HeideTOUR | Frühjahr 2024

nasium – der Name des berühmtesten
Sohnes prägt die Stadt. Und dennoch
hat Gräfenhainichen noch mehr zu
bieten. Wie wäre es mit einem Besuch
des Buchdruckmuseums oder der Historischen
Bauschlosserei und Schmiedewerkstatt
August Reinhard? Lohnt
sich! Nach abgeschlossener Tour wartet
für die ÖPNV-Nutzer erneut ein Bahnhof
– abermals mit den mitteldeutschen S-
Bahn-Linien S2 und S8.
Übrigens: Die SEE WALD EISEN TOUR
empfiehlt sich auch bestens als Anschluss-
und Verbindungsroute für
angrenzende Radwege. So führt beispielsweise
der Europaradweg R1 von
Gräfenhainichen weiter nach Oranienbaum,
die Kohle | Dampf | Licht | Seen-
Radroute streift Gräfenhainichen und
Bergwitz, von Bergwitz über Kemberg
und Lubast verläuft zudem der Radweg
Berlin-Leipzig in Richtung Wittenberg
beziehungsweise Bad Schmiedeberg.
Nicht zu vergessen die noch recht neue
Kohle | Feuer | Seen-Tour, die bei der
hier vorgestellten Runde lediglich den
westlichen Teil um Radis und Gräfenhainichen
ausklammert und zum Rundweg
wird (siehe Sommer-Ausgabe 2022).
Noch ein letzter Blick auf den Service:
Historische Fahrradwerkstatt
Auf Ferropolis besteht die Möglichkeit
des Radverleihs, bei Zweirad Fitz in Radis
werden sogar E-Bikes ausgeliehen.
Für kleinere Servicewünsche steht Fahrrad
Loos in Gräfenhainichen, Zweirad
Fitz in Radis und Mattheß‘ Bike Shop in
Radweg
© Schmiedeverein
Kemberg bereit. Und wer sonstige Fragen
hat, ist bei den Damen der Gräfenhainichener
Tourist-Information in der
August-Bebel-Straße an der richtigen
Adresse.
Kevin Phillipp
AUSSTELLUNGS-TIPP
DIE HISTORISCHE FAHRRADWERKSTATT AUGUST REINHARDS
Radelt man entlang des Europaradweges
R1 durch Sachsen-Anhalt
und damit auch entlang der SEE
WALD EISEN TOUR, ist ein kurzer
Stopp in der kleinen Heidestadt
Gräfenhainichen zu empfehlen.
Hier lädt die „Historische
Bauschlosserei
und Schmiedewerkstatt
August Reinhard e. V.“ zu
einem Besuch ein.
Der Schlosser und Inhaber
eines Kolonial- und
Eisenwarenladens August Reinhard
(1864 – 1924) betrieb neben seinem
Handwerk eine Schmiede sowie
eine kleine Fahrradwerkstatt. In der
reparierte er Räder und bot einigen
Service, von der vor dem Geschäft
angebrachten „Velo-Pompe“, eine
fest installierte Luftpumpenstation,
den Verkauf manchen Zubehörs
bis hin zur Vermietung von Rädern.
Belege dafür sind eine Vielzahl originaler
Kataloge, „Mieths-Verträge“,
Beschwerdebriefe wegen zögerlicher
Reparaturen und zahlreiche Werbeanzeigen
In der Werkstatt kann der Besucher
manches Zeugnis aus der Geschichte
des Velos entdecken: Neben August
Reinhards Dienstrad mit Karbidlampe
und Firmenschild, finden
sich hier ein Gaslötherd für das
Verschweißen von Rahmen sowie
Augusts originale Radfahrerkarte
Nr. 806 von 1916, eine
Art Rad-Fahrerlaubnis. Diese musste
schon seit 1896, dem Jahr der Einstufung
des Fahrrads als Verkehrsmittel
und nicht mehr nur als Sportgegenstand
durch das Reichsversicherungsamt,
bei der Polizeibehörde für 20 Pfenning
beantragt werden. Zudem war es
verpflichtend, jedes Rad mit Bremsen,
hellklingender Glocke und einer Laterne
auszustatten.
Diese und weitere teils kuriose Fakten,
wie die über Fahrradpistolen, „Holländer“
oder über die der Wiederentdeckung
von Schmiede und Laden,
erfährt der Besucher bei einer Führung
durch unsere reichhaltige Handwerksaustellung.
Marktstr. 10 l 06773 Gräfenhainichen
Führungen:
ganzjährig nach Absprache und telef.
Voranmeldung, gern auch kurzfristig:
Tel.: 0160/97479536 oder 0172/7230410
oder 034953/22477
E-Mail: roland.lueck@eisen-reinhard.de
Erwachsene (ca. 90 min): 5 Euro
kl. Führung (ca. 45 min): 4 Euro
Schüler/Kinder bis 12 Jahre: 2 Euro
www.eisen-reinhard.de
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