Convenience Shop 2024 02
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06 | Titelstory + People<br />
30. Jahrgang, Ausgabe <strong>02</strong>_<strong>2<strong>02</strong>4</strong><br />
PEOPLE<br />
>><br />
Fortsetzung Titelstory<br />
Gunnar Fischer<br />
verantwortet<br />
auf Interimsbasis nun das gesamte<br />
Handelsgeschäft und die Vertriebsleitung<br />
der Carlsberg Brauerei in<br />
Deutschland. Er übernimmt diese<br />
Aufgabe neben seiner aktuellen<br />
Funktion als Geschäftsführer<br />
Marketing. Er folgt auf Kay Knepper,<br />
der das Unternehmen verlässt.<br />
Gérard Sinram<br />
ist neuer Regional<br />
Director Global Strategic<br />
Accounts Central and Eastern<br />
Europe beim Küchentechnik-<br />
Anbieter Welbilt. Er ist verantwortlich<br />
für strategisch wichtige globale<br />
Kunden in Mitteleuropa, internationale<br />
Kunden- und Partnerbeziehungen,<br />
Businesspläne und die<br />
Einführung von Neugeräten.<br />
IMPRESSUM<br />
www.convenienceshop.de<br />
LPV GmbH Amtsgericht Münster, HRB 16530<br />
Hülsebrockstr. 2–8, 48165 Münster<br />
Rechnungseingang bitte per E-mail:<br />
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Redaktion Hans Jürgen Krone, Chefredakteur/<br />
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Tel.: <strong>02</strong>501 / 8018785<br />
Martin Heiermann, Redakteur,<br />
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Layout Carsten Hoppen –114, Anne Kremer<br />
–172, Claudia Krumm –169, Elfriede Münk –115,<br />
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Layoutkonzept Anja Steinig<br />
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Verlag Geschäftsführung: Dr. Ludger Schulze Pals,<br />
Mitglieder der Geschäftsleitung: Torsten Zelleröhr,<br />
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Anzeigen Leiter Media Sales: Torsten Zelleröhr<br />
–144; Mediaberatung: Birgit Schuld –143,<br />
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Bezugspreis Einzelheft 3,80 EUR Jahresabo<br />
Inland: 31,20 EUR; Ausland: 39,40 EUR Kein<br />
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G13952 ISSN 0948–8855<br />
CS: Neben diesen Maßnahmen gibt es natürlich auch die<br />
Notwendigkeit für strategische Weichenstellungen. Worum<br />
muss es dabei vor allem gehen?<br />
Graul: Zentrales Thema wird der Ausbau des C-Stores zum<br />
Unterwegsversorger sein. Es geht darum, das <strong>Shop</strong>-<br />
Geschäft losgelöst von Tanken und Laden weiterzuentwickeln.<br />
Der <strong>Shop</strong>per muss andere Gründe haben, den<br />
C-Store der Tankstelle aufzusuchen. Und diese müssen<br />
gestärkt und entwickelt werden. Allen bewusst ist sicherlich<br />
die Notwendigkeit, sich beim Personal um Bindung<br />
und Rekrutierung in einem enger werdenden Arbeitsmarkt<br />
zu kümmern. Weitere strategische Themen, die<br />
weiterhelfen werden, sind die viel zitierte Digitalisierung<br />
aber auch Künstliche Intelligenz, KI, bis zu Smart Stores.<br />
CS: Strategische Weichenstellungen werden von den großen<br />
Systembetreibern in Angriff genommen. Am ausführlichsten<br />
diskutiert wird derzeit sicherlich über die genannte<br />
Rolle von Digitalisierung und KI. Gilt das in gleichem Maße<br />
für Mittelständler oder auch Einzelbetreiber?<br />
Graul: Die großen Systembetreiber werden den leichteren<br />
Zugang haben und schneller agieren können als andere.<br />
Aber durch die Großhändler und Zentralen werden die<br />
Mittelständler und Einzelbetreiber ebenfalls die Digitalisierung<br />
einfacher nutzen können. Bei der Künstlichen<br />
Intelligenz gibt es künftig kaum noch Barrieren, da die KI<br />
den Vorteil hat, viele komplexe Themen zu vereinfachen<br />
und das ermöglicht allen den Zugang.<br />
CS: Können Sie für uns an kurzen Beispielen herunterbrechen,<br />
bei welchen praktischen Aufgaben die neuen Techniken<br />
künftig hilfreich sein können?<br />
Graul: Bei der Digitalisierung gibt es bereits heute viele<br />
Erleichterungen für <strong>Shop</strong>-Betreiber. Die elektronischen<br />
Preisetiketten stellen sicher, dass stets die aktuellen Preise<br />
ausgezeichnet sind und keine manuellen Änderungen<br />
erforderlich sind. Mittels Kameratechnik lassen sich ganze<br />
Großmärkte komplett digital in Echtzeit abbilden. Jede<br />
Regallücke wird angezeigt und über eine App als Aktion<br />
an Mitarbeiter gesendet, beispielsweise das ein Top-Seller<br />
nachgefüllt werden muss. Gleichzeitig gibt es die Info, dass<br />
die Ware dafür im Lager ist. Andernfalls kann automatisch<br />
die Nachbestellung ausgelöst werden.<br />
CS: Sind auch Selfcheck-out-Systeme für die <strong>Convenience</strong>-<br />
Branche hilfreich und denkbar?<br />
Graul: Selfcheck-Out-Optionen können auch als Hybrid-<br />
Lösung mit einem Kassenplatz genutzt werden. Sie reduzieren<br />
Warteschlangen und Personalknappheit. Mit der<br />
weiteren Reduzierung von Bargeldzahlung wird die<br />
Geldentsorgung reduziert und die Sicherheit an Tankstellen<br />
verbessert. Digitale Displays für Promotions stehen<br />
bereits zur Verfügung und Tests zeigen, dass damit gute<br />
Zusatzumsätze generiert werden können. Weitere digitale<br />
Elemente am POS führen zu mehr <strong>Convenience</strong> und<br />
Erlebnis für den <strong>Shop</strong>per.<br />
CS: Die Datenmengen, die schließlich digital entstehen,<br />
müssen anschließend bewertet werden, um zu konkreten<br />
Maßnahmen zu führen. Welchen Nutzen haben die Betreiber<br />
davon, die keine Informatiker sind oder über keine entsprechenden<br />
Mitarbeiter verfügen?<br />
Graul: Die Stärke von KI ist es, große Datenmengen zu<br />
beherrschen und mit entsprechenden Algorithmen<br />
Massendaten zu einfachen Antworten zu verdichten. Es<br />
ist faszinierend, wenn man sieht, wie man tausend Dateien<br />
in ein System gibt und eine Frage dazu stellt und in<br />
Sekundenschnelle eine brauchbare Antwort bekommt.<br />
Ein Beispiel: Aktuell beschäftigen sich die <strong>Shop</strong>-Betreiber<br />
wenig mit ihren Abverkaufs-Daten und analysieren auch<br />
nur zum Teil wie <strong>Shop</strong>per auf welche Promotion und welchen<br />
Preis reagieren, oder auch welche Artikel reduziert<br />
werden müssen. Das wird sich ändern, wenn die entsprechenden<br />
Systeme im Markt vorhanden sind, die für diese<br />
Fragen Antworten liefern.<br />
Die <strong>Shop</strong>per in den Tankstellen-<strong>Shop</strong>s wissen sehr<br />
genau, was sie erwarten, was gefällt und missfällt.<br />
CS: Die KI kann also in der Praxis konkrete Handlungsempfehlungen<br />
geben?<br />
Graul: Bei KI werden oft so genannte Large Language<br />
Modelle, LLM, eingesetzt, die riesige Datenmengen<br />
analysieren und schnell Antworten liefern. Die nächste<br />
Stufe, die nicht lange auf sich warten lassen wird, sind die<br />
so genannte LAM, Large Action Modelle. Diese geben<br />
nicht nur Empfehlungen, sondern können viele Aktionen<br />
auch autonom durchführen und dazu zählt nicht nur, dass<br />
ein Preis geändert oder eine Bestellung getätigt wird,<br />
sondern auch welche Promotion empfohlen wird und<br />
welche nicht.<br />
CS: Derzeit schicken sich komplett autonome Smart Stores<br />
ja an, eventuell zur Alternative im <strong>Shop</strong>-Geschäft an Tankstellen<br />
zu werden. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?<br />
Graul: Ich bin begeistert von den Möglichkeiten, die Smart<br />
Stores bieten und bin sicher, dass diese einen relevanten<br />
Stellenwert einnehmen werden. Expertengespräche mit<br />
Vertretern auf Seiten der Mineralölgesellschaften sind unisono<br />
der gleichen Meinung und sehen hier ebenfalls ein<br />
großes Potenzial im vierstelligen Bereich. Smart Stores<br />
werden ein relevantes Marktsegment im C-Markt einnehmen,<br />
nicht nur in Verbindung mit Tankstellen, sondern<br />
auch im ländlichen Raum oder auch in speziellen Umfeldern<br />
wie Krankenhäusern, mit dem Ziel 24/7 zu versorgen.<br />
Im Rahmen der Jahrestagung ‚Handel und Wandel<br />
<strong>2<strong>02</strong>4</strong>‘ in Berlin werde ich im Juni Ergebnisse einer aktuellen<br />
Studie zum <strong>Shop</strong>perverhalten aufzeigen können, über<br />
die wir auch im <strong>Shop</strong>per Monitor Tankstelle in der Folge<br />
detailliert berichten werden.<br />
Bormann & Gordon: Mit <strong>Shop</strong>per Monitor und Synthexa<br />
•<br />
Mit dem B & G <strong>Shop</strong>per Monitor<br />
ankstelle, den es bereits seit Erkenntnisse zur Preisentwick-<br />
neueste Projekt Synthexa, das er te sein müsse, um Daten in der<br />
und im Bistro. Dazu kommen von Bormann & Gordon, sein Betreiber eben kein Datenexper-<br />
2004 gibt, misst das Beratungsunternehmen<br />
Bormann & Gordon<br />
kontinuierlich das <strong>Shop</strong>perverhaltens<br />
sowie die Einstellungen der<br />
Kunden zu Tankstellen und<br />
Trends im Unterwegskonsum.<br />
Beachtet werden dabei beispielsweise<br />
das Einkaufs- und Entscheidungsverhalten<br />
lungen und <strong>Shop</strong>perwahrnehmung,<br />
sowie zu Preisschwellen<br />
für wichtige Eckartikel. Ein Spezialthema<br />
in der Ausgabe <strong>2<strong>02</strong>4</strong> des<br />
<strong>Shop</strong>per Monitors sind Smart<br />
Stores, zu denen Graul auch beim<br />
Kongress „Handel und Wandel<br />
<strong>2<strong>02</strong>4</strong>“ referieren wird.<br />
gemeinsam mit Partnern auf die<br />
Schiene gesetzt hat. „Das Unternehmen<br />
bietet eine Plattform, die<br />
es erlaube, eine Vielzahl von<br />
Daten aus unterschiedlichen<br />
Quellen mit verschiedenen<br />
Formaten zu laden und mit Hilfe<br />
Künstlicher Intelligenz zu analysieren“,<br />
Business-Praxis zu benutzen.<br />
Man stelle einfach Fragen, wie<br />
man es normalerweise tun würde,<br />
und Synthexa liefere in Sekundenschnelle<br />
klare Antworten und<br />
Auswertungen. Ziel dabei ist es<br />
laut Graul, das verborgene Daten-<br />
Potenzial für jedermann greifbar<br />
beim Kauf<br />
beschreibt er den moder-<br />
zu machen und die unternehmeri-<br />
•<br />
wichtiger <strong>Shop</strong>-Kategorien wie „Die Revolution im Datenmanagement“<br />
nennt Reiner Graul aus seiner Sicht, dass man als<br />
nen Ansatz. Das Beste dabei ist sche Entscheidungsfindung zu<br />
Getränke, Süßwaren, Tabakwaren<br />
unterstützen.<br />
Foto: Bormann & Gordon