29.02.2024 Aufrufe

Emmanuel L. Rehfeld: Sündlos solidarisch (Leseprobe)

Die Frage, wer Jesus ist, beantwortet das Markusevangelium nicht diskursiv, sondern narrativ: Während es mit den komplementären Bezeichnungen »Gottessohn« und »Menschensohn« auf Jesu wahren Ursprung und auf seinen Auftrag verweist, schildert es sein geschichtliches Auftreten als die verborgene Epiphanie des präexistenten Gottessohns. Indem der Evangelist das irdische Dasein Jesu in die göttliche »Metahistorie« einzeichnet, bezeugt er ein realistisches, nicht-doketisches Verständnis des Menschseins Jesu, das zugleich die ontische Differenz zwischen seinem Menschsein und dem Menschsein derer offenlegt, für die zu sterben er kam. Eine eingehende Untersuchung der markinischen Jesusdarstellung ergibt, dass diese soteriologisch fundamentale Differenz in der These von Jesu Sündlosigkeit gipfelt.

Die Frage, wer Jesus ist, beantwortet das Markusevangelium nicht diskursiv, sondern narrativ: Während es mit den komplementären Bezeichnungen »Gottessohn« und »Menschensohn« auf Jesu wahren Ursprung und auf seinen Auftrag verweist, schildert es sein geschichtliches Auftreten als die verborgene Epiphanie des präexistenten Gottessohns. Indem der Evangelist das irdische Dasein Jesu in die göttliche »Metahistorie« einzeichnet, bezeugt er ein realistisches, nicht-doketisches Verständnis des Menschseins Jesu, das zugleich die ontische Differenz zwischen seinem Menschsein und dem Menschsein derer offenlegt, für die zu sterben er kam. Eine eingehende Untersuchung der markinischen Jesusdarstellung ergibt, dass diese soteriologisch fundamentale Differenz in der These von Jesu Sündlosigkeit gipfelt.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8<br />

Vorwort<br />

Für ihre beständige Anteilnahme und Ermutigung sowie vielfältige Unterstützung<br />

in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten danke ich darüber hinaus<br />

von ganzem Herzen vielen wunderbaren Freunden. Namentlich erwähnt seien<br />

Daniel und Miriam Orsinger mit Elina (Crailsheim), David und Hanna Coers mit<br />

Leila, Mateo und Aaron (Lünen), Dr. Stephan und Eva Lauxmann mit Jona, Manuel,<br />

Julius und Josua (Schönaich), Jonas Wolf (Schwäbisch Gmünd), Pfr. Christian<br />

und Marisol Lehmann mit Mateo, Felipe (meinem lieben Patensohn) und Santiago<br />

(Walheim), Alf Meyer-Först und Ulla Först (Werne a. d. L.) sowie Jean und<br />

Ursula Hoffmann, die mich unzählige Male in Tübingen beherbergten.<br />

Sehr zu danken habe ich auch Pfr. Martin C. Wenzel (Bremen) für seine Hilfe<br />

beim Korrekturlesen der Habilitationsschrift in der 2019 eingereichten Fassung<br />

und sein kritisch-konstruktives Mitdenken. Danken möchte ich schließlich dem<br />

Lesesaalpersonal der Universitätsbibliothek Tübingen, das mich immer wieder<br />

ebenso zuverlässig wie zuvorkommend mit Literatur versorgte, sowie der Fernleihabteilung<br />

der Universitätsbibliothek Dortmund und dem Personal der Deutschen<br />

Nationalbibliothek am Standort Leipzig.<br />

Die zeitgenössische Ikone auf dem Umschlag steht in der Tradition der syrischaramäischen<br />

Ikonographie und trägt den Titel »Christ of the Desert«. Mit ihrem<br />

Bildprogramm bringt sie zum Ausdruck, worum es in diesem Buch geht. Zugleich<br />

soll sie an das Schicksal der leidgeprüften Menschen in den Ländern der<br />

östlichen Levante erinnern --- nicht zuletzt an die Not der einheimischen Christenheit.<br />

Ihnen fühle ich mich von klein auf in besonderer Weise verbunden.<br />

Möge das Buch letztlich dazu dienen, die Stimme dessen zu vernehmen, der<br />

nach dem Zeugnis des Markusevangeliums von Ewigkeit her der Sohn des lebendigen<br />

Gottes ist: οὗτός ἐστιν ὁ υἱός µου ὁ ἀγαπητός, ἀκούετε αὐτοῦ (Mk 9,7). Ihm<br />

gebühren alle Ehre und aller Dank.<br />

Zeitz, in der Epiphaniaszeit 2024<br />

<strong>Emmanuel</strong> L. <strong>Rehfeld</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!