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smartLiving Magazin Stuttgart | Ausgabe 02/2024

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Finanzierung<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

smart<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. WOHNEN. ARCHITEKTUR. LIFESTYLE.<br />

IMMOBILIEN.<br />

BAUZINSEN: LOHNT<br />

SICH DER EINSTIEG<br />

JETZT?<br />

FINANZ-UMFRAGE<br />

„Die Signale für das kommende Jahr<br />

stehen für Immobilienkäufer wieder<br />

deutlich mehr auf Grün.“<br />

Nach einer längeren Niedrigzinsphase kletterten ab<br />

dem Jahr 2<strong>02</strong>2 die Bauzinsen wieder in die Höhe: im<br />

Schnitt um 2,5 Prozentpunkte. Jetzt vermelden Immobilienfinanzierer<br />

wie die Frankfurter FMH-Finanzberatung<br />

einen Rückgang der Bauzinsen um 0,36 Prozentpunkte seit<br />

Dezember 2<strong>02</strong>3 – verglichen mit Ende Oktober 2<strong>02</strong>3 sogar<br />

um 0,8 Prozentpunkte. Aktuellen Auswertungen zufolge<br />

kamen die durchschnittlichen Bauzinsen für eine Finanzierung<br />

über zehn Jahre auf Werte zwischen rund 3,2 und<br />

3,6 Prozent (zuvor waren es 4,1 bis 4,5 Prozent effektiv). Im<br />

April 2<strong>02</strong>4 lag der durchschnittliche Zinssatz bei einer<br />

Sollzinsbindung von 10 Jahren bei 3,55 Prozent, bei einer<br />

15-jährigen Bindung bei 3,64 Prozent. Eine kleine Wende<br />

also. Lohnt sich der Einstieg jetzt?<br />

Seit Anfang November 2<strong>02</strong>3 sind die Bauzinsen je nach<br />

Laufzeit um etwa 0,7 % gesunken: von 4,2 % auf aktuell<br />

3,5 % für 10-jährige Darlehen. Laut dem Baufinanzierer<br />

Interhyp sei das für Kaufinteressierte eine gute Nachricht,<br />

denn Baugeld ist dadurch wieder deutlich günstiger geworden.<br />

Besonders stark falle der Zinseinsparungseffekt<br />

in den Metropolen aus, da hier die Kaufpreise und<br />

damit auch die durchschnittlichen Darlehenssummen am<br />

höchsten seien. Häuser bieten dementsprechend ein<br />

größeres Sparpotenzial als Wohnungen.<br />

Steckt man die gesparten Zinsen direkt in die Tilgung des<br />

Baufinanzierungskredits und trifft man die Annahme, dass<br />

der Refinanzierungszinssatz dem aktuellen Zinssatz von<br />

heute entspricht, ergeben sich für die gesamte Kreditlaufzeit<br />

spannende Zahlen: Wer jetzt zum Beispiel eine Wohnung<br />

in Berlin kauft, spart über die gesamte Kreditlaufzeit<br />

durchschnittlich 54.243 Euro an Zinsen im Vergleich zum<br />

vergangenen November. In München sind es sogar 67.759<br />

Euro, in Leipzig 43.216 Euro.<br />

Für die Interhyp ist es insgesamt gerade ein guter Zeitpunkt,<br />

sich mit einem Immobilienerwerb zu beschäftigen.<br />

Denn die Preise haben laut dem Interhyp-Immobilienpreisindex<br />

trotz der gefallenen Zinsen noch nicht wieder<br />

flächendeckend angezogen. Wie lange das so bleibt, lässt<br />

sich nicht exakt vorhersagen.<br />

So sagt über das „neue Normal“ Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin<br />

bei der Interhyp Gruppe:<br />

„Aktuell sehen wir, dass sich der Immobilienmarkt mehr<br />

und mehr in einem „neuen Normal“ stabilisiert. Das Zinsniveau<br />

pendelt sich auf einem gleichbleibenden Niveau<br />

ein, was bessere Leistbarkeit und Planbarkeit für Kaufinteressierte<br />

mit sich bringt. Es ist ein neues, gesünderes<br />

Gleichgewicht entstanden mit mehr Immobilienangebot<br />

als in den letzten Jahren und besserer Preisverhandlungsmacht.<br />

Bei den Immobilienpreisen befinden wir uns immer<br />

noch auf einem niedrigeren Niveau als vor der Zinswende.<br />

Allerdings sehen wir in unserem Immobilienpreis-Index,<br />

dass die Preise seit Jahresbeginn wegen der<br />

gestiegenen Nachfrage wieder leicht nach oben gehen.<br />

Dieses positive Gesamtbild auf dem Immobilienmarkt ist<br />

ein sehr guter Anreiz für Kaufinteressierte, jetzt den Traum<br />

von der eigenen Immobilie zu verwirklichen.“<br />

Wie geht es mit den Zinsen weiter?<br />

Dazu Carsten Brzeski, Chefvolkswirt für Deutschland<br />

und Österreich der ING: „Mittlerweile haben die Finanzmärkte<br />

ihre aggressiven Zinssenkungserwartungen aufgegeben,<br />

wodurch die Kapitalmarktzinsen gestiegen sind.<br />

Wenn die EZB ab dem Sommer den Leitzins langsam<br />

senkt, sollten die Kapitalmarktzinsen nicht mehr reagieren.<br />

Nur falls es im nächsten Jahr einen Umschwenk der<br />

EZB hin zu mehr geldpolitischer Unterstützung für die<br />

Konjunktur gibt, könnten auch die Kapitalmarktzinsen<br />

weiter nachgeben.<br />

smartliving <strong>Magazin</strong> hat zu diesem Thema drei Experten<br />

aus der Immobilenbranche <strong>Stuttgart</strong> befragt." <br />

djd<br />

Aufgrund der stabileren Zinssituation, einer gestiegenen Anzahl an<br />

Immobilienangeboten und geringeren Preisen im Vergleich zur<br />

Niedrigzinsphase, verspricht 2<strong>02</strong>4 ein sehr attraktives Jahr für Immobilienkäufe<br />

zu werden. Für potenzielle Käufer bedeutet dies nicht<br />

nur eine Rückkehr zu besseren Finanzierungsbedingungen, sondern<br />

auch die Möglichkeit, von einem vielfältigeren Immobilienangebot und positiven Wertentwicklungen<br />

zu profitieren. Der Einstieg lohnt sich und es gilt, diese Chance zu nutzen, um die Weichen<br />

für eine erfolgreiche Immobilieninvestition zu stellen.<br />

Julian Tolias<br />

Geschäftsführer TOLIAS Immobilien<br />

<strong>Stuttgart</strong><br />

„Wir steuern auf eine Knappheit<br />

bei den Neubau-Immobilien zu.<br />

Wer strategisch denkt, erwirbt jetzt,<br />

bevor die Preise weiter anziehen.“<br />

Statt der angestrebten 400.000 neuen Wohnungen wurden laut<br />

destatis im Jahr 2<strong>02</strong>3 in Deutschland lediglich etwa 260.000 Wohnungen<br />

zum Bau genehmigt. In Baden-Württemberg ging laut statistischem<br />

Landesamt die Zahl der Baugenehmigungen von rund<br />

42.000 im Jahr 2<strong>02</strong>2 auf rund 29.000 im Jahr 2<strong>02</strong>3 um über 30 %<br />

zurück. Und die derzeitigen Frühindikatoren zeigen an, dass in<br />

den kommenden Jahren mit weiteren Rückgängen zu rechnen ist.<br />

Das sind deutlich zu wenige Einheiten, denn die Nachfrage ist da.<br />

Auch in <strong>Stuttgart</strong> wird, besonders in sehr guten und exponierten Lagen, das Angebot an Neubau-Immobilien<br />

rar. Steigt die Nachfrage, steigen die Preise. Wer aufgrund der Wertstabilität<br />

auf schönste Lagen abseits der Massen setzt, sollte sich jetzt auf dem Markt nach der passenden<br />

Neubau-Immobilie umsehen und zugreifen, wenn sich die Gelegenheit bietet.<br />

Christine Schaber<br />

Geschäftsführerin Wohnbau-Studio<br />

<strong>Stuttgart</strong><br />

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Fotos: Tolias Immobilien; Wohnbau-Studio; Adobe Stock – m.mphoto<br />

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