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Vom Handelslehrling zum Großindustriellen. Aufstieg, Repräsentation

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doch angesichts der steigenden Schülerzahlen erwies sich das Gebäude bald als beengt und so<br />

mussten mehrere Klassen des Gymnasiums und der Oberrealschule 1904 in das kurz zuvor<br />

aufgestockte und dadurch vergrößerte evangelische Volksschulgebäude in der Wilhelmstraße<br />

ausgelagert werden 122 . Gleichzeitig wies der Rektor des Gymnasiums, Dr. Johannes<br />

Schermann, „auf die durch überfüllte Klassen teilweise unzugänglich gewordenen<br />

Schulräume“ im ehemaligen Frauenkloster hin 123 . Im Januar 1905 konstatierte die „königliche<br />

Ministerialabteilung für die höheren Schulen“, dass „infolge des starken Wachstums der<br />

Oberrealschule die Räumlichkeiten der Anstalt mehr und mehr ungenügend werden“ 124 . Die<br />

Errichtung eines Neubaus für die beiden höheren Lehranstalten wurde als „dringendes<br />

Bedürfnis“ bezeichnet. Im September 1905 waren bereits alle unteren und mittleren Klassen<br />

der Oberrealschule in der evangelische Volksschule und nur noch die oberen Klassen im<br />

ehemaligen Frauenkloster untergebracht. Eine „solche Trennung der Klassen einer Anstalt<br />

erschwert den Unterricht und die Aufsicht über dieselben ganz außerordentlich und ist daher<br />

auf die Dauer unzulässig“, mahnte die Kultusbehörde 125 . Ravensburg habe daher „die<br />

dringende Pflicht“, durch Errichtung eines Neubaus für Gymnasium und Oberrealschule<br />

„diesem Überstande abzuhelfen“. Derartige Aufforderungen ergingen in den folgenden Jahren<br />

mehrfach. Im Juni 1907 stellten Gemeinderat und Bürgerausschuss schließlich 3.000 Mark für<br />

einen Wettbewerb zur Errichtung eines Oberschulneubaus zur Verfügung; insgesamt rechnete<br />

man mit Baukosten in der Höhe von rund 500.000 Mark. Als Bauplatz war das Gelände<br />

östlich des evangelischen Volksschulgebäudes (Wilhelmstraße) vorgesehen; die Stadt hatte<br />

hierfür auch bereits einige Grundstücke angekauft. Die beiden Rektorate wurden aufgefordert,<br />

Anzahl und Größe der benötigten Schulräume zu nennen 126 . Der Obmann des<br />

Bürgerausschusses, Brauereidirektor Wendelin Ruile, schlug angesichts der finanziellen<br />

Engpässe der Stadt eine Vereinigung von Gymnasium und Oberrealschule zu einem<br />

Realgymnasium vor, um so eine kostengünstigere Vereinfachung zu erreichen; dies wurde<br />

von Bürgermeister Reichle jedoch abgelehnt, nicht zuletzt wegen der großen Bedeutung der<br />

beiden Schulen für einen Großteil Oberschwabens 127 . Nach Aufforderung durch die<br />

staatlichen Kultusbehörden bat das Rektorat der räumlich besonders beengten Oberrealschule<br />

(alleine zwischen 1906 und 1909 war hier die Schülerzahl von 390 auf 449 gestiegen!) 1909<br />

den Stadtrat und Bürgerausschuss erneut um einen Neubau, auch deswegen, da „sich das<br />

122 Vgl. RPr. v. 29.7. 1904; 24.1. 1905; 7.2. 1905. StadtA RV.<br />

123 RPr. v. 29.7. 1904. StadtA RV.<br />

124 StadtA RV, A I 4168, Nr. 1; RPr. v. 21.1. 1905.<br />

125 StadtA RV, A I 4168, Nr. 4.<br />

126 Vgl. Protokoll der Schulhausbaukommission v. 17.6. 1907. StadtA RV, A I 4168.<br />

127 Vgl. RPr. v. 14.7. 1908. StadtA RV.

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