Land & Leben Ausgabe Februar 2024

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Steuertipp
Chancen ohne Wachstum
Erinnern Sie sich noch an das Wachstumschancengesetz?
Im Spätsommer 2023 angekündigt,
sollte es durch steuerlichen Entlastungen
von jährlich etwa € 7,0 Milliarden die
deutsche Wirtschaft nach überstandener
Corona-Krise in einen wirtschaftlichen Aufschwung
führen. Geplant war, dass das Gesetz
im November 2023 die parlamentarischen
Hürden nimmt und ab Januar 2024
seine Wirkung entfaltet.
Was allerdings nützt die beste Planung, wenn
das Bundesverfassungsgericht mit seinem
Urteil vom 15. November 2023 den Bundeshaushalt
kippt. Über fest eingeplante Kreditermächtigungen
von € 60,0 Milliarden, die
eigentlich für Corona-Hilfen vorgesehen waren,
darf nun nicht mehr verfügt werden. Die
Energiewende ist in Gefahr und beim Bund
stehen alle größeren Ausgabepositionen auf
dem Prüfstand. Über Nacht war der Zuschuss
für den Erwerb privater E-Autos gestrichen
und den Landwirten ist es nur mit gewaltiger
Kraftanstrengung und auf Kosten aller anderen
Verkehrsteilnehmer gelungen, die
Streichung der Steuerbefreiung für landwirtschaftliche
Fahrzeuge zu verhindern und das
Auslaufen der Dieselsubventionen hinauszuschieben.
Das Wachstumschancengesetz führt auf
kurze Sicht zu Steuermindereinnahmen. Deshalb
wurde die abschließende Entscheidung
auf das neue Jahr vertagt. Nun wurden fest
vereinbarte Termine des Vermittlungsausschusses
gestrichen. Es verfestigt sich der
Eindruck, dass ein wirklich gutes Jahressteuergesetz
bereits still und leise zu Grabe getragen
ist. Verabschieden müssen wir uns
wohl von degressiver Gebäudeabschreibung,
der Erhöhung der GWG-Grenze, den Investitionsprämien
für Klimaschutzprojekte, der
Erhöhung der Bilanzierungs- und Umsatzgrenzen
sowie von der Erweiterung des
Verlustrücktrags auf drei Jahre. Investoren
werden enttäuscht und eine seriöse Steuerplanung
ist nicht mehr möglich.
Aber es gibt auch positive Entwicklungen ab
Januar 2024. So steigt der Mindestlohn von
€ 12,00 auf € 12,41 und gleichzeitig die
Höchstgrenze für Minijobs (Aushilfstätigkeiten)
auf € 538,00 pro Monat. Dieser gleitende
Anstieg macht die jährliche Anpassung vieler
Arbeitsverträge überflüssig. Außerdem kann
von den Arbeitgebern, freiwillig und zusätzlich
zum vereinbarten Arbeitslohn, noch bis
zum 31. Dezember 2024 die steuer- und sozialversicherungsfreie
Inflationsausgleichsprämie
von bis zu € 3.000,00 pro Mitarbeiter
ausgezahlt werden, soweit dieser Höchstbetrag
noch nicht verbraucht ist.
Und falls Sie eine
wechselwillige Steuerfachangestellte
kennen,
schicken Sie mir
diese unbedingt vorbei.
Ihr Steuerberater
Thomas Feld
www.steuerberaterfeld.de
Mittelstand • Landwirtschaft • Privathaushalte ● Stader Str. 7 • 27432 BRV • Tel. 04761 9930-0 ● www.steuerberater-feld.de
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