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smartLiving Magazin Stuttgart | Ausgabe 02/2024

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Planen & Bauen<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

Durch die quaderförmigen Elemente wirken Modulhäuser<br />

modern: modulares „aktivhaus“-Quartier in Böblingen.<br />

Nicht alle Fertighäuser sind Modulhäuser. Das GreenLivingSpace-Haus<br />

von SchwörerHaus besteht aus einem Modul und ist erweiterbar.<br />

Grundstück aufstellen, kann zudem als Home-Office oder<br />

Gästehaus dienen. Es eignet sich auch für die Unterbringung<br />

von Dauergästen wie einem Au-pair oder einer Pflegekraft.<br />

Ein Anbau an eine Immobilie in einer anderen Bauweise ist<br />

dagegen schwierig.<br />

Eine Bodenplatte ist für die Aufstellung eines Modulhauses in<br />

der Regel nicht erforderlich. Streifen- oder Punktfundamente<br />

reichen aus. Im Hinblick auf das Genehmigungsverfahren<br />

gelten für Modulhäuser allerdings dieselben Regeln wie für<br />

andere Wohnhäuser. Sie müssen daher ebenfalls eine Baugenehmigung<br />

beantragen und sich an alle Vorgaben wie zum<br />

Beispiel die eines Bebauungsplans halten. Eine Ausnahme bilden<br />

lediglich kleine Modulhäuser im Garten, die nicht dauerhaft<br />

bewohnt werden und in die Kategorie Gartenhaus fallen.<br />

Containerhäuser und Modulhäuser sind sich sehr ähnlich.<br />

Das Modulhaus ist jedoch auf eine dauerhafte Nutzung ausgelegt<br />

und besteht aus langlebigeren Materialien.<br />

WEITERE VORTEILE DER MODULBAUWEISE<br />

Vorgefertigte Module verkürzen die Bauzeit immens, denn<br />

solch ein Haus steht – abhängig von der Größe – innerhalb<br />

eines oder weniger Tage. Die Witterung spielt anders als beim<br />

Bau eines Massivhauses kaum eine Rolle, denn nur extreme<br />

Ereignisse wie ein heftiger Sturm können die Montage verzögern.<br />

Frost, der bei der Massivbauweise häufig zu Verzögerungen<br />

führt, ist ebenfalls kein Problem. Die Aufstellung eines<br />

modularen Hauses kann daher selbst in den Wintermonaten<br />

stattfinden.<br />

Auch im Hinblick auf die Kosten kann ein Modulhaus punkten,<br />

denn es ist meist günstiger als ein Massivhaus oder ein<br />

Fertighaus. Zudem entstehen nur selten zusätzliche Kosten.<br />

Der vom Hersteller genannte Festpreis ist daher in der Regel<br />

der endgültige Preis. Möchten Sie die Kosten reduzieren, können<br />

Sie ein Ausbauhaus bestellen und den Innenausbau selbst<br />

übernehmen. Wie die Fertighäuser bekommen Sie Modulhäuser<br />

in zahlreichen Ausbaustufen bis hin zum schlüsselfertigen<br />

Haus, das Sie direkt beziehen.<br />

Bei einem Umzug können Sie Ihr Haus wieder in Module zerlegen<br />

und auf dem neuen Grundstück aufbauen lassen. Gehören<br />

Sie zu den Menschen, die häufig umziehen, erleichtern<br />

Sie sich den Wohnortwechsel, wenn Sie die Grundstücke nicht<br />

kaufen, sondern pachten.<br />

Module, die Sie zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr<br />

benötigen, lassen sich unter Umständen sogar verkaufen.<br />

Kommt es zu einer Scheidung, können Sie das Haus aber auch<br />

in zwei Hälften teilen und die Ihnen zustehenden Module<br />

mitnehmen. So bekommt jeder der Ehepartner einen Grundstock,<br />

aus dem durch den Zukauf weiterer Module wieder ein<br />

Haus entsteht.<br />

DIE NACHTEILE VON MODULHÄUSERN<br />

Die meisten Modulhäuser besitzen Flachdächer. Durch ihre<br />

Quaderform und das flache Dach sind sie daher schlicht und<br />

möglicherweise optisch weniger ansprechend als andere Häuser.<br />

Grundsätzlich lässt sich ein modulares Haus aber auch<br />

mit einem anderen Dach ausstatten. Selbst ein klassisches<br />

Satteldach ist realisierbar. Der Aufpreis schmälert allerdings<br />

den Kostenvorteil gegenüber anderen Bauweisen. Das Modulhaus<br />

bietet sich daher vor allem für Menschen an, die einen<br />

schlichten Baustil bevorzugen.<br />

Möchten Sie zu einem späteren Zeitpunkt Veränderungen<br />

vornehmen, müssen Sie wieder eine Baugenehmigung beantragen.<br />

Die Flexibilität, die technisch durchaus gegeben ist,<br />

wird durch die Behörden daher eingeschränkt. Modulhäuser<br />

sind oft hellhörig, denn ihre Trittschalldämmung ist weniger<br />

gut als bei anderen Bauweisen.<br />

Die Module werden mit einem Tieflader zur Baustelle geliefert.<br />

Hierbei kommt es nicht selten vor, dass auf der Fahrtstrecke<br />

Tunnel oder Brücken liegen. In diesem Fall dürfen die<br />

Module maximal sechs Meter breit, vier Meter hoch und 20<br />

Meter lang sein. Die Kosten für den Transport der Module<br />

sind umso höher, je weiter Ihr Grundstück vom Werk des<br />

Herstellers entfernt ist. Auch eine Begleitung durch die Polizei<br />

kann unter Umständen erforderlich sein.<br />

Die Aufstellung der Module mithilfe eines Krans kann sich<br />

schwierig gestalten oder gänzlich unmöglich sein. Wenn Sie<br />

ein Modulhaus kaufen möchten, sollten Sie daher schon bei<br />

der Suche nach einem Grundstück auf die Zugänglichkeit<br />

achten. Auch Vorgaben aus Bebauungsplänen schränken die<br />

Auswahl ein.<br />

DIE ENTSCHEIDENDEN UNTERSCHIEDE<br />

Modulhäuser sind kleine Fertighäuser, die sich aus kompletten<br />

Wohnelementen zusammensetzen und bei Bedarf erweitern<br />

lassen. Interessant sind solche Minihäuser für Singles,<br />

kleine Familien und Senioren. Wir zeigen konkrete Angebote,<br />

nennen Preise sowie Vor- und Nachteile.<br />

m Vergleich zum herkömmlichen Fertighausbau werden Modulhäuser<br />

nicht nur in Wand- und Deckenteilen vorproduziert,<br />

sondern als komplette Architektureinheiten in einer Größe<br />

von etwa 20 bis 50 Quadratmetern angeboten. So entstehen im<br />

Quaderformat fertige Wohnbereiche – von der offenen Küche<br />

mit Wohn-/Essbereich bis hin zum Wintergarten. Sämtliche<br />

Versorgungsleitungen wie Strom und Wasser sind gelegt und<br />

müssen beim Aufbau nur noch angeschlossen werden.<br />

Der Aufbau vor Ort erfolgt in wenigen Stunden. Ein Schwerlastkran<br />

platziert die Modulhaus-Elemente auf dem vorbereiteten<br />

Punkt- oder Streifenfundament. Sind die letzten<br />

Abschlussarbeiten getätigt, steht das neue Eigenheim zum<br />

Einzug bereit.<br />

SIND MODULHÄUSER GENEHMIGUNGSPFLICHTIG?<br />

In Deutschland ist für Bauherren eine offizielle Baugenehmigung<br />

erforderlich, um die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten.<br />

Dies gilt auch für Modulhäuser, sofern sie fest verbaut<br />

und dauerhaft bewohnt sind. Bei einer Nutzung beispielsweise<br />

als Gartenhaus oder Ferienimmobilie kann – je nach Bundesland<br />

und Aufstellort – eine andere Regelung gelten.<br />

Zudem: Ein Modulhaus entspricht nicht immer den Vorgaben<br />

von örtlichen Bebauungsplänen. Daher sollten Sie im Vorfeld<br />

prüfen, ob das von Ihnen ins Auge gefasste Grundstück für<br />

diesen Haustyp (rechtlich) geeignet ist. Am Anfang der Planung<br />

sollten Sie sich auf jeden Fall beim örtlichen Bauamt<br />

erkundigen, ob die geplante Aufstellung eines Modulhauses<br />

zulässig ist.<br />

Die allgemein gestiegenen Baupreise machen sich aber auch<br />

bei den Modulhäusern bemerkbar. Als Untergrenze gilt beim-<br />

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Foto: AH Aktiv-Haus GmbH<br />

Foto: SchwörerHaus<br />

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