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TLN 05/2024

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Sicherheit trifft Ergonomie: Gute Fahrt<br />

im rückenfreundlichen Lkw-Sitz<br />

Für die Rückengesundheit ist kein Bauteil im<br />

Fahrzeug wichtiger als der Sitz, nichts wird<br />

von den Insassen intensiver genutzt. Doch wer<br />

beruflich viel auf den Straßen unterwegs ist, wird das<br />

Gefühl von Verspannungen in Rücken, Nacken und<br />

Schultern kennen. Auch Lastkraftwagenfahrer sitzen<br />

täglich oft mehrere Stunden am Steuer – das schadet<br />

vor allem dem Rücken. Experten bezeichnen die mehrstündigen<br />

Fahrten sogar als die schlimmste Form des<br />

Sitzens überhaupt: „Der Fahrer wird in eine sehr bewegungsarme<br />

Sitzposition gezwungen, das ist vor allem<br />

dem Sicherheitsaspekt geschuldet“, erklärt Detlef<br />

Detjen, Geschäftsführer der Aktion Gesunder Rücken<br />

e. V. Enge Fahrerkabinen mit wenig Bewegungsfreiheit<br />

und schlecht eingestellten Sitzen führen nicht nur zu<br />

Schmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten, auch<br />

ernsthafte Beschwerden bis hin zu Bandscheibenvorfällen<br />

können auftreten. Eine Orientierungshilfe bei<br />

der Suche nach rückenfreundlichen Lösungen bietet<br />

der unabhängige Verein Aktion Gesunder Rücken<br />

(AGR) e. V. Bereits seit über 25 Jahren wird von einer<br />

Kommission aus verschiedenen Gesundheitsexperten<br />

das AGR-Gütesiegel ausschließlich an Produkte vergeben,<br />

die strenge ergonomische Kriterien erfüllen, darunter<br />

auch Lkw-Sitze.<br />

Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit, in<br />

Deutschland verursachen sie sogar den größten Anteil<br />

der Arbeitsunfähigkeitstage. Einer der Gründe: wir sitzen<br />

zu lange und zu häufig. In vielen Berufen gehört<br />

langes Sitzen einfach dazu. Dies betrifft auch Lkw-<br />

Fahrer, die über Stunden hinweg unbewegt sitzen, um<br />

Waren und Konsumgüter schnell und effizient von A<br />

nach B zu befördern.<br />

In Aufklärung über<br />

rückenfreundliche<br />

Verhaltensweisen investieren!<br />

Das unbewegliche Sitzen schadet dabei nicht nur<br />

dem Rücken der Fahrer, sondern auch den Transportunternehmen,<br />

denn lange Ausfallzeiten aufgrund der<br />

körperlichen Beschwerden verursachen erhebliche<br />

Kosten.<br />

Daher gilt: möglichst frühzeitig in einen ergonomischen<br />

Sitz und die Aufklärung über rückenfreundliche<br />

Verhaltensweisen investieren!<br />

„Nicht der Körper muss sich dem Sitz anpassen,<br />

sondern andersherum”, erklärt AGR-Geschäftsführer<br />

Detjen und beschreibt die Anforderungen an rückengerechte<br />

Lkw-Sitze: „Rückenlehnen müssen eine wirbelsäulengerechte<br />

Ausformung aufweisen. Die<br />

Höhe der Lehne sollte mit der Schulter abschließen<br />

und die einstellbare Kopfstütze<br />

mit der Oberseite des Kopfes.“<br />

Berufsfahrer sollten folgende<br />

Punkte beachten:<br />

• Stellen Sie den Sitz im richtigen Abstand zu<br />

den Pedalen und anderen Bedienelementen<br />

ein.<br />

• Zwischen Kniekehle und Sitz sollten zwei bis<br />

drei fingerbreit Platz bleiben.<br />

• Die Pedale sollten sich ohne Druck zwischen<br />

Oberschenkeln und Sitzfläche durchtreten<br />

lassen.<br />

• Eine verstellbare Sitzhöhe bringt die Knie in<br />

den korrekten Winkel.<br />

• Ist die Sitzfläche neig- und verlängerbar,<br />

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