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Sport KURT 01/2024

Sport KURT Kreis Gifhorn Ausgabe Januar 2024

Sport KURT
Kreis Gifhorn
Ausgabe Januar 2024

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Ski<br />

Ski<br />

» für einen erneuten Sieg geschaffen.<br />

„Stell Dir vor, der<br />

Andi gewinnt das Ding morgen.<br />

Dann ist hier die Hölle<br />

los“, sagte ich nach einigen<br />

Minuten. „Ich glaube, morgen<br />

wird‘s richtig spannend“, war<br />

meine Mutter eher skeptisch.<br />

Sie sollte Recht behalten.<br />

Anspannung liegt in der Luft<br />

Am nächsten Tag machten wir<br />

uns wieder auf den Weg ins<br />

Olympia-Skistadion. Die Voraussetzungen<br />

waren ähnlich<br />

gut: Sonnenschein und kein<br />

Wind. Die Stimmung hatte<br />

sich allerdings verändert – Anspannung<br />

lag in der Luft. Auf<br />

den Wegen, auf denen wir tags<br />

zuvor nur vereinzelt andere<br />

Skisprung-Fans getroffen hatten<br />

(übrigens unweigerlich an<br />

den Fahnen zu erkennen, die<br />

aus den Rucksäcken guckten),<br />

fand jetzt eine Völkerwanderung<br />

statt. Aus allen Richtungen<br />

pilgerten die Menschen zur<br />

Sprungschanze.<br />

Am Stadion angekommen<br />

dauerte die Prozedur der Einlasskontrolle<br />

und des Getränkekaufs<br />

länger als am Vortag,<br />

aber alles war sehr gut organisiert<br />

und lief gesittet ab.<br />

Apropos gesittet: An beiden<br />

Wettkampftagen haben wir<br />

insgesamt vier Polizisten gesehen.<br />

Zwei davon bewachten<br />

einen unbeschrankten Bahnübergang.<br />

Gegenüber den<br />

Hundertschaften und berittenen<br />

Polizisten, die mittlerweile<br />

zu einem Besuch im Fußballstadion<br />

dazugehören wie Bratwurst<br />

und Bier, war das eine<br />

willkommene Abwechselung<br />

und spiegelte eindrücklich die<br />

allseits friedliche Atmosphäre<br />

im Skisprungsport wider.<br />

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Besucherrekord an Neujahr<br />

Nachdem wir uns auf unseren<br />

bekannten Plätzen eingerichtet<br />

hatten, verschlug uns<br />

dieses Mal nicht der Anblick<br />

der Sprungschanze die Sprache,<br />

sondern der Anblick der<br />

Fanmassen. Insgesamt waren<br />

an diesem Tag 21.000 Menschen<br />

im Stadion – ebenfalls<br />

ein Besucherrekord. Neben<br />

den vielen Deutschlandflaggen<br />

wurden auch einige polnische,<br />

österreichische und japanische<br />

Fahnen geschwenkt. Außerdem<br />

entdeckten wir überraschenderweise<br />

drei Fahnen mit<br />

dem HSV-Logo, deren Inhaber<br />

anscheinend lieber Skispringen<br />

in Bayern als Fußball in<br />

Hamburg schauten. Wer mag<br />

es ihnen verübeln?!<br />

Spannendes Finale,<br />

komplizierte Bedingungen<br />

Zurück zum <strong>Sport</strong>lichen: Für<br />

das Springen am 1. Januar<br />

hatten sich 50 Springer qualifiziert.<br />

Diese traten im ersten<br />

Durchgang in umgekehrter<br />

Reihenfolge gegeneinander<br />

an, also der Quali-Erste sprang<br />

gegen den Quali-Letzten, der<br />

Quali-Zweite gegen den Quali-<br />

Vorletzten und so weiter. Die<br />

DSV-Adler durften sich über<br />

eine gute Mannschaftsleistung<br />

freuen, denn acht der neun<br />

deutschen Starter qualifizierten<br />

sich für den Finaldurchgang,<br />

in dem es am Ende richtig<br />

spannend wurde.<br />

Die Stimmung im Stadion<br />

war zu diesem Zeitpunkt<br />

ekstatisch. Die Fans unterschieden<br />

nicht mehr nach Nationalitäten,<br />

sondern trugen<br />

jeden Springer mit schwenkenden<br />

Fahnen, einem lauten<br />

„Ziiiiiieeeeehhhhh“ und tosendem<br />

Applaus von der Schanze<br />

ins Stadion – Gänsehaut pur.<br />

Im Finale legte der Österreicher<br />

Manuel Fettner als<br />

Fünfter des ersten Durchgangs<br />

mit einem starken Sprung vor.<br />

Andreas Wellinger hielt stand,<br />

zeigte erneut einen nahezu<br />

fehlerfreien Sprung und setzte<br />

sich mit 138 Metern und 3,7<br />

Punkten Vorsprung vor Fettner.<br />

Als die Noten der Punktrichter<br />

und die Platzierung<br />

auf der Leinwand angezeigt<br />

Das deutsche Team bei der Siegerehrung: Acht der neun Starter qualifizierten<br />

sich für den Finaldurchgang. Andreas Wellinger wurde Dritter.<br />

wurden, brach euphorischer<br />

Jubel im Stadion aus. Doch<br />

die Führung hielt nicht lange.<br />

Bei komplizierten Windbedingungen<br />

packte Anže Lanišek<br />

einen Satz auf 137 Meter aus<br />

und setzte sich dank der Wind-<br />

Bonuspunkte vor Wellinger.<br />

Die äußeren Bedingungen<br />

änderten sich nicht. Trotz starken<br />

Rückenwinds musste Jan<br />

Hörl starten, doch die schwierigen<br />

Verhältnisse machten einen<br />

Sprung in die Spitzenränge<br />

unmöglich. Der Österreicher<br />

wurde schließlich Fünfter.<br />

Kobayashi musste lange auf<br />

die Starterlaubnis warten und<br />

wurde belohnt. Die Bedingungen<br />

verbesserten sich merklich,<br />

doch für einen Satz nach<br />

ganz vorne reichte es nicht.<br />

Der Japaner wurde Zweiter<br />

und blieb so ein heißer Kandidat<br />

auf den Gesamtsieg.<br />

Ein unvergessliches Erlebnis<br />

Nachdem wir die Siegerehrung<br />

verfolgt hatten, machten<br />

wir uns durchgefroren, aber<br />

glücklich auf den Weg in die<br />

Innenstadt von Garmisch-<br />

Partenkirchen, um auf die<br />

großartigen Erlebnisse anzustoßen.<br />

In einer Bar kamen<br />

wir mit den Eltern eines Vorspringers<br />

ins Gespräch, die<br />

uns versicherten, dass die<br />

Stimmung bei Skispringen in<br />

Oberstdorf und Willingen noch<br />

besser als im Olympiastadion<br />

sei. Kaum vorstellbar.<br />

Unser Fazit: Obwohl unsere<br />

Hoffnung auf einen deutschen<br />

Tagessieg nicht erfüllt<br />

wurde, hatten wir zwei unvergesslich<br />

schöne Tage im<br />

Olympia-Skistadion. Die intensive<br />

Atmosphäre hat uns<br />

sofort in ihren Bann gezogen<br />

und den sportlichen Ehrgeiz<br />

in den Hintergrund rücken<br />

lassen. Besonders beeindruckt<br />

hat uns das friedliche und<br />

freundliche Miteinander der<br />

Fans und der Springer untereinander.<br />

Eines ist also sicher:<br />

Wir kommen wieder.<br />

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