2010 Johanni - Nikolaus - Cusanus - Haus
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<strong>Johanni</strong> <strong>2010</strong><br />
Eurythmie im <strong>Nikolaus</strong>-<strong>Cusanus</strong>-<strong>Haus</strong><br />
Sprache bewusst als Bewegungsabläufe zu gestalten, diese Kunstform nennt sich<br />
seit knapp 90 Jahren Eurythmie. Der Hintergrund ist, Bewegungen nicht nur nach<br />
den körperlichen Gesetzen zu gestalten, wie in der Gymnastik, oder auch als Ausdrucksmittel<br />
für eine emotionale Willensäußerung, wie beim Ballett. In der Eurythmie<br />
wird der Körper zum Instrument der Seele. Die Gestaltungsmittel dieser Gebärdensprache<br />
liegen in den Gesetzmäßigkeiten der Sprache – das hinter den Worten<br />
liegende soll in Bewegungen der Arme und Beine sowie in Raumformen zum Ausdruck<br />
gebracht werden.<br />
Im NIKOLAUS-CUSANUS-HAUS beschäftigen sich viele Menschen mit der Eurythmie,<br />
als Therapeut, Kursleiter, praktizierender Laie, Patient oder künstlerischer<br />
Profi. Unvergessen sind die grandiosen Auftritte vom Ensemble des Eurythmeums<br />
Stuttgart, welches neben einer Bühne auch eine Ausbildungsstätte betreibt. In der<br />
Winterzeit wird von dieser Bühne immer ein Weihnachtsmärchen eurythmisch gestaltet.<br />
Auch andere Ensembles finden sich in unserem Festsaal zu größeren künstlerischen<br />
Veranstaltungen ein. Neben der Spracheurythmie, die Dichtungen, Märchen<br />
und andere Texte bewegungsmäßig umsetzt, wird hier auch die Toneurythmie, die<br />
Musikstücke wie Sinfonien in<br />
gesetzmäßige, jedoch künstlerisch<br />
variierte Bewegungen<br />
und Formen umsetzt, aufgeführt.<br />
Beispiele für Bewegungsformen im Raum<br />
Einige Bewohner leben bei uns, die in jungen Jahren<br />
eine Eurythmieausbildung absolviert haben. Hier lebte<br />
noch der Pioniergeist durch die Dozenten, die ihre<br />
Impulse direkt durch Rudolf Steiner, den Spiritus<br />
Rector, und besonders auch durch Marie Steiner-von<br />
Sievers, durch deren Einsatz die Eurythmie zu einer wirklichen Bühnenkunst heranwuchs,<br />
erhielten. Eine davon ist Ursula Ziegenbein (* 1935), die sich schon während<br />
ihres Eurythmiestudiums auch mit der Heileurythmie bei Frau Isabel de Jaeger<br />
beschäftigte. Der Impuls der Heileurythmie wurde 1921 innerhalb des Ärztekurses<br />
von Rudolf Steiner entwickelt. Einige Eurythmistinnen und Ärzte haben in der Folge<br />
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