12.12.2023 Aufrufe

Leichtathletik INFORMationen 04/2023

Inhalt: Die neue Redaktion + Herbst-Vorstandssitzung 2023 + Interview mit Dagmar Freitag + Vorgestellt: Die U20-Europameister*innen + Förderung I: Das 3-Säulen-Modell von Tristan Schwandke + Förderung II: Studienwahl in Deutschland + Förderung III: Leichtathletik-Förderung in Magdeburg + Projektbericht Gehen + Mehr Sachlichkeit, bitte! (Gastkommentar von Jürgen Mallow) + Sportpsyochlogie in der Leichtathletik

Inhalt: Die neue Redaktion + Herbst-Vorstandssitzung 2023 + Interview mit Dagmar Freitag + Vorgestellt: Die U20-Europameister*innen + Förderung I: Das 3-Säulen-Modell von Tristan Schwandke + Förderung II: Studienwahl in Deutschland + Förderung III: Leichtathletik-Förderung in Magdeburg + Projektbericht Gehen + Mehr Sachlichkeit, bitte! (Gastkommentar von Jürgen Mallow) + Sportpsyochlogie in der Leichtathletik

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Kopfarbeit in der <strong>Leichtathletik</strong><br />

Sportpsychologen gehören mittlerweile fest zum DLV-Förderangebot. Ihre Aufträge sind so vielfältig<br />

wie die Anliegen der Athleten und Athletinnen. Ein Einblick in die Arbeit mit den Sportlern<br />

und wie sie zustande kommt.<br />

Wen braucht eine Leistungssportlerin alles um sich, damit sie<br />

richtig gut wird? Hochklassige Trainer, sicherlich. Verlässliche<br />

Physiotherapeuten und Ärzte, wenn es mal zwickt. Sponsoren<br />

für Ausgaben und Ausrüstung, Ernährungsberater für die optimale<br />

Versorgung, Manager für umkämpfte Startplätze und Diagnostiker<br />

für die bestmögliche Trainingssteuerung. Aber wozu<br />

braucht man einen Sportpsychologen?<br />

Die Anliegen der Sportler*innen sind vielfältig<br />

Die Antwort darauf weiß Sebastian Debnar-Daumler, der seit<br />

über 10 Jahren DLV-Athletinnen und Athleten sportpsychologisch<br />

betreut. Die Anliegen der Sportler*innen sind vielfältig:<br />

Es geht beispielsweise um den Umgang mit Verletzungen,<br />

mentale Stärke im Wettkampf, das bevorstehende Karriereende<br />

oder das Standhalten in Drucksituationen. Denn viele<br />

haben längst begriffen: Der Sportler besteht nun mal nicht nur<br />

aus einem leistungsfähigen Körper, sondern auch aus einem<br />

Kopf. Und der muss eben mitspielen. In Einzelgesprächen,<br />

Trainings- und Wettkampfbetreuungen erarbeitet der Sportpsychologe<br />

mit dem Athleten ganz individuelle Strategien, um<br />

ihre Anliegen in den Griff zu bekommen. Dazu gehört zum Beispiel<br />

eine realistische Zielsetzung oder die bildliche Vorstellung<br />

der eigenen Bewegung mit Knotenpunkten – auch als Visualisierung<br />

oder mentales Training bekannt. Es kommen aber<br />

auch Entspannungsübungen zum Einsatz oder Methoden der<br />

Achtsamkeit.<br />

Das macht Debnar-Daumler selbstverständlich nicht allein, sondern<br />

in einem Team von etwa fünf bis sechs Verbandspsychologinnen<br />

und -psychologen. Ab der U18 aufwärts fährt mindestens<br />

eine*r von ihnen auf internationalen Meisterschaften<br />

mit, um den Athletinnen und Athleten währenddessen zur<br />

Verfügung zu stehen. Gerade im Jugendbereich kommen die<br />

Sportler*innen hier erstmalig mit einem Sportpsychologen in<br />

Kontakt. Aus diesen Wettkampfbetreuungen ergibt sich dann<br />

manchmal eine weitere Zusammenarbeit, die mal persönlich,<br />

mal online stattfindet.<br />

Sportpsycholog*innen gehören zur DLV-Sportförderung<br />

Seit 2010 hat der DLV in seiner Satzung verankert, dass Verbandspsychologen<br />

Teil der Leistungssportförderung sind.<br />

Ihre Hauptaufgabe umfasst für den DLV u. a. Karriereplanung,<br />

Persönlichkeitsberatung, Trainingsgestaltung, Vorbereitung<br />

auf Großereignisse, Förderung sozialer Kompetenzen und<br />

den Umgang mit Emotionen und Konflikten. Die Finanzierung<br />

läuft über Projektmittel und die Betreuung steht hauptsächlich<br />

Top-Athleten aus dem Aktiven- und Jugendbereich zur<br />

Auch Johannes Vetter arbeitet mit einem Sportpsychologen<br />

zusammen<br />

Verfügung. Doch das ist nicht alles: Seit einigen Jahren bildet<br />

der DLV-Jugendbereich die „Jugendbotschafter*innen Sportpsychologie“<br />

aus. Das sind junge engagierte Menschen, die<br />

als Multiplikatoren das Thema Sportpsychologie an jugendliche<br />

Athleten und Athletinnen weitergeben. Im Jugendlager<br />

bei den Deutschen Meisterschaften, das die FREUNDE seit langem<br />

unterstützen, fanden in den letzten Jahren regelmäßig<br />

sportpsychologische Workshops statt, die eben jene Jugendbotschafter<br />

gestalteten.<br />

Doch nicht nur über den DLV, sondern auch über den OSP ist<br />

sportpsychologische Betreuung möglich. OSP-Psychologinnen<br />

sind regelmäßig am Trainingsort der Kaderathleten und können<br />

diese somit häufiger persönlich sehen – im Gegensatz zu<br />

den wenigen DLV-Psychologen, die über Deutschland verteilt<br />

sind. Der Vorteil besteht darin, dass die Athletinnen und Athleten<br />

schon während der „ruhigen“ Trainingsphase persönlich mit<br />

den Psychologen an ihren Themen arbeiten können anstatt erst<br />

am Wettkampf. Denn wie beim Körper ist es auch beim Kopf:<br />

Eine gute Vorbereitung auf den Wettkampf ist das A und O.<br />

Text: Fabienne Engels<br />

Foto: Peter Busse<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 20

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