DorfStadt 05-2024

8 • DorfStadt-Zeitung 05/2024 • 11.04.2024
Jetzt rollen die Bagger: Das,
was Anwohner, Be zirks -
politiker und Ge schäfts leute
verhindern woll ten, wird
seit dieser Woche umgesetzt.
Der Umbau der Re -
ventlowstraße startet. „bí=J
ï~ë= ~åÇÉêÉë= Ü~ííÉå= ïáê= ~ìÅÜ=
åáÅÜí=Éêï~êíÉí“, sagt ^êåÉ=bÜ=J
äÉêë, Sprecher der Inter es sen -
gemeinschaft Waitzstraße. Be -
sonders nicht nach der „ëç=
ÖÉå~ååíÉå=sÉêÜ~åÇäìåÖëêìåÇÉ“
im Bezirksamt mit Bezirksamts -
leiterin aêK=píÉÑ~åáÉ=îçå=_ÉêÖ.
Diese war auf Beschluss der
Bezirksversammlung zustande
gekommen, nachdem die FDP-
Bezirksfraktionsvorsitzende
h~í~êáå~= _äìãÉ diesen als
Vorschlag eingebracht hatte,
um die aufgebrachte Stimmung
rund um die Sanierung der
Straße zur Ruhe zu bringen. Die
hitzigen Debatten, die es zuvor
im Hauptausschuss und in der
Bezirksversammlung sowie
besonders in den Sozialen
Medien gegeben hatte, sollen
verstummen.
Noch in der letzten Woche
hatte die SPD Bezirksfraktion
das Vorgehen des Bezirksamtes
im Fall Reventlowstraße erneut
kritisiert: „a~=ÇÉê=_~ì=~ã=jçå=J
í~ÖI=ÇÉã=UK=^éêáä=OMOQ=ëí~êíÉå=
ïáêÇI=ãìëë=ÇêáåÖÉåÇ=båíä~ëíìåÖ=
ÑΩê= ÇÉå= e~ãÄìêÖÉê= tÉëíÉå= ~å=
~åÇÉêÉê= píÉääÉ= ëí~ííÑáåÇÉå= ìåÇ=
ãáäÇÉêåÇÉ= j~≈å~ÜãÉå= ÑΩê= ÇáÉ=
ÄÉíêçÑÑÉåÉ= t~áíòëíê~≈É= ÇìêÅÜ=
Ç~ë=_Éòáêâë~ãí=ìãÖÉÜÉåÇ=ìã=J
ÖÉëÉíòí= ïÉêÇÉå“, erklärte aÉå=J
åáë= jáÉäâÉ (SPD), Mitglied im
Ver kehrs ausschuss. „táê= éä®J
ÇáÉêÉå=ÑΩê=ÇáÉ=sÉêëÅÜáÉÄìåÖ=ÇÉê=
ÖÉéä~åíÉå=_~ìã~≈å~ÜãÉ=áå=ÇÉê=
bÄÉêí~ääÉÉ= ìåÇ= ÑçêÇÉêåI= Ç~ëë=
òìë®íòäáÅÜÉ=_ÉëÅÜáäÇÉêìåÖÉå=ÑΩê=
ÇáÉ=báåâ~ìÑëëíê~≈É=t~áíòëíê~≈É=
ëÅÜåÉääëíã∏ÖäáÅÜ= áåëí~ääáÉêí=
ïÉê=ÇÉåK“ p∏êÉå= mä~ííÉå, Spit -
zenkandidat der Sozialde mo -
kraten für die Bezirkswahl in
Altona am 9. Juni, fordert vom
Bezirksamt Altona gar, „ÉåÇäáÅÜ=
ÉáåÉ= ÑìåâíáçåáÉêÉåÇÉ= _~ìëíÉä=J
äÉå=âççêÇáå~íáçå= ìãòìëÉíòÉå=
ìåÇ= ëáÅÜ= ìã= ÉáåÉå= ÄÉëëÉêÉå=
sÉêâÉÜêëÑäìëë=áã=_Éòáêâ=^äíçå~=
òì=âΩããÉêåK=báå=îçå=ÇÉê=pma=
ÖÉÑΩÜêíÉë= _Éòáêâë~ãí= ïáêÇ= Ç~ë=
ëáÅÜÉêëíÉääÉåK“
„k~ÅÜ= ÇáÉëÉê= ÑΩê= ìåë= ®ì≈Éêëí=
ÄÉä~ëíÉåÇÉå= wÉáí= ÇÉë= eçÑÑÉå=
ìåÇ= _~åÖÉåë= îÉêëìÅÜÉå= ïáê=
åìå=å~ÅÜ=îçêåÉ=òì=ëÅÜ~ìÉå=ìåÇ=
Éêï~êíÉå= ÉáåÉ= ëéΩêÄ~êÉ= råíÉê=J
ëíΩíòìåÖ= ÇÉë= _Éòáêâë~ãíÉë= ÑΩê=
ìåëÉêÉ= báåâ~ìÑëëíê~≈É“, sagte
Arne Ehlers der DorfStadt-
Redaktion. Die Kommunikation
mit der Bezirksamtsleiterin sei
immer sachlich gewesen, „~ìÅÜ=
ïÉåå=ïáê=áå=ÇÉå=mçëáíáçåÉå=å~=J
íΩêäáÅÜ=å~ÅÜ=ïáÉ=îçê=ïÉáí=~ìëJ
Éáå~åÇÉê= äáÉÖÉå“. Die Bezirks -
amts leitung habe verstanden,
welche zusätzlichen Belastun -
gen auf die Unternehmerinnen
und Unternehmer in der Waitz -
straße zukämen. Jetzt müssten
aber auch Taten folgen. Die
Händler setzen auf eine groß -
zügige und schnelle Umsetzung
von Maßnahmen, um die
Auswirkungen der Baustellen
rund um die Waitzstraße so gut
es geht, abzufedern.
Dazu gehört für Ehlers vor
allem, die Erreichbarkeit der
Waitzstraße bestmöglich zu
gewährleisten. Eine Beschil -
derung durch die Baustellen
hatte die Bezirksamtsleiterin
bereits selbst ins Gespräch
gebracht. „aìêÅÜ= ÇáÉ= ò~ÜäêÉáJ
ÅÜÉå= _~ìëíÉääÉå= Ñ~ääÉå= àÉÇçÅÜ=
áã= rãÑÉäÇ= ÇÉê= t~áíòëíê~≈É=
ÜìåÇÉêíÉ= m~êâéä®íòÉ= ïÉÖK= táê=
ÑçêÇÉêå= îçã= _Éòáêâë~ãí= ÇáÉ=
^ìëïÉáëìåÖ= òìë®íòäáÅÜÉê= m~êâ=J
Ñä®ÅÜÉå= ÑΩê= ^åïçÜåÉêI= m~íáÉå=J
íÉå= ìåÇ= hìåÇÉå>“ Das dürfte
nicht einfach werden. Gerade
ältere Kundinnen und Patien -
ten, die ihren Arztbesuch in der
Waitzstraße mit einem Ein -
kaufsbummel verbinden, setzen
oft auf das Auto. Wer sein Ziel
jedoch auch mit diesem Ver -
kehrsmittel nicht mehr sicher
erreiche, orientiere sich um, ist
sich Ehlers sicher. Dabei wird
der Parkdruck mit jeder zusätzlichen
Baustelle größer. An -
woh ner können in ihren Wohn -
straßen nicht mehr parken, weil
sie als Zufahrtsstraße zu den
Baustellen genutzt werden sollen.
Gleichzeitig sollen Grund -
schülerinnen und Gymnasias -
ten sicher zum Unterricht am
Christianeum, Hochrad- oder
Gymnasium Othmarschen ge -
langen.
„aáÉ= e®åÇäÉê= áå= ÇÉê= t~áíò=J
ëíê~≈É= éêçÑáíáÉêÉå= åáÅÜí= îçã=
_~ì==ÇÉê=sÉäçêçìíÉI=~ìÅÜ=åáÅÜí=
îçã= ^TJaÉÅâÉä= çÇÉê= ÇÉê= cÉêå=J
ï®êãÉíê~ëëÉI= ÇáÉ= ÇìêÅÜ= ÇáÉ=
m~êâëíê~≈É= ÖÉÄ~ìí= ïáêÇ= Ó= ~ÄÉê=
ïáê=äÉáÇÉå=ìåíÉê=ÇÉå=cçäÖÉå=ÇÉê=
káÅÜíÉêêÉáÅÜÄ~êâÉáí“, stellt Eh -
lers fest. Rückendeckung vom
Bezirk Altona oder vom Senat
der Hansestadt gibt es nicht,
obwohl diese Infrastruktur -
maßnahmen für Ham burg von
hoher Bedeutung sind. Dabei
beteuern Politiker aller Parteien
und die Verwaltung immer
wieder, die Quartiere schützen
und fördern zu wollen. Aktive
Programme zum Schutz der
Händler gibt es nur auf An -
forderung: So wurde die Waitz -
straße im Rahmen eines Busi -
ness Improvement Districts
zwi schen 2016 und 2018
saniert und bis zum letzten
Jahr um zusätzliche Siche -
rungs elemente gegen die so
genannten „Parkunfälle“ er -
gänzt. Nun könnten die Bau -
Im Gespräch
Reventlowstraße: Jetzt wirds eng
Erhöhter Parkdruck, weniger Kunden. Wie geht es in der Waitzstraße weiter? | Konrad Matzen
OTHMARSCHEN
RISSEN
aáÉ=e®åÇäÉê=áå=ÇÉê=t~áíòëíê~≈É=ïçääÉå=Ä~äÇ=ïáÉÇÉê=ÑÉáÉêåI=ëç=ïáÉ=ÄÉáã=píê~≈ÉåÑÉëí=OMNV
Wildgehege startet mit Magus
Eingeschränkte Öffnungszeiten wegen geringem Personaletat | Konrad Matzen
j~Öìë=ÖÉï∏Üåí=ëáÅÜ=ä~åÖë~ã=~å=ÇáÉ=åÉìÉ=rãÖÉÄìåÖ= Foto: Bezirksamt Altona=
Foto: Krohn
stellen rund um die „schönste
Einkaufsstraße im Hamburger
Westen“ den positiven Effekt
zunichte machen. „j~åÅÜÉ=
báåòÉäÜ®åÇäÉê= â®ãéÑÉå= ÜáÉê=
ìãë= §ÄÉêäÉÄÉå“ weiß Arne
Ehlers, der sich ehrenamtlich in
der IGW für seine Kollegen einsetzt.
„gÉÇÉê= âäÉáåëíÉ= mêçòÉåí=J
ë~íò=rãë~íòêΩÅâÖ~åÖ=â~åå=Ç~ë=
båÇÉ= ÄÉÇÉìíÉå“. Da laufende
Kosten wie Miete oder Perso -
nalkosten umsatzunabhängig
monatlich anfielen, bedeute ein
Umsatzeinbruch von wenigen
Prozent unter Umständen einen
Gewinnrückgang von bis zu 50
Prozent. „a~ë=â~åå=åáÅÜí=àÉÇÉê=
îÉêâê~ÑíÉå>“ Auch wenn der
Standort in der Waitzstraße
noch immer sehr attraktiv sei,
könne sich das Blatt schon bald
wenden, denn auch in der
Waitzstraße gäbe es Leerstand,
der immer schwieriger neu zu
vermieten sei.
„^äë= råíÉêåÉÜãÉê= ïçääÉå= ïáê=
~ÄÉê= åáÅÜí= à~ããÉêåI= ëçåÇÉêå=
çéíáãáëíáëÅÜ= áå= ÇáÉ= wìâìåÑí=
ëÅÜ~ìÉå=ìåÇ=ìåë=qÜÉãÉå=ïáÇJ
ãÉåI= ÇáÉ= ãÉÜê= pé~≈= ã~ÅÜÉå>“
gibt der Unternehmer vor und
nimmt gleichzeitig den Bezirk
in die Pflicht: „rã= ÇáÉëÉë=
ìãëÉíòÉå=òì=â∏ååÉåI==Éêï~êíÉå=
ïáê= = Ñáå~åòáÉääÉ= råíÉêëíΩíòìåÖI=
ÄÉáëéáÉäëïÉáëÉ=~äë=c∏êÇÉêìåÖ=ÑΩê=
píê~≈ÉåÑÉëíÉ= çÇÉê= ~åÇÉêÉ= ^âíá=J
îáí®íÉå=ÇÉê=fdt“. Als Hilfe zur
Selbsthilfe quasi.
www.waitzstrassehamburg.de
Der Frühling hält Einzug
im Norden. Schön, dass das
Wildgehege im Klövensteen
wieder geöffnet hat, wenn
auch nur donnerstags bis
sonntags (jeweils 9–16 Uhr).
Seit kurzem mischt Mufflon
Magus die Mufflonherde im
Wildgehege auf. Das junge
Männchen stammt aus dem
Tierpark Wismar und soll in
erster Linie frische Gene in die
Tiergruppe bringen. In diesen
Tagen rennt das Wildschaf
bereits selbstbewusst über die
Fläche und wird künftig sicherlich
ein guter „Muffel-Papa“
sein.
Die Wildschafe leben normalerweise
in gebirgigen Land -
schaften. Hier bilden vor allem
Weibchen mit einem, manchmal
zwei Lämmern, Herden von
bis zu hundert Tieren, während
die Böcke nur zur Paarungszeit
zu den Herden stoßen. In anderen
Gebieten leben Mufflons
vorwiegend im Wald. Um -
stritten ist, ob es sich um verwilderte
Schafe oder um Nach -
kommen sehr ursprüngliche
Hausschafe handelt.
AH
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â∏ååÉå= ïáê= åáÅÜí= ÄÉëíáããÉåI=
~ÄÉê=ïáê=â∏ååÉå=ÇáÉ=pÉÖÉä=êáÅÜJ
íÉåKapple=HHH=^Üçá>=fÜê=ï~ï==
Mutter des Geschwaders
háÉä=– Erstmals steht eine Frau
an der Spitze eines Kampf ver -
bandes der Deutschen Marine.
fåâ~= îçå= mìííâ~ãÉê (41) hat
das Kommando über das 3.
Minensuchgeschwader übernommen.
Ihr sind zehn Jagd -
boote für großflächiges Minen -
räu men auch außerhalb
Deutsch lands unterstellt. See -
fahrt gehört bei Familie von
Puttkamer zur DNA: Ihr Mann
ist wie sie Fregattenkapitän, ihr
Vater war Kapitän zur See und
der Schwiegervater ist Flottil -
lenadmiral im Ruhestand. Die
Übersiedelung der dreifachen
Mutter vom bisherigen Stand -
ort im Maritimen NATO-Haupt -
quartier Northwood (London)
nach Kiel dauert noch ein paar
Monate: Erstmal sollen die
Kinder das laufende Schuljahr
abschließen.
Verbotene Fracht
oçëíçÅâ - Die Staatsan walt -
schaft hat Ermittlungen gegen
den Kapitän des festgesetzten
Frachters „Atlantic Navigator II“
I, Hamburg!
Neues aus der Schifffahrt | Wolf Achim Wiegand
açêÑpí~ÇíJoÉÇ~âíÉìê=tçäÑ=^ÅÜáã=táÉÖ~åÇ
Foto: David Goltz
aufgenommen. Mit seiner La -
dung aus 251 Containern Bir -
kensperrholz soll er gegen die
Russland-Sanktionen der EU
verstoßen haben, da sie aus der
Föderation stammt. Die kanadischen
Eigner des auf den
Marshall Inseln registrierten
Schiffes kooperieren mit dem
deutschen Zoll. Die Sache ist
zufällig aufgeflogen, weil das
200 Meter lange Schiff wegen
technischer Probleme Rostock
anlaufen musste.
Das wird teuer…
_~äíáãçêÉ – Der Zusammen -
bruch der 2,5 Kilometer langen
Francis-Scott-Key-Brücke vor
fåâ~=îçå=mìííâ~ãÉê=ÑΩÜêí=~äë=ÉêëíÉ=cê~ì=ÉáåÉå=h~ãéÑîÉêÄ~åÇ= =
Foto: Kirschbaum=
dem Hafen von Baltimore,
USA, dürfte der größte Ver si -
che rungsschaden der Seefahrts -
geschichte sein. Das 1977 eingeweihte
Bauwerk war kürzlich
wie ein Kartenhaus eingestürzt,
als ein manövrierunfähiges
Groß containerschiff im Pataps -
co River einen Stütz pfei ler
rammte. Dabei gab es sechs
Tote. Experten rechnen mit
einem Multi-Milliar denscha -
den. Als provisorischer Zugang
zu den Kais ist ein flacher
Kanal für kleine Schiffe geöffnet
worden. Große Pötte können
erst wieder passieren, wenn
extrem schwere Stahlteile zersägt
und aus dem Wasser gezogen
sind.
Kritik an Gigantomanie
jΩåÅÜÉå - Dem Industrie ver si -
cherer Allianz Commercial sind
die immer größer werdenden
Containerschiffe unheimlich.
Wenn solche Schiffe sänken
oder verschrottet werden müssten,
könnten die finanziellen
Schäden „extrem teuer“ werden,
heißt es in einer Studie.
Allein die Wrackbeseitigung
könne bis zu 500 Millionen
Euro kosten. Die Allianz rät den
Reedern daher zur Wachstums -
zurückhaltung.