Hochbetagte - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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Dabei scheinen bei gesund Alternden neben einem größeren <strong>Gesundheit</strong>sbewusstsein<br />
mit entsprechend geringerer Krankheitsanfälligkeit, vor allem was<br />
die Herz- und Kreislaufleiden anbelangt, auch eine bessere Seh- und Hörleistung<br />
gegeben zu sein. Interessant auch der Umstand, dass es nicht nur Infektionskrankheiten,<br />
Magen-Darm-, Herz-Kreislauf-, neurologische, Stoffwechselund<br />
Krebs-Erkrankungen sind, die das Leben begrenzen, sondern auch Unfallfolgen<br />
und Selbsttötungen.<br />
Vor allem Letzteres lenkt das Interesse auf psychosoziale Aspekte der Vorhersage-Faktoren<br />
für eine überdurchschnittliche Lebenserwartung. Das ist das<br />
Gebiet der Psychologen, Psychiater und Soziologen. H. Francke fasste in seinem<br />
Buch „Auf den Spuren der Langlebigkeit“ die damaligen Erkenntnisse zusammen<br />
und kam zu folgenden Schlussfolgerungen:<br />
Voraussetzung für eine höhere Lebenserwartung sind u.a.<br />
- ein höherer sozio-ökonomischer Status mit besserer Schulbildung und einem<br />
angeseheneren Beruf mit höherem Einkommen<br />
- ein höherer Intelligenzgrad, speziell beim männlichen Geschlecht, mit<br />
einem stärkeren Maß an Anpassung bzw. auch „Auseinandersetzungs-<br />
Bereitschaft“ mit der jeweiligen Lebenssituation<br />
- eine hoffnungsvollere Stimmungslage mit entsprechender Lebensfreude<br />
und höherer körperlicher und geistiger Aktivität und geringerer Neigung zu<br />
Aufregung, innerer Unruhe, Nervosität, Reizbarkeit u. a.<br />
- eine auch „außerfamiliär“ verstärkte Kontaktbereitschaft und<br />
- ein konsequenteres <strong>Gesundheit</strong>sbewusstsein mit entsprechend geringerer<br />
Krankheitsanfälligkeit.<br />
So naheliegend, ja überzeugend diese Aspekte auch sein mögen, die Wissenschaftler<br />
täuschten sich schon früher nicht über die letztlich doch begrenzte<br />
Aussagekraft solcher Untersuchungen, und zwar teils inhaltlich, aber auch<br />
methodisch. Denn es ist zum einen gar nicht so einfach, an <strong>Hochbetagte</strong><br />
heranzukommen und dann exakte Daten zu erheben, die auch eine so genannte<br />
Fremd-Anamnese (die Befragung von Angehörigen) einschließen<br />
sollte. Und es gibt bei den notwendigen Wiederholungs-Untersuchungen<br />
immer wieder Verweigerer aus verschiedenen Gründen (Krankheit, Unwille,<br />
soziale Hindernisse), die der Erhebung möglichst fundierter Daten entgegen<br />
stehen.<br />
Außerdem wurde schon früher klar:<br />
Int.1-<strong>Hochbetagte</strong>.doc