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Hochbetagte - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

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mehr. Zwar nimmt auch der Anteil der Ausländer (und damit mehr Kinder als<br />

bei den Deutschen) kontinuierlich zu (von wenigen Prozent auf rund jeden<br />

Zehnten in den nächsten Jahren), doch dies wird den „kranken Lebensbaum“<br />

der Deutschen nicht genesen lassen.<br />

Eine ähnliche Bevölkerungsentwicklung zeichnet sich in fast allen westlichen<br />

Ländern ab (z. B. Italien, Spanien, in Mitteleuropa u. a.). Mit anderen Worten:<br />

Unsere Gesellschaft ändert sich dramatisch in Richtung „drittes Lebensalter“<br />

(was schon vor über 70 Jahren der bekannte Autor A. Huxley despektierlich als<br />

„Greisenfabrik“ geißelte, worüber man heute allerdings differenzierter<br />

nachdenkt, denn gerade diese vom Ansehen her benachteiligte „betagte Generation“<br />

wird vermutlich ihren entscheidenden Anteil zur Stabilisierung des<br />

schwankenden Wirtschaftssystems beitragen müssen – und zwar durchaus<br />

effektiv).<br />

Hier gilt es allerdings noch erheblich umzudenken und flexibler zu werden.<br />

Denn es ist nicht nur die Rentenfrage, die jede Medien-Berichterstattung<br />

(über-)füllt, es sind auch das gesellschaftliche Klima, die Konsumgewohnheiten,<br />

der Arbeitsmarkt schlechthin, ja die Freizeitgestaltung und vor allem die<br />

Vermögens- und Kapitalbildung, die zur Neuorientierung zwingen werden.<br />

Denn schon in wenigen Jahrzehnten sollen auf 100 Erwerbstätige nur 1/3 Kinder,<br />

aber 2/3 Ältere kommen. Deshalb: Je gesünder bzw. zumindest seelischkörperlich<br />

stabiler die ältere Generation sein wird (die natur-gegebenen altersbedingten<br />

Funktionseinbußen sollte man gelassen hinnehmen lernen), desto<br />

eher kann sie auch zur wirtschaftlichen und damit gesellschaftlichen Stabilität<br />

beitragen.<br />

Einer der Gradmesser einer solchen Funktionstüchtigkeit im „dritten Lebensalter“<br />

ist deshalb auch die erwähnte menschliche Lebensdauer in den westlichen<br />

Nationen. Dabei braucht es keine Statistik, um den früheren Lehrsatz zu<br />

beweisen: „Kaum jemand stirbt vor dem 65.Lebensjahr; die meisten Sterbefälle<br />

liegen um das 80. Lebensjahr“ (K.-S. Lachnit). Denn unabhängig vom Anstieg<br />

der mittleren Lebensdauer ist die maximale Überlebenszeit seit Jahrtausenden<br />

konstant geblieben.<br />

Diese „art-spezifische maximale potentielle Lebenslänge der Tiere und des<br />

Menschen“ ist genetisch fixiert, auch wenn sie bei den einzelnen Gattungen<br />

erheblich variiert. Sie schwankt von wenigen Tagen (manche Insekten) bis zu<br />

130 Lebensjahren (z. B. bestimmte Schildkröten-Arten).<br />

Dabei fällt auch in der Tierwelt ein äußerer lebenszeit-relevanter Faktor auf,<br />

den man auch für menschliche Wesen nutzen kann, nämlich: Unter günstigen<br />

Bedingungen, z. B. in zoologischen Gärten, erreichen viele Tierarten ein höheres<br />

Alter als in freier Wildbahn. Auf den Menschen übertragen hieße dies:<br />

ruhiger, gelassener, sorgenärmer („sorgenfrei“ ist niemand), weniger psychosozialer<br />

Verschleiß, gesündere Lebensweise.<br />

Aber zurück zur maximalen Lebensdauer. Sie ist in der Tat vorwiegend genetisch<br />

(erblich) bedingt und könnte auch nur durch entsprechende Gen-Mani-<br />

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