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Formen multinationaler Zusammenarbeit in der Entwicklung ...

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päischen Staaten beschränken. 22 Gleichzeitig steigen die Kosten für die<br />

Beschaffung und die Erhaltung militärischer Ausrüstung und Bewaffnung<br />

im Schnitt um fünf bis zehn Prozent jährlich. In Anbetracht dieser Umstän-<br />

de und die Nachwirkungen <strong>der</strong> jüngsten Wirtschafts- und F<strong>in</strong>anzkrise be-<br />

rücksichtigend wird verständlich, dass <strong>der</strong> Handlungsspielraum <strong>in</strong> <strong>der</strong> mili-<br />

tärischen Fähigkeitsentwicklung <strong>in</strong> den nationalen Verteidigungsm<strong>in</strong>iste-<br />

rien stark e<strong>in</strong>geschränkt ist. 23<br />

Im Lichte <strong>der</strong> dargestellten <strong>Entwicklung</strong>en ist vorstellbar, dass es zu e<strong>in</strong>er<br />

„Renationalisierung“ von Sicherheit und Verteidigung kommen könnte.<br />

Staaten könnten versucht se<strong>in</strong> (und e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> im Jahr 2009 getroffenen<br />

Maßnahmen zur Stimulierung <strong>der</strong> Wirtschaft deuten darauf h<strong>in</strong>), die Fi-<br />

nanzkrise als e<strong>in</strong>e Begründung für die Steigerung protektionistischer Ten-<br />

denzen zu nutzen. Mult<strong>in</strong>ationale <strong>Zusammenarbeit</strong> würde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sol-<br />

chen Szenario zugunsten <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung nationaler Industrien (mit dem<br />

Argument <strong>der</strong> notwendigen Sicherung von Arbeitsplätzen) zurückgestellt<br />

24<br />

werden.<br />

Im militärischen Bereich könnte das bedeuten, dass die e<strong>in</strong>ge-<br />

schränkt verfügbaren Ressourcen ausschließlich für die Erhaltung von<br />

Fähigkeiten, die für re<strong>in</strong> nationale Zwecke vorgesehen s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>gesetzt<br />

würden und es dadurch zu e<strong>in</strong>er Vernachlässigung <strong>mult<strong>in</strong>ationaler</strong> Aspek-<br />

te wie Operationsbeteiligungen o<strong>der</strong> Fähigkeitsentwicklung im mult<strong>in</strong>atio-<br />

nalen Kontext käme.<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite hat die bisherige <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> GSVP <strong>der</strong> EU<br />

jedoch bewiesen, dass zur Weiterentwicklung immer wie<strong>der</strong> externe Sti-<br />

mulanzien <strong>in</strong> Form von Krisen erfor<strong>der</strong>lich waren. So hat etwa die Balkan-<br />

Krise erst die <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> GSVP gestartet. Die Krise rund um die eu-<br />

ropäische Beteiligung am US-geführten Irak-Feldzug im Jahr 2003 hat da-<br />

zu geführt, dass Fragen <strong>der</strong> Verteidigung als geson<strong>der</strong>te Materie im Kon-<br />

22 Vgl. ebenda, S. 27.<br />

23 Vgl. Weis, 2009, S. 115.<br />

24 Vgl. Giegerich, 2010a, S. 98, Fußnote 5.<br />

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