Fünfjahresbericht 2003 - Ev. Krankenhaus Bielefeld - Home
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<strong>Fünfjahresbericht</strong> <strong>2003</strong> - 2007 Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel Seite 21<br />
ein sechswöchiges Intensivprogramm mit den Behandlungsmodulen Einzeltherapie, Gruppentherapie,<br />
Sozialarbeit, Bewegungs- und Sporttherapie, allesamt von der Ambulanz geleistet,<br />
unter der Fallverantwortung eines Psychiaters, der zusätzlich wöchentliche Behandlungseinheiten<br />
bietet.<br />
Integrierte Versorgung für Borderline PatientInnen der BKK<br />
Die vernetzte Behandlung von PatientInnen mit Borderline Persönlichkeitsstörung hat sich in<br />
<strong>Bielefeld</strong> inzwischen fest etabliert und hat ihren Kristallisationspunkt in der Ambulanz. Die<br />
Kooperation zwischen stationären Behandlern, Niedergelassenen und Ambulanzmitarbeitern,<br />
die mit dem DBT-Konzept arbeiten, ist eng und umfasst auch die Gruppe der PatientInnen<br />
mit Doppeldiagnosen. Dem Vernetzungsgedanken wurde durch die Teilnahme an einem<br />
BKK getragenen Programm der Integrierten Versorgung ergänzt, das <strong>Bielefeld</strong>er PsychotherapeutInnen<br />
und die PIA mit den BKKen abgeschlossen haben. Zumindest für eine kleine<br />
PatientInnengruppe wird erstmals seit vielen Jahren nunmehr eine angemessene Vergütung<br />
der aufwändigen Behandlung möglich.<br />
ADHS - Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom<br />
Aufgrund zunehmender Nachfrage nach Diagnostik- und Behandlungsangeboten für PatientInnen<br />
mit Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) wurde im Jahr <strong>2003</strong> mit<br />
der konzeptuellen Entwicklung einer speziellen Sprechstunde für Diagnostik und Behandlung<br />
begonnen. Inzwischen bietet die Psychiatrische Institutsambulanz erwachsenen PatientInnen<br />
mit Verdacht auf ADHS eine ausführliche Diagnostik an, sowie - bei gestellter Diagnose -<br />
eine komplexe Therapie. Neuropsychologische Methoden werden zur Diagnosestellung sowie<br />
zur Bewertung des Therapieverlaufs eingesetzt. Unsere Behandlungen umfassen nunmehr<br />
neben der ärztlich-psychiatrischen und ggf. medikamentösen Behandlung auch ein<br />
strukturiertes Gruppentherapieprogramm in Anlehnung an das Freiburger Behandlungsmanual,<br />
das zweimal pro Jahr angeboten wird und über ca. 20 Wochen läuft, außerdem eine<br />
Bereitstellung von Vermittlung in Psychotherapie, sofern erforderlich. Schließlich wurde auch<br />
die Möglichkeit von strukturierenden Kurzterminen im Sinne eines Coachings entwickelt und<br />
angeboten, insbesondere wenn Psychotherapie nicht oder noch nicht angezeigt sind. Mittlerweile<br />
verfügen wir über Erfahrung mit über 100 Patienten in der ADHS-Sprechstunde.<br />
Traumaambulanz<br />
Nach Konzeptentwicklung und Verständigung mit dem <strong>Bielefeld</strong>er Versorgungsamt hat im<br />
Frühjahr 2004 die Opferhilfeambulanz für Menschen nach akuter psychischer Traumatisierung<br />
ihre Arbeit in Kooperation mit unserer Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie<br />
aufgenommen. Inzwischen arbeiten mehrere traumatherapeutisch weitergebildete<br />
KollegInnen mit Opfern von Überfällen, Unfällen oder anderen Katastrophen. Eine wenige<br />
Stunden umfassende kurzpsychotherapeutische Intervention wurde in Anlehnung an das<br />
australische Modell von Bryant entwickelt. Es dient der Unterstützung der Traumaverarbeitung,<br />
dabei werden belastende Symptome reduziert mit dem Ziel einer Verhinderung langfristiger<br />
Folgen wie die Entwicklung einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Inhaltlich<br />
basiert das Behandlungskonzept auf einer prolongierten unterbrechbaren Traumaexposition<br />
und nachfolgender kognitiver Umstrukturierung. Bei umfangreicherem Behandlungsbedarf