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34 Robert Kurz<br />
stellt der »Wert« aber in seiner dinglichen Vermittlung dar); und<br />
selbst der theoretisch dümmste Manager erfährt dies daran, daß sie<br />
auch nichts kaufen.<br />
Die Herausbildung des unmittelbaren Weltsystems ist also identisch<br />
mit der absoluten Schranke der »Wertvergesellschaftung«, die<br />
sich zuerst in der »Entwertung« der nationalökonomischen Reproduktion<br />
bei den meisten historischen Nachzüglern zeigt. Weder quantitativ<br />
noch qualitativ wird dieser Tatbestand durch die wenigen<br />
Schwellenländer (hauptsächlich Südostasiens) konterkariert. Es handelt<br />
sich dabei keineswegs um die reine Option des Billiglohns, die<br />
eine neue »Ära der Ausbeutung« im alten Sinne und damit einen<br />
neuen Akkumulationsschub abstrakter Arbeit im Weltsystem bewirken<br />
könnte. Vielmehr muß der asiatische Hungerlohn auch in den<br />
Schwellenländern bereits mit High-tech, Automatisierung und Lean<br />
Production kombiniert werden. Sowenig die Chinesen ihre Weltraumraketen<br />
durch mechanische Wippen mit massenhafter menschlicher<br />
Sprungkraft in die Erdumlaufbahn katapultieren konnten, ebensowenig<br />
kann der bloße Billiglohn als Massenphänomen die mikroelektronische<br />
Revolution im Produktionsprozeß ausgleichen und das Verhältnis<br />
von »Arbeit« und »Produktivkraft Wissenschaft« wieder umkehren.<br />
Tatsächlich haben wir es mit einem kurzlebigen Übergangsmodell<br />
zu tun, was sich an zwei Phänomenen deutlich ablesen läßt. Erstens<br />
verschlingt die unausweichliche kapitalintensive Hochrüstung der<br />
Produktion auf jeder neuen Stufe in den Schwellenländern den gesamten<br />
Weltmarktgewinn wieder; so sind heute praktisch alle asiatischen<br />
Schwellenländer bei Japan (wo sie ihre Investitions- und Rationalisierungsgüter<br />
hauptsächlich einkaufen) hochverschuldet. Zweitens<br />
findet mit jedem Schub kapitalintensiver Rationalisierung eine Freisetzung<br />
von Arbeitskraft und eine Auslagerung der billigen Lohnfertigung<br />
in die »noch billigeren« Nachbarländer (Vietnam, VR China<br />
etc.) statt. Die Gespenster der krisenhaften Außenverschuldung und<br />
der strukturellen Massenarbeitslosigkeit werden daher schon mittelfristig<br />
in den Schwellenländern wieder auftauchen.<br />
Vor allem aber kann der Billiglohn kein neues Niveau der Produktivitäts-<br />
und Rentabilitätsstandards konstituieren. Die negative Gleichzeitigkeit<br />
des unmittelbaren Weltsystems der Warenproduktion ist<br />
nicht mehr rückgängig zu machen. Die massenhafte Anwendung von<br />
zusätzlicher billiger Arbeitskraft produziert kein Gran »Wert« mehr,