2 Das Beratungsangebot als Grundlage der explorativen Studie - WZB
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2 <strong>Das</strong> <strong>Beratungsangebot</strong> <strong>als</strong> <strong>Grundlage</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>explorativen</strong> <strong>Studie</strong><br />
2.1 Die Berliner Freiwilligenagentur „Treffpunkt Hilfsbereitschaft“<br />
Die Interviews mit erwerbslosen Ehrenamtlichen erfolgten in <strong>der</strong> Berliner Freiwilligenagentur<br />
„Treffpunkt Hilfsbereitschaft“ zwischen März und Juni 2000. Die Berliner<br />
Freiwilligenagentur „Treffpunkt Hilfsbereitschaft“ berät seit 1988 Menschen,<br />
die sich freiwillige Tätigkeitsfel<strong>der</strong> erschließen wollen. Die Beratung steht allen Berlinern<br />
kostenlos zur Verfügung. Sie findet viermal pro Woche in Gruppen von einer<br />
bis fünf Personen statt, je nachdem, wie viele sich angemeldet haben. <strong>Das</strong> Ziel <strong>der</strong><br />
Beratung besteht darin, für die Beratenen eine Einsatzstelle zu finden, die ihren Fähigkeiten<br />
und Neigungen entspricht. Der „Treffpunkt Hilfsbereitschaft“ kann seinen<br />
jährlich rund 350 Interessenten Berlin-weit ehrenamtliche Aktivitäten in rund<br />
160 Einsatzstellen aufgrund von jeweiligen Kooperationsverträgen anbieten. Die<br />
Einsatzstellen sind in allen Berliner Bezirken verteilt und sind in den Bereichen Soziales,<br />
Umwelt o<strong>der</strong> Kultur aktiv. Die Beratung gibt konkrete Informationen über<br />
die ehrenamtlichen Aufgaben, den Versicherungsschutz, die Qualifizierungsangebote<br />
und eventuelle Aufwandsentschädigungen.<br />
Am Ende <strong>der</strong> Beratung bekommen die Besucher bis zu drei Adressen von Einsatzstellen<br />
ausgehändigt. Danach erfährt <strong>der</strong> „Treffpunkt Hilfsbereitschaft“ von den<br />
beratenen Menschen meistens nichts mehr. Einzelne Entwicklungsverläufe werden<br />
durch Begegnungen in den Vereinen, über Veranstaltungen o<strong>der</strong> durch einen zweiten<br />
Beratungstermin zufällig bekannt. Es sind dann meistens positive Beispiele von<br />
Menschen, die eine passende freiwillige Tätigkeit gefunden haben. Über eine systematische<br />
Rücklaufquote nach <strong>der</strong> Beratung verfügt <strong>der</strong> „Treffpunkt Hilfsbereitschaft“<br />
nicht, weil sie eine Kontrolle über die beratenen Menschen voraussetzen<br />
würde.<br />
2.2 <strong>Das</strong> aktuelle Verständnis <strong>der</strong> Beratung und Begleitung von<br />
Freiwilligen im „Treffpunkt Hilfsbereitschaft“<br />
Der Begleitungsansatz des „Treffpunkt Hilfsbereitschaft“ unterscheidet sich insofern<br />
von einer Beschäftigungspolitik, <strong>als</strong> er jeden Zwangs- und Kontrollcharakter zu<br />
vermeiden versucht. Die Erwerbslosen, die sich beim „Treffpunkt Hilfsbereitschaft“<br />
melden, werden we<strong>der</strong> durch das Arbeitsamt noch durch das Sozialamt geschickt.<br />
Sie melden sich aus privater Eigeninitiative, meistens zuerst telefonisch, weil sie über<br />
Mundpropaganda vom „Treffpunkt Hilfsbereitschaft“ gehört o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Presse<br />
durch Füllanzeigen o<strong>der</strong> Berichte von dieser Einrichtung erfahren haben, und vereinbaren<br />
einen Beratungstermin. Falls sie unangemeldet vorbeikommen – was nur<br />
selten passiert –, berät sie die Sozialarbeiterin/-pädagogin Isabel Schibath-Hajjeh<br />
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