

Elbphilharmonie<br />

Hamburg<br />

INKL. DAS SPIEL · DRÜCK DIE 1<br />

DAS ALLES WÄR NIE PASSIERT<br />

2CD + DIGITAL · AB JETZT ÜBERALL


MUSIK<br />

INTERVIEW<br />

ANNETT<br />

LOUISAN:<br />

„Meine Band<br />

war kurz<br />

irritiert“<br />

FOTO: JIM RAKETE<br />

Im Februar hat Annett Louisan<br />

in der Elbphilharmonie ein Konzert<br />

gegeben, um die Veröffentlichung<br />

ihrer Platte „Babyblue“ zu feiern. Diesen<br />

Abend ließ sie für ihr Album „Live aus der<br />

Elbphilharmonie“ mitschneiden. Allerdings<br />

wurden die Songs nachträglich in eine<br />

andere Reihenfolge gebracht.<br />

Ein Auftritt in der Elbphilharmonie, sagt<br />

Annett Louisan, sei für sie immer wieder<br />

etwas Besonderes. Einerseits, weil die<br />

Wahlhamburgerin dort ein Heimspiel<br />

hat, andererseits hatte sie natürlich die<br />

Vorgeschichte dieses Konzerthauses<br />

mitverfolgt: „Ich habe das ganze Theater<br />

rund um den Bau mitbekommen. Doch<br />

ich hatte das Gefühl: Sobald die Elbphilharmonie<br />

eröffnet worden war, wurde sie<br />

sofort ein Wahrzeichen dieser Stadt.“<br />

Obwohl die Sängerin schon mehrfach<br />

im Großen Saal gastiert hatte, war ihr<br />

Lampenfieber diesmal etwas ausgeprägter<br />

als sonst: „Ich hatte Angst davor,<br />

mit einer Band, mit der ich noch nie live<br />

auf der Bühne gestanden habe, aufzutreten.<br />

Außerdem saßen viele Leute im<br />

Publikum, die ich kenne. Das hat meine<br />

Anspannung verstärkt.“<br />

Aufgeregt ist Annett Louisan vor jeder<br />

Show. „Ich bin nie so unlocker wie vor<br />

einem Konzert“, gesteht sie. „Das ist<br />

schlimmer als vor dem ersten Date.“<br />

Dabei hat sich die Künstlerin inzwischen<br />

ein Stück weit von ihrem Perfektionismus<br />

verabschiedet: „Ich lasse jetzt ein bisschen<br />

mehr los und habe erkannt: Fehler<br />

gehören dazu. Auch für das Publikum<br />

sind sie ganz wichtig,<br />

damit es merkt: Das ist<br />

wirklich live.“<br />

Gleich beim Eröffnungslied<br />

„Die mittleren Jahre“<br />

leistete sie sich tatsächlich<br />

einen Patzer: „Ich<br />

habe die zweite Strophe<br />

verkürzt. Meine Band war<br />

kurz irritiert, ist mir aber<br />

gefolgt. Wenn man das<br />

nicht weiß, hört man es<br />

vielleicht gar nicht.“ Wer<br />

im Konzert war, erinnert sich möglicherweise<br />

daran, dass Annett Louisan wenig<br />

später für eine Ballade ihre High Heels<br />

ausgezogen hat. „Bei ,Babyblue‘“, erklärt<br />

sie, „brauchte ich festen Boden unter den<br />

Füßen.“ Ist „Das Spiel“ eher eine High-<br />

Heels-Nummer? „Ich kann diesen Titel<br />

mit oder ohne Schuhe singen“, erläutert<br />

die Musikerin. „Barfuß lässt es sich aber<br />

besser schunkeln als auf High Heels.“ Auf<br />

jeden Fall hat sie „Das Spiel“ bei ihren<br />

Auftritten schon in den unterschiedlichsten<br />

Versionen präsentiert – mal als<br />

Superballade, mal schneller. „Nun bin<br />

ich wieder zum Original zurückgekehrt“,<br />

erzählt sie. „Ich merke, dass ich es richtig<br />

entspannt singen kann. Übung macht<br />

wohl doch den Meister.“<br />

Songs wie „Wenn ich groß bin“ verhehlen<br />

bei dieser Einspielung<br />

nicht, was für eine begnadete<br />

Chansonsängerin<br />

Annett Louisan ist: „Live<br />

kann ich viel größere<br />

Gesten und Posen<br />

machen – auch stimmlich.<br />

Insofern funktionieren<br />

das Chansoneske und<br />

Pathos gut.“ Die gebürtige<br />

Sachsen-Anhalterin<br />

punktet jedoch nicht<br />

allein mit ihrer Stimme,<br />

auf der Bühne erzählt sie gern ein paar<br />

Geschichten. Das Lied „Wenn ich einmal<br />

sterben sollte“ hat sie in der Elbphilharmonie<br />

mit folgendem Satz anmoderiert:<br />

„Wenn wir nicht sagen, was wir uns<br />

wünschen und was wir wollen, dann<br />

sterben wir.“ Das, meint sie, sei ihr viel zu<br />

spät aufgegangen: „Es gibt wahnsinnig<br />

viele Menschen, die sich nicht trauen zu<br />

sagen, was sie wollen. Dabei ist das so<br />

wichtig. Wer es nicht tut, lebt ein falsches<br />

Leben. Das macht unglücklich, krank und<br />

aggressiv.“ *Dagmar Leischow


TIPP<br />

„9“ von Patrice<br />

Der Sänger und Songschreiber,<br />

veröffentlicht am 03. November sein<br />

mit Spannung erwartetes neuntes<br />

Studioalbum „9“. Bekannt für seine<br />

vielschichtige und emotionale Musik,<br />

die Genregrenzen überschreitet,<br />

präsentiert Patrice eine introspektive<br />

Reise, die eng mit der Symbolik der<br />

Zahl neun verflochten ist. „9" ist eine<br />

Hommage an Patrice’ künstlerische<br />

Entwicklung. Diesem Rebellen, der sich<br />

zum Glück nie angepasst oder mit dem<br />

Strom geschwommen ist und sich in<br />

seiner Kreativität, seiner Neugierde<br />

und Freiheit als Künstler und Mensch<br />

nie einschränken lassen hat. Diesem<br />

Freigeist, der seit nun mittlerweile 20<br />

Jahren mit Alben wie „Ancient Spirit“,<br />

„Nile“ oder „The Rising of the Son“ immer<br />

wieder neue Impulse setzt, überrascht,<br />

fasziniert und es schafft, musikalisch<br />

das Licht am Ende des Tunnels der<br />

Konformität strahlen zu lassen.<br />

ROCK<br />

Sarah Klangs<br />

Mercedes<br />

MUSIK<br />

Die Künstlerin hat in ihrer bisherigen Karriere<br />

viel Erfolg gehabt: drei Top-5-Alben in<br />

ihrem Heimatland Schweden und zweimal<br />

den schwedischen Grammy für das beste<br />

Album. Doch nichts davon konnte sie auf<br />

eine ganz andere Reise vorbereiten. Als<br />

sie ihre Zwanziger hinter sich ließ und<br />

mit ihrem ersten Kind Mutter wurde, war<br />

das der Auslöser für einen neuen Zyklus<br />

von Songs, die alle auf persönlichen, aber<br />

auch allgemein menschlichen Erfahrungen<br />

beruhen. Ende Oktober erscheint ihr<br />

Album „Mercedes“.<br />

FOTO: HAMPUS HJELLSTRÖM<br />

INDIE<br />

Elina: „Whatever Happens Now“<br />

Die schwedische Singer-Songwriterin<br />

präsentiert gerade ihr neues Album. Darüber<br />

sagt sie: „... es geht darum, ein Kapitel<br />

abzuschließen. In den letzten Jahren habe<br />

ich viel über Akzeptanz und das Loslassen<br />

von Widerstand gelernt. In den neuen<br />

Songs steckt ein Hauch von Hoffnung<br />

und Frieden, der meiner Meinung nach<br />

von vielen positiven Veränderungen im<br />

Inneren herrührt." Ihr künstlerischer Weg<br />

ist geprägt von den Ikonen der Popkultur<br />

der 1960er- und 1970er-Jahre, darunter<br />

Joni Mitchell und The Mamas & The Papas,<br />

aber auch von den stimmungsvollen<br />

zeitgenössischen Klangwelten von Bands<br />

wie The Paper Kites.<br />

FOTO: FREDRIKA ERIKSSON<br />

www.abbamania-the-show.de<br />

11.04.<strong>2024</strong> Wien<br />

13.04.<strong>2024</strong> Frankfurt/M<br />

16.04.<strong>2024</strong> Mannheim<br />

17.04.<strong>2024</strong> München<br />

18.04.<strong>2024</strong> Regensburg<br />

19.04.<strong>2024</strong> Trier<br />

20.04.<strong>2024</strong> Oberhausen<br />

21.04.<strong>2024</strong> Köln<br />

23.04.<strong>2024</strong> Wetzlar<br />

24.04.<strong>2024</strong> Hannover<br />

25.04.<strong>2024</strong> Hamburg<br />

26.04.<strong>2024</strong> Berlin<br />

27.04.<strong>2024</strong> Stuttgart


MUSIK<br />

FOTO: L. WILLIAMS<br />

Es ist ein wunderschöner Tag<br />

in Berlin und Dorian Electra<br />

genießt die Sonne auf einem<br />

Friedhof. Einfach, weil es ein<br />

faszinierender und schöner Ort ist, und<br />

außerdem, weil er genug Ruhe für ein<br />

Gespräch bietet. Und zu bereden gibt<br />

es wahrhaftig viel, denn das neue, dritte<br />

Album „Fanfare“ der sich als genderfluid/<br />

transgender identifizierenden US-<br />

Künstler*in stellt sich musikalisch wie<br />

inhaltlich als wildes, intensives und aufregendes<br />

Werk heraus, dessen Produktion<br />

– bei der richtigen Anlage – Häuser zum<br />

Einstürzen bringen könnte. Mal muss man<br />

dabei unwillkürlich an SOPHIE denken,<br />

oder auch, wie bei „Manmade Horrors“, an<br />

Sleigh Bells, doch fast immer an Charlie<br />

XCX, mit der Dorian Electra (unter anderem)<br />

zusammengearbeitet hat. Am besten<br />

könnte man hier von Hyperpop reden,<br />

allerdings Hyperpop, der es ernst meint.<br />

Was beim Hören sofort auffällt – es gibt<br />

dieses Mal keine Features. „Ich hatte so<br />

viele auf dem letzten Album. Das war<br />

extrem schön, aber auch so viel Arbeit,<br />

denn man wartete lange, man koordiniert<br />

so viel …“ Auch wenn es sich sicher gelohnt<br />

hat, denn wer hatte schon sonst jemals die<br />

Village People und Pussy Riot auf einem<br />

Track vereint? Dieses mal jedoch „wollte ich<br />

ein Statement-Album.“ Und auf diesem<br />

dreht sich alles um den die Exzesse des<br />

Celebrity-Kultes. Mehr denn je will ein jeder<br />

ein Stück Ruhm und möchte verehrt und<br />

bewundert werden, selbst wenn es nur<br />

durch ein paar Likes geschieht. Sind wir<br />

denn wirklich alle mit zu wenig Liebe aufgewachsen<br />

und versuchen sie uns nun von<br />

Wildfremden zu holen? „Es fällt letztendlich<br />

alles auf unsere Kultur zurück, auf den<br />

extremen Individualismus und die Hustle<br />

Culture. Du musst heute besonders sein,<br />

um zu gelten, du musst etwas schaffen<br />

und erreichen, um Anerkennung zu finden.<br />

Und damit sind wir auch beim Kapitalismus,<br />

der erwartet, dass sich jeder allein um sich<br />

selbst kümmert.“ Jeder muss sich selbst<br />

vermarkten, jeder muss eine Marke sein.<br />

„Die Celebritys sind der strahlende Erfolg<br />

in beiden Kategorien. Das ist der Mythos<br />

dahinter.“<br />

So ist unsere globale Popkultur … und<br />

Dorian Electra ist sich sehr wohl über die<br />

eigene Positionierung darin klar. „Ich fühle<br />

mich sehr privilegiert. Ich kann das alles und<br />

den Kapitalismus kritisieren, bin aber immer<br />

auch ein Teil davon. Niemand kann dem<br />

TIPP<br />

„Kill Your Idols“ –<br />

DORIAN ELECTRA<br />

entkommen. Um diese Gegensätze geht<br />

es. Denn ich will auch nicht sagen, dass das<br />

alles nur schlecht ist.“ Man kann die Realität<br />

offenlegen, ohne daran zu verzweifeln, die<br />

Widersprüche erkennen und gleichzeitig<br />

akzeptieren. Und sich dann vielleicht auch<br />

seinem eigenen obsessiven Verhalten stellen<br />

und hinterfragen, warum man gewisse<br />

Stars überhaupt anhimmelt. „Irgendwann<br />

wird einem klar, dass jeder nur ein Mensch<br />

ist und kein Gott. Für die meisten ist es der<br />

Moment, wenn du erlebst, dass deine Eltern<br />

nicht perfekt sind … Was ich bei meinen<br />

sehr früh lernte. Man sagt nicht umsonst:<br />

,Kill your idols!‘“<br />

Ein weiterer Ausweg ist es, sich einfach aus<br />

dem Kreislauf des „sehen und gesehen werden“<br />

zurückzuziehen, und sich zum Beispiel<br />

Zeit für klares Digital Detox zu nehmen.<br />

„Defintiv! Aber ich checke Instagram immer<br />

noch gerne, da bin ich Millennial! Doch ich<br />

lese viel mehr Bücher in diesem Jahr, das<br />

war ein fester Vorsatz. Das habe ich seitdem<br />

Collage nicht mehr so gemacht.“ Das<br />

kleine private Wunder der Entschleunigung<br />

und erhöhter Achtsamkeit. Dazu passt der<br />

Sound von „Fanfare“ zwar überhaupt nicht –<br />

aber wer schafft es auch schon, den ganzen<br />

Tag das Handy bei Seite zu legen?<br />

*Interview: Christian K. L. Fischer


MUSIK<br />

DISCO<br />

Sylvester:<br />

„Disco Heat: The Fantasy<br />

Years 1977 – 1981“<br />

FOTO: FANTASY<br />

Da Sylvesters größter Erfolg „You<br />

Make Me Feel (Mighty Real)“ gerade<br />

wieder durch die (neuen) Versionen<br />

von Jimmy Somerville und auch Adam<br />

Lambert in den Charts punkten, ist es<br />

höchste Zeit, auf Sylvester aufmerksam<br />

zu machen.<br />

„Manchmal fühlen wir uns durch Leute seltsam,<br />

aber wir sind nicht seltsam. Diese Leute<br />

– sie müssen einfach aufholen“, so Sylvester<br />

1978 über die Sichtbarkeit von LGBTIQ*.<br />

They war eine der ersten nicht-binären<br />

Ikonen, die auch den Mainstream mit ihren<br />

Hits unterhielt. Die neue 2CD „Disco Heat:<br />

The Fantasy Years 1977 – 1981“ versammelt<br />

alle Erfolge von Sylvester in der ersten von<br />

vielen Hochphasen des Musikphänomens<br />

Disco sowie, der Name der Werkschau verrät<br />

es, die Titel, die beim Label Fantasy aus San<br />

Francisco erschienen sind.<br />

Musikalisch geht die<br />

Reise, der Tanz von<br />

Soul zu Disco, zu Funk<br />

und zu den frühen<br />

Anfängen von High<br />

Energy, jener Musikart,<br />

die Disco dann erst mal ablöste, bevor<br />

House aufkam – und seit den 1990ern<br />

wieder (housige) Disco!<br />

Unsere Anspieltipps sind auf der ersten<br />

CD „I Who Have Nothing (12" Short Disco<br />

Version)“, trotz des Namens über sechs<br />

Minuten lang, auf der die wunderbare<br />

Sänger*in zusammen mit Izora und Martha<br />

von (später) The Weather Girls alles gibt.<br />

Ein wirklich großes Cover, das sich langsam<br />

und sehr stampfend zum glitzernden<br />

Disco-Drama aufbaut. Selten war Disco<br />

SO soulig.<br />

Ebenfalls auf CD Nummer eins zu finden<br />

ist das sinnliche, etwas langsamere Stück<br />

„I Need Somebody<br />

to Love Tonight“,<br />

das sicherlich von<br />

Donna Summers<br />

„Love to Love You<br />

Baby“ beeinflusst<br />

wurde. Das erste Lied auf CD zwei ist<br />

unser nächster Anspieltipp: „Stars (12"<br />

Disco Version)“, das 1993 erfolgreich von<br />

Felix gecovert wurde. Eine Hymne auf<br />

das Nachtleben, die Freiheit unter der<br />

Discokugel, die Selbstinszenierung im<br />

Klub, das gemeinsame Feiern der Musik.<br />

Sylvester definierte sich nicht über<br />

Geschlecht oder Sexualität. They sagte<br />

immer: „Ich bin Sylvester, das genügt“,<br />

wenn man they (6.9.1947 – 16.12.1988)<br />

zur Stimme, Kleidung oder zum Liebesleben<br />

befragte. Leider verstarb Sylvester<br />

1988 an den Folgen einer HIV-Infektion,<br />

die Musik bleibt aber unvergessen. *rä<br />

TRANCE<br />

Da ist er wieder, der<br />

Eistaucher<br />

Vor wenigen Wochen erschien ein neues<br />

Werk aus dem Hause rampue, das mit Trance,<br />

Dub und House erfreut. Und auch der<br />

Eistaucher ist zu hören.<br />

Seit den frühen 1990ern steht<br />

sein charakteristischer Ruf<br />

für Trance und auch tropische<br />

Musik. Dabei lebt der Eistaucher<br />

zum Beispiel in der Tundra,<br />

auf Grönland und im borealen<br />

Nadelwald im nördlichen<br />

Nordamerika. Warum ich das<br />

schreibe? Weil er auf dem neuen<br />

Album von rampue zu hören ist:<br />

„Bubblebath Trance“. Eigentlich ein Wunder,<br />

dass es dieses Album gibt, denn am Anfang<br />

stand ein kleines Unglück: „Alles begann und<br />

endete im selben Moment: Mein geschätzter<br />

Katzenbegleiter, mein<br />

Laptop, der von einem<br />

unbeabsichtigten<br />

Bad überschwemmt<br />

wurde, und leider ein Mangel an Back-ups.<br />

Das daraus resultierende Unglück ist ein<br />

Echo chaotischer Ruhe“, so der Berliner<br />

Künstler. Der Kater (er heißt Frühstück) ist<br />

also schuld. In diesem Fall haben wir ihm<br />

zu danken! Unsere Anspieltipps sind „Salz“,<br />

„Take Away“, „Die Leiden des hungrigen<br />

Fruehstuecks“ und „Tripomatic“ (mit dem<br />

Eistaucher). *rä<br />

www.instagram.com/rampue,<br />

www.facebook.com/rampuerampue<br />

FOTO: BASTIAN BOCHINSKI


OPER<br />

„LILI ELBE“ –<br />

Oper über Transfrau<br />

Tobias Picker und Aryeh Lev Stollman sind die<br />

Kreativen hinter der „weltweit ersten großen<br />

Oper über eine Person, die transgender ist“.<br />

Die Oper „Lili Elbe“ am Genossenschaft Konzert und<br />

Theater St.Gallen (Museumstrasse 2/24, 9004 St. Gallen,<br />

Schweiz) erzähle die Geschichte der gleichnamigen Frau,<br />

„die mit der Malerin Gerda Wegener verheiratet war und in<br />

den 1930ern eine der ersten Geschlechtsangleichungen<br />

vornehmen ließ“, wird dazu schriftlich verraten.<br />

Vor allem sei „Lili Elbe“ des mit einem Grammy ausgezeichneten<br />

amerikanischen Komponisten Tobias Picker und des<br />

Librettisten Aryeh Lev Stollman aber „die Geschichte einer<br />

großen, alle Hindernisse überwindenden Liebe“ und reihe<br />

sich damit in die großen Werke des Opernrepertoires ein.<br />

Die Sängerin der Titelrolle ist Lucia Lucas, die schon an der<br />

New Yorker Metropolitan Opera, der Lyric Opera Chicago<br />

und der English National Opera gefeiert wurde. Die Premiere<br />

wird am 22. Oktober gefeiert, weitere Spieltage sind der<br />

29.10., der 2.11., der 5.11., der 11. und 17.11. sowie der 3.<br />

<strong>Dezember</strong>. *rä<br />

Vom 13.02. bis<br />

30.03.<strong>2024</strong><br />

ELTON JOHN<br />

SEIN LEBEN, SEINE MUSIK!<br />

auf großer Tournee unter anderem<br />

in Berlin, Hamburg, München,<br />

Stuttgart, Leipzig,Frankfurt a.M.<br />

und in vielen weiteren Städten.<br />

www.greatest-show.de<br />

IN CONCERT<br />

DER BLOCKBUSTER MIT<br />

LIVE<br />

ORCHESTER<br />

www.konzertundtheater.ch<br />

www.maenner.media/gewinne<br />

Vom 25.04. bis<br />

03.05.<strong>2024</strong><br />

auf großer Tournee unter anderem<br />

in Berlin, Hamburg, Oberhausen,<br />

Mannheim, München und Stuttgart<br />

und in vielen weiteren Städten.<br />

Vom 31.10. bis<br />

01.12.<strong>2024</strong><br />

auf großer Tournee unter anderem<br />

in Berlin, Hamburg, Kiel, Düsseldorf,<br />

Hannover, Stuttgart, Frankfurt a. M.<br />

und in vielen weiteren Städten.<br />

FOTO: LUDWIG OLAH<br />

Vom 01.02. bis<br />

23.03.2025<br />

auf großer Tournee unter anderem<br />

in Berlin, Hamburg, Mannheim, Köln,<br />

Hannover, München, Leipzig, Frankfurt a. M.<br />

und in vielen weiteren Städten.


FILM<br />

KINO<br />

„Hör auf zu lügen“<br />

Mitte November startet der neue Film von<br />

Regisseur Olivier Peyon in unseren Kinos. Mit<br />

dabei sind hervorragende Schauspieler*innen<br />

wie Guillaume de Tonquédec, Victor Belmondo,<br />

Guilaine Londez, Jérémy Gillet und Julien de Saint Jean.<br />

Trifft französisches Kino auf Queerness, entsteht meist<br />

Wunderbares. So auch hier bei „Hör auf zu lügen“, einem<br />

schwulen romantischen Drama. Erzählt wird in atemberaubenden<br />

Bildern von Romanautor Stéphane Belcourt<br />

(Guillaume de Tonquédec), einer lokalen Berühmtheit<br />

und zudem Markenbotschafter einer 200-jährigen<br />

Cognac-Marke, der nach langer Zeit in seine ländliche<br />

Heimat zurückkehrt und dort auf Lucas (Victor Belmondo)<br />

trifft, den Sohn seiner ersten großen Liebe Thomas. Lucas<br />

arbeitet für die Cognac-Marke, die gerade ihr Jubiläum<br />

zelebriert, deren Gesicht Stéphane ist.<br />

Nicht zweihundert Jahre, aber dann doch viele Jahre<br />

reist Stéphane zusammen mit Lucas in seine eigene<br />

Vergangenheit, um seine einstige Liebe zu verstehen, den<br />

Liebesschmerz zu überwinden und Frieden zu finden.<br />

Und auch Lucas entdeckt seinen Vater neu: „Was mich<br />

am meisten schmerzt, ist nicht die Tatsache, dass mein<br />

Vater Männer geliebt hat. Sondern, dass er sich sein<br />

ganzes Leben lang versteckt hat, dass er bis zum Schluss<br />

zu feige war.“ Der (auch erotische) Film basiert auf dem<br />

weltberühmten Buch „Arrête avec tes mensonges“, den<br />

Jugenderinnerungen von Philippe Besson. *rä<br />

FOTOS: TSPRODUCTIONS.FR / 24 BILDER


FILM<br />

FOTOS: © FILMPERLEN<br />

KINO<br />

Saim Sadiqs „Joyland“<br />

Am 9. November startet „einer der schönsten<br />

Filme des Jahres“, so die Kolleg*innen<br />

von „Le Monde“, „Joyland“ von Saim Sadiq<br />

in unseren Kinos. Erzählt wird von Haider,<br />

einem Tagträumer.<br />

„Es ist die Ent-Romantifizierung einer<br />

Coming-of-Age-Geschichte und eine<br />

Hommage an alle Frauen, Männer und<br />

Transmenschen, die unter dem Patriarchat<br />

leiden. Außerdem feiert der Film die<br />

Sehnsucht, die unglaubliche Verbundenheit<br />

und ewige Liebe schafft. Letztendlich ist<br />

es eine herzzerreißende<br />

Liebeserklärung an mein<br />

Heimatland“, so der Regisseur<br />

über seinen Film.<br />

Zur Geschichte: Haider<br />

ist der jüngste Sohn<br />

einer konservativen<br />

pakistanischen Großfamilie. Während seine<br />

zielstrebige Frau Mumtaz als Kosmetikerin<br />

Geld verdient, kümmert er sich um seine<br />

Nichten und pflegt seinen Vater – doch<br />

ohne Einkommen und ohne Nachwuchs<br />

entspricht Haider überhaupt nicht den<br />

Vorstellungen seiner Familie. Als<br />

er eines Tages unverhofft doch<br />

zu einem Job kommt, ändert<br />

sich Haiders Leben schlagartig:<br />

Heimlich tritt er nachts als<br />

Background-Tänzer in der Show<br />

der charismatischen Transfrau<br />

Biba auf. Aus anfänglicher Faszination<br />

entwickeln sich schnell tiefere Gefühle und<br />

Haider gerät in ein moralisches Dilemma<br />

– denn seine Familie erwartet sehnsüchtig<br />

einen Enkel von ihm, während er von seiner<br />

Freiheit träumt.


FILM<br />

INTERVIEW<br />

„DRIFTER“ –<br />

Seit der Weltpremiere auf der Berlinale<br />

im Februar <strong>2023</strong> sorgt „Drifter“<br />

für Gesprächsstoff und wurde nicht nur dort,<br />

sondern bei dutzenden Festivals rund um die<br />

Welt gefeiert. Nun kommt der Film, in dem<br />

der 22-jährige Moritz (Lorenz Hochhuth)<br />

seinem Freund nach Berlin hinterherzieht,<br />

nur um kurz darauf verlassen zu werden und<br />

zwischen Drogen, Sex und Partys einen alles<br />

andere als reibungslosen Selbstfindungsprozess<br />

zu beginnen, am 2. 11. endlich in die<br />

deutschen Kinos. Wir haben Regisseur Hannes<br />

Hirsch und Ko-Autor*in River Matzke<br />

zum Interview getroffen.<br />

Hannes, genau wie Moritz, der Protagonist<br />

in deinem Film „Drifter“, bist<br />

auch du irgendwann aus einer kleineren<br />

Stadt nach Berlin gezogen. Ist die<br />

Geschichte also autobiografisch?<br />

Hannes: Ich kam damals nicht für meinen<br />

Boyfriend nach Berlin, sondern weil ich bei<br />

einem Film mitgearbeitet habe. Überhaupt<br />

gibt es jetzt im Film keine Szene, die ich 1:1<br />

so erlebt habe. Aber natürlich habe ich am<br />

Anfang – damals noch alleine – damit begonnen,<br />

von eigenen Erfahrungen zu schreiben<br />

und daraus eine Geschichte zu konstruieren.<br />

Die Figuren hießen ursprünglich sogar noch<br />

wie Leute, die ich kannte.<br />

Übrig geblieben ist von all dem nichts?<br />

Hannes: Nichts Konkretes, eher Themen<br />

oder einzelne Momente. Wenn Moritz zum<br />

Beispiel über seine Füße spricht, die er für zu<br />

klein oder zu schwach hält – das kenne ich<br />

natürlich aus schwulen Kreisen, wo die ganze<br />

Zeit Körper verglichen werden. Und vielleicht<br />

ist es auch ein klein wenig autobiografisch,<br />

dass Moritz als Figur eher eine passive ist<br />

und man selbst am Ende des Films nicht<br />

wirklich weiß, ob er sich nun tatsächlich<br />

gefunden hat oder vielleicht doch alles<br />

anzweifelt.<br />

Regisseur Hannes Hirsch &<br />

Ko-Autor*in River Matzk<br />

Fürs Drehbuch hast du dich letztlich<br />

mit River zusammengetan. Wie seid<br />

Ihr beiden zusammengekommen?<br />

River: Getroffen haben wir uns nicht beim<br />

Feiern in Berlin, sondern in Athen. Hannes<br />

war da zum Arbeiten und ich war gerade<br />

bei Freund*innen. Wir sind dann zusammen<br />

zum Filmfestival nach Thessaloniki gefahren,<br />

haben ganz viele Filme geguckt und uns<br />

immer darüber ausgetauscht. Dort hat mir<br />

Hannes dann sein Exposé in einem Café<br />

vorgelesen und so kamen wir darüber ins<br />

Gespräch.<br />

Hattest du sofort einen eigenen Bezug<br />

zu dem Stoff?<br />

River: Klar, ich bin ja als junger queerer<br />

Mensch vor zehn Jahren auch neu nach<br />

Berlin gekommen. Die Figuren, die Beziehungen,<br />

das kam mir alles nicht unbekannt<br />

vor. Überhaupt natürlich diese ganze queere<br />

Szene, die Subkultur und all die emotionalen<br />

Themen, die da verhandelt werden. Hannes<br />

und ich sind in Berlin in einer relativ ähnlichen<br />

Welt sozialisiert worden. Vielleicht an unterschiedlichen<br />

Enden, aber unsere Lebenswege<br />

und Themen sind bei aller Individualität<br />

durchaus ähnlich. Deswegen war auch mir<br />

die Coming-of-Age-Geschichte von „Drifter“<br />

irgendwie nah, obwohl sie Hannes zunächst<br />

ganz aus seiner Perspektive gestaltet hat.<br />

Hannes: Ich fand es sehr interessant, dass<br />

wir beide die queere Szene in Berlin aus<br />

unterschiedlichen Ecken erlebt haben, weil<br />

wir uns bis dahin nicht kannten. Wir hatten<br />

teilweise einen sehr unterschiedlichen Blick<br />

auf die Dinge, über die in meiner ersten<br />

Drehbuchfassung gesprochen wurde. Aber<br />

gemeinsam haben wir unserer Arbeit dann<br />

eben herausgefunden, worum es da eigentlich<br />

wirklich geht und was der Kern des Ganzen ist.<br />

Die Darstellung der Lebenswelt<br />

eures Protagonisten und der queeren<br />

Partyszene in Berlin ist sehr ehrlich<br />

und authentisch. Das sind man sonst<br />

in deutschen Filmen und Serien eher<br />

selten, oder?<br />

Hannes: Oder die Darstellung dieser Welt ist<br />

dann eher enttäuschen, zumindest für alle,<br />

die sie tatsächlich kennen.<br />

River: Ich habe das Gefühl, dass das oft<br />

eben auch einen anderen Zweck erfüllt als<br />

den der Authentizität. Da geht es dann am<br />

Ende in den Mainstream-Medien eher darum,<br />

möglichst viele, sehr verschiedene Menschen<br />

zu unterhalten und ins Boot zu holen. Da<br />

wird vieles ein bisschen entschärft oder die<br />

Tonalität angepasst, damit es den Leuten<br />

in allen Städten und Dörfern gefallen kann.<br />

Obwohl das Besondere ja eigentlich ist, dass<br />

unser Leben hier in Berlin eine ganz eigene<br />

Tonalität hat. Da wäre es eher die Herausforderung,<br />

gerade das Spezifische einzufangen<br />

und darzustellen, als es so zu verändern, dass<br />

alle daran anknüpfen können.<br />

Hannes: Oft wird die Berliner Klubwelt<br />

einfach als ein lustiger, bunter, freier Ort<br />

dargestellt, ohne dass man versteht, dass<br />

die Menschen darin nicht selten von einer<br />

Verletztheit geprägt sind. Für viele ist diese<br />

Szene ein Schutzraum, in den sie kommen,<br />

weil sie in den Städten und Dörfern, wo<br />

sie aufgewachsen sind, nicht weiterleben<br />

können. Für viele ist Berlin einer der wenigen<br />

Orte, wo man sich selbst wirklich finden kann.<br />

Wobei nun eben „Drifter“ zeigt, dass<br />

auch dieser Schutzraum keine heile,<br />

unkomplizierte Welt ist!<br />

River: Absolut. Weil er eben eine echte<br />

Lebenswelt ist, in die wir alles, was wir erlebt<br />

haben, alle Konflikte und Probleme, mit<br />

FOTOS: SALZGEBER


FILM<br />

hineinbringen. Wir haben alle viel erlebt. Vielleicht weniger<br />

als frühere Generationen, aber trotzdem ist auch heute das<br />

Leben das Leben als queerer Mensch nicht unbedingt einfach.<br />

Was mich auf jeden Fall von Anfang an an diesem Projekt<br />

angezogen hat, war, dass der Film das Feiern als Lebenswelt<br />

und Subkultur ernst nimmt und nicht bloß als Party, wo alle<br />

fröhlich die Hände in die Luft reißen. Wir haben einfach nicht<br />

genug Räume in dieser Gesellschaft und brauchen das Nachtleben<br />

als unseren Ort. Aber das heißt eben nicht, dass wir die<br />

ganze Zeit hedonistisch feiern und eine gute Zeit haben.<br />

Ihr habt den Film in den vergangenen Monaten auch<br />

rund um die Welt gezeigt. Wird diese queere Berliner<br />

Lebenswelt überall auf die gleiche Weise verstanden?<br />

Hannes: Nicht zuletzt diese Festivaltour hat uns noch einmal<br />

vor Augen geführt, wie besonders Berlin tatsächlich immer<br />

noch ist. Diesen Freiraum, auch finanzieller Art, gibt es wirklich<br />

in den meisten anderen Städten nicht mehr. Da kann man<br />

sich oft gar nicht mehr in diesem Maß ausprobieren, wenn<br />

ich etwa an London oder San Francisco denke. An einem Ort<br />

wie Palermo hatte ich das Gefühl, dass vieles im Film gar nicht<br />

richtig verstanden wird, weil dieser Exzess im Nachtleben<br />

dort einfach keine Rolle spielt. Da hatten die Menschen eher<br />

einen Bezug zum ersten Teil des Films, wo Moritz neu in<br />

die Großstadt kommt und seine Beziehung in die Brüche<br />

geht. In London oder San Francisco sprach vor allem seine<br />

Verwandlung im Verlauf der Geschichte die Leute an, wo er<br />

seine eigene Identität und Sexualität zu hinterfragen beginnt,<br />

weil er eben vielleicht doch nicht einfach nur ein Cis-Gay ist.<br />

*Interview: Patrick Heidmann<br />

KINO<br />

Pop: Milli Vanilli<br />

Der Film über das von<br />

Frank Farian entwickelte<br />

Musikprojekt soll im <strong>Dezember</strong><br />

endlich in den Kinos anlaufen.<br />

Schauspieler Matthias Schweighöfer<br />

wird als Farian zu sehen<br />

sein. R'n'B aus Deutschland!<br />

Klingt ungewöhnlich, war es<br />

auch. Und war verdammt<br />

erfolgreich. Milli Vanilli räumte<br />

Ende der 1980er weltweit<br />

ab, Nummer-eins-Hits wie<br />

„Blame It on the Rain“ oder „Girl<br />

I’m Gonna Miss You“ sorgten<br />

weltweit für einen regelrechten<br />

Hype, der in einem Skandal<br />

endete: Die bei Milli Vanilli zu<br />

sehenden Sänger waren nicht<br />

die, die die Lieder gesungen<br />

hatten. MTV spielte Fakes?<br />

Nun, die Musik sei eben schon<br />

fertig gewesen, so Producer und<br />

Musiker Frank Farian damals, „er<br />

habe dann nach den passenden<br />

Gesichtern gesucht“. Ein Skandal,<br />

der damals riesig war, aber<br />

wenig änderte. Noch immer<br />

ist es in der Popmusik so, dass<br />

nicht immer der Mensch singt,<br />

der zu sehen ist – #mensch<br />

denke nur an Projekte wie Fun<br />

Factory. Am 21. <strong>Dezember</strong><br />

kommt jetzt der Film zum<br />

Skandal von 1990 in die Kinos.<br />

Milli Vanilli als Biopic „Girl You<br />

Know It's True“ – Tijan Njie ist<br />

als Robert Pilatus und Elan Ben<br />

Ali als Fabrice Morvan zu sehen.<br />

Der Film beleuchte „die wahre<br />

Geschichte des märchenhaften<br />

Aufstiegs der beiden Tänzer<br />

Robert Pilatus und Fabrice<br />

Morvan“. *rä<br />

„<br />

ich weiß, wie<br />

ich mit hiv<br />

eine familie<br />

gründe<br />

NX-DE-HVU-ADVT-230001; April <strong>2023</strong><br />

wissen fürs leben<br />

findest du hier!<br />

Mach dich schlau - mit<br />

der digitalen HIV-Broschüre


BUCH<br />

MAGAZIN<br />

Schwul in der Türkei<br />

Das Magazin „Elska“ widmet sich in seiner neusten Ausgabe queeren und<br />

schwulen Männern in der Türkei, in Istanbul. Das Projekt will für Sichtbarkeit<br />

der LGBTIQ*-Community in einem Land, dessen Politik immer mehr<br />

Stellung gegen Queers bezieht, sorgen. Persönliche Geschichten, die<br />

Lesenden die Realität nahebringen, wie es ist, dort zu leben, wo es politisch<br />

mehr als nur okay ist, gegen trans Menschen, queere Lebensformen,<br />

gegen die LGBTIQ*-Community zu hetzen, obwohl homosexueller Sex<br />

seit 1852 (!) nicht mehr unter Strafe steht. Aber es gibt eben auch kein<br />

Antidiskriminierungsgesetz oder Nichtdiskriminierungsgesetz. Ehrliche<br />

Bilder, die von Lebenslust und Mut erzählen. Zum Beispiel von Ekin K.,<br />

der seinen Partner in der Türkei „heiratete“ und zur Ikone der dortigen<br />

Community wurde. *rä<br />

www.elskamagazine.com<br />

COMIC<br />

„The Addams Family – Das Familienalbum“<br />

Hochwertig und edel, aber auch<br />

äußerst lesenswert und sehr, sehr<br />

unterhaltsam: Ein drollig-gruseliges<br />

Lesevergnügen, das mit den originalen<br />

Geschichten und Bildern begeistert.<br />

Die verrückteste Familie der Welt? Oder<br />

eher gruselig? In (fast) unzähligen Büchern,<br />

Filmen und Serien wurden die Charaktere<br />

der Addams Family schon inszeniert, es<br />

gab sogar eine Art Plagiat: „The Munsters<br />

– (K)eine alltägliche Familie“. Während „The<br />

Addams Family“ seit den 1930ern als Cartoon<br />

erfreute, starteten „The Munsters“, etwa<br />

zeitgleich mit dem Original, in den 1960ern<br />

als Serie. Und 2022 bekam die Tochter der<br />

Addams, Wednesday Addams, dann sogar<br />

noch eine höchst erfolgreiche eigene Serie:<br />

„Wednesday“. Mitte Oktober erschien ein<br />

prächtiger Comic-Bildband über ihre Familie,<br />

das erste Buch, das „alle Original-Cartoons in<br />

einem Band versammelt“!<br />

Das beim Verlag Antje Kunstmann<br />

veröffentlichte, über 220 Seiten dicke,<br />

prächtige Buch „The Addams Family – Das<br />

Familienalbum“ von Charles Addams und<br />

H. Kevin Miserocchi erreichte uns gerade<br />

passend in der Zeit des Jahres, in der<br />

#mensch liebend gerne jenen alt-irischen,<br />

durch die USA aufbereiteten gruseligen<br />

Feiertag begeht: Halloween. Es passt aber<br />

auch ganz wunderbar in den dunklen<br />

Herbst und unter den Weihnachtsbaum!<br />

Ein Buch, das dir die liebenswerten, etwas<br />

morbiden Familienmitglieder vorstellt,<br />

die die Welt eroberten. Morticia, Gomez,<br />

Lurch, das eiskalte Händchen, Onkel Fester<br />

und die lieben Kinderlein Pugsley und<br />

Wednesday. Erfunden und erdacht von<br />

Charles Addams (1912 – 1988), der über<br />

200 Comics erschuf, die wir hier in der<br />

Übersetzung von Conny Lösch genießen<br />

dürfen. Eine Reise zu den Anfängen einer<br />

schaurig-schönen und vor allem unterhaltsamen<br />

Familie, die seit fast hundert Jahren<br />

bestens und weltweit unterhält. *rä<br />

www.kunstmann.de<br />

TECHNIK<br />

Computerliebe? Er ist erst 82!<br />

FOTOS: © STIFTUNG DEUTSCHES TECHNIKMUSEUM BERLIN<br />

Dass es den ersten Computer schon im 18.<br />

Jahrhundert gab, ist ein Märchen, denn<br />

damals saß ein Mensch in dem präsentierten<br />

Kasten zum Schachspiel.<br />

Der erste Computer namens Z3 wurde 1941 in<br />

Berlin präsentiert, entwickelt von Konrad Zuse,<br />

doch der große Erfolg blieb aus. Erst nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg ging die Erfolgsgeschichte los.<br />

Der Erfinder wurde im Allgäu, wo er als Maler lebte,<br />

aufgespürt und seine Entwicklung erst gemietet,<br />

dann nachgebaut.<br />

Der Kölner TASCHEN Verlag widmet dieser wohl (mit)<br />

wichtigsten Erfindung der Menschheit nun ein ganzes<br />

Buch: „The Computer – A History from the 17th<br />

Century to Today“. Lesende können sich dank der<br />

Arbeit von Autor Jens Müller und Herausgeber Julius<br />

Wiedemann hier über jede Menge Fakten und vor<br />

allem über wunderbare, manchmal unfreiwillig komische<br />

Bilder freuen! „Eine Reise in die Vergangenheit,<br />

die vielleicht Antworten auf zukünftige Fragen, jedenfalls<br />

aufregende Neu- und Wiederentdeckungen für<br />

uns alle bietet“, so der Autor über das 472 Seiten<br />

dicke und fast vier Kilo schwere Buch.<br />

Ohne den Computer keine Social Media, keine queere<br />

Vernetzung in der Provinz, kein digitales Cruising und<br />

kein Seriengucken. Kein Online-Einkauf und kein<br />

schnelles Googeln. Der Computer ist wichtiger Teil<br />

unseres Alltags geworden. Und auch mitunter ein<br />

Problem, denn die riesigen Server heizen die Erde<br />

auf, #mensch kann abhängig werden … Trotzdem:<br />

Ein tolles Buch über eine tolle Erfindung, die so<br />

viel ermöglicht. Gut zu wissen: Ein Nachbau des<br />

wandschrankgroßen, schon 1941 funktionstüchtigen,<br />

damals bereits vollautomatischen und programmgesteuerten,<br />

in binärer Gleitkommarechnung<br />

arbeitenden Rechners ist im Deutschen Museum in<br />

Bayerns Landeshauptstadt München zu sehen. *rä<br />

www.taschen.com


UNBESCHWERT<br />

LEBEN?<br />

Mit Sicherheit!<br />

Eine erfolgreiche HIV-Therapie schützt deine Gesundheit – so kannst du<br />

ausgelassene Momente genießen. Welche Rolle ein nachhaltiger Behandlungserfolg<br />

dabei spielt, erfährst du bei deinem*r Ärzt*in. Mehr über den<br />

nachhaltigen Behandlungserfolg findest du auch auf NOCHVIELVOR.de<br />

DE-UNB-1624-04-<strong>2023</strong> | ©Thomas Barwick, GettyImages. Agenturfoto mit Model gestellt.<br />

Gilead Sciences GmbH, Fraunhoferstr. 17, 82152 Martinsried b. München, info@gilead-sciences.de, www.gileadsciences.de


KUNST<br />

NACHGEFRAGT<br />

JOCK MOONEY:<br />

„Wir müssen als LGBTIQ*-Community<br />

zusammenhalten“<br />

Die ganz großen Stars, die ganz großen<br />

Marken – dieser Künstler aus UK<br />

hatte sie schon alle als Kunden und oder<br />

Motiv. Videos, Bilder und auch Skulpturen,<br />

Jock Mooney begeistert. Für uns hatte der<br />

kreative Queer Zeit für einen Chat.<br />

Würdest du mir zustimmen, wenn<br />

ich dich einen Pop-Art-Künstler<br />

nenne?<br />

Sicherlich! Ich mache eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Arbeiten in verschiedenen<br />

Medien und in unterschiedlichen<br />

Stilrichtungen. Es ist schwer, mich auf eine<br />

bestimmte Sache festzulegen, was ich<br />

sehr befürworte, aber es gibt auf jeden Fall<br />

ein Element der Pop-Art in dem, was ich<br />

mache, ja. Ich liebe Pop-Art.<br />

Ich liebe deine Porträts von queeren<br />

Ikonen wie Lil Nas X, Magnum, Diana<br />

Ross und Dame Edna. Erzähl mir<br />

davon.<br />

Meine Porträtserie begann wirklich als<br />

ein bisschen Spaß und nahm Fahrt auf.<br />

Ich liebe es, diese Porträts zu zeichnen.<br />

Sie wurden auf T-Shirts sehr beliebt,<br />

also dachte ich: „Hmmm, lass uns MEHR<br />

machen.“ Es ist ein wirklich schöner Teil<br />

meiner Arbeit. Ich mache „Kunst“-Skulpturen,<br />

aber solche Dinge sind im Vergleich<br />

leichter zugänglich und erschwinglicher.<br />

Beides zu tun ist großartig.<br />

Ist deine Queerness wichtig für<br />

deine Kunst?<br />

Jetzt mehr denn je. Homophober Missbrauch<br />

nimmt zu, und ich habe Section<br />

28 miterlebt. Queere Menschen fangen


KUNST<br />

BILDER: @JOCKMOONEY<br />

an, mehr für sich selbst einzustehen, und<br />

wir müssen als LGBTIQ*-Community<br />

zusammenhalten. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

macht mich stolz. #Mensch<br />

darf nie vergessen, wie wichtig es ist, sich<br />

als Teil von etwas zu fühlen.<br />

Welcher Aspekt der Kunst gefällt dir<br />

am besten?<br />

Die Freiheit. Du kannst buchstäblich alles<br />

tun, was du willst, und du kannst etwas aus<br />

dem Nichts erschaffen: eine Zeichnung,<br />

ein Lied, ein Gemälde, eine Skulptur … was<br />

auch immer. Man muss offen sein, Risiken<br />

einzugehen, und ich denke, Spaß zu haben<br />

oder den kreativen Prozess zu genießen,<br />

ist von entscheidender Bedeutung, besonders<br />

inmitten dieses ganzen KI-Bullshits!<br />

Ist dir Social Media wichtig?<br />

Ja. Das ist eine gute und eine schlechte<br />

Sache, aber es ist ein wesentlicher<br />

FOTO: WWW.HELLOVONK.COM<br />

Bestandteil, wenn man seine Arbeiten teilt.<br />

Die Realität ist, dass die meisten Menschen<br />

Fotos oder Bilder eher online als persönlich<br />

sehen. Das muss ich annehmen, es hat<br />

keinen Sinn, dagegen anzukämpfen. Es<br />

ist jedoch fantastisch, dass jemand am<br />

anderen Ende der Welt meine Werke sehen<br />

kann.<br />

Du trägst einen Schnurrbart. Magst<br />

du Bärte?<br />

Ich mag Bärte – wenn ich mir nur einen<br />

anständigen wachsen lassen könnte. Ich<br />

mag es, einen Schnurrbart zu haben, mit<br />

einem Schnurrbart macht das Leben mehr<br />

Spaß.<br />

Apropos Spaß, Weihnachten klopft<br />

an.<br />

Mein Partner ist Türke, daher ist Weihnachten<br />

für uns keine große Sache. Ich mag<br />

die freie Zeit, aber ich mag den Druck, den<br />

sie auf die Menschen ausübt, nicht. Wenn<br />

du es liebst oder es als Teil deiner Religion<br />

wichtig ist, kauf einfach eines meiner<br />

T-Shirts als Geschenk!<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

www.hellovonk.com, @jockmooney,<br />

jockledoodledoo@hotmail.co.uk


KUNST<br />

FOTOS: @FOTOGRAFIE_ACHENBACH, @MJAKUBINEK, @TORSTEN_KOLB_PHOTOGRAPHY<br />

DREI FRAGEN<br />

LAURENS aus Regensburg<br />

Der stellvertretende Solofagottist<br />

des Philharmonischen<br />

Orchesters Regensburg zeigt,<br />

dass sich Klassik, Hochkultur<br />

und erotische Fotografie nicht ausschließen<br />

müssen. Für uns hatte der<br />

Musiker etwas Zeit.<br />

Hochsommer und Musik-<br />

Erleben. Ist das immer einfach<br />

oder strengen etwa Konzerte<br />

bei Hitze mehr an?<br />

Ich bin in Brasilien geboren und mag<br />

die Hitze eigentlich sehr. Im letzten<br />

Jahr war es dann aber doch einmal<br />

ziemlich extrem. Es sollte nachmittags<br />

ein Open-Air-Konzert bei 35<br />

Grad geben. Die Zuschauertribüne<br />

war in der vollen Sonne, besonders<br />

viele Leute sind da natürlich nicht<br />

gekommen. Wir sind dann kurzerhand<br />

mit Mann und Maus zehn Meter<br />

weiter in den Schatten unter die<br />

Bäume ausgewichen und haben da<br />

gespielt. Ziemlich kurios.<br />

Body Positivity geht Hand in<br />

Hand mit Nacktheit. Wie stehst<br />

du zur so oft thematisierten<br />

Zensur auf Social Media?<br />

Da bin ich zwiegespalten. Einerseits<br />

möchte ich niemandem etwas<br />

aufdrängen, besonders bei<br />

Instagram reicht das Publikum ja<br />

weit, von begeisterten Followern<br />

über Freunde und Familie bis zu<br />

Arbeitskolleg*innen. Andererseits<br />

bekomme ich immer wieder mit, wie<br />

Accounts lange gesperrt werden, bei<br />

denen sich aufrichtig bemüht wurde,<br />

die Regeln einzuhalten, während<br />

andere Accounts einem Pornokanal<br />

gleichen. Das wirkt auf mich dann<br />

ungerecht bzw. willkürlich ...<br />

Wie bekommt man einen solch<br />

trainierten Körper? Viel Sport<br />

oder bestes Essen – du davon<br />

wenig?<br />

Ich liebe vollwertiges, gesundes<br />

Essen und habe leider in den letzten<br />

Monaten tatsächlich zu wenig davon<br />

bekommen. (grinst) Und ich liebe es,<br />

mich zu bewegen. Momentan gehe<br />

ich zwar „nur“ ins Gym, tue aber auch<br />

das megagerne und kann nur jeden<br />

ermuntern herauszufinden, welche<br />

Sportart zu einem passt, um der dann<br />

so oft wie möglich nachzugehen. Die<br />

positiven Effekte sind unendlich.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

laurens-zimpel.de,<br />

www.instagram.com/zimpils,<br />

www.facebook.com/laurens.zimpel,<br />

www.facebook.com/<br />

theaterregensburg<br />

MÄRCHEN<br />

Schwuler<br />

Wilhelminismus:<br />

„Villa Lagunta“<br />

Wahrhaft märchenhaft, was Coriander<br />

Pinxit aus München uns in seinem Buchprojekt<br />

„Villa Lagunta“ präsentiert. Noch<br />

nie war die Bildsprache des 19. Jahrhunderts<br />

erotischer und schwuler!<br />

Auslöser sei ein Fund auf einem Flohmarkt<br />

gewesen, so erzählt es die Geschichte<br />

zum Kunstprojekt. „Die Fotos in der Box<br />

erregten mein Interesse. Also drückte<br />

ich dem Mann fünf Euro in die Hand und<br />

ging weiter. Ich setzte mich später in ein<br />

Café und durchsuchte die Schachtel nun<br />

genauer. Die Fotos. Großartig, exotisch,<br />

mitunter erotisch. Einige waren in gutem<br />

Zustand, andere zerkratzt und verblasst.<br />

Da musste eine Geschichte dahinterstecken“,<br />

schreibt der Münchner Autor. Und<br />

dann habe er sich auf die Suche nach den<br />

Ursprüngen gemacht ... Das Buch „Villa<br />

Lagunta“ erscheint im Herbst in limitierter<br />

und signierter Auflage. Ein wunderbares<br />

Kunst- und Buchprojekt, das gekonnt<br />

mit der Kaiserzeit, der „guten alten“ Zeit<br />

spielt. Über achtzig Seiten melancholisch<br />

verblasster, farbenfroh aufbereiteter und<br />

zum Träumen anregender Kunst. *rä<br />

martin-arz.de<br />

FOTO: CORIANDER PINXIT, MÜNCHEN <strong>2023</strong>


In jeder<br />

Stadt<br />

zu Hause<br />

Übernachten bei queeren<br />

Gastgebern in über 70 Ländern!<br />

29 €<br />

AB<br />

PRO NACHT<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/ PEOPLEIMAGES<br />

Seit 20 Jahren in der Community bekannt unter ebab


REISE<br />

TUI Cruises<br />

Wohlfühlen auf MEIN SCHIFF<br />

Ich reise gerne allein, um Land und<br />

Leute kennen zu lernen. Lieber Städtereisen,<br />

bloß keine Touristenbunker<br />

und schon gar nicht all inclusive. Das<br />

änderte sich vor drei Jahren, als mir<br />

ein Freund ein 5-Sterne-Resort in<br />

Antalya empfahl.<br />

Vor ein paar Wochen habe ich mich<br />

entschieden, auf einer siebentägigen<br />

Route im westlichen Mittelmeer die<br />

Mein Schiff 2 kennen zu lernen. Was die<br />

ökologischen Aspekte anbelangt, war<br />

und bin ich Kreuzfahrten gegenüber<br />

eher kritisch eingestellt. Ja, man kann die<br />

Welt auch anders entdecken. Doch ich<br />

habe mich bewusst entschieden, dieser<br />

Erfahrung eine Chance zu geben. Kann<br />

ich auf einer Kreuzfahrt den perfekten<br />

Urlaub verbringen?<br />

Mit 315 Meter Länge und fast 35 Meter<br />

Breite hinterlässt das erst 2019 fertig<br />

gestellte Schiff schon beim Einschiffen<br />

mächtig Eindruck. Ich war in einer top<br />

durchdesignten Balkon-Kabine untergebracht.<br />

Schlauer Stauraum in jeder Ecke,<br />

helle Farben und top moderne Ausstattung<br />

haben mich wirklich beeindruckt. Die<br />

Außenkabinen ohne Balkon sind ähnlich<br />

geschnitten und ausgestattet. Suiten<br />

sind natürlich größer. Doch um ehrlich zu<br />

sein, man hätte mich sieben Tage lang<br />

in meiner Kabine einschließen können.<br />

Der unvergessliche Blick bei Tag und<br />

Nacht über das weite Meer, während der<br />

Seetage würde mir genügen, um Energie<br />

zu tanken und Erholung zu finden.<br />

Ohne gutes Essen geht natürlich nichts.<br />

Die Mein Schiff 2 kann mit 12 Buffet- und<br />

Exklusiv-Restaurants punkten, in denen<br />

fast keine Wünsche offenbleiben und mit<br />

den Mein Schiff Premium Inklusivleistungen<br />

fast alle Getränke und Mahlzeiten in<br />

dem Reisepreis bereits eingeschlossen<br />

sind. Auf hoher See muss guter Fisch auf<br />

den Teller. Der Preis für einen Langusten<br />

Schwanz im Fischmarkt genannten<br />

Restaurant, in dem die meisten Speisen<br />

inkludiert sind, war mit knapp 35 Euro<br />

absolut angemessen für ein nicht<br />

inkludiertes Gericht. Die 16 Bars und<br />

Lounges bieten eine abwechslungsreiche<br />

Karte auf der auch zahlreiche alkoholische<br />

Markengetränke und Drinks inklusive sind.<br />

Das Housekeeping grüßte jederzeit mit<br />

einem herzlichen Lächeln. Und ich hatte<br />

das Gefühl es kam wirklich von Herzen.<br />

Das ist ohnehin eine Eigenschaft der<br />

gesamten Crew der Mein Schiff 2, die<br />

Caro Dinter, Kreuzffahrtdirektorin auf<br />

Mein Schiff 2, mir so beschrieb:<br />

Es geht darum Unterschiede<br />

aus unterschiedlichen<br />

Kulturen nicht als<br />

Herausforderung, sondern<br />

als Chance zu betrachten,<br />

um auch mal die eigene<br />

Perspektive zu wechseln.<br />

Am ersten Tag mit Landgang verzichtete<br />

ich auf eine lange Busfahrt nach Rom,<br />

entspannte lieber in dem wunderschönen<br />

Spa der Mein Schiff 2. Bei der Lomi<br />

Lomi und der Ayurvedischen Kopf- /<br />

Nacken-Massage waren echte Profis am<br />

Werk. Danach tummelte ich mich auf<br />

dem Sonnendeck im Pool bei 29 Grad<br />

mit viel Platz, denn die meisten Gäste<br />

waren unterwegs. Hier ein Tipp: Wer auf<br />

einer Kreuzfahrt wirklich mal das Schiff<br />

genießen möchte, sollte das am Tag eines<br />

beliebten Landausflugs tun, möglichst bei<br />

einer Stadt, die man schon kennt oder<br />

ohnehin noch mal intensiver besuchen<br />

möchte.<br />

TUI Cruises sorgt bei Mein Schiff für<br />

überraschend gut geplante Landausflüge.<br />

Die Landausflüge nach Florenz und Pisa<br />

am gleichen Tag, aber auch in Cannes<br />

und Valencia waren wunderschön und ich<br />

konnte viele Eindrücke sammeln. Natürlich<br />

reicht kein einzelner Tag, um die diese<br />

Städte wirklich zu entdecken. Doch der<br />

erste Eindruck der Landgänge genügte<br />

mir, um lokale Spezialitäten zu naschen,<br />

wichtige Sehenswürdigkeiten zu sehen<br />

und mich für neue Reiseziele inspirieren<br />

zu lassen. Auch im nächsten Jahr ist<br />

die Mein Schiff 2 wieder im westlichen<br />

Mittelmeer unterwegs.<br />

Insgesamt lässt sich meine erste Kreuzfahrt<br />

gut mit einem besonderen Moment<br />

am Tag meiner Anreise beschreiben. Ich<br />

bemerkte ein älteres Paar, das gerade<br />

anreiste und zum ersten Mal die Kabine<br />

betrat. Beide weit über 70, eher langsam<br />

unterwegs, etwas gebrechlich sogar. Er<br />

hielt ihr die Kabinentür auf. Alte Schule.<br />

Als ich an den beiden vorbei ging,<br />

schlüpfte sie gerade in ihre Hausschuhe,<br />

machte einen Schritt, blickte in die Kabine<br />

und sagte aus tiefstem Herzen und mit<br />

zitternder Stimme „Ist das schön.“<br />

Ich glaube die beiden waren wie ich zum<br />

ersten Mal auf einer Kreuzfahrt. Und wie<br />

ich und viele andere Gästen hatten sie<br />

sicherlich auch eine kleine Träne im Auge<br />

als das Schiff ablegte, das Schiffshorn<br />

erklang und die Blicke weit über das


REISE<br />

Meer reichten. Sich etwas gönnen, etwas<br />

erleben, das es sonst so nicht im Alltag<br />

gibt. In die Ferne schweifen. Darum geht<br />

es doch bei einer Kreuzfahrt. Mit ihren<br />

Hausschuhen an den Füßen bleiben mir<br />

die beiden in Erinnerung. Sie wussten<br />

dieses Abenteuer wirklich zu schätzen.<br />

Für sie war es etwas ganz Besonderes.<br />

Und genau das ist eine Kreuzfahrt auf der<br />

Mein Schiff 2, einem der sechs Schiffe<br />

dieser Wohlfühl-Flotte. Der Mein-Schiff-<br />

Slogan „Jeder Moment eine Reise für sich“<br />

wird hier erfüllt.<br />

www.meinschiff.com<br />

FOTOS: TUI CRUISES<br />

BEREIT FÜR<br />

EINEN HEIßEN<br />

SPÄTSOMMER?<br />

STELLENANGEBOT<br />

Verkäufer (m/w/d)<br />

BRUNOS STORE MÜNCHEN<br />

Vollzeit (30 h oder 40 h/Woche)<br />

Aushilfe<br />

Teilzeit<br />

Minijob<br />

Für unseren Store suchen wir ab sofort Mitarbeitende<br />

in Vollzeit, in Teilzeit, Aushilfe oder als<br />

Minijob. Es erwartet dich eine abwechslungsreiche<br />

und spannende Aufgabe sowie ein tolles Team,<br />

das mit viel Leidenschaft und Engagement bei der<br />

Sache ist.<br />

info@brunos.de<br />

BERLIN | HAMBURG | KÖLN | MÜNCHEN<br />

brunos.de<br />

STORE MÜNCHEN<br />

Thalkirchner Str. 4 |<br />

Eingang Fliegenstr.<br />

Mo - Sa 10 - 20 Uhr<br />

Tel +49 89 97 60 38 58<br />

brunos_muenchen


REISE<br />

FOTOS: MATHIAS BRABETZ<br />

TIROL<br />

Vorhang auf für die zweite<br />

WINTER PRIDE<br />

Von 16. Bis 23. März <strong>2024</strong> wird es<br />

wieder bunt auf den Pisten des Tiroler<br />

Skiortes Sölden. rainbowtravel.at<br />

organisiert die zweite Winter Pride.<br />

So langsam, stellt man sich in Tirol schon<br />

wieder auf Winter ein. Skiurlaube werden<br />

geplant und über die Anschaffung einer<br />

neuen Ausrüstung nachgedacht. Zur<br />

Planung für den Winter <strong>2024</strong> gehört definitiv<br />

auch eine Teilnahme an der zweiten<br />

Winter Pride in Sölden. Im März verwandelt<br />

Österreichs 1. LGBTQ+ freundliches<br />

Reisebüro, www.rainbowtravel.at , die<br />

Pisten von Sölden wieder in ein Meer aus<br />

Regenbogenfarben.<br />

Host Drag Sindy Sinful wird auch <strong>2024</strong><br />

wieder mit spitzer Zunge und gekonnter<br />

Drag-Kunst durch die Woche begleiten<br />

und bei den Highlights wie dem Hüttenabend,<br />

dem Fun Race, dem Skiguiding<br />

und zahlreichen anderen Programmpunkten<br />

für gute und ausgelassene Stimmung<br />

sorgen.<br />

Definitiv eines der Highlights der LGBTQ+<br />

Community was die Winterevents betrifft.<br />

Informationen und Details gibt es auf<br />

www.winterpride-soelden.com oder<br />

direkt beim Veranstalter unter<br />

alfred@winterpride-soelden.com<br />

FOTOS: 25HOURS-HOTELS<br />

DUBAI<br />

Come as you are 25hours-hotels<br />

Das 25hours Hotel One Central in<br />

Dubai verbindet moderne Eleganz mit<br />

traditionellem Flair. Im Finanzviertel<br />

von Dubai gelegen, bietet es atemberaubende<br />

Ausblicke auf den Emirates<br />

Tower und das Museum of the Future.<br />

Unweit gelegen von den wichtigsten<br />

Attraktionen, ist es ideal für Reisende. Das<br />

Hotel spiegelt die Geschichte der Region<br />

mit seinen 434 Zimmern und Suiten in<br />

verschiedenen Designs wider. Es verfügt<br />

über fünf Restaurants und Bars, darunter<br />

das Hauptrestaurant Tandoor Tina und die<br />

Monkey Bar auf dem Dach. Einzigartige<br />

Annehmlichkeiten wie eine Bibliothek<br />

mit 5.000 Büchern und ein Moonlight<br />

Cinema im Freien tragen zum Charme des<br />

Hotels bei. Es bietet auch die weltweit<br />

erste 25hours Pool auf dem Dach, eine<br />

gemischte Outdoor-Sauna und ein Extra<br />

Hour Spa. Das 25hours Hotel One Central<br />

- Ein harmonisches Zusammenspiel von<br />

Luxus und Kultur.<br />

www.25hours-hotels.com


REISE<br />

KREUZFAHRT <strong>2024</strong><br />

FOTOS: NICKO CRUISES<br />

SPARTACUS GAY CRUISE<br />

Das Unterhaltungsprogramm der<br />

Spartacus Cruise kombiniert bekannte –Die Künstler–<br />

Gesichter mit neuen Talenten. Zusätzlich<br />

zu den DJs, die für die richtige musikalische<br />

Unterhaltung sorgen, werden<br />

9. – 16. OKTOBER <strong>2024</strong><br />

internationale Talente und Dragqueens<br />

die Gäste erneut begeistern. Die ersten<br />

„ONE QUEER FAMILY AT SEA“<br />

acht stellen wir dir an dieser Stelle vor!<br />

FOTOS: JANA LÄMMERER<br />

DJ JUAN DEL CHAMBO<br />

Juan Del Chambo ist ein venezolanischer DJ und Produzent mit Sitz in Köln. Er liebt es,<br />

melodische Rhythmen, treibende Basslinien und schwere Kickdrums zu verweben, um<br />

einen Sound zu schaffen, der die Tanzflächen zum Beben bringt. Im Februar <strong>2023</strong> veröffentlichte<br />

er in Zusammenarbeit mit Rony Golding seinen mit Spannung erwarteten<br />

Debütsong „El Diablo“ auf Prospect Records. Diese knisternde Neuerscheinung vereint<br />

perfekt seine venezolanischen Wurzeln mit seiner Liebe zum Techno. Juan fasziniert<br />

sein Publikum, indem er die Grenzen zwischen den Genres auf emotionale Weise<br />

verschwimmen lässt. Im Laufe seiner Karriere stand er auf den Decks renommierter<br />

Veranstaltungsorte, darunter im KitKat Club in Berlin, im Artheater und Bootshaus in<br />

Köln sowie im Radion West in Amsterdam.<br />

MISS ABBY OMG<br />

Miss Abby OMG ist allen „Drag Race“-Fans bekannt aus der ersten Staffel des<br />

niederländischen Ablegers des Erfolgsformats und schaffte es dort bis ins Finale. In der<br />

Show bereitete sie ihren Mitstreiterinnen ordentlich Feuer unterm Hintern und ging als<br />

Lip Sync Assassin in die Annalen des Franchise ein. Kein Wunder, schließlich stammt<br />

die wunderschöne Latina-Queen ursprünglich aus Brasilien! Auch an Bord der Vasco da<br />

Gama wird Abby mit diversen Tanzeinlagen und als Moderatorin der Pool Games den<br />

Gästen einheizen. Schon in den vergangenen zwei Jahren war sie als eine der Hauptkünstlerinnen<br />

mit an Bord und wird auch <strong>2024</strong> wieder jede Menge aufregende Kostüme<br />

und ganz viel „Spice“ im Koffer haben.<br />

NELSON<br />

Während der Kreuzfahrten 2022 und <strong>2023</strong> entdeckte Nelson seine Liebe zur Bühne<br />

und zum Rampenlicht, im letzten Jahr feierte er dann bei der großen Abschlussshow<br />

auf der Stage des Cruise-Theaters seine Premiere. Der Brasilianer mit einem Faible für<br />

außergewöhnliche Styles und Fashion moderiert in seiner Wahlheimat Berlin diverse<br />

Events und arbeitet als Model für LGBT+ Kampagnen bekannter Marken. In jüngerer<br />

Vergangenheit tritt die Stilikone mit dem Markenzeichen „Kopftuch“ auch als DJ auf und<br />

mixt dabei Brazilian Funk und Pop mit Disco-Klassikern und House-Musik. <strong>2024</strong> wird<br />

er sein eigenes Set im Captain’s Club spielen und steht als Main Hostess jederzeit für<br />

Fragen und Wünsche zur Verfügung – oder trinkt mit den Passagieren Tequila an der Bar.


REISE<br />

DJ POPPY DOWNES<br />

Im Jahr 2020, als sich die Welt dramatisch veränderte, nutzte djPoppyDownes den<br />

Moment, um sich auf sein Handwerk zu konzentrieren und sein Wissen über Nachtklub-<br />

Equipment und Musiktheorie zu vertiefen. Heute mischt er klassische und obskure<br />

Disco-Beats mit Hits aus allen Epochen und schafft so eine Stimmung, die Individualität<br />

feiert, Inklusivität fördert und Queerness willkommen heißt. „Ich liebe es, die Tanzfläche<br />

in einen Ort zu verwandeln, an dem die Leute ihre Probleme hinter sich lassen können,<br />

eine Verbindung zu jemandem herstellen und sich frei ausdrücken können.“<br />

DJ JAMES<br />

James zählt zu den bekanntesten schwulen DJs im süddeutschen und österreichischen<br />

Raum. Internationale Auftritte führten ihn u. a. zur „Bear Week“ nach Sitges. Außerdem<br />

ist er ein Begriff als langjähriger Resident-DJ beim CSD München und beim „Pink<br />

Lake“-Festival am Wörthersee in Österreich. Mit über einer Dekade auf dem Buckel ist<br />

seine queere Partyreihe „PINK PARADISE“ in München eine echte Institution und die am<br />

längsten laufende Gay Party. Sein musikalisches Können reicht von Circuit House, Pop,<br />

Dancefloor und Classics bis zu Party und Schlager.<br />

MISS SISTRATA<br />

2021 durften sich 14 internationale Künstlerinnen im „Drag Race“-Ableger „Queen of the<br />

Universe“ erstmals in einem Gesangswettbewerb messen (nichts mit Lyp sinc, Mädels!).<br />

Ein Jahr später standen schon die nächsten Kandidatinnen in den Startlöchern. Mit<br />

dabei: der israelische Countertenor Uri Elkayam, der in der zweiten Staffel der Show<br />

unter seinem Künstlernamen Miss Sistrata auftrat. Die internationale Aufmerksamkeit<br />

durch das Format bescherten ihm weitere Auftritte, unter anderem als die vielleicht<br />

erste männliche „Violetta Valéry“ in der „Traviata“-Inszenierung der bayrischen Opera<br />

Incognita oder als „Mama“ in „Chicago“ in Tel Aviv. Während der <strong>2024</strong>er-Route wird dich<br />

Miss Sistrata mit ihrem Gesangstalent im Bordtheater zum Staunen bringen!<br />

CHRIS BEKKER<br />

DJ & Producer Chris Bekker zählt zu den Berliner Exportschlagern der elektronischen<br />

Gay- und Hetero-Szene weltweit. Seit 2013 arbeitet er zusammen mit Musikpionier<br />

und Produzentenlegende Paul van Dyk, auf dessen Label VANDIT Rec seine Veröffentlichungen<br />

erscheinen. Bereits seit der allerersten Cruise im Jahr 2017, als Spartacus<br />

noch auf der Nefeli durch das griechische Meer fuhr, ist Chris als Resident der Spartacus<br />

Cruise dabei und spielt für euch vor allem treibende Techno- und Trance-Sets. Chris’<br />

Produktionen sind globale Chartgaranten und Klubhymnen.<br />

STEFANO MAY<br />

Der in Italien geborene Sänger, Songwriter und Klaviervirtuose begeisterte sich schon<br />

früh für die Musik und begann im Alter von sieben Jahren mit einer klassischen Klavierausbildung.<br />

Stefano möchte die Menschen durch die Kraft der Musik zusammenbringen:<br />

„Musik ist dazu da, die Seele zu heilen. Menschen finden Gemeinsamkeiten in der<br />

Musik, die sie hören, und jedes Lied hat die richtige Zeit und den richtigen Ort für jeden<br />

seiner Zuhörer.“ Musikalisch wurde Stefano auch von seiner Mutter inspiriert, die ihn<br />

dazu erzogen hat, große Träume zu verfolgen und seine Gaben mit Stärke, Geduld und<br />

herzlicher Hingabe zu teilen.<br />

Info-Hotline: 030 443 198-50 (Mo – Do 11 – 17 Uhr)<br />

www.spartacus.cruises


REISE<br />

CHICAGO<br />

BOYS,<br />

BOYS,<br />

BOYS<br />

Die Millionenmetropole am Lake Michigan<br />

ist Heimat eines der bekanntesten<br />

queeren Stadtviertel der USA. Boystown,<br />

das aus einigen Straßenblocks entlang<br />

der North Halstead Street besteht, gilt<br />

als das erste offiziell von einer Großstadt<br />

anerkannte LGBTIQ*-Viertel der USA.<br />

Seit dem 1960er Jahren fand die Community<br />

den Weg in den Stadtteil Lakeview,<br />

innerhalb dessen Grenzen Boystown liegt.<br />

Nach dem Stonewall-Aufstand 1969 in<br />

New York, fand 1970 hier der erste Pride<br />

March Chicagos statt und es entstanden<br />

nach und nach erste Community- und<br />

Gesundheitszentren für Homosexuelle,<br />

in den 1980er Jahren öffneten die ersten<br />

queeren Bars. Seit 25 Jahren bilden große<br />

Regenbogenstelen im Art-Déco-Stil den<br />

sogenannten „Legacy Walk“ entlang der<br />

North Halsted Street, der an wichtige<br />

Protagonisten der LGBTIQ*-Bewegung<br />

erinnert. Bis heute das Boystown nichts<br />

an seiner Anziehungskraft für die Community<br />

verloren. Von kleinen, gemütlichen<br />

Restaurants wie Drew’s on Halsted über<br />

coole Lounges wie Scarlet bis zu Sports<br />

Bars wie DS Tequilla Company oder die<br />

Sauna Steamworks - die Auswahl ist<br />

riesig und irgendwann findet jeder seinen<br />

Lieblingsplatz. Besonders bleibt ist dabei<br />

Chicagos größte queere Bar Sidetracks -<br />

eine Institution mit mehreren Tanzflächen,<br />

Dachterrasse und Themenabenden wie<br />

etwa Dragshows.<br />

Queere Events<br />

Zudem ist Boystown Gastgeber gleich<br />

mehrerer Festivals, die über das Jahr<br />

verteilt dort stattfinden. Neben einer<br />

großen Halloween-Parade am 31. Oktober<br />

findet hier im Juni ein riesiges Pride Fest<br />

statt und auch die Parade des Chicago<br />

Pride startet von hier. Mehr als 100.000<br />

Besucher kommen zu den Northalsted<br />

Market Days, die <strong>2024</strong> am 10. und 11.<br />

August stattfinden. Auf mehreren Bühnen<br />

treten zahlreiche Künstler, Musiker, DJs<br />

und Dragqueens auf, neben etlichen<br />

Essens- und Getränkeständen sind es aber<br />

auch vor allem die über 250 Stände von<br />

Firmen und Organisationen, die Besucher<br />

aus den gesamten USA nach Chicago<br />

locken. Sehr international geht es bei dem<br />

Ende Mai über das Memorial Day Weekend<br />

stattfindenden International Mr. Leather<br />

Wettbewerb statt. Beim wichtigsten<br />

Leder- und Fetisch-Treffen der Community<br />

gibt es neben Workshops und Partys einen<br />

großen Marktplatz, der für jeden Fetisch<br />

etwas zu bieten hat. Höhepunkt der<br />

Veranstaltung ist die Wahl des International<br />

Mr. Leather, der die Community ein Jahr<br />

lang weltweit repräsentiert.<br />

Szene & Strand<br />

Wer sich lieber in einer alternativen<br />

queeren Szene bewegt, sollte in Stadtteilen<br />

wie Edgewater und Andersonville<br />

vorbeischauen. Hier haben im Laufe der<br />

letzen Jahren zahlreiche Cafés, Bars und<br />

Restaurants eröffnet, die auf Inklusivität<br />

und eine entspannte Atmosphäre jenseits<br />

des doch sehr männlich geprägten<br />

Boystown setzen. Ein typisches Beispiel<br />

ist die gefeierte Cocktailbar Nobody’s<br />

Darling, die von einem afro-amerikanischen<br />

Lesbenpaar geführt wird und ausgefallene<br />

Cocktail-Kreationen serviert. Bei<br />

sommerlichen Temperaturen lohnt sich<br />

zudem ein Tag an einem der schönsten<br />

queeren Stadtstrände der USA. Der in<br />

der Szene unter dem Namen Hollywood<br />

Beach bekannte Kathy Ostermann Beach<br />

am Ufer des Lake Michigan liegt knapp<br />

10 Autominuten nördlich von Boystown<br />

und ist vor allem an den Wochenenden<br />

gut besucht. Dass man hier kaum internationale<br />

Touristen findet liegt vor allem<br />

daran, dass diese bei Chicago eher weniger<br />

an eine Stranddestination denken. Denn<br />

natürlich hat die Stadt mit ihrer außergewöhnlichen<br />

Skyline, herausragenden<br />

Museen wie dem Art Institute of Chicago<br />

oder dem Field Museum of Natural History<br />

und ihrer vielseitigen Theaterszene alles zu<br />

bieten, was man von einer amerikanischen<br />

Metropole erwartet. Aber eben auch eine<br />

der spannendsten queeren Szenen der<br />

USA. *dax<br />

www.choosechicago.com<br />

FOTO: RANVESTEL PHOTOGRAPHIC CHOOSE<br />

FOTO: DIRK BAUMGARTL


REISE<br />

FOTO: HOFMARAN<br />

AROSA GAY SKI WEEK<br />

Unvergessliche Erlebnisse<br />

in den SCHWEIZER ALPEN<br />

Vom 20. bis 27. <strong>Januar</strong> findet im Schweizer<br />

Kanton Graubünden mit der Arosa<br />

Gay Ski Week wieder eine beliebtesten<br />

queeren Skiwochen Europas statt.<br />

Die Arosa Gay Ski Week <strong>2024</strong> verspricht<br />

eine atemberaubende Kombination<br />

aus malerischen Berglandschaften,<br />

aufregenden Skipisten und geselligen<br />

Abendveranstaltungen, die dieses Event<br />

zu einem unvergesslichen Erlebnis für<br />

alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

machen. Eingebettet im Herzen der<br />

Schweizer Alpen bietet Arosa ein wahres<br />

Skiparadies, dass für alle Levels geeignet<br />

ist, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene.<br />

Die perfekt präparierten Pisten und<br />

die atemberaubende Aussicht werden<br />

unvergessliche Erinnerungen schaffen.<br />

Dabei ist die Arosa Gay Ski Week ist weit<br />

mehr als nur Skifahren - sie ist ein Event<br />

der Vielfalt und Akzeptanz mit einer Atmosphäre,<br />

in der jeder, unabhängig von seiner<br />

geschlechtlichen Identität, willkommen<br />

ist. Auf dem Programm stehen Events wie<br />

Après-Ski-Partys, Themenabende, exquisite<br />

Dinner, Live-Auftritte und vieles mehr.<br />

Die Arosa Gay Ski Week ist non-profit und<br />

FOTO: JORGE PEREIRA<br />

setzt sich stolz für LGBTIQ*-Initiativen<br />

ein. Ein Teil der Erlöse der Veranstaltung<br />

wird an Organisationen gespendet, die sich<br />

für Gleichberechtigung und Akzeptanz<br />

einsetzen. Viele der Hotelpartner haben<br />

sich dem „Travel Proud“-Label für LGBTIQ*-<br />

freundliche Unterkünfte angeschlossen,<br />

dazu gehören etwa das Alpenblick, Arlenwald,<br />

Aves, Haus Belmont, Kulm, Provisorium<br />

13, Seehof, Robinson Club, Tschuggen<br />

Grand, Valsana und Vetter. Egal, ob man<br />

begeisterter Skifahrer, Feierfreudiger oder<br />

einfach nur auf der Suche nach einem<br />

einzigartigen und abwechslungsreichen<br />

Winterurlaub ist: Die Arosa Gay Ski Week ist<br />

der perfekte Ort, um den Winter zu gebieten,<br />

neue Freundschaften zu schließen<br />

und Momente zu erleben, die noch lange in<br />

Erinnerung bleiben. *dax.<br />

www.arosa-gayskiweek.com<br />

FOTO: MICHEL POULAIN


REISE<br />

KUNST &<br />

KULINARIK<br />

BILBAO<br />

FOTO: DIRK BAUMGARTL<br />

Ähnlich wie einst Barcelona hat sich die<br />

Hauptstadt des Baskenlandes von einer<br />

verarmten Industrie- und Hafenstadt<br />

innerhalb der letzten 25 Jahre in<br />

eine Kulturmetropole verwandelt, die<br />

Touristen aus aller Welt anzieht.<br />

Ausschlaggebend war die Eröffnung des<br />

Guggenheim-Museums nach einem spektakulären<br />

Entwurf des Architekten Frank O.<br />

Gehry im Jahr 1997, das Bilbao quasi über<br />

Nacht zu einer Pilgerstätte für Kunstfans<br />

machte. Nicht weniger spektakulär ist<br />

das 2010 eröffnete Azkuna Zentroa, ein<br />

öffentliches Kultur- und Erholungszentrum<br />

für die Bewohner Bilbaos, das vom Designer<br />

Philippe Starck in Kooperation mit Thibaut<br />

Mathieu entworfen wurde. Dessen wohl<br />

beliebteste Einrichtung ist ein großer Pool<br />

auf dem Dach, dessen Glasboden vom<br />

inneren des Gebäudes den Blick auf die<br />

Badenden aus ungewöhnlicher Perspektive<br />

freigibt. Mindesten ebenso berühmt wie<br />

für ihre Kunst ist Bilbao für seine außergewöhnliche<br />

Gastronomie. Neben klassischen<br />

Pinxtos, einer baskischen Version von Tapas,<br />

die man in etlichen Bars gereicht bekommt,<br />

findet man in Bilbao zahlreiche Sterne-<br />

Restaurants, darunter etwa das NKO auf<br />

dem Dach des Radisson Collection Hotels<br />

Gran Via, das japanisch-baskische Fusionsküche<br />

kreiert oder das am Rande der<br />

Altstadt gelegene Ola. Von dort sind es nur<br />

wenige Meter zu den queeren Bars rund um<br />

die Dorre Kalea und Pilota Kalea, vor denen<br />

sich vor allem am Wochenende die schwule<br />

Szene drängelt. Höhepunkt der Saison ist<br />

der Bilbao Bizkaia Pride, der in der Regel<br />

von Mitte bis Ende Juni stattfindet und<br />

zu dessen Höhepunkten eine Bootparade<br />

sowie ein Festival im Stadtzentrum am Ufer<br />

des Nervión stattfindet. *dax.<br />

www.bilbaoturismo.net<br />

www.spain.info<br />

LONDON<br />

Queer as F*CK<br />

Brexit, Stress im Königshaus, Regierungskrisen<br />

und eine Pandemie. Die<br />

Millionenmetropole London hatte es die<br />

letzten Jahre wahrlich nicht leicht, die<br />

Herzen ausländischer Gäste zu erobern.<br />

Dabei war das Jahr 2022 für die britische<br />

LGBTIQ*-Community von besonderer<br />

Bedeutung, schließlich konnte man den<br />

50. Jahrestag der ersten Pride-Demonstration<br />

des Landes feiern, die am 1. Juli 1972 durch<br />

die Straßen Londons zog. Anlässlich des Jubiläums<br />

wurde im letzten Jahr passenderweise<br />

Großbritanniens erstes queeres Museum in<br />

der Nähe der Bahnstation Kings Cross eröffnet.<br />

In vier Räumen widmet sich die aktuelle<br />

Ausstellung von Queer Britain der Geschichte<br />

der britischen LGBTIQ*-Bewegung anhand<br />

von Fotos, Dokumenten und Videobeiträgen.<br />

Das wohl beeindruckendste Objekt ist dabei<br />

jene Zellentür, hinter der einst die schwule<br />

Schriftstellerlegende Oscar Wilde seine Zeit<br />

hinter Gittern verbrachte.<br />

Einigen von Wildes Zeitgenossen begegnet<br />

man auch während eines Besuchs in Londons<br />

Tate Britain, die vor allem für ihre einzigartige<br />

Sammlung von Werken des britischen<br />

Romantikers William Turner berühmt ist.<br />

Regelmäßig finden hier kostenlose Führungen<br />

unter einem queeren Blickwinkel statt. Die<br />

Bandbreite der in der Führung gezeigten<br />

Werke reicht dabei von homoerotischen<br />

Badeszenen der Maler Henry Scott Duke und<br />

Duncan Grant über Arbeiten der lesbischen<br />

FOTOS: DIRK BAUMGARTL<br />

Künstlerinnen Ethel Sands und Gwen John<br />

bis zu Werken der schwulen Ikonen Francis<br />

Bacon und David Hockney. Mit Führungen<br />

aus queerer Perspektive ist die Tate Britain<br />

nicht allein. Die Tate Modern, Londons<br />

wichtigstes Museum für Gegenwartskunst,<br />

bietet spezielle Rundgänge ebenso an wie das<br />

Victoria & Albert Museum (V&A), das anhand<br />

von Kunstobjekten die Geschichte von<br />

sexuellen Identitäten und Geschlechterrollen<br />

erzählt. Ziemlich queer geht es auch in der<br />

im V&A noch bis April <strong>2024</strong> zu sehenden<br />

Ausstellung DIVA zu, die sich überwiegend<br />

Ikonen des Showbusiness widmet – darunter<br />

Grace Jones, Marilyn Monroe, Maria Callas,<br />

Cher und Elton John. *dax<br />

www.visitlondon.com<br />

www.visitbritain.com


ADVERTORIAL<br />

ADHÄRENZ ALS SCHLÜSSEL<br />

ZU EINER ERFOLGREICHEN HIV-THERAPIE<br />

Moderne HIV-Therapien verfügen über<br />

eine hohe Wirksamkeit und sind dabei in<br />

der Regel gut verträglich, was es Menschen<br />

mit HIV ermöglicht, ein gutes und<br />

langes Leben zu führen. Es gibt allerdings<br />

eine wichtige Voraussetzung, damit<br />

eine erfolgreiche Therapie sichergestellt<br />

werden kann: Die Medikamente müssen<br />

konsequent und richtig eingenommen<br />

werden. Von HIV-Schwerpunktärzt*innen<br />

wird in diesem Zusammenhang regelmäßig<br />

der Begriff der Adhärenz verwendet.<br />

UNTERSCHEIDUNG ZWISCHEN<br />

THERAPIEADHÄRENZ UND<br />

TERMINADHÄRENZ<br />

Adhärenz umfasst neben der täglichen<br />

Einnahme der Tabletten auch die Einhaltung<br />

von Arztterminen für regelmäßige<br />

Untersuchungen. Es können also zwei<br />

Arten der Adhärenz unterschieden werden:<br />

Die Therapieadhärenz bezeichnet die<br />

korrekte Einnahme der Medikamente, die<br />

Terminadhärenz hingegen beschreibt die<br />

Einhaltung der vereinbarten Arzttermine.<br />

WARUM IST THERAPIEADHÄRENZ<br />

SO WICHTIG?<br />

Eine hohe Therapieadhärenz ist entscheidend,<br />

um die Vermehrung von HIV<br />

im Körper zu unterdrücken und so eine<br />

erfolgreiche Therapie zu gewährleisten.<br />

Damit wird auch sichergestellt, dass HIV<br />

unter der Nachweisgrenze ist und selbst<br />

bei ungeschütztem Sex nicht mehr übertragen<br />

werden kann. 1,2 Das kann nicht nur<br />

zu einer entspannteren Sexualität führen,<br />

sondern auch zu einer höheren Lebensqualität.<br />

Bei schwangeren Frauen bedeutet<br />

eine Nicht-Nachweisbarkeit zudem, dass<br />

HIV sowohl während der Schwangerschaft<br />

als auch bei der Geburt nicht mehr auf das<br />

Baby übertragen werden kann.<br />

WIE KANN ES ZUM VERGESSEN DER<br />

EINNAHME KOMMEN?<br />

Selbst wenn man um die Bedeutung der<br />

Therapieadhärenz für eine erfolgreiche<br />

Therapie weiß, kann es im Leben immer<br />

Situationen geben, in denen die Medikamenteneinnahme<br />

vergessen wird. Das kann<br />

verschiedene Ursachen haben: Manchmal<br />

führen kognitive Faktoren – wie etwa<br />

eine Gedächtnisschwäche – dazu, dass<br />

die Einnahme ausbleibt. Auch besondere<br />

Lebensumstände, wie Stress, unregelmäßige<br />

Arbeitszeiten mit vielen Dienstreisen<br />

oder Substanzkonsum können mögliche<br />

Ursachen für Vergessen sein.<br />

Klar ist: Niemand ist perfekt. Jedoch hilft<br />

es, aufmerksam zu bleiben und offen mit<br />

dem/der Ärzt*in darüber zu sprechen,<br />

falls man bemerkt, dass ein Vergessen<br />

der Einnahme häufiger wird. Denn: Eine<br />

mangelnde Therapieadhärenz kann den<br />

Erfolg der ganzen Therapie gefährden.<br />

Nicht nur Vergessen kann eine Ursache<br />

für das Auslassen der täglichen Dosis<br />

sein. Möglicherweise macht die äußere<br />

Situation, in der man sich gerade befindet,<br />

eine diskrete Einnahme der Medikamente<br />

unmöglich und man entscheidet sich ganz<br />

bewusst, diese nicht einzunehmen.<br />

EHRLICHE KOMMUNIKATION ALS<br />

DREH- UND ANGELPUNKT DER<br />

TERMINADHÄRENZ<br />

Um die eigene Gesundheit und damit eine<br />

hohe Lebensqualität sicherzustellen, ist<br />

es wichtig, die regelmäßigen Termine zur<br />

Kontrolle oder auch zur Verabreichung<br />

der Therapie – falls diese nicht in Form<br />

von Tabletten sondern als Injektion<br />

oder Infusion erfolgt – gewissenhaft<br />

wahrzunehmen.<br />

Wenn man einmal einen Termin nicht<br />

wahrnehmen kann, zu diesem aber<br />

einfach nicht erscheint anstelle ihn zu<br />

verschieben, so kann das auf den/die<br />

Ärzt*in unzuverlässig wirken. Aber selbst,<br />

wenn man einen Termin verschiebt oder<br />

absagt, da man beispielsweise noch<br />

ausreichend Medikamente vorrätig hat<br />

und der Termin zu einer anderen Zeit<br />

besser in den eigenen Kalender passt,<br />

weiß der/die Ärzt*in den Grund hierfür<br />

nicht – sofern man diesen nicht offen<br />

kommuniziert. So fällt diese/r womöglich<br />

selbst im Falle einer Terminverschiebung<br />

ohne genannten Grund das Urteil:<br />

Unzuverlässige/r Patient*in mit mangelnder<br />

Terminadhärenz.<br />

EINE ERFOLGREICHE THERAPIE<br />

MIT HOHER LEBENSQUALITÄT<br />

SICHERSTELLEN<br />

Auch wenn ein Termin einmal nicht eingehalten<br />

werden kann, ist eine offene Kommunikation<br />

der Schlüssel zum Erfolg. Wenn die<br />

tägliche Einnahme der Medikamente unter<br />

bestimmten Umständen einmal schwerfällt,<br />

ist es wichtig, offen mit dem/r Ärzt*in<br />

darüber zu sprechen und mögliche Ursachen<br />

dafür zu enttarnen, um dann gemeinsam<br />

eine individuelle Lösung zu finden.<br />

Wenn man die HIV-Medikamente konsequent<br />

einnimmt und auch die regelmäßigen<br />

Termine gewissenhaft wahrnimmt, dann<br />

gehen Therapieadhärenz und Terminadhärenz<br />

Hand in Hand. Dies trägt wesentlich<br />

dazu bei, dass eine erfolgreiche Therapie<br />

mit der Viruslast unter der Nachweisgrenze<br />

sichergestellt und damit eine hohe Lebensqualität<br />

erhalten werden kann.<br />

Weitere Informationen zum Leben<br />

mit HIV sowie persönliche Geschichten<br />

von HIV-positiven Menschen findest du<br />

unter www.livlife.de<br />

Unterstützt von ViiV Healthcare<br />

Quellen:<br />

1<br />

Eisinger RW et al. HIV Viral Load and Transmissibility<br />

of HIV Infection: Undetectable Equals Untransmittable.<br />

JAMA 2019 Feb 5; 321(5): 451–452.<br />

2<br />

Leitlinien der European AIDS Clinical Society (EACS),<br />

Version 11.1, Stand Oktober 2022.<br />

NP-DE-HVU-ADVR-230021


Männer. Und Meer.<br />

Deine Gay Cruise<br />

Athen (Piräus)<br />

GRIECHENLAND<br />

Mykonos<br />

GRIECHENLAND<br />

Larnaka<br />

ZYPERN<br />

Iraklio<br />

GRIECHENLAND<br />

Haifa<br />

ISRAEL

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!