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2 Das Beratungsangebot als Grundlage der explorativen Studie - WZB

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Zusammenfassung<br />

Die vorliegende explorative <strong>Studie</strong> setzt mit empirischen Befunden die sozialpolitische<br />

Debatte um Bürgerarbeit für Erwerbslose fort, die 1997 durch den Bericht <strong>der</strong><br />

Kommission für Zukunftsfragen <strong>der</strong> Freistaaten Bayern und Sachsen ausgelöst<br />

wurde. Die Ergebnisse von qualitativen Interviews über einen Zeitraum von drei<br />

Monaten mit sieben Erwerbslosen, die in <strong>der</strong> Berliner Freiwilligenagentur „Treffpunkt<br />

Hilfsbereitschaft“ beraten wurden, zeigen, dass ehrenamtliche Arbeit mit<br />

einer traditionellen Beschäftigungspolitik schwer zu vereinbaren ist. Die <strong>Studie</strong> beschreibt<br />

jedoch, dass selbsthilfefähige Erwerbslose sich durch ehrenamtliche o<strong>der</strong><br />

informelle Aktivitäten Kompetenzen aneignen können bzw. sie aufrechterhalten<br />

können. Die vorgeführten Beispiele machen deutlich, dass Erwerbslose nicht nur in<br />

Organisationen Gemeinschaftsarbeit leisten, son<strong>der</strong>n auch Versorgungsarbeit in <strong>der</strong><br />

Selbsthilfe, in <strong>der</strong> Eigenarbeit, in privaten o<strong>der</strong> nachbarschaftlichen Beziehungen<br />

und insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung leisten. Ziel <strong>der</strong> <strong>Studie</strong> ist es, den Beitrag<br />

<strong>der</strong> Erwerbslosen zur Herausbildung und zum Erhalt des Sozialkapit<strong>als</strong> aufzuzeigen.<br />

Die Autorin kommt zum Schluss, dass <strong>der</strong> bedingungslose Bezug von Arbeitslosengeld<br />

o<strong>der</strong> -hilfe bzw. Sozialhilfe <strong>als</strong> Grundeinkommen für Erwerbslose notwendig<br />

ist, um diese ehrenamtlichen o<strong>der</strong> informellen Arbeiten ausführen zu können. Als<br />

erster Schritt zur gesellschaftlichen Anerkennung dieser Aktivitäten schlägt sie vor,<br />

die Verfügbarkeitsregelung für den Arbeitsmarkt im Sozialgesetzbuch III aufzuheben.<br />

Abstract<br />

In 1997, the report by the Commission for Future Questions of the German Free<br />

States of Bavaria and Saxony initiated a sociopolitical debate on civic work. The present<br />

explorative study continues this debate with empirical findings. Over a period<br />

of three months, seven unemployed persons were interviewed, who had received<br />

advice from the Berlin agency for volunteers, “Treffpunkt Hilfsbereitschaft”. While<br />

the results of the interviews indicate that voluntary work cannot be brought into accord<br />

with traditional labor policy, without difficulty; nevertheless, the overall study<br />

shows that unemployed persons who are still able to help themselves can acquire or<br />

maintain competencies through voluntary work or other informal activities. This<br />

paper provides good examples of unemployed persons doing voluntary work in organizations<br />

or institutions, and doing caring work within self-help groups or organizations,<br />

within private settings (family and friends), or as neighborhood volunteers,<br />

especially in the area of childcare. The aim of this study is to demonstrate how the<br />

unemployed do indeed contribute to the evolution and maintenance of social capital.<br />

The author concludes that the unconditional payment of unemployment benefits,<br />

as well as other forms of relief and social welfare benefits, as basic income, is<br />

necessary for the unemployed in or<strong>der</strong> to enable them to carry out such voluntary or<br />

informal activities. As a first step towards societal recognition of these activities, the<br />

author suggests that the requirement of “availability for the workforce” be stricken<br />

from the German Fe<strong>der</strong>al Social Security Code III.

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