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RE KW 10

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„Die Fakten gehören auf den Tisch!“<br />

Die Bezirkssprecherin der Grünen, Margit Dablander, nimmt die Landesregierung in die Pflicht<br />

Seit Kurzem liegt der Regierungsantrag zum neu aufgelegten<br />

„Fernpass-Paket“ vor. Margit Dablander, Bezirkssprecherin der Grünen<br />

im Außerfern, nimmt Stellung zu einigen Punkten dieses Antrags.<br />

Margit Dablander fordert die Landesregierung auf, betreffend<br />

Scheiteltunnel und Mautplänen die Fakten auf den Tisch zu legen<br />

und die Bürgermeister und Bürger umfassend zu informieren.<br />

PUNKT 1. Gemeinsam mit Vertretern<br />

der Gemeinden, von Interessensverbänden<br />

sowie engagierten Bürgern<br />

und Experten wurden im Rahmen<br />

der Fernpass-Strategie Maßnahmen<br />

in den Bereichen öffentlicher Verkehr<br />

sowie verkehrslenkende, rechtliche<br />

und straßenbauliche Maßnahmen zur<br />

Stärkung der Mobilität und bessere<br />

Anbindung des Außerferns ans Inntal<br />

erarbeitet. (Regierungsantrag LHAM-<br />

VE-<strong>10</strong>/5-2024).<br />

Dazu äußert sich die Außerferner<br />

Bezirkssprecherin der Grünen, Margit<br />

Dablander: „Frage an die zuständigen<br />

Herren LH Mattle, LR Dornauer,<br />

LR Geisler und LR Zumtobel: War der<br />

Scheiteltunnel Gegenstand der Fernpass-Strategie-Maßnahmen?<br />

Soweit<br />

in den Unterlagen der Fernpass–Strategie-Maßnahmen<br />

nachzulesen ist,<br />

waren Tunnellösungen kein Thema.<br />

Stehen die damals eingebundenen<br />

Vertreter/innen der Gemeinden und<br />

engagierte Bürger/innen zu den von<br />

der Regierung geplanten Maßnahmen?“<br />

PUNKT 2. Verkehrsbeschränkungen<br />

und Verkehrsverbesserungen:<br />

Durch externe Gutachten ist abgesichert,<br />

dass alle angeführten Vorhaben<br />

unionsrechtskonform sind, zu keiner<br />

Aufhebung des Fahrverbotes für<br />

L<strong>KW</strong> über 7,5 Tonnen an der B 179<br />

Fernpasstraße führen und nicht im<br />

Widerspruch zur Alpenkonvention<br />

Ostergeschichte<br />

Die biblische Ostergeschichte<br />

wird von der Schweizer Theatergruppe<br />

„Artbeat“ durch Pantomime,<br />

Tanz und Körpertheater auf<br />

eine ganz neue Weise erlebbar gemacht.<br />

Das Passionsspiel beleuchtet<br />

die letzten Tage und das Leiden<br />

Christi und führt den Zuschauer<br />

durch verschiedene Szenen, die<br />

von tiefer menschlicher Erfahrung<br />

erzählen. Es endet mit dem<br />

Fest der Auferstehung, das allen<br />

Hoffnung gibt. Besucher können<br />

die Ostergeschichte am Freitag,<br />

dem 1. April, vor dem „Novum“<br />

im Paulusheim (Isserweg 3, Reutte)<br />

erleben. Beginn der Veranstaltung<br />

ist um 16 Uhr. Der Eintritt ist<br />

frei.<br />

stehen … (Regierungsantrag LHAM-<br />

VE-<strong>10</strong>/5-2024).<br />

Margit Dablander sagt: „Durchschnittlich<br />

fahren täglich 1.400 Lkw<br />

(Stand Sept.2022) über den Fernpass.<br />

Die genannten Regierungsmitglieder<br />

versprechen, dass durch den Bau des<br />

Scheiteltunnels die Tonnagebegrenzung<br />

nicht gefährdet sei. Sollte die<br />

Tonnagebegrenzung fallen, so die<br />

Prognose des Landes, ist wöchentlich<br />

mit einem zusätzlichen Lkw Aufkommen<br />

von 8.000 bis <strong>10</strong>.000 auf der<br />

Fernpassbundesstraße zu rechnen.<br />

Was das für uns Außerferner/innen<br />

und im Besonderen für die Bewohner/<br />

nnen in der Nähe der B179 bedeutet,<br />

können sich die ÖVP-/SPÖ-Politiker/<br />

innen, hier seien die Scheiteltunnelverfechterinnen<br />

Landtagspräsidentin<br />

Ledl-Rossmann und NR Pfurtscheller<br />

genannt, selbst ausmalen.“<br />

PUNKT 5. Fernpasstunnel (Scheiteltunnel):<br />

Zur Hebung der Verkehrssicherheit<br />

im Winter sowie die Verkehrsqualität<br />

ist auf der 50 km langen<br />

B179 Fernpassstraße im Bereich<br />

Haarnadelkurve bis zum Blindsee ein<br />

1,4 km langer Tunnel geplant.<br />

Im Portalbereich (Blindsee) bedroht<br />

die Maiswaldlawine die wichtige<br />

Straßenverbindung, zwischen der<br />

Haarnadelkurve und dem Blindsee<br />

bleiben aufgrund der Steigungsverhältnisse<br />

immer Lkw hängen. (Regierungsantrag<br />

LHAM-VE-<strong>10</strong>/5-2024).<br />

Auch zu diesem Punkt bezieht die<br />

Grüne Bezirkssprecherin Stellung:<br />

„Die Aufgabe der Landesregierung ist<br />

es, dafür zu sorgen, dass ausreichend<br />

Polizeibeamte vorhanden sind, welche<br />

die Kontrolle der Kettenpflicht<br />

und Tonnagebegrenzung durchführen.<br />

Somit ist die Verkehrsqualität<br />

(Sicherheit und Befahrbarkeit der<br />

Straße) gewährleistet. Zur Bedrohung<br />

der Straße durch die Maiswaldlawine<br />

folgende Fakten: Diese Lawine ist<br />

zuletzt 1999 abgegangen. Mit einem<br />

Schutzdamm kann die Straße kostengünstig<br />

gesichert werden. Mit den genannten<br />

Maßnahmen könnte auf den<br />

200 Mio. teuren Scheiteltunnel verzichtet<br />

werden. Vielmehr wäre es die<br />

Aufgabe der Landesregierung dafür<br />

zu sorgen, dass zwischen Bichlbach<br />

und Lähn die Gämplelawine gesichert<br />

wird. Im Jänner 2019 war die Straße,<br />

wegen dieser Lawine vier Tage total<br />

gesperrt. Diese Baumaßnahme wäre<br />

tatsächlich im Sinne der Bewohner/<br />

innen und der heimischen Wirtschaft.<br />

Und zudem wäre dieser Straßenabschnitt<br />

nicht mehr in der roten Gefahrenzone.“<br />

PUNKT 6. Bemautung der B179:<br />

In den vergangen Wochen wurde<br />

wiederholt behauptet, dass der Bau<br />

des Scheiteltunnels Voraussetzung<br />

für die Einhebung einer Maut sei und<br />

dieses Geld für die zweite Röhre Lermoosertunnel<br />

verwendet und weitere<br />

Baumaßnahmen an der B179 durchgeführt<br />

werden sollen. Dieses Argument<br />

scheint ausschlaggebend für<br />

die Scheiteltunnel-Zustimmung der<br />

Bürgermeister/innen zu sein. Laut Dr.<br />

Molzer und DI Wolfgang Haas (Baubezirksamt<br />

Reutte) könne eine Maut<br />

ohne Errichtung des Scheiteltunnels<br />

eingehoben werden. Margit Dablander<br />

befürchtet: „D.h.: Der Scheiteltunnel<br />

verschlingt nur Geld, verursacht<br />

mehr Stau durch eine weitere Blockabfertigung,<br />

trägt nicht zur Verkehrssicherheit<br />

bei und die Zeitersparnis<br />

von drei Minuten ist lächerlich. Mautflüchtlinge<br />

werden den gesamten<br />

Bezirk belasten. Besonders betroffen<br />

sind dann Lermoos und Ehrwald,<br />

im Sommer das Tannheimertal, das<br />

Lechtal und das Hahntennjoch. Unfälle<br />

auf der Bschlaber Straße werden<br />

zunehmen, ungeübte Berg-Fahrer/<br />

innen, Motorradverkehr, Pkw und<br />

Wohnmobile werden die Bewohner/<br />

innen enorm belasten. Wollen Angehörige<br />

oder Freund/innen aus dem<br />

Inntal zu Besuch kommen, heißt es<br />

für sie 28 Euro berappen. Da wird<br />

so mancher Besuch ausbleiben! Eine<br />

Frage an die Landesregierung: Ist für<br />

Euch das Außerfern ein Teil von Tirol?“<br />

PUNKT 9. Begleitende Kommunikation:<br />

Die Tiroler Landesregierung<br />

beschließt die Durchführung einer<br />

Informationskampagne zum Fernpass-Paket.<br />

Dafür werden maximal<br />

€ 80.000,- veranschlagt. (Regierungsantrag<br />

LHAM-VE-<strong>10</strong>/5-2024). Margit<br />

Dablander: „80.000 Euro für Werbeeinschaltungen<br />

in Zeitungen? Dieser<br />

Betrag sollte in die Aufstockung der<br />

Polizei für die Kontrolle der Kettenpflicht<br />

und Tonnagebegrenzung investiert<br />

werden!“<br />

FERNPASSSTRASSE GMBH.<br />

Weiters soll in der Landtagssitzung<br />

am 20. März das Gesetz über die<br />

„Fernpassstraße GmbH“ beschlossen<br />

Die Bezirkssprecherin der Grünen im<br />

Außerfern, Margit Dablander, nimmt<br />

angesichts des Regierungsantrags<br />

zum Fernpass-Paket die Landesregierung<br />

in die Pflicht. Foto: RS-Archiv<br />

werden. Zweck ist die Bewirtschaftung<br />

der B179 Fernpassstraße vom<br />

Knoten B179 Fernpassstraße/B189<br />

Mieminger Straße (…) bis Grenztunnel<br />

Füssen (…) und umfasst den Bau<br />

und die Erhaltung der notwendigen<br />

und zweckdienlichen Infrastruktur<br />

sowie die Verwaltung dieser Straße<br />

(…). Die Stellungnahme Margit Dablanders<br />

dazu: „Wie wir alle wissen,<br />

ist das Ziel einer Mautgesellschaft,<br />

möglichst viel Geld einzunehmen,<br />

um die Infrastruktur zu erhalten und<br />

zu verbessern. Umso mehr Fahrzeuge<br />

fahren, desto mehr Geld spielt es in<br />

die Kasse. Mit den zu erwartenden<br />

Einnahmen kann die B179 weiter ausgebaut<br />

werden. Die Folge wird sein,<br />

dass immer mehr Pkw/Lkw-Verkehr<br />

auf der B179 fahren wird. Und die<br />

Bevölkerung darf dankbar sein, wenn<br />

sie Lärmschutzbauten bekommt! Die<br />

ÖVP scheint sehr abgehoben zu sein,<br />

denn sonst wüsste sie, dass es für das<br />

Fernpass-Paket diesseits und jenseits<br />

des Fernpasses von den Bewohner/innen<br />

wenig Rückhalt und Jubel gibt. Es<br />

ist zu hoffen, dass die Bürgermeister/<br />

innen den Willen der Bevölkerung<br />

vertreten und nicht ausschließlich<br />

der Parteilinie der ÖVP folgen. Und<br />

der Sorge der Bürgermeister/innen,<br />

das Landes-Geld für Projekte könnte<br />

bei einem Nein zu den Ausbauplänen<br />

nicht mehr fließen, kann mit guter<br />

Öffentlichkeitsarbeit entgegengewirkt<br />

werden.“<br />

INFO. Gerne schickt die Bezirkssprecherin<br />

der Grünen, Margit Dablander, interessierten<br />

Bürgern den Regierungsantrag<br />

zu. E-Mail: margit.dablander@gruene.at<br />

(Text: Margit Dablander,<br />

Bezirkssprecherin Grüne)<br />

RUNDSCHAU Seite 12 6./7. März 2024

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