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Blick hinter die Kulissen - DRF Luftrettung

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<strong>Luftrettung</strong> 4 | 2011<br />

Das Förderermagazin<br />

NOTFALL<br />

Motorradausflug<br />

endet dramatisch<br />

PORTRÄT<br />

Rettungsassistent<br />

Guido Horstmann<br />

LUFTRETTUNG IN DER THEORIE<br />

<strong>Blick</strong> <strong>hinter</strong> <strong>die</strong> <strong>Kulissen</strong>


2<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

<strong>die</strong> Vorweihnachtszeit nutzen viele Menschen<br />

dazu, das Jahr noch einmal Revue passieren zu<br />

lassen. Fokussiert auf <strong>die</strong> globalen Geschehnisse<br />

war 2011 ein unruhiges Jahr: Im Frühjahr haben<br />

der Tsunami in Japan und <strong>die</strong> anschließende Reaktorkatastrophe<br />

<strong>die</strong> Welt in Atem gehalten, und<br />

vor dem Hintergrund drohender Staatspleiten<br />

bangt nicht nur Europa um den Euro.<br />

Positiver gestaltete sich das Jahr 2011 für <strong>die</strong> <strong>DRF</strong><br />

<strong>Luftrettung</strong>. Im Frühjahr haben wir den <strong>Luftrettung</strong>sbetrieb<br />

an der Station Weiden aufgenommen.<br />

Die Station wurde neu gegründet, bis heute (Stand:<br />

16.11.2011) haben <strong>die</strong> Besatzungen von Christoph<br />

80 schon 725-mal schnelle Hilfe geleistet.<br />

Unsere österreichische Tochter, <strong>die</strong> ARA Flugrettung,<br />

konnten wir mit leistungsfähigeren Hubschraubern<br />

ausstatten. Der Notarzthubschrauber<br />

RK-2 aus Reutte wurde 2011 außerdem mit einer<br />

Winde ausgerüstet. Damit zieht er gleich mit dem<br />

RK-1 aus Fresach. Die Winde ist von unschätzbarem<br />

Wert, wenn es darum geht, Menschen aus<br />

schwer zugänglichem Gelände wie steilem Fels<br />

zu retten.<br />

Und nicht zuletzt stehen wir in den Vorbereitungen<br />

für den Baubeginn am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden.<br />

Da unsere Hubschrauber<br />

bundesweit immer häufiger zu Rettungseinsätzen<br />

alarmiert werden, steigen auch <strong>die</strong> notwendigen<br />

Wartungsarbeiten an den Maschinen. Das ist<br />

jedoch nur einer der Gründe, warum das Projekt<br />

„Erweiterung Operation-Center“ grünes Licht<br />

erhalten hat. Mehr darüber erfahren Sie auf den<br />

Seiten 22/23. Dieses Projekt hätten wir ohne Ihre<br />

Unterstützung nicht realisieren können. Dafür<br />

gebührt Ihnen unser tiefster Dank!<br />

Eine besinnliche Weihnachtszeit wünscht Ihnen<br />

Haussen<br />

Ihr<br />

von Christoph<br />

René Closter<br />

Vizepräsident Titelfoto:<br />

12<br />

10<br />

Erfahren in Rettung und Gefahrenabwehr:<br />

Brandoberinspektor Guido Horstmann<br />

ist im zweiten Beruf Rettungs-<br />

assistent an Bord von Christoph 42.<br />

In der dunklen Jahreszeit ist es umso<br />

wichtiger, gut zu sehen und gesehen zu<br />

werden. Wir geben Tipps, wie Sie verkehrssicher<br />

durch den Winter kommen.<br />

Foto: Stephanie Redwanz<br />

Foto: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V., Bonn


Inhalt<br />

In <strong>die</strong>ser Ausgabe<br />

04 Aktuell<br />

Festakt in Halle; Fresach feiert 10 Jahre ARA Flugrettung;<br />

Spenden für <strong>die</strong> Stationen; Flottenmodernisierung bei der<br />

<strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>.<br />

06 Titelthema<br />

Ein Hubschrauber ist für den Betrieb einer <strong>Luftrettung</strong>sstation<br />

zwar wesentlich, aber längst nicht ausreichend.<br />

Was noch dazu gehört und welche Aufgaben Ministerien<br />

und Krankenkassen haben, lesen Sie ab Seite 6.<br />

10 Porträt<br />

Rettungsassistent mit Leib und Seele: Guido Horstmann<br />

gehört zur Besatzung von Christoph 42 aus Rendsburg.<br />

12 Gesund leben<br />

Achtung, Rutschgefahr! So vermeiden Sie Unfälle auf<br />

Schnee und Eis.<br />

14 Von den Stationen<br />

Nachrichten aus den Regionen.<br />

20 Notfall<br />

Martin Stadler ist <strong>die</strong> Traumtour durch das österreichische<br />

Namlostal schon zig Mal gefahren. Doch im August wird <strong>die</strong><br />

Motorradausfahrt für den 61-Jährigen zur Traumatour.<br />

22 Technik<br />

Es ist kurz vor Spatenstich: 2012 erweitert <strong>die</strong> <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

<strong>die</strong> Kapazitäten ihres Operation-Centers.<br />

24 Shop<br />

Geschenk-Ideen für Groß und Klein; Impressum<br />

28 Christopher Kids<br />

Die Instrumente im Cockpit sehen wichtig aus. Und sind es<br />

auch!<br />

30 Für Spender und Förderer<br />

Im Porträt: Fördermitglied Erika Moser; Versicherungsbedingungen<br />

des <strong>DRF</strong> e.V. ab 2012.<br />

<strong>Luftrettung</strong> 4 || 2011<br />

06<br />

12<br />

Vier Monate nach<br />

seinem schweren<br />

Motorradunfall ist<br />

Martin Stadler auf<br />

dem Weg der<br />

Besserung.<br />

Zum Betrieb einer <strong>Luftrettung</strong>sstation gehört viel Arbeit im<br />

Hintergrund. Das fängt bei der Ausschreibung an und hört<br />

bei der Einsatzdokumention<br />

noch lange<br />

nicht auf.<br />

Foto: Christiane Mecker<br />

Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

22<br />

Warten auf den<br />

Baubeginn:<br />

Im nächsten<br />

Jahr erhält<br />

das Operation-<br />

Center in<br />

Rheinmünster<br />

u.a. neue Wartungshallen.<br />

Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

3


4<br />

Titelthema Aktuell<br />

Kurz berichtet<br />

Vielen Dank unseren Spendern<br />

Zahlreiche Spenderinnen und Spender haben in den vergangenen Monaten <strong>die</strong><br />

Arbeit der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> unterstützt. Dafür bedanken wir uns ganz herzlich.<br />

Zugunsten der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> verzichtete Peter Schamberger<br />

aus Asperg auf Geburtstagsgeschenke. Der rüstige Rentner, der<br />

seit 30 Jahren Förderermitglied ist, hatte seinen Geburtstagseinladungen<br />

<strong>die</strong> Bitte angefügt, einen Betrag an <strong>die</strong> <strong>Luftrettung</strong>sorganisation<br />

zu überweisen. 1.315 Euro kamen auf <strong>die</strong>se Weise zusammen,<br />

für <strong>die</strong> sich <strong>die</strong> <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> sehr herzlich bedankt.<br />

Jugendliche im Alter zwischen 16 und 20 Jahren hatten im<br />

September einen Erntekranz gebunden, der zum Erntedankfest<br />

in Stuhr versteigert wurde. Für 1.500 Euro ging der Kranz an <strong>die</strong><br />

Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde. Karl Heitmüller, Stationsleiter<br />

in Bremen, durfte <strong>die</strong>sen Betrag anschließend als Spende<br />

für <strong>die</strong> <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> entgegennehmen.<br />

Seit 1977 ist Heinz Chittka aus Keltern bei Pforzheim Förde-<br />

rer der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>. Als ehemaliger Motorradrennfahrer hat er<br />

selbst Unfälle erlebt, wie beispielsweise 1990, als er bei einem<br />

Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

Weitere Meldungen im Internet:<br />

www.drf-luftrettung.de/<br />

aktuelle-spenden.html<br />

Motorradrennen auf der Isle of Man schwer gestürzt war. Seine<br />

komplizierten Verletzungen machten einen Transport in ein<br />

deutsches Krankenhaus nötig, den <strong>die</strong> <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> übernommen<br />

hatte. Zu seinem 70. Geburtstag bat er seine Gäste<br />

um Spenden für <strong>die</strong> <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>. Es kamen 750 Euro zusammen,<br />

über <strong>die</strong> sich <strong>die</strong> rot-weißen Luftretter sehr freuen.<br />

Stationsleiter<br />

Karl Heitmüller<br />

(2.v.l.) und<br />

Mitglieder der<br />

Landjugend<br />

bei der Scheckübergabe.<br />

20-Jahr-Feier in Halle<br />

Seit 20 Jahren wird <strong>die</strong> Hallenser Station am Flugplatz<br />

Halle/Oppin von der HSD <strong>Luftrettung</strong> gemeinnützige<br />

GmbH betrieben, <strong>die</strong> zur <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> gehört. Anlässlich<br />

<strong>die</strong>ses Jubiläums fand am 9.11. unter der Schirmherrschaft<br />

des Ministeriums für Inneres und Sport des<br />

Landes Sachsen-Anhalt eine Feierstunde statt, an der rund<br />

80 geladene Gäste teilnahmen, darunter Kooperationspartner<br />

aus Politik, Rettungs<strong>die</strong>nst und Medizin. Tags darauf<br />

hatte <strong>die</strong> Bevölkerung aus dem Umland Gelegenheit,<br />

<strong>die</strong> Station in Halle zu besichtigen.<br />

Grund zur Freude bestand auch im November. Am 14.11.<br />

informierte das Ministerium für Inneres und Sport des<br />

Landes Sachsen-Anhalt <strong>die</strong> <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>, dass es beabsichtigt,<br />

den rot-weißen Luftrettern <strong>die</strong> Genehmigung für<br />

den Betrieb der Station für weitere sechs Jahre zu erteilen.<br />

V.l.: Dr. Steffen Edner (Ärztl. Leiter Station Halle), Ernst Peleikis (<strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>), Dr. Hendrik Liedtke (KH St. Elisabeth + St. Barbara),<br />

Uwe Stäglin (Stadt Halle), Norbert Ebbighausen (Stationsleiter Halle), Dirk Dunkelberg (AOK S.-Anhalt), Frank Bannert (Landrat Saalekreis<br />

S.-Anhalt), Dr. Ulf Gundlach (Staatssekretär Innenministerium S.-Anhalt), Dr. Hans Jörg Eyrich + Steffen Lutz (Vorstände <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>).<br />

Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>


Jubiläum in Fresach<br />

Seit nunmehr zehn Jahren fliegt <strong>die</strong> ARA Flugrettung Einsätze in Österreich.<br />

Im September feierte <strong>die</strong> ARA-Flugrettungs GmbH ihr zehnjähriges Bestehen<br />

und das ihrer Kärntner Station in Fresach. Die Festlichkeiten fanden<br />

gemeinsam mit dem Österreichischen Roten Kreuz in Spittal/Drau statt,<br />

das seinerseits <strong>die</strong> In<strong>die</strong>nststellung seiner neuen Bezirksstelle beging.<br />

Im Rahmen der Veranstaltung hob Steffen Lutz, Geschäftsführer der ARA-<br />

Flugrettungs GmbH, <strong>die</strong> Bedeutung ihrer beiden Notarzthubschrauber in<br />

Fresach und Reutte hervor: „Das vergangene Jahrzehnt hat uns gezeigt,<br />

dass <strong>die</strong> Hubschrauber dringend benötigt werden, um eine lückenlose<br />

medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.“ Rot-Kreuz-<br />

Präsident Dr. Peter Ambrozy ging in seiner Rede auf <strong>die</strong> gute Partnerschaft<br />

zwischen dem ÖRK und der ARA-Flugrettungs GmbH ein. Die zahlreichen<br />

Besucher hatten im Anschluss Gelegenheit, sich über <strong>die</strong> Arbeit der Fresacher<br />

Besatzung zu informieren.<br />

Übrigens ist nicht nur der Fresacher Notarzthubschrauber, sondern auch<br />

der RK-2 aus Reutte (Tirol) mit einer Winde ausgerüstet. Das bietet beim<br />

Retten von Personen aus alpinem Gelände einen enormen Vorteil. Damit<br />

hat <strong>die</strong> ARA Flugrettung unter allen Notarzthubschraubern in Österreich<br />

ein Alleinstellungsmerkmal.<br />

<strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> modernisiert ihre Hubschrauberflotte<br />

Die <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> hat mit dem Hubschrauberhersteller Eurocopter einen Liefervertrag über dessen neuesten Hubschrauber, Typ<br />

EC 145 T2 abgeschlossen. Mit dem Kauf der Maschinen wird <strong>die</strong> <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> in den nächsten Jahren ihre bestehenden BK 117 austauschen.<br />

Im Zeitraum von Dezember 2013 bis Ende 2015 werden zunächst fünf Hubschrauber durch <strong>die</strong> <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> im 24h-<strong>Luftrettung</strong>s<strong>die</strong>nst<br />

in Betrieb genommen. „Wir haben hohe Qualitätsansprüche, bei denen Sicherheit und Leistungsfähigkeit an oberster<br />

Stelle stehen. Daher investieren wir in <strong>die</strong> Weiterentwicklung unserer Hubschrauberflotte“, so Dr. Hans Jörg Eyrich, Vorstand der <strong>DRF</strong><br />

<strong>Luftrettung</strong>. „Die EC 145 T2 ist durch ihre Leistungsstärke und den Fenestron für den Einsatz in der <strong>Luftrettung</strong> hervorragend geeignet.<br />

Gerade bei nächtlichen Rettungseinsätzen bietet <strong>die</strong>ser ummantelte Heckrotor einen zusätzlichen Sicherheitsaspekt. Schon durch <strong>die</strong><br />

Einführung von Nachtsichtbrillen als bundesweit einzige <strong>Luftrettung</strong>sorganisation haben wir 2008 einen wichtigen Schritt zur Weiterentwicklung<br />

der <strong>Luftrettung</strong> bei Nacht geleistet. Nach München und Regensburg werden wir in Kürze auch von Berlin aus mit Nachtsichtbrillen<br />

zu nächtlichen Notfalleinsätzen fliegen. Mit dem Einsatz der EC 145 T2 werden wir uns in unserem 24-Stunden-Flugbetrieb<br />

auf einen Hubschrauber verlassen können, der für <strong>die</strong> vielseitigen Anforderungen der modernen <strong>Luftrettung</strong> optimal geeignet ist“, so<br />

der Vorstand der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>.<br />

Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

Immer aktuell informiert<br />

Die Förderzeitschrift „<strong>Luftrettung</strong>“ steht<br />

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<strong>Luftrettung</strong>.<br />

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5


6<br />

Titelthema<br />

Werden Blutkon-<br />

serven am Ein-<br />

satzort benötigt,<br />

können <strong>die</strong>se mit<br />

dem Hubschrau-<br />

innerhalbweni- ger Minuten ein-<br />

geflogen werden.<br />

W<br />

An der Basis<br />

In Deutschland hat sich ein flächendeckendes<br />

<strong>Luftrettung</strong>snetz etabliert, das weltweit<br />

seinesgleichen sucht. Dabei stellt <strong>die</strong> Tatsache,<br />

dass jedes Bundesland sein eigenes Rettungs-<br />

<strong>die</strong>nstgesetz hat und sich Gesetze oder Zuständig-<br />

keiten regelmäßig ändern, Betreiber wie<br />

<strong>die</strong> <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> immer wieder vor neue<br />

as haben ein Kind, das im tiefsten Niedersachsen<br />

einen Krampfanfall erleidet, und eine Wanderin,<br />

<strong>die</strong> sich beim Sturz in eine Schlucht schwer verletzt,<br />

gemeinsam? Beide benötigen so schnell wie<br />

möglich eine notärztliche Versorgung. Die zuständige<br />

Rettungsleitstelle wird daher das notarztbesetzte Rettungsmittel<br />

alarmieren, das am schnellsten vor Ort<br />

Herausforderungen.<br />

Foto: Eberhadr Wedler<br />

sein kann. In vielen Fällen ist das der Rettungshubschrauber,<br />

denn gerade in strukturschwachen Regionen<br />

oder schwer zugänglichem Gelände hat der Hubschrauber<br />

gegenüber bodengebundenen Rettungsmitteln<br />

einen Zeitvorteil. Doch wie funktioniert das<br />

flächendeckende <strong>Luftrettung</strong>snetz in Deutschland<br />

überhaupt? Wer finanziert <strong>die</strong> Einsätze? Wer ist Auftraggeber?<br />

Und wie sind <strong>die</strong> Bestimmungen in den<br />

einzelnen Bundesländern?<br />

Komplexes Themengebiet<br />

Antworten auf viele <strong>die</strong>ser Fragen gibt Ernst Peleikis,<br />

langjähriger Mitarbeiter der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>. Er hat<br />

Ende der 1990er-Jahre in der Konsensgruppe <strong>Luftrettung</strong><br />

gemeinsam mit zahlreichen weiteren Fachleuten<br />

Grundsätze für <strong>die</strong> Weiterentwicklung der <strong>Luftrettung</strong><br />

in Deutschland erarbeitet und ist ein Kenner der Branche.<br />

„Um <strong>die</strong> <strong>Luftrettung</strong> an einem Standort sicherzustellen,<br />

muss das jeweilige Bundesland (Träger der<br />

<strong>Luftrettung</strong>) den <strong>Luftrettung</strong>sbetreiber (Leistungserbringer)<br />

dazu beauftragen.“ Mit <strong>die</strong>sen Worten öffnet<br />

Ernst Peleikis <strong>die</strong> Tür zu einem äußerst komplexen<br />

Themenfeld. „Innerhalb der Bundesländer sind meistens<br />

<strong>die</strong> jeweiligen Sozial- oder Innenministerien zuständig.<br />

In einigen Ländern wie beispielsweise in<br />

Bayern setzen <strong>die</strong> Ministerien wiederum regionale


Zweckverbände für Rettungs<strong>die</strong>nst und Feuerwehralarmierung<br />

(ZRF) zur Wahrnehmung der Aufgaben<br />

ein“, erzählt Peleikis. Die Genehmigung erteilt letztlich<br />

das Ministerium.<br />

Details regeln <strong>die</strong> Rettungs<strong>die</strong>nstgesetze der Bundesländer,<br />

<strong>die</strong> sich in vielen Punkten gleichen, allerdings<br />

längst nicht in allen. So ist <strong>die</strong> <strong>Luftrettung</strong> in<br />

ihrer Ergänzungsfunktion zu bodengebundenen Rettungs<strong>die</strong>nsten<br />

in allen Rettungs<strong>die</strong>nstgesetzen verankert<br />

– nicht aber in Schleswig-Holstein. „Möglicherweise<br />

wird sich <strong>die</strong>s mit den anstehenden Gesetzesnovellierungen<br />

ändern“, so der Fachbereichsleiter<br />

<strong>Luftrettung</strong>. „Da <strong>die</strong> <strong>Luftrettung</strong> in den vergangenen<br />

40 Jahren seit ihrer Einführung zum unverzichtbaren<br />

Bestandteil des Rettungswesens geworden ist, würden<br />

wir es begrüßen, wenn <strong>die</strong>s auch in den Rettungs<strong>die</strong>nstgesetzen<br />

Eingang finden könnte. Von einer ausschließlichen<br />

Ergänzungsfunktion kann schon lange<br />

keine Rede mehr sein“, ergänzt Peleikis.<br />

Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern<br />

bestehen auch bei den so genannten Hilfsfristen.<br />

Die Hilfsfrist bezeichnet <strong>die</strong> Zeitdauer, <strong>die</strong> vom Eingang<br />

des Notrufs in der Leitstelle bis zum Eintreffen<br />

adäquater Hilfe beim Patienten maximal verstreichen<br />

soll. Dabei definieren <strong>die</strong> Bundesländer <strong>die</strong> Hilfsfrist<br />

nicht einheitlich. In Bayern beispielsweise läuft <strong>die</strong><br />

Hilfsfrist ab dem Zeitpunkt des Fahrtbeginns, in Niedersachsen<br />

ab dem Zeitpunkt der Einsatzentscheidung.<br />

Wie sich <strong>die</strong> gesetzlichen Rahmenbedingungen und<br />

<strong>die</strong> behördlichen Vorgaben auf <strong>die</strong> Gründung einer<br />

<strong>Luftrettung</strong>ssta-<br />

„<br />

tion auswirken,<br />

zeigt das Beispiel<br />

der neuen <strong>Luftrettung</strong>sstation<br />

in<br />

Weiden in der<br />

Oberpfalz. Hierzu<br />

hatte das Bayrische<br />

Staatsministerium<br />

des Innern eine<br />

„Bedarfsanalyse<br />

für den <strong>Luftrettung</strong>s<strong>die</strong>nst<br />

in<br />

Bayern“ in Auftrag<br />

gegeben. Die Gutachter sprachen sich darin für<br />

<strong>die</strong> Einrichtung eines Rettungshubschrauberstandorts<br />

in der Region Nordoberpfalz aus, um <strong>die</strong> notfallmedizinische<br />

Versorgung der Menschen in den dünn besiedelten<br />

Landkreisen Neustadt an der Waldnaab und<br />

Tirschenreuth sicherzustellen. Nachdem man sich im<br />

Ministerium auf den Standort geeinigt hatte, wurde<br />

„Die <strong>Luftrettung</strong> ist<br />

in den vergangenen<br />

40 Jahren zum unverzichtbaren<br />

Bestandteil<br />

des Rettungswesens<br />

geworden. Sie hat heute<br />

mehr als nur eine<br />

Ergänzungsfunktion.”<br />

Ernst Peleikis,<br />

„<br />

Fachbereichsleiter<br />

<strong>Luftrettung</strong>.<br />

Foto: Andreas Lander<br />

<strong>Luftrettung</strong> 4 || 2011 7<br />

Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>


8<br />

Titelthema<br />

Bevor ein Betreiber<br />

eine <strong>Luftrettung</strong>sstation<br />

offiziell in Betrieb<br />

nehmen kann,<br />

schließen der<br />

Träger der <strong>Luftrettung</strong><br />

und der<br />

Betreiber einen<br />

schriftlichen Vertrag.<br />

Die Dauer<br />

des Zuschlags<br />

gestalten <strong>die</strong><br />

Bundesländer<br />

unterschiedlich.<br />

Sie beträgt zwischen<br />

vier und<br />

acht Jahren.<br />

<strong>die</strong> Station vom<br />

Zweckverband für<br />

Rettungs<strong>die</strong>nst und<br />

Feuerwehralarmierung<br />

(ZRF) Nordoberpfalz<br />

europaweit<br />

ausgeschrieben. „Die<br />

Frage, ob <strong>Luftrettung</strong>sstationen<br />

EU-weit ausgeschrieben<br />

werden müssen, ist differenziert<br />

zu beurteilen“, erklärt Peleikis.<br />

Da Europa auch im Hinblick auf gesetzliche Vorgaben<br />

immer weiter zusammenwächst, sind einige<br />

Bundesländer zum europaweiten Ausschreibungsmodus<br />

übergegangen.<br />

Um den Betrieb der Station Weiden hatten sich neben<br />

der gemeinnützig tätigen <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> noch<br />

weitere Mitbewerber beworben. Da das Angebot der<br />

<strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> neben Qualitätsaspekten das insgesamt<br />

wirtschaftlichste war, haben <strong>die</strong> rot-weißen Luftretter<br />

den Zuschlag erhalten. Er wurde Ende Oktober<br />

2010 durch den ZRF Nordoberpfalz für fünf Jahre erteilt<br />

mit der Option, um weitere fünf Jahre zu verlängern.<br />

Das wirtschaftlichste Angebot wird im Rahmen<br />

eines komplizierten Bepunktungssystems ermittelt.<br />

„In der Ausschreibung sind Leistungen aufgeführt, <strong>die</strong><br />

wir als <strong>Luftrettung</strong>sorganisation erfüllen müssen. Der<br />

Hubschraubertyp ergibt Punkte, ebenso <strong>die</strong> medizi-<br />

Sandra Gligorijevic - Fotolia.com<br />

nische Expertise durch eigene ärztliche Leitung und<br />

Qualitätssicherung, <strong>die</strong> Qualifikation des Personals,<br />

<strong>die</strong> medizintechnische Ausstattung des Hubschraubers,<br />

das Vorhandensein einer eigenen Werft und, und,<br />

und“, nennt Ernst Peleikis Beispiele. Teil<br />

der Ausschreibung ist darüber<br />

hinaus eine Selbstdarstellung<br />

des Bewerbers, in<br />

der detaillierte Angaben<br />

über <strong>die</strong> finanzielle<br />

Situation,<br />

Eigentumsverhältnisse,<br />

<strong>die</strong> Erfahrung<br />

des Personals,<br />

über <strong>die</strong><br />

Möglichkeiten<br />

des technischen<br />

Betriebs, über Aus-<br />

und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

etc. gemacht<br />

werden. Zentraler Bestandteil<br />

einer Ausschreibung ist <strong>die</strong> Kostenkalkulation.<br />

Darin plant der <strong>Luftrettung</strong>sbetreiber<br />

<strong>die</strong> Personal- sowie Hubschrauberkosten,<br />

zum Beispiel für Wartung, Ersatzteile und Kraftstoff,<br />

bis hin zu Nebenkosten für Strom, Miete,<br />

Reinigung etc. „Das ist für <strong>die</strong> spätere Ermittlung des<br />

Flugminutenpreises wichtig, der Grundlage für <strong>die</strong><br />

Abrechnung mit den Krankenkassen ist“, merkt Peleikis<br />

an.<br />

Wer sich um eine <strong>Luftrettung</strong>sstation bewirbt, sollte<br />

wissen, dass der verwaltungstechnische Aufwand während<br />

des Betriebs vergleichsweise hoch ist. Da <strong>die</strong><br />

<strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> in der Verwaltung auf ein überschaubares<br />

Team setzt, haben <strong>die</strong> wenigen Mitarbeiter mit<br />

der Umsetzung gesetzlicher und behördlicher Vorgaben,<br />

dem Kontakt zu Ministerien sowie den Verhandlungen<br />

mit den Kostenträgern alle Hände voll zu tun.<br />

„Eine großartige Leistung – vor allem vor dem Hintergrund<br />

der sich immer ändernden Rahmenbedin-


gungen“, lobt der 50-Jährige. So werde den Kollegen<br />

an den Stationen der Rücken freigehalten, damit <strong>die</strong>se<br />

an 365 Tagen im Jahr ihrer lebensrettenden Aufgabe<br />

nachkommen können.<br />

Doch zurück zum Beispiel Weiden: Bevor der Rettungshubschrauber<br />

am Flugplatz Latsch am 1. April<br />

2011 in Dienst gestellt werden konnte, erfolgte <strong>die</strong> offizielle<br />

Beauftragung im Rahmen der Unterzeichnung<br />

eines öffentlich-rechtlichen Vertrags im November<br />

2010. „So ein Vertrag ist inhaltlich vergleichbar mit<br />

einem Arbeitsvertrag, der Rechte und Pflichten beider<br />

Vertragspartner aufführt. Ort und Betriebszeiten<br />

der Station sind darin geregelt, ebenso das Führen und<br />

Einreichen von Einsatzstatistiken, <strong>die</strong> Verpflichtung<br />

zur Abrechnung mit den Kostenträgern und zur Fortbildung<br />

des Personals“, erklärt der Fachbereichsleiter.<br />

Übrigens schreibt der Freistaat Bayern seine <strong>Luftrettung</strong>sstationen<br />

über fünf Jahre aus, andere Bundesländer<br />

über sechs, sieben oder acht Jahre.<br />

Flugminutenpreise jährlich neu verhandeln<br />

Um für <strong>die</strong> Dauer der Beauftragung <strong>Luftrettung</strong> kostendeckend<br />

leisten zu können, verhandelt <strong>die</strong> <strong>DRF</strong><br />

<strong>Luftrettung</strong> mit den Krankenkassen <strong>die</strong> Flugminutenpreise<br />

jährlich neu. „Das ist sehr wichtig, da wir nicht<br />

beeinflussbare, schwankende Kosten wie beispielsweise<br />

für Kerosin haben, <strong>die</strong> wir über einen längeren<br />

Zeitraum nicht kalkulieren können“, legt Peleikis dar.<br />

„Wenn wir jedoch besondere medizinische Schulungen<br />

wie Trainings mit dem Patientensimulator<br />

durchführen oder unsere Hubschrauber mit neuen medizintechnischen<br />

Geräten ausstatten wie aktuell mit<br />

einem leichten, leistungsfähigen Ultraschallgerät,<br />

dann tragen wir einen großen Anteil der Kosten selbst.<br />

Was uns gegenwärtig und zukünftig nur möglich ist,<br />

wenn wir auf <strong>die</strong> Unterstützung unserer Förderer und<br />

Spender zählen können“, erklärt der Fachbereichsleiter.<br />

Und was geschieht auf der Kostenseite, wenn <strong>die</strong><br />

<strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> zu einem Einsatz alarmiert, dann<br />

Foto: Maike Glöckner<br />

Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

aber doch nicht benötigt wird? „Diesen Einsatz bekommen<br />

wir nicht vergütet“, sagt Peleikis. Doch<br />

solche finanziellen Rahmenbedingungen bleiben der<br />

Zentrale vorbehalten. „Unsere Besatzungen starten zu<br />

jedem Einsatz mit dem Ziel, schwer verletzte bzw. erkrankte<br />

Patienten bestmöglich zu versorgen und zu<br />

transportieren. Die Sorge um den Patienten steht dabei<br />

stets im Mittelpunkt. Das sind wir den Menschen,<br />

<strong>die</strong> uns vertrauen, schuldig.“<br />

IRInA WonnEBERG<br />

Dank der Unterstützung<br />

ihrer<br />

Förderer kann <strong>die</strong><br />

<strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

besondere Fortbildungen<br />

wie<br />

<strong>die</strong> jährliche<br />

Wasserrettungsübung<br />

und Windentrainings<br />

durchführen.<br />

<strong>Luftrettung</strong> 4 || 2011 9


10<br />

Mitarbeiterporträt<br />

Zeit für ein<br />

Lächeln<br />

Schon als Kind sah Guido Horstmann fasziniert<br />

dem startenden Rettungshubschrauber<br />

am Westküstenklinikum Heide <strong>hinter</strong>her.<br />

Heute zählt der 44 Jahre alte Rettungsassistent<br />

selbst zur Besatzung von Christoph 42.<br />

M<br />

ein Zuhause war in unmittelbarer Nähe des Westküstenklinikums,<br />

dort arbeitete mein Vater als<br />

Krankenpfleger. Das hat meinen Werdegang sicherlich<br />

mitgeprägt“, erzählt Guido Horstmann, der seit<br />

14 Jahren nebenberuflich als Rettungsassistent bei der<br />

<strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> arbeitet. Erste Einsätze flog er 1997<br />

von Hartenholm, später von Itzehoe aus, bevor er 2005<br />

an <strong>die</strong> Station nach Rendsburg wechselte.<br />

Im Hauptberuf ist Guido Horstmann Brandoberinspektor<br />

bei der Hamburger Berufsfeuerwehr. „Ich<br />

wollte etwas Sinnvolles machen und mich täglich neuen<br />

Herausforderungen stellen“, erklärt er <strong>die</strong> Entscheidung<br />

für seine berufliche Laufbahn. Daher begann er<br />

1992 seine Ausbildung für den Feuerwehrtechnischen<br />

Dienst und Rettungsassistenten bei der Berufsfeuerwehr<br />

Hamburg. Später absolvierte er <strong>die</strong> Zusatzausbildung<br />

zum HEMS Crew Member, um <strong>Luftrettung</strong>seinsätze<br />

fliegen zu dürfen. In 20 Berufsjahren hat<br />

Horstmann alle Facetten<br />

von Rettungseinsätzen<br />

Fotos: Stephanie Redwanz<br />

Mehr zum Thema unter<br />

www.drf-luftrettung.de<br />

<strong>Luftrettung</strong>seinsätze an<br />

der Küste haben ihre ganz eigenen Regeln.<br />

Wir haben mit Dietmar Hohnholz, Pilot und Stationsleiter<br />

von Christoph 42, darüber gesprochen:<br />

www.drf-luftrettung.de/interview-pilot-rendsburg.html


erlebt: Wohnungsbrände, Unfälle mit Gefahrguttransporten<br />

oder technische schwierige Hilfeleistungen mit<br />

Personen in Notlagen. Diese Erfahrung kommt ihm<br />

bei seiner Arbeit für <strong>die</strong> <strong>Luftrettung</strong> zugute, nicht zuletzt<br />

auch hinsichtlich der Zusammenarbeit verschiedener<br />

Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungs<strong>die</strong>nsten<br />

und <strong>Luftrettung</strong>: „Es ist ein gutes Gefühl zu<br />

erleben, wenn <strong>die</strong> Rettungskräfte am Einsatzort professionell<br />

und reibungslos zusammenarbeiten. So wird<br />

dem Patienten <strong>die</strong> schnellste und bestmögliche Hilfe<br />

zuteil, für <strong>die</strong> wir auch in unseren Fortbildungen regelmäßig<br />

trainieren.“<br />

Schnell abgelegene Orte erreichen<br />

Seine Arbeit ist abwechslungsreich und vielschichtig,<br />

sodass zu keiner Zeit Routine aufkommt. Das<br />

schätzt der 44-Jährige besonders. Unterstützt er eben<br />

noch den Piloten bei der Suche und Auswahl eines<br />

geeigneten Landeplatzes, konzentriert er sich Minuten<br />

später auf <strong>die</strong> Versorgung des Patienten und hält<br />

dem Notarzt den Rücken frei. „Ich bin froh darüber,<br />

dass wir mit dem Hubschrauber schnell abgelegene<br />

Orte erreichen und Menschen helfen können“, bemerkt<br />

der Rettungsassistent und erinnert sich an einen<br />

Einsatz auf Hallig Hooge, bei dem ein Patient<br />

deutliche Symptome einer Sepsis (Blutvergiftung)<br />

zeigte. „Wir haben den Mann zur weiteren Versorgung<br />

rechtzeitig in eine für ihn geeignete Klinik geflogen.<br />

Ohne <strong>die</strong> schnelle Hilfe aus der Luft hätte er<br />

seine lebensbedrohliche Erkrankung möglicherweise<br />

nicht überlebt“, erzählt der Rettungsassistent nachdenklich.<br />

Horstmann schätzt <strong>die</strong> ständig neuen Herausforderungen,<br />

<strong>die</strong> sein Beruf mit sich bringt. Da ist er an<br />

Bord von Christoph 42 gerade richtig, da der Rendsburger<br />

Hubschrauber rund um <strong>die</strong> Uhr einsatzbereit<br />

ist. „Nachts werden wir häufig zu Intensivtransporten<br />

angefordert, für <strong>die</strong> aufgrund der eingeschränkten<br />

Sichtverhältnisse eine sehr präzise Vorplanung notwendig<br />

ist. Dann fliegen wir aus Sicherheitsgründen<br />

mit zwei Piloten, Rettungsassistent und Notarzt“, berichtet<br />

das sympathische Besatzungsmitglied.<br />

Das Erlebte verarbeitet der Vater einer erwachsenen<br />

Tochter in Gesprächen mit Kollegen. „Das Glück über<br />

<strong>die</strong> Geburt eines Kindes und <strong>die</strong> Trauer über den Tod<br />

eines Menschen erlebe ich manchmal an ein und demselben<br />

Tag. Das macht mir immer wieder bewusst,<br />

dass das Leben ein ewiger Kreislauf ist.“<br />

STePHANIe ReDWANZ<br />

Zur Person<br />

Die Besatzungen<br />

der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

tragen<br />

Helme mit integrierterFunktechnik.<br />

Das ermöglicht<br />

eine<br />

problemlose Verständigungwährend<br />

des Flugs.<br />

Guido Horstmann<br />

und Notarzt<br />

Dr. Marius Gawlik<br />

trösten einen<br />

kleinen Patienten.<br />

Guido Horstmann wurde am 17.10.1967 in Heide (Schleswig-Holstein)<br />

geboren. Seine Mittlere Reife machte er 1985, lernte Dreher und leistete<br />

seinen Zivil<strong>die</strong>nst als Sanitäter in Hamburg. Seine Ausbildung zum Rettungsassistenten<br />

absolvierte er bei der Berufsfeuerwehr Hamburg. Heute<br />

ist der Brandoberinspektor Fachlehrer am Institut für Rettungs<strong>die</strong>nst an<br />

der Feuerwehrakademie Hamburg und unterstützt den Organisatorischen<br />

Leiter Rettungs<strong>die</strong>nst. Den Urlaub verbringt er gerne mit seiner Tochter<br />

Lisa bei Verwandten in Norditalien, nicht zuletzt auch der guten Küche<br />

wegen. Mit Kollegen der Berufsfeuerwehr und der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> geht er<br />

regelmäßig zum Klettern – oder<br />

gemeinsam mit seiner Partnerin<br />

zu Rockkonzerten, trifft sich<br />

mit Freunden, geht ins Fitnesscenter<br />

oder ist mit dem Fahrrad<br />

in der Natur rund um Tangstedt<br />

unterwegs. „Wenn ich keine<br />

Fachliteratur lesen muss, genieße<br />

ich <strong>die</strong> authentischen Krimis<br />

des Amerikaners Don Winslow<br />

oder <strong>die</strong> amüsanten Texte von<br />

Max Goldt“, sagt Horstmann.<br />

Besonders gut entspannen<br />

kann der Rettungsassistent an<br />

seinem Lieblingsplatz im<br />

Hamburger Hafen.<br />

<strong>Luftrettung</strong> 4 || 2011 11


12<br />

Gesund leben<br />

Gelassen am<br />

Steuer<br />

Experten empfehlen Sicherheitstrainings, um im<br />

Straßenverkehr souveräner zu werden. Auch <strong>die</strong><br />

moderne Fahrzeugtechnik mit Stabilitätskontrollen<br />

J<br />

und Abstandshalter hilft im Ernstfall.<br />

eder hat sie schon gesehen – <strong>die</strong> schwarzen Reifenspuren<br />

auf der Autobahn, <strong>die</strong> in Richtung Böschung<br />

ziehen. Jede Sekunde am Steuer kann etwas Unvorhergesehenes<br />

passieren. „Vorausschauendes Fahren<br />

ist ganz wichtig“, sagt <strong>die</strong> erfolgreiche Rallye-Pilotin<br />

Über <strong>die</strong> Besonderheiten<br />

von Hubschrauberlande-<br />

plätzen bei Notfalleinsätzen<br />

lesen Sie unter: www.drf-luftrettung.de/<br />

hubschrauberlandeplaetze.html<br />

Mehr zum Thema unter<br />

www.drf-luftrettung.de<br />

Jutta Kleinschmidt. Im Stadtverkehr erkennt man rote<br />

Ampeln frühzeitig und muss nicht scharf bremsen.<br />

Und wer auf der Autobahn ein wenig versetzt fährt,<br />

kann weiter schauen und mindert das Risiko, auf ein<br />

Stauende aufzufahren. Nähern sich Rettungsfahrzeuge<br />

mit Sondersignal, ist eine Rettungsgasse zu bilden.<br />

Auf drei- und mehrspurigen Autobahnen muss <strong>die</strong><br />

Gasse zwischen dem ganz linken und dem Fahrstreifen<br />

daneben entstehen. Besondere Vorsicht ist geboten,<br />

wenn Rettungshubschrauber im Einsatz sind und<br />

auf der Straße landen. Leider kommt es mitunter vor,<br />

dass sich hohe Fahrzeuge wie Lkws oder Reisebusse<br />

noch an der Einsatzstelle vorbeidrücken wollen, dabei<br />

<strong>die</strong> Rotorblätter streifen und den Hubschrauber<br />

flugunfähig machen.<br />

Wer mit der nötigen Gelassenheit unterwegs ist, vermindert<br />

<strong>die</strong> Unfallgefahr. „Ich muss nicht auf mein<br />

Recht pochen, einem Drängler mache ich zügig Platz“,<br />

bestätigt Kleinschmidt aus eigener Erfahrung. Wichtig<br />

ist außerdem, dass Autofahrer gerade in der dunklen<br />

Jahreszeit, wenn Nebel, diffuses Licht und nasse<br />

Straßen für schlechte Sicht sorgen, stets den Durchblick<br />

behalten. Mit zunehmendem Alter tritt oftmals<br />

eine Trübung der Augenlinse ein, wodurch vor allem<br />

das Sehvermögen in der Dämmerung nachlässt.<br />

Gleichzeitig werden <strong>die</strong> Augen empfindlicher für<br />

Blendungen z.B. durch <strong>die</strong> Scheinwerfer entgegenkommender<br />

Fahrzeuge oder <strong>die</strong> tief stehende Sonne.<br />

Foto: Sergey Peterman - fotolia.com


Foto: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V., Bonn<br />

Hinweise auf schlechteres Sehen sollten in jedem Fall<br />

ernst genommen und durch den Augenarzt abgeklärt<br />

werden.<br />

Moderne Kfz-Technik beugt Unfällen vor<br />

Darüber hinaus gibt es Trainings, um <strong>die</strong> eigene Fahrsicherheit<br />

zu verbessern. „Bei einem Fahrsicherheitstraining<br />

wird man gezielt und sicher an <strong>die</strong> eigenen<br />

Grenzen und jene des Fahrzeugs geführt“, erklärt<br />

Kleinschmidt. Diese Trainings sind auf <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Zielgruppen ausgerichtet. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat<br />

hat z.B. ein Konzept für ältere Fahrer<br />

erarbeitet, das deren eingeschränkte Beweglichkeit<br />

in den Fokus stellt. Komplexe Verkehrssituationen<br />

wie Spurwechsel, Einfädeln oder Linksabbiegen sollen<br />

trainiert werden. Die Fahrzeugtechnik unterstützt<br />

den Autofahrer dabei sinnvoll. Moderne Wagen verfügen<br />

über Stabilitätskontrollen, <strong>die</strong> einzelne Räder<br />

gezielt abbremsen können. „Auch Abstandshalter sind<br />

sehr sinnvoll“, weiß Kleinschmidt. Sollte der Fahrer<br />

beispielsweise infolge von Unaufmerksamkeit zu dicht<br />

auffahren, wird der Wagen automatisch abgebremst.<br />

In Zukunft sollten Autos noch mehr „mitdenken“, Verkehrssituationen<br />

frühzeitig erfassen und Empfeh-<br />

Sehen und gesehen werlungen<br />

aussprechen.<br />

den: Auch Scheinwerfer,<br />

Da Motorradfahrer im Unterschied zum Autofah- Rückleuchten & Co. wollen<br />

rer keine Knautschzone haben, wird für sie <strong>die</strong> Fahrsicherheit<br />

besonders großgeschrieben. Das bestätigt<br />

Motorrad-Experte Professor Hans Eberspächer: „Trai-<br />

vom Schnee befreit sein.<br />

nieren ist immer richtig und wichtig.“ Ein Motorrad- gezielt üben. Darüber hinaus empfiehlt Eberspächer<br />

fahrer fahre im Durchschnitt 2.500 km pro Jahr – zu mentales Training. „Was ich auf der Straße umsetzen<br />

wenig, um <strong>die</strong> notwendige Sicherheit im Straßenver- will, muss zuerst im Kopf stattfinden.“<br />

kehr zu erlangen. Daher müsse er Gefahrensituationen CHRISTIAN SCHREIBER<br />

Im Winter sind<br />

Foto: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V., Bonn<br />

Das winterfeste Auto<br />

Bevor der erste Schnee fällt und <strong>die</strong> Temperaturen ins Minus rutschen,<br />

sollte jeder sein Fahrzeug auf den Winter vorbereitet haben. Neben den<br />

Winterchecks, <strong>die</strong> Kfz-Werkstätten anbieten, können Sie einige Schritte<br />

auch selbst in <strong>die</strong> Wege leiten.<br />

Achten Sie darauf, dass <strong>die</strong> Winterreifen, ggf. Ganzjahresreifen) nicht<br />

älter als vier Jahre sind und eine Profiltiefe von mindestens 4 mm aufweisen.<br />

Sind Sie häufig in Mittelgebirgen oder in den Alpen unterwegs?<br />

Dann gehören passende Schneeketten in den Kofferraum. Ein Starter-<br />

kabel legen Sie am besten gleich dazu, sollte Ihr Wagen einmal nicht<br />

anspringen.<br />

Ist Ihre Autobatterie den Extremanforderungen des Winters noch<br />

gewachsen? Spätestens nach fünf Jahren ist <strong>die</strong> Zeit reif für eine neue<br />

Batterie.<br />

Reinigen Sie <strong>die</strong> Scheinwerfer sowie alle weiteren Leuchten regelmäßig.<br />

Sind <strong>die</strong> Wischerblätter in Ordnung? Ist ausreichend Frostschutzmittel<br />

in der Wischeranlage sowie im Kühlwasser?<br />

Eiskratzer, Handfeger gehören im Auto an einen griffbereiten Ort. Enteisungsspray<br />

bewahren Sie besser in der Wohnung oder in der Garage auf.<br />

Dem Bruch von Türdichtungen können Sie vorbeugen, indem Sie <strong>die</strong><br />

Gummilippen mit einem Fettstift einschmieren.<br />

Ein letzter <strong>Blick</strong> gilt dem Warndreieck und dem Verbandskasten.<br />

Beides sollte funktionstüchtig<br />

und ausreichend ausgestattet<br />

an Bord sein.<br />

Autofahrer häufig<br />

mit schlechter<br />

Sicht z.B. durch<br />

Nebel konfrontiert.<br />

Daher<br />

sollten <strong>die</strong> Scheiben<br />

stets vollständig<br />

vom Eis<br />

befreit werden.<br />

Wer in Bergregionen<br />

unterwegs<br />

ist, hat idealerweiseSchneeketten<br />

dabei und<br />

kann sie bei Bedarf<br />

auch aufziehen.<br />

<strong>Luftrettung</strong> 4 || 2011 13<br />

Foto: Christian Schwier - fotolia.com


Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

14<br />

Hannover<br />

Dortmund<br />

Bremen<br />

Göttingen<br />

Mannheim<br />

Karlsruhe<br />

Rheinmünster<br />

Rendsburg<br />

Freiburg<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Bad Berka<br />

Leonberg<br />

Stuttgart<br />

Friedrichshafen<br />

Niebüll<br />

Vor einigen Wochen kam es in Rückersdorf<br />

(Ostthüringen) zu einem<br />

schweren Verkehrsunfall. Ein Lkw-<br />

Fahrer war gegen ein Haus geprallt<br />

und <strong>hinter</strong> dem Lenkrad eingeklemmt<br />

worden. Dabei hatte er erhebliche<br />

Kopfverletzungen erlitten. Neben dem<br />

Hubschrauber der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

aus Bad Berka hatte <strong>die</strong> Leitstelle<br />

auch bodengebundene Einsatzkräfte<br />

zum Einsatzort alarmiert. Der Pilot<br />

landete Christoph Thüringen unmittelbar<br />

an der Unfallstelle. So konnte <strong>die</strong><br />

Halle<br />

Greifswald<br />

Magdeburg<br />

Berlin<br />

Bad Saarow<br />

Nordhausen<br />

Zwickau<br />

Bad Berka<br />

Suhl Weiden<br />

München<br />

Nürnberg<br />

Regensburg<br />

Dresden<br />

Bad Berka: Die Besatzung von Christoph Thüringen flog einen<br />

Lkw-Fahrer mit schweren Kopfverletzungen in eine Klinik.<br />

Lokal-<br />

Nachrichten<br />

medizinische Besatzung unverzüglich<br />

mit der Versorgung des eingeklemmten<br />

Fahrers beginnen. Während <strong>die</strong><br />

Feuerwehr versuchte, den Mann zu<br />

befreien, kontrollierten Hubschraubernotarzt<br />

und Rettungsassistentin<br />

laufend seine Vitalwerte und hielten<br />

den Kreislauf stabil. Nachdem der Patient<br />

aus den Trümmern befreit worden<br />

war, wurde er für den Transport<br />

vorbereitet und schnellstmöglich mit<br />

Christoph Thüringen in das Universitätsklinikum<br />

Jena geflogen. Dort<br />

übernahm ein Trauma-Team den Patienten.<br />

Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

Bad Saarow<br />

Kürzlich besuchte ein 14-jähriger<br />

Junge zusammen mit seinem Vater <strong>die</strong><br />

Besatzung der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> in<br />

Bad Saarow und bedankte sich für seine<br />

Rettung. Sechs Tage zuvor war er<br />

von einem Hund angefallen und im<br />

Gesicht verletzt worden. Die Leitstelle<br />

Oderland hatte sofort <strong>die</strong> Besatzung<br />

von Christoph 49 alarmiert, <strong>die</strong> kurz<br />

darauf den Einsatzort erreichte. Notarzt<br />

und Rettungsassistent versorgten<br />

zunächst <strong>die</strong> offenen Wunden, danach<br />

wurde der Patient zur Beobachtung<br />

Bad Saarow: Sechs Tage nach seiner Rettung besuchte ein 14-Jähriger<br />

<strong>die</strong> Station Bad Saarow und besichtigte dabei den Hubschrauber.


und weiteren Behandlung in das Helios<br />

Klinikum Bad Saarow geflogen.<br />

Die Besatzung freute sich sehr, dass es<br />

dem Schüler gesundheitlich schon<br />

wieder so viel besser ging.<br />

Bremen<br />

Bei Abrissarbeiten eines Gebäudes<br />

in Wildeshausen war ein Mann von<br />

einem herabfallenden Giebel getroffen<br />

und teilweise verschüttet worden.<br />

Er hatte sich dabei Frakturen an den<br />

Gliedmaßen sowie Wirbelsäulenverletzungen<br />

zugezogen. Bodengebundene<br />

Rettungskräfte hatten den<br />

18-Jährigen bereits versorgt, als der<br />

vor Ort befindliche Notarzt aufgrund<br />

der Schwere der Verletzungen den<br />

Hubschrauber der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

nachforderte. Die Besatzung von<br />

Christoph Weser erreichte innerhalb<br />

weniger Minuten den Einsatzort, bereitete<br />

den Patienten für den Transport<br />

vor und flog ihn innerhalb kürzester<br />

Zeit in ein Zentrum der Maxi-<br />

malversorgung. Mit dem Rettungswagen<br />

hätte der Transport <strong>die</strong> doppelte<br />

bis dreifache Zeit in Anspruch genommen.<br />

Dresden<br />

Dresden: Zur Versorgung der Verletzten nach einem Zugunglück wurden<br />

insgesamt vier Hubschrauber nach Bad Lausick alarmiert.<br />

Bei einem schweren Zugunglück bei<br />

Bad Lausick wurden über 20 Personen<br />

teilweise schwer verletzt. Ein Pkw war<br />

mit einem Zug kolli<strong>die</strong>rt, woraufhin<br />

ein Waggon umstürzte und zwei<br />

weitere entgleisten. Der Zwickauer<br />

Rettungshubschrauber der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

wurde von der Leitstelle Grimma<br />

alarmiert und traf als erster Notarztzubringer<br />

an der Unfallstelle ein.<br />

Auch <strong>die</strong> Dresdner und Hallenser Hubschrauber<br />

der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> wurden<br />

nach Bad Lausick alarmiert, ebenso<br />

Christoph Leipzig. Hand in Hand mit<br />

den bodengebundenen Rettungskräften<br />

versorgten <strong>die</strong> medizinischen Hubschrauberbesatzungen<br />

<strong>die</strong> Schwerverletzten.<br />

Leicht verletzte Insassen wurden<br />

bodengebunden in nahe gelegene<br />

Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

Krankenhäuser gebracht. Die Besatzung<br />

von Christoph 46 flog eine<br />

21-jährige Patientin in das Heinrich-<br />

Braun-Klinikum nach Zwickau.<br />

Fresach<br />

Im Spätsommer wurde <strong>die</strong> Besatzung<br />

des Fresacher Notarzthubschraubers<br />

zu einem Unfall im Gebirge gerufen.<br />

Vater und Sohn hatten an der 3.300 m<br />

hohen Hochalmspitze eine Klettertour<br />

unternommen. Beim Aufstieg war der<br />

Vater in ein Eisfeld eingebrochen und<br />

50 m talwärts ins Geröll gerutscht.<br />

Dabei hatte er sich schwer verletzt.<br />

Da in <strong>die</strong>ser Höhe kein Mobilfunknetz<br />

verfügbar war, stieg der Sohn rund<br />

1.000 Höhenmeter bis zur Gießener<br />

Hütte ab und informierte von dort <strong>die</strong><br />

Leitstelle Kärnten. Diese alarmierte<br />

<strong>die</strong> ARA Flugrettung aus Fresach.<br />

Bereits drei Minuten später war <strong>die</strong><br />

Besatzung des RK-1 auf dem Weg zur<br />

Hochalmspitze. Der Pilot setzte zunächst<br />

den Notarzt an der Gießener<br />

Fresach: Ein Alpinist hatte sich bei einem Sturz ins Geröll schwer verletzt.<br />

Die Besatzung des RK-1 brachte ihn in eine Klinik nach Villach.<br />

<strong>Luftrettung</strong> 4 || 2011 15<br />

Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>


Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

16<br />

Hütte ab und flog anschließend Flugretter<br />

und Windenoperator zum Einsatzort.<br />

Dort wurde der Flugretter mit<br />

einer Seilwinde zum Verunglückten<br />

hinabgelassen und legte den 45-jährigen<br />

Bergsteiger in ein sogenanntes<br />

Rettungstuch. Beide wurden an Bord<br />

des Hubschraubers gewincht, dann<br />

flog der Pilot den verunglückten Alpinisten<br />

zum Notarzt, der den Patienten<br />

versorgte. Der Schwerverletzte wurde<br />

auf direktem Weg in das Landeskrankenhaus<br />

Villach geflogen.<br />

Greifswald<br />

Ein Mann hatte auf der Trelleborg<br />

über heftige Bauchkrämpfe geklagt.<br />

Die Leitstelle Rügen alarmierte Christoph<br />

47 und den Seenotrettungskreuzer<br />

Wilhelm Kaisen zur Fähre. Zunächst<br />

wurde der kranke Passagier an Bord<br />

des Rettungsschiffs genommen. Kurz<br />

darauf setzte der Pilot <strong>die</strong> medizinische<br />

Besatzung der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

auf dem Schiff ab, <strong>die</strong> bei dem Pati-<br />

enten eine Nierenkolik feststellten. Sie<br />

verabreichten ihm unter anderem<br />

krampflösende Medikamente. Währenddessen<br />

flog der Pilot zum Hafen<br />

von Saßnitz und erwartete dort <strong>die</strong> Ankunft<br />

des Rettungsschiffs. Am Kai<br />

wurde der 25-jährige Patient umgebettet<br />

und an Bord von Christoph 47<br />

schnellstmöglich ins Krankenhaus<br />

Bergen geflogen.<br />

Hannover<br />

Greifswald: Der Pilot von Christoph 47 erwartete den Patienten im<br />

Hafen von Saßnitz, um ihn in das Krankenhaus Bergen zu fliegen.<br />

Vor Kurzem wurde der Hannoveraner<br />

Hubschrauber der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> zu<br />

einem häuslichen Notfall alarmiert. In<br />

Kirchwehren bei Seelze war ein<br />

11-jähriger Junge plötzlich blau angelaufen.<br />

Die Leitstelle Hannover alarmierte<br />

sofort Christoph Niedersachsen.<br />

Notarzt und Rettungsassistent<br />

diagnostizierten nur wenige Minuten<br />

später einen schweren Krampfanfall.<br />

Nachdem der Junge stabilisiert werden<br />

konnte, wurde er in eine nahe gelegene<br />

Kinderklinik transportiert.<br />

Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

Karlsruhe<br />

Bei Loffenau (Schwarzwald) war eine<br />

Wanderin eine Böschung hinabgestürzt<br />

und gegen einen Stein geprallt.<br />

Dabei hatte sie sich erhebliche Gesichtsverletzungen<br />

zugezogen. Ihre<br />

Begleiterin setzte sofort einen Notruf<br />

ab und gab ihre genaue Position<br />

durch. Daraufhin alarmierte <strong>die</strong> Leitstelle<br />

Mittelbaden den Karlsruher<br />

Hubschrauber der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>.<br />

Nach wenigen Minuten hatte <strong>die</strong> Besatzung<br />

von Christoph 43 das Waldgebiet<br />

erreicht. Der Pilot konnte <strong>die</strong> Maschine<br />

sicher auf einer Wiese in unmittelbarer<br />

Nähe zur Unglücksstelle<br />

landen. Notarzt und Rettungsassistent<br />

übernahmen <strong>die</strong> medizinische Versorgung<br />

der Patientin und stabilisierten<br />

sie für den Flug. Innerhalb von nur<br />

zehn Minuten wurde <strong>die</strong> Frau in das<br />

Städtische Klinikum nach Karlsruhe<br />

geflogen. Ein bodengebundener Transport<br />

hätte auf den engen und kurvigen<br />

Straßen des Schwarzwalds rund eine<br />

Stunde gedauert.<br />

Hannover: Der Notarzt von Christoph Niedersachsen leistete einem 11-Jährigen<br />

nach einem schweren Krampfanfall schnelle medizinische Hilfe.


Mannheim<br />

Kürzlich hat sich auf der B37 ein<br />

schwerer Verkehrsunfall ereignet.<br />

Zwischen Hirschhorn und Eberbach<br />

war ein 67 Jahre alter Pkw-Fahrer<br />

beim Überholen mit einem entgegenkommenden<br />

Fahrzeug zusammengestoßen.<br />

Der Unfallverursacher und <strong>die</strong><br />

beiden Insassen des zweiten Pkws<br />

wurden in ihren Fahrzeugen eingeklemmt<br />

und schwer verletzt. Die<br />

Leitstelle forderte drei Rettungshubschrauber<br />

als schnelle Notarztzubringer<br />

an, darunter <strong>die</strong> in Karlsruhe und<br />

Mannheim stationierten Hubschrauber<br />

der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>. Als <strong>die</strong> Besatzung<br />

von Christoph 53 am Einsatzort<br />

eintraf, hatte <strong>die</strong> Feuerwehr <strong>die</strong> Verletzten<br />

bereits aus den Fahrzeugen befreien<br />

können, sodass Notarzt und<br />

Rettungsassistent sofort mit der Versorgung<br />

eines Patienten begannen.<br />

Der 67-Jährige hatte lebensgefährliche<br />

Verletzungen erlitten und musste<br />

schnellstmöglich mit Christoph 53 in<br />

<strong>die</strong> Ludwigshafener Unfallklinik<br />

transportiert werden. Der andere Fahrer<br />

wurde von der Crew des Karlsruher<br />

Hubschraubers versorgt und in <strong>die</strong><br />

Mannheimer Uniklinik geflogen.<br />

Niebüll<br />

Hat Die aRa DaS tRaiNiNG NicHt SoGaR<br />

oRGaNiSieRt uND auSGeRicHtet?<br />

Niebüll: Sofort nach der Alarmierung startete Christoph Europa 5 zu<br />

einem Kleinkind, das zu ersticken drohte.<br />

Die Besatzung des Niebüller Hubschraubers<br />

hat kürzlich einem 2-jährigen<br />

Kind das Leben gerettet. Das<br />

Kind hatte sich beim Verzehr einer<br />

Laugenstange verschluckt. Ein Teigklumpen<br />

hatte sich in der Luftröhre<br />

festgesetzt, es drohte zu ersticken. Ein<br />

zur Hilfe geholter Nachbar setzte einen<br />

Notruf ab. Die Leitstelle Nord alarmierte<br />

einen Rettungswagen und<br />

Christoph Europa 5 als schnellen Notarztzubringer.<br />

Der Pilot konnte direkt<br />

vor dem Elternhaus des kleinen Patienten<br />

landen. Der Notarzt der <strong>DRF</strong><br />

<strong>Luftrettung</strong> legte sofort eine Narkose<br />

und holte mit einer Zange ein pflaumengroßes<br />

Stück der Backware aus<br />

dem Rachen. Zur Sicherung der Atemwege<br />

beatmete er das Kind künstlich.<br />

Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

An Bord von Christoph Europa 5<br />

brachten <strong>die</strong> Luftretter den kleinen<br />

Jungen zur weiteren Untersuchung in<br />

ein Flensburger Krankenhaus.<br />

Nordhausen<br />

Ein schwerer Unfall ereignete sich<br />

auf der A38 in Höhe Bleicherode. Ein<br />

Ehepaar aus Essen war mit seinem<br />

Fahrzeug aus ungeklärten Gründen in<br />

<strong>die</strong> Leitplanke geraten. Das Auto hatte<br />

sich überschlagen und war schließlich<br />

auf dem Dach liegen geblieben. Die<br />

Leitstelle Nordhausen alarmierte einen<br />

Rettungswagen, <strong>die</strong> Feuerwehr<br />

und den Nordhäuser Hubschrauber der<br />

<strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>. Dieser brachte innerhalb<br />

von nur acht Minuten den<br />

Notarzt zum Unfallort. Die medizinische<br />

Besatzung von Christoph 37<br />

versorgte beide Patienten. Die 73-jährige<br />

Beifahrerin hatte sich mehrere<br />

Rippen gebrochen, der 70-jährige Fahrer<br />

den Unterarm. Der Hubschraubernotarzt<br />

forderte einen zweiten Ret-<br />

Nordhausen: Ein Ehepaar hatte sich bei einem Verkehrsunfall schwer<br />

verletzt. Die Besatzung von Christoph 37 brachte schnelle Hilfe.<br />

<strong>Luftrettung</strong> 4 || 2011 17<br />

Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>


Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

18<br />

tungswagen an, um beide Patienten ins<br />

Krankenhaus Südharz nach Nordhausen<br />

bringen zu lassen. Er begleitete<br />

den Transport.<br />

Nürnberg<br />

Zur B14 zwischen Großweismannsdorf<br />

und Buchschwabach wurde<br />

Christoph 27 bei seinem 23.000. Einsatz<br />

alarmiert. Die Integrierte Leitstelle<br />

Nürnberg forderte <strong>die</strong> Besatzung zu<br />

einem schweren Verkehrsunfall an, bei<br />

dem zwei Fahrzeuge frontal ineinander<br />

gefahren waren. Wenige Minuten nach<br />

der Alarmierung landete der Pilot den<br />

Hubschrauber am rund 20 km entfernten<br />

Einsatzort. Notärztin und Rettungsassistent<br />

der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

übernahmen sofort <strong>die</strong> medizinische<br />

Versorgung der beiden Patienten, <strong>die</strong><br />

mittelschwere Verletzungen am Brustkorb<br />

erlitten hatten. Ein 80-Jähriger<br />

wurde mit dem Rettungswagen in das<br />

Klinikum Nürnberg Süd gefahren,<br />

während <strong>die</strong> Hubschraubernotärztin<br />

den Fahrer des zweiten Pkw bodengebunden<br />

in das nahe gelegene Klinikum<br />

Fürth begleitete.<br />

Regensburg<br />

Nürnberg: Die Leitstelle Nürnberg alarmierte Christoph 27 zu einem<br />

Verkehrsunfall mit zwei Verletzten. Es war sein 23.000. Einsatz.<br />

Auf der B15 Höhe Roßbergeröd ereignete<br />

sich vor kurzem ein schwerer Verkehrsunfall.<br />

Der Fahrer eines Kleintransporters<br />

wollte gerade den Pkw vor<br />

sich überholen, als <strong>die</strong>ser zum Abbiegen<br />

ansetzte. Beim Ausweichmanöver<br />

verlor der Fahrer des Transporters <strong>die</strong><br />

Kontrolle über sein Fahrzeug und<br />

prallte gegen einen Baum. Fahrer und<br />

Beifahrer wurden dabei schwer verletzt.<br />

Die Leitstelle Amberg alarmierte<br />

mehrere Rettungsmittel, darunter <strong>die</strong><br />

Huschrauber der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> aus<br />

Weiden und Regensburg. Der Fahrer<br />

des Kleintransporters wurde an Bord<br />

von Christoph 80 zur Notoperation in<br />

eine Klinik geflogen; der schwer verletzte<br />

Beifahrer wurde mit Christoph<br />

Regensburg in ein Krankenhaus transportiert.<br />

Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

Rheinmünster<br />

Eine Urlauberin aus Hannover war<br />

beim Quadfahren in Thailand schwer<br />

verunglückt. Sie hatte sich einen<br />

Trümmerbruch an einem Lendenwirbel<br />

zugezogen und wurde zunächst in<br />

einem Krankenhaus in Bangkok behandelt.<br />

Ein deutscher Mediziner wurde<br />

nach Thailand gerufen, wo ein<br />

Arzt-zu-Arzt-Gespräch stattfand. Aufgrund<br />

der Diagnose „Wirbelsäulenfraktur<br />

mit drohender Querschnittslähmung“<br />

entschieden sich <strong>die</strong> Mediziner<br />

für einen Rücktransport nach Deutschland.<br />

Die Alarmzentrale der <strong>DRF</strong><br />

<strong>Luftrettung</strong> organisierte zunächst den<br />

Flug mit einem Hubschrauber von Rayong<br />

nach Bangkok. Dort wurde <strong>die</strong><br />

Patientin an Bord einer Linienmaschine<br />

nach Berlin gebracht. Hierfür wurde<br />

in der Flugzeugkabine eine Patientenliege<br />

montiert und der Bereich<br />

vom Passagierraum abgetrennt. Ein<br />

Arzt und ein Rettungsassistent der<br />

<strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> betreuten <strong>die</strong> Patientin<br />

während des gesamten Fluges.<br />

Regensburg: Die Hubschrauber der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> aus Regensburg<br />

und Weiden wurden zu einem schweren Verkehrsunfall alarmiert.


Zeitgleich erhielt der in Hannover stationierte<br />

Hubschrauber der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

den Auftrag, <strong>die</strong> 42-Jährige<br />

von Berlin nach Hannover zu fliegen.<br />

Der Hubschrauber durfte direkt neben<br />

der Linienmaschine auf der Abstellposition<br />

landen, sodass <strong>die</strong> Übergabe der<br />

Patientin an <strong>die</strong> Kollegen von Christoph<br />

Niedersachsen reibungslos funktionierte.<br />

An Bord des Hubschraubers<br />

erreichte <strong>die</strong> Patientin schließlich <strong>die</strong><br />

weiterbehandelnde Klinik in Hannover.<br />

Dort erfolgte <strong>die</strong> Übergabe an <strong>die</strong><br />

Ärzte der Medizinischen Hochschule.<br />

Weiden<br />

Ein Landwirt war von seinem Traktor<br />

überrollt worden. Dabei hatte er sich<br />

schwere Brustkorbverletzungen zugezogen.<br />

Die Rettungsleitstelle Nordoberpfalz<br />

alarmierte Christoph 80 als<br />

schnellen Notarztzubringer. Der Pilot<br />

landete den Rettungshubschrauber in<br />

unmittelbarer Nähe zum Verletzten.<br />

Zeitgleich traf der Helfer vor Ort ein,<br />

kurz darauf ein Rettungswagen aus<br />

Oberviechtach. Notarzt und Rettungsassistent<br />

der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> legten<br />

dem 73-Jährigen eine Halskrause zur<br />

Stabilisierung der Wirbelsäule an und<br />

versorgten ihn zusammen mit weiteren<br />

Rettungskräften. Danach wurde der<br />

Patient auf eine Vakuummatratze gebettet<br />

und an Bord von Christoph 80 in<br />

eine Regensburger Klinik geflogen.<br />

Zwickau<br />

Weiden: Mit Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung wurde ein Landwirt<br />

an Bord von Christoph 80 schonend in eine Klinik transportiert.<br />

Christoph 46 hatte gerade einen Einsatz<br />

in Lichtenstein beendet, als ihn<br />

<strong>die</strong> Alarmierung durch <strong>die</strong> Leitstelle<br />

Zwickau erreichte. Ein 25-jähriger<br />

Mann war auf der Umgehungsstraße<br />

von Zwickau beim Überholen frontal<br />

auf das Fahrzeug einer 27-jährigen<br />

Frau geprallt. Beide Personen wurden<br />

dabei in ihren Fahrzeugen eingeklemmt.<br />

Der Hubschrauber der <strong>DRF</strong><br />

<strong>Luftrettung</strong> landete als erstes Rettungsmittel<br />

nur vier Minuten nach der<br />

Alarmierung an der Unfallstelle. Die<br />

Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

Hubschrauberbesatzung nahm umgehend<br />

<strong>die</strong> medizinische Versorgung der<br />

eingeklemmten Personen auf. Währenddessen<br />

konnte <strong>die</strong> Feuerwehr <strong>die</strong><br />

junge Frau aus ihrem Pkw befreien.<br />

Sie wurde bodengebunden in das<br />

Heinrich-Braun-Klinikum nach Zwickau<br />

transportiert. Nachdem der<br />

25-jährige Unfallverursacher aus seinem<br />

Fahrzeug befreit worden war, offenbarte<br />

sich <strong>die</strong> Schwere seine Verletzungen:<br />

Bei der Kollision war sein<br />

rechter Unterschenkel durchtrennt<br />

worden, er drohte zu verbluten. An<br />

Bord des Zwickauer Rettungshubschraubers<br />

wurde der junge Mann<br />

schnellstmöglich zur lebensrettenden<br />

Operation in eine Jenaer Spezialklinik<br />

geflogen.<br />

Weitere Meldungen unter<br />

www.drf-luftrettung.de<br />

Zwickau: Ein junger Mann drohte nach einem Verkehrsunfall zu verbluten.<br />

Die <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> flog ihn zur lebensrettenden OP in eine Klinik.<br />

<strong>Luftrettung</strong> 4 || 2011 19<br />

Foto: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>


20<br />

Notfall<br />

F<br />

Vom Lechtal ins Pechtal<br />

Es sollte ein schöner Motorradausflug unter Kollegen werden. War es anfangs auch.<br />

Doch im Lechtal findet der Fahrspaß für Martin Stadler ein jähes Ende ...<br />

ür gewöhnlich geht das Ehepaar Stadler gemeinsam<br />

mit dem Motorrad auf Tour. Doch am ersten<br />

Augustwochenende hat Martin Stadler andere Pläne.<br />

„Ich wollte meinen Arbeitskollegen einmal <strong>die</strong> Strecke<br />

durch das Namlostal zeigen, <strong>die</strong> zu den schönsten<br />

Motorradrouten in Österreich zählt“, erzählt der Deutsche<br />

aus Flintsbach am Inn (Bayern), der auf rund 40<br />

unfallfreie Motorradjahre zurückblickt – zumindest<br />

bis zum Mittag des 6. August. „Ich habe keine Ahnung,<br />

wie es passiert ist, vielleicht lag etwas auf der<br />

Straße“, erzählt Stadler, wie ihm in einer Kehre plötzlich<br />

das Vorderrad wegrutscht. Ungebremst knallt er<br />

seitlich auf den Asphalt, seine Yamaha schlittert über<br />

<strong>die</strong> Böschung und stürzt rund 150 m den Abhang<br />

hinunter. „Dös Mopped is hie!“, war Stadlers erster<br />

Gedanke. Zeitgleich durchzucken stechende Schmerzen<br />

seinen Oberkörper, <strong>die</strong><br />

ihm fast den Atem rauben.<br />

Er rutscht ebenfalls<br />

über <strong>die</strong> Böschung,<br />

kann sich<br />

aber an einem<br />

kleinen Nadelbaumfesthalten.<br />

Und wieder<br />

hat er<br />

Glück im Unglück:<br />

Ein Arzt<br />

passiert mit seinem<br />

Motorrad<br />

<strong>die</strong> Unfallstelle und<br />

setzt sofort einen<br />

Notruf ab.<br />

Foto: Christiane Mecker<br />

Es ist 12:29 Uhr, als <strong>die</strong> Besatzung des Reuttener Notarzthubschraubers<br />

von der Leitstelle Tirol zur Rettung<br />

des verunfallten Motorradfahrers alarmiert wird. Zum<br />

Einsatzort benötigt <strong>die</strong> Crew mit Pilot Jörg Straub,<br />

Notfallsanitäter Gerd Amann, Flugretter Fritz Engel<br />

und Hubschraubernotärztin Dr. Carolin Nebl nur wenige<br />

Flugminuten. Darüber ist Martin Stadler sehr<br />

dankbar, dem es von Minute zu Minute schlechter<br />

geht. „Ich habe kaum Luft bekommen“, erinnert sich<br />

der 61-Jährige. Wie sich später in der Klinik herausstellen<br />

sollte, hatte er acht Rippen, Schlüsselbein und<br />

Schulterblatt gebrochen. Die Rippen hatten <strong>die</strong> Lunge<br />

perforiert, dadurch war der linke Lungenflügel eingefallen.<br />

„Er war kaltschweißig und nervös. Sein Herzschlag<br />

war stark beschleunigt bei erniedrigtem Blutdruck<br />

– alles Symptome, <strong>die</strong> auf einen Schock hindeuten“,<br />

berichtet Notfallsanitäter Amann.<br />

Patient im Schockzustand<br />

Doch zuvor muss Jörg Straub <strong>die</strong> BK 117 der ARA<br />

Flugrettung sicher landen, „was in den Alpen sehr anspruchsvoll<br />

sein kann“, erzählt der erfahrene Pilot.<br />

„In steilem, felsigem Gelände ist es nicht ganz einfach,<br />

den Abstand zum Hang und zum Boden einzuschätzen.<br />

Ich musste den Hubschrauber direkt auf der<br />

Straße landen, eine andere Möglichkeit gab es in unmittelbarer<br />

Nähe zum Patienten nicht“, so Straub. Die<br />

Landung auf der Straße sei auch nur möglich gewesen,<br />

da Autofahrer <strong>die</strong> Straße bereits abgesperrt hatten.<br />

„Für uns eine echte Erleichterung, da wir häufig<br />

vor der Polizei oder den bodengebundenen Rettungskräften<br />

am Einsatzort sind. Gerade in den Alpen mit<br />

den kurvenreichen Straßen ist der Hubschrauber oft<br />

als erstes Rettungsmittel vor Ort.“ Amann und Notärztin<br />

Dr. Nebl steigen den Steilhang hinab, um Mar-<br />

Monate nach seinem schweren Motorradunfall hat Martin<br />

Stadler immer noch mit den Folgen zu kämpfen. Doch er<br />

blickt zuversichtlich in <strong>die</strong> Zukunft.


Montage: Inkje Dagny von Wurmb<br />

Mehr zum Thema unter<br />

www.drf-luftrettung.de<br />

alpine Notfallrettung<br />

ist extrem anspruchsvoll. Sie erfordert das ganze Können<br />

und regelmäßige Weiterbildung der besatzung. Aktuelle<br />

Informationen zur ARA Flugrettung unter:<br />

www.drf-luftrettung.de/ara-flugrettung-spezial.html<br />

tin Stadler zu versorgen. „Wir haben <strong>die</strong> Wirbelsäule<br />

stabilisiert und eine Infusions- und Sauerstofftherapie<br />

begonnen. Aufgrund seiner Schocksymptomatik erhält<br />

er kreislaufstabilisierende und schmerzstillende<br />

Medikamente. Gleichzeitig musste er vor weiterem<br />

Abrutschen gesichert werden“, berichtet <strong>die</strong> Notärztin.<br />

„Anschließend lag <strong>die</strong> oberste Priorität darauf, den<br />

Patienten in sicheres Terrain zu bringen, um bei möglicher<br />

weiterer Verschlechterung einen größeren Handlungsspielraum<br />

zu erhalten“, fährt <strong>die</strong> Notärztin<br />

fort.<br />

Gemeinsam mit dem Notfallsanitäter bettet sie den<br />

Patienten auf eine Schaufeltrage, in <strong>die</strong> ein Seil eingeklinkt<br />

wird, um ihn zur Straße hochzuziehen. Hierzu<br />

hat Flugretter Engel das Seil um starke Baumstämme<br />

oberhalb der Straße gelegt, um so den Effekt eines<br />

Flaschenzugs zu erhalten. Mit vereinten Kräften ziehen<br />

Flugretter, Pilot sowie umstehende<br />

Motorradfahrer den Patienten aus<br />

dem steilen Gelände. Dann wird<br />

Stadler für den Transport in <strong>die</strong> Klinik<br />

vorbereitet und innerhalb weniger<br />

Minuten in das etwa 50 km entfernte<br />

Klinikum nach Garmisch-Partenkirchen<br />

geflogen. Dort wird er drei Tage<br />

lang intensivmedizinisch behandelt,<br />

zehn Tage später kann Stadler <strong>die</strong> Klinik<br />

verlassen und zu seiner Familie<br />

nach Flintsbach heimkehren. Von seiner<br />

Rettung zeigt er sich auch Monate<br />

nach seinem Unfall nachhaltig beeindruckt:<br />

„Ich habe erlebt, welch hervorragende<br />

und absolut professionelle Arbeit <strong>die</strong> Luftretter<br />

leisten. Für meine Rettung bin ich sehr dankbar“,<br />

betont Stadler, der wenige Wochen nach seinem<br />

Unfall Mitglied beim Förderverein der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

wurde. „Die schnelle Hilfe aus der Luft muss erhalten<br />

werden, dazu möchte ich mit meiner Unterstützung<br />

beitragen.“<br />

IrINa WoNNeberg<br />

glücklich vereint:<br />

Die Stadlers<br />

sind froh, dass<br />

sie weiterhin gemeinsam<br />

auf der<br />

kleinen bank im<br />

garten sitzen<br />

können.<br />

Foto: Christiane Mecker<br />

<strong>Luftrettung</strong> 4 || 2011 21


Fotos: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

22<br />

Technik<br />

<strong>Luftrettung</strong> beginnt am Boden<br />

Steigende Flugstundenzahlen<br />

führen dazu,<br />

dass Hubschrauber<br />

und Flugzeuge<br />

noch<br />

häufiger gewartet<br />

werden.<br />

Die Vorbereitungen für den Ausbau des Operation-Centers am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden<br />

laufen auf Hochtouren. Sobald <strong>die</strong> Baugenehmigung erteilt ist, wird der erste Spatenstich erfolgen.<br />

D<br />

as Operation-Center (OP-C) am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden<br />

ist so etwas wie das Herz der<br />

<strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>. Hier koordinieren <strong>die</strong> Einsatzleiter<br />

der Alarmzentrale <strong>die</strong> weltweiten Rückholungen und<br />

<strong>die</strong> Techniker führen <strong>die</strong> großen Kontrollen der Hubschrauber-<br />

und Flugzeugflotte durch. In den vergangenen<br />

Jahren ist es der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> an ihrem<br />

badischen Standort etwas zu eng ums Herz geworden.<br />

„Die Kapazitäten müssen dringend erweitert werden“,<br />

erklärt Wolfgang Stein, Fachbereichsleiter Technik.<br />

„Der Zugewinn neuer Hubschrauberstationen und stetig<br />

steigende Flugstunden der Flotte erfordern eine hö-<br />

Fotos: Christoph von Haussen<br />

here Anzahl von Instandhaltungsmaßnahmen. Dadurch<br />

ist auch der Personalbedarf gestiegen“, so Stein.<br />

Im Herbst 2010 hat der Erweiterungsbau intern<br />

grünes Licht bekommen. „Wir haben uns <strong>die</strong> Entscheidung<br />

nicht leicht gemacht, da der verantwortungsvolle<br />

Umgang mit Spenden und Förderbeiträgen höchste<br />

Priorität hat“, erklärt Vorstand Steffen Lutz. „Bauen<br />

bedeutet eine größere Finanzinvestition, <strong>die</strong> sich auf<br />

längere Sicht jedoch amortisiert, da wir weniger Belastungen<br />

durch Pacht bzw. Mietzahlungen haben“, ergänzt<br />

Vorstand Dr. Hans Jörg Eyrich. Die Planungen<br />

sehen vor, das bestehende Gebäude um rund 5.200 m 2<br />

zu vergrößern. „Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit<br />

werden wir in naher Zukunft unsere Typenvielfalt bei<br />

den Luftfahrzeugen weiter reduzieren. Diese werden<br />

überwiegend in Rheinmünster gewartet werden“, erläutert<br />

Fachbereichsleiter Stein. Nicht zuletzt sei <strong>die</strong><br />

Zahl von Wartungs-<br />

aufträgen externer Unternehmen<br />

in den ver-<br />

Mehr zum Thema unter<br />

www.drf-luftrettung.de<br />

Mehr zu den inter-<br />

nationalen Sicherheitsvorschriften bei der Planung des<br />

Baus im Interview mit Aurelie Langer, Luftsicherheitsbeauftragte<br />

der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>: www.drf-luftrettung.de/<br />

interview-luftsicherheitsbeauftragte.html


gangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. „Dieses<br />

Standbein möchten wir weiter ausbauen, da wir damit<br />

finanzielle Mittel generieren, <strong>die</strong> in <strong>die</strong> Optimierung<br />

der <strong>Luftrettung</strong> fließen“, bestätigt Lutz.<br />

Sicherheitsbereich neu definiert<br />

Die neue Werfthalle wird insgesamt über 13 Wartungsdocks<br />

sowie einen zusätzlichen Tank- und Waschplatz<br />

für Hubschrauber verfügen. In der Verlängerung zur<br />

Werfthalle wird der zweistöckige Technik-Block mit<br />

den Werkstätten für Avionik, Blech, GFK-Komponenten<br />

(glasfaserverstärkter Kunststoff), Komponenten,<br />

Triebwerke und ein vergrößertes Ersatzteillager eingerichtet.<br />

Darüber befinden sich <strong>die</strong> Büros der Technischen<br />

Betriebsleitung, Werftleitung, Materialwirtschaft,<br />

CAMO (zuständig für <strong>die</strong> Verlängerung der<br />

Lufttüchtigkeit der Fluggeräte) und Arbeitsvorbereitung.<br />

Erste-Hilfe-, Sozial- und Besprechungsräume sowie<br />

Räumlichkeiten für Piloten- und Technikerschulungen<br />

werden den Neubau vervollständigen. Zwischen<br />

dem alten und dem neuen Gebäude soll eine Kantine<br />

den Mittelpunkt des neuen Operation-Centers bilden.<br />

Ein wichtiger Punkt bei der Planung des Neubaus<br />

war das Thema Luftsicherheitsgrenze. „Durch <strong>die</strong> Verschiebung<br />

des Sicherheitsbereichs wird das Verwaltungsgebäude<br />

mit seinem neuen Anbau außerhalb<br />

<strong>die</strong>ses Bereichs liegen“, erklärt Aurelie Langer, Luftsicherheitsbeauftragte<br />

der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>. Das vereinfacht<br />

auch <strong>die</strong> Warenanlieferung. Damit künftig<br />

eine reibungslose Materialanlieferung in <strong>die</strong> Werft und<br />

ebenfalls in den Sicherheitsbereich des Flughafens<br />

möglich ist, wurde für den Wareneingang eine Schleuse<br />

eingeplant, in der bei Bedarf auch ein Röntgengerät<br />

Platz findet, falls sich <strong>die</strong> Sicherheitsvorschriften<br />

für den abgegrenzten Bereich des Flughafens ändern<br />

sollten.<br />

Die Bauarbeiten sollen innerhalb eines Jahres abgeschlossen<br />

sein. Stein: „Alle Gebäudeteile sind so<br />

ausgelegt, dass sie bei Bedarf erweitert werden können.<br />

Damit ist <strong>die</strong> <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> am Standort Rheinmünster<br />

für <strong>die</strong> Zukunft gerüstet.“ STEPHANIE REDWANz<br />

Jetzt sind Sie gefragt!<br />

In der Wartung von Luftfahrtzeugen gibt es zwei verschiedene Stufen:<br />

<strong>die</strong> Base Maintenance und <strong>die</strong> Line Maintenance. Hier unsere Frage:<br />

Wo werden <strong>die</strong> Kontrollen und Störbehebungen der Line Maintenance<br />

durchgeführt?<br />

a) im Werftbetrieb des Operation-Centers<br />

b) an den Stationen<br />

Das Operation-<br />

Center am Flughafen<br />

Karlsruhe/<br />

Baden-Baden<br />

soll vergrößert<br />

werden und verfügt<br />

dann u.a.<br />

über 13 Wartungsdocks<br />

für<br />

Hubschrauber<br />

und Ambulanzflugzeuge.<br />

Sie kennen <strong>die</strong> Antwort nicht? Dann besuchen Sie <strong>die</strong> <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />

im Internet. Unter www.drf-luftrettung.de -> Rubrik „Kompetenz + Innovation”<br />

-> Technik -> Technischer Betrieb verraten wir <strong>die</strong> Lösung.<br />

Die richtige Antwort schreiben Sie mit Ihrem Namen und Ihrer Anschrift<br />

auf eine Postkarte und senden sie an: <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>, „Gewinnspiel“, Rita-<br />

Maiburg-Straße 2, 70794 Filderstadt oder an info@drf-luftrettung.de<br />

Einsendeschluss ist der 31.12.2011.<br />

Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir ingesamt drei warme<br />

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Mitarbeiter der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> und deren Angehörige können leider<br />

nicht am Gewinnspiel teilnehmen.<br />

<strong>Luftrettung</strong> 4 || 2011 23


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<strong>Luftrettung</strong> 4 || 2011 25


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IMPRESSUM<br />

Herausgeber: <strong>DRF</strong> e.V.<br />

Rita-Maiburg-Straße 2<br />

70794 Filderstadt<br />

Telefon: (0711) 7007-0<br />

Fax: (0711) 7007-2349<br />

Internet: www.drf-luftrettung.de<br />

Vorstand: Helmut Nanz,<br />

Nicole Steiger, René Closter<br />

Amtsgericht Nürtingen: VR1392<br />

Der <strong>DRF</strong> e.V. ist vom Finanzamt<br />

Stuttgart als gemeinnützig und mildtätig<br />

anerkannt. Für Fördermitglieder<br />

ist <strong>die</strong> Zeitschrift „<strong>Luftrettung</strong>“ im<br />

Rahmen des Förderbeitrags enthalten.<br />

Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />

Auflage 3/2011: 290.650 Exemplare<br />

ISSN 1864-3140<br />

Gesamtverantwortung:<br />

Petra Hentschel (v.i.S.d.P.)<br />

Telefon: (0711) 7007-2203<br />

Fax: (0711) 7007-2279<br />

E-Mail: info@drf-luftrettung.de<br />

Projektleitung: agentur wortweber<br />

Inhaberin: Irina Wonneberg<br />

Borsigstraße 30<br />

73249 Wernau<br />

Telefon: (07153) 92 32 48<br />

Fax: (07153) 92 32 49<br />

E-Mail: info@wortweber.de<br />

Redaktion: Sabine Muth (Assistenz),<br />

Gabriele von Stackelberg, Stephanie<br />

Redwanz, Christian Schreiber, Max<br />

Torque, Irina Wonneberg (Ltg.)<br />

Gestaltung: Inkje Dagny von Wurmb<br />

Comic: Peter Puck<br />

Druck: Hofmann Druck, Nürnberg<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

sind nicht unbedingt identisch<br />

mit der Meinung der Redaktion.<br />

Alle in <strong>die</strong>ser Ausgabe veröffentlichten<br />

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich<br />

geschützt, auch gegenüber<br />

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Jede Vervielfältigung, sei es<br />

durch Nachdruck, Kopie, Mikrofilm<br />

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Mitgliederbetreuung:<br />

Mo–Fr von 8 bis 20 Uhr<br />

Telefon: (0711) 7007-2211<br />

Fax: (0711) 7007-2219<br />

E-Mail:<br />

service-team@drf-luftrettung.de<br />

Ihre Fördermitgliedsbeiträge<br />

überweisen Sie bitte an:<br />

Commerzbank AG<br />

Kto.-Nr: 663 080 000<br />

BLZ: 600 400 71<br />

Spenden überweisen Sie<br />

bitte an:<br />

Volksbank Rems e.G.<br />

Kto.-Nr: 701 070 170<br />

BLZ: 602 901 10<br />

Servicetelefon für Fragen<br />

zur Fördermitgliedschaft:<br />

(0711) 7007-2211<br />

24-h-Alarmtelefon<br />

für Notfälle im Ausland:<br />

0049 (0) 711 701070<br />

<strong>Luftrettung</strong> 4 || 2011 27


28<br />

Christopher Kids<br />

herzlichen glückwunsch<br />

In der letzten „<strong>Luftrettung</strong>“ hat Christopher beim<br />

Aufräumen einiges durcheinandergebracht. Gut, dass<br />

ihr ihm geholfen habt, <strong>die</strong> Himbeertorte aus Schachtel 1,<br />

<strong>die</strong> Reifen aus Schachtel 2 und das Fahrrad aus der dritten<br />

Schachtel auszusortieren. Die Gegenstände hätte er sicher<br />

irgendwann vermisst. Die findigen Helfer waren:<br />

Kathleen Rabe, 9 Jahre, aus 09337 Bernsdorf,<br />

Tim Rischling, 9 Jahre, aus 91180 Heideck,<br />

Valentin Glökler, 12 Jahre aus 88048 Friedrichshafen.<br />

Um den Hubschrauber-Aufnäher werden euch<br />

eure Freunde sicher ein bisschen beneiden.<br />

Jetzt müsst ihr nur noch ein schönes<br />

Plätzchen für ihn finden.<br />

Viel Spaß damit!<br />

Gewinnspiel – AuflösunG<br />

leise rieselt der schnee<br />

Endlich ist es so weit!<br />

Mit einem freudigen<br />

Jauchzen wirft Christopher den Schal um, schnappt<br />

in Windeseile seine Handschuhe und nix wie raus.<br />

Er strahlt <strong>die</strong> Schneeflocken an, als ob er jede<br />

einzelne von ihnen begrüßen wollte, und rutscht<br />

auf seinen Kufen über <strong>die</strong> knirschende Schneedecke.<br />

Nun kann er all <strong>die</strong> Dinge tun, <strong>die</strong> er sich<br />

schon vor Wochen vorgenommen hat: Schneeballschlachten<br />

mit seinen Freunden, den Rodelhang<br />

hinabsausen oder einen Schnee-Hubi bauen.<br />

Sofort legt er los, nimmt sich eine Hand voll<br />

Schnee und will ihn zu einer Kugel formen. Aber<br />

was ist das? Aus dem Schnee will einfach kein<br />

Ball werden. Er versucht es wieder und wieder –<br />

vergeblich. Christopher will wissen, warum ihm<br />

heute keine Schneebälle gelingen. Er rennt zum<br />

Hangar zurück und schaut im Internet nach.<br />

Also, wie entsteht Schnee überhaupt, hmm ...<br />

Aha! Feinste, sehr kalte Tröpfchen lagern sich in<br />

Von grünen, g<br />

Wenn es nach deinen Eltern geht, sollst du jeden Abend um<br />

18 Uhr zuhause sein, dabei bist du schon 9 Jahre alt, über<br />

150 cm groß, hast Hosenlänge 30 und Schuhgröße 38! Puh, das<br />

sind aber viele Zahlen auf einmal! Weißt du, warum wir so vieles<br />

messen? Ganz einfach: Zahlen sorgen für Ordnung und werden von<br />

jedem auf Anhieb verstanden. Wenn deine Mama möchte, dass du<br />

um 18 Uhr zuhause bist, sagt dir deine Uhr, wann das ist. Eine<br />

Uhr ist also nichts anderes als ein Messgerät.<br />

Hast du schon einmal in das Cockpit eines Flugzeugs oder Hubschraubers<br />

gesehen? Dann weißt du ja, dass es dort ganz viele<br />

Messgeräte gibt. Und <strong>die</strong> sind alle sehr wichtig, <strong>die</strong> Piloten der<br />

<strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> haben <strong>die</strong> Anzeigen stets im <strong>Blick</strong>.<br />

den Wolken an Staub- oder Schmutzteilchen an und<br />

gefrieren zu Eiskristallen. Auf ihrem Weg zur Erde<br />

wachsen <strong>die</strong> Eiskristalle zu Schneeflocken und nehmen<br />

Luftfeuchtigkeit auf, <strong>die</strong> ebenfalls sofort gefriert.<br />

Die dicksten Flocken fallen vom Himmel, wenn <strong>die</strong><br />

Temperatur nahe dem Gefrierpunkt liegt. Der Schnee,<br />

der dabei entsteht, ist eher feucht und schwer und<br />

lässt sich leicht zusammenpressen. Ist es kälter,<br />

gibt es nur ganz kleine Kristalle, weil <strong>die</strong> Luft dann<br />

weniger Feuchtigkeit enthält. „Alles klar“, murmelt<br />

Christopher, „jetzt weiß ich wenigstens, dass es<br />

nicht an mir liegt. Ich dachte schon, ich kann keine<br />

Schneebälle mehr formen.“ Gerade als er weiterlesen<br />

will, kitzelt ein Sonnenstrahl seine Scheinwerfer.<br />

Er blinzelt und schaut hinaus. Juhu! Die<br />

Sonne lässt <strong>die</strong> Eiszapfen vor dem Fenster schmelzen.<br />

Durch <strong>die</strong> Wärme wird aus dem Pulverschnee<br />

herrlicher Pappschnee – und aus dem baut Christopher<br />

nun endlich seinen Schnee-Hubi.


elben und roten bereichen<br />

Illustrationen: Peter Puck<br />

Wenn der Fluglotse den Piloten beim Anflug auf einen großen<br />

Flughafen eine bestimmte Flughöhe und Flugrichtung zuweist,<br />

muss beides genau eingehalten werden, damit alle Verkehrsteilnehmer<br />

in der Luft genügend Abstand zueinander haben. Ob<br />

Flughöhe und Flugrichtung stimmen, können <strong>die</strong> Piloten am Höhenmesser<br />

bzw. am Kompass ablesen. Beide Messgeräte findest<br />

du neben vielen anderen Anzeigen im Hubschraubercockpit. Dort<br />

gibt es auch einen Geschwindigkeitsmesser, denn zu schnelles<br />

Fliegen kann dem Hubschrauber schaden, weil dann <strong>die</strong> Kräfte<br />

am Hauptrotor zu groß werden. Ganz wichtig sind auch <strong>die</strong> Instrumente,<br />

<strong>die</strong> darüber informieren, wie es dem Hubschrauber<br />

geht. Zeigt <strong>die</strong> Tankanzeige genügend Kerosin für den geplanten<br />

<strong>Luftrettung</strong> 4 || 2011<br />

Flug an? Wie ist <strong>die</strong> Triebwerkstemperatur? Zu kalt? Zu heiß?<br />

Oder gerade richtig? Hat das schmierende Öl genug Druck? Dreht<br />

der Rotor im notwendigen Tempo?<br />

rot bedeutet höchste Alarmstufe!<br />

Damit auf einen <strong>Blick</strong> erkennbar ist, ob <strong>die</strong> Werte des Hubschraubers<br />

so weit in Ordnung sind, sind <strong>die</strong> Zahlen in den Instrumenten<br />

häufig mit grünen, gelben und roten Bereichen <strong>hinter</strong>legt.<br />

Bei Grün ist alles ok, bei Gelb heißt es aufpassen und Rot<br />

ist höchste Alarmstufe! Aber das kennst du ja vom Nachhausekommen:<br />

Bis 18 Uhr ist alles im grünen Bereich, bis 18:15 Uhr<br />

ist Mama ärgerlich und wenn es noch später wird, sieht sie rot.<br />

29


30<br />

Förderer im Porträt<br />

Foto: Irina Wonneberg<br />

S<br />

chon über 30 Jahre unterstützt Erika Moser <strong>die</strong><br />

<strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>. Als ihr Mann vor sieben Jahren<br />

verstarb, übernahm sie <strong>die</strong> Mitgliedschaft im <strong>DRF</strong> e.V.<br />

Zu Lebzeiten ihres Mannes hatten <strong>die</strong> Mosers streng<br />

geteilt, wer wen unterstützt: „Mein Mann war für <strong>die</strong><br />

weltlichen Organisationen zuständig und ich für <strong>die</strong><br />

kirchlichen“, erzählt <strong>die</strong> 85-Jährige aus Gerlingen.<br />

Geboren und aufgewachsen ist <strong>die</strong> Mutter von heute<br />

drei erwachsenen Kindern in Zell im Wiesental (Südschwarzwald).<br />

Sie hat fünf Geschwister im Alter zwischen<br />

79 und 90 Jahren, <strong>die</strong> alle noch leben. „Leider<br />

sehen wir uns sehr selten“, bedauert Erika Moser, der<br />

Familie sehr wichtig ist.<br />

Ökumenisch erzogen und aufgewachsen<br />

So wichtig wie soziales Engagement, das ihr im Grunde<br />

in <strong>die</strong> Wiege gelegt wurde. „Mein Vater war Direktor<br />

einer Weberei und Spinnerei. Jedes Jahr vor Weihnachten<br />

hat meine Mutter Päckchen gepackt und an<br />

Bedürftige verschickt, ganz gleich, welcher Glaubensrichtung<br />

sie angehörten“, erinnert sich <strong>die</strong> Protestantin.<br />

„Zell ist sehr katholisch – aber das war uns nie<br />

wichtig. Wir sind ökumenisch aufgewachsen – und<br />

Gott ist es auch. Er hat viele Häuser, in denen leben<br />

Christen, Juden, Buddhisten ... es geht doch um den<br />

Menschen“, ist Erika Moser überzeugt. Vom Papst und<br />

seiner Haltung zur Ökumene bin ich enttäuscht“, ergänzt<br />

<strong>die</strong> ältere Dame, <strong>die</strong> sich über <strong>die</strong> regionale Zei-<br />

„Es geht mir<br />

so gut, dass ich<br />

helfen kann“<br />

tung und Nachrichtensendungen jeden Tag informiert,<br />

was in der Welt passiert ist. „Ich will doch mitreden<br />

können!“<br />

Spenden zu Weihnachten<br />

Mit ihren 85 Jahren findet sich Erika Moser im Straßenverkehr<br />

noch gut zurecht. Zwei Mal pro Monat<br />

fährt sie zwei Seniorinnen aus der Nachbarschaft –<br />

„<strong>die</strong> sind schon über 90!“ – mit dem Pkw zum<br />

Mittagessen. Sie ist froh, dass sie noch so mobil ist,<br />

denn sie ist schon immer gerne auf Reisen gegangen.<br />

Und sie ist weit gereist, allerdings selten in Begleitung<br />

ihres Mannes – „der war ein Reisemuffel“. China,<br />

Russland, Südafrika, im September 2011 war sie<br />

gerade erst von einer Reise durch Bulgarien zurückgekehrt.<br />

„Ein sehr armes Land“, erzählt sie nachdenklich.<br />

„Wenn ich <strong>die</strong> Armut anderer Menschen sehe,<br />

muss ich einfach helfen“, so <strong>die</strong> rüstige Rentnerin, <strong>die</strong><br />

sich über Personen ärgert, <strong>die</strong> Hilfe verweigern mit<br />

dem Argument: „Ich weiß ja gar nicht, ob <strong>die</strong> Hilfe<br />

überhaupt ankommt.“ Am Ende eines jeden Jahres<br />

macht sie eine Liste, wem sie zu Weihnachten etwas<br />

spendet. „Die <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> bekommt jedes Jahr<br />

etwas, denn der Hubschrauber ist für <strong>die</strong> Menschen<br />

so wichtig! Ich sehe ihn immer, wenn er über mein<br />

Haus fliegt. Dann bin ich froh und dankbar, dass es<br />

<strong>die</strong> schnelle Hilfe aus der Luft gibt. Und hoffe, dass<br />

ich sie nie benötigen werde.“ IrIna Wonneberg


aktuelle Information für unsere Förderer<br />

Rückholbedingungen für Fördermitglieder des <strong>DRF</strong> e.V.<br />

Der <strong>DRF</strong> e.V. hat für seine Fördermitglieder eine Versicherung abgeschlossen. Als Fördermitglied des <strong>DRF</strong> e.V. haben Sie Versicherungsschutz für <strong>die</strong> durch einen<br />

medizinisch sinnvollen und vertretbaren sowie ärztlich angeordneten Transport entstehenden Kosten. Soweit ein anderer Versicherungsträger <strong>die</strong> Kosten zu<br />

erstatten hat, geht dessen Leistung vor.<br />

§ 1 Gegenstand der Versicherung<br />

(1) Der Versicherer des <strong>DRF</strong> e.V. gewährt den Fördermitgliedern des <strong>DRF</strong> e.V. gemäß den nachfolgenden Bestimmungen Versicherungsschutz für <strong>die</strong> durch einen<br />

medizinisch sinnvollen und vertretbaren sowie ärztlich angeordneten Transport entstehenden Kosten. Versichert sind <strong>die</strong> durch einen angeordneten Transport<br />

mit einem Luftfahrzeug (einschl. Vor- und Nachtransport per Krankentransportwagen) oder ersatzweise mit einem Krankentransportwagen entstehenden Kosten.<br />

Als versichert gelten ebenfalls <strong>die</strong> für einen Arzt/Sanitäter erforderlichen Kosten, falls ein Transport mit einem Linienflugzeug erfolgt. Dies trifft auch auf einen<br />

Verwandten zu, sofern <strong>die</strong> Begleitung in <strong>die</strong>sem Falle nicht durch einen Arzt/Sanitäter erfolgen muss. Soweit medizinische Gründe nicht entgegenstehen, ist das<br />

jeweils kostengünstigste Transportmittel zu wählen.<br />

(2) Versichert sind Personen, deren ständiger Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland liegt. Die Dauer des Auslandsaufenthalts darf zum Zeitpunkt des<br />

Schadensereignisses nicht mehr als 100 Tage seit Verlassen des Wohnsitzes betragen.<br />

(3) Versichert sind Rettungsflüge/Transportkosten aus dem Ausland, und zwar jeweils zu dem dem Wohnort des Fördermitglieds des <strong>DRF</strong> e.V. nächstgelegenen<br />

Krankenhaus.<br />

(4) Vor einem Transport muss sich das Mitglied des <strong>DRF</strong> e.V. mit der Alarmzentrale der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> in Verbindung setzen. Wurde von dort dem Transport<br />

zugestimmt, so wird angenommen, dass <strong>die</strong> Voraussetzung des § 1 Abs. (1) vorliegt.<br />

(5) In den vorstehenden in Abs. (2) und (3) genannten Fällen wird Versicherungsschutz gewährt bei Unfällen oder Krankheiten des Fördermitglieds des <strong>DRF</strong> e.V.<br />

Voraussetzungen für <strong>die</strong> Leistungspflicht ist hier, dass <strong>die</strong> Fördermitgliedschaft vor Antritt der Reise abgeschlossen und der Förderbeitrag für <strong>die</strong> laufende Zahlungsperiode<br />

bezahlt worden ist.<br />

§ 2 Örtliche Geltung<br />

Der Versicherungsschutz gilt weltweit.<br />

§ 3 Entschädigungsleistung und Begrenzung<br />

Der <strong>DRF</strong> e.V. ersetzt im Versicherungsfall <strong>die</strong> Kosten gem. § 1 <strong>die</strong>ser Bedingungen. Die Entschädigungsleistung erfolgt generell in EURO und ist für <strong>die</strong> unter<br />

§ 1 fallenden Transporte unbegrenzt.<br />

§ 4 Ausschlüsse<br />

Ausgeschlossen von der Versicherung sind Kosten von Lufttransporten<br />

(1) <strong>die</strong> der Versicherte unmittelbar oder mittelbar durch aktive Teilnahme an Kriegsereignissen verursacht hat.<br />

(2) <strong>die</strong> durch innere Unruhen verursacht werden, sofern der Versicherte auf Seiten der Unruhestifter teilgenommen hat.<br />

(3) für eine vom Mitglied vorsätzlich herbeigeführte medizinische Notwendigkeit.<br />

§ 5 Beginn der Leistungspflicht<br />

Der Versicherungsschutz beginnt mit der Zahlung des Förderbeitrags, wenn <strong>die</strong> Annahme des Antrags schriftlich oder durch Übersendung des Fördererausweises<br />

bestätigt ist, nicht jedoch vor dem Beginn der Fördermitgliedschaft.<br />

Der Versicherungsschutz endet vorzeitig, wenn <strong>die</strong> Fördermitgliedschaft schriftlich gekündigt worden ist, zu dem Termin, zu dem <strong>die</strong> Kündigung wirksam wird,<br />

oder wenn das Fördermitglied seine Beiträge nicht rechtzeitig vor Eintritt des Versicherungsfalls entrichtet.<br />

§ 6 Obliegenheiten des Fördermitglieds des <strong>DRF</strong> e.V. im Versicherungsfall<br />

(1) Das Fördermitglied des <strong>DRF</strong> e.V. hat den Eintritt des Versicherungsfalls der Alarmzentrale des <strong>DRF</strong> e.V. unverzüglich unter Angabe des Namens, der Adresse<br />

und der Telefonnummer des behandelnden Arztes anzuzeigen.<br />

(2) Das Fördermitglied des <strong>DRF</strong> e.V. hat den <strong>DRF</strong> e.V. vollständig und wahrheitsgemäß über sämtliche Umstände des Versicherungsfalls zu unterrichten sowie<br />

<strong>die</strong> zum Nachweis des Schadens erforderlichen Unterlagen, insbesondere Kostenrechnungen und ärztliche Bescheinigungen, dem <strong>DRF</strong> e.V. zur Verfügung zu<br />

stellen, soweit <strong>die</strong>s möglich ist.<br />

(3) Das Fördermitglied des <strong>DRF</strong> e.V. verpflichtet sich, alle behandelnden Ärzte gegenüber dem <strong>DRF</strong> e.V. und dem Versicherer von der Schweigepflicht zu entbinden.<br />

(4) Das Fördermitglied des <strong>DRF</strong> e.V. hat dem <strong>DRF</strong> e.V. wahrheitsgemäß vorrangig eintrittspflichtige Leistungsträger (Krankenkassen, Berufsgenossenschaften<br />

etc.) zu benennen und in dem gesetzlich gebotenen Umfang daran mitzuwirken, dass der mögliche Kostenträger <strong>die</strong> Einsatzkosten übernimmt.<br />

(5) Wird eine <strong>die</strong>ser Obliegenheiten verletzt, so ist der Versicherer dem Fördermitglied des <strong>DRF</strong> e.V. gegenüber von der Verpflichtung zur Leistung frei, es sei<br />

denn, dass <strong>die</strong> Verletzung weder auf Vorsatz noch auf grober Fahrlässigkeit beruht. Bei grob fahrlässiger Verletzung bleibt der Versicherer zur Leistung insoweit<br />

verpflichtet, als <strong>die</strong> Verletzung weder Einfluss auf <strong>die</strong> Feststellung des Versicherungsfalls noch auf <strong>die</strong> Feststellung oder den Umfang der dem Versicherer obliegenden<br />

Leistung gehabt hat.<br />

§ 7 Zahlung der Entschädigung<br />

(1) Die Entschädigung ist fällig, sobald <strong>die</strong> zur Feststellung des Versicherungsfalls und des Umfangs der Entschädigung nötigen Erhebungen beendet sind.<br />

Jedoch kann einen Monat nach Anzeige des Schadens als Abschlagszahlung der Betrag verlangt werden, der nach Lage der Sache mindestens zu zahlen ist.<br />

(2) Wenn der Entschädigungsanspruch nicht innerhalb einer Frist von sechs Monaten gerichtlich geltend gemacht wird, nachdem der Versicherer ihn unter Angabe<br />

der mit dem Ablauf der Frist verbundenen Rechtsfolge schriftlich abgelehnt hat, so ist der Versicherer von der Entschädigungspflicht frei. Die Ansprüche aus<br />

dem Vertrag gegenüber dem Versicherer stehen ausschließlich dem Versicherungsnehmer zu.<br />

§ 8 Familienmitgliedschaft<br />

Ist eine Familienmitgliedschaft abgeschlossen, so zählen zur mitgeschützten Familie Ehepartner und ihre minderjährigen Kinder. Als Ehepartner gilt auch der<br />

Lebenspartner in eingetragener Lebenspartnerschaft. Anstelle des Ehepartners ist der nicht eheliche Lebenspartner mit geschützt, wenn sie in häuslicher Gemeinschaft<br />

leben. Die Bestimmungen für den Ehepartner gelten entsprechend.<br />

§ 9 Datenschutzklausel<br />

Das Fördermitglied willigt ein, dass der <strong>DRF</strong> e.V. im erforderlichen Umfang Daten, <strong>die</strong> sich aus den Antragsunterlagen oder der Vertragsdurchführung<br />

(z.B. Beiträge, Schadensfälle oder Vertragsänderung) ergeben, speichert und an den Versicherer weitergibt.<br />

Stand: 01.01.2012


Fördern Sie <strong>die</strong> <strong>Luftrettung</strong>!<br />

Ja<br />

Ich möchte Fördermitglied im <strong>DRF</strong> e.V. werden. Ich unterstütze damit <strong>die</strong> lebensrettende Arbeit<br />

der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>. Bei bezahltem Jahresbeitrag habe ich außerdem <strong>die</strong> Sicherheit, dass mich<br />

<strong>die</strong> <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> im Notfall aus dem Ausland zurückholt, wenn <strong>die</strong>s medizinisch sinnvoll ist.<br />

Bitte gut leserlich ausfüllen:<br />

01. 2012<br />

Mitgliedschaft ab (Datum) Geburtsdatum<br />

Vorname, Nachname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Wohnort<br />

„Bei Feldarbeiten stürzte mein Traktor um. Ich wurde<br />

unter ihm begraben. Mit dem Handy konnte ich meine<br />

Lebensgefährtin alarmieren, <strong>die</strong> sofort einen Notruf<br />

absetzte. Da der Verdacht auf innere Verletzungen<br />

bestand, wurde ich mit Christoph 46 der <strong>DRF</strong> Luft-<br />

rettung ins Krankenhaus nach Plauen geflogen.“<br />

Telefon E-Mail<br />

Einzelmitgliedschaft (Mindestbeitrag 30,– e pro Person)<br />

Familienmitgliedschaft (Mindestbeitrag 60,– e pro Familie,<br />

Ehepartner einschließlich Kinder bis zum 18. Lebensjahr)<br />

Bitte listen Sie nachfolgend <strong>die</strong> vollständigen Namen der Familienmitglieder<br />

und deren Geburtsdatum auf.<br />

Vorname, Nachname, Geburtsdatum<br />

Vorname, Nachname, Geburtsdatum<br />

Sie können einen wertvollen Beitrag zur <strong>Luftrettung</strong><br />

leisten, indem Sie Ihre Verwandten, Freunde und Kollegen<br />

über <strong>die</strong> Möglichkeit einer Mitgliedschaft im <strong>DRF</strong> e.V.<br />

informieren. Dank Ihrer Hilfe kann <strong>die</strong> <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> Jahr<br />

für Jahr viele tausend Menschenleben retten.<br />

Vorname, Nachname, Geburtsdatum<br />

Die Fördermitgliedschaft kann jederzeit schriftlich gekündigt werden.<br />

Andernfalls verlängert sie sich jeweils um ein weiteres Jahr bis auf Widerruf.<br />

Ralf Heydel, Bad Brambach<br />

Zahlungsweise per Lastschrift:<br />

Name des Geldinstituts<br />

Kontonummer Bankleitzahl<br />

Hiermit ermächtige(n) ich/wir Sie, bis auf schriftlichen Widerruf den Jahresbeitrag<br />

von meinem/unserem Konto abzubuchen (nicht Zutreffendes bitte streichen).<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift des Antragstellers/Kontoinhabers<br />

Für Fördermitglieder ist <strong>die</strong> Zeitschrift „<strong>Luftrettung</strong>“ im Rahmen des<br />

Förderbeitrags enthalten.<br />

Widerrufsbelehrung: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei<br />

Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform, also z.B. per Brief, per Fax oder<br />

per E-Mail, widerrufen. Die Frist beginnt frühestens mit Erhalt <strong>die</strong>ser Belehrung.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt <strong>die</strong> rechtzeitige Absendung des Widerrufs.<br />

Der Widerruf ist zu richten an: <strong>DRF</strong> e.V., Rita-Maiburg-Straße 2, 70794 Filderstadt.<br />

Im Falle eines wirksamen Widerrufs sind <strong>die</strong> beiderseits empfangenen Leistungen<br />

zurückzugewähren sowie ggf. gezogene Nutzungen, z.B. Zinsen, herauszugeben.<br />

Datum, Unterschrift Widerrufsbelehrung<br />

Den Coupon ausschneiden und einsenden an:<br />

<strong>DRF</strong> e.V.<br />

Rita-Maiburg-Straße 2<br />

70794 Filderstadt<br />

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