Leichtathletik INFORMationen 04/2023
Inhalt: Die neue Redaktion + Herbst-Vorstandssitzung 2023 + Interview mit Dagmar Freitag + Vorgestellt: Die U20-Europameister*innen + Förderung I: Das 3-Säulen-Modell von Tristan Schwandke + Förderung II: Studienwahl in Deutschland + Förderung III: Leichtathletik-Förderung in Magdeburg + Projektbericht Gehen + Mehr Sachlichkeit, bitte! (Gastkommentar von Jürgen Mallow) + Sportpsyochlogie in der Leichtathletik
Inhalt: Die neue Redaktion + Herbst-Vorstandssitzung 2023 + Interview mit Dagmar Freitag + Vorgestellt: Die U20-Europameister*innen + Förderung I: Das 3-Säulen-Modell von Tristan Schwandke + Förderung II: Studienwahl in Deutschland + Förderung III: Leichtathletik-Förderung in Magdeburg + Projektbericht Gehen + Mehr Sachlichkeit, bitte! (Gastkommentar von Jürgen Mallow) + Sportpsyochlogie in der Leichtathletik
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Die <strong>Leichtathletik</strong>halle in Magdeburg (Bild: HTI Greußen)<br />
Ein Förderverein aus Magdeburg<br />
Vorsitzender des Fördervereins „Freunde der Leichtathleten des SC Magdeburg“ ist seit 10 Jahren<br />
Olaf Prenzler, Europameister in Athen 1982 über 200 m in persönlicher Bestzeit von 20,46 s.<br />
Unser Redakteur Samuel Mathiot (16) besuchte ihn in seiner Heimatstadt.<br />
Überall in den Straßen Magdeburgs sieht man blau-weiße oder<br />
grün-rote Sportaufkleber. Sport ist eben ein starker Bestandteil<br />
des Lebens in der Landeshauptstadt. Jedoch verweisen sie<br />
nicht auf die <strong>Leichtathletik</strong>, vielmehr den Fußball-Zweitligisten<br />
1. FC Magdeburg und den Handball-Champions-League-Sieger<br />
SC Magdeburg.<br />
Das Interesse der Bevölkerung ist nicht wirklich auf die <strong>Leichtathletik</strong><br />
fixiert, obwohl es sportlich nicht so schlecht läuft. Der<br />
Förderverein des SC Magdeburg zählt immerhin 55 Köpfe und<br />
sucht aktiv neue Mitglieder und Sponsoren. Dabei leiden sie an<br />
der großen Popularität des FCM und der Handball-Abteilung<br />
des SCM. „Wir sind bestrebt, neue Mitglieder zu gewinnen,<br />
sprechen auch Firmen an, um Geld zu bekommen, aber es ist<br />
nicht einfach, wegen bereits getätigter Spenden an den 1. FC<br />
und den SC“, beklagt der Vorsitzende Olaf Prenzler. „Alle anderen<br />
Sportarten haben es auch sehr schwer, an Sponsorengelder<br />
zu kommen. Aber wir bleiben am Ball.“<br />
Erfolgreiche Athleten des SC Magdeburgs<br />
Dennoch gibt es beim SCM erfolgreiche Athleten, die auf<br />
eine Olympiateilnahme in Paris hoffen. Drei der fünf letzten<br />
deutschen Meisterschaften im Diskuswurf gewannen Magdeburger<br />
Athleten, genauer gesagt Henrik Janssen (<strong>2023</strong>) und<br />
Martin Wierig (2019, 2022). Henrik Janssen konnte bei den Weltmeisterschaften<br />
in Budapest sogar in die Endrunde einziehen<br />
und belegte dort den achten Platz. Martin Wierig ist mit seinen<br />
36 Jahren zwar etwas älter als sein 24-jähriger Kollege, hofft<br />
aber dennoch auf einen Start in Paris. Vor der Qualifikation für<br />
die Europameisterschaften 2022 in München hatte sich Martin<br />
Wierig einen äußeren Meniskus gerissen. Es ist eine Verletzung,<br />
die viel Zeit verlangt, um sein Niveau wiederzufinden. Ob es für<br />
eine zweite Olympiateilnahme reichen wird, bleibt abzuwarten.<br />
„Ich hoffe, dass er nächstes Jahr dabei sein wird und die Erfolge,<br />
die er in der Vergangenheit erzielt hat, wiederholen kann“,<br />
meint Olaf Prenzler.<br />
Als „Lichtblick“ im Sprint beim SCM bezeichnet Prenzler die<br />
erst 18-jährige Chelsea Kadiri und sieht sie als Kandidatin für<br />
die olympischen Sommerspiele in Paris. „Aber nur, wenn die<br />
Trainingsmethodik passt, sie weiterhin gesund bleibt, die sportliche<br />
Förderung sich weiterhin entwickelt und sie eine professionelle<br />
Perspektive in Magdeburg hat.“ Kadiri hatte im Sommer<br />
<strong>2023</strong> sehr starke Leistungen gezeigt, wurde in 11,25 s deutsche<br />
Vizemeisterin über 100 m in Kassel und gewann anschließend<br />
die deutschen U20-Meisterschaften. Sie war bereits bei der WM<br />
in Budapest dabei, kam aber in der deutschen 4×100-m-Staffel<br />
nicht zum Einsatz.<br />
Die magere Bilanz des deutschen Teams bei der Weltmeisterschaft<br />
war auch für Olaf Prenzler ungewohnt. Schließlich zählte<br />
man zu DDR-Zeiten unglaublich viele Erfolge. Dabei ging die<br />
Karriere des 65-Jährigen hoch und runter. 1982 war er Europameister<br />
über 200 m geworden und hatte mit der 4×100-m-Staffel<br />
den zweiten Platz erreicht. „1982 war mein sportlich erfolgreichstes<br />
Jahr. Leider kam dann bei den Olympischen Spielen<br />
1984 der Boykott; wir waren qualifiziert, aber wir durften nicht<br />
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