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WLZ 112 März 2024

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Allgemeines<br />

Kälte fürs<br />

Immunsystem<br />

Es erscheint irrwitzig, dass einem Kälte dabei helfen<br />

soll, seine Gesundheit zu stärken, wenn sie sich doch<br />

so unangenehm anfühlt. Aber genau das bewirkt<br />

Eisbaden, wenn man es richtig macht.<br />

Von Gesundheit<br />

und Mentaltraining<br />

Das Eisbaden, dessen Ursprung<br />

auf das 19. Jahrhundert zurückgeht,<br />

erfährt zurzeit einen Boom:<br />

Sebastian Kneipp hat damals<br />

bereits die Heilkräfte der Kälte<br />

erkannt. Der Niederländer Wim<br />

Hof machte das Thema durch das<br />

Eisbaden erneut aktuell: Mithilfe<br />

von Atemtechnik und Abhärtung<br />

beweist er, was alles möglich ist.<br />

ENERGIE<br />

Mittlerweile gibt es zu diesem<br />

Thema zahlreiche Studien und<br />

eine fundierte Forschungslage.<br />

Auch Wim Hof hat an zahlreichen<br />

Studien teilgenommen und<br />

auch selbst welche initiiert. Heute<br />

gibt es ein globales Netzwerk<br />

an Wim-Hof-Instruktoren, die<br />

Einsteigern dabei helfen, sich<br />

an die Kälte zu gewöhnen. Eine<br />

davon ist Krista Gilda Kerner aus<br />

Maierhof bei der Hohen Wand.<br />

Manfred Mayer MMM Mineralöl Vertriebsgesellschaft m.b.H.<br />

Neudörfl | Oberwart | Wien | www.mmm-energie.at<br />

Es sei wissenschaftlich nachgewiesen,<br />

dass Kälte viele positive<br />

Effekte auf den Körper habe. So<br />

bewirke sie die Ausschüttung<br />

von Glückshormonen und rege<br />

das Immunsystem an, dabei<br />

vor allem das kardiovaskuläre<br />

System. Die Thermoregulation<br />

werde verbessert, es helfe gegen<br />

Depression und das Aushalten<br />

der Kälte bewirke zusätzlich eine<br />

Art Mentaltraining, denn so Kerner:<br />

„Die Kälte ist der ultimative<br />

Stressor. Für unser System bedeutet<br />

Kälte Gefahr, sie tut weh und<br />

kann im schlimmsten Fall tödlich<br />

sein. Durch das Eisbaden lernt<br />

man, auch in anderen Stresssituationen<br />

ruhig und fokussiert<br />

zu bleiben.“ In beiden Fällen,<br />

sowohl beim Eisbaden als auch<br />

in den anderen Stresssituationen,<br />

sei die Atmung entscheidend, da<br />

durch diese das Nervensystem<br />

reguliert werde. Eisbaden sei gesundheitsfördernd,<br />

wenn man es<br />

richtig mache.<br />

Einstieg in die Kälte<br />

Kerner orientiert sich mit ihren<br />

Kältebädern am Rhythmus der<br />

Natur, das heißt, im Sommer<br />

sind ihre Bäder wärmer und im<br />

Winter dementsprechend kälter.<br />

Das sei nicht nur im Einklang<br />

mit der Natur, sondern spare<br />

auch Energie, da man keine Eiswürfel<br />

zum Herunterregeln des<br />

Wassers brauche. Bereits ab 14<br />

Grad und einer Badedauer von<br />

vier Minuten werden gute Erfolge<br />

erzielt und das Immunsystem<br />

angekurbelt, so Kerner. Von Eisbaden<br />

spreche man erst bei einer<br />

Temperatur unter vier Grad.<br />

Auch die Kneipp-Methode, bei<br />

der man zwischen Wärme und<br />

Kälte abwechselt, bewirke ein<br />

gutes Training der Blutgefäße:<br />

Diese verengten sich bei Kälte,<br />

wodurch das gesamte Blut zur<br />

Körpermitte gelange. Bei Hitze<br />

öffneten sich die Blutgefäße und<br />

das Blut könne wieder vollständig<br />

durch die Muskeln fließen<br />

und in die Organe gepumpt werden.<br />

Für Anfänger empfiehlt Kerner<br />

einen Workshop, bei dem die<br />

Atemübungen erlernt werden.<br />

„Werden die Leute durch die<br />

Wim Hof-Atmung geführt, kann<br />

man tiefer gehen und lernt neue<br />

Aspekte kennen“, so Kerner. Der<br />

Kopf sollte beziehungsweise<br />

muss nicht unter Wasser, außer<br />

man habe den Impuls, mit dem<br />

Kopf einzutauchen, und sei vorher<br />

sehr entspannt.<br />

Wer unter kalten Händen und<br />

Füßen leide, könne auch nur diese<br />

für ein paar Minuten ins kalte<br />

Wasser tauchen, bis sie in der<br />

Kälte aufwachten. Laut Kerner<br />

sei das ein gutes Training gegen<br />

kalte Extremitäten.<br />

Zwischen Freude<br />

und Überwindung<br />

Das Reingehen ins kalte Wasser<br />

sei laut Kerner sehr individuell<br />

und von der Tagesverfassung<br />

abhängig. „Manchmal freue ich<br />

mich darauf, manchmal ist es<br />

aber auch eine Überwindung.<br />

Was es aber immer ist: eine<br />

bewusste Entscheidung.“ Beim<br />

Reingehen entstehe eine tiefe<br />

12 Wechselland Zeitung | <strong>WLZ</strong> <strong>112</strong> März <strong>2024</strong>

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