Praxismagazin Januar 2024
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Wie häufig muss man eine<br />
ACP-Therapie wiederholen?<br />
Abhängig von der Ursache für die ACP-Therapie, dem Ausmaß<br />
der Erkrankung und dem Ansprechen der Therapie<br />
können nur drei Behandlungen ausreichen. In einigen Fällen<br />
werden Auffrischungsbehandlungen im Verlauf empfohlen.<br />
Am Knie empfehlen wir eine ACP-Therapie dreimal<br />
(jeweils nach einer bis drei Wochen) zu wiederholden und<br />
das Ergebnis abzuwarten und danach ggf. zwei weitere<br />
ACP-Therapie zu setzen. Bei einer chronischen Sehnenentzündung<br />
wie beispielsweise der Achillessehne, Tennisarm<br />
oder Golferellenbogen haben sich 3-5 Wiederholungen der<br />
ACP-Therapie bewährt.<br />
Ist eine ACP-Therapie<br />
schmerzhaft?<br />
Ob die Behandlung von dem Betroffenen als schmerzhaft<br />
empfunden wird, hängt von der individuellen Schmerzempfindlichkeit<br />
und dem vorliegenden Beschwerdebild ab.<br />
Das Eigenblut wird in das geschädigte Gewebe injiziert. Das<br />
Gewebe kann entzündlich verändert und druckempfindlich<br />
sein und bei Injektion einen Einstichschmerz auslösen. In<br />
den meisten Fällen hält der Schmerz nur kurz an und kann<br />
durch eine lokale Betäubung und anschließender Kühlung<br />
vorgebeugt werden. In den überwiegenden Fällen ist die<br />
ACP-Therapie allerdings schmerzfrei durchführbar.<br />
Was sind die Risiken?<br />
Ein großer Vorteil der ACP-Therapie ist, dass die injizierten<br />
Blutbestandteile dem Betroffenen selbst unmittelbar vor<br />
der Behandlung entnommen werden. Es handelt sich um<br />
Eigenblut. Gefahren wie die Übertragung von HIV- oder<br />
Hepatitis-Viren fremder Menschen fällt weg. Da das eigene<br />
Blut grundsätzlich vertragen wird, sind allergische oder Unverträglichkeitsreaktionen<br />
bei Injektion nicht zu erwarten.<br />
Das einzige, ernstzunehmende Risiko entsteht bei mangelnden<br />
HygieneStandards. Im Rahmen der Punktion in das<br />
geschädigte Gewebe können Bakterien eingeschleust werden<br />
und eine Entzündung hervorrufen. Wir arbeiten nach<br />
aktuellen Hygienestandards, die penibel eingehalten werden,<br />
so dass die ACP-Therapie nebenwirkungsfrei durchgeführt<br />
werden kann.<br />
Was sind die alternativen<br />
Therapieformen?<br />
ACP ist hier im MVZ Atrium ein wichtiger Bestandteil eines<br />
individuellen Behandlungskonzeptes. In Abhängigkeit vom<br />
Krankheitsbild kommen verschiedene Alternativen in Betracht:<br />
Die wichtigsten sind: Infiltrationen mit Traumeel<br />
oder Cortison, Fokussierte Stosswellentherapie, Triggerakupunktur,<br />
Kinesiotape.<br />
Ihr Dr. med. Maximilian Hornauer<br />
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