05.03.2024 Aufrufe

RE KW 10

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Foto: Dominik Somweber<br />

Weniger Stau, mehr Sicherheit<br />

VP-Bezirksobfrau LTP Sonja Ledl-Rossmann freut sich,<br />

dass am Fernpass endlich etwas passiert<br />

Beim Fernpass-Paket hat sich<br />

die Regierung auf machbare<br />

Projekte konzentriert. Das Verkehrsproblem<br />

entsteht am Grenztunnel<br />

Füssen: Deutschland baut<br />

Autobahnen bis an die Grenze,<br />

den dadurch entstehenden Verkehr<br />

kann Tirol nicht aufnehmen.<br />

Von Johannes Pirchner<br />

Abfahrverbote, strenge Kontrollen,<br />

eine Lösung am Katzenberg,<br />

weniger Linksabbieger, Lärmschutz,<br />

Radfahrverbote und entschärfte Fußgängerübergänge<br />

– all das bringt das<br />

Fernpass-Paket für die B179. Sonja<br />

Ledl-Rossmann kann die Skepsis<br />

gegenüber einzelnen Maßnahmen<br />

nachvollziehen. Ein Gesamtpaket ist<br />

aber notwendig, um Verkehrsflüssigkeit<br />

und -sicherheit zu erhöhen. Den<br />

Lermooser Tunnel und den Fernpasstunnel<br />

braucht es für eine sichere<br />

Anbindung nach Innsbruck, die Fernpass-Durchzugsmaut<br />

zur Finanzierung<br />

und die rund 200 Euro Regionalgutscheine<br />

für jeden Haushalt, damit<br />

die Außerferner nicht draufzahlen.<br />

GLANZLICHTER<br />

7,5-TONNEN-BESCHRÄN-<br />

KUNG BLEIBT. Das Land hat das<br />

7,5t-Fahrverbot mit mehreren Gutachten<br />

abgesichert. Trotzdem behaupten<br />

Gegner anderes. „Das 7,5t-<br />

Fahrverbot steht nicht zur Diskussion.<br />

Die Kontrollen sollen sogar verstärkt<br />

werden“, klärt Ledl-Rossmann auf.<br />

Bei einer großen, mehrspurigen Tunnellösung<br />

(z. B. Gartnerwand-Tunnel)<br />

wäre dieses aber nicht zu halten.<br />

Dann wäre der Weg für internationale<br />

Frächter frei, um Transit-Lkw<br />

zu schicken. „Größere Straßen bedeuten<br />

noch mehr Verkehr, den die<br />

Inntal- und Brennerautobahn nicht<br />

aufnehmen können. Dann wären<br />

Großtunnel, Autobahn und Fernpassstraße<br />

gleichermaßen überlastet. Hier<br />

sollten wir auf die Verkehrsexperten<br />

hören“, warnt die VP-Bezirksobfrau.<br />

Deutschland legt es darauf an, dass<br />

Tirol seine Straßen verbreitert und für<br />

noch mehr Lkw öffnet. „Das Hauptproblem<br />

ist, dass Deutschland Straßen,<br />

Tunnels und Autobahnen bis<br />

direkt an unsere Grenze baut. So viel<br />

Verkehr kann und will Tirol nicht aufnehmen.<br />

Deshalb wehren wir uns mit<br />

Schule für den Frieden<br />

glanzlichter@rundschau.at<br />

Liebe Freunde der Abrüstung!<br />

Die Vorstufe des Krieges ist der Unfrieden.<br />

Bevor Konflikte gewaltsam<br />

eskalieren sticheln Menschen meist<br />

mit ihren Worten. Der unbändige<br />

Drang, Recht zu haben, verdrängt<br />

dabei nicht selten die Vernunft. Im<br />

Rausch des Vortrags einseitiger Argumente<br />

verliert sich oft die Kunst<br />

des Zuhörens. Einseitige Meinungen<br />

werden dabei zu Waffen, deren<br />

Einsatz mitunter tiefe Wunden<br />

reißt. Ein kleines Beispiel. In der<br />

Gemeinde Haiming streiten sich<br />

die Mandatare um die Zukunft ihrer<br />

Volksschule am Haimingerberg.<br />

Die Wahl zwischen Neubau oder<br />

Sanierung ist längst zum Glaubenskrieg<br />

geworden. Weil die Suche nach<br />

dem Wissen, was jetzt da das Bessere<br />

oder das Günstigere sei, niemanden<br />

mehr interessiert. Heißes Blut in<br />

verkrampften Adern ist längst von<br />

den Dorfpolitiker/innen auf die<br />

Bürger/innen übergeschwappt. Die<br />

Stimmung ist am Siedepunkt. Die<br />

eigentlich Betroffenen – die Kinder,<br />

die Eltern und die Pädagogen<br />

– sind in ihrem Schicksal den Emotionen<br />

der heißen Luft der Debatten<br />

ausgeliefert. Dabei ginge es doch<br />

an Schulen um das Lernen für das<br />

Leben. Momentan heißt der Unterrichtsstoff,<br />

frei nach dem Hobellied<br />

von Ferdinand Raimund: Der eine<br />

heißt den andern dumm, am End<br />

weiß keiner nix! Mir als emigrierten<br />

und jetzt in Imst wohnenden Haiminger<br />

wäre der Frieden in meinem<br />

Geburtsort wichtig. Und daher stelle<br />

ich die Frage: Braucht es in Zeiten<br />

wie diesen überhaupt noch mehrere<br />

Schulen in einem Ort? Oder wäre<br />

es für die Kinder nicht ein Akt des<br />

Aufeinanderzugehens, wenn sie in<br />

einem Bildungsinstitut versammelt<br />

wären? Der Weg zur Schule könnte<br />

ein Weg aus der Feindlichkeit sein.<br />

Weil das Miteinander der beste<br />

Schutz vor dem Gegeneinander ist.<br />

Helmut Qualtinger würde sagen:<br />

Haiming gegen Haimingerberg –<br />

das ist wahre Brutalität!<br />

Meinhard Eiter<br />

LTP Sonja Ledl-Rossmann ist von der<br />

Sinnhaftigkeit des Fernpass-Pakets<br />

überzeugt.<br />

Foto: Landtagsdirektion<br />

Dosierampeln, Abfahrverboten und<br />

Tonnagenbeschränkungen.“<br />

EIGENES STRASSENNETZ FÜR<br />

EINHEIMISCHE? Woher der Großteil<br />

der Mauteinnahmen auf der B179<br />

kommt, sieht man, wenn man die<br />

Nummerntafeln der passierenden<br />

Fahrzeuge betrachtet. Der Urlauberverkehr<br />

wird den größten Teil der<br />

Investitionen finanzieren, das Geld<br />

direkt im Bezirk Reutte investiert. „Gemeinsam<br />

mit den Gemeinden wird<br />

geprüft, wo ein paralleles Straßennetz<br />

für Einheimische möglich ist“, informiert<br />

LTP Sonja Ledl-Rossmann. Die<br />

EU-Wegekostenrichtlinie verbietet<br />

Mautausnahmen. Die Richtlinie wird<br />

2026 nochmal verhandelt und Tirol<br />

will sich mit Verbesserungen für die<br />

Außerferner einbringen. Trotzdem<br />

erhält jeder Haushalt im Außerfern ab<br />

2026 jährlich Regionalgutscheine in<br />

Höhe von rund 200 Euro, die für den<br />

Einkauf im Bezirk verwendet werden<br />

können. „Im Außerfern zahlt durch<br />

die Maut niemand drauf. Haushalte<br />

erhalten Regionalgutscheine und mit<br />

der Wirtschaft finden Gespräche statt,<br />

damit die Belastung möglichst gering<br />

bleibt. Das ist eurechtlich geprüft und<br />

gedeckt“, stellt Ledl-Rossmann klar.<br />

„Neben uns gibt es den Bezirk Imst,<br />

der ebenso vom Verkehr belastet ist.<br />

Der Fernpasstunnel soll die Stauereignisse,<br />

wie hängengebliebene Lkw<br />

oder Sperren wegen Bauarbeiten,<br />

verhindern. Dadurch soll es nördlich<br />

und südlich des Fernpasses weniger<br />

zurückstauen. Das Land ist der<br />

Verkehrssicherheit verpflichtet, besonders,<br />

wenn Muren und Hangrutschungen<br />

immer mehr werden.“<br />

WIRKUNGSWEISE<br />

Weltfrauentag- WOZU?!<br />

Carina Frei arbeitet<br />

als Soft Skill<br />

Trainerin & Keynote<br />

Speaker mit dem<br />

Fokus auf ganzheitlicher<br />

Kommunikation<br />

und Performance.<br />

Sie ist Autorin der<br />

Gründerbibel und<br />

Mompreneur.<br />

Frauen haben’s doch echt gut!<br />

Ja, klar:<br />

Pay-Gap<br />

Pension-Gap<br />

Data-Gap<br />

Health-Gap<br />

Leadership-Gap<br />

Für Männer sind das lediglich Begrifflichkeiten.<br />

Für Frauen bedeuten sie:<br />

• Weniger Geld für gleiche Arbeit<br />

• Unbezahlte Care-Arbeit<br />

• Fehlende Sicherheit<br />

• Weniger Pension<br />

• Höheres Verletzungsrisiko<br />

• Schlechtere Nutzungsbedingungen<br />

• Schlechtere medizinische Versorgung<br />

• Höheres (Sterbe)Risiko<br />

• Mehr Nebenwirkungen<br />

• Weniger Führungsposten<br />

• Weniger Mitspracherecht<br />

• Geringere Karrierechancen<br />

• Weniger Einfluss<br />

Von systemischer Gewalt gegen<br />

Frauen fang ich jetzt gar nicht erst<br />

an, darauf reicht der Platz nicht. 28<br />

ermordete Frauen und 51 Mordversuche<br />

bzw. Fälle schwerer Gewalt<br />

2023 sprechen für sich. Heuer<br />

wurden übrigens bis Ende Februar<br />

bereits 7 Frauen ermordet.<br />

7 Frauen in 57 Tagen.<br />

„Schönen“ Weltfrauentag.<br />

Sachbeschädigung<br />

In den frühen Morgenstunden des<br />

3. März wurden auf der L69 (Reuttener<br />

Straße) in Pflach mehrere<br />

Schneestangen ausgerissen und auf<br />

die Fahrbahn gelegt. Einige dieser<br />

„Leiteinrichtungen“ wurden in der<br />

Mitte abgebrochen. Die Schadenshöhe<br />

steht derzeit noch nicht fest. Zweckdienliche<br />

Hinweise zur Ausforschung<br />

der Verursacher an die PI Reutte, Tel.<br />

059133 7150, werden erbeten. Nach<br />

Abschluss der Ermittlungen ergeht ein<br />

Bericht an die zuständigen Behörden.<br />

RUNDSCHAU Seite 8 6./7. März 2024

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!