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6<br />
Hoffnungsvoller<br />
Neuanfang<br />
SRB-AKTUELL<br />
RADSPORT IN SACHSEN 05/2011<br />
Auf <strong>de</strong>m 28. Bun<strong>de</strong>stag 1919 in<br />
Leipzig und einer außeror<strong>de</strong>ntlichen<br />
Bun<strong>de</strong>sversammlung in Dres<strong>de</strong>n<br />
wur<strong>de</strong> ein Werbeausschuss<br />
gegrün<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>raufbau<br />
auf allen Ebenen vorantreiben<br />
sollte. Unter <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>s für <strong>de</strong>n<br />
schwer erkrankten Kaufmann Max<br />
Bergmann gewählten neuen Vorsitzen<strong>de</strong>n,<br />
Arthur Klarner, <strong>de</strong>n Direktor<br />
<strong>de</strong>r Leipziger Messe, begann<br />
ein Aufschwung, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n SRB zu<br />
Beginn <strong>de</strong>r 20er Jahre zu ungeahnter<br />
Blüte führte. Zum 31. Bun<strong>de</strong>stag<br />
1922 in Zittau präsentierte <strong>de</strong>r<br />
Vorstand die hohe Zahl von 11.000<br />
Mitglie<strong>de</strong>rn – ein Großteil davon<br />
waren Radwan<strong>de</strong>rsportler. Als im<br />
darauffolgen<strong>de</strong>n Jahr die Beitragszahlung<br />
anstand, gab es, bedingt<br />
durch die Inflation, scharenweise<br />
Austritte. Und das, obwohl von keinem<br />
an<strong>de</strong>ren Verband Deutschlands<br />
erreichte Vergünstigungen<br />
angeboten wur<strong>de</strong>n, so neben einer<br />
umfassen<strong>de</strong>n Unfall- und Haftpflichtversicherung<br />
eine Unterstützungskasse<br />
für unverschul<strong>de</strong>t in<br />
Not geratene Mitglie<strong>de</strong>r bzw. finanzielle<br />
Hilfe an Angehörige von Verstorbenen<br />
sowie eine Kraftfahrerund<br />
Rechtsschutzversicherung.<br />
Inflation mit<br />
Rekordbeitrag<br />
Am 15. Oktober 1923 kostete die<br />
achtseitige Ausgabe <strong>de</strong>r SRB-Zeitschrift<br />
„Der Radfahrer“, die kontinuierlich<br />
seit 1892 erschienen war,<br />
glatte fünf Millionen Mark. Der<br />
am 1. November fällige Beitrag<br />
1923/24 – man hatte <strong>de</strong>n sechs<br />
Der SRB im Internet: www.s-r-b.<strong>de</strong><br />
Goldmark betragen<strong>de</strong>n Jahressatz<br />
<strong>de</strong>r or<strong>de</strong>ntlichen Mitglie<strong>de</strong>r geviertelt<br />
– betrug eine Milliar<strong>de</strong> Papiermark,<br />
die Damen zahlten 200 Millionen<br />
und die Jugendlichen wur<strong>de</strong>n<br />
mit 100 Millionen Mark zur<br />
Kasse gebeten.<br />
Auf <strong>de</strong>m 30. Bun<strong>de</strong>stag in Freiberg<br />
1924 zeigte sich <strong>de</strong>r SRB<br />
erholt, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rbestand<br />
Rund um Dres<strong>de</strong>n 1921 mit <strong>de</strong>m Sieger Höher (Trachau) und Alfred<br />
Schmidt (Saxonia, links).<br />
war in <strong>de</strong>n 41 Bezirken mit 164<br />
Bun<strong>de</strong>svereinen und weiteren 161<br />
Vereinen, die noch an<strong>de</strong>ren Verbän<strong>de</strong>n<br />
angehörten, auf die nie-<br />
mals<br />
wie<strong>de</strong>r erreichte Zahl von 14.521<br />
angestiegen, von <strong>de</strong>nen aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise und <strong>de</strong>r<br />
ständig wachsen<strong>de</strong>n millionen -<br />
fachen Arbeitslosigkeit allerdings<br />
die gute Hälfte keinen Beitrag entrichtet<br />
hatte.<br />
Der wie<strong>de</strong>r genesene Max Bergmann,<br />
vom kranken Ehrenpräsi<strong>de</strong>nten<br />
auf <strong>de</strong>n Stuhl <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />
zurückgekehrte Dauerbrenner,<br />
hatte alle Hän<strong>de</strong> voll zu tun, das<br />
schlingern<strong>de</strong> Schiff SRB im Win<strong>de</strong><br />
zu halten. Da half es auch nicht,<br />
die Aufnahmegebühren um 50 Prozent<br />
zu reduzieren und nur noch<br />
1,50 Reichsmark zu verlangen. Die<br />
Mitglie<strong>de</strong>rerhebungen <strong>de</strong>r nächsten<br />
Bun<strong>de</strong>stage in Leipzig, Zwickau,<br />
Falkenstein, Planitz und Dres<strong>de</strong>n<br />
bewegten sich nur noch zwischen<br />
6.000 bis 7.000. Auf <strong>de</strong>r harmonisch<br />
verlaufenen 39. Hauptversammlung<br />
1930 in Grimma schienen<br />
die Probleme überschau- und<br />
lösbar. Der Beitrag wur<strong>de</strong> auf 8,00<br />
Reichsmark angehoben (Damen:<br />
4,50 RM und Jugend: 3,50 RM)<br />
und damit hoffte man, die Krise zu<br />
überwin<strong>de</strong>n.<br />
Rücktritt mit<br />
Riesenschul<strong>de</strong>nberg<br />
Doch bereits ein Jahr später – beim<br />
40. Jubiläum in Ro<strong>de</strong>wisch – kam<br />
es zum großen Knall. Der Vorstand<br />
erklärte sich außerstan<strong>de</strong>, die wirtschaftlichen<br />
und damit verbun<strong>de</strong>n<br />
auch die sportlichen Schwierig -<br />
keiten zu meistern und trat fast<br />
geschlossen zurück. Er hinterließ<br />
einen Schul<strong>de</strong>nberg von rund<br />
14.000,00 Reichsmark, eine da -<br />
mals sehr hohe Verbindlichkeit.<br />
In <strong>de</strong>r nun notwendig gewor<strong>de</strong>nen<br />
Neuwahl wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r einzig im<br />
Amt verbliebene bisherige 2. Stellvertreter,<br />
Kurt Land-<br />
graf aus<br />
Dres<strong>de</strong>n, fast einstimmig zum<br />
neuen I. Vorsitzen<strong>de</strong>n gewählt. Ein<br />
gestellter Antrag, aufgrund <strong>de</strong>r<br />
hohen Arbeitslosigkeit <strong>de</strong>n Beitrag<br />
drastisch zu senken und damit die<br />
Massenaustritte zu stoppen, fand<br />
keine Mehrheit. Ein Jahr später<br />
berichtete Landgraf zwar von einem<br />
Abbau von rund 5.000 RM <strong>de</strong>s Defizits,<br />
doch <strong>de</strong>r weitere Rückgang <strong>de</strong>r<br />
Mitglie<strong>de</strong>r sowie eine nach wie vor