WLZ 112 März 2024
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Regionales<br />
Ein Ort als<br />
Inspiration<br />
Anton Wildgans fand in Mönichkirchen einen seiner<br />
Lieblingsorte. Zahlreiche seiner Werke wurden von diesem<br />
Ort beeinflusst, darunter das Epos „Kirbisch“.<br />
Zweite Heimat<br />
Mönichkirchen war für den österreichischen<br />
Lyriker und Dramatiker<br />
Anton Wildgans Erholungsund<br />
Arbeitsraum zugleich. Er<br />
genoss die Natur, ging aber auch<br />
gerne in Wirtshäuser und beobachtete<br />
die Leute. Zahlreiche<br />
seiner Werke haben daher einen<br />
mehr oder weniger offensichtlichen<br />
Bezug zu Mönichkirchen.<br />
1881 in Wien geboren, beginnt<br />
er bereits im Kindesalter seine<br />
Erfahrungen in Worte zu fassen.<br />
1894 – mit 13 Jahren – befasst<br />
er sich intensiv mit Poesie<br />
und 1896 beendet er sein erstes<br />
Drama „Hippodameia“. Seinem<br />
Vater zuliebe schreibt er sich<br />
1900 für das Jusstudium ein, das<br />
er 1909 beendet. In diesem Jahr<br />
besucht er auch zum ersten Mal<br />
Mönichkirchen, das später seine<br />
zweite Heimat werden soll. Von<br />
1911 bis kurz vor seinem Tod<br />
1932 kommt er bis zu viermal im<br />
Jahr zum Arbeiten nach Mönichkirchen.<br />
Sein Quartier befindet<br />
sich damals im Hotel Windbichler,<br />
später bei seinen Freunden<br />
Anna und Paul Stirner, woraus<br />
später die Pension Erika entsteht<br />
und die heute das Hotel Thier ist.<br />
Seine Lieblingsorte in Mönichkirchen<br />
werden die Bank an<br />
der Friedhofsmauer und der<br />
Grenzstein zur Steiermark. Sein<br />
Arbeitstag ist genau eingeteilt:<br />
vormittags Naturgenuss, nachmittags<br />
und abends Arbeit. Bei<br />
diesen Vormittagsspaziergängen<br />
saugt er die Natur geradezu auf<br />
und sammelt Eindrücke aller Art<br />
– es entstehen so Vorstudien,<br />
die in zahlreichen Werken ihren<br />
Niederschlag finden.<br />
Anton Wildgans mit seiner Frau<br />
Lilly am Grenzstein, einer seiner<br />
Lieblingsplätze in Mönichkirchen.<br />
Ein Ort als Vorlage<br />
Anton Eder, Deutschprofessor in<br />
Sachsenbrunn und wohnhaft in<br />
Mönichkirchen, organisiert jedes<br />
Jahr gemeinsam mit der Gemeinde<br />
eine Lesung und nennt<br />
vor allem drei Werke, die ihren<br />
Ursprung in Mönichkirchen haben:<br />
„Sonette an Ead“, von der<br />
Wildgans meinte, „Es ist das<br />
10 Wechselland Zeitung | <strong>WLZ</strong> <strong>112</strong> März <strong>2024</strong>