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TLN 05/2024

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senheit haben.<br />

Gemeinsame Spurensuche bei den<br />

kniffeligen Fällen<br />

Welche Herausforderungen begegnen dir bei<br />

deiner Arbeit?<br />

Christa Bierhorst: Besonders herausfordernd bei<br />

meiner Arbeit speziell ist, dass man nicht vor Ort ist<br />

und bei den geschilderten Fällen der Kund*innen nicht<br />

dabei war. Wir können dann nur die Kolleg*innen im<br />

Außendienst um Überprüfung oder Klärung bitten.<br />

Das klappt in der Regel super, aber schwierig wird es,<br />

wenn Fälle zum Beispiel zeitlich schon etwas zurückliegen,<br />

weil die Kund*innen sich erst spät melden.<br />

Dann ist es teilweise sehr schwierig, die Fälle noch<br />

nachzuvollziehen für eine vollständige Klärung. Man<br />

ist immer auf konkrete Informationen und Nachweise<br />

anderer angewiesen und bei manchen Schritten sind<br />

einem deshalb die Hände gebunden, da muss man etwas<br />

Geduld aufbringen.<br />

Wir erleben übrigens auch Fälle, die anders geschildert<br />

werden, als es sich am Ende im Gesamtbild<br />

herausstellt. Die Fehlerkette beginnt manchmal nicht<br />

erst bei der Zustellung. Einige Kund*innen verpacken<br />

beispielweise die Ware unzureichend oder ihnen fehlt<br />

auch einfach das Wissen darüber, wie genau Prozesse<br />

laufen und wie lange der Weg eines Pakets ist. Die Zusteller*innen<br />

werden oftmals zu schnell als die „Schuldigen“<br />

betitelt, das ist eine schwierige Situation. Aber<br />

was mir wichtig ist zu betonen: Wir haben draußen<br />

hervorragende Leute im Außendienst! Und man muss<br />

auch sagen. Ich spreche hier ja über die schwierigeren<br />

Fälle. Die überwiegende Mehrheit der Fälle im Customer<br />

Service sind eher kleinere Probleme oder Anfragen,<br />

die schnell geklärt sind.<br />

Dennoch: Ganz schön kniffelig – bekommt ihr<br />

denn positive Rückmeldungen von Kund*innen,<br />

wenn ihr Fälle klären könnt?<br />

Christa Bierhorst: Natürlich. In unserem alten<br />

Büro – wir sind inzwischen umgezogen – hatten wir<br />

eine Wand, an der Danksagungen der Kund*innen hingen.<br />

Außerdem fällt mir noch eine schöne Geschichte<br />

ein: Ein Paar hatte für seine Hochzeit die Kleidung<br />

eines Bräutigams in einem Koffer verschickt. Die beiden<br />

Männer hatten allerdings die Abgabefrist des Koffers<br />

nicht ganz eingehalten, weshalb er in Hannover<br />

am Standort nicht pünktlich mit dem Tourenausgang<br />

rausgehen konnte. Das Paar kontaktierte Hermes Germany<br />

aufgeregt und weil eine Hochzeit ja ein ganz besonderer<br />

Anlass ist, haben wir alle Hebel in Bewegung<br />

gesetzt, dass ein Mitarbeiter von uns den Koffer noch<br />

am selben Tag persönlich zur Hochzeitslocation gebracht<br />

hat. Das Hochzeitspaar hat sich riesig gefreut<br />

und war überaus dankbar für so viel Einsatz. Der Hochzeit<br />

stand somit nichts im Wege.<br />

„Der Umgang ist familiär“<br />

Du hast schon angesprochen, dass ihr für die<br />

Klärung stets auf die Mithilfe anderer angewiesen<br />

seid. Was zeichnet in deinen Augen die Arbeit bei<br />

Hermes Germany aus?<br />

Christa Bierhorst: Auf jeden Fall das Miteinander<br />

und der freundliche Umgang. Wir sind sehr viele Mitarbeiter*innen<br />

und trotzdem ist der Umgang und die<br />

Arbeit bei Hermes Germany familiär. Das schätze ich<br />

sehr.<br />

Die Abteilung Customer Service ist ein recht großer<br />

Bereich bei Hermes Germany. Arbeiten mehr<br />

Männer oder mehr Frauen bei euch?<br />

Christa Bierhorst: Wir haben bei uns einen sehr<br />

hohen Frauenanteil von fast 80 Prozent. Meiner Einschätzung<br />

nach liegt es daran, dass viele über den<br />

Quereinstieg im Customer Service anfangen. Männer<br />

schauen eventuell bei einem Unternehmen wie Hermes<br />

Germany aus dem Logistikbereich eher nach Jobs<br />

in unseren Logistik-Centern. Aber wir nehmen bei uns<br />

im Customer Service auch Männer! (lacht)<br />

Verrate uns doch noch zum Ende: Wie kannst du<br />

nach besonders schwierigen Fällen gut abschalten?<br />

Christa Bierhorst: Ich erwische mich manchmal<br />

dabei, dass ich nach der Arbeit weiter darüber nachdenke,<br />

wenn ich für einen Fall nicht gleich eine Lösung<br />

finden konnte. Das ist aber weniger der Ärger, sondern<br />

oft die nicht ganz einfache Frage, welche Entscheidungen<br />

ich in der bestmöglichen Abwägung des Interesses<br />

der Kund*innen sowie der Firma fälle. In meiner<br />

Freizeit treffe ich mich sehr gerne mit meinen Freunden<br />

oder gehe zum Sport. Dabei kann ich am besten<br />

abschalten, das tut mir gut.<br />

Herzlichen Dank für das angenehme Gespräch,<br />

liebe Christa!<br />

Das Interview hat Virginia Römer, Auszubildende<br />

zur Kauffrau für Büromanagement bei Hermes<br />

Germany, geführt.<br />

Trans Logistik News<br />

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