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120 Jahre SRB
Am Anfang
stand ein Leserbrief
Am 11. September 1890 veröffentlichte
die in Leipzig erscheinende
Radsport-Zeitschrift „Stahlrad“
einen Leserbrief, der sich ausführlich
mit dem Gedanken befasste,
einen Sächsischen Radfahrer-Bund
zu gründen.
Ein anonymer Herr H. W. R.
stellte fest, dass „Sachsens Radler
deutschlandweit das wohl bestgefügteste
Straßennetz mit allen vorkommendenBodenbeschaffenheiten
vom ausgeprägten Flachlande
bis zum hohen Gebirgskamm
besitze und damit auf engbegrenztem
Raum soviel abwechselnde
Szenerien bietet, dass man sich
kaum von den Nachbarländern
angezogen fühlte, die Besseres
nicht zu bieten hätten. Obwohl in
Sachsen unter Berücksichtigung
seiner Fläche prozentual die größte
Anzahl von Mitgliedern des DRB
(Deutscher Radfahrer-Bund)
zu
verzeichnen
sind, gäbe es
ca. fünf mal
mehr Radfahrer
als Bundesmitglieder.
Das
käme da her,
dass es der
DRB mit seiner
Einteilung in die
Gaue Dresden, Leipzig
und Görlitz
nicht verstanden hat,
dem dicht besiedelten
Sachsen mit seinen vielen
Städten eine geordnete Führung
und Verwaltung angedeihen
zu lassen, so dass das Interesse
an einer Mitgliedschaft im
DRB nur sehr mäßig wäre“.
Im Restaurant Kitzing und Helbig in der Leipziger Schlossgasse/
Peterstraße wurde der Sächsische Radfahrer-Bund 1891 gegründet.
Dann folgten
eine Reihe konkreterVorschläge,
wie
man einen
sächsischen
Bund zu
organisieren
hätte, um alle
Radler unter
einem Dach zu
vereinigen.
Kritik am
Deutschen
Radfahrer-Bund
Dieser besagte Artikel
setzte eine lebhafte Diskussion
in Gang, in die schließlich
auch der Chefredakteur von
„Stahlrad“, Herr Theophil Weber,
eingriff. Der in Zürich geborene
Schweizer, 1886 nach Leipzig
übergesiedelter Herausgeber der
damals größten deutschen Radfahrerzeitung,
hatte in scharfer
Form die Verschwendungssucht
der Führung des DRB kritisiert,
die sich unter ihrem Präsidenten
Carl Hindenburg extrem hohe
Beträge für ihre ehrenamtliche
Mitarbeit aus der Verbandskasse
auszahlen ließen, die durch nichts
zu rechtfertigen wären.
Weiterhin deckte Weber auf,
dass der Präsident in Vorbereitung
der Errichtung eines Drais-Denkmals
unerlaubt ein durch einen
Leipziger Künstler hergestelltes
und vor einigen Jahren in seinem
Verlag vervielfältigtes Porträt in vielen
tausenden Exemplaren nachdrucken
ließ und dafür schließlich
mehrere hundert Mark Strafe zahlen
musste – aus der Verbandskasse
selbstverständlich.
Nun begann ein böser Krieg, der
damit endete, dass auf Veranlassung
von Hindenburg der Leipziger
Verleger auf dem achten Bundestag
des DRB am 11. August 1891 aus
dem Bund ausgeschlossen wurde.
Der Gau 21 Leipzig stimmte zwar
geschlossen dagegen und legte
Protest ein, der jedoch abgewiesen
wurde.
SRB-AKTUELL
RADSPORT IN SACHSEN 05/2011
Aus dem Inhalt:
Seite
◆ Bahn
Landesmeisterschaft
in Leipzig 13
Bahnsichtungsrennen 19
Herbstpreis der Steher
in Heidenau 22
◆ Straße
38. Rund um Sebnitz 24
◆ MTB
LVM im MTB-CC 25
◆ MTBO
Bundesranglistenrennen
in Werdau 26
Deutsche
Bestenermittlung 27
WM in Italien 27
◆ SRB-aktuell
120 Jahre SRB 123
Ergebnisüberblick 128
Wir gratulieren 131
Zum Titelfoto:
Immer ein Garant für Erfolg: Judith
Arndt – nach drei zweiten Plätzen
im Einzelzeitfahren hat sie ihr langersehntes
Ziel endlich erreicht und
wurde 2011 in dieser Disziplin
Weltmeisterin! Herzlichen Glückwunsch!!!
Foto: Roth/Augenklick
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