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Zu den Perspektiven des wissenschaftlichen Nachwuchses

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chungen. In dieser Phase bedarf es zugleich vielfältiger Ausgänge aus der Wis-<br />

senschaft. Es ist und bleibt die Hauptaufgabe der Universitäten, Führungskräfte<br />

für alle Bereiche der Gesellschaft auszubil<strong>den</strong>!<br />

3. Jenseits einer ersten, häufig im Ausland verbrachten Postdocphase bedarf es<br />

zwingend einer sozialen Absicherung und <strong>des</strong> Schritts in die Selbstständigkeit<br />

der Forschungsarbeit. Die Selbstausbeutung in Form einer 60-Stun<strong>den</strong>woche auf<br />

Stipendienbasis muss – nicht zuletzt angesichts der demographischen Entwicklung<br />

– ein Ende haben. Die bereits in einigen Ländern eingeführte Min<strong>des</strong>tbezah-<br />

lung auf Stellenbasis ist der richtige Weg. Ihn gilt es mit dem Recht auf Eigenständigkeit<br />

und Autorschaft spätestens ab der zweiten Postdocphase zu koppeln.<br />

4. W1- und W2-Professuren auf Zeit sind wichtige Instrumente, um herausragende<br />

Talente gewinnen zu können; sie müssen aber mit einer verlässlichen Tenure<br />

Track-Option gekoppelt wer<strong>den</strong>. Mit Blick auf die bisherige Umsetzung der Juni-<br />

or-Professur gilt es, die vielfach zu geringe Bezahlung, die häufig nur unzureichend<br />

gewährten Sachmittel- und Personalausstattung sowie die nach knapp<br />

drei Jahren in der Regel zu früh einsetzende Zwischenevaluation zu über<strong>den</strong>ken<br />

(vor allem bei langwierigem Laboraufbau etc.). Es bedarf dringend einer kohären-<br />

ten Konzeption für die Stufung verschie<strong>den</strong>er Karrierewege und aufeinander aufbauender<br />

Schritte von der Junior- über die Associate- bis zur Vollprofessur (vgl.<br />

etwa das Konzept der TU München).<br />

5. Als eigentlicher „Flaschenhals“ für die Karriereaussichten der heutigen Postdocgeneration<br />

im Hochschulbereich erweist sich die an deutschen Universitä-<br />

ten ‒ nicht zuletzt aufgrund <strong>des</strong> traditionellen Lehrstuhlprinzips – eigenartig verschobene<br />

Personalstruktur. Im Vergleich zu international führen<strong>den</strong> Forschungsuniversitäten<br />

kommt in Deutschland auf eine vergleichsweise geringe Zahl von<br />

Professuren eine ungewöhnlich große Menge von <strong>wissenschaftlichen</strong> Mitarbeiter(inne)n,<br />

Hilfs- und Sekretariatskräften. Diese Stellen- und Aufgabenverteilung<br />

(mit ihrer Konzentration der Prüfungs- und Verwaltungsaufgaben auf wenige Professuren)<br />

wird zu über<strong>den</strong>ken sein, wenn wir die Leistungskraft der deutschen<br />

Universitäten weiter erhöhen wollen. Nicht zuletzt mit Blick auf mehr Forschungszeit<br />

für hochkarätige Wissenschaftler (derzeit vor allem über Drittmittel<br />

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