akzent GB Mai '24
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22 SEEZUNGE<br />
Ein Haus mit Tradition: Schon früher haben sich im „s‘Grütli“ in Schaffhausen die Bähnler in<br />
der Pause getroffen.<br />
Die Knödel im „V 2 O“ in<br />
Friedrichshafen zeugen vom<br />
kulinarischen Einfluss des<br />
bayerischen Bodensees.<br />
Nur einen Katzensprung von Singen liegt Schaffhausen.<br />
Hier sucht man vergeblich nach einem Bahnhofsbuffet,<br />
aber schräg gegenüber dem Bahnhof ist mein kleiner<br />
„Geheimtipp“: Das „Café City“ im historischen Haus s‘Grütli<br />
war früher der Ort, an dem die Bähnler in den Pausen<br />
ihren Kaffee getrunken haben – und auch heute wird es<br />
noch oft von Reisenden zwischen zwei Zügen besucht, wie<br />
der Wirt bestätigt.<br />
Mittags mit See- und Bergsicht<br />
Von Singen fährt jede Stunde eine Regionalbahn nach<br />
Friedrichshafen, aber nur alle zwei Stunden ein zeitsparender<br />
Eilzug, der in Radolfzell, Überlingen und Salem hält.<br />
Die alte Hafen- und Handelsstadt Überlingen ist durch die<br />
unterirdische Streckenführung mit zwei Tunnels ein weißer<br />
Fleck auf der Landkarte der Bahnhofslokale, sie wäre<br />
aber eine wichtige Station für das Thema Schifffahrt.<br />
Das Restaurant „V 2 O“ lädt unweit des Hafenbahnhofs<br />
Friedrichshafen in den ersten Stock des Zeppelin-Museums.<br />
Wer Hunger hat, könnte in die Regionalbahn umsteigen<br />
und kurz vor Friedrichshafen am gleichnamigen Bahnhof<br />
im Kulturlokal „Bahnhof Fischbach“ einkehren. Das Restaurant<br />
befindet sich im früheren Bahnhofsgebäude und der<br />
Theatersaal in der früheren Lokhalle.<br />
Auf de schwäb’sche Eisenbahn<br />
zu bayerischen Knödeln<br />
Der Stadtbahnhof Friedrichshafen war 1847 der erste<br />
Bahnhof am ganzen Bodensee, da waren die Württemberger<br />
mit ihrer „Schwäbischen Eisenbahn“ schneller als die<br />
Badener und die Bayern, sodass sich die königliche Residenzstadt<br />
früh zu einem Umschlagplatz für den Verkehr<br />
vom Land über den See entwickeln konnte. Für die Verladung<br />
von Gütern und Personen auf Schiffe und Fähren ließ<br />
der König 1850 den Hafenbahnhof erbauen, seit 1933 ist<br />
er in der heutigen Form, ein Baudenkmal der frühen Moderne.<br />
In diesem ist das Zeppelin-Museum und im Obergeschoss<br />
das Restaurant, mit einer Einrichtung original<br />
aus dieser Zeit. Mit bester Sicht kann auf dem Balkon Platz<br />
genommen werden. Die Küche ist nicht mehr so schwäbisch<br />
wie früher, seit dem letzten Pächterwechsel ist<br />
sie mit dem Namen „V 2 O“ (= vegan vegetarian organic)<br />
auf Bio orientiert, in der Zeit der Erbauung<br />
des Bahnhofs wäre das eine Ernährung im Sinne<br />
der Lebensreform-Bewegung gewesen. Als<br />
Mittagsgericht munden „Hausgemachte Spinatknödel<br />
mit Champignons in Rahmsauce“.<br />
Früher sind hier die Reisenden<br />
von Zügen mit rauchenden<br />
Dampfloks in<br />
rauchende Dampfschif-