Fünfjahresbericht 2003 - Ev. Krankenhaus Bielefeld - Home
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<strong>Fünfjahresbericht</strong> <strong>2003</strong> - 2007 Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel Seite 26<br />
Das Angebot ambulanter Ergotherapie als ärztlich verordnete Heilmittelleistung ist im Berichtszeitraum<br />
auf ständig wachsende Nachfrage gestoßen, so dass dieser Bereich personell<br />
aufgestockt werden konnte und inzwischen 7 Vollzeitstellen für die Heilmittelversorgung eingerichtet<br />
sind. Insbesondere bei gerontopsychiatrischen Patienten zeigt sich ein erhöhter<br />
Bedarf für ergotherapeutische Hausbesuche, so dass die aufsuchende ambulante Ergotherapie<br />
ebenfalls deutlich ausgeweitet wurde und die Praxis für Ergotherapie I inzwischen ein<br />
eigenes Fahrzeug unterhält, um diese Besuche zu ermöglichen.<br />
Neben der ergotherapeutischen Orientierung an Alltag und Selbstversorgung spielt die Teilhabe<br />
am Arbeitsleben eine immer größere Rolle. Sowohl die stationäre als auch ambulante<br />
Arbeitstherapie erreicht einen hohen Stellenwert bei den TeilnehmerInnen. Vor allem die<br />
Inanspruchnahme dieses Angebots durch PatientInnen aus dem Abhängigkeitsbereich hat in<br />
den letzten beiden Jahren erheblich zugenommen. Infolgedessen wurde Mitte 2007 die klinische<br />
Arbeitstherapie zeitlich erweitert, so dass Patientinnen und Patienten ihre Belastungsfähigkeit<br />
noch realistischer erproben können.<br />
4.7 Musiktherapie<br />
Musiktherapie als kreatives psychotherapeutisches Verfahren wurde im Berichtszeitraum<br />
den konzeptionellen Erfordernissen der einzelnen Abteilungen weiter angepasst. Die Angebote<br />
für Patienten mit psychotischen Störungen wurden erweitert, die Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen<br />
erhielt ein zusätzliches Gruppenangebot. Die bestehenden musiktherapeutischen<br />
Gruppen in den Allgemeinpsychiatrischen Abteilungen I und II sowie in der Gerontopsychiatrie<br />
wurden gezielt mit den praktizierten Psychotherapieverfahren für jeweilige<br />
Patientengruppen vernetzt. Speziell für die Behandlung im Rahmen der DBT (Station A7)<br />
wurde die Wahlmöglichkeit zwischen Musik- und Kunsttherapie geschaffen.<br />
In Zusammenarbeit mit der Forschungsabteilung wurde eine Studie zur emotionalen Befindlichkeit<br />
vor und nach Musiktherapie in der stationären psychiatrisch-psychotherapeutischen<br />
Behandlung durchgeführt und veröffentlicht (Rau, Lenz, Driessen 2006).<br />
4.8 Physio- und Bewegungstherapie<br />
Leitungsverantwortlich<br />
Diplom-Sportlehrer Ralf Leber<br />
Die Arbeit der „Bewegungsabteilung“ ist im Berichtszeitraum insbesondere durch den Beginn<br />
einer großen Untersuchung zum Einfluss eines Ausdauertrainings auf Symptome psychischer<br />
Erkrankungen geprägt worden. Die Studie mit einer voraussichtlich dreijährigen Laufzeit<br />
wurde durch Spendenmittel ermöglicht und konnte durch eine vorübergehende Ausweitung<br />
der Personalstellen die Behandlungsintensität erheblich vergrößern. Patientinnen und<br />
Patienten, die in der Studie aufgenommen sind, erhalten während der vier initialen Behandlungswochen<br />
drei wöchentliche Termine zusätzlicher Ausdauer- oder Bewegungstherapie<br />
von jeweils 30 Minuten. Die bisherigen Erfahrungen mit diesem Training sind sehr positiv, da<br />
die Patientinnen und Patienten engagiert beteiligt sind und einen erheblichen Nutzen verspüren.