tipBerlin Bühnenvorschau Frühjahr/Sommer 2024
20 Jahre Neuer Circus im Chamäleon Theater, 30 Jahre Performancekollektiv Gob Squad, 100 Jahre Theater am Kurfürstendamm – allerhand Jubiläen ganz unterschiedlicher Art gilt es in diesem Jahr zu feiern. Und natürlich hält die Spielzeit auch wieder spannende Premieren, Festivals und Irritationen bereit, etwa wenn das Musiktheaterkollektiv glanz&krawall an den Säulen der Hochkultur sägt.
20 Jahre Neuer Circus im Chamäleon Theater, 30 Jahre Performancekollektiv Gob Squad, 100 Jahre Theater am Kurfürstendamm – allerhand Jubiläen ganz unterschiedlicher Art gilt es in diesem Jahr zu feiern. Und natürlich hält die Spielzeit auch wieder spannende Premieren, Festivals und Irritationen bereit, etwa wenn das Musiktheaterkollektiv glanz&krawall an den Säulen der Hochkultur sägt.
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KLASSIK<br />
Messeschlager<br />
Gisela<br />
Im <strong>Sommer</strong> 2023 debütierte<br />
Axel Ranisch mit seiner<br />
furiosen Inszenierung des<br />
Händel-Oratoriums „Saul”<br />
an der Komischen Oper. Nun<br />
nimmt sich der Film- und<br />
Musiktheaterregisseur an<br />
der neuen Spielstätte des<br />
Hauses einer DDR-Operette<br />
an. Gerd Natschinskis Werk<br />
(1960) avancierte rasch zum<br />
Kassenschlager: Erzählt wird<br />
die sympathische Geschichte<br />
des Underdogs Gisela, die<br />
sich mit ihren Modeentwürfen<br />
gegen Funktionäre<br />
durchsetzt.<br />
Zelt am Roten Rathaus<br />
Rathausstr. 1, Mitte, 8.6.,<br />
20 Uhr (P), Aufführungen<br />
bis 7.7., ab 20 €,<br />
www.komische-oper-berlin.de<br />
Leif Ove Andsnes<br />
Der Norweger ist für seine präzisen,<br />
aber unprätentiösen Interpretationen<br />
unter anderem von Beethoven,<br />
Liszt und Chopin bekannt. Bei seinem<br />
Solodebüt im Pierre Boulez Saal<br />
widmet er sich neben Schubert und<br />
Brahms mit Geirr Tveitt (1908–<br />
1981) einem Komponisten, der außerhalb<br />
Norwegens größtenteils<br />
unbekannt ist. Die Klaviersonate Nr.<br />
29 „Sonata Etere“' op. 129 ist eines<br />
der wenigen Partituren, die einen<br />
schweren Brand in seinem Haus<br />
1970 überstanden.<br />
20.3., Pierre Boulez Saal<br />
Elektra<br />
Sind wir auf ewig verdammt, die<br />
Fehler unserer Eltern zu wiederholen?<br />
Zumindest suggeriert dies der<br />
Atriden-Mythos. König Agamemnon<br />
opfert im Krieg gegen Troja die eigene<br />
Tochter Iphigenie. Daraufhin<br />
tötet Klytaimestra ihren Ehemann<br />
Agamemnon. Dessen Tochter Elektra<br />
sinnt auf Rache und bringt ihren<br />
Bruder Orest außer Landes, um ihn<br />
dort auf die Rolle des Rächers vorzubereiten.<br />
An der Staatsoper Unter<br />
den Linden feierte Waltraud Meier<br />
in der Rolle der Klytaimestra nach<br />
fast 50 Jahren kürzlich ihren Bühnenabschied.<br />
Unter Kirill Petrenkos<br />
Leitung führen die Berliner Philharmoniker<br />
die Richard-Strauss-Oper<br />
Wiener<br />
Philharmoniker<br />
Es handelt sich um eines der weltweit<br />
renommiertesten Orchester:<br />
Die Wiener Philharmoniker verbindet<br />
seit langem eine künstlerische<br />
Partnerschaft mit Berlin: Viele Jahre<br />
eröffneten sie unter der Leitung<br />
Daniel Barenboims die Festtage der<br />
Staatsoper Unter den Linden. Erstmalig<br />
konzertieren die Musiker:innen<br />
nun mit Riccardo Muti am Pult in<br />
der Waldbühne. Unter dem Motto<br />
„Eine europäische Nacht“ wird eine<br />
humanistische Vision zelebriert. So<br />
erklingen u.a. die Suite aus de Fallas<br />
Ballett „Der Dreispitz“ und die Rhapsodie<br />
von Chabriers „España“<br />
Waldbühne Glockenturmstr. 1,<br />
Charlottenburg, 9.5., 20 Uhr, 29-88 €,<br />
www.waldbuehne-berlin.de<br />
Fotos: Jan Windszus; Lois Lammerhuber<br />
24 tip Berlin Bühne <strong>Frühjahr</strong> <strong>2024</strong>