blu Januar / Februar 2024
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MUSIK<br />
COMEBACK<br />
FOTO: NORMAN JEAN ROY<br />
Jennifer Lopez beglückt mit Film, Single und Album<br />
Und es gilt 25 Jahre Musik zu<br />
feiern! Aber erst mal der Reihe<br />
nach. Die US-Sängerin wird am 10.<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2024</strong> ihre neue Single „Can’t Get<br />
Enough“ veröffentlichen. Geschrieben<br />
und produziert wurde das Comeback-Lied<br />
unter anderem von Rogét Chahayed (Doja<br />
Cat, Travis Scott), HitBoy (Drake) und Jeff<br />
„Gitty“ Gitelman (H.E.R, Victoria Monet)<br />
und Jennifer Lopez selbst. Am 16. <strong>Februar</strong><br />
<strong>2024</strong> wird dann auf amazon Prime Video<br />
(exklusiv!) der Film „This Is Me…Now: The<br />
Film“ an den Start gehen.<br />
Der Film versucht sich unterhaltsam, sexy<br />
und auch lustig mit „dem vielbeachteten<br />
Liebesleben der New Yorker Künstlerin zu<br />
beschäftigen“, wird vorab verraten. Aha.<br />
Auweia. Aber auch um sie als Mensch,<br />
der immer an ein gutes Ende glaubt.<br />
Um ihre Kunst geht es hingegen beim<br />
gleichnamigen Album, der ersten Studio-<br />
Albumveröffentlichung nach zehn Jahren.<br />
Ihrer Musik bleibt sie darauf treu: Pop,<br />
Hip-Hop und etwas R’n’B.<br />
Ein Blick zurück: Schon seit 1999<br />
bereichert die am 24. Juli 1969 geborene<br />
Schauspielerin mit dem formidablen<br />
Hintern die Welt vor allem mit ihrer Musik.<br />
R ’n’ B- und Dance-Hits wie „Ain‘t Your<br />
Mama“, „Jenny from the Block“, „On the<br />
Floor“, „Let‘s Get Loud“, „Dance Again“<br />
oder „If You Had My Love“ gehören zu einer<br />
Partynacht einfach dazu – auch weil sie<br />
prominente Fans und Unterstützer wie<br />
Rapper Pitbull hat. Funfact: Jennifer Lopez<br />
ist 1993 als Tänzerin im Video zu „That‘s<br />
the Way Love Goes“ von Janet Jackson zu<br />
sehen. *rä<br />
POP<br />
„The Best of“ von Milli Vanilli<br />
Zum 35. Jubiläum des Debütalbums „All or<br />
Nothing“ erschien vor wenigen Wochen eine<br />
Werkschau der Band, deren Musik optisch<br />
von Fab Morvan und Rob Pilatus (1964 –<br />
1998) umgesetzt wurde. Genau, zu hören<br />
sind die beiden Münchner Tänzer, die zuerst<br />
als Empire Bizarre selbst sangen, nicht.<br />
Aber sie passten dem Producer Frank Farian,<br />
der zwischen 1975 und 1985 mit Boney<br />
M. Top-10-Hits wie „Bahama Mama“ und<br />
„Kalimba de Luna“ sowie Nummer-1-Erfolge<br />
wie „Daddy Cool“ und „Rivers of Babylon“<br />
feiern konnte, in seine Vision zu bereits fertig<br />
produzierter R ’n’ B-Pop-Funk-Musik, die<br />
auch gekonnt Hip-Hop und Soul vereinte.<br />
Klasse Musik, der aber (in den Augen des<br />
Producers!) die passenden Gesichter fehlten.<br />
Das Konzept ging auf: Zwischen 1988 und<br />
1990 feierte das bei Frankfurt produzierte<br />
Projekt weltweit Erfolge – darunter auch<br />
Nummer-1-Hits in den USA wie „Baby Don’t<br />
Forget My Number“ und „Girl I’m Gonna<br />
Miss You“. Doch, so ist zu lesen, störte sich<br />
Frank Farian daran, dass Fab Morvan und<br />
Rob Pilatus wohl immer mehr dachten, sie<br />
wären die wirklichen Sänger, sie wären Milli<br />
Vanilli. Dabei waren sie eben nur die Tänzer<br />
zur Musik. Doch sie gingen gegen seinen<br />
Willen auf Tournee ... wo das Play-back<br />
hängen blieb. Und das offenbarte, was in<br />
der Musikbranche schon viele wussten: Die<br />
beiden konnten nicht singen. Zumindest<br />
nicht so soulig, wie man es von Hits wie<br />
„Blame It on the Rain“ kannte. Frank Farian<br />
trat die Flucht nach vorne an und verriet,<br />
dass alles nur ein Fake war. Der Skandal war<br />
groß!<br />
Geändert hat sich in der Musikwelt wenig:<br />
Auch bei der Eurodance-Welle der 1990er<br />
sah #mensch in den Videos nicht immer<br />
die Sängerinnen, die zu hören waren. Etwa<br />
von Fun Factory, Real McCoy und auch<br />
Corona ist inzwischen bekannt, dass andere<br />
Künstlerinnen die Refrains eingesungen<br />
haben. 1991 erschien ein Album von The<br />
Real Milli Vanilli, das sich in den Charts<br />
zwar gut platzieren konnte, jedoch kein<br />
übergroßer Erfolg war – also wurde das<br />
Projekt aufgelöst. Einige der beteiligten<br />
Künstler*innen kamen später mit anderen<br />
Projekten in die Charts, etwa Linda Rocco,<br />
die mit Dance 2 Trance und Masterboy Hits<br />
landete (und auch zu sehen war!), und Gina<br />
Mohammed, die zum Beispiel bei Lofts Hits<br />
„Summer Summer“ und „Love Is Magic“ zu<br />
hören und zu sehen ist. Ende 2023 ist ein<br />
Film über Milli Vanilli in den Kinos angelaufen<br />
(wir berichteten). Spannend genug ist die<br />
Geschichte! *rä