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Hochbetagte - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

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Natürlich hält das Studium der Ernährungs-Gepflogenheiten der Uralten je<br />

nach Land und Herkunft gewisse Variationen vor, gibt H. Franke zu bedenken.<br />

Doch letztlich lässt sich keine spezifische Kostform ausmachen, die eine<br />

hohe Lebenserwaltung begünstigt oder gar garantiert (wie in entsprechenden<br />

Werbeaussagen immer wieder behauptet wird, die durch die Medien eine<br />

kurzfristige wirtschaftliche Sternstunde erlangen).<br />

Dagegen hat sich Folgendes bestätigt:<br />

- Bis auf wenige Ausnahmen sind die untersuchten <strong>Hochbetagte</strong>n Zeit ihres<br />

Lebens die erwähnten mäßigen Esser gewesen. Im internationalen Vergleich<br />

ergibt sich dies schon aus dem begrenzten Nahrungsmittel-Angebot der drei<br />

bekanntesten Alters-Bastionen der Erde (Ecuador/Südamerika, Kaukasus/<br />

Russland und Hunza-Gebiet/Asien). Derzeit diskutiert man wieder das „dinner<br />

cancelling“, oder auf deutsch: das Abendessen nicht nur schmal halten, sondern<br />

ganz ausfallen lassen.<br />

Bei den russischen, bulgarischen, ungarischen und auch den untersuchten<br />

westdeutschen Hundertjährigen schwankte – soweit beurteilbar – die tägliche<br />

Kalorienmenge zwischen 1.200 und 1.900 Kalorien. Dies betrifft nebenbei nicht<br />

nur Mitteleuropa, sondern auch US-amerikanische <strong>Hochbetagte</strong>, denen die<br />

üblichen Mäßigkeitsempfehlungen vielleicht noch schwerer fallen dürften –<br />

siehe das heutigen gängige Übergewicht in den USA. So gilt offensichtlich<br />

generell:<br />

- Die Mehrzahl der Uralten ist im Allgemeinen schlank bis untergewichtig<br />

oder modern: Kalorienrestriktion erhöht die Lebensdauer. Das ist übrigens<br />

auch ein im Tierexperiment nachweisbares Phänomen: Unterkalorische Kost<br />

verlängert die Lebenserwartung von Mäusen und Ratten. Dass es bei den<br />

Menschen davon erstaunliche Ausnahmen gibt, wird immer wieder gern ins<br />

Feld geführt. Diese Ausnahmen bestätigen aber die Regel und man sollte sich<br />

– sofern einem die Möglichkeit dazu gegeben ist – nicht naiv an ihnen orientieren.<br />

Oder kurz:<br />

Normalgewicht bis leichtes Untergewicht um etwa 5%(?) erhöht offenbar die<br />

Lebenserwartung.<br />

- Nun ist es typisch, dass die Menschen bei der Empfehlung zu „leichtem<br />

Untergewicht“ eher weghören, dafür großes Interesse für bestimmte Essgewohnheiten<br />

entwickeln, die der <strong>Gesundheit</strong> im Allgemeinen und Langlebigkeit<br />

im Speziellen entgegenkommen sollen. So etwas wird vor allem durch die<br />

Medien angeregt.<br />

So soll es der jahrzehntelange Genuss von Joghurt, Kefir, von Zwiebeln, Honig<br />

und Ziegenmilch (bei den Bulgaren), spezielle Brotfladen und Aprikosensamenöl<br />

(bei den Hunzas) sowie spezifische (oft auch noch wechselnde)<br />

Diäten bei den Westeuropäern und US-Amerikanern sein, die das Höchstalter<br />

begünstigen.<br />

Int.1-<strong>Hochbetagte</strong>.doc

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