Land & Leben Ausgabe Februar 2024

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Stromautobahnen und Landwirtschaft
„Zukunftsvereinbarung“ zwischen Landvolk Niedersachsen und TenneT setzt Maßstäbe
In einem historischen Schritt haben das
Landvolk Niedersachsen und der Übertragungsnetzbetreiber
TenneT im Dezember
2023 die „Zukunftsvereinbarung Netzausbau
Niedersachsen“ unterzeichnet.
Diese wegweisende Vereinbarung bildet nicht
nur die Grundlage für kommende Erdkabelund
Freileitungsvorhaben in Niedersachsen,
sondern setzt auch neue Maßstäbe für eine
harmonische Koexistenz von Landwirtschaft
und Netzausbau.
Landwirtschaft und Netzausbau
im Einklang
Die „Zukunftsvereinbarung“ geht weit über
das übliche Maß hinaus, indem sie konkrete
Regelungslösungen für Grundeigentümer
und Bewirtschafter festlegt. Das Ziel ist klar:
Eine enge Verknüpfung von Netzausbau und
Landwirtschaft, um sicherzustellen, dass die
Versorgung mit klimafreundlicher Energie
und heimischen Lebensmitteln Hand in Hand
geht. Dr. Holger Hennies, Präsident des Landvolks,
unterstreicht die Bedeutung dieser umfassenden
Vereinbarkeit. „Die Versorgung
mit klimafreundlicher Energie und heimischen
Lebensmitteln dürfen nicht gegeneinander
ausgespielt werden“, so Hennies.
Energiebedarf und Landwirtschaft
im Fokus
Angesichts des weltweiten Energiehungers
gewinnen Gashochdruck-, Wasserstoff- und
Höchstspannungsleitungen zunehmend an
Bedeutung. Diese Ausbauvorhaben beeinträchtigen
jedoch wertvollen Boden, und damit
die wirtschaftliche Grundlage zahlreicher
Landwirte in Niedersachsen. Die „Zukunftsvereinbarung“
berücksichtigt diese Herausforderungen
und setzt einen neuen Standard
für den Ausbau von Strom-, Gas- und Wasserstoffleitungen.
Die Basis für diese wegweisende
Vereinbarung wurde durch die Rahmenvereinbarung
zum SuedLink gelegt, die
bereits im Dezember 2022 zwischen dem
Landvolk Niedersachsen, TenneT und TransnetBW
unterzeichnet wurde. Diese Vereinbarung
fungiert als Eckpfeiler für kommende
Erdkabel- und Freileitungsvorhaben in Niedersachsen
und wurde als Musterrahmenvereinbarung
entwickelt.
Mammutaufgabe mit klarem Ziel
Der Ausbau des Hochspannungsnetzes in
Niedersachsen ist eine Mammutaufgabe.
Über zwei Jahre intensiver Verhandlungen
waren nötig, um die „Zukunftsvereinbarung“
zu formen. Eine neu zu bildende Zukunftskommission
wird weiterhin Herausforderungen
klären. Das klare Ziel ist, im Zusammenspiel
mit Gesetzgeber und Politik die großen
zukünftigen Herausforderungen verlässlich
zu klären, einschließlich planerischer und
baulicher Themen bei Trassenbündelungen.
Frühjahr 2025 im Blick
Die „Zukunftsvereinbarung“ soll bis spätestens
Frühjahr 2025 auch alle deutschen
TenneT-Offshore-Vorhaben berücksichtigen.
Ein einheitlicher Regelungsrahmen für alle
Höchstspannungsvorhaben wird als enorm
wichtig erachtet, insbesondere für die von
Anbindungsleitungen betroffenen Küstenlandkreise.
Die Vereinbarung setzt einen neuen
Standard mit Ausstrahlungswirkung auf
alle Leitungsbauvorhaben im Strom-, Gasund
Wasserstoffbereich.
Ein wegweisender Schritt für die Zukunft
des Netzausbaus
Die „Zukunftsvereinbarung Netzausbau Niedersachsen“
markiert einen bahnbrechenden
Fortschritt im Spannungsfeld von Energieversorgung
und Landwirtschaft. Diese wegweisende
Zusammenarbeit zwischen dem
Landvolk Niedersachsen und TenneT wird
nicht nur den Ausbau von Stromleitungen
prägen, sondern auch als Vorbild für zukünftige
Projekte im Energiesektor dienen. Ein
Meilenstein, der zeigt, dass die Herausforderungen
des Netzausbaus in enger Partnerschaft
zwischen verschiedenen Interessengruppen
bewältigt werden können. (hg)
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