Hochbetagte - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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H. Franke ging da nüchterner vor. Nach seinen statistischen Erkenntnissen<br />
weisen die Vorfahren „seiner“ Hundertjährigen in zwei Drittel der Fälle eine<br />
etwas höhere Lebenszeit auf als die der 70- bis 80-Jährigen.<br />
Allerdings bekräftigen auch diese Daten die genetische Theorie der so genannten<br />
absoluten Langlebigkeit. Oder nochmals in einem Satz: Wir können<br />
das „biologische Horoskop“ auf langes Leben eines Menschen dann als<br />
günstig stellen, wenn der Proband aus einer langlebigen Familie stammt<br />
(H. Franke).<br />
Daneben aber werden alle Wissenschaftler nicht müde, schon frühere Erkenntnisse<br />
zu wiederholen, die der günstigen „genetischen Basis“ noch entgegenkommen,<br />
nämlich:<br />
Lebensweise, Wohnort, Herkunft, Beruf, Ehestand, Ernährungsweise und<br />
Genussgifte, Sexualverhalten, Besonderheiten im körperlichen und<br />
seelischen Verhalten, <strong>Gesundheit</strong>szustand, früher durchgemachte<br />
Erkrankungen und schließlich spezielle Parameter (charakteristische<br />
Befunde) des Herzens, des Kreislaufs, des Zentralen Nervensystems und<br />
des Hormonhaushaltes.<br />
Oder auf deutsch: Wer wirklich alt werden will, muss mehr Bedingungen erfüllen<br />
als nur hochbetagte Eltern aufzuweisen. Einiges steht nicht in seiner<br />
Macht, das meiste dieser „exogenen“ (äußeren, vom Betroffenen aber doch<br />
zumeist beeinflussbaren) Faktoren aber sehr wohl.<br />
Genetics of Healthy Aging<br />
Weil der Einfluss der genetischen Komponente für Langlebigkeit bislang<br />
offensichtlich unterschätzt wurde, haben sich inzwischen 25<br />
Forschungsinstitutionen aus 11 europäischen Ländern sowie aus China und<br />
Israel in dem so genannten GEHA-Projekt zusammengefunden um rund<br />
2.800 Geschwisterpaare zu untersuchen, die über 90 Jahre alt geworden<br />
sind. Im Mittelpunkt stehen vor allem die Mitochondrien. Diese<br />
Zellbestandteile haben ihre eigenen Gene, die eine bedeutende Rolle beim<br />
Alterungsprozess und bei der Langlebigkeit spielen. Beteiligt sind deshalb<br />
nicht nur Genetiker, sondern auch Molekularbiologen, Bioinformatiker und<br />
Statistiker. Man hofft, dass man auch Einblicke in die so genannten<br />
Reparatur-Gene finden könne, die vor Krankheit schützen, um einen<br />
Menschen möglichst „gesund altern zu lassen“ (PSYCHOLOGIE HEUTE 8<br />
(2004) 60).<br />
� Langlebigkeit und Höhenlage<br />
Int.1-<strong>Hochbetagte</strong>.doc