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SAM 2024 - Das Magazin zur Schongauer Ausbildungsmesse 2024

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Justizvollzugsanstalt präsentiert sich auf der <strong>SAM</strong><br />

Eine Ausbildung im Gefängnis<br />

Eines haben derzeit alle Branchen gemeinsam:<br />

es mangelt an Personal. Der Justizvollzugsdienst<br />

in Bayern bildet da keine Ausnahme, auch hier<br />

fehlt es an Nachwuchs in nahezu allen Bereichen.<br />

Zwar bekommen die Anwärterinnen<br />

und Anwärter seit Februar 2020 mehr Geld,<br />

wodurch die Personalprobleme aber nicht gelöst<br />

wurden. Da verwundert es nicht, dass die<br />

Anstaltsleiterin der Justizvollzugsanstalt (JVA)<br />

Landsberg, Monika Groß, ein Team <strong>zur</strong> <strong>Ausbildungsmesse</strong><br />

„<strong>SAM</strong>“ nach Schongau schickt,<br />

um für die verschiedenen Berufsfelder in einer<br />

JVA zu werben. „Wir brauchen junge Leute im<br />

Allgemeinen Vollzugs- und Werkdienst und<br />

möchten die Berufsbilder bekannt machen –<br />

die Arbeit im Justizvollzug ist eher unbekannt“,<br />

schildert Werner Stanchly die Situation. Der<br />

59-jährige Inspektor im Justizvollzugsdienst<br />

ist seit 2020 als Ausbildungsleiter für den<br />

Allgemeinen Vollzugsdienst (AVD) in<br />

Landsberg zuständig. Grundsätzlich<br />

gelte für alle JVA-Berufe als<br />

Voraussetzung die deutsche<br />

Staatsbürgerschaft und am<br />

Ende jeder Ausbildung<br />

stehen für die Beamten<br />

auf Widerruf eine<br />

mündliche und schriftliche<br />

Prüfung an. Wird<br />

diese erfolgreich absolviert,<br />

beginnt die<br />

Laufbahn im Beamtenverhältnis<br />

auf<br />

Probe mit durchaus<br />

bekannten<br />

Vorteilen in Sachen<br />

Krankenversicherung,<br />

Pension, Dienstunfähigkeit sowie Sozialabgaben<br />

und Steuern. Während der Ausbildung<br />

erhalten Anwärter und Anwärterinnen eine<br />

Vergütung von rund 1500 Euro im Monat, die<br />

durch Zuschläge auch höher ausfallen kann.<br />

Allgemeiner Vollzugsdienst<br />

Rund 120 bis 140 Bewerber werden im Justizvollzugsdienst<br />

für ganz Bayern jährlich gebraucht.<br />

Die Anwärter müssen zwischen 18<br />

und 35 Jahren alt sein, zumindest über einen<br />

Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung verfügen, und neben<br />

der Sportprüfung auch ein Auswahlverfahren<br />

erfolgreich absolviert haben. Wer einen qualifizierenden<br />

Hauptschulabschluss, mittlere Reife<br />

oder Abitur nachweisen kann, muss keine<br />

abgeschlossene Berufsausbildung als Grundvoraussetzung<br />

mitbringen. Ist dies gegeben,<br />

werden die Bewerber vom Ministerium auf verschiedene<br />

Vollzugsanstalten in Bayern verteilt<br />

und beginnen jeweils am 1. Februar des Jahres<br />

einen 18-monatigen Vorbereitungsdienst. Die<br />

JVA in Landsberg hat also keinen Einfluss darauf,<br />

welche jungen Menschen letztlich den Berufseinstieg,<br />

der gemeinhin als „Gefängniswärter“<br />

oder „Schließer“ bezeichnet wird, in ihrem<br />

Haus beginnen. „Die Bewerber werden natürlich<br />

vorsichtig an ihren zukünftigen Job herangeführt.<br />

Die Einführung dauert sechs Wochen.<br />

Und während dieser Zeit kommen sie für einen<br />

Tag auf eine Station mit Gefangenen, sind aber<br />

nie allein“, versichert Werner Stanchly. Zur<br />

Ausbildung gehören Selbstverteidigungskurse,<br />

Schusswaffen-Training und Psychologie im<br />

Umgang mit (straffälligen) Menschen. Nach 16<br />

Wochen Praxis wird für zehn Wochen Theorie<br />

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