210217_VP_Magazin_VinzenzDirekt_No2_Web
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Im Jugendparlament »Rupirat«,<br />
das im Herbst 2018 im<br />
Rupert-Mayer-Haus in Göppingen<br />
gegründet wurde, lernen Jugendliche,<br />
sich für die Interessen<br />
ihrer Gruppe einzusetzen.<br />
Neue Jalousien in den Bewohnerzimmern,<br />
ein Jugendfest, ein Kummerkasten oder<br />
eine neue Hofbeleuchtung. Die Kinder<br />
und Jugendlichen im Rupert-Mayer-Haus<br />
sprühen vor Ideen. Wie sie diese einbringen<br />
können, das lernen sie im Rupirat. Seit<br />
der Gründung nehmen zwischen vier und<br />
neun Jugendliche an den Treffen teil, die<br />
alle vier Wochen stattfinden. Die Mitarbeitenden<br />
achten auf die Einhaltung von<br />
Gesprächsregeln, behalten die Zeit im<br />
Blick und schreiben nach jedem Treffen<br />
ein Protokoll, das für alle Mitarbeitenden<br />
und Jugendlichen zugänglich ist.<br />
In den Rupirat-Treffen haben die Jugendlichen<br />
ein ideales Lernfeld um zu üben, wie<br />
man mit anderen diskutiert, die eigene Meinung<br />
und die der Gruppe vertritt und Gesprächsregeln<br />
einhält. Gleichzeitig erleben<br />
sie, dass sie mit ihrem Engagement etwas<br />
bewegen können.<br />
»Es macht mich glücklich, wenn sich die anderen<br />
der Gruppen darüber freuen, wenn<br />
wir im Rupirat was Gutes erreicht haben«,<br />
meint die 16-jährige Marie*. Auch Anna<br />
weiß, warum sie kommt: »Weil es mir Spaß<br />
macht und ich mitbestimmen kann.« Die<br />
Jugendlichen erleben so hautnah, wie Demokratie<br />
funktioniert ,und was ganz wichtig<br />
ist, sie erfahren, dass es sich lohnt, wenn<br />
sie sich für etwas einsetzen. Ein wichtiges<br />
pädagogisches Ziel, auf das das Team besonderen<br />
Wert legt. Das unterstreicht auch<br />
die 18-jährige Lea* mit ihrer persönlichen<br />
Erfahrung, wenn sie sagt: »Ich habe im Rupirat<br />
diskutieren gelernt. Es entstehen bei<br />
mir neue Ideen durchs Diskutieren und mir<br />
macht es Spaß, mit den anderen über Dinge<br />
zu reden und wenn dann was Gutes daraus<br />
entstehen konnte, finde ich das toll.«<br />
Für Einrichtungsleiterin Almut Frahne ist<br />
der Rupirat ein großer Gewinn: »Die jungen<br />
Menschen können durch dieses Gremium<br />
direkt in Überlegungen, die die Einrichtung<br />
anbelangen, einbezogen werden. Manchmal<br />
denken wir Erwachsenen viel zu kompliziert.<br />
Die Jugendlichen finden oftmals<br />
einfache und pragmatische Lösungen, die<br />
ihren Bedürfnissen entsprechen. Auf manches<br />
wäre ich alleine nie gekommen.«<br />
* Name von der Redaktion geändert.